Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Weltgeschichte - S. 166

1835 - Mainz : Kupferberg
166 Französische Re volutions kriege. Kosziu Sko. n.c.g.mit Belgien frei werden, zu den Oesterreichern. Uebcrall die Verbündeten im Vortheile, und im Innern Frankreichs die Vendee, Bretagne (Wimpfen), Toulon, Marseille und Lyon gegen den Convent im Aufruhr. Daher durch die Jakobiner die Sch recken s regi e run g ; allgemeines Aufgebot in Masse; ganz Frankreich ein Feld - und Waffenlagcr unter Carnot. Darauf Siege der Franzosen gegen die im Innern Empörten unter gräßlicher Rache; eben so in Belgien durch Iiouchard und Jourdan, am Oberrhein durch Pickegru und Iiocle j indessen sättigt sich die Revolution durch ihre Blntgerichte 1794. überall in Frankreich; ihre Häupter stürzen sich selbst; Ende des Terrorismus. In den Niederlanden siegt Pickegru bei Tournal, und 1795. ^onrdan bei Fleums; Holland wird erobert — batavische Republik, verbunden mit Frankreich. Am Oberrhein müssen die Preussen, nach ihrem Siege bei Kaiserslautern, weichen,— Frieden zu Basel zwischen Preussen und Frank- reich (das nördliche Deutschland neutral), etwas später mit Spanien ( St. Domingo an Frankreich ) *). *) Um dieselbe Zeit blutige Auftritte in Pvlen: »ach dem russisch» türkischen Kriege ( 1787—1792) suchte Katharina Ii. ihren Einfluß in Polen durch eine Conföderatiou der unzufriedenen Polen zu Targowih geltend zu machen; eine russische Armee dringt ein; die Polen unter Thaddäus Kosziusko müssen weichen. Auch eine preussische Armee, mit Katharina einverstanden, rückt unter Möllendorf 1793 in Polen ein, und bald darauf erfolgt die zweite Theilung Polens. Aber die Erbitterung der Polen bricht schon 1794 aus. Kosziusko Ober- feldherr. Die Russen aus Warschau vertrieben, vereinen sich mit den unter ihrem König eindringenden Preussen. Sieg der Verbündeten bei Raffka. Warschau vergebens belagert. Auch Oesterreich schickt eine Armee. Kosziusko bei Maciejowiee von den Russen unter Fersen geschlagen und gefangen. Suwarvv erstürmt Prag a; Warschau kapi- tulirt, — dritte Theilung Polens 1795; der König Poniatowsky legt seine Würde nieder (Rußland gewinnt 2000 Quadratmeilen, Preus- fen 990 Quadratmeilen und Oesterreich 834 Quadratmeilen). Katharina stirbt im folgenden Jahre; ihr folgt ihr Sohn Paul I (1796—1801). Auch Friedrich Wilhelm Ii. von Preussen stirbt im November 1797, und ihm folgt sein Sohn Friedrich Wilhelm Hl

2. Geographie von Mitteleuropa - S. 93

1912 - Regensburg : Manz
Das Ostdeutsche Tiestand und die Ostsee. 93 32000 E., sind zwei Orte mit bedeutenden ostpreußischen Pferde- markten. Ostlich von Gumbinnen ist das preußische Hauptgestüt Trakehnen. Hier tummeln sich auf eingezäunten Weideflächen große Scharen edler Zuchttiere. Ey dt kühnen ist die preußische Grenz- und Zollstation. Nahe der Mündung des Pregel liegt an der Eisenbahn Berlin—petersburg das stark befestigte Königsberg, 246000 E. Die Stadt hat lebhaften Handel namentlich mit Rußland (Getreide, Holz, Kolonial- und Manufakturwaren12c.) und regen See- verkehr. Jetzt können Seeschiffe von 61/2 m Tiefgang die Stadt erreichen. Universität (Kant). In der Mitte der Stadt liegt das große Schloß, ehemals Deutschordensburg, mit der Krönungskirche. Zahlreiche Flußschiffe vermitteln den Verkehr mit dem getreidereichen Hinterlande. Gegen das Meer ist die Stadt gedeckt durch die Festung Pillau. 3. An der Küste von Pillau bis Brüsterort (Halbinsel Samland) wird der geschätzte Bernstein angespült, das durchsichtige, zu Stein erhärtete Harz einer urweltlichen Kieferart, das vielgeschätzte Elektron der Alten, welches schon in vorchristlichen Zeiten Handelszüge vom sernen Süden hierher veranlaßte. Er sinkt sich in einer zur Ter- tiärsormation gehörigen Erdschicht, die etwa 30 m unter der Ober- fläche liegt. Er wird bei Sturm aus dem Boden der Ostsee aufgewühlt und mit Tang zusammen an den Strand gespült. Noch mehr wird er jetzt im Lande gegraben (bergmännischer Betrieb). 4. Die Memelniederung. Die Memel durchbricht im äußersten Nordosten von Deutschland den nördlichen Landrücken und fließt in westlicher Richtung in die Ostsee. Zahlreiche aus Litauen kommende Flöße beleben den rasch fließenden Strom. Die Memelniederung hat manche fruchtbare Gebiete, aber auch weite Moorstrecken. Tilsit, 39000 E., liegt in fruchtbarer Niederung und hat Holz- und Ge- treidehandel. Memel, 21000 E., liegt an dem Ausgang aus dem Kurischen Haff und ist Deutschlands nördlichster Seehafen. 1 Kolonialwaren sind die Rohprodukte der Kolonien (besonders der West- und ostindischen): Kaffee, Zucker, Tee, Gewürze, Spezereien, Reis, Baumwolle, Färb- und Nutzhölzer. — Manufaktur — Werkstätte, in welcher durch Menschen- Hand oder die sie erfetzenden Maschinen Rohstoffe zu Kunftwaren verarbeitet werden.

3. Neuere Geschichte - S. 87

1869 - Mainz : Kunze
87 Europäische Ereignisse Mischen dem spanischen Erbfolgeäriege und den schlesischen Kriegen. 1. Der im Bunde mit Venedig (denen von den Osmanen 1715 Morea entrissen worden war) unternommene Türken- krieg 1716—1718 führte Oesterreich unter des Prinzen Eugen Leitung von Sieg zu Sieg (bei Peterwardein 1716, Belgrad 1717) und zuletzt im Frieden von Passaro- witz 1718 zum Besitz des Banats, eines Theiles von^is Serbien mit Belgrad, von Croatien, Bosnien imb der Walachei. Für den Verlust Moreas wurde Venedig durch albanische und dalmatinische Plätze entschädigt. 2. Die Friedensstörung Spaniens (Philipp V, seine zweite Gemahlin Elisabeth Farnese von Parma, der Car- dinal Alberoni), das während des Türkenkrieges 1717 Sardinien, 1718 Sieilien angrisf, führte 1718 zur Qua- druple-Allianz d. h. einem zur Aufrechterhaltung desl?i8 Utrechter Friedens geschlosserten Bündniß des Kaisers, Eng- lands, Frankreichs, Hollands. Vertauschung Siciliens mit Sardinien; Don Carlos, Sohn des spanischen Königspaares, erhält die Anwartschaft auf die Herzogthümer Parma und Piacenza, sowie aus Toskana, auf welche seine Mutter Erbansprüche hatte. 3. Der polnische Erbfolgekrieg 1733—1735 nach 1733-1735 dem Tode Augusts Ii von Polen zwischen dem Kaiser, dem Reich und Rußland, die für die Wahl Augusts Iii von Sachsen auftraten, einer —, Frankreich, Spanien und Sar- dinien, die für die Rechte des fast einstimmig gewählten Stanislaus Lesezinskm) kämpften, andererseits. Der Schau- platz dieses fast ereignislosen, für beit an tüchtigen Truppen und Geld armen Kaiser im ganzen unglücklichen Krieges am Rhein und in Italien; die greisen Feldherrn Eugen mtb Villars noch einmal als Gegner. Der Wiener Frieden: der Kaiser verliert Neapel mit Sieilien gegen Parma und Piacenza an den Jnfanten Don Carlos; Frankreich erkennt die pragmatische Sanction (s. Nr. 4.) an und erhält die Anwartschaft auf das alte deutsche Land Lothringen, das für seine Lebenszeit zunächst Stanis- laus Lesezinski (h 1766) statt der polnischen Krone be- *) Er führte noch immer den Königstitel und war der Schwiegervater Ludwigs Xv von Frankreich.

4. Erdkunde - S. 162

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 162 — oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham". — Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel. — Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge- legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig. 2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.) ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow (175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und Wolle. Universität. 3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak- baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.), ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel- Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew (92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien. 4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste Stadt Litauens. 5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor- orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie. 6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa- Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels- platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt (60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat, rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. — Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten 283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee, wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.

5. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 8

1874 - Mainz : Kunze
Preußen, Pommern, Mecklenburg in sich gegliedert durch die parallelen Durchbrüche der Weichsel und Oder und durch deren und des Pregel und Niemen breite und fette Niederungen. Die bedeutendste Entwicklung im deutschen Ordenslande*). Sein Vorland an der Straße von Marienburg nach Königs- berg und von da über Tilsit nach Livland reicher geschicht- licher Boden, im Inneren noch nicht ausgeglichene Gegensätze der Kultur zwischen den deutschen Städten und der lettischen und slavischen (masurischeu) Landbevölkerung; ähnlicher Gegensatz an der Grenze Pommerns (Kassuben) und Westpreußens, eine Nach- Wirkung des der deutsch-evangelischen Kultur feindlich entgegen- getretenen Thorner Friedens. Das übrige Küstenland vollständig germanisiert.**) Im insularen***) Holstein und Schleswig (Stecknitzkanal, Eiderkanal, Isthmus zwischen Schleswig und Tondern, Dannewirk) begleitet die Seeplatte oft mit lieblichen Waldlandschaften die Ostküste, dahinter die Geest, auf ihr die Verbindung nach dem N., westlich zur Nordseeküste friesisches Marschland bis Ditmarschen. Der Zusammenhang mit der offenen Nordsee durch die Batten gehemmt, der Nordseehafeu Altona neben Hamburg; der Schwerpunkt des Landes an der den nahen dänischen Inseln ähnlichen Ostseeküste. Der durch die Dynastie geförderte langdauernde Zusammenhang mit Däne- mark durch Preußen gelöst. Stammland dieser Dynastie, die auch in Rußland und Griechenland (eine Zeitlang auch in Schwe- *) Die Bewohner des polnischen Sumpflandes kannten und nützten die günstige Lage und Beschaffenheit ihres Mündungslandes Preußen nicht; deutsche christliche Ritterschaft im Bunde mit den Seestädten zogen es in das Bereich deutscher Kultur. Nach langer Störung durch die Polnische Herrschaft wurde diese Aufgabe durch die Hohenzolleru wieder aufgenom- men und auf das Hinterland ausgedehnt. Anfiedlung der evangelischen Salzburger in Ostpreußen durch Friedr. Wilh. I., Kultur des Netzedistricts durch Friedrich d. Gr. **) Die den Littanern verwandten, den Reußen anwohnenden Preußen haben durch ihren ruhmvollen Widerstand ihren Namen verewigt; auch das treue deutsche Pommerland ist stolz'auf seinen Namen (am Meere); Meck- lenbnrg hat Slavisches in dem Dienstverhältniß der Landbevölkerung bewahrt, Wagrien (östliches Holstein) selbst den Namen Stargard in Oldenburg über- setzt. Ratzeburg-Ratibor. ***) Daher zum Theil der Partikularismus der Bewohner. Die Knicks Erinnerungen an altsächsische Abgeschlossenheit. Altsächsisches auch im Bau der Bauernhäuser, die wie in Westfalen auch das Vieh unter ihrem Dache bergen: engste Concentration des freien Besitzes (weit verschieden von den Wohnungen der slavischen Bauern).

6. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 438

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
438 Die neue Zeit. Soliman stellte den Seeräubern seine Flotte zur Verfügung', um der Christenheit desto empfindlicher schaden zu können. Mulei Hassau wandte sich an den Kaiser um Hilfe. Dieser landete vor Tunis, eroberte die Stadt und befreite 22 000 Christeu-1538. sklaveu aus der Gefangenschaft. Mulei Hassau erhielt Tunis zurück, aber als spanischer Vasall. Der Menschenraub wurde ihm untersagt. Aber ein zweiter Zng, den Karl neun Jahre später gegen Hayreddin Barbarossa nach Algier unter* 1541. nahm, lief sehr unglücklich ab, da ein Sturm die Flotte zertrümmerte und nur ein kleiner Teil des Heeres gerettet wurde. 443) Das Unglück Karls in Algier bot Franz I. eine zu günstige Gelegenheit dar, um seinem Verlangen nach Rache widerstehen zu können. Er verband sich mit Schweden, Dänemark und den Türken, um Karl an fünf verschiedenen Punkten auf einmal anzugreifen. Doch Karl faud an Genua und England wieder die alten Bundesgenossen. Die Genuesen unter dem Dogeu (Dodschen) Andreas Doria blieben Meister zur See, Heinrich landete in Calais und drang von da aus gegen Paris vor; Karl aber zog durch die Champagne und trieb das Heer des Dauphin (Dofäng) vor sich her. 1544.Franz mußte sich zum Frieden von Crespy (Kräpi) herbeilassen, durch welchen der italienische Zwist dauerud beseitigt wurde. Anmerkungen. 1. Sultau Solimau Ii. der Große oder der Prächtige belagerte 1522 Rhodus sechs Monate lang. Endlich fiel es durch Berrat, worauf Karl V. den Rhodiser-Rittern die Insel Malta znm Aufenthalte anwies. Mit 100 000 Mann und 300 Kanonen brach der Sultan 1526 in Ungarn ein. Der König von Ungarn Lndwig Ii. ging ihm entgegen, wurde aber vou dem Fürsten von Siebenbürgen Johann Zapolya, der mit seinen Truppen zu ihm stoßen sollte, im Stiche gelassen und fiel in der Schlacht von Moha cs (Mohatsch) nebst vielen Adeligen, Bischöfen und dem größern Teile des Heeres, worauf Pest und Ofen den Türken ihre Thore öffneten (29. Ang. 1526). Lndwig hinterließ keinen Sohn. Nach „den Verträgen sollte jetzt Ungarn an den Erzherzog Ferdinand von Österreich, den Bruder Karls V., fallen. Allein Zapolya ließ sich auf einer Reichsversammlung zu Stuhl-weißeuburg zum König von Ungarn wählen, während Ferdinand zu Preßburg gewählt wurde. Als Zapolya bei Tokay geschlagen wurde, rief er selbst Soliman Ii. zu Hilfe und lieferte ihm sogar die heilige Krone und die Reichsinsignien Ungarns aus. Dafür unterstützte ihn Soliman und nannte ihn Freund, Bruder und Lehensmann. Die Türken erfochten einen großen Sieg bei Essek gegen Ferdinand, welcher nicht in den Besitz Ungarns zu gelangen vermochte und zu Großwar de in (1538) einen Frieden eingehen mußte, wonach er Ungarn bis an die Theiß dem Zapolya überließ. Auch behielt dieser Siebenbürgen und den Titel König von Ungarn. Nach dessen Tode je-

7. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 633

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 227. Österreich. 633 Emmanuel ebenfalls Frieden geschlossen hatte und ein paar« Tage nachher Venedig, welches am längsten Widerstand leistete, kapitulierte, so war in Österreich die Ruhe wieder zurückgekehrt.: Anmerkungen. 1. Die Studenten Wiens bildeten unter sich eine akademische Legion, von deren Hauptquartier iu der Aula die Befehle ausgingen. Als die Regierung diese Legion aufheben und mit der Nationalgarde verschmelzen wollte, entstanb ein Aufruhr, so daß das Ministerium diese Anordnung zurücknehmen mußte. Bei der Belagerung Wiens befehligte bei- Reichstagsabgeorbnete Robert Blum von Leipzig eine Kompanie und würde deshalb nach der Einnahme der Stadt stanbrechtlich erschossen. Der Pole Bem leitete die Verteibigung der Stadt. Den Aufruhr schürten ganz besonbers ungarische Agenten, welche von Kossuth bezahlt würden. Diesem lag baran, daß Wien die Truppen des Kaisers beschäftige, bamit er selbst in Ungarn sich freier bewegen konnte. Der Ban Jella-chich verließ auch wirklich seine Stellung bei Preßburg, wo er eine Schlacht annehmen wollte, und zog auf Wien zu, als er Nachricht von den Vorfällen in der Stadt erhalten hatte (7. Okt. 1848). 2. In Prag war das Volk vor das Haus des Fürsten Winbisch-grätz gezogen. Zum Schutze besselben hatte sich Militär aufgestellt. Da fiel aus einem gegenüberstehenben Hause eiu Schuß, der die Fürstin Winbischgrätz, die am Fenster stand, tötete. Das Militär schritt nun ein und es entwickelte sich ein Straßenkampf, der das Bombardement zur Folge hatte. In Wien wurde der Kriegsminister Latour von einem Pöbelhaufen an einen Laternenpfahl gehenkt, in Pest der General Graf La mb erg auf der Brücke getötet und durch die Stadt geschleift. 3. Zugleich mit dem Kaiser Ferdinand I. verzichtete dessen Bruder, der Erzherzog Franz Karl, auf die Thronfolge und es gelangte nun nach dem Erbfolgerecht Franz Joseph, der Sohn bieses Erzherzogs und der Prinzessin Sophie von Bayern, an die Regierung. Derselbe ist geboren am 18. August 1830 und mußte vor der Abdankung Ferdinands erst für volljährig erklärt werden. 4. Joseph Freiherr von Jellachich war beim Ausbruche der ungarischen Revolution nur Oberst, wurde aber auf ausdrückliches Verlangen bet Kroaten, die beshalb eine Deputation an den Kaiser schickten, zum Banus des vereinigten Königreichs Kroatien, Dalmatien und Slavonien, zum geheimen Rat und Felbmarfchallleutnant und zum Inhaber zweier Regimenter ernannt. Als der Banus gegen Ungarn marschierte, zwang der ungarische Kriegsminister dem Kaiser zwar ein Manifest ab, in welchem Jellachich aller seiner Ämter und Würden entsetzt wurde, aber dieser gehorchte nicht, behielt das Kommando und half so das Kaiserreich retten. 5. Ludwig Kofsuth war bereits 1830 Advokat und Agitator für bte Sache der Polen. Als solcher staub er einmal wegen Veruntreuung anvertrauten Gutes in Untersuchung. Seine Bewerbung um ein Staatsamt hatte feinen Erfolg und ba er das Vertrauen als Abvokat verloren hatte, so verfaßte er politische Schriften, die ihm eine vierjährige Haft zuzogen. Nach feiner Entlassung würde er Rebafteur. Er griinbete den Schutzverein, der sich verpflichtete, nur ungarische Erzeugnisse zu gebrauchen. Rolfus, Weltgeschichte. 3. Aufl. 27

8. Geographischer Leitfaden - S. 187

1903 - Regensburg : Manz
Fragen zur Übersicht über Osteuropa. 187 zwischen Donau und Schwarzem Meer. Köstendsche, Hafen am Schwarzen Meer. \ Fragen zur Übersicht. 1. Wievielmal ist Rußland größer als Deutschland? hat es auch entsprechend mehr Bewohner? 2. Zwischen welchen Breitegraden erstreckt sich Rußland? 3. Von welchen Meeren (Meeresteilen) wird Rußland begrenzt? 4. Übertreffen das Ural- und das Jaila-Gebirge die deutschen Mittelgebirge an Höhe?, 5. Welcher Meridian begleitet den Ural großenteils? ' ' 6. Welche zwei Inseln bilden eine Art nordwestliche Fortsetzung des Uralgebirges? 7. Aus welchem Grnnde können die russischen Flüsse die deutschen Flüsse an Länge bedeutend übertreffen? 8. Warum bilden sie gute Verkehrsstraßen? 9. Welche russischen Flüsse verdanken den Wald- und regenreichen Waldai-Höhen ihren Ursprung? 10. Welcher russische Fluß steht mit vielen Seen in Verbindung? 11. xsn welchem Teile Rußlands sind die Temperaturunterschiede (Wärme und Kälte) am größten? 12. Warum ist das Klima Rußlands stark binnenländisch (kontinental)? 13. Warum ist der Südosten von Rußland eine , Steppe? 14. Bezieht sich der Name „Großrussen" auf die Körpergröße oder auf die Bevölkerungszahl? 15. Wie viele Einwohner kommen durchschnittlich auf 1 qkm? 16. Warum sind die Häuser der weiten russischen Dörfer nicht aus Steinen,, sondern aus Holz gebaut? 17. Welche zwei Hauptstädte des nördlichen Europa liegen unter 60° n. Br.? 18. Wo liegen fast alle größeren Städte von Südrußland? 19. Welche Gegensätze in der Vegetation zeigt die Halbinsel Krim?

9. Geographischer Leitfaden - S. 75

1903 - Regensburg : Manz
Preußen. 75 Krönungsstadt der preußischen Könige. Gegen das Meer ist die Stadt gedeckt durch die Festung Pillau. An der Küste von Pillau bis Brüsterort (Halbinsel Samland) wird am meisten Bernstein angespült, das durchsichtige Harz einer vorweltlichen (tertiären) Kieferart, das vielgeschützte Elektron der Alten, welches schon in vorchristlichen Zeiten Handelszüge vom fernen Süden hierher veranlaßte1. Im äußersten Norden ist Memel an der Mündung des Kurischen Haff. — Der Reg.-Bez. Gumbinnen (Preußisch-Litauen) mit dem gleichnamigen Hauptort bildet die östliche Hülste der Vrovinz. Ein Drittel des Bezirks besteht ans Wäldern und Seen; östlich von Gumbinnen ist das preußische Hauptgestüt Trakehnen. Tilsit tu fruchtbarer Niederung ct. d. Memel, 35000 E. 4. Provinz Westpreußen, zu beiden Seiten der unteren Weichsel, deren Niederung sehr fruchtbar ist und die Hauptorte der Provinz enthält2. Anbeut von Weizen und Zuckerrüben, starke Viehzucht. Die Bevölkerung ist zur Halste katholisch, y3 der Bewohner spricht polnisch. Danzig, 141000 E., nahe der Weichselmündung, starke Festung in anmutiger Umgebung; Seehandelsstadt (Handel ähnlich wie bei Königsberg). Die Stadt, einst ein Hauptsitz der Hansa, hat ihre mittelalterliche Bauart noch getreu bewahrt. Eigentlicher Hafen ist Neufahrwasser. Ant rechten hohen Ufer der Nogat ist Marien bürg mit dem alten Schloß der Hochmeister des Deutschen Ritterordens. Elbing, 53000 E., unfern der west- und ostindischen): Kaffee, Zucker, Tee, Gewürze, Spezereien, Reis, Baumwolle, Färb- und Nutzhölzer. — Manufaktur = Werkstätte, in welcher durch Menschenhand oder die sie ersetzenden Maschinen Rohstoffe zu Kunst-waren verarbeitet werden. 1 Ör wird bei sturm aus dem Boden der Ostsee aufgewühlt und mit Sang zusammen an den Strand gespült. Noch mehr wird er jetzt, namentlich an der samländischen Küste, im Lande gegraben. 2 Das Weichseldelta wurde von niederdeutschen Ansiedlern, welche der Deutsche Ritterorden hierher berief, durch Anlage von Deichen entwässert und zu fruchtbaren Gebieten gemacht. Die Weichselniederungen werden beim Eisgang der Weichsel oft arg überschwemmt.

10. Geographischer Leitfaden - S. 181

1903 - Regensburg : Manz
Rußland. 181 und im kaspischen Senkungsgebiete gibt es ungeheure Mengen von Salz. Das Eisen des Ural und reiche Steinkohlenlager fördern die Industrie, für welche Rußland daheim und in seinen asiatischen Gebieten reichen Absatz findet. Namentlich ist die Wollen-, Baumwollen- und Lederindustrie (Juchten- und Saffianleder) 1 zu größerer Bedeutung gelangt. Der Handel ist sehr lebhaft und wird begünstigt durch die guten Wasserwege, durch feste Schlittenbahnen im Winter und ein immer mehr sich vervollkommnendes Eisenbahnnetz. Vom westlichen Europa (hauptsächlich aus Deutschland und England) erhält Rußland noch einen ansehn-kichen Teil seines Bedarfs an Fabrikaten und liefert demselben namentlich Getreide, Kaviar, Holz, Metalle, Flachs und Hans, sowie tierische Produkte (Häute, Leder, Wolle). Aus Asien bezieht Rußland die Rohseide und aus China den Tee, das russische Nationalgetrünke. 8. Die Dichtigkeit der Bevölkerung ist noch sehr gering; die Städte sind nicht zahlreich, die Dörfer meist klein und aus Holz gebaut. Rußland2 ist eine erbliche Autokratie; in allen geistlichen 1 Juchten ist festes, dichtes und geschmeidiges, mit Birkenteer-Öl eingeriebenes (daher stark riechendes) Rinds- oder Roßleder, rot oder schwarz gefärbt, zu Schuhwerk, Portefeuillearbeiten (Mappen) rc. verwendet. — Saffian ist mit Lohe behandeltes, sehr feines und weiches, gefärbtes Ziegenoder Schafleder zu Schuhwerk. 2 Der russische Staat wurde bort den Großrussen gegründet (die südwestlich wohnenden Kleinrussen waren den Polenkönigen unterteilt geworden). Im Jahre 1480 befreite, der Großfürst von Moskau (daher Moskowiter genannt) sein Volk von dem zweihundertjährigen Druck der aus Asien eingefallenen Mongolen, welche mit türkischen Reiterscharen im 13. Jahrh, durch die „Völkerpforte" am Nordufer des Kaspischen Meeres in Europa eingedrungen waren. Peter t>. Gr. eroberte (um 1700) die schwedischen Ostseeprobinzen, brachte sein Volk in Berührung mit dem Meere (abendländische Bildung) und hob Handel und Gewerbe. Katharina Ii. (um 1780) zertrümmerte Polen und gewann durch glückliche Türkenkriege den Süden des jetzigen Reiches. Jetzt regiert der „Selbstherrscher aller Reußen" das größte aller zusammenhängenden Reiche (etwa V6 alles Fest- landes der Erde) mit ungefähr 130 Mill. E.
   bis 10 von 41 weiter»  »»
41 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 41 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 53
1 33
2 64
3 42
4 247
5 219
6 80
7 272
8 32
9 53
10 484
11 74
12 190
13 19
14 7
15 166
16 87
17 51
18 43
19 148
20 13
21 99
22 82
23 30
24 65
25 128
26 101
27 221
28 118
29 85
30 73
31 446
32 26
33 47
34 393
35 201
36 73
37 607
38 132
39 81
40 41
41 89
42 865
43 24
44 64
45 279
46 314
47 50
48 36
49 122

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 29
1 7
2 15
3 38
4 48
5 9
6 15
7 27
8 45
9 51
10 24
11 35
12 1
13 3
14 0
15 12
16 53
17 73
18 205
19 3
20 17
21 15
22 0
23 47
24 1
25 3
26 2
27 10
28 11
29 29
30 1
31 0
32 5
33 7
34 17
35 4
36 10
37 8
38 1
39 7
40 10
41 43
42 2
43 54
44 13
45 26
46 4
47 9
48 106
49 25
50 27
51 16
52 5
53 0
54 8
55 0
56 8
57 0
58 2
59 17
60 25
61 67
62 29
63 1
64 1
65 16
66 3
67 74
68 12
69 11
70 72
71 9
72 12
73 3
74 35
75 1
76 33
77 10
78 297
79 11
80 5
81 0
82 2
83 7
84 2
85 10
86 12
87 0
88 2
89 2
90 0
91 6
92 70
93 26
94 9
95 111
96 13
97 145
98 118
99 12

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 2
1 1
2 0
3 0
4 0
5 0
6 1
7 3
8 0
9 2
10 0
11 1
12 1
13 0
14 0
15 0
16 3
17 0
18 0
19 6
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 1
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 1
33 1
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 1
40 0
41 0
42 0
43 0
44 1
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 1
51 0
52 0
53 0
54 1
55 2
56 0
57 7
58 0
59 0
60 0
61 0
62 1
63 0
64 2
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 1
72 0
73 2
74 0
75 1
76 0
77 4
78 3
79 1
80 1
81 2
82 0
83 1
84 0
85 0
86 0
87 12
88 13
89 1
90 0
91 1
92 0
93 0
94 0
95 1
96 0
97 0
98 1
99 0
100 2
101 1
102 0
103 3
104 0
105 0
106 0
107 2
108 0
109 0
110 0
111 0
112 0
113 6
114 0
115 0
116 0
117 1
118 0
119 2
120 0
121 0
122 3
123 0
124 0
125 0
126 0
127 2
128 1
129 1
130 0
131 0
132 0
133 2
134 0
135 3
136 1
137 0
138 2
139 1
140 2
141 0
142 2
143 0
144 0
145 1
146 0
147 0
148 1
149 0
150 4
151 1
152 0
153 6
154 0
155 1
156 0
157 0
158 0
159 4
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 0
167 0
168 0
169 0
170 0
171 0
172 0
173 1
174 0
175 0
176 3
177 2
178 0
179 2
180 0
181 0
182 5
183 2
184 0
185 0
186 1
187 0
188 1
189 0
190 0
191 1
192 0
193 1
194 1
195 0
196 0
197 3
198 1
199 0