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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Präparandenanstalten - S. 181

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 3. Die außerdeutschen Länder Europas. 181 Die wichtigsten Erzeugnisse sind Holz und Getreide (im N Roggen, im S Weizen), die in Massen ausgeführt werden. Rußland ist eine Korn- kämm er Europas. Auch Schlachtvieh, Fluß- und Seefische, Wolle, Leder usw. werden ausgeführt. — An Bodenschätzen findet man das meiste Gold Europas am Südural, ebendort das seltene Platin, in Polen, am unteren Don und südlich von Moskau Kupfer, Kohlen und Eisen. Die In- dnstrie (Weberei, Metallwaren) deckt den Bedarf noch nicht. 100. Kaspische Steppe. Die mit Steinblöcken überstreute Steppe ist im Europäischen Rußland ähnlich wie im Asiatischen. Im Frühling bilden blühende Zwiebelgewächse für kurze Zeit einen bunten Teppich zwischen Büscheln von harten Gräsern und Stauden. Im Herbst unterbrechen nur noch vereinzelte staubfarbene Stauden die einförmige graue Fläche. Der Wind weht mächtige Sanddünen zusammen, die sichelförmig vorrücken. Berge durchziehen in niedrigen Reihen die Steppe besonders an den Rändern. § 284. Die Bevölkerung Rußlands besteht zu drei Vierteln aus Russen im engeren Sinne. Sie sind Slawen und gehören der griechisch- orthodoxen Kirche an, deren Oberhaupt der Kaiser (Zar) ist. Slawen sind auch die römisch-katholischen Polen. An der Ostsee wohnen südlich des Finnischen Meerbusens Litauer und Letten (Verwandte der Slawen), Esten (Verwandte der Mongolen) und Deutsche (diese außerdem besonders in Südrußland, im ganzen 11/2 Millionen), nördlich Finnen (mongolische Verwandte der Magyaren); bis auf die Litauer sind sie evangelisch. Den Nordrand bevölkern reine Mongolen (Lappen und heidnische Samojeden), ebenso den 80 lz. B. Kirgisen, Kalmücken; meist Mo- hammedaner). Juden leben in großer Zahl überall verstreut, namentlich in Polen.

2. Teil 2 = Oberstufe - S. 121

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Rußland. 121 der politischen Steppe, zu erwähnen, wo namentlich deutsche Mennoniten viel zur Kulturenrwickelung jener Gegend beigetragen haben. — Die Deutschen in Rußland haben größtenteils ihr deutsches Wesen treu bewahrt. Rußland war das Ziel deutscher Auswanderer, bis die Union bevorzugt wurde (1820). Zu den mongolenartigen Völkern gehören in Nordrußland_ die Finnen mit hoher Kultur, Lappen und S a m oje de n, in den südrussischen Steppenländern die Nomad envölker der Kirgisen, Tataren und Kalmücken. Unter den sö. Steppenvölkern ist der Mohammedanismus verbreitet, unter den mongolenartigen Völkern des Nordens noch vereinzeltes Heidentum anzutreffen. Nahrungsquellen. Die Natur des Landes führt die Bewohner in erster Linie auf Ackerbau, Viehzucht und Forstbetrieb hin Land-- wirtschaftliche Rohstoffe stellen auch den größten Teil der Aus- fuhr.*) Über 1/3 der ganzen Getreideernte Europas kommt auf Nußland. Sehr bedeutend ist ferner die Fischerei in den Meeren und Flüssen. Der Kaviar ist ein geschätzter Ausfuhrartikel. Das Großgewerbe ist noch wenig entwickelt, obgleich Rußland reich an Mineralien, namentlich au Steinkohlen, ist. Berühmt ist das russische Leder. Der Handel Rußlands wird im Innern durch die Flüsse und Kanüle gefördert. Die Bahnen sind weit- maschig, die Züge selten, die Fahrt sehr langsam und die Wagen bequem. Die Handelsflotte ist unbedeutend, der Handel wird zu 9/i0 von ausländischen Schiffen besorgt. Der deutsch-russische Handel umfaßt mehr als des gesamten russischen Außenhandels; der deutsche Handel nimmt die 1. Stelle ein (Ruß- land sendet uns Rohstoffe, wie Getreide, tierische Stoffe und Holz.). 3. Staatliche Verhältnisse und Trtskunde. Rußland ist eine Monarchie, Der Kaiser oder Zar ist „Selbstherrscher aller Reußen." Finn- land hat eine besondere Verfassung. G St. Petersburg, mit Vororten fast l'/2 Mill. E., prächtige, modern aufgebaute Haupt- und Residenzstadt an der Newa, erste Handelsstadt und Fabrikstadt des Reichs, mit Schiffahrtsverbindung nach X.-, 0.- und Mittel- rußland, Hauptsitz der Wissenschaft in Rußland. Vor Petersburg aus einer Felseninsel der feste Kriegshafen Kronstadt. — H Riga, 3. Seehafen, Mittelpunkt des Deutschtums der Ostseeprovinzen. — Dorpat, alte, deutsche, der Verrussung verfallene Universitätsstadt. — Helsingsors, Hst. von Finn- land. — Ar changel, ältester, aber unbedeutender Hafen Rußlands am Weißen Meer. — Nifchni Nowgorod, Binnenhandelsplatz, an? Die Bedeutung der Messen ist — wie überall — geringer geworden. — ® Moskau, (über l Mill. E.), alte Hst. des Zarenreiches in der Mitte Rußlands an der Moskwa gelegen, ist eine Mischung altrussischer Bauwerke und moderner Großstadt- bauten. Der Kreml, eine Art Burg mit Schlössern und Kirchen, gilt als Mittelpunkt des echten Russentums. Moskau ist der wichtigste Eisenbahn- knotenpunkt Osteuropas und Mittelpunkt der Wasserstraßen, vielseitigste Industriestadt des Reichs. — Im S. von Moskau der Mittelpunkt der innerrussischen Metallindustrie Tula. D Warschau, Hst. des ehemaligen Königreichs Polen, ist stark befestigt. Knotenpunkt von Handel und Verkehr in Polen. — »j! Lodz, einzige eigent- liche .Fabrikstadt des russischen Reiches, unter den Einwohnern leben viele Deutsche. — In Litauen: »Wilna. * Kiew (kicss), am?, die alte, heilige Stadt der Russen, von der aus Nch einst das Christentum im Reiche verbreitete. — »Charkow (khärkoff), bedeutendste Handelsstadt in Kleinrußland. — * Odessa (400 T.), größter o'lir02 &estan5:) Su der russischen Ausfuhr aus Lebensmitteln (über Ii00 Mill. Jt), besonders Getreide und Mehl lmehr als 900 Mill. J6) ■iazu kamen Rohstoffe (Flachs, Holz, Häuf, Leinsamen pp.)

3. Teil 2 - S. 113

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 49. Rußland. 113 3. Klima und Kultur. Das Klima ist entsprechend der großen Ländermasse, auf welche die verhältnismäßig kleinen Meere mit ihrer geringen Küstenausdehnung nur wenig Einfluß ausüben, kontinental. Auf kurze, heiße Sommer folgen lange, grimmig kalte Winter, in denen das Quecksilber nicht selten hämmerbar, d. h. — 40°, ist. In der Pflanzenwelt lassen sich vier Zonen unterscheiden: die Tundrazone (s. o.), die Waldzone bis etwa zum 55. Breitenkreise, die Ackerbauzone („das Land der schwarzen Erde") und die Steppenzone. Die Hauptbeschäftigungen der Bewohner sind daher: Ackerbau, Wald- Wirtschaft und Bienenzucht, Viehzucht (Pferde, Rinder, Schafe), Fischfang, Jagd und Handel. Im Ural wird Bergbau getrieben, in den Steppen am Kaspischen Meer Salz gewonnen. Die Industrie ist unbedeutend, so daß die Einfuhr vieler Waren aus Deutschland und England erfolgt. Hauptausfuhrprodukte Rußlands sind: Getreide, Vieh, Leder (als Juchten- leder bearbeitet), Wolle, Holz, Pelze, Flachs. 4. Bevölkerung. Der überwiegende Teil der Bewohner gehört dem slawischen Stamm an, nämlich die Russen (Großrussen, Kleinrussen, zu denen auch die Kosaken gehören, und Weißrussen), welche griechisch- orthodox sind, und die Polen, welche römisch-katholisch sind. In den Ostseeprovinzen wohnen lutherische Deutsche, am Eismeer die mongolischen Finnen, Lappen und Samojeden (z.t. noch heidnisch), in den s.-russischen Steppen die mongolischen Tataren und Kalmücken, welche sich zum Islam bekennen. Die Volksbildung steht auf sehr niedriger Stufe; Roheit und Trunksucht sind unter der gewöhnlichen Bevölkerung, welche sich an die Befreiung von der Leibeigenschaft (1861) immer noch nicht gewöhnen kann, weit verbreitet. Der z. T. unermeßlich reiche Adel (die alten Bojaren) lebt auf seinen prächtigen Schlössern auf dem Lande oder in Moskau in verschwenderischer Pracht. 5. Staat und Städte. Der Begründer des russischen Kaiser- reichs, das bis ins 15. Jahrhundert unter der Tatarenherrschaft litt, ist Peter der Große aus dem Hause Romanow (1689 — 1725). Er hat die w.-europäische Kultur eingeführt, indem er den Zugang zur Ostsee in siegreichen Kämpfen gegen die Schweden (Karl Xii.) erwarb. Seine Nachfolger, besonders Katharina Il, eine deutsche Fürstin aus dem Hause Anhalt-Zerbst, dehnten das Reich in glücklichen Kämpfen gegen die Türken und Polen aus. Zugleich waren auch die Eroberungen nach Asien vorgedrungen, so daß die russische Herrschaft heute den Stillen Ozean (Wladiwostock) erreicht hat. Daniel, Leitfaden. Ansg. f. Mädchensch. Ii. Teil. 8

4. Teil 2 - S. 125

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§54. Das Kaiserreich Österreich-Ungarn. 125 bisher von ihnen Gesagte!) Basel, 110000 Einw., Universität. — Zürich, 150000 Einw., und St. Gallen (altes berühmtes Kloster), die Mittelpunkte der Seiden- und Baumwollenindustrie. — Luzern, 30000 Einw., wichtig für den Fremdenverkehr. — Bern, Bundes- hauptstadt, 65000 Einw. — Jnterlaken. — Genf, 105000 Einw., am Ausfluß des Rhone aus dem Genfer See, Aufenthalt vieler Fremden zum Studium der französischen Sprache; Universität. — Lausanne, 47 000 Einw., in weinreicher Umgebung; Universität. — Neuen- bürg, Mittelpunkt der Uhrenfabrikation. — Martigny, im Rhonetal, Verkehrsort nach Italien über den Simplon. — Lugano, am gleich- namigen See, vielbesuchter Badeort. Am r. Rheinufer, s. vom Bodensee, liegt das kleine Fürstentum Liechtenstein, Hauptstadt Vaduz, mit deutscher, katholischer Be- völkerung. § 54. Das Kaiserreich Österreich-Ungarn. 1. Lage. Österreich-Ungarn ist derjenige europäische Großstaat, der die weiteste Ausdehnung hat und ein nur kleines Küstengebiet an dem Adriatischen Meere sein eigen nennt. (Bestimme die Breiten- und Längengrade, die seine Grenzen einschließen, nach der Karte!) Die Länder, die ihn umgeben, sind: im N. Deutschland und Rußland, im O. Rumänien, im S. Rumänien, Serbien, die Türkei, Montenegro, Italien, im W. die Schweiz und Liechtenstein. 2. Bodengestaltung. Infolge seiner weiten Ausdehnung zeigt Österreich-Ungarn die mannigfaltigste Bodengestaltung, welche vom Hochgebirge bis zum Tieflande alle Höhenlagen aufweist. Die einzelnen Gebiete, welche sich als besondere Teile herausstellen, sind folgende: Von W. nach O. die Ostalpen und die Ungarischen Tiefebenen; davon im N. und O. das Böhmisch-Mährische Stufenland und die Karpatenländer, im S. das Bosnifch-Dalmatische Gebirgsland. A. Das Gebiet der Ostalpen. (Wiederhole das über sie Gesagtel) B. Die Ungarischen Tiefebenen. An die Alpen im O. schließt sich die große Ungarische Tiefebene, welche durch den Bakony- Wald in eine kleinere nw., die Oberungarische, und eine größere sö., die Niederungarische, getrennt wird. Ihr Hauptstrom, der die wichtigste Verkehrsstraße für das ganze Land ist und es zur Ver- Mittlerin des Handels mit dem Orient seit alten Zeiten gemacht hat, ist

5. Für Seminare - S. 316

1912 - Breslau : Hirt
316 B. Länderkunde. — Vi. Europa. unmittelbar zusammen. Obwohl die Europäische Türkei1 fast halb so groß wie das Königreich Preußen ist (170000 qkm), hat sie nur etwa 6 Mill. E. (36 auf 1 qkm). Seit 1909 ist sie ein konstitutioneller Staat. Osmanische Türken sinden sich in der Überzahl nur noch in den Städten Ostrumeliens, namentlich in Konstanti- nopel. — Die Türkei hat sehr fruchtbare Landschaften, wie besonders Makedonien, die Märitza-Niederung, die Getreide (Weizen, Mais), Wein, Seide, Tabak, Baum- wolle und Rosenöl liefern; aber infolge der langjährigen, schlechten Verwaltung, der Vernachlässigung des Wegebaus und der Schulen, ferner infolge der geringen Betriebsamkeit des Volkes stehen die wirklichen Erträgnisse des Ackerbaus und der Viehzucht noch sehr hinter den möglichen zurück. Auch Gewerbe und Haudel sind noch 181. Rosenernte im Tal von Kasanlik. Die Rosen (weisze und hellrote) werden in Abständen von 2 m gepflanzt. Sie überziehen wie ein Teppich, aus dem mächtige Kastanienbäume hervorragen, die Felder. Im Mai und Juni werden die Blüten gepflückt. 3000 Kx Blätter liefern 1kg Rosenöl. Die Leute auf dem Bilde sind Bulgaren. Vor der Moschee steht ein türkisches Gasthaus. (Nach Wünsche, Land und Leben. Verlag von Leutert & Schneidewind in Dresden.) wenig entwickelt. Der dentschehandel wird von dem englischen weit übertroffen. Wir erhalten Rohseide, Weintrauben, Wolle, Teppiche, Stickereien und liefern In- duftrieartikel, besonders Waffen, Chemikalien, Web- und Eisenwaren. Als Ab- nehmer von deutschen Erzeugnissen steht die Türkei allen Balkänstaaten voran. Makedonien hat das vielartigste Völkergemisch und ist darum der Herd be- ständiger Unruhen. Wo die Landstrecke des kürzesten Weges von der Nordsee nach Sues das Meer erreicht, liegt die Hauptstadt der Landschaft, Saloniki (150), ein aufblühender Handelsplatz, die zweite Seehandelsstadt der Türkei. Eine vom Gols von Saloniki nach 0 ziehende Bodenfurche gibt die Nordgrenze der dreifingerigen 1 Die unmittelbaren Besitzungen des Türkischen Reiches umfassen in drei Erdteilen etwa 3 Mill. qkm mit 25 Mill. E.

6. Für Seminare - S. 391

1912 - Breslau : Hirt
C. Die Skandinavisch-Russische Tafel, — 2. Rußland. 391 Woll-, Leinen- und Hanfindustrie ansehnliche Werte. Die größte Aus- dehnnng hat sie in Polen (in und um Lodz und in Warschau), ferner in der Moskauer Gegend gewonnen. Die Metallindustrie hat ihren Sitz um Tula und Kaluga südlich von Moskau, am Donetz und untern Dnjepr, ferner im Süduräl. In dem bedeutenden Handel Rußlands überwiegt der Warenvertrieb im Binnenlande den Außenhandel. Deutschland steht in der russischen Ein- und Aussuhr bei weitem au erster Stelle. In unserer Einfuhr nimmt Rußland die erste, in unserer Ausfuhr die vierte Stelle ein. Wir erhalten von Rußland an Wert mehr als das Doppelte von dem, was wir ihm liefern. Das Dentfche Reich bezieht vornehmlich Getreide, Holz, Eier, Flachs, Edelmetalle, Milch, Butter, Geflügel, Pferde und Felle, also besonders landwirtschaftliche Erzeugnisse; es liefert Web- und Eisenwaren, Häute, 209. Holzflößerei in Nordrutzland. Der Wald bedeckt im nördlichen Rußland 60 bis 70% der Bodenfläche und liefert trotz des gewaltigen Verbrauchs von Holz zum Bau der Häuser und als Brennstoff riesige Mengen für die Ausfuhr. Die gehauenen Hölzer über- gibt man in der eisfreien Zeit dem Flusse zum Transport in die Städte. Hier werden sie mit Stangen in den ab- getrennten Holzhafen gestoßen, am Lande aufgestapelt und zu Schiff oder mit der Bahn zum Versand gebracht. Leder und Maschinen. Zur Bewältigung des russischen Außenhandels genügt die einheimische Handelsflotte (reichlich ein Drittel der deutschen) bei weitem nicht. Er wird zu neun Zehnteln von fremden Schiffen besorgt. Im Vergleich zur Seeschiffahrt, deren geringe Entwicklung in der Binnen- läge des Landes ihre Begründung findet, ist die Binnenschiffahrt ver- hältnismüßig vou großer Bedeutung. Dem ersten Verkehrsstrom, der Wolga, folgen der Wichtigkeit nach die Newa und die Düna. Das russische Bahn- netz ist nicht ganz so groß wie das des Deutschen Reiches. Von Moskau aus strahlen die Hauptlinien, durch Systeme von konzentrischen Ringbahnen unter sich verbunden, radienartig auseinander. St. Petersburg (28 Std. von Berlin) ist der Ausgangspunkt des Nord-Expreß nach Paris; Warschau sammelt den russischen Verkehr nach Wien und Italien. Die Verbindung

7. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 31

1896 - Breslau : Hirt
31 Bern, Bundeshst. Universität. In dem durch seine Naturschönheiten be- rühmten Berner Oberlande Jnterlaken, Hotelstadt. Lnzern, Eingangs- thor zu den Herrlichkeiten der Urschweiz, an deren Eingangsthälern Morgarten nud Sempach liegen. Zürich, geistiger Mittelpunkt der deutschen Schweiz, mit Universität und technischer Hochschule. St. Gallen, um das altberühmte Kloster des Glaubensboten St. Gallus entstanden; Baumwollindustrie. Basel, Eingangspforte für die schweizerische Ein- und Ausfuhr. Universität. Seiden- bandweberei. Schaffhausen, am r. Rheinufer. Genf, geistiger Mittelpunkt der französischen Schweiz; Universität. Lausanne, auf rebenbedeckten Hügeln am N.-Ufer des Genfer Sees. Im Jura: La Chaux de Fonds und Le Locle, Hauptsitze der Uhrenfabrikation, Neuenburg, am gleichn. See. Chur, Schlüssel zu den Pässen Rhätiens. An der N.o.-Seite der Schweiz, s. vom Bodensee, liegt einer der kleinsten unter den unabhängigen Staaten Europas, das von den Alpen erfüllte Fürstentum Liechtenstein. Hauptort Vaduz [fabü§]r r. vom Rhein. 7. Österreich-Ungarn. [675000 qkm, 43,2 Mill. @J 1. Lage und Grenzen. Kein anderer europäischer Großstaat besitzt eine so kurze Meeresküste wie Österreich-Ungarn; denn nur die Halbinsel Jstrien und Dalmatien, beide zwar hafenreich, aber arm an Erzeugnissen, berühren das Adriatifche Meer, und die Mündung seines größten Stromes liegt in fremdem Gebiete, so daß hier keine dem Reiche gehörende See- Handelsstadt entstehen konnte. In der Richtung von W. nach O. dehnt sich der Doppelstaat durch fast 17 Längengrade aus, vom Bodensee bis an den Ostrand der Karpaten. Nenne die Grenzstaaten nach der Karte? 2. Bodenbildung und Bewässerung. a) Die Donau und die ungarische Ebene. Die Donau ist der Hauptstrom Österreich-Ungarns; fast 3/4 des gesamten Staates gehören ihrem Gebiete an. Bei Passau betritt sie österreichisches Land. Wald- bedeckte Höhen engen den Strom auf beiden Seiten ein, links die Berg- länder von Böhmen und Mähren, rechts die Alpen. Bei Linz und Wien erweitert sich das Donauthal zu einer breiteren Ebene. Unterhalb der österreichischen Kaiserstadt führt von N. her die March der Donau Mährens Wasserschätze zu. Ö. vou diesem l. Donau-Nebenflusse steigen die Karpaten empor, umspannen das ungarische Tiefland in einem ge- waltigen Bogen und treten dreimal an den Strom heran: bei Preßburg, wo derselbe in die oberungarische Tiefebene eintritt, bei Waitzen, wo die Karpaten die Donau nach S. drängen, und bei Orsova [orschowa], wo sie am Eisernen Thor Ungarn verläßt. In der oberungarischen Tiefebene teilt sich der Strom in drei Arme; zwischen ihnen liegen die beiden durch Ablagerungen entstandenen Schütt-Jnseln, wegen ihrer Frucht- barkeit die „goldnen Gärten Ungarns" genannt. Mit dem s. Teilungsarm vereinigt sich die Leitha, mit dem n. die wasserreiche Waag, die gleich der Gran vom n.-nngarischen Berglande kommt. Bei ihrem Lauf durch die eintönige niedernngarifche Tiefebene empfängt die Donau r. die schiff-

8. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 62

1896 - Breslau : Hirt
62 Europa. b) itiittclbare türkische Besitzungen. 1. Bosnien nebst der Herzegowina, die nordwestlichste Landschaft, ist von Osterreich-Ungarn beseht und verwaltet und somit diesem zuzurechnen. S.s. 37. 2. Zinspflichtiger „Schutzstaat" der Türkei ist das Fürstentum Bulgarien, nieist n. vom Balkan. Die arbeitsamen, tapferen Bulgaren haben sich seit der Befreiung schnell entwickelt; sie führen Weizen, Mais "und Teppiche aus. Hst. Sofia, 50000 E., auf eiuer Hochebene zwischen den Ausläufern des Balkans und des Rilo. 3. Ost-Rumelien, s. vom Balkan, ist thatsächlich vereinigt mit Bulgarien, deffen Fürst zugleich Statthalter Ost-Rumeliens ist. Aus weiten Rosengärten wird das kostbare Rosenöl gewonnen, anch wird viel Getreide ausgeführt. — Philippopel, Hst. an der Martha. c) Königreich Serbien, eine konstitutionelle erbliche Monarchie. [48000 qkm, 2,2 Mill. ©.] Belgrad (b. h. Weiße Burg), alte Festung am Einflüsse der Save in bte Donau, in den Kriegen zwischen Österreich nnb der Türkei viel umstritten. („Prinz Eugenins, der eble Ritter".) Von hier führen zwei wichtige Bahnen nach Konstantinopel und Saloniki. 55000 E. d) Fürstentum Montenegro, [0000 qkm, V5 Mill. @.], d. i. Schwarze Berge, ist eine absolute erbliche Monarchie, zumeist ein rauhes Gebirgsland. Die kriegs- und raublustigen Bewohner haben sich durch ihre Tapferkeit vom türkischen Joche frei gehalten; Cetinse ist der dorfartige Fürstensitz. e) Königreich Griechenland, eine konstitutionelle erbliche Monarchie. [63000 qkm, 2,2 Mill. ©.] a) Volkswirtschaftliches. Der Schauplatz altgriechischer Gesittung hat zwar bis auf eiueu geringen Rest seine Freiheit, erkämpft; aber die rechte Entwicklung der Friedenswerke folgt sehr langsam nach. Über ein Drittel des knltursähigen Bodens liegt zur Zeit uoch brach, die sonnverbrannten Kalkfelsen des s. Peloponnes scheinen zum Teil kaum noch anbaufähig, und die Ausdehnung der Weideflächen für Schafe und die dem Waldwuchfe fo nachteiligen Ziegen ist fast breimal so groß als die des Ackerlanbes. Der Getreibeban genügt auch uach der Erwer- bung des fruchtbareu Theffalieus nicht zur Ernährung der Bewohner, aber die Einfuhr an Fleisch, Vieh, Getreibe wirb reichlich gebeckt bnrch die Ausfuhr au Korinthen,*) Wein, Blei, Tabak, Oliven-Öl, Schwämmen nnb Feigen. Über manchen im Altertnm hochberühmten Gegenben herrscht noch wehmütige Öbe. Noch ist das Land arm, das Volk nngebilbet nnb der Staat machtlos; aber in den kleinen Ebenen nnb den Küstenstrichen entwickelt sich nenes Leben. *) Kleine, kernlose Weinbeeren, die im frischen Zustande nicht genießbar sind.

9. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 32

1896 - Breslau : Hirt
32 Europa, bare Drau und die auf der Grenze der Balkänhalbinsel hinfließende Save, l. die fischreiche Theiß, die bei Szegedin [ßegebin] die Maros jmärow aufnimmt. Tie Schwarze Erde*) der niederuugarischen Tiefebene ist mit Weizen- und Maisfeldern bestanden, die oft die Ausdehnung eines kleinen deutschen Fürstentums haben; durch sie bahnen sich die Büffel ihren Weg. Die durch den Kornbau schon etwas eingeschränkte wasserarme, baumlose Steppenebene, die Pußta, platt wie eine Tischfläche, mit magerem Rasen und branner Heide, er- nährt mit ihren Gräsern unermeßliche Herden halbwilder Schweine, Schafe, Pferde und langgehörnter Rinder. Über sie jagt der berittene Hirte und wan- dert der geigenspielende Zigeuner. Mitteu aus der Pußta liegt die dorfähnliche „Magyarenstadt" Debrecziu sdebrezin^. d) Tie Ost-Alpen. Sie gehören — abgesehen von den kleineren An- teilen des Deutschen Reiches und Italiens — zu Österreich-Ungarn. Als besondere Teile sind zu merken: 1. In den n. Kalkalpen: die vom Inn umflossenen Nordtiroler A., die Salzburger, bis zur Salzach, und die österreichischen A., die bei Wien enden. Der w. Teil der österreichischen A. heißt wegen seines Reichtums an Steinsalz das Salzkamm er gut. 2. Im Jnnengürtel: die Öhthaler A., bis zum Brennerpasse (1350m). Die Brennerstraße von Innsbruck bis Verona ist die bequemste und darum seit alters am meisten belebte, zugleich eiue der anziehendsten von allen, die über die Hauptkette führen; über sie gingen die meisten Romsahrten der alten deutschen Kaiser. Ö. vom Brennerpasse die Tauern-Kette und die steierischen A. bis an den Semmering-Paß (1000 in), über deu eiue Eisenbahn von Wien über die Hauptstädte Graz und Laibach nach dem bedeutenden Handelshafen Tri est führt. Die Hohen Tonern**) gipfelu in dem von gewaltigen Gletschern umgürteten Großglocküer***) mit 3800 m. Ein Ausläufer der steierischen A., das Leitha- Gebirge, zieht bis an die Donan bei Preßburg, der andere, der Bakony ibakonj^-Wald, bis in das Donauknie bei Wachen. 3. In den s. Kalkalpen: die Ortler A., w. der Etsch, mit dem Ortler, dem höchsten Gipfel der Ost-Alpen und des Staates (3900 m); ö. der Etsch, die dem Adriatischeu Meere zustießt, erheben sich die wunderbar gestalteten, rötlichen Dolomit-A.; im S.o. die jnlischen A., im Triglav, d. i. Dreispitz, 3900m h., die den öden, zerklüfteten Karst berühren, der sich zwischen den Golfen von Trieft und Fiüme ausbreitet und die Halbinsel Jstrien erfüllt. In seinem Kalk- gesteine verschwinden die Flüsse und brechen aus unterirdischen Höhlen wieder hervor. Berühmt sind die Tropssteinbildnngen der Adelsberger Grotte (8 km lang.) Der Karst führt hinüber in c) das Gebirgsdreieck von Bosnien, das schon der Balkän-Halbinsel angehört. Ihm vorgelagert ist Dalmatien mit vielen Inseln. *) Eine dichte, fruchtbare Erde, keine Meeresablagerung, sondern ähnlich dem Löß entstanden aus lockerem Gebirgsboden, der, in einer trocknen Zeit der Erdgeschichte vom Winde fortgeführt, sich auf den Ebenen in hohen Schichten als kalkhaltiger Lehm ablagerte. ... **) d. i. Thore = Gebirgspässe; der Name deutet die Schwierigkeit der Uber- gänge an. ***) So benannt wegen seiner Gestalt.

10. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 37

1896 - Breslau : Hirt
Königreich Rumänien. 37 Weinbau. Smegedin, zweite Stadt Ungarns, hat viel von den Überschwem- mungen der nngebändigten Theiß zu leiden. 8ö000 E. In den Karpaten: Schemnitz und Kremnitz. Auf der Pnßta: Debreczin, 4 große Messen. Zwischen Theiß und Donau: Maria-Theresiopel, im „ungarischen Mesopo- tamien". b) Siebenbürgen wird von hohen Gebirgen eingeschlossen, ist reich an edlen Metallen, Salz und Heilquellen. Hermannstadt, Kronstadt, Klausenburg — deutsche Namen, denn hier wohnen seit mehreren Jahrhunderten deutsche An- siedler, „Sachsen" genannt. 2. Kroatien-Slawonien liegt im Gebiete der Dran und Save und besitzt wie Ungarn viel fruchtbares Ackerland. Agram, Hst., nahe der Save. — Dazu die „königlich ungarische Freistadt" Fiume, Hafen an einem Busen des Adriatischen Meeres. e) Bosnien und die Herzegowina. Für die Hebung dieser dem Namen nach türkischen Länder wird von feiten Österreich - Ungarns viel gethan. Sarajevo, Hst., an der Bosna, nach der Bosnien benannt ist, und an der Heerstraße von N.w. nach S.o., 25000 E. 8. Königreich Rumänien, *) eine konstitutionelle erbliche Monarchie. [130000 qkm, etwa 5,8 Mill, meist griech.-kath. (5.] a) Das Land und seine Erzeugnisse. Rumänien besteht aus dein fruchtbaren Tieflande der Walachei, der teilweis steppenartig dürren, im N.o. sumpfigen und daher spärlich bevölkerten Dobrudscha, die beide die in einem Delta ins Schwarze Meer mündende Donau begleiten, und der hügeligen Moldau, die vom O.-Abhange der Karpaten bis zum Prut, dem Grenzflusse gegeu Rußland, sich ausdehnt. Bon den drei Haupt- Mündungen der Donau ist die mittlere, die Sülina, die wichtigste. — Das Klima ist kontinental, in der w. Hälfte milder als in der ö. (warum?). ^Der Ackerbau bildet die Haupterwerbsquelle der Bewohner. Das ^Land liefert große Mengen von Weizen und Mais nach W.-Europa; neben/. ( dem Hausrinde dient der Büffel als Zugtier. Das Mineralreich liefert < besonders Salz und Petroleum. Der Gewerbfleiß ist unbedeutend, daher ^ werden viel Metalle und Webstoffe eingeführt. ^ b) Die Bewohner, von den Deutschen und Slawen Walachen**) ge- nannt, sind Nachkommen der Dacier und Römer, mit slawischem Blute gemischt. Sie bekennen sich zur griechisch-katholischen Kirche; außerdem wohnen noch viele Juden, die den Handel beherrschen, und Zigeuner im Lande. Der König ist ein Hohenzoller. e) Städte. Die wichtigsten Ortschaften sind: Bukarest, d. h. Freudenstadt, in der Walachei, Hst. des Königreichs, 220000 E. Die dorfähnlichen Gassen machen immer mehr breiten, gepflasterten Straßen mit glänzenden Gebäuden *) d. i, Land der Rumänen oder Römer. **) d. i. Ausländer-
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