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1. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 172

1910 - Düsseldorf : Bagel
172 Waterloo geschah, so wäre es wohl wirklich um die Widerstandsfähigkeit der Nordarmee getan gewesen. Das ist nun nicht geschehen. Unmittelbar nach jener gewaltigen Schlacht, der größten des Jahrhunderts, war die Erschöpfung der Sieger nur zu begreiflich. Am 5. Juli aber begann der neue Vormarsch und die bald einsetzende Kühnheit stand nicht zurück vor der der ersten Tage. Benedek hatte sofort zum Schutze der Hauptstadt das 10. Korps (Gablenz) abgesandt. Es konnte sogar noch mit der Eisenbahn fahren und konnte die das Schlimmste fürchtenden Wiener in etwa beruhigen. Die Hauptmasse aber schob sich nach Olmütz, um hier hinter seinen schützenden Mauern sich zu ordnen und eine Seitenstellung zu den etwa nach Wien strebenden Gegnern einzunehmen. Ihnen folgte nur ein Teil der Sieger. Vor der Schlacht von Königgrätz würde man schwerlich diese kühnen Bewegungen gewagt haben: Nur der Kronprinz, zunächst mit drei Korps, folgte dem Feldzeugmeister Benedek nach; die beiden ändern Armeen aber zogen, je weiter, um so mehr sich voneinander trennend, unmittelbar auf Wien und Preßburg zu. In Wien aber war die Sorge darüber so groß geworden, daß man bereits an die Rettung der wichtigsten Gegenstände nach Budapest ging. Gleichwohl sammelte man auch vor Wien eine stattliche Armee. Von Süden ließ der Erzherzog Albrecht, der jetzt das Oberkommando erhalten hatte, zwei Korps dahin kommen; von Olmütz von der Armee Benedeks ebenfalls zwei Korps. Endlich mußten auch die letzten Korps von Olmütz nach Wien gehen. Somit zählten die Oesterreicher, wenn alle beisammen waren, etwa 240 000 Mann an der Donau, d. h. ebensoviel wie die Preußen. Diesen Soldaten aber versicherte der Erzherzog, daß Oesterreich niemals mächtiger dagestanden habe als eben jetzt. Seine kampfgeübten Truppen seien von dem heißen Verlangen erfüllt, ein unverdientes Mißgeschick zu rächen und sehnten sich nach der Gelegenheit, dem Uebermut des Gegners ein Ende zu bereiten. Das sah nicht nach Frieden aus. Ob die Truppen, die parallel den preußischen Truppen an der ändern Seite der March und später an der ändern Seite der kleinen Karpathen nach Preßburg eilten, wirklich von Kampfessehnsucht erfüllt

2. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 289

1910 - Düsseldorf : Bagel
289 Bei der Neuordnung empfahl nun Belcredi, fünf in Personalunion vereinigte Königreiche zu bilden: Oesterreich, Ungarn, Böhmen, Polen, Kroatien-Slawonien. Das hätte aber, wie Beust versicherte, fünf getrennte Staatengruppen geschaffen, deren Einheit nur in dem gemeinsamen Besitz der Hauptstadt Wien keinen angemessenen Ausdruck gefunden hätte. Die Deutschen widerstrebten deshalb diesem Plane durchaus und setzten unter dem Minister Beust die Zweiteilung durch. (Dualismus.) Was hinter der Leitha lag (Transleithanien), sollte zu der einen Gruppe gehören. Das waren außer Ungarn noch Kroatien und Siebenbürgen. Was diesseits lag (Zisleithanien), sollte die andere Gruppe werden. Diese ist aber, wie schon die Karte zeigt, ein seltsames Gemenge von Ländern, die nur das gemeinsam haben, nicht zu Transleithanien zu gehören. Man hoffte nun, daß sich wenigstens in dieser Hälfte Oesterreichs das Uebergewicht der Deutschen genug geltend machen werde. Diese Rechnung war aber deshalb eine gewagte, weil auch die slavischen Völker anfingen, sich lauter geltend zu machen. Jedenfalls aber hatte die Zweiteilung des Staates die üble Folge, daß die 2 000000 Deutsche jenseits der Leitha ihrem Stamm nahezu verloren gingen. Und dann war es fraglich, ob die übrigbleibenden 9000000 Deutsche in sich die Einigkeit haben würden, welche die anderen sämtlich hatten. Die Zeit des Dualismus nach 1867. Für die äußere Geschichte hätte das Jahr 1870 verhängnisvoll werden können. An einflußreichen Stellen war man geneigt, Napoleon gegen Deutschland zu unterstützen. Es war nicht bloß der Gedanke der Wiedervergeltung, der dazu drängte; es war auch die Abneigung gegen die neuzeitliche Entwicklung der Geschichte. Als aber die französischen Heere Schlag auf Schlag erhielten und dazu die preußenfreundliche Stellung Alexanders Ii. von Rußland bekannt wurde, blieb Oesterreich doch neutral und als dann nach dem Kriege Deutschland sich glänzend neugestaltet hatte, erkannte Oesterreich aufrichtig die neue Ordnung an. Besuche Kaiser Wilhelms I. und Bismarcks vervollständigten die Versöhnung. Ihren Wert bestätigte der Berliner Kongreß 1878. Denn hier erhielt Oesterreich die Unterstützung Deutschlands und infolge davon das „Mandat“, Bosnien Rothert, Vaterländische Geschichte. 19

3. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 295

1910 - Düsseldorf : Bagel
295 Die Magyaren. Als stärkste nichtdeutsche Gruppe hatten die Ungarn sich nach dem Ausgleich 1867 in Transleithanien eingerichtet und mit größter Rücksichtslosigkeit die Führung, ja die Herrschaft in Anspruch genommen. Die Deutschen, die so verzettelt wohnen, und die Rumänen, deren Lebensstellung eine bescheidenere ist, können sich der Vergewaltigung nicht mehr erwehren. Allmählich werden sie magyarisiert, denn die ausschließlich geltende Landessprache ist die magyarische. Nur die Kroaten haben eine gewisse Selbständigkeit behalten und nur wenige Gebiete sind es, in denen sie mit den Ungarn gemeinsam verhandeln. Das Streben der Magyaren geht nun dahin, wie sie in ihrem Transleithanien keinen Willen der anderen Völkerschaften auf-kommen lassen, obschon ihre Zahl noch nicht die Hälfte des Ganzen ausmacht, so auch nach außen den Zusammhang mit Oesterreich nur in der allerlockersten Form bestehen zu lassen. Diese weitgehenden Bestrebungen werden von mancherlei Umständen unterstützt. Ihre Stärke beruht zunächst auf der Zahl, denn keine andere Nation erreicht auch nur entfernt in Transleithanien die ihrige; dann auf dem geschlossenen Zusammenwohnen. Dies beides macht sie unbedingt zur ersten Nation des jenseitigen Landes. Daß sie aber die unbedingt Herrschenden sind, verdanken sie ihrer leidenschaftlichen, auf eine ruhmvolle Vergangenheit sich stützenden Vaterlandsliebe. Der reiche Adel weiß sich darin völlig eins mit der Masse des Volkes und ein angeregtes Geistesleben gibt dem nationalen Empfinden in Kunst und Literatur reichen Ausdruck. Man denke an die Prachtbauten, mit denen der Ungar seine schöne Hauptstadt schmückt. Welche Fülle von Palästen am schönen Donau-Ufer! Hier hat allein das Parlamentsgebäude fast das Doppelte des deutschen Reichstagsgebäudes gekostet. Man denke ferner an seine Dichter und Schriftsteller; an den Lyriker Petöfi, die Romanschreiber Eötvös und Jökai, an den Historiker M. Horvath und andere. So begreift man das Selbstgefühl der Ungarn. Es ist zu verstehen, daß die Oesterreicher, nachdem sie so lange vergebens gerungen haben, sie unterzuordnen, endlich zu dem lockersten

4. Neuere Geschichte - S. 97

1869 - Mainz : Kunze
Einfluß und den schwachen König, für das Alleinrecht der katho- lischen Kirche, in vergeblicher Hoffnung aus) Frankreichs Beistand. Kriegserklärung der Pforte an Rußland wegen einer Grenz- verletzung 1768. Das Kriegsglück der Russen nähert die be- sorgten Nachbarstaaten Preußen und Oesterreich einander, nur die russischen Uebergrifse zu hindern und den Türkenkrieg zu endigen. Zweimalige Zusammenkunft Friedrichs Ii und Josephs Ii (römischer König 1764, Kaiser 1765—1790) in Neiße 1769 und Neustadt bei Austerlitz 1770. Die Idee einer Theilung Polens voll Rußland ausgehend, auch von Oesterreich zuletzt angenvmnien 1772. Friedrich erhält das polnische Preußen und das Bisthum Ermeland (das jetzige Westpreußen, mit Ausnahme von Danzig llnd Thorn), ein Stück von Grvß-Pvlen, bald noch durch den Netzedistriet erweitert — zusammen 645 Qm.; -— eine Brücke zwischen Ostpreußen und seinen Stammlanden. Rußland erhält 3500; Oesterreich nament- lich Galizien und Lodomirien, zusammen 2500 Qm. 2. Der Bairische Erbfolgekrieg 1778—1779. Mit Maxiinilian Joseph starb Ende 1777 die jüngere Wit- telsbachsche Linie aus; es erbte der kinderlose Karl Theodor voll Pfalz-Sulzbach. Ansprüche des Kaisers auf bedeutende bairische Territorien, zll deren Abtretung er den neuen Kurfürsten nöthigt. Protest des präsumtiven Erben Karl August, Herzogs voil Pfalz-Zweibrückell unter Friedrichs Anregung ilnd Schutz, der sich mit Sachsen, Rußland und Frankreich verständigt hatte. Ein kurz dauernder Einfall der Preußen in Böhmen, durch Krankheiten und Mangel gehemmt, blieb ohne entscheidenden Zn- sammenstoß. Frankreichs nub Rußlands Vermittlung führte zun: T e s ch e n e r Frieden 1779: Oesterreichs Ansprüche werden durch i Abtretung des Inn Viertels (zwischen Donau, Inn nub Salza, etwa 40 Qm.) abgefunden. Preußens Stellilllg in Deutschland hob sich durch diesen an sich ereignißlosen Krieg bedeutend, noch mehr durch Friedrichs letzte politische Thal, 3. Die Gründung des deutschen Fürstenbnndes 1785. Joseph Ii, seit seiner Mutter Tod (1780) auch Herr der habsburgischen Läilder, mit Rußland im Bund, gewann 1784 Herbst, historisches Hülfsbuch Itt, T

5. Erdkunde - S. 58

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 58 Neu-Orsova endet, und durchzieht die walachische Niederung in einem flachen, nach Norden offenen Bogen. Durch die hügelige Platte der Dobrudscha wird der Strom noch einmal auf eine kurze Strecke nordwärts gedrängt und biegt dann rechtwinklig nach Osten. Von den drei Hauptmündungen, die ein sumpfiges Delta einschließen, ist nur die mittlere, die Sülina, schiffbar. Nebenflüsse der Donau siud: a) rechts: 1. die Jller, 2. der Lech, 3. die Isar links mit den Abflüssen des Ammer- und Starnbergersees, 4. der Inn, der links die Gewässer des Tegern- und rechts die des Chiemsees sowie die Salzach aufnimmt, 5. die Traun aus den Seen des Salzkammerguts, 6. die Enns, 7. die Leitha, 8. die Raab, 9. die Drau links mit der Mur, 10. die Save vom Terglou. Alle diese Nebenflüsse kommen von den Alpen und führen der Donau gewaltige Waffermengen zu. Vom Balkan- system strömen noch zur Douau: 11. die Morawa und 12. der Jsker; b) links: 1. die Wörnitz, 2. die Altmühl, 3. die Naab und 4. der Regen münden in der Nähe von Regensburg, wo die Dampf- fchiffahrt auf der Donau beginnt, 5. die March, 6. die Waag, 7. die Gran, 8. die fischreiche Theiß, der größte Nebenfluß (so lang wie der Rhein), 9. der Alt, 10. der Seret und 11. der Prut. Der Rhein. Der Rhein, „Deutschlands Strom, nicht Grenze", ist wirklich ein ganz deutscher Strom, denn wenn auch das Quell- und Mündungsgebiet nicht zum Deutschen Reiche gehören, so haben sie doch deutsche Bevölkerung. Der Rhein entsteht auf der Ostseite des St. Gotthard aus dem Vorder- und Mittelrhein, fließt zuerst nach Nordosten und ver- einigt sich bei Reichenau mit dem Hinterrhein vom Rheinwaldgletscher. Bei Chur wendet er sich nach Norden, durchströmt den grünen Boden- see und den Untersee, durchbricht westwärts den Jura und bildet bei Schaffhausen den 24 in hohen Rheinfall. Bei Basel nach Norden umbiegend, fließt er, immer noch ein reißender Strom, durch die oberrheinische Tiefebene. Von der Münduug des Mains ab wendet

6. Erdkunde - S. 91

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 91 — und Theiß ausbreitet und von den Alpen, den Karpaten sowie den Gebirgen der Balkanhalbinsel eingefaßt wird. Der Bakonywald und die südlichen Ausläufer der Westkarpaten scheiden das Tiefland in die ober- und nieder ungarische Ebene. Kleinere Tiefländer der Monarchie sind das Wiener Becken und die kroatisch-slavouische Ebene um die mittlere Save. Iii. Die Bewässerung ist mit Ausnahme der adriatischen Küstenländer durchweg günstig. Die österreichisch-ungarische Mon- archie hat an den Stromgebieten des Dnjestr, der Weichsel, Oder, Elbe, der Etsch, ja selbst des Rheines Anteil, doch gehören über 3/± der Gesamtfläche zum Stromgebiet der Donau, welche als die „Lebensader" des Reiches dasselbe seiner ganzen Breite nach durchfließt, den Westen mit dem Osten verbindend. (Näheres s. Seite 57.) Die zahlreichen Seen liegen zum größten Teile in den Alpen; hierzu kommen noch der Platten- und Neusiedlersee in der ungarischen Tiefebene. Iv. Das Klima ist in den westlichen Kronländern ziemlich gleichmäßig, in den Küstenländern des Adriatischen Meeres südlich milde, im Osten aber mehr kontinental, d. h. auf kalte Winter folgen heiße Sommer mit oft langen Dürren und plötzlichen starken Regengüssen. Mehr als 9/i0 der Bodenfläche sind anbaufähig und fast durchweg recht fruchtbar. Ungarn ist eines der ersten Getreide- und Weinländer Europas. Doch ist der Getreidebau auch in Böhmen, Mähren und Galizien von Bedeutung, ebenso der Weinbau in Südtirol und Dalmatien. — Sehr groß ist der Reichtum an Wäldern, welche ungefäbr 1/6 des Flächeninhaltes bedecken. In der Viehzucht ist die Pflege des Rindes und die Milch- Wirtschaft in den Alpen, die großartige Pferde-, Schaf- und Schweinezucht in der Osthälfte der Monarchie (vor allem in den Steppen oder Pußten der Theißniederung) wichtig. Der Bergbau liefert reichlichen Ertrag. Im ungarischen und siebenbürgischen Erzgebirge findet man Gold und Silber, vor-

7. Erdkunde - S. 94

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 94 — Vertretung — welche in Österreich Reichsrat, in Ungarn Reichs- tag genannt wird — und für die Verwaltung eigene Ministerien. Gemeinsam sind beiden Reichshälften: a) die auswärtigen An- gelegenheiten, b) die Reichsfinanzen, c) das Reichskriegswesen. A. Die österreichischen Länder. (300 000 ([km, 251/2 Millionen E.) 1. Niederösterreich. Wien an der Donau (1620000 E.), die Haupt- und Residenzstadt der Monarchie, ist durch die günstige Lage am Hauptstrom derselben wie auch als Eisenbahnknotenpunkt die erste Handels- und Industriestadt des Reiches, besonders durch Fabrikation von Luxusartikeln hervorragend, worin es mit Paris erfolgreich wetteifert. Universität und technische Hochschule. Prachtvolle Bauten (Bild 31) und die herrliche Umgebung machen Wien zu einer der schönsten Städte der Erde. Von den vielen Kirchen ist besonders der erhabene Stephansdom zu erwähnen. In früherer Zeit war Wien lange das starke Bollwerk der Christenheit gegen die vordringende Türkenherrschaft (Belagerung im Jahre 1529 und 1683). — Ju der Umgebung Wiens liegen: das Lust- schloß Schönbrunn, der Badeort Baden und Wiener-Neustadt (28 000 E.) mit schwunghafter Baumwoll- und Eisenindustrie. 2. Oberösterreich. Die Hauptstadt Linz an der Donau (56 000 E.), ein sehr wichtiger Stapel- und Handelsplatz. — Steyr an der Enns (25 000 E.) hat sehr lebhafte Eisenindustrie (das „öfter- reichische Birmingham") und die größte Gewehrfabrik der Monarchie. — Im Salzkammergut liegen die lieblichen, vielbesuchten Sommer- frischorte G munden, Ebensee, Ischl und Hall statt, letztere mit hervorragenden Salzwerken. 3. Salzburg. Die Hauptstadt Salzburg an der Salzach (29000 E.) ist eine der schönstgelegenen Städte Europas. — Hallein an der Salzach hat ein schon seit alter Zeit ausgebeutetes Salzbergwerk. — Gestein ist bekannt durch seine sehr heilkräftigen warmen Quellen. 4. Steiermark. Die Hauptstadt Graz (125 000 E.) liegt malerisch an der Mur und ist ein lebhafter Handelsplatz an der wichtigsten Eisenbahn von Wien (über den Semmering) nach Trieft.

8. Erdkunde - S. 98

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
98 — tirol liegen: die starke Franzensseste, welche den Brennerpaß be- herrscht, Brixen, Bo- zen, die wichtigste Handelsstadt Tirols. — Gries bei Bozen und Meran anderetsch sind wegen ihres milden Win- terklimas stark besuchte Kurorte (bei Meran das berühmte Schloß Tirol; Bild 33). -— Trient an der Etsch (23 000 E.) und Rovereto haben lebhafte Seidenindustrie. — Im Vorarlberg ist Bregenz am Bodensee als Endpunkt der Arl- bergbahn von großer Handelsbedeutung, Dorubirn ein Hauptsitz der Baumwollweberei. 10. Böhmen. Die prächtige Hauptstadt Prag, in der Mitte Böhmens an der schiffbaren Moldau gelegen (198 000, mit Vor- orten an 385 000 E.), ist auch der erste Industrie- und Handels- platz des Landes. In Prag wnrde 1348 die erste deutsche Uni- versität gegründet, nunmehr eine deutsche und eine czechische Universität- und technische Hochschule. •— Pilsen (66000 E.) ist durch seine großen Bierbrauereien bekannt. Eger (20 000 E.) hat bedeutende Webereien. — Saaz liefert den besten Hopfen. — Welt- berühmte Mineralquellen haben: Karlsbad, Teplitz, Marien- bad und Franzensbad. — Reichenberg (33 000 E.) ist Mittelpunkt der böhmischen Wollweberei, überhaupt eine der ersten Industriestädte der Monarchie. — Budweis an der Moldau (32 000 E.) ist eine wichtige Station für den Handel zwischen Donau- und Elbegebiet. 11. Mähren. Die Hauptstadt Brünn (104000 E.) ist der erste Platz der Monarchie für Tuchweberei. Technische Hochschule. - Iglau (25 000 E.) hat ebenfalls schwunghafte Wollindustrie. - Ol mutz an der March (20 000 E.).

9. Erdkunde - S. 99

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 99 — 12. Schlesien. Die Hauptstadt Troppau (25 000 E.) hat rege Tuchmacherei. — Teschen ist ein lebhafter Grenzhandelsplatz. 13. Galizien. Die Hauptstadt Lemberg (140 000 E.) hat eine Universität und technische Hochschule. — Die Grenzorte Brody und Tarnopol (28 000 E.) unterhalten bedeutenden Handel mit Rußland. — Die Festung Krakau an der Weichsel (82000 E.). Grab des hl. Stanislaus, des Schutzheiligen Polens. Universität. — In der Nähe die großartigen Salzbergwerke von Wieliczka und Bochnia, die reichsten der Monarchie. — Przemysl (41000 E.) ist eine starke Grenzfestung. 14. Bukowina. Die Hauptstadt Czeruowitz am Prut (60 000 E.) hat eiue deutsche Universität. I!. Aie Länder der ungarischen Krone (325 000 qkm, I8v2 Mill. E.). 1. Ungarn mit Siebenbürgen. Preßburg (52 000 @.), an der „uugarischeu Pforte".— Komorn, unfern der Mündung der Waag, ist eine starke Festuug. — Die Doppelstadt Budapest (Osen-Pest) zu beiden Seiten der Donan (519 000 E.) ist die mächtig emporstrebende, prächtige Hauptstadt der uugarischeu Reichs- Hälfte, zugleich der wichtigste Handelsplatz und der erste Getreide- markt. Ofen hat vorherrschend deutsche, Pest magyarische Bevölkerung. Die Stadt ist Sitz der obersten Reichsbehörden, des Reichstages, der Universität, technischen Hochschule u. s. w. Überhaupt ist Budapest der Mittelpunkt des geistigen und politischen Lebens von Ungarn. — Im nordungarischen Gebirgslaud liegen die wichtigen Bergstädte Schemnitz und Kremnitz mit reichen Gold- und Silbergrubeu. — Von der Donan bis über die Theiß breiten sich die uugeheueru Pußten aus, Steppeulandschasten, auf denen die ans- gedehnteste Pferde-, Rinder- und Schafzucht betrieben wird. Städte in deu Pußten sind: Keeskemet (51 000 E.) mit sehr bedeutenden Viehmärkten. — Debreezin (59000 E.) hat stark besuchte Jahr- Märkte (für Schweine). — An der Theiß: der berühmte Weindistrikt von Tokaj; Szegedin, am Einfluß der Maros (90 000 E.), 5*

10. Erdkunde - S. 100

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 100 — die zweitgrößte Stadt Ungarns, ein sehr lebhafter Handelsplatz. Nördlich vom Franzens-Kanal, welcher die Donau mit der Theiß verbindet, liegt Maria-Theresiopel (75 000 E.), der Marktplatz für die Produkte der getreide- und viehreichen Umgebung. •—- Östlich der Theiß, zwischen Maros und Donan liegt Temesvar (40 000 E.). — An der Grenze gegen Rumänien, am „Eisernen Thor", der nunmehr für die Schiffahrt regulierten Stromschnelle der Donau (Bild S. 57), ist Alt-Orsova. In der Nähe die warmen Schwefelquellen (Herkulesbad) von Mehadia. Siebenbürgen hat zum Teil deutsche Bevölkerung (etwa V^Mill.), die sogenannten Sachsen, deren wichtigste Orte das gewerbreiche Kronstadt (33 000 E.) und Hermannstadt sind. — In dem von Magyaren bewohnten Gebiete liegt Klausenburg (34000 E.). Universität. — Die im Westen lebenden Rumänen, über die Hälfte der Bevölkerung, haben keine größere Stadt. 2. Fiume samt Gebiet. Die Stadt Fiume (31000 E.) am Busen vou Quarnero ist der Hauptplatz für den ungarischen Seeverkehr. 3. Kroatien und Slavonien. Die Hauptstadt Agram unfern der Save hat 38 000 E. Universität. —- Esseg ist eine Festuug oberhalb der Draumündung. (Bosnien und die Herzegowina siehe S. 125.) Die Schweiz. I. Die Schweiz ist vorherrschend Gebirgsland. In der südlichen Hälfte erheben sich gewaltige Massen der Alpen. An ihrem nördlichen Abhang breitet sich die wellenförmige schweizerische Hochebene aus, welche gegen Frankreich vom Jura, einem Wasser- armen, bis zu 1700 m hohen Gebirge abgeschlossen wird. — Die Schweizer Alpen sind alljährlich das Reiseziel Tausender von Frem- den, die hierher eilen, die Wunder der Hochgebirgswelt stauneud zu betrachten. Besonders besucht ist das sogeuannte Berner Ober- land. In kühnen Formen erheben sich hier Gipfel wie das Finster- aarhorn, die Jungfran u. a. zu einer Höhe von über 4000 m.
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