Einfluß und den schwachen König, für das Alleinrecht der katho-
lischen Kirche, in vergeblicher Hoffnung aus) Frankreichs Beistand.
Kriegserklärung der Pforte an Rußland wegen einer Grenz-
verletzung 1768. Das Kriegsglück der Russen nähert die be-
sorgten Nachbarstaaten Preußen und Oesterreich einander, nur die
russischen Uebergrifse zu hindern und den Türkenkrieg zu endigen.
Zweimalige Zusammenkunft Friedrichs Ii und Josephs Ii
(römischer König 1764, Kaiser 1765—1790) in Neiße 1769 und
Neustadt bei Austerlitz 1770.
Die Idee einer Theilung Polens voll Rußland ausgehend,
auch von Oesterreich zuletzt angenvmnien 1772. Friedrich erhält
das polnische Preußen und das Bisthum Ermeland (das jetzige
Westpreußen, mit Ausnahme von Danzig llnd Thorn), ein Stück
von Grvß-Pvlen, bald noch durch den Netzedistriet erweitert —
zusammen 645 Qm.; -— eine Brücke zwischen Ostpreußen und
seinen Stammlanden. Rußland erhält 3500; Oesterreich nament-
lich Galizien und Lodomirien, zusammen 2500 Qm.
2. Der Bairische Erbfolgekrieg 1778—1779.
Mit Maxiinilian Joseph starb Ende 1777 die jüngere Wit-
telsbachsche Linie aus; es erbte der kinderlose Karl Theodor voll
Pfalz-Sulzbach. Ansprüche des Kaisers auf bedeutende bairische
Territorien, zll deren Abtretung er den neuen Kurfürsten nöthigt.
Protest des präsumtiven Erben Karl August, Herzogs voil
Pfalz-Zweibrückell unter Friedrichs Anregung ilnd Schutz, der
sich mit Sachsen, Rußland und Frankreich verständigt hatte.
Ein kurz dauernder Einfall der Preußen in Böhmen, durch
Krankheiten und Mangel gehemmt, blieb ohne entscheidenden Zn-
sammenstoß. Frankreichs nub Rußlands Vermittlung führte zun:
T e s ch e n e r Frieden 1779: Oesterreichs Ansprüche werden durch i
Abtretung des Inn Viertels (zwischen Donau, Inn nub Salza,
etwa 40 Qm.) abgefunden. Preußens Stellilllg in Deutschland
hob sich durch diesen an sich ereignißlosen Krieg bedeutend, noch
mehr durch Friedrichs letzte politische Thal,
3. Die Gründung des deutschen Fürstenbnndes 1785.
Joseph Ii, seit seiner Mutter Tod (1780) auch Herr der
habsburgischen Läilder, mit Rußland im Bund, gewann 1784
Herbst, historisches Hülfsbuch Itt, T
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
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TM Hauptwörter (200): [T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Friedrichs Friedrich Joseph Karl_Theodor Karl Karl_August Karl August Friedrichs Friedrichs Joseph_Ii
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Oesterreich Friedrichs Josephs Neiße Oesterreich Danzig Thorn Oesterreich Galizien Pfalz-Sulzbach Sachsen Frankreich Oesterreichs Donau Deutschland Friedrichs
Europa.
61
folgende ungefähr 100 Fuß tiefer. Diese Stufen-
landschaften werden von einander getrennt durch
Gebirgsausläufer (die österreichische und die ober-
ungarische Ebene z. B. durch das Leithagebirge und
die kleinen Karpathen), die gleichsam enge Pforten
bilden und die Schifffahrt erschweren.
Mit der österreichischen Ebene hängt die
ebene Fläche des weiten Marchfeldes zusammen.
Die oberungarische Ebene ist als der Boden
eines ausgetrockneten oder abgeflossenen See's an-
zusehen, als dessen Reste der seichte Neusiedlersee
und die zahlreichen Moräste zu betrachten sind.
Die niederunaarische Ebene ist nur im
Westen, in der Umgebung des Platt en see's, sowie
zwischen Drau und Sau, hüglig, übrigens aber ganz
eben. Auf der östlichen Seite der Donau besteht sie
großentheils aus öden, unabsehbaren, baunckosen Hai-
den und Steppen und längs den Flüssen aus unge-
heuren Sümpfen. Jedoch giebt es auch Strecken
fruchtbaren Ackerlandes. Hauptsächlich dient die
Ebene zur Viehzucht und sie ist nur dünn
bevölkert.
Die walachische Ebene, das Mündungsland
der Donau, ist zwar im Allgemeinen steppenartig
wie die vorhergehende, doch minder eben und ein-
förmig.
Die Donau ist der größte und wasserreichste
Strom in Westeuropa, ihre Wichtigkeit für Schifffahrt
und Handel wird aber dadurch vermindert, daß sie
in ein so entlegenes Meer mündet. Die Schiffbarkeit
beginnt schon bei Ulm, wird aber erst von Wien an
bedeutend. Gegen ihre Mündung durchströmt sie ein
verhältnißmäßig geringes Deltaland, das voll ist
von Lagunen und Landseen, und mündet mit 3
großen und mehreren kleinen Armen in's schwarze
Meer.
3. Im Allgemeinen ist Oesterreich ein von der
Natur reich gesegnetes Land. Ackerbau und Vieh-
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Donau Donau Westeuropa Ulm Wien Oesterreich
64
Europa.
3. Galicien und das Herzogthum Bukowina.
(c. 1610 mm. mit 5va Mill. E.)
Lemberg, Hauptstadt. Universität. 75,000 E.
Wietfika (spr. Wielitschka) hat ein großes Salzwerk.
5000 E.
Zu Galizien gehört jetzt auch Grakau, eine alte Stadt
an der Weichsel, welche eine Zeitlang Hauptstadt eines kleinen
Freistaats war. 45,000 E.
Die Schweiz oder Helvetien.
1. Die 'Schweiz gränzt gegen N. und O. an
Deutschland, gegen S. an Italien, gegen W. an
Frankreich. Flächeninhalt 740 lum.
2. Der südliche Theil der Schweiz ist von den
Alpen und deren Ausläufern, den sogenannten Vor-
alpen bedeckt. (Rigi.) Der nördliche Theil ist
die Schweizer Hochebene, von der Aar und Reust
(Zufluß der Aar) durchströmt.
3. Die Zahl der Einwohner beträgt 2^ Mill.
Im nördlichen Theil ist die Volkssprache die deutsche,
im Westen die französische, im Süden die italienische.
In den nördlichen Cantonen wohnen Protestan-
ten, in den südlichen Katholiken. Die Bildung
ist in den protestantischen Cantonen am weitesten
vorgeschritten; aber die Sitteneinfalt der alten
Schweizer findet sich nur noch in wenigen abgelegenen
Gebirgsgegenden. In den Alpencantonen wird ein
eigenthümliches Hirtenleben geführt, in der
Schweizer Ebene ist aber der Ackerbau von Be-
deutung, an den nördlichen See- und Flußufern ist
auch Weinbau. Auch Handel und Industrie
ist von Wichtigkeit und endlich ist der Reiseverkehr
sehr gewinnbringend, indem viele Menschen durch die
Reisenden, welche die Schweiz besuchen, ihren Lebens-
unterhalt finden.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
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Extrahierte Personennamen: Wietfika
Extrahierte Ortsnamen: Europa Galicien Lemberg Galizien Helvetien Deutschland Italien Frankreich
104
Europa.
gen, Flachs, Hanf im Norden, Wolle, Hänte,
Talg n. s. w. im Süden) Der Handel wird nament-
lich anch dnrch die winterliche Schneebahn begünstigt,
andererseits aber dnrch strenge Zollgesetze erschwert.
5. Man kann Rnßland in folgende Haupttheile
eintheilen:
I. Dieostseeprovinzen. Ii. Groß-Rnßland.
Iii. Die Königreiche Kasan und Astrachan (der
südöstliche Theil). Iv. Süd-Rußland. V. Klein-
Nußland. Vi. West-Rußland.
Städte:
I. St. Petersburg, Hauptstadt, Residenz des
Kaisers, an der Newa, eine große, prächtige und
regelmäßig gebaute Stadt. Universität. 550,000 E.
Kronstadt, Festung auf einer Insel des finnischen
Meerbusens. Kriegshafen. 50,000 E.
Riga, an der Düna (in der Provinz Liefland),
hat wichtigen Handel mit Getreide, Flachs und
Hanf. 80,000 E.
Ii. Moskau oder Moskwa, alte Hauptstadt des
Kaiserreichs, bedeutende Fabrik- und Handelsstadt.
Der innere Theil der Stadt ist der Kreml, eine
Festung in welcher die Reichskleinodien u. s. w. auf-
bewahrt werden. Universität. 350,000 E.
Smolensk am Dnjepr. Festung.
Tula hat eine große Gewehrfabrik. 58,000 E.
Nischuei-Nowgorod, Handelsstadt an der Wolga;
zu den hiesigen Jahrmärkten kommen Kaufleute aus
fernen Gegenden Asiens und Europa's zusammen.
40,000 E.
Archaugel an der Dwina, nicht weit von ihrer
Mündung, hat wichtigen Handel mit Holz und
Pelz werk. 20,000 E.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Groß-Rnßland Kasan Astrachan Süd-Rußland West-Rußland Petersburg Kronstadt Riga Moskau Moskwa Smolensk Nischuei-Nowgorod Asiens Dwina
62
Europa.
zucht sind in vielen Thälern von großer Bedeutung,
letztere namentlich in Ungarn; unter den Getreidearten
wird besonders Weizen gebaut. Von großer Be-
deutung ist ferner der Bergbau (edle und unedle
Metalle in Ungarn, Quecksilber in Jllyrien, Stein-
salz in Galizien) — so wie auch die Weinpro-
duction, hauptsächlich in Ungarn.
4. Im ganzen österreichischen Staat leben un-
gefähr 33 Millionen Menschen. Diese sind theils
a) Deutsche (11 Millionen); b) Slaven (15
Mill.), in Böhmen, Mähren, Galizien, Jllyrien;
c) Magyaren (5 Mill.), in Ungarn. Zum Theil
gehören sie verschiedenen Völkerschaften an. Sie
sprechen deutsch, magyarisch und slavisch in ver-
schiedenen Dialecten. Die römisch-katholische
Religion ist herrschend. Selbst die meisten deutschen
Provinzen sind in der Volksbildung hinter dem
übrigen Deutschland zurück, in den übrigen Provin-
zen ist die Bildung der Bevölkerung im Allgemeinen
sehr gering; einige der in Ungarn wohnenden Völker
sind fast halb wild.
Haupterwerbsquellen sind Ackerbau und Vieh-
zucht. Industrie ist nur in den deutschen Ländern
von Bedeutung, aber von Wichtigkeit ist der Handel
mit den reichen Producten des Landes (Getreide,
ungarische Weine, Rinder, Schafe, Pferde u. s. w.).
Die Staatsverfassung ist eingeschränkt monar-
chisch. Ungarn hat jetzt eine eigene Verfassung und
ein eigenes Ministerium erhalten, dagegen ist die
Frage über die politische Stellung der übrigen Landes-
theile noch nicht geordnet.
1. Die deutschen Länder.
Diese sind: l) (das eigentliche) Oesterreich. 2) Salz-
burg. 3) Steiermark. 4) Jllyrien. 5) Tyrol (diese
Provinzen sind alle gebirgig; in Tyrol ist die Hauptmasse
der östlichen Alpen). 6) Böhmen. 7) Mähren mit einem
kleinen Theile von Schlesien.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Ungarn Ungarn Jllyrien Galizien Ungarn Galizien Ungarn Deutschland Ungarn Oesterreich Tyrol Tyrol Schlesien
— 58
Neu-Orsova endet, und durchzieht die walachische Niederung in einem
flachen, nach Norden offenen Bogen. Durch die hügelige Platte der
Dobrudscha wird der Strom noch einmal auf eine kurze Strecke
nordwärts gedrängt und biegt dann rechtwinklig nach Osten.
Von den drei Hauptmündungen, die ein sumpfiges Delta einschließen,
ist nur die mittlere, die Sülina, schiffbar.
Nebenflüsse der Donau siud:
a) rechts: 1. die Jller, 2. der Lech, 3. die Isar links mit den
Abflüssen des Ammer- und Starnbergersees, 4. der Inn, der links die
Gewässer des Tegern- und rechts die des Chiemsees sowie die Salzach
aufnimmt, 5. die Traun aus den Seen des Salzkammerguts, 6. die
Enns, 7. die Leitha, 8. die Raab, 9. die Drau links mit der Mur,
10. die Save vom Terglou. Alle diese Nebenflüsse kommen von den
Alpen und führen der Donau gewaltige Waffermengen zu. Vom Balkan-
system strömen noch zur Douau: 11. die Morawa und 12. der Jsker;
b) links: 1. die Wörnitz, 2. die Altmühl, 3. die Naab und
4. der Regen münden in der Nähe von Regensburg, wo die Dampf-
fchiffahrt auf der Donau beginnt, 5. die March, 6. die Waag,
7. die Gran, 8. die fischreiche Theiß, der größte Nebenfluß (so
lang wie der Rhein), 9. der Alt, 10. der Seret und 11. der Prut.
Der Rhein.
Der Rhein, „Deutschlands Strom, nicht Grenze", ist wirklich
ein ganz deutscher Strom, denn wenn auch das Quell- und
Mündungsgebiet nicht zum Deutschen Reiche gehören, so haben sie
doch deutsche Bevölkerung.
Der Rhein entsteht auf der Ostseite des St. Gotthard aus dem
Vorder- und Mittelrhein, fließt zuerst nach Nordosten und ver-
einigt sich bei Reichenau mit dem Hinterrhein vom Rheinwaldgletscher.
Bei Chur wendet er sich nach Norden, durchströmt den grünen Boden-
see und den Untersee, durchbricht westwärts den Jura und bildet bei
Schaffhausen den 24 in hohen Rheinfall. Bei Basel nach Norden
umbiegend, fließt er, immer noch ein reißender Strom, durch die
oberrheinische Tiefebene. Von der Münduug des Mains ab wendet
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
70 —
Das Königreich Wreußen
(348 600 qkm und 31 855 Millionen Einwohner)
umschließt fast die ganze norddeutsche Tiefebene und einen
Teil der Mittelgebirge. (Welche?) Da Preußen die von
der Donau durchströmten hohenzollerischen Länder besitzt, so hat es
an allen deutschen Stromgebieten Anteil.
Von der Bevölkerung ist ungefähr 3/10 nichtdeutscher Ab-
kunft, namentlich Polen (fast 3 Millionen) und Litauer (120 000)
im Osten und Dänen (140 000) im Norden. Der Konfession
nach sind an 2/3 (vorwiegend im Norden und in der Mitte) prote-
st a n t i s ch , über 1/8 (vorherrschend im Westen und Osten) ist
katholisch. Die Zahl der Inden beträgt an 400 000.
Das Königreich Preußen besteht aus 12 Provinzen, welche
in Regierungsbezirke eingeteilt werden. Besondere Verwaltungs-
bezirke bilden die Stadt Berlin und die hohenzollerischen Lande.
1. Ostpreußen. Die Hauptstadt der Provinz ist Königs-
berg am Pregel mit 180000 E., ein wichtiger Ausfuhrhafen für
Holz und Getreide. Universität. Festung ersten Ranges. Königsberg
ist die Krönungsstadt der preußischen Könige. — Pillau, am Eingang
zum Frischen Haff ist der befestigte Vorhafen von Königsberg, das
übrigens selbst den größten Seeschiffen erreichbar ist. — An der
Ostseeküste findet sich der Bernstein. Memel (19000 E.) ist
die nördlichste deutsche Seehandelsstadt.
2. Westpreußen. Die Hauptstadt Danzig unfern der Weichsel-
mündung mit 130 000 E. ist eine sehr starke Festung, nach Stettin
die bedeutendste preußische Seehandelsstadt. Der Hafen ist Neu-
fahrwasser und hat großartige Schiffswerfte. — Elbing unweit
der Nogatmündung (48 000 E.) betreibt hervorragenden Maschinen-
bau. — Thoru an der Weichsel (33000 E.) ist eine starke Grenz-
festung gegen Rußland. — Marien bürg mit herrlichem Schlosse
war eine Zeitlang Sitz des Hochmeisters des deutschen Ritterordens,
der im 13. Jahrhundert Preußen eroberte und kolonisierte.
3. Die Stadt Berlin und 4. Brandenburg. Berlin (Bild 20)
an der Spree mit 1800 000 E. (die drittgrößte Stadt Europas),
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
Extrahierte Personennamen: Königsberg
Extrahierte Ortsnamen: Donau Berlin Pillau Königsberg Bernstein Danzig Weichsel- Stettin Elbing Berlin Brandenburg Berlin Europas
— 91 —
und Theiß ausbreitet und von den Alpen, den Karpaten sowie den
Gebirgen der Balkanhalbinsel eingefaßt wird. Der Bakonywald und
die südlichen Ausläufer der Westkarpaten scheiden das Tiefland in
die ober- und nieder ungarische Ebene. Kleinere Tiefländer
der Monarchie sind das Wiener Becken und die kroatisch-slavouische
Ebene um die mittlere Save.
Iii. Die Bewässerung ist mit Ausnahme der adriatischen
Küstenländer durchweg günstig. Die österreichisch-ungarische Mon-
archie hat an den Stromgebieten des Dnjestr, der Weichsel, Oder,
Elbe, der Etsch, ja selbst des Rheines Anteil, doch gehören über
3/± der Gesamtfläche zum Stromgebiet der Donau, welche
als die „Lebensader" des Reiches dasselbe seiner ganzen Breite
nach durchfließt, den Westen mit dem Osten verbindend. (Näheres
s. Seite 57.)
Die zahlreichen Seen liegen zum größten Teile in den Alpen;
hierzu kommen noch der Platten- und Neusiedlersee in der
ungarischen Tiefebene.
Iv. Das Klima ist in den westlichen Kronländern ziemlich
gleichmäßig, in den Küstenländern des Adriatischen Meeres südlich
milde, im Osten aber mehr kontinental, d. h. auf kalte Winter
folgen heiße Sommer mit oft langen Dürren und plötzlichen
starken Regengüssen.
Mehr als 9/i0 der Bodenfläche sind anbaufähig und fast
durchweg recht fruchtbar. Ungarn ist eines der ersten Getreide-
und Weinländer Europas. Doch ist der Getreidebau auch in
Böhmen, Mähren und Galizien von Bedeutung, ebenso der Weinbau
in Südtirol und Dalmatien. — Sehr groß ist der Reichtum an
Wäldern, welche ungefäbr 1/6 des Flächeninhaltes bedecken.
In der Viehzucht ist die Pflege des Rindes und die Milch-
Wirtschaft in den Alpen, die großartige Pferde-, Schaf- und
Schweinezucht in der Osthälfte der Monarchie (vor allem in
den Steppen oder Pußten der Theißniederung) wichtig.
Der Bergbau liefert reichlichen Ertrag. Im ungarischen und
siebenbürgischen Erzgebirge findet man Gold und Silber, vor-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
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Extrahierte Ortsnamen: Donau Adriatischen_Meeres Europas Galizien Südtirol Dalmatien
— 94 —
Vertretung — welche in Österreich Reichsrat, in Ungarn Reichs-
tag genannt wird — und für die Verwaltung eigene Ministerien.
Gemeinsam sind beiden Reichshälften: a) die auswärtigen An-
gelegenheiten, b) die Reichsfinanzen, c) das Reichskriegswesen.
A. Die österreichischen Länder.
(300 000 ([km, 251/2 Millionen E.)
1. Niederösterreich. Wien an der Donau (1620000 E.), die
Haupt- und Residenzstadt der Monarchie, ist durch die günstige Lage am
Hauptstrom derselben wie auch als Eisenbahnknotenpunkt die erste
Handels- und Industriestadt des Reiches, besonders durch Fabrikation
von Luxusartikeln hervorragend, worin es mit Paris erfolgreich wetteifert.
Universität und technische Hochschule. Prachtvolle Bauten (Bild 31) und
die herrliche Umgebung machen Wien zu einer der schönsten Städte der
Erde. Von den vielen Kirchen ist besonders der erhabene Stephansdom
zu erwähnen. In früherer Zeit war Wien lange das starke Bollwerk
der Christenheit gegen die vordringende Türkenherrschaft (Belagerung im
Jahre 1529 und 1683). — Ju der Umgebung Wiens liegen: das Lust-
schloß Schönbrunn, der Badeort Baden und Wiener-Neustadt
(28 000 E.) mit schwunghafter Baumwoll- und Eisenindustrie.
2. Oberösterreich. Die Hauptstadt Linz an der Donau
(56 000 E.), ein sehr wichtiger Stapel- und Handelsplatz. — Steyr
an der Enns (25 000 E.) hat sehr lebhafte Eisenindustrie (das „öfter-
reichische Birmingham") und die größte Gewehrfabrik der Monarchie.
— Im Salzkammergut liegen die lieblichen, vielbesuchten Sommer-
frischorte G munden, Ebensee, Ischl und Hall statt, letztere
mit hervorragenden Salzwerken.
3. Salzburg. Die Hauptstadt Salzburg an der Salzach
(29000 E.) ist eine der schönstgelegenen Städte Europas. — Hallein an
der Salzach hat ein schon seit alter Zeit ausgebeutetes Salzbergwerk. —
Gestein ist bekannt durch seine sehr heilkräftigen warmen Quellen.
4. Steiermark. Die Hauptstadt Graz (125 000 E.) liegt
malerisch an der Mur und ist ein lebhafter Handelsplatz an der
wichtigsten Eisenbahn von Wien (über den Semmering) nach Trieft.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
98 —
tirol liegen: die starke
Franzensseste, welche
den Brennerpaß be-
herrscht, Brixen, Bo-
zen, die wichtigste
Handelsstadt Tirols. —
Gries bei Bozen und
Meran anderetsch sind
wegen ihres milden Win-
terklimas stark besuchte
Kurorte (bei Meran das
berühmte Schloß Tirol; Bild 33). -— Trient an der Etsch
(23 000 E.) und Rovereto haben lebhafte Seidenindustrie. —
Im Vorarlberg ist Bregenz am Bodensee als Endpunkt der Arl-
bergbahn von großer Handelsbedeutung, Dorubirn ein Hauptsitz
der Baumwollweberei.
10. Böhmen. Die prächtige Hauptstadt Prag, in der Mitte
Böhmens an der schiffbaren Moldau gelegen (198 000, mit Vor-
orten an 385 000 E.), ist auch der erste Industrie- und Handels-
platz des Landes. In Prag wnrde 1348 die erste deutsche Uni-
versität gegründet, nunmehr eine deutsche und eine czechische
Universität- und technische Hochschule. •— Pilsen (66000 E.) ist
durch seine großen Bierbrauereien bekannt. Eger (20 000 E.) hat
bedeutende Webereien. — Saaz liefert den besten Hopfen. — Welt-
berühmte Mineralquellen haben: Karlsbad, Teplitz, Marien-
bad und Franzensbad. — Reichenberg (33 000 E.) ist
Mittelpunkt der böhmischen Wollweberei, überhaupt eine der ersten
Industriestädte der Monarchie. — Budweis an der Moldau
(32 000 E.) ist eine wichtige Station für den Handel zwischen
Donau- und Elbegebiet.
11. Mähren. Die Hauptstadt Brünn (104000 E.) ist der
erste Platz der Monarchie für Tuchweberei. Technische Hochschule. -
Iglau (25 000 E.) hat ebenfalls schwunghafte Wollindustrie. -
Ol mutz an der March (20 000 E.).
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