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1. Geschichte des Altertums - S. 68

1889 - Wiesbaden : Kunze
68 Zweiter Abschnitt. Erster Zeitraum. Ein Sohn des Prometheus war Deuklliori, der nach Thessalien aus-gewandert und dort König geworden war. Zu dessen Zeit beschloß Zeus, das frevelhaste Menschengeschlecht zu vertilgen, und sandte über Hellas eine gewaltige Flut. Aus dieser retteten sich nur der fromme Deukalion und seine Gemahlin Pyrrha in einem Schiff, das auf dem Gipfel des Par-nassus anhielt. Nachdem die Wasser sich verlaufen hatten, warfen die Geretteten nach einem erhaltenen Orakelspruche Steine hinter sich, woraus todesmutige Menschen entstanden, welche die Erde aufs neue bevölkerten. Von Deukalions wirklichem Sohne Hellen stammten die Hellenen; denn dessen Söhne Dorus und Äolns, sowie seine Enkel Jon und Achäns wurden die Stammväter der Dorer, Äolcr, Ionier und Achäer. Einwanderungen. Zu dieser einheimischen Bevölkerung sollen, wie die Sage ebenfalls berichtet, zu verschiedenen Zeiten fremde Kolonisten gekommen sein und die Bildung des griechischen Volkes gefördert haben. Die berühmtesten dieser Einwanderer waren Kekrops aus Unterägypten, Kadmos aus Phönizien, Dänaos aus Ägypten und Pelops aus Phrygien; es sind jedoch schwerlich geschichtliche Personen gewesen. Kekrops aus Ägypten fand bei dem Könige von Attika Aufnahme und erhielt die Hand seiner Tochter. Er traf die Einwohner noch in gänzlicher Wildheit, lehrte sie den Ackerbau und führte die Ehe bei ihnen ein. Ebenso verteilte er die Einwohner in 12 Ortschaften und baute die Burg Kekropia, die Grundlage Athens. Kadmos aus Phönizien (§. 14, 3) soll die Burg Kadmea in Böotien und somit Theben gegründet haben. Er brachte die phö-nizische Buchstabenschrift nach Griechenland und lehrte die Bewohner die Kunst, Erze aufzusuchen, zu schmelzen und zu benutzen. Von seiner Tochter Semele stammte der Sage nach der Weingott Dionysos ab. Danaos floh vor seinem Bruder Ägyptos und gelangte mit seinen 50 Töchtern nach Argos, wo der letzte Nachkomme des um 1800 v. Chr. aus Ägypten dahin gewanderten Jnachos ihm die Regierung überlassen mußte. Bald darauf erschienen die 50 Söhne des Ägyptos, welche ihren Oheim um die Hand der Töchter baten. Danaos erfüllte ihren Wunsch, gab aber insgeheim, um sich an seinem Bruder zu rächen, seinen Töchtern Dolche und bewog sie, ihre Männer zu töten. Nur die Hyperrnnestra verschonte ihren Gemahl, den Lynkeus, und dieser soll dann den Danaos getötet haben. Zur Strafe ihres Frevels mußten die Danaiden in der Unterwelt Wasser in ein durchlöchertes Faß schöpfen. Pelops war ans Kleinasien nach Südgriechenland gekommen.

2. Geschichte des Altertums - S. 336

1889 - Wiesbaden : Kunze
336 Dritter Abschnitt. Dritter Zeitraum. Gesundheit Marc Aurels, ihres Gemahls, Bedenken in ihr rege machten, so zettelte sie, um nach seinem Tode nicht in den Privatstand zurücktreten zu müssen, eine Verschwörung an, die aber mißglückte. Aus Furcht, es möge ihr Anteil an derselben entdeckt werden, erkrankte sie und starb; doch der Kaiser und der Senat ehrten sie auch nach ihrem Tode. Zenobia von Palmyra. Die Frauen der römischen Kaiserzeit werden von der Königin Zenobia von Palmyra in jeder Hinsicht überstrahlt. Palmyra oder Tadmor in der syrischen Wüste, dessen Ruinen noch jetzt die Bewunderung der gebildeten Welt erregen, dehnte seine Herrschaft von Damaskus bis zum Euphrat und vom Libanon bis zum Südende Palästinas aus. Zenobia zeichnete sich durch Schönheit, Verstand, Mut und Entschlossenheit vorteilhaft aus und trat nach dem Tode ihres Gemahls die Herrschaft an. Rom erkannte sie aber nicht an und brach mit großer Heeresmacht gegen sie aus, der sie trotz ihrer Tapferkeit zuletzt erlag. Als der Kaiser Aurelian 272 die Stadt belagerte und zur Übergabe aufforderte, antwortete Zenobia: „Mir hat noch nie ein Mensch vor Dir jemals dergleichen zugemutet; Du mußt mich nicht durch Briefe, sondern durch Tapferkeit dahinbringen, mich zu unterwerfen." Als sie endlich einsah, daß sie sich nicht länger halten könne, floh sie, fiel aber den Römern in die Hände. Vor den Kaiser geführt und befragt, was sie bewogen, wider ihn die Waffen zu erheben, entgegnete sie: „Ich habe Deine Vorgänger nicht für Kaiser halten können; Dich aber erkenne ich als Kaiser an, da Du zu siegen verstehst!" Zenobia folgte in Fesseln dem Kaiser nach Rom, welcher sie hier unter seinen Schutz nahm und ihr ein prächtiges Landgut schenkte. Ihre Töchter verheiratete er mit Römern aus den vornehmsten Geschlechtern und Zenobia selbst mit einem angesehenen Senator. 4. Anteil der römischen Frauen an der Ausbreitung des Christentums. Zur Verbreitung der christlichen Lehre haben die Frauen ungemein viel beigetragen. Wir sehen sie den Herrn auf seinem letzten Leidensgange begleiten; wir finden sie bei seiner Abnahme vom Kreuze, bei seiner Bestattung und bei der Verkündigung seiner Auferstehung. Christus hatte die Frauen, welche im Orient und in Griechenland eine unwürdige, gedrückte Stellung einnahmen, auf eine dem Manne gleichgeordnete Stufe erhoben und ihnen die gebührende geistige Freiheit zurückgegeben. Darum wuchs die Teilnahme der Frauen für

3. Das Altertum - S. 68

1907 - Leipzig : Voigtländer
68 Geschichte der Römer. verschiedenen Volksklassen nach dem vermögen bestimmt. Der Gemahl seiner Tochter Tullia, Lucius Earqumius, ermordet ihn, um schneller zur Herrschaft zu gelangen. 7. Earquinius Superbus (der hofsärtige) bringt durch glückliche Kriege die ganze Landschaft Latium unter römische Herrschaft, erbaut den höchsten Göttern einen Tempel auf dem Kapitol, der Burg von Hont, und erwirbt die sibyllini-schen Bücher. Kber er behandelt das Volk gewalttätig. Die Mißhandlung der edlen Lucretia durch seinen Sohn Dztuar"9 veranlaßt einen Huf stand unter Brutus und die Der» qumier 510 treibung der Tarquinier 510 v. Thr. § 41. Zustände -er Nönigszeit. Charakter 1. Charakter und Leben des Volkes. Das altrömische Volk hatte einen einfachen, auf das Nützliche gerichteten Sinn, lebendiges Zamiliengefühl, warme Vaterlandsliebe, fromme Leben (Ehrfurcht gegen die Götter. Strenge 3ucht herrschte in haus und Staat. Ittann und Frau lebten in Fleiß, Genügsamkeit und Sitte. Der Mann bebaute den Kcker und opferte der Vaterstadt bereitwillig Leben und Gut. Die 5rau hatte eine freiere Stellung als die griechische Frau; sie war die Beraterin des Mannes, herrschte im Hause und durfte auch außerhalb des Hauses verkehren. Doch steht auf den Grabmälern römischer Frauen als Lob: sie war häuslich und spann wolle. Die römische wohnung Wohnung bestand zuerst wohl nur aus einem Raum, dem rauch« Kieiöung geschwärzten Htrium; einfach war auch die Kleidung beider Geschlechter,' sie bestand, wie die der Griechen, aus einem Untergewande, der Tunika, und einem mantelähnlichen Gbergewande, der Toga. Reügion 2. Religion. Die ernste würde, die dem Römer eigen war, übertrug er auch auf seine Religion, die übrigens im Laufe der Zeit viel fremde, besonders griechische Gottheiten, aufnahm. Neben dem Himmelsgott Jupiter und seiner Gemahlin Juno, der Göttin der (Ehe, wurden vor allen die Kriegsgottheiten Mars und Minerva verehrt; Mars galt als Rhnherr der Könige und wie Minerva als Schutzgottheit des kriegerischen Staates. (Eine hohe Verehrung genoß auch Vesta, die Göttin des Herbfeuers, der Häuslichkeit. Der doppelköpfige Janus war ursprünglich der Sonnengott, späterhin der Gott alles Hnfangs, der Türen und Tore (tz 40, 3. 2). Sciturnus war der Gott der Saaten. Neben diesen Gottheiten verehrten die Römer als göttliche Wesen auch geistige Begriffe, z. B. die Tugend (Dirtus), die (Eintracht (Toncordia), das Glück

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 115

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 115 — höriges Rdterfeld verteilte sie an Berliner Bürger zu Baustellen und harten. Darauf entstand der Stadtteil, der noch jetzt Sophienstadt heißt. Sie liebte die Künste, die Literatur und die Wissenschaften. In ihrem Schlosse zu Charlottenburg umgab sie sich mit einem Kreise bedeutender Männer, unter denen besonders der große Gelehrte Leibniz hervorragte. Ihr Enkel, der große Friedrich, sagte von ihr: „Sie brachte gesellschaftliche Freiheit, siebe zu Künsten und Wissenschaften «ach Preußen und Geist und würde in die von ihrem Gemahl so ehr geliebte hofsitte." 51. Peter der Große von Rußland. 1. Rußland vor Peter dem Großen, vor 200 Jahren hat man in Europa von dem Volke der Russen noch sehr wenig gewußt. Es war eine große Seltenheit, wenn einmal ein europäischer Fürst eine Gesandtschaft nach ihrer fernen Hauptstadt Moskau schickte. Rn Sitten, Gebräuchen und Kleidung waren die Russen von den andern Völkern Europas ganz verschieden. Da kam ein Herrscher zur Regierung, der so ölel für die Gesittung seines Volkes tat, daß es unter seiner Regierung größere Fortschritte machte als andere Völker in Jahrhunderten, dieser Herrscher war der Z ar (d. i. Kaiser) Peter der Große. 2. Peters Jugend. Schon als zehnjähriger Knabe kam er öuf den Thron. Seine ältere Stiefschwester suchte ihn zu verdrängen. üon ihr aufgewiegelt, empörte sich mehrmals die kaiserliche £eib* Qarde, die Strelitzen. (Einmal mußte der junge Zar vor den Empörern in einer Kirche Schutz suchen. Die Mörder fanden ihn mit Jeinex* Mutter am Ritar. Schon wollte einer ihm das Messer ins herz fotzen, als ein anderer ihm zurief: „halt Bruder! Nicht hier am Ritar. Er,wird uns ja doch nicht entgehen." In diesem Rugenbm erschien Reiterei und trieb die Strelitzen auseinander; Peter war gerettet._______ Seine (Erziehung leitete ein Schweizer aus Genf mit Hamen Cefort; ejer wußte dem Prinzen ein so fesselndes Bild von der Kultur der Q.nöern Länder zu entwerfen, daß Peters Streben sogleich darauf ge» sehtet war, das russische Volk auf die Bildungsstufe der andern ölker Europas zu heben. Rus feinen Spielkameräden, die nach ausländischen Regeln einexerziert wurden, schuf er sich den Stamm zu ejnem tüchtigen Gffizierkorps. Mit ihrer Hilfe vermochte er jeden Aufstand und jede Verschwörung zu unterdrücken, als er, 17 Jahre a*t, Zur Regierung gelangte (1689). 3. Peter in Hottand und England. Um feine Kenntnisse 8*

5. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 712

1877 - Leipzig : Teubner
712 Massaesyli — Mathematica. Mauritania und Nu- Massaesyli (-ii) midi a. Massagetae, Mccooaysrcti, ein mächtiges und kriegerisches Nomadenvolk an der Nordostküste de« kaspischeu Meeres jenseits des Araxes (nach Hdt. 1, 201 f., doch ist darunter der Jaxartes zu verstehen), also zwischen Aralsee und kaspischem Meer und in der Kirgisensteppe; ursprünglich mögen sie naher zum Ural hingewohnt haben. Ihre Sitten werden uns als sehr roh und wild geschildert (Weibergemeinschaft, Tödtnng der Greise); der Sonne, welche sie verehrten, opferten ste Rosse. Hdt. l, 216. Der Reichthum des Landes an Kupfer und Gold machte sich auch an ihren Waffen und Rüstungen bemerklich, Eisen und Silber fehlten ihnen dagegen. Im Lande der Massageten fand nach Herodot (1, 208.) und Justin (l, 8.) Kyros seinen Untergang. Masstcus mons, j. Mondragone, ein im N.-W. Campaniens gelegener Berg in der Nähe von Sinuessa, berühmt durch seinen von den römischen Dichtern viel gepriesenen Wein. Hör od. 1, 1, 19. 2, 7, 21. 3, 21, 5. sät. 2, 4, 51 Verg. G. 2, 143. Uv. 22, 14. Cic. leg. anr. 2, 25. ' Massilia, Maaaalm (d. H. Wohnung, Niederlassung, jetzt Marseille, eine im 6. Jahrhundert von flüchtigen Phokaiern gegründete Colonie an der Küste der Lignrier in Gallien am gallischen Meerbusen, im Osten der drei Rhodanusmündungen, deren östlichste die massaliotische hieß, auf einer durch einen 1500 Schritt breiten Isthmus mit dem Festlande zusammenhängenden Halbinsel mit einem trefflichen Hafen Lakydon und einer festen Burg. M. war eine der bedeutendsten Städte der alten Welt und die wichtigste Stadt der rö-: mischen Provinz, jedoch dem römischen Statt-! Halter nicht unterworfen. Der Einfluß, den griechische Verfassung, Sitte, Kunst und Wissenschaft von hier ans verbreiteten, muß als sehr bedeutend betrachtet werden. In rörn. Zeit war deshalb M. auch der Lieblingsaufenthalt gebildeter Römer, die im Exil lebten, z. B. des T. Annius Milo. Das unter dem Schatten römischer Freundschaft mächtig wachsende M. konnte sich nicht freihalten von dem Parteikampf zwischen Cäsar und Pompejns, die ihm beide Wohlthaten erwiesen hatten. Anfangs wollte sich deshalb die Stadt neutral halten, doch als die aristokratische Partei eine Flotte des Pompejns in den Hafen aufgenommen hatte, wurde sie nach hartnäckiger Gegenwehr, besonders nach 2 Seeschlachten, int I- 49 durch Trebonins und D. Brutus eingenommen (Caes. b. c. 1, 36. 2, 1—16.), und Cäsar ließ ihr zwar die Freiheit, legte ihr aber doch viele Lasten auf. Von dieser Zeit au hört die politische Bedeutsamkeit Massilia's auf. Unter den Gebäuden sind namentlich zu erwähnen die Tempel der ephesischen Diana und des Apollon. Abhandlung vou Geifow (1865). Masslva, l) Neffe des Masinissa, s. d. — 2) Enkel des Masinissa, Sohn des Gulussa, Königs von Nnmidien, nach dem Tode des Adherbal und Hiempfal rechtlicher Thronerbe und deswegen von Jugurtha (s. d.) durch dessen Diener Bomilkar ermordet (111 v. C.). Sal. Jug. 35. Massylia s. Nnmiclia. Mastanäbal, Maaraväßag, der jüngste der drei Söhne des Masinissa, Vater des Jugurtha, theilte nach des Vaters Tode in Folge der Anordnungen desselben mit den Brüdern'die Leitung Numidtens^ so daß er, der in griechischer Litteratur sorgfältig unterrichtet und gebildet war dre Rechtspflege zu leiten hatte. Seinen Sohn ^jugurtha adoptirte sein Bruder Mieipsa nach Mastanabals Tode. Müötls, ein kurzer Stab, an dessen Ende eine Anzahl Peitschenschnüre befestigt war. Mastusia, Maoxovolu ukqci, l) die Südwest-Ipt^e des thrakischen Chersonesos, Sigeion aegen- L rt' hrlt Greco. ~ 2) ein Berg Joniens, an dessen Abhange Smyrna erbaut war. Plin 5 29, 31. ' Masurius Sablnus, ein römischer Jurist und Gründer der nach ihm genannten Schule der Sa-bintaner, lehrte unter Tiberius und deu solgeu-den Kaisern bis in die Regierung Nero's. Fers. 5, 90. Von seinen vielen Schriften waren seine tres libri iuris civilis später Gegenstand umfassender Commentare und wurden so für die Di-geften einflußreich; sie selbst sind nicht aus uns gekommen. Vgl. Iuris consulti. Mater faimlias heißt die Frau, quae in ma-num mariti convenit, im Gegensatz zur uxor, Gattin überhaupt und eine Frau ohne Manns S. Ehe, Ii. Mathematica, rcc ^aq'rifxazly.a oder {Luftr-fiura, gewissermaßen die wissenschaftlichen Kenntnisse überhaupt, speziell diejenigen, in denen zuerst die Form der Wissenschaft am deutlichsten zum Vorschein kam, die Mathematik. Auch sie erhielt durch die Griechen ihre erste Ausbildung, namentlich durch die ionischen Philosophen noch mehr durch die Pythagoreer. Viele Erfahrungssätze, Ausgaben und Methoden waren freilich aus dem Oriente, besonders Aegypten herübergekommen; aber die wissenschaftliche Gestalt verdankte sie den Griechen. Um die Arithmetik machten sich besonders Pythagoras, und nach ihm Archytas und Philolaos berühmt; tue Geometrie bereicherte Pythagoras mit dem nach ihm benannten wichtigen Lehrsätze: auch Auaxagoras (s. d.) und Hippokrates ans Chios (450) bearbeiteten sie, zumal der letztere, welcher die Quadratur seiner lunula fand und das berühmt gewordene „delische Problem" der Verdoppelung des Würfels zu losen suchte, mit dem sich viele Gelehrten des Alterthums beschäftigten. Stereometrische Verhältnisse erörterte schon Archytas in seinen Vorträgen und namentlich die erste Curve doppelter Krümmung, und Platon führte in die Geometrie die analytische Methode sowie die Lehre von den Kegelschnitten und geometrischen Oertern ein, wodurch er die mathematische Wissenschaft so bedeutend förderte, daß im Gegensatz zur niederen Geometrie seine Schüler von einer transcendenten Geometrie sprachen. Neben Platon und Archytas blühte etwa gleichzeitig Cudoxos von Knidos; Ari-staios, Menaichmos und sein Bruder Dei-nostratos bildeten die Lehre von den Kegelschnitten weiter aus, und die sog. Quadratrix des Deiuostratos, welche indessen vou dem gleichzeitig lebenden Hippias entdeckt wurde, sucht das Problem der Dreitheilung eines Winkels und die Quadratur des Kreises zu lösen. Was so

6. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 82

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
82 Alte Geschichte. Zeit unter Vespasian und Titus; und was der grausame Domitian (81-96) verderbte, machteu Nerva, Trajan, Hadrian, Antoninus Pius, Marc Aurel, (gest. 180) einigermaßen wieder gut. Aber von Norden her drohten immer ernstlicher barbarische Völker, deren Einbruch in die blühenden Länder nur mit Mühe auf-gehalteu wurde. Alles zitterte vor ihnen und dennoch nahm Sitteulosigkeit und Schwelgerei auf eine empörende Weise zu. Nun folgte inmitten des Reichs eine trübere Zeit, in welcher meist nichtswürdige Kaiser den Thron bestiegen. Später hatten die Soldaten lange Zeit ihr Spiel mit dem Kaiserpurpur. Zweimal wählten sie einen 14=, einmal einen 12jährigen Knaben. Ein Räuber, ein Schweinhirte, ein Maurer, ein Gärtner, ein Sklavensohn bestiegen abwechselnd den Thron; und einmal (259—268) erklärten sich 19 Statthalter in den Provinzen unabhängig. Darnach bekam zwar das Reich wieder einige Festigkeit; aber gegen die Barbaren von Norden her wußte D io -cletian (289—305) sich nicht anders zu helfen, als daß er Nebenkaiser sich erwählte, durch welche die Grenzen bewacht wurden. Bald geriethen diese Nebenkaiser in Kampf wider einander, in welchem nach 17jährigen blutigen Reibungen Sonst ant in der Große sich wieder zum Alleinherrscher erhob (323). Bis dahin standen die Christen unter dem Druck der Heiden; und wie sich ihre Zahl vermehrte, so steigerte sich auch der Haß gegen sie. Eben in den letzten 50 Jahren hatten mehrere Kaiser die nachdrücklichsten Verordnungen zu ihrer Unterdrückung gegeben; und viele ausgesuchte Greuel wurden an ihnen verübt. Da sie aber die Kräfte des himmlischen Lebens geschmeckt hatten, verachteten sie in der Regel alle Todesqualen, und ihr Tod weckte ganze Schaareu zu demselben Glauben. So war gerade in der härtesten Zeit ihre Zahl so angewachsen, daß Konstantin das Uebergewicht erhalten konnte, indem er sich an sie anschloß. Von nun an würden die Heiben die unterbrückte Partei, und schnell verwcmbelten sich alle politischen und

7. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 58

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
58 Alte Geschichte. also. Selbst Herodes, der von oben Zuschauer war, entsetzte sich; er hieß ihn wenigstens den letzten seiner Söhne schonen. Er aber fluchte seiner Tyrannei; und nachdem er alle Kinder nebst der Frau ermordet hatte, stürzte er sich selbst von der Höhe herab. Trotz solcher Widersetzlichkeit behauptete sich Herodes durch Schrecken und scheinbare Güte auf dem Throne bis an seinen Tod. Unter ihm ist Christus geboren, der Welt Heiland. „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erde», und deu Menschen ein Wohlgefallen!" tönte es nun vom Himmel der armen Menschheit zu. Vii. Die Römer. 1. Roms Könige. § 25. Wir kommen zu den Römern in Italien, die unterdessen erstarkt waren, und denen von Gott eine Weltherrschaft zugedacht war, wie solche bis jetzt kaum ein anderes Volk gehabt hat. Italien war in der ältesten Zeit ein Platz, wo sich allerhand Völker stießen. Es geschahen viele Einwanderungen, und eine Menge unabhängiger Staaten entstanden. Am bedeutendsten waren die Etrnsker, im heutigen Toskana, und die Griechen in Uuteritalien, das um ihretwillen Großgriechenland hieß. Zwischen beiden waren Latiner und Sam-niten die wichtigsten Stämme. Latium ist die Landschaft, in welcher das große Weltvolk aufkeimte. Unter seinen 30 Städten, die meist eigene Könige hatten, war auch Alba Longa. Hier stieß Amnlius seinen Brnder Numitor vom Thron; und damit dessen Tochter R h e a Silvia keinen Leibeserben erhalte, machte er sie zur Vestaliu, d. H. zu einer der Jungfrauen, die das heilige Feuer im Tempel der Vesta unterhielten und nicht heirathen durften. Dennoch gebar sie die Zwillinge Romulus und Remus. Die

8. Mittlere und neuere Geschichte - S. 16

1886 - Berlin : Hofmann
16 Zweiter Teil. Das Mittelalter. (römisch-katholisch) waren (Symmachus, Boetins!). Theodorich 526 starb 526. Als seine Tochter Amalasuntha von ihrem Gemahl Theo-dahat ermordet wurde, warf sich Ostrom, das damals unter dem berühmten Kaiser Justinian (527—565) einen großen Aufschwung nahm (Gesetzsammlung des Corpus juris), zum Rächer derselben auf. Wenigstens war dies der Vorwand, unter dem die Feldherren Belisarund später Narses nach Italien zogen und dem heldenmütig von edlen Königen (Totilas, Tejas; Schlacht bei Neapel) ver-553 teidigten ostgotischen Reiche ein Ende machten. 553. 534 Schon vorher (534) hatte Belisar das Vandalenreich zerstört (Gelimer auf der Feste Pappna!). b) Langobarden. Narses, nach Besiegung der Ostgoten Statthalter in Italien, rief, um sich wegen erlittener Unbill an dem Kaiser zu rächen, die Langobarden (ursprünglich an der unteren Elbe, vgl. § 2, damals an Donau und Dran ansässig) nach 568 Italien. Dieselben eroberten 568 unter Alboin fast ganz Italien, nur wenige Landstriche blieben oströmisch (Exarchat). Nach Alboins Tode (Rosamunde, des Gepiden Knnimnnd Tochter!) wurden die Langobarden durch die große Kö nigin Theodelinde zu Ackerbau und damit zu milden Sitten gewöhnt, wobei Papst Gregor der Große mitwirkte. 449 c) Die Angelsachsen. Um das Jahr 449 zog der deutsche Stamm der Angelsachsen aus den Niederungen der untern Elbe über die Nordsee und nahm Besitz von ganz England bis an und über den Firth of Forth. Die uralte Bevölkerung der Britten wurde ausgerottet oder vertrieben (französische Bretagne!). So wurden deutsche Sprache und Sitten in England herrschend. (Die Angelsachsen bildeten den Grundstock der heutigen englischen Nation; seit-1066 dem aber im Jahre 1066 der Normannenherzog Wilhelm der Eroberer England unterworfen, hat sich das englische Volk stark mit französischen Elementen vermischt; am deutlichsten spiegelt sich dies in der Sprache wieder.) § 7. Mohammed und der Islam. Um dieselbe Zeit, als im Abendlande die christliche Kirche durch den Übertritt der germanischen Stämme im ehemaligen Gebiete des römischen Reiches sich kräftigte, entstand im fernen Osten

9. Geschichte des Altertums - S. 131

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Auflösung des Reiches (180—284). 131 Ptolemäos und Galenos vollendeten im 2. Jh. jener die antike Astronomie (§ 61), dieser die Medizin (im 5. Jh. v. Chr. hatte Hippokrates gelebt). c) Religion und Philosophie. Dem weltbürgerlichen Zuge der Zeit gemäß fanden in Rom alle möglichen Kulte, der persische Mithradienst, der ägyptische Isis- und Serapiskult, die syrischen u. a. Kulte Aufnahme; auch das Judentum fand zahlreiche Anhänger. Die gesamten Kulturverhältnisse erzeugten einerseits Aberglauben und die Neigung für Mystik und Wunder, anderseits neben plattem Unglauben eine philosophische und religiöse Geistesrichtung, die zu monotheistischen Vorstellungen führte und dem Christentum, das anfangs nur in den niederen Gesellschaftsschichten Eingang fand, auch die höheren Kreise öffnete. Xv. Auflösung des Reiches (180—284). 1. Die politischen Verhältnisse. Mit Commodus begann eine Zeit verheerender Kämpfe um die kaiserliche Gewalt. Die Soldaten erhoben Kaiser und ermordeten die erhobenen; auch dem Senat gelang es zu Zeiten seine Männer auf den Thron zu bringen. Die Kaiser entstammten meistens den Provinzen. Wir begegnen unter ihnen kraftvollen Persönlichkeiten, wie Septimius Severus, seinem wilden Sohne Caracalla, Severus Alexander, Decius, Claudius, Aurelian, Probus, aber auch Erscheinungen, wie dem~wahnwitzigen Elagabal. Unter diesen Umständen erfolgten zahlreiche Angriffe der Barbaren: im Norden und Westen der Germanen, im Osten des im 3. Jh. entstandenen neupersischen Reiches der Sassa-niden.1 Diese Angriffe hatten den Verlust mehrerer Gebiete zur Folge: Dacien und das Zehntland mußten den Germanen überlassen werden. Bei dem Sinken der kriegerischen Kraft der Bürger konnte sich die Regierung nur dadurch helfen, daß sie Germanen in Massen in das Heer aufnahm: eine große Gefahr für das Reich. 1) Die Kultur des Sassanidenreiches, in dem die Zarathuschtra-Religion wieder erstand und das Avesta gesammelt wurde, ist von außerordentlicher Bedeutung geworden. Diese Kultur haben die Araber geerbt. 9* 121.

10. Geschichte des Altertums - S. 86

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Vespasian. szerstörung Jerusalems. ^Ausstand der Batavern Titus. 86 Iv. Die Kultur der westlichen Mittelmeerläudcr. dem Kaiserthron geworden. Schlimme Greuel kamen im kaiserlichen Hause vor. Die Verschwendung des Kaisers drohte die Finanzen des Reiches zu erschüttern. Schon trat eine Münzverschlechternug ein. Ein furchtbarer Brand legte noch dazu halb Rom in Asche. Damals trat zum ersten Male der Christenname deutlicher hervor. Der Kaiser hatte sie die Anstifter des Brandes genannt, um einen (falschen) Verdacht von sich abzulenken. Infolgedessen hat man die kleine Gemeinde entsetzlich mißhandelt. Als aber auch die Generale vor dem Kaiser nicht mehr sicher waren, der mit Mord und Hinrichtung seine Umgebung ängstigte, brach eine Empörung aus, die ihm das Leben kostete. So endete das Haus Cäsars in Blnt und Grans. § 2. Die neue Blüte des Kaiserreichs. Nach einem Jahr erbitterter Kämpfe um die Herrschaft gelang es dem General der Ostarmee, Flavins Vespafianus, den kaiserlichen Thron zu erkämpfen. Fast ein Menschenalter hat seine Familie sich behauptet und bis ans den letzten aus ihr gut und glücklich regiert. Ju den letzten Jahren der neronischen Regierung hatten die Juden sich erhoben, unklug, verblendet und von einem unheilvollen Schicksal geführt. Nach tapferstem Kampf ging dies semitische Volk zugrunde. Es hatte seine eine Aufgabe für die Weltgeschichte erfüllt, die höchste Religion aus sich heraus entwickelt zu haben, das Christentum. Es begann nun eine zweite Aufgabe zu erfüllen, ohne es zu wollen, nämlich ausgleichend und anregend für die Völker fast des ganzen Europa zu wirkeu. Mit der Zerstörung ihrer Hauptstadt Jerusalem hörten die Juden auf ein Volk zu sein. Um dieselbe Zeit erhob sich auch der freiheitliebende germanische Stamm der Bataver im heutigen Holland, um das römische Joch abzuschütteln. Erst mehrjähriger Krieg ließ die Römer siegen. Die weise und kluge, sparsame Regierung Vespasians brachte die zerrütteten Finanzen des Reiches wieder in Ordnung (da er aus einer Bankierfamilie stammte, verstand er die Geldgeschäfte besonders). So gut war bald die Fiuanzkrast des Reiches, daß der Kaiser großartige Bauten ausführen lassen konnte, z. B. das Amphitheater. In gleichem Sinne wie Vespasian regierte dessen Sohn Titus, der Eroberer Jerusalems. Unter seiner Regierung verschüttete ein Ausbruch des Vesuv, der bis dahin immer still gewesen war, eine Reihe von Städten, unter denen Pompeji die bekannteste ist. (Jetzt ist diese Stadt besonders größtenteils wieder ausgegrabeu und erscheint uns wie ein Museum der alteu Zeit.) Bei dieser Katastrophe kam des Kaisers Freund Plinins, ein für damalige Verhältnisse berühmter Naturforscher, ums Leben. Auf Titus ist dann sein Bruder als Kaiser gefolgt. Er erinnert in seiner Regierungsart anfangs an Tiberins, später aber an Ealignla. Er ist ermordet worden. Die Schilderung, die wir über ihn haben, ist von Gegnern gegeben und darnm nicht immer glaubhaft.
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