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1. Geschichte des Mittelalters - S. 238

1888 - Wiesbaden : Kunze
238 Vierte Periode des Mittelalters. ein, damit er über seine Regierung Rechenschaft ablege. Da er nicht erschien, so wurde er als „saumseliger Entgliederer des Reiches" abgesetzt und am folgenden Tage zu Rense der Kurfürst Ruprecht von der Pfalz zum Reichsoberhaupt gewählt. Ruprecht von der Pfalz 1400— 1410 war ein tapferer, milder und gerechter Fürst. Aber es zeigte sich bald, daß auch er den Zeitverhältnissen nicht gewachsen war, obgleich ihm Wenzel die Krone nicht streitig machte. Es lastete damals ein doppeltes Unheil auf der Christenheit, die große Kirchenspaltung und der Einfall der Türken in Europa. Die Kirchenspaltung oder das Schisma (1378 — 1417) war 1378 durch die gleichzeitige Wahl zweier Päpste, wovon der eine in Rom, der andere in Avignon feinen Sitz hatte, entstanden. Jeder behauptete, das rechtmäßige Oberhaupt der Kirche zu fein, bannte den Gegner und feinen Anhang und rief dadurch die größten Übelstände in der Christenheit hervor. Zwar setzte 1409 die Kirchenversammlung zu Pisa beide Päpste ab und wählte einen dritten. Da aber keiner zurücktrat, so hatte die katholische Christenheit nunmehr drei Oberhäupter und ebenso viele Parteien. Die Türken. Eine andere Gefahr drohte dem Reiche von Osten her durch die Türken, die bereits auf der Balkanhalbinsel festen Fuß gefaßt hatten. Als nämlich der letzte seldschuckische Sultan von Jkonium gestorben war, hatte der türkische Statthalter in Kleinasien, Osman I. (1288 bis 1326), dessen Herrschaft an sich gerissen und 1299 den Sultantitel angenommen. Unter ihm und feinem Nachfolger Urchan {1326 — 1359) war dann die Osman enherrschaft in Vorderasien bedeutend erweitert worden. Murad I. (1359 —1389) war mit den durch religiösen Fanatismus aufgeregten Türken 1359 von Asien aus in das griechische Kaiserreich eingefallen und hatte 1360 Adrianopel erobert und zu seiner Hauptstadt erhoben. Nachdem er mit seinen Janitscharen die slawischen Volker bis zur unteren Donau unterworfen hatte, und bei Kossowa (1389) gefallen war, hatte fein tapferer Sohn Bajazet I. (1389 —1402) die siegesmutigen Türkenscharen über die Donau geführt, die Walachei zins-pflichtig gemacht und die Grenze des südlichen Ungarns überschritten. Hier hatte sich ihm Sigismund, Wenzels Bruder, entgegengestellt, der durch feine Vermählung mit Maria (§. 42, 11), der Erbtochter des letzten ungarischen Königs Ludwig des Großen, das Königreich Ungarn erworben hatte, war aber in der blutigen Schlacht bei Nikopolis

2. Die Weltgeschichte - S. 166

1835 - Mainz : Kupferberg
166 Französische Re volutions kriege. Kosziu Sko. n.c.g.mit Belgien frei werden, zu den Oesterreichern. Uebcrall die Verbündeten im Vortheile, und im Innern Frankreichs die Vendee, Bretagne (Wimpfen), Toulon, Marseille und Lyon gegen den Convent im Aufruhr. Daher durch die Jakobiner die Sch recken s regi e run g ; allgemeines Aufgebot in Masse; ganz Frankreich ein Feld - und Waffenlagcr unter Carnot. Darauf Siege der Franzosen gegen die im Innern Empörten unter gräßlicher Rache; eben so in Belgien durch Iiouchard und Jourdan, am Oberrhein durch Pickegru und Iiocle j indessen sättigt sich die Revolution durch ihre Blntgerichte 1794. überall in Frankreich; ihre Häupter stürzen sich selbst; Ende des Terrorismus. In den Niederlanden siegt Pickegru bei Tournal, und 1795. ^onrdan bei Fleums; Holland wird erobert — batavische Republik, verbunden mit Frankreich. Am Oberrhein müssen die Preussen, nach ihrem Siege bei Kaiserslautern, weichen,— Frieden zu Basel zwischen Preussen und Frank- reich (das nördliche Deutschland neutral), etwas später mit Spanien ( St. Domingo an Frankreich ) *). *) Um dieselbe Zeit blutige Auftritte in Pvlen: »ach dem russisch» türkischen Kriege ( 1787—1792) suchte Katharina Ii. ihren Einfluß in Polen durch eine Conföderatiou der unzufriedenen Polen zu Targowih geltend zu machen; eine russische Armee dringt ein; die Polen unter Thaddäus Kosziusko müssen weichen. Auch eine preussische Armee, mit Katharina einverstanden, rückt unter Möllendorf 1793 in Polen ein, und bald darauf erfolgt die zweite Theilung Polens. Aber die Erbitterung der Polen bricht schon 1794 aus. Kosziusko Ober- feldherr. Die Russen aus Warschau vertrieben, vereinen sich mit den unter ihrem König eindringenden Preussen. Sieg der Verbündeten bei Raffka. Warschau vergebens belagert. Auch Oesterreich schickt eine Armee. Kosziusko bei Maciejowiee von den Russen unter Fersen geschlagen und gefangen. Suwarvv erstürmt Prag a; Warschau kapi- tulirt, — dritte Theilung Polens 1795; der König Poniatowsky legt seine Würde nieder (Rußland gewinnt 2000 Quadratmeilen, Preus- fen 990 Quadratmeilen und Oesterreich 834 Quadratmeilen). Katharina stirbt im folgenden Jahre; ihr folgt ihr Sohn Paul I (1796—1801). Auch Friedrich Wilhelm Ii. von Preussen stirbt im November 1797, und ihm folgt sein Sohn Friedrich Wilhelm Hl

3. Geschichte der Neuzeit - S. 344

1887 - Wiesbaden : Kunze
344 Dritte Periode der Neuzeit. Heer Erzerum in Armenien eroberte und Kars erstürmte. Im Frieden zu San-Stefano bei Konstantinopel (3. März 1878) verschaffte sich Rußland die Übermacht aus der Balkanhalbinsel. Darum traten England und Östreich dagegen aus, und es kam unter Vermittlung des deutschen Reiches zum Berliner Kongreß (13. Juni bis 13. rjuli 1878). Rußland erhielt Kars, Ardehctn und Batum; Serbien, Rumänien und Montenegro, welche bis dahin der Türkei tributpflichtig waren, wurden unabhängig; aus Bulgarien wurde ein neues tributpflichtiges Fürstentum gebildet und dem Fürsten Alexander (Battenberg) übergeben, der aber aus Rußlands Betreiben das Land 1886 wieder verlassen mußte. Dstrumelien wurde eine selbständige Provinz unter einem christlichen Statthalter, und strebt nach vollständiger Vereinigung mit Bulgarien; Bosnien und die Herzegowina gingen in vorläufigen östreichischen Besitz über, welches dadurch größeren Einfluß auf der Balkanhalbinsel erhielt; Cypern kam unter englische Verwaltung. Griechenland wußte sich nachträglich im Norden einen Gebietszuwachs zu verschaffen. Der russische Kaiser Alexander Ii. wurde am 13. März 1881 ein Opfer der über Rußland verbreiteten Umsturzpartei, der Nihilisten, deren Unterdrückung seinem Sohn und Nachfolger Alexander Iii. überlassen blieb. §. 35. Die (Einigung Ifatiens. $)er lombardische Krieg 1859. In der Lombardei war die Unzufriedenheit mit der östreichischen Herrschaft in stetem Wachsen begriffen, und auch eine Amnestie des Kaisers Franz Joseph (1857) war nicht imstande, eine günstigere Stimmung zu erwecken. Die Hoffnungen auf die Einigung Italiens richteten sich immer mehr aus den König Viktor Emanuel Ii. von Sardinien und Piemont (1849—1878), den Sohn Karl Alberts. Dieser rechnete aus Frankreichs Hilfe und gab feine Tochter dem Vetter Napoleons Iii. zur Gemahlin. Nach langem Zögern trat Napoleon auf die Seite des Königs Viktor Emanuel, und feine unfreundliche Erklärung am 1. Januar 1859 gegen den östreichischen Gesandten, daß feine Beziehungen zu Östreich nicht mehr so gut feien wie früher, machte den Ausbruch eines Krieges unzweifelhaft, in dem der französische Kaiser seine Idee, „Italien frei bis zur Adria", verwirklichen wollte. Die anderen Großmächte bemühten sich indessen, den Ausbruch des Krieges durch einen Friedenskongreß zu verhindern. Aber Östreich stellte Viktor Emanuel die Forderung, innerhalb drei Tagen zu entwaffnen. Diese

4. Neuere Geschichte - S. 87

1869 - Mainz : Kunze
87 Europäische Ereignisse Mischen dem spanischen Erbfolgeäriege und den schlesischen Kriegen. 1. Der im Bunde mit Venedig (denen von den Osmanen 1715 Morea entrissen worden war) unternommene Türken- krieg 1716—1718 führte Oesterreich unter des Prinzen Eugen Leitung von Sieg zu Sieg (bei Peterwardein 1716, Belgrad 1717) und zuletzt im Frieden von Passaro- witz 1718 zum Besitz des Banats, eines Theiles von^is Serbien mit Belgrad, von Croatien, Bosnien imb der Walachei. Für den Verlust Moreas wurde Venedig durch albanische und dalmatinische Plätze entschädigt. 2. Die Friedensstörung Spaniens (Philipp V, seine zweite Gemahlin Elisabeth Farnese von Parma, der Car- dinal Alberoni), das während des Türkenkrieges 1717 Sardinien, 1718 Sieilien angrisf, führte 1718 zur Qua- druple-Allianz d. h. einem zur Aufrechterhaltung desl?i8 Utrechter Friedens geschlosserten Bündniß des Kaisers, Eng- lands, Frankreichs, Hollands. Vertauschung Siciliens mit Sardinien; Don Carlos, Sohn des spanischen Königspaares, erhält die Anwartschaft auf die Herzogthümer Parma und Piacenza, sowie aus Toskana, auf welche seine Mutter Erbansprüche hatte. 3. Der polnische Erbfolgekrieg 1733—1735 nach 1733-1735 dem Tode Augusts Ii von Polen zwischen dem Kaiser, dem Reich und Rußland, die für die Wahl Augusts Iii von Sachsen auftraten, einer —, Frankreich, Spanien und Sar- dinien, die für die Rechte des fast einstimmig gewählten Stanislaus Lesezinskm) kämpften, andererseits. Der Schau- platz dieses fast ereignislosen, für beit an tüchtigen Truppen und Geld armen Kaiser im ganzen unglücklichen Krieges am Rhein und in Italien; die greisen Feldherrn Eugen mtb Villars noch einmal als Gegner. Der Wiener Frieden: der Kaiser verliert Neapel mit Sieilien gegen Parma und Piacenza an den Jnfanten Don Carlos; Frankreich erkennt die pragmatische Sanction (s. Nr. 4.) an und erhält die Anwartschaft auf das alte deutsche Land Lothringen, das für seine Lebenszeit zunächst Stanis- laus Lesezinski (h 1766) statt der polnischen Krone be- *) Er führte noch immer den Königstitel und war der Schwiegervater Ludwigs Xv von Frankreich.

5. Erdkunde - S. 58

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 58 Neu-Orsova endet, und durchzieht die walachische Niederung in einem flachen, nach Norden offenen Bogen. Durch die hügelige Platte der Dobrudscha wird der Strom noch einmal auf eine kurze Strecke nordwärts gedrängt und biegt dann rechtwinklig nach Osten. Von den drei Hauptmündungen, die ein sumpfiges Delta einschließen, ist nur die mittlere, die Sülina, schiffbar. Nebenflüsse der Donau siud: a) rechts: 1. die Jller, 2. der Lech, 3. die Isar links mit den Abflüssen des Ammer- und Starnbergersees, 4. der Inn, der links die Gewässer des Tegern- und rechts die des Chiemsees sowie die Salzach aufnimmt, 5. die Traun aus den Seen des Salzkammerguts, 6. die Enns, 7. die Leitha, 8. die Raab, 9. die Drau links mit der Mur, 10. die Save vom Terglou. Alle diese Nebenflüsse kommen von den Alpen und führen der Donau gewaltige Waffermengen zu. Vom Balkan- system strömen noch zur Douau: 11. die Morawa und 12. der Jsker; b) links: 1. die Wörnitz, 2. die Altmühl, 3. die Naab und 4. der Regen münden in der Nähe von Regensburg, wo die Dampf- fchiffahrt auf der Donau beginnt, 5. die March, 6. die Waag, 7. die Gran, 8. die fischreiche Theiß, der größte Nebenfluß (so lang wie der Rhein), 9. der Alt, 10. der Seret und 11. der Prut. Der Rhein. Der Rhein, „Deutschlands Strom, nicht Grenze", ist wirklich ein ganz deutscher Strom, denn wenn auch das Quell- und Mündungsgebiet nicht zum Deutschen Reiche gehören, so haben sie doch deutsche Bevölkerung. Der Rhein entsteht auf der Ostseite des St. Gotthard aus dem Vorder- und Mittelrhein, fließt zuerst nach Nordosten und ver- einigt sich bei Reichenau mit dem Hinterrhein vom Rheinwaldgletscher. Bei Chur wendet er sich nach Norden, durchströmt den grünen Boden- see und den Untersee, durchbricht westwärts den Jura und bildet bei Schaffhausen den 24 in hohen Rheinfall. Bei Basel nach Norden umbiegend, fließt er, immer noch ein reißender Strom, durch die oberrheinische Tiefebene. Von der Münduug des Mains ab wendet

6. Erdkunde - S. 100

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 100 — die zweitgrößte Stadt Ungarns, ein sehr lebhafter Handelsplatz. Nördlich vom Franzens-Kanal, welcher die Donau mit der Theiß verbindet, liegt Maria-Theresiopel (75 000 E.), der Marktplatz für die Produkte der getreide- und viehreichen Umgebung. •—- Östlich der Theiß, zwischen Maros und Donan liegt Temesvar (40 000 E.). — An der Grenze gegen Rumänien, am „Eisernen Thor", der nunmehr für die Schiffahrt regulierten Stromschnelle der Donau (Bild S. 57), ist Alt-Orsova. In der Nähe die warmen Schwefelquellen (Herkulesbad) von Mehadia. Siebenbürgen hat zum Teil deutsche Bevölkerung (etwa V^Mill.), die sogenannten Sachsen, deren wichtigste Orte das gewerbreiche Kronstadt (33 000 E.) und Hermannstadt sind. — In dem von Magyaren bewohnten Gebiete liegt Klausenburg (34000 E.). Universität. — Die im Westen lebenden Rumänen, über die Hälfte der Bevölkerung, haben keine größere Stadt. 2. Fiume samt Gebiet. Die Stadt Fiume (31000 E.) am Busen vou Quarnero ist der Hauptplatz für den ungarischen Seeverkehr. 3. Kroatien und Slavonien. Die Hauptstadt Agram unfern der Save hat 38 000 E. Universität. —- Esseg ist eine Festuug oberhalb der Draumündung. (Bosnien und die Herzegowina siehe S. 125.) Die Schweiz. I. Die Schweiz ist vorherrschend Gebirgsland. In der südlichen Hälfte erheben sich gewaltige Massen der Alpen. An ihrem nördlichen Abhang breitet sich die wellenförmige schweizerische Hochebene aus, welche gegen Frankreich vom Jura, einem Wasser- armen, bis zu 1700 m hohen Gebirge abgeschlossen wird. — Die Schweizer Alpen sind alljährlich das Reiseziel Tausender von Frem- den, die hierher eilen, die Wunder der Hochgebirgswelt stauneud zu betrachten. Besonders besucht ist das sogeuannte Berner Ober- land. In kühnen Formen erheben sich hier Gipfel wie das Finster- aarhorn, die Jungfran u. a. zu einer Höhe von über 4000 m.

7. Erdkunde - S. 162

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 162 — oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham". — Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel. — Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge- legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig. 2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.) ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow (175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und Wolle. Universität. 3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak- baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.), ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel- Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew (92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien. 4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste Stadt Litauens. 5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor- orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie. 6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa- Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels- platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt (60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat, rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. — Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten 283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee, wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.

8. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 100

1874 - Mainz : Kunze
— 100 — im W., und den in der Sprache romanisch gebliebenen dakischen. Stamm der Walachen (Rumänen) im O. „wie eine Krebs- scheere" umfaßt. — Der Donaustrom der Führer der Völker- Wanderungen (vgl. S. 29). Zwischen der Pforte von Theben (Deven) und dem eisernen Thore (Orsova), den beiden Grenz- punkten des Mittlern Donaugebiets, die Karpathen, ein auf jenen beiden Punkten ruhender, 180 Meilen langer Kreisbogen (Ostspitze und höchster Theil des mitteleuropäischen Gebirgsdrei- ecks), ein Gebirgssystem von ungleichartiger Coustruetion: zwei gra- nitne Gebirgsmasseu mit Hochgebirgscharakter (aber ohne Firn und Gletscher) die Centralkarpathen mit den aus einer kleiueu Hochebene sich schroff und zackig erhebenden Spitzen der Tatra (Gerlsdorfer Spitze 8374'), und die ein großes Hoch- landsviereck einschließenden transsyldänischen Alpen, beide durch einen leicht übersteigbareu breiten Kaum: von nur 3000', das karpathische Waldgebirge, mit einander verbuuden. Abdachung der Außenseiten zu den Thälern der March und Oder gegenüber den Sudeten (vgl. S. 24), der Weichsel, des Dujeftr und Pruth gegenüber dem süduralifcheu Landrücken, und zum Tieflande der nntern Donau. Steiler fallen die in- nern Wände*) zur ober- und niederungarischen Tief- ebene ab. An das rechte Ufer der Mittlern Donau treten die Ausläufer der Alpen dreimal: 1) mit dem Leithagebirge, gegenüber den kleinen Karpathen (westliches Thor: Theben), 2) mit dem Bakonywalde, gegenüber dem Neograder Kar- parthenzweige (mittleres Thor: Waizen), 3) mit den Hügeln vou Syrminm (Syrmische Halbinsel), der Fortsetzung des Wa- rasdiner Gebirges. Das illyrisch-serbische Bergland erreicht die Donau gegenüber dem Banaler Gebirge (östliches Thor: Orsova) **). Hier der Eintritt der untern Donau (Ister) in die große Walachische Tiefebene***); zunächst ein brei- *) In Siebenbürgen ist die Außenwand gegen das Walachische Tiefland am steilsten, vgl. die Südränder der Aequatorialgebirge vom Hima- laya bis zu den Alpen und Pyrenäen. **) In der Nähe dieser Thore übertrifft der aufgeschwemmte Boden die Tragfähigkeit des lombardischen, namentlich auf der Insel Schütt (zwischen Presburg und Komorn) und im Mündungsgebiet der Theiß. ***) Hier überschritt auch Trajan die Donaugrenze: das nördliche Gebirge lockte zu den Aquae Herculis, der Schwefelquelle von Mehadia (noch

9. Historisches Hilfsbuch für die oberen Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 99

1883 - Wiesbaden : Kunze
99 über Polen gerichteten Politik wollte die Erhaltung der inneren Schwäche; Preußen schlofs sich an. — Die Königswahl des Stanislaus Poniatowshi fand unter russischem und preulsi-schem Einflüsse statt 1764. Rufslands von Preußen, England, Dänemark, Schweden unterstützte Forderung, den Dissidenten, d. h. Nicht-Katho-liken die seit 1733 entzogenen Rechte zurückzugeben, stölst bei dem Reichstage und dem Könige selbst auf Widerstand, daher wurde 1767 die s. g. Generalkonföderation zu Radom 1767 unter dem Fürsten Radziwill geschlossen gegen die Erweiterung der königlichen Macht, für die russischen Ansprüche. Gewaltsame Mafsregeln Rulslands gegen die Gegner riefen eine allgemeine Bewegung, Krieg, zuletzt völlige Anarchie hervor. Die Gegenhonföderation zu Bar 1768 bildete sich 1768 wider den fremden Einfluls, für das Alleinrecht der katholischen Kirche, in vergeblicher Hoffnung auf Frankreichs Beistand. Die Pforte erklärte an Rulsland den Krieg wegen einer Grenzverletzung 1768. Das Kriegsglück der Russen näherte die besorgten Nachbarstaaten Preußen und Österreich einander, um die russischen Übergriffe zu hindern und den Türkenkrieg zu endigen. Zweimal begegneten sich in einer Zusammenkunft Friedrich Ii. und Joseph Ii. (römischer König 1764, Kaiser 1765 bis 1790), in Neilse 1769 und Neustadt bei Austerlitz 1770. Die Idee einer Teilung Polens, von Rußland ausgehend, wird auch von Österreich zuletzt angenommen 1772. Friedrich erhielt das polnische Preußen und das Bistum Ermeland (das jetzige Westpreufsen, mit Ausnahme von Danzig und Thorn), ein Stück von Grofs-Polen, bald noch durch den Netzedistrikt erweitert — zusammen 645 Q.-M.; — eine Brücke zwischen Ostpreufsen und seinen Stammlanden. Rußland gewinnt 3500 Q.-M.; Österreich namentlich Galizien und Lodomirien, zusammen 2500 Q.-M. 2. Der Bayrische Erbfolgelcrieg 1778—1779. Mit Maximilian Joseph starb 1777 die jüngere Wittelsbacher Linie aus; es erbte der kinderlose Karl Theodor von Pfalz-Sulzbach. Der Kaiser erhob Ansprüche auf bedeutende bayrische Territorien, zu deren Abtretung er den neuen Kurfürsten nötigt. 7*

10. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 696

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
696 Unsre Zeit. Verpflichtung, an den Ufern des Schwarzen Meeres keine Seearsenale errichten und auf demselben nur eine bestimmte Anzahl Kriegsschiffe halten zu dürfen, nicht mehr anerkenne. Da von den Mächten keine im stände war, Einsprache zu erheben, so ging damit der ganze Erfolg des Krimkrieges zu Grunde und waren alle Opfer an Geld und Blut verschwendet. 689) Unterdessen hatte Rußland nicht aufgehört, die Vasallenstaaten des osrnanischen Reiches zur Unzufriedenheit zu reizen, was bei der erbärmlichen Weise, wie die Türken regierten, ein leichtes war, und denselben Waffen, Munition, Geld und namentlich Offiziere zur Verfügung gestellt. Dabei begnügte es sich aber nicht, sondern mischte sich auch in die innern Angelegenheiten, indem es die Großmächte dazu brachte, daß diese Garantien für die Reformen verlangten, welche die Türkei einführen sollte und da diese eine Abtretung von Gebiet an Montenegro ablehnte, 24. so erklärte Rußland den Krieg, und nun wurde dieser sowohl diesseits als jenseits des Balkan geführt. Anfänglich hatten die Russen sowohl auf dem europäischen, als asiatischen Kriegsschauplatz Mißgeschick, aber nach der Übergabe von Plew na, welches Osman Pascha tapfer verteidigte und der Eroberung von s. Ja-Kars konnte die russische Armee sich vereinigen, und General ms. Radetzky nahm bei Schipka die ganze türkische Armee kriegsgefangen. Jetzt standen Serbien, Rumänien und Montenegro auf, der Weg stand den Russen bis Konstantinopel offen, und sie drangen auch wirklich bis Adrianopel vor. Da suchten die Großmächte, namentlich England, das die russischen Siege nicht mit guten Augen anblickte, zu vermitteln, und es folgte auf 1878.den vorläufigen Frieden von San Stefano der Berliner Kongreß, auf welchem die Türkei an die Vasallenstaaten und Griechenland namhafte Gebietsteile abtreten mußte. 690) Während die Türkei so vou außen von allen Seiten bestürmt wurde, bot sie im Innern ein elendes Bild von Leichtsinn und Schwäche. Abdnl -Aziz, Groß-Padischah, hatte im Anfange seiner Regierung zu manchen Hoffnungen berechtigt, war aber bald in die gewohnte Unthätigk’eit und Verschwendung gefallen. Angesichts der tiefen Erniedrigung der Türkei fetzten die Minister endlich 1876. denselben ab und hoben den Neffen Mur ad Y. auf den Thron. Abdul-Aziz wurde schon ein paar Tage darauf ermordet, der Nachfolger aber schon nach drei Monaten ebenfalls wieder abgesetzt und dessen Bruder Abdul-Hamid Ii. vom Minister-rate mit der Großherrlichen Würde bekleidet. Durch große Nachgiebigkeit hat dieser feit der Berliner Konferenz die äußern Kriege vermieden, dagegen ist er ebensowenig wie feine Vorgänger im
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