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1. Neuere Geschichte - S. 87

1869 - Mainz : Kunze
87 Europäische Ereignisse Mischen dem spanischen Erbfolgeäriege und den schlesischen Kriegen. 1. Der im Bunde mit Venedig (denen von den Osmanen 1715 Morea entrissen worden war) unternommene Türken- krieg 1716—1718 führte Oesterreich unter des Prinzen Eugen Leitung von Sieg zu Sieg (bei Peterwardein 1716, Belgrad 1717) und zuletzt im Frieden von Passaro- witz 1718 zum Besitz des Banats, eines Theiles von^is Serbien mit Belgrad, von Croatien, Bosnien imb der Walachei. Für den Verlust Moreas wurde Venedig durch albanische und dalmatinische Plätze entschädigt. 2. Die Friedensstörung Spaniens (Philipp V, seine zweite Gemahlin Elisabeth Farnese von Parma, der Car- dinal Alberoni), das während des Türkenkrieges 1717 Sardinien, 1718 Sieilien angrisf, führte 1718 zur Qua- druple-Allianz d. h. einem zur Aufrechterhaltung desl?i8 Utrechter Friedens geschlosserten Bündniß des Kaisers, Eng- lands, Frankreichs, Hollands. Vertauschung Siciliens mit Sardinien; Don Carlos, Sohn des spanischen Königspaares, erhält die Anwartschaft auf die Herzogthümer Parma und Piacenza, sowie aus Toskana, auf welche seine Mutter Erbansprüche hatte. 3. Der polnische Erbfolgekrieg 1733—1735 nach 1733-1735 dem Tode Augusts Ii von Polen zwischen dem Kaiser, dem Reich und Rußland, die für die Wahl Augusts Iii von Sachsen auftraten, einer —, Frankreich, Spanien und Sar- dinien, die für die Rechte des fast einstimmig gewählten Stanislaus Lesezinskm) kämpften, andererseits. Der Schau- platz dieses fast ereignislosen, für beit an tüchtigen Truppen und Geld armen Kaiser im ganzen unglücklichen Krieges am Rhein und in Italien; die greisen Feldherrn Eugen mtb Villars noch einmal als Gegner. Der Wiener Frieden: der Kaiser verliert Neapel mit Sieilien gegen Parma und Piacenza an den Jnfanten Don Carlos; Frankreich erkennt die pragmatische Sanction (s. Nr. 4.) an und erhält die Anwartschaft auf das alte deutsche Land Lothringen, das für seine Lebenszeit zunächst Stanis- laus Lesezinski (h 1766) statt der polnischen Krone be- *) Er führte noch immer den Königstitel und war der Schwiegervater Ludwigs Xv von Frankreich.

2. Erdkunde - S. 162

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 162 — oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham". — Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel. — Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge- legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig. 2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.) ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow (175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und Wolle. Universität. 3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak- baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.), ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel- Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew (92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien. 4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste Stadt Litauens. 5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor- orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie. 6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa- Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels- platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt (60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat, rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. — Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten 283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee, wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.

3. Die neuere Zeit - S. 152

1872 - Paderborn : Schöningh
— 152 - das Werder und der ganze Landstrich am frischen Haff mit den Städten Danzig und Elbing, sowie das Ermeland und das ganze Gebiet links von der Weichsel oder Pom ereilen an Polen abgetreten werden, welches dadurch sein lange erstrebtes Ziel sich die Ostsee zu erschlossen erreichte; die übrigen Besitzungen, das jetzige Ostpreussen ausser Ermeland, behielt der Orden nur als Lehen der Krone Polen. Das Streben des Ordens, dessen Hochmeister jetzt seinen Sitz nach Königsberg verlegte, ging nun dahin, sich von der lästigen Lehensabhängigkeit zu befreien. Um dieses desto leichter zu erreichen, wurde der Markgraf Albrecht aus ' der fränkischen Linie der Hohenzollern, ein Enkel des Kurfürsten Albrecht Achilles und Verwandter des polnischen Königshauses, zum Hochmeister erwählt (1511). Dieser weigerte sich denn auch in das vertragsmässige Leliensverhältniss zu treten, verwickelte sich aber dadurch natürlich in einen Streit mit Polen. Um bei der drohenden Gefahr Verstärkung aus dem Reiche an sich zu ziehen, reiste er nach Franken. Auf dieser Reise liess er sich durch den Zuspruch Luthers bewegen, das Ordensleben aufzugeben und das Ordensland in ein weltliches Besitzthum zu verwandeln. Daher stand er vom Kriege mit Polen ab und nahm im Vertrage zu Krakau, 1525, das Herzogthum Preussen von der Krone Polen zu Lehen. Seinem Beispiele folgend trat das ganze Land ohne grossen Widerstand zur Lutherischen Lehre über. Nur ein kleiner Theil der Ritter blieb dem Orden treu. Diese erwirkten vom Kaiser die Reichsacht gegen Albrecht und schlugen, als jede Aussicht auf Wiedererwerbung des Ordensgebietes verloren schien, ihren Sitz in Mergentheim auf, bis später Napoleon I., 1809, den Orden auflöste. 1. Albrecht, 1525—1568, war eifrig bemüht sein Land zu heben und stiftete zur Beförderung der Wissenschaften die Universität Königsberg (1544). Da er nur einen einzigen körperlich und geistig schwachen Sohn hatte, so erwirkte der Brandenburgische Kurfürst Joachim Ii. in kluger Berechnung der Verhältnisse die Mitbelehnung in Preussen. 2. Albrecht Friedrich, 1568—1618. Bei seinem Regierungsantritt wurde für Brandenburg die Mitbelehnung erneuert und das Recht der Erbfolge ausdrücklich zugesagt. Als der Herzog kurze Zeit nach seiner Vermählung mit Maria Eleonore von Cleve, welche ihm ein Erbrecht auf dieses Land zubrachte, einem unheilbaren Blödsinn anheimfiel, so wurde seinem nächsten Verwandten, dem Markgrafen Georg Friedrich von Anspach, und nach dessen kinderlosem Absterben (1603) dem Brandenburgischen Kurfürsten Joachim-Friedrich die Regentschaft übertragen. Da dessen Sohn, der Kurprinz Johann Sigmund, sich mit Anna, einer Tochter des Herzogs Albrecht Friedrich, vermählte und auch Joachim Friedrich selbst sich in dritter Ehe mit. einer jüngeren Tochter des Herzogs verband, so war für Brandenburg das Erbrecht hinlänglich gesichert. So ging das Herzogthum Preussen beim Tode Albrecht Friedrichs 1618 an Brandenburg über; auch Polen gab, wenngleich zögernd und unwillig, dazu seine Bestätigung.

4. Die neuere Zeit - S. 132

1872 - Paderborn : Schöningh
— 132 — genusssüchtig richtete er seinen Hof ganz nach französischem Muster ein und opferte die Einkünfte des Landes rücksichtslos seinen Launen und Leidenschaften. Iii. Russland.*) Slavische Stämme zwischen dem Ilmen-und Ladogasee riefen um die Mitte des 9. Jahrhunderts zur Schlichtung innerer Streitigkeiten eine Schaar Waräger aus dem schwedischen Stamm Russ unter ihrem Führer Rurik herbei, welcher 864 in Nowgorod am llmensee eine Herrschaft gründete. Seine Nachfolger dehnten das Reich bis an die Wolga aus, zersplitterten es aber durch vielfache Theilungen unter ihre Söhne. Bei dieser Zertheilung in etwa 50 Fürstentümer, unter denen Nowgorod, Moskau und Kiew die bedeutendsten waren, erlag das geschwächte Reich 1224 dem Andrange der Mongolen, denen es bis gegen den Aasgang des Mittelalters dienstbar blieb. Erst Iwan Iii. Wassiljewitsch (1462—1505), Grossfürst von Moskau, befreite das Land von ihrer drückenden Herrschaft und stürzte das republikanische Gemeinwesen der stolzen Handelsstadt Nowgorod. Sein zweiter Nachfolger Iwan Iv. Was silj ewitsch, mit dem Beinamen der Schreckliche (4534—1584), welcher den Titel Zar annahm und die Leibgarde der Strelitzen schuf, dehnte sein Reich bis an den Don und die Wolga aus und liess durch eine Kosakenschaar die Unterwerfung Sibiriens beginnen. Obwohl selbst ein grausamer Barbar, brachte er doch durch Handelsverbindungen mit England und Heranziehung deutscher Künstler und Handwerker Russland mit europäischer Kultur in Verbindung. Als mit seinem Sohne Feodor das Haus Rurik ausstarb, traten, von Polen begünstigt, nacheinander zwei Thronbewerber auf, welche sich für Feodors ermordeten Sohn Demetrius ausgaben. Diese Unruhen suchte der polnische König Johann Sigmund zu benutzen, um seinen Sohn (Wladislaw) auf den Zarenthron zu bringen. Indess die Erhebung des mit den Ruriks verwandten Hauses Romanow (1613) brachte das zerrüttete Reich wieder zur Ruhe. Der vierte Herrscher aus diesem Hause war Peter der Grosse, 1682—1725. Anfangs war er mit *) Strahl und E. Herrmann, Gesch. des russischen Staats.

5. Die neuere Zeit - S. 141

1872 - Paderborn : Schöningh
— 141 — der Staatsgeschäfte, welcher zum Wohle des erschöpften Landes jeden Krieg möglichst zu vermeiden suchte. 3. In Oesterreich wurde die Politik des Kaisers Karl Vi. hauptsächlich durch sein Streben bestimmt beim Mangel männlicher Nachkommenschaft seiner einzigen Tochter Maria Theresia die Nachfolge in der Regierung der österreichischen Länder und demnächst auch auf dem Kaiserthrone zu sichern. Daher änderte er die von Joseph I. gegebene Bestimmung, dass nach dem Aussterben seines Mannsstammes seine Töchter, von denen die eine mit dem Kurfürsten Karl Albert von Baiern, die andere mit dem Kurfürsten August Iii. von Sachsen vermählt war, in der Regierung folgen sollten, durch die präg- ; matische Sanction dahin ab, dass er der Maria Theresia die Erbfolge in der gesammten österreichischen Monarchie zusprach. Um diese Erbfolge durchzusetzen, suchte er verschiedene Fürsten durch Versprechungen und Zugeständnisse zu gewinnen. Dem Könige Friedrich Wilhelm I. von Preussen sicherte er die Erbfolge in Jülich-Berg zu und Spanien, welches sich zur Durchsetzung seiner Absichten auf Erwerbungen in Italien mit England und Frankreich verbunden hatte, versprach er gegen Anerkennung der pragmatischen Sanction seine Einwilligung zur Erwerbung der italienischen Fürstentümer Parma und Piacenza. Da nun weder Oesterreich, noch auch Frankreich und England kriegerischen Unternehmungen geneigt waren, so trat in den europäischen Verhältnissen eine grössere Ruhe ein, welche nur durch folgende Ereignisse unterbrochen wurde. a) Der Krieg der Türken gegen Venedig und Oesterreich, 1714—1718. Da die Türken den Venetianern das im Carlowitzer Frieden (1699) abgetretene Morea wieder entrissen hatten, so begann Venedig im Bunde mit Oesterreich einen Krieg gegen die Türkei. Prinz Eugen eröffnete den Feldzug mit einem glänzenden Siege bei Peterwardein, 1716. Im folgenden Jahre bemächtigte er sich des Banats, schloss Belgrad ein, besiegte das türkische Entsatzheer und eroberte die Stadt, 1717. Diese glücklichen Erfolge führten den Frieden von Passarowitz 1718 herbei, worin Oesterreich den Banat, einen Theil Serbiens und die westliche Wallachei erhielt, Venedig

6. Die neuere Zeit - S. 271

1872 - Paderborn : Schöningh
— 271 — Hetäria, unter den dort studierenden Griechen gebildet, deren Ziel die Befreiung ihres Vaterlandes von der Herrschaft der Ungläubigen war. Mehrere in russischen Diensten stehende Griechen, wie der General Alexander Ypsilanti, waren Mitglieder dieser Verbindung. 1. Die Griechen allein im Kampfe gegen die Türkei bis zum Falle Missolunghis. 1821—26. Ypsilanti rückte an der Spitze einer Freischaar über den Pruth, zog in Jassy, die Hauptstadt der Moldau, ein, entfaltete die Fahne des Kreuzes und rief alle christlichen Völker an der Donau zum Kampfe gegen den Halbmond auf. Aber sein Unternehmen missglückte; von den Türken (bei Dragetschan) besiegt flüchtete er auf österreichisches Gebiet, wo er gefangen genommen und bis zu seinem Tode (1827) auf der ungarischen Festung Munkatsch in Haft gehalten wurde. Unterdess erhoben sich in Griechenland die kriegerischen Bewohner des Gebirgs-landes Maina im Peloponnes, die Nachkommen der alten Spartaner, unter Mauromichalis, während sich in Arkadien eine Freischaar unter Kolokotronis sammelte. Die Inseln des Archipelagus, wie Hydra, Spezzia und andere stellten mit ihren seekundigen Bewohnern eine gut bemannte Flotte. Die Wuth der Türken über den Aufstand war so gross, dass sie in Constantinopel unter den Christen ein furchtbares Blutbad anrichteten, in dem der griechische Patriarch, drei Erzbischöfe und mehrere Priester ermordet wurden. Schon wollte Kaiser Alexander I. zum Schutze seiner Glaubensgenossen einschreiten , aber er wurde durch Oesterreich und England, welche ein einseitiges Vorgehen der Russen in der Türkei missbilligten, an der thätigen Unterstützung des Aufstandes gehindert. Indess die Griechen leisteten auch ohne fremde Beihülfe der feindlichen Uebermacht kräftigen Widerstand. Sie vertrieben die Türken aus dem Peloponnes, nahmen Tri-poliza ein und rächten durch die Niedermetzelung der Besatzung das Blutbad von Constantinopel. Am 1. Januar 1822 wurde zu Pi ade in der Nähe des alten Epirus die Unabhängigkeit Griechenlands ausgerufen und eine republikanische Regierung eingesetzt, an deren Spitze Maurokordatos und Demetrius Ypsilanti standen. Dann wurde ein stehendes

7. Geschichtstabellen - S. 38

1876 - Mainz : Kunze
38 1254 Die Anfänge des rheinischen Städtebundes. 1256 Doppelwahl Alphon s’, Königs von Kastilien, und Richards, Grafen von Cornwallis. 1266 König Manfred (gekrönt 1258) fällt in der Schlacht bei Benevent. 1268 Konradins Niederlage bei Scurcola. Seine Hin- richtung zu Neapel. — Graf Karl von Provence und Anjou, König beider Sicilien. 1270 Siebenter Kreuzzug. Ludwig Ix. f 1282 Sicilianische Vesper. 1291 Akkon, die letzte Besitzung der Christen im Morgenlande, fällt in die Hände der Ungläubigen. 1312 Aufhebung des von Philipp dem Schönen von Frankreich verfolgten Templerordens durch Papst Clemens V. 1226 Der deutsche Orden (Hochmeister Hermann von Salza 1210—1239) wird von Herzog Konrad von Masovien gegen die Preussen zu Hülfe gerufen. 1230—1283 Eroberung Preussens durch den Orden. 1351—1382 Hochmeister Winrich von Kniprode. Blüthezeit des Ordens. 1410 Niederlage des deutschen Ordens bei Tannenberg durch die Polen. 1411 Erster Friede von Thorn. Hochmeister Heinrich Reuss von Plauen. 1466 Zweiter Friede von Thorn. 1525 Säcularisierung Preussens durch den Hochmeister Albrecht von Brandenburg. Yierte Periode. 1273—1291 Rudolf I.; Graf von Habsburg. — Erzbischof Werner von Mainz. Burggraf Friedrich von Nürnberg.

8. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 8

1874 - Mainz : Kunze
Preußen, Pommern, Mecklenburg in sich gegliedert durch die parallelen Durchbrüche der Weichsel und Oder und durch deren und des Pregel und Niemen breite und fette Niederungen. Die bedeutendste Entwicklung im deutschen Ordenslande*). Sein Vorland an der Straße von Marienburg nach Königs- berg und von da über Tilsit nach Livland reicher geschicht- licher Boden, im Inneren noch nicht ausgeglichene Gegensätze der Kultur zwischen den deutschen Städten und der lettischen und slavischen (masurischeu) Landbevölkerung; ähnlicher Gegensatz an der Grenze Pommerns (Kassuben) und Westpreußens, eine Nach- Wirkung des der deutsch-evangelischen Kultur feindlich entgegen- getretenen Thorner Friedens. Das übrige Küstenland vollständig germanisiert.**) Im insularen***) Holstein und Schleswig (Stecknitzkanal, Eiderkanal, Isthmus zwischen Schleswig und Tondern, Dannewirk) begleitet die Seeplatte oft mit lieblichen Waldlandschaften die Ostküste, dahinter die Geest, auf ihr die Verbindung nach dem N., westlich zur Nordseeküste friesisches Marschland bis Ditmarschen. Der Zusammenhang mit der offenen Nordsee durch die Batten gehemmt, der Nordseehafeu Altona neben Hamburg; der Schwerpunkt des Landes an der den nahen dänischen Inseln ähnlichen Ostseeküste. Der durch die Dynastie geförderte langdauernde Zusammenhang mit Däne- mark durch Preußen gelöst. Stammland dieser Dynastie, die auch in Rußland und Griechenland (eine Zeitlang auch in Schwe- *) Die Bewohner des polnischen Sumpflandes kannten und nützten die günstige Lage und Beschaffenheit ihres Mündungslandes Preußen nicht; deutsche christliche Ritterschaft im Bunde mit den Seestädten zogen es in das Bereich deutscher Kultur. Nach langer Störung durch die Polnische Herrschaft wurde diese Aufgabe durch die Hohenzolleru wieder aufgenom- men und auf das Hinterland ausgedehnt. Anfiedlung der evangelischen Salzburger in Ostpreußen durch Friedr. Wilh. I., Kultur des Netzedistricts durch Friedrich d. Gr. **) Die den Littanern verwandten, den Reußen anwohnenden Preußen haben durch ihren ruhmvollen Widerstand ihren Namen verewigt; auch das treue deutsche Pommerland ist stolz'auf seinen Namen (am Meere); Meck- lenbnrg hat Slavisches in dem Dienstverhältniß der Landbevölkerung bewahrt, Wagrien (östliches Holstein) selbst den Namen Stargard in Oldenburg über- setzt. Ratzeburg-Ratibor. ***) Daher zum Theil der Partikularismus der Bewohner. Die Knicks Erinnerungen an altsächsische Abgeschlossenheit. Altsächsisches auch im Bau der Bauernhäuser, die wie in Westfalen auch das Vieh unter ihrem Dache bergen: engste Concentration des freien Besitzes (weit verschieden von den Wohnungen der slavischen Bauern).

9. Das Mittelalter - S. 256

1881 - Paderborn : Schöningh
— 256 — Ungarn.j) § 97. a) Ungarn unter den Arpaden, bis 1301. Als die Ungarn in der Schlacht auf dem Lechfelde von Otto dem Grossen geschlagen waren, liessen sie sich im heutigen Ungarn in festen Wohnsitzen nieder. Geordnete Zustände bahnte zuerst der vom h. Adalbert getaufte König Stephan der Heilige (997—1038) an, indem er das Christentum einführte und das Land in 72 Gespanschaften (Comitate) teilte, deren Befehlshaber mit dem höheren Adel, den Bischöfen und den obersten Hof-beamten als Magnaten des Reichs die Nation auf den Reichstagen vertraten. In den mannigfachen Thronstreitigkeiten, welche nach Stephans Tode folgten, gewann der Adel immer mehr Freiheiten, welche später Andreas Ii. nach seiner Rückkehr aus dem Kreuzzuge (1221) noch durch die goldene Bulle erweiterte. Um die Mitte des 12. Jahrhunderts wurden eine Menge flandrischer und niedersächsischer Ansiedler in das Land gezogen, welche sich in Siebenbürgen niederliessen, wo sie bis auf den heutigen Tag Sitte und Sprache des Heimatlandes und manche Freiheiten bewahrt haben. Durch die Einfälle der Mongolen wurde König Bela Iv. nach der furchtbaren Niederlage auf dem Mohifelde (1241) gezwungen in Österreich Schutz zu suchen, aber er wusste nach dem Abzüge der Barbaren durch Heranziehung fremder Anbauer das verödete Land bald wieder zu heben. bj Ungarn als Wahlreich unter dem Hause Anjou, 1308—1382.2) Beim Erlöschen des arpadischen Stammes folgte nach einem längeren Thronstreite das Haus Anjou von Neapel, welches weiblicherseits mit den Arpaden verwandt war. Der zweite König aus diesem Hause Ludwig der Grosse (1342—82) erweiterte das Reich durch die Eroberung Bulgariens und der Walachei, zwang Venedig zur Abtretung Dalmatiens und herrschte, nachdem er als Schwestersohn Casimirs des Grossen auch auf den polnischen Thron berufen war, von der Weichsel bis zum adriatischen und schwarzen Meere. Auf ihn folgte nach einer kurzen stellvertretenden Regierung seiner Gemahlin (Elisabeth) sein Schwiegersohn, der spätere deutsche Kaiser 0 Mailäth, Gesch. der Magyaren. 5 Bde. 1828—1831. — Fefsler, Gesch. der Ungarn. 10 Bde. 1813 ff. 2. Aufl. Bd. 1. 1869. — Spruner-Menke, Handatlas Nr. 73. 2) Siehe folgende Seite den Stammbaum.

10. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 620

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
620 Unsre Zeit. 1867. Otto ging nach Bayern zurück, rvo er 1867 starb. Nachdem sechs fürstliche Personen die erledigte Krone, die man ihnen anbot, abgewiesen hatten, nahm sie der Prinz Wilhelm von Dänemark an. Er trat zur griechischen Kirche über und 1863. regiert seit 31. Oktober 1863 als Georg I. über die Hellenen. Anmerkungen. 1. Die Griechen standen gerade in der Zeit auf, als die Häupter der heiligen Allianz auf dem Kongresse von Laibach versammelt waren, um Maßregeln zu ergreifen, die überall auftauchende Revolution zu bändigen. Zu diesem Geschäfte* paßte der griechische Aufstand schlecht, und darum wurde Npsilauti von Alexander I. verleugnet, und als er nach der unglücklichen Schlacht von Dragotschon (1821), wo „die heilige Scha r", welche 800 Mann stark war, größtenteils fiel, sich nach Siebenbürgen begab, wurde er von der österreichischen Regierung 6v2 Jahre lang zuerst auf der ungarischen Festung Mnn katsch, daun zu Theresienstadt „interniert". Er starb 1828 in Wien. Sein Bruder, Demetrius Npsilanti, ebenfalls in russischen Kriegsdiensten, war zuerst Oberbefehlshaber der griechischen Truppen und leistete, ungeachtet mannigfacher Parteiverfolgungen, als General wie als Staatsmann wichtige Dienste. Er starb 1832 zu Athen. Die Schwester, Maria Apsilanti, schenkte den Griechen ihre ganze Mitgift im Betrage von 160 000 Gulden. 2. Die Türken hatten auf der Insel Sc io gegen 40 000 Einwohner niedergemetzelt. Als die Leichname die Luft verpesteten, schafften die Türken von dem benachbarten Smyrna eine große Anzahl Juden hinüber, um die Leichname zu beerdigen. Auch die Eroberung von Misso-lunghi war von ähnlichen Greuelszenen begleitet. 3. Zuerst wurde Griechenland von den Großmächten für unabhängig, aber tributpflichtig erklärt. Es sollte jährlich 160000 Thaler an die Pforte zahlen. Allein nachdem die Russen über die Türken in Armenien und am Balkan gesiegt, wurde Griechenland auch mit dem Bezahlen eines Tributes verschont. 4. Die Personen, welchen nach der Entthronung Ottos die griechische Krone angeboten wurde, sind: Ferdinand von Kobnrg-K oh ary, Gemahl der verstorbenen portugiesischen Königin Maria da Gloria; Herzog Ernst Ii. von Kobnrg-Gotha; der englische Prinz Alfred; der Fürst von Lein ingen ; Erzherzog Maximilian von Österreich; Prinz Leopold von H o h e nz ol ler n-S igm ari n g e n. 5. Prinz Otto. geb. 1. Juni 1815, war der zweite Sohn König Ludwigs I. von Bayern. Er hatte nur den Fehler, daß er den Griechen die Schulden nicht bezahlen und sie auch nicht untereinander einig machen konnte. 6. Prinz Wilhelm ist der zweite Sohn des Königs Christian von Dänemark, ans dem Hanse Schleswig-Holstein - Sonderburg-Glücksburg. Er ist geboren am 24. Dez. 1845, und war demnach bei seiner Thronbesteigung so alt, wie Otto bei der feinigen. Ehe er in Griechenland ankam, fanden (am 30. Juni 1863) Szenen großer Unordnung und der Auflehnung gegen das Ministerium in der Nationalversammlung statt. Die Parteianführer wollten nämlich noch vor Ankunft des Königs sich der besten Ämter bemächtigen.
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