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1. Lesebuch für ein- und zweiklassige Volksschulen - S. 194

1902 - Braunschweig Leipzig : Wollermann
194 4. Das sind dieselben Topf’ und Krüge, oft an der Heimat Born gefüllt! Wenn am Missouri alles schwiege, sie malten euch der Heimat Bild: 5. Des Dorfes steingefasste Quelle, zu der ihr schöpfend euch gebückt, des Herdes traute Feuerstelle, das Wandgesims, das sie geschmückt. 6. Bald zieren sie im fernen Westen des leichten Bretterhauses Wand; bald reicht sie müden braunen Gästen voll frischen Trunkes eure Hand. 7. Es trinkt daraus der Tscherokese, ermattet, von der Jagd bestaubt; nicht mehr von deutscher Rebenlese tragt ihr sie heim, mit Grün belaubt. 8. O sprecht, warum zogt ihr von dannen ? Das Neckarthal hat Wein und Korn; der Schwarzwald steht voll finstrer Tannen; im Spessart klingt des Älplers Horn. 9. Wie wird es in den fremden Wäldern euch nach der Heimatberge Grün, nach Deutschlands gelben Weizenfeldern, nach seinen Rebenhügeln ziehn! 10. Wie wird das Bild der alten Tage durch eure Träume glänzend wehn! Gleich einer stillen, frommen Sage wird es euch vor der Seele stehn. 11 11. Der Bootsmann winkt! — Zieht hin in Frieden! Gott schütz’ euch, Mann und Weib und Greis! Sei Freude eurer Brust beschieden und euren Feldern Reis und Mais! Ferdinand Freiligrath.

2. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 90

1889 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
— Sy — Die Gärten bieten Obst, Gemüse und Kartoffeln, in den Kellern sind große Weinvorräte, Brot und Fleisch wird reichlich geliefert, und an „Liebcscigarren" ist auch kein Mangel. Das Leben wäre hier ganz erträglich gewesen, wenn nur nicht fortwährend der Kanonen- donner dazwischen gebrummt und der Vorpostcndienst die behagliche Ruhe gestört hätte. 3. Kampf und Hbergcrbe. In Paris hatte man wohl an 300 000 Mann, zum größten Teile Mobilgarden (eine Art Landwehr), zusammengezogen. Bald hier, bald dort wurde ein Ausfall gemacht, aber immer wurden die Franzosen von den Deutschen zurückgeschlagen. Die Pariser lebten in großer Angst. Keinen Abend mehr brannten sie Gas, aus Furcht, eine Bombe könne einschlagen. Aber erst um Weih- nachten begann die eigentliche Beschießung. Ein Befestigungswerk nach dem andern wurde zum Schweigen gebracht, und immer enger zog sich der Kreis um die Stadt zusammen. An 20 000 Granaten wurden täglich in die Stadt hineingeworfen, und an verschiedenen Orten entstand Feuer. Schlimmer aber noch war der Mangel an Lebensmitteln, der sich bald einstellte. Schon seit Mitte Dezember war Pferdefleisch ein Leckerbissen ge- worden, und man verschmähte weder Hund noch Katze, ja, nicht einmal Ratten. Auch an Holz und Kohlen fehlte es, und der Winter war bitter kalt. Krankheiten aller Art stellten sich ein, ganz besonders wüteten die Pocken. Kein Stand, keine Familie blieb von den Leiden und Entbehrungen der Belagerung verschont. Von Tag zu Tag wurde die Not größer. Noch einmal, am 19. Januar, sollte ein Rettungsversuch ge- macht werden. Ungeheure Truppenmassen versuchten in westlicher Richtung auf St. Cloud den Durchbruch. Aber die Deutschen hielten hinter den Schanzen wacker stand. Am Abend mußten die Franzosen wieder zurück; der eiserne Ring blieb geschlossen. Endlich sahen die Pariser ein, daß längerer Widerstand nutzlos sei. Am 28. Januar ergab sich die Stadt; die ganzen Besatzungsmannschaften wurden zu Gefangenen ge- macht, dazu mußten 200 Mill. Frank Kriegskosten von der Stadt gezahlt werden. 4. Hlbercru Sieg. Während der Belagerung von Paris hatte der König sein Hauptquartier in dem königlichen Schlosse zu Versailles. Fast täglich gingen Nach- richten von neuen Siegen ein. Schon am 27. September war Straßburg gefallen, und einen Monat später mußte sich auch Bazaine mit 173 000 Mann in Metz ergeben. Vergeblich hatte Gambetta versucht, mit seinen Mobilgarden Paris zu befreien; aber er war bei Orleans fast vernichtet worden. Auch die Franctireurs (Freischützen), die das Land durchstreiften und in Wald und Feld den Deutschen auflauerten, konnten Frankreich nicht mehr retten. Im Norden wie im Süden, überall drangen die Deut- schen siegreich vor. In 7 Monaten waren 16 große Schlachten gewonnen, 26 Festungen erobert und über 370 000 Franzosen zu Gefangenen gemacht worden. Frankreichs Macht war gebrochen. 5. Wiedernufrichtrrng des deutschen Kaiserreichs. Die gemeinsamen Siege aller deutschen Völker hatten das Gefühl der Zusammengehörigkeit lebhaft ge- weckt; überall brach das Verlangen nach Einigkeit mächtig hervor. Die Fürsten — allen voran der König Ludwig Ii. von Bayern — sowie die Völker richteten daher an König Wilhelm die Bitte, den deutschen Kaisertitel anzunehmen. Der König erfüllte den allgemeinen Wunsch, und am 18. Januar 1871 wurde das vor mehr als 60 Jahren zusammengesunkene Deutsche Reich neu errichtet. Die bedeutungsvolle Feier fand — während noch vor Paris die Kanonen donnerten — im Schlosse zu Ver- sailles statt. In einem großen Saale war ein Altar hergerichtet worden. Um l'/j Uhr erschien der König mit dem Kronprinzen, vielen Fürsten, Ministern rc. und stellte sich mit ihnen vor dem Altar im Halbkreise auf. Ein kurzer Gottesdienst wurde ab- gehalten. Dann trat der König vor und erklärte mit lauter Stimme vor den ver- sammelten Offizieren und den mit dem eisernen Kreuz geschmückten Kriegern, daß er die ihm von den Fürsten und dem Volke dargebotene Kaiserwürde annehme. Gleich darauf verlas Graf Bismarck die Kaiserproklamation an das deutsche Volk. Zum Schlüsse trat der Großherzog von Baden vor und rief: „Seine Majestät der deutsche

3. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 5

1889 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
16. Z>er W rocken (Blocksberg) ist 1140 m hoch. Von Wernigerode und Jlsen- burg führen gebahnte Wege auf seinen Gipfel. Zu beiden Seiten begleiten uns hier hohe Tannen und riesige Felsblöcke, die einst als „Brocken" von dem ehemaligen Granitfelsen hoch oben herabstürzten. Hier und da taucht vor unsern Augen eine menschliche Wohnung auf, von schwarzen, rußigen Gestalten bewohnt: es ist eine Köhlerhütte. Dicht dabei dampft der Meiler. Je höher wir kommen, desto feuchter und kälter wird die Luft. An die Stelle der schlanken Tannen treten daher krüppelhafte, mit langen Flechten besetzte Bäumchen, deren Gezweig infolge der starken Weststürme vorzugsweise nach Osten gerichtet ist. Aus dem Gipfel des Brockens bedecken nur Moos, Gras, niederes Gesträuch, Heidekraut und „Hexenbesen" (Brockenanemouc) den nworigen Boden. Ein schönes Gasthaus ladet uns zur Einkehr ein; dicht bei demselben steht ein Aussichtsturm. Aber nicht allzuoft läßt der Brocken den Harz- wanderer eine schöne Fernsicht genießen. Er ist ein gar mürrischer, launischer Gesell, der auch im Sommer am liebsten die „Nachtmütze" aufsetzt oder „braut", wie der Volksmund sagt, wenn „der Alte" sich plötzlich in seinen dichten Wolkenmantel hüllt. Ringsum auf der Brockenspitze liegen eine Menge Felsen von mancherlei Gestalt und Namen umher. Da giebt es einen Hexenaltar, eine Teufelskanzel, ein Hexenwasch- becken, einen Hexenbrunnen w., lauter Namen, die uns die Sage von der Walpurgis- nacht ins Gedächtnis zurückrufen. 17. Wik zunehmender Koste nimmt die Wärme ab. Wenn die umliegenden Thäler und Felder längst ihr Frühlingsklcid angezogen haben, dann erglänzt der Brocken meist noch lange — oft bis in den Juni hinein — in einer weithinlcuchtcnden, diamante- nen Schneckronc. Man sollte eigentlich meinen, auf den Bergen müßte der Schnee früher schmelzen als in den Thälern und Ebenen, da die Berggipfel ja der Sonne näher liegen als jene. Dem ist aber nicht so. Auf hohen Bergen cst cs bedeutend kälter als in der Ebene, und je höher man steigt, desto kälter wird cs. Die Luft erhält nämlich ihre Wärme von den sie durcheilenden Sonnenstrahlen nur zum kleinsten Teile. Die meiste Wärme empfängt sie durch Wärmeausstrahlung der (von der Sonne erwärmten) Erdoberfläche. Da nun die unteren und dichteren Luftschichten der erwärmten Erde näher sind als die obern und dünnern Luftschichten, so erklärt sich daraus, daß die untern Luftschichten wärmer sind als die obern. Je höher aber die erwärmte Lust emporsteigt, desto mehr erkaltet sic, und die wenigen in sic hineinreichenden Berggipfel vermögen sie nicht mehr zu erwärmen. Schon in einer Höhe von etwas über 4 km herrscht (selbst in der heißen Zone) ewige Eiskältc. Daher sind anch die höchsten Berggipfel das ganze Jahr hindurch mit „ewigem Schnee" bedeckt, ob- wohl die Sonne sie ebensogut, ja noch besser beschcint als die Ebenen und Thäler. 18. Der Hhüringer Wnld. Seine höchsten Punkte sind der Schneekopf, der Beerberg und der schöne Jnselsberg, „der Brocken des Thüringer Wnldes". Vom Jnselsberge aus hat man eine wundervolle Aussicht auf das ganze Waldgebirge. Die schönsten Punkte des Thüringer Waldes sind das liebliche Schwarzathal zwischen Blankenburg und Schwarzburg und das Nordwestende mit dem Annathal und der Wartburg bei Eisenach. (S. 30.) Über den Kamm des Gebirges führt der sog. „Nenn- stieg", ein alter Waldweg, der ehemals die Grenze zwischen dem Franken- und Sach- senlande bildete. Der herrliche Wald des Gebirges ist für die Bewohner eine reiche Nahrungsquelle. Hier erklingen Axt und Säge der Holzhauer, dampfen zahlreiche Meiler, ertönt das Rufen der Beerensammler. In verborgenem Versteck lauert der Vogelfänger. Er hat es besonders aus die Finken abgesehen, die er auf die Leimrute oder ins Garn lockt. Zu Hause weiß er sie vorzüglich singen zu lehren, und für edle Sänger erhält er dann einen Preis von 30—40 Ji. — Im Innern der Erde hat das Gebirge nicht minder reiche Schätze. Da giebt es großartige Schieferbrüche, wo jährlich große Mengen Dechsch'iefer und Millionen von Schiefertafeln und Schiefer- stiften gewonnen werden, wie z. B. in Lehesten. Auch Eisenerze werden durch Berg- werke zu Tage gefördert, dann in Schmelz- und Hüttenwerken gereinigt und in Draht- und Blechhämmern, Gewehrfabriken (Suhl) und Messerschmieden (Steinbach) weiter verarbeitet.

4. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 7

1889 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
— 7 — Ii Jura vorgelagerten Bergkegel, wie der Hohenstaufen und Hohenzollern, erhöhen durch ihre mit Burgen oder Ruinen gekrönten Gipfel den Schmuck der Landschaft. 25. Der: Schwcrrzrocud steigt als eine mächtige Gebirgswand steil aus der Rheinebene empor, senkt sich aber im Osten allmählich zur rauhen Alp hinab. Das Klima ist — den verschiedenen Höhenstusen des Gebirges entsprechend — ein sehr ver- schiedenes. Die Vorberge im Rheinthale sind sonnig und haben ein mildes Klima. Da- her wird hier das Auge durch Obstgärten, Rebenhügel und prächtige Laubwaldungen ergötzt. Weiter oben weht eine rauhere Luft, die dem Laubwalde nicht mehr zusagt. Daher beginnen hier die finsteren Tannenwälder, die bei Regenwetter eine beinahe schwarze Farbe annehmen und dem Gebirge den Namen gegeben haben. Auch wollen hier kaum noch Hafer und Kartoffeln gedeihen. Höher hinauf hört aller Ackerbau auf, und die Nadel- ^ Hölzer schrumpfen bald zu niederem Krummholz zusammen. Aus den Hochebenen, auf^-^-^- denen selbst im Sommer ein winterliches Klima herrscht, ragen kahle Bergeskuppen por, von denen der Feldberg am höchsten ist (1500 m). Die Hochebenen sind von tiefen Schluchten und zahlreichen Seen unterbrochen. Am bekanntesten ist der Mnmmelsee, der nach der Sage von Nixen bewohnt ist. In den zahlreichen Thälern des Schwarzwaldes sieht man schmucke Städte und ansehnlichedörfer; im Gebirge dagegen bestehen die Dörfer ans vereinzelt liegenden niederen Häusern und Hütten. Diese sind aus Holz erbaut und mit einem weitüberspringenden Schindel- oder Strohdache bedeckt. Der Reichtum des Schwarzwälders ist der Wald. Die mächtigen Baumstänime werden zu Flößen vereinigt und auf dem Neckar und Rhein nach Holland gebracht. Auch daheim wird nicht gefeiert. Dort sitzen in ihren niederen Hütten die fleißigen Arbeiter und Arbei- terinnen und flechten Strohhnte, aber auch die weltberühniten „Schwarzwälder Uhren" werden hier von kunstgeübter Hand angefertigt. — Die Thäler des Schwarzwaldes zeichnen sich durch berühmte Heilquellen aus (Baden-Baden, Wildbad re.). 26. Die ober-rheinische Tiefebene (S. 9) ist in ihrem südlichen Teile vielfach mit Sand und Gerölle angefüllt und daher wenig fruchtbar. Dagegen birgt der arm- selige Boden Bergkrystall („Rheindiamanten") und selbst etwas Gold, das in Gestalt winzig kleiner Blättchen aus dem Sande hervorgewaschen wird. Mitten in der Ebene liegt der „Kaiserstuhl", eine Gruppe von 40 — 50 Bergkuppen, deren Abhänge und Thäler mit üppigen Obstbäumen, Wäldern, Wiesen und Feldern bedeckt sind. Je wei- ter nach Norden, desto fruchtbarer wird die Ebene. Nicht mit Unrecht konnte daher der Pfalzgraf in Worms sprechen: „Goldne Saaten in den Thälern, ans den Bergen edler Wein". Die Ebene, durch Berge gegen die rauhen Winde geschützt, hat das mil- deste Klima in ganz Deutschland. Schon anfangs April stehen daher Kirschen, Pflaumen und Aprikosen in voller Blüte, und im Juni hat man bereits reife Kirschen. Zu den schönsten Stellen der Ebene gehört vor allem die „Bergstraße", die sich am Fuße des Odenwaldes durch Obst- und Nußbaumhaine von Heidelberg bis nach Darmstadt hin zieht und der Gegend das Aussehen eines großen Obstgartens verleiht. 27. Die bayrische Kochebene. a. Klima. Die bayrische Hochebene (zwischen den Alpen und der Donau) ist die höchstgelegene Ebene Deutschlands. Schon dieser Umstand läßt aus ein rauhes Klima schließen. (Warum? S. 5.) Verschärft aber wird dieses rauhe Klima besonders noch dadurch, daß die warmen Südwinde durch die Alpen zurückgehalten werden, während die kalten Nordwinde ungehindert in die Ebene eindringen können. Auffallend ist die außerordentliche.unbeständigkeit der Witterung in der bayrischen Hochebene. Die Winter sind eisig kalt; die Sommer nicht selten drückend heiß. (Warum? Land- und Seeklima S. 19.) Aber selbst bei der größten Hitze fegt meist ganz plötzlich ein kalter Windstoß durch die Ebene, der fast fedcn Tag Regen bringt. (Warum? S. Niederschläge S. 3.) b. Boden und Pr odukte. Im Süden, wo die Hochebene 11—800 m über dem Meere liegt, wird das Getreide nicht reis, das Gras dagegen wächst sehr üppig und begünstigt die Vieh

5. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 94

1896 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
94 d. Klima. 33. Deutschland erfreut sich eines milden, gemäßigten Klimas. Im allge- meinen herrschen die West- und Südwestwinde vor. Da diese aus einer Würmern Gegend und vom Meere Herkommen, so bringen sie uns nicht nur Wärme, son- dern auch häufig Regen. Die Ost- und Nordostwinde dagegen, die glücklicher- weise nicht allzuhäusig eintreten, wehen über die ausgedehnten Ländermassen Ruß- lands hin und bringen uns daher meistens trockne Kälte im Winter oder lästige Hitze im Sommer. Im Winter herrscht namentlich der Südwestwind vor. Er spendet uns dann vom noch warmen atlantischen Meere her Wärme. Beim Fortzuge nach Nordost erkaltet er aber allmählich, da er seine Wärme an den winterkalten Boden abgiebt. Daher kommt es, daß in Deutschland die Wärme nicht nach Norden, sondern nach Nordosten hin abnimmt. So ist z. B. der Rhein durchschnittlich nur 26 Tage, die Oder aber 70 Tage im Jahre mit Eis bedeckt. Je weiter ein Ort bei uns nach Nordosten liegt, desto größer wird außerdem auch der Unterschied zwischen Winter und Sommer. (S. 102.) Die Stadt Berlin hat z. B. kältere Winter und heißere Sommer als die Stadt Trier. Der Süden Deutschlands ist im allgemeinen nur wenig wärmer als der Norden; die Ursache davon ist in der weit höhern Lage Süddeutschlands zu suchen. Daher ist es z. B. in München durchschnittlich kälter als in Berlin. Ii. Die Staaten Deutschlands. 1. Das Königreich Preußen. (352 T. qkm — 32 M. E. — Vs kath.) Der Norden und fast der ganze Osten liegen in dem großen norddeutschen Tieflande, das von dem nördlichen und südlichen Landrücken durchzogen wird. (S. 87.) Der Süden und Westen sind gebirgig. Die wichtigsten Gebirge sind: die Sudeten, der Harz, der Thüringer Wald, das Weserbergland und das rheinische Schiefergebirge (S. 88—89). Die größten Flüsse sind: Weichsel, Oder, Elbe, Weser und Rhein (S. 91—93). Das König- reich Preußen zerfällt in 12 Provinzen. a. Provinz Ostpreußen. (37 T. qkm — 2 M. E. — V? kath.) 1. Das Küstengebiet. Die Küste Ostpreußens ist eine Haffküste. An ihrer Bildung sind häufige Nordweststürme besouders beteiligt. (S. 87.) Durch die kurische Nehrung wird das kurische Haff, durch die frische Nehrung das frische Hass von der Ostsee getrennt. Die kurische Nehrung ist etwa 100 km lang und V*—4 km breit. Wer von Norden her diesen Landstreifen betritt, erblickt nichts als einzelne, verkrüppelte Kiefern und 50 bis 60 m hohe Sandberge. Mit diesen treibt der Wind sein Spiel, und wenn man sie betritt, sinkt man tief ein. Ehedem war die Nehrung mit üppigen Wäldern bestanden. Als aber die Russen im siebenjährigen Kriege die dichten Wälder lichteten, da trieb der Westwind den Dünensand immer weiter vor sich gegen das Haff hin, und Wälder und Wiesen, ja, selbst ganze Dörfer wurden vom Sande verschüttet. Nur bei dem Dorfe Schwarzort findet man noch einen ausgedehnten Hochwald. Doch auch in diesen dringen die wandernden Dünen — jährlich etwa 6 m nach Osten vorrückend — von Jahr zu Jahr tiefer ein. Nach einigen Jahrzehnten wird sehr wahrscheinlich nicht nur der Wald, sondern auch das Dorf selbst von ihnen begraben worden sein.

6. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 89

1896 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
89 Die Luft erhält nämlich ihre Wärme von den Sonnenstrahlen nur zum kleinsten Teile. Die meiste Wärme empfängt sie durch Wärmeausstrahlung der (von der Sonne erwärmten) Erdoberfläche. Wo nun die Luft in Massenberührung mit dem Boden ist wie in der Niederung, da nimmt sie von ihm auch viel Wärme auf. Je höher aber die erwärmte Luft emporsteigt, desto mehr erkaltet sie, und die wenigen in sie hineinreichenden Berggipfel vermögen sie nicht mehr zu erwärmen. Schon in einer Höhe von etwas über 4 km herrscht (selbst in der heißen Zone) ewige Eiskälte. Daher sind auch die höchsten Berggipfel das ganze Jahr hindurch mit „ewigem Schnee" bedeckt. An die Stelle der schlanken Tannen treten daher weiter oben krüppelhafte, mit langen Flechten besetzte Bäumchen. Ihr Gezweig ist infolge der starken West- stürme vorzugsweise nach Osten gerichtet. Auf dem Gipfel des Brockens bedecken nur Moos, Gras, niederes Gesträuch, Heidekraut und „Hexenbesen" (Brockenane- mone) den moorigen Boden. Ein schönes Gasthaus ladet uns zur Einkehr ein. Vor dem Hause steht ein Aussichtsturm. Aber nicht allzuoft läßt der Brocken den Harz- wandrer eine schöne Fernsicht genießen. Er ist ein gar mürrischer, launischer Gesell. Auch im Sommer setzt er am liebsten die „Nachtmütze" auf und „braut", wie der Volksmund sagt, wenn sich der „Alte" plötzlich in seinen dichten Wolkenmantel hüllt. Ringsum auf der Brockenspitze liegen eine Menge Felsen von mancherlei Gestalt und Namen umher. Da giebt es einen Hexenaltar, eine Tenfelskanzel, ein Hexenwaschbecken, einen Hexenbrunnen u. s. w., lauter Namen, die uns die Sage von der Walpurgisnacht ins Gedächtnis zurückrufen. 16. Der Thüringer Wald. Seine höchsten Punkte sind der Schneekopf, der Beerberg und der schöne Jnselsberg, „der Brocken des Thüringer Waldes". Über den Kamm des Gebirges führt der „Rennstieg". Das ist ein alter Waldweg, der ehemals die Grenze zwischen dem Thüringer- und dem Frankenlande bildete. Der herrliche Wald des Gebirges ist für die Bewohner eine reiche Nahrungsquelle. Im Innern der Erde hat das Gebirge nicht minder reiche Schätze. Da giebt es großartige Schieferbrüche, wo jährlich große Mengen Dachschiefer gebrochen und Millionen von Schiefertafeln und Schieferstiften gewonnen werden, wie z. B. in Lehesten (testen). Auch Eisenerze werden hier zu Tage gefördert und in Hütten- werken gepocht, geschlämmt und geschmolzen. In Draht und Blechhämmern wird dann das Eisen weiter verarbeitet. Durch seine Gewehrfabriken ist besonders Suhl, durch seine Messerschmieden Steinbach bekannt. 17. Der Teutoburger Wald erstreckt sich von Südost nach Nordwest. Er ist mit prächtigen Buchenwaldungen bestanden. 3/4 Stunden von Detmold liegt die Grotenburg, eine Höhe, auf der 1875 zur Erinnerung an die Römerschlacht (9 n. Chr.) das berühmte Hermannsdenkmal errichtet worden ist. (S. 113.) 18. Das rheinische Schiefcrgebirge hat seinen Namen von seinem Haupt- gestein, dem Schiefer, erhalten. Es wird durch den Rhein in eine Ost- und West- hälfte geschieden. Zu der Westhälfte gehören der Hunsrück (hun — hoch), die Eifel und das hohe Venn (hohes Moor). Am Südwestende des Hunsrücks liegt das Saarbrückener Kohlengebirge, das sehr reich an Steinkohlen ist. Zur Osthälfte des Schiefergebirges gehören der Taunus, der Westerwald mit dem Sieben- gebirge und das Sauerland (Süderland). Das Siebengebirge hat seinen Namen von den sieben seiner Bergkegeln, die dem Auge, wenn man von Köln aus kommt, zuerst sichtbar werden. Der steilste von ihnen ist der dicht an den Rhein heran- tretende Drachenfels. Auf diesem hauste der Sage nach ehemals der Drache, den Siegfried erschlug. 19. Das süddeutsche Gebirgsland setzt sich aus dem Böhmer Walde, dem Fichtelgebirge, dem deutschen Jura, dem Schwarzwalde, dem Odenwalde und dem Wasgau zusammen. Zwischen dem Schwarzwalde und dem Wasgau liegt die oberrheinische Tiefebene, südlich von der Donau bis zu den Alpen hin die bayrische Hochebene.

7. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 90

1896 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
20. Das Fichtelgebirge hat seinen Namen von den großen Fichtenwaldungen, die auf ihm wachsen. Es ist ein wichtiger Knotenpunkt des deutschen Mittelgebirges. 4 Gebirge schließen sich an das Fichtelgebirge an: Erzgebirge, Böhmer Wald, schwäbisch-fränkischer Jura und Thüringer Wald mit dem Frankenwalde. 4 Flüsse haben auf ihm ihre Quelle: Main, Saale, Eger, Naab. 21. Der Böhmer Wald bildet einen Grenzwall zwischen Böhmen und Bayern. Er besitzt einen ungeheuern Waldreichtum, namentlich im südlichen Teile. Die Be- wohner nähren sich durch Holzfällen, Flößerei, Holz- und Glasindustrie. 22. Der deutsche Jura setzt sich aus dem fränkischen und schwäbischen Jura zusammen. Beide sind durch die Altmühl getrennt. Der schwäbische Jura führt in seiner Mitte auch den Namen „rauhe Alb". Er bildet eine 30—40 km breite, kalksteinfelsige Hochebene, über die jahraus, jahrein rauhe, kalte Winde fegen. Einen grellen Gegensatz zu den rauhen Höhen bilden die lieblichen Thäler mit ihren Wäldern, Wiesen und freundlichen Dörfern. Vor dem Nordwestrande er- heben sich zwei geschichtlich bekannte Berge: der Hohenstaufen und der Hohen- zollern. Ans dem Hohenzollern erblickt man das Stammschloß der Hohenzollern. * 23. Der Schwarzwald steigt als eine mächtige Gebirgswand steil ans der Rheinebene empor, senkt sich aber im Osten allmählich zur rauhen Alb hinab. Das Klima ist — den verschiedenen Höhenstnfen des Gebirges entsprechend — ein sehr verschiedenes. Die Vorberge im Rheinthale sind sonnig und haben ein mildes Klima. Daher wird hier das Auge durch Obstgärten, Rebenhügel und prächtige Laubwal- dungen ergötzt. Weiter oben weht eine rauhere Luft, die dem Laubwalde nicht mehr zusagt. Daher beginnen hier die finstern Tannenwälder, die bei Regenwetter eine beinahe schwarze Farbe annehmen und dem Gebirge den Namen gegeben haben. Auch wollen hier kaum noch Hafer und Kartoffeln gedeihen. Höher hinauf hört aller Ackerbau aus, und die Nadelhölzer schrumpfen bald zu niederm Krummholze zusammen. Auf den Hochebenen herrscht selbst im Sommer ein winterliches Klima. Aus ihnen ragen kahle Bergknppen empor, von denen der Feldberg am höchsten ist (1500 m). Auch sind sie von tiefen Schluchten und zahlreichen Seen unter- brochen. In den zahlreichen Thälern des Schwarzwaldes sieht man schmucke Städte Schwarzwald.

8. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 137

1884 - Braunschweig : Wollermann
- 137 - Waren aber nur in großen Posten (en gros) an Wiederverkäufer ab; der Kleinhan- del dagegen wird in mehr als 600 Buden auf dem Augustusplatze betrieben. Für „Meßvergnügen" ist auf dem Roßplatze gesorgt. Hier findet man Tierbuden, Kunst- reiter, Taschenspieler, Wachsfigurenkabinette u. a. Sehenswürdigkeiten, und Karussels, Musikbanden und Drehorgelspieler machen dazu einen wahren Höllenlärm. Dreimal im Jahre, zu Neujahr, Ostern und Michaelis, wiederholt sich die Messe; sie dauert jedesmal 3 Wochen. Die Hauptmesse ist die Ostermefie; dieselbe wird mit der Buch- händlermesse geschlossen. (L- ist nämlich der Mittelpunkt des deutschen Buchhandels). 5. Aas Oroßherzogtum Waden. Überschau. Bodenverhältnisse: Baden liegt an der rechten Seite des Oberrheins und ist znr einen Hälfte von der oberrheinischen Tiefebene und zur andern von dem Schwarzwalde angefüllt. Die Ebene gehört zu den fruchtbarsten Landstrichen Deutschlands und bringt außer Getreide auch viel Wein hervor, im Norden auch Tabak. Die dem Rhein hier vom Schwarzwalde zuströmenden Flüsse sind Kinzig. Murg und Neckar. Die Haupt- stadt des Landes ist Karlsruhe. Im Mittelpunkte der Stadt liegt das Schloß, von dort ans gehen 11 Hauptstraßen in schnurgerader Richtung nach allen Himmelsgegenden. An- dre wichtige Städte sind: Heidelberg, Mannheim. Freiburg und Konstanz. In letztrer Stadt wurde Huß 1415 verbrannt. Als Badeort ist Baden-Baden (in einem schönen Thale des Schwarzwalds) bekannt. 1. Der Schwarzwald, welcher steil aus der Rheinebene emporsteigt, begleitet den Rhein von Basel bis zur Neckarmündung. In den sonnigen Thalgründen des südlichen Schwarzwalds erfreuen üppige Wiesen und blühende Obstgärten das Auge. Die Berglehnen tragen herrliche Eichen- und Buchenwaldungcn. Weiter oben begin- nen die finstern Tannenwälder, die dem Gebirge den Namen gegeben haben. Hier wollen kaum noch Hafer und Kartoffeln gedeihen. Höher hinauf hört aller Ackerbau lauf, und die Nadelhölzer schrumpfen bald zu niederm Krummholz zusammen. Aus den Hochebenen, auf denen selbst im Sommer ein winterliches Klima herrscht, ragen kahle Bergeskuppen empor, von denen der Feldberg am höchsten ist (1500 m). Die Hochebenen sind von tiefen Schluchten und zahlreichen Seen unterbrochen. Am be- kanntesten ist der Mummelsee, der nach der Sage von Nixen bewohnt ist. Am Fuße des steilen Westabhangcs reifen Trauben, Wallnüsse, süßes Obst und selbst Mandeln und edle Kastanien. In den Thälern des Schwarzwaldes sieht man schmucke Städte und ansehnliche Dörfer; im Gebirge dagegen bestehen die Dörfer aus vereinzelt lie- genden niedern Häusern und Hütten. Diese sind aus Holz erbaut und von einem weitüberspringenden Schindel- oder Strohdache bedeckt. Der Reichtum des Schwarz- wülders ist der Wald. Die mächtigen Baumstämme (sog. Holländer) werden zu Flö- ßen vereinigt und auf dem Neckar und Rhein nach Holland gebracht. Auch daheim wird nicht gefeiert. Dort sitzen in ihren niedern Hütten die fleißigen Arbeiter und Arbeiterinnen und flechten Strohhüte; die kunstgeübten Hände aber verfertigen die weltberühmten „Schwarzwälder Uhren." 2. Heidelberg (24 T.) liegt am Neckar in einem anmutigen Thale, das von herr- lichen, kühngeformten Bergen umschlossen ist. Der Kreuzungspunkt der Bergstraße und der Wasserstraße des Neckar waren die Veranlassung zur Ansiedelung hier. Auf dem Gaisberge liegen die Ruinen eines alten Schlosses. Der Keller desselben birgt das weltberühmte Riesenfaß, welches mehr als 236000 Flaschen Wein faßt. Es ist vor Zeiten von einem Pfalzgrafen vom Rhein gebaut, der an Festtagen in dem kühlen Keller oben auf dem Fasse mit seinen Gästen saß und von dem Weine zechte, der durch Pumpen aus dem Fasse herausgebracht wurde. Es hat eine Länge von 13 m und eine Höhe von 9 m. In Heidelberg befindet sich auch eine Universität. 6. Das Hroßyerzogtum Kessen. Überschau. Es besteht aus 2 getrennt liegenden Teilen, der eine liegt nördlich, der andre südlich vom Main. Bodenverhältnisse: Der nördliche Teil bildet die Provinz

9. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. XIII

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Xiii Am Kaukasus errangen die Türken einen bedeutenden Sieg über die Russen und schlugen in der Folge die russischen Angriffe ab. Am 25. Dezember 1914 stieß die türkische Flotte im Schwarzen Meere unfern Sebastopol auf eine starke russische Flottenmacht. Die Türken griffen die russische Flotte an und beschädigten ein russisches Kriegsschiff sehr erheblich, worauf die übrigen russischen Schiffe die Flucht ergriffen. Heiße Kämpfe entbrannten im Februar 1915 an den Dardanellen. Diese Meeresstraße ist etwa 70 km lang und 1 bis 7 km breit. Längs der Küste liegen starke Festungen, und zwar am Eingänge vom Mittelmeere aus links Sed ul Bar und rechts Kum Kale. Die Türken leisteten der feindlichen Flotte in den Dardanellenkämpfen nicht nur heldenhaften Widerstand, sondern machten sogar sechs feindliche große Kriegsschiffe kampfunfähig. Die französischen Kampfschiffe „Bouvet" und „Gaulois", sowie die englischen Kriegsschiffe „Ozean", „Jrresistible", „Triumph" und „Majestic" wurden versenkt. Da die feindliche Flotte gegen die Türken nichts ausrichten konnte, landeten die Engländer große Truppenmafseu auf Gallipoli. Verschiedene Dampfer, die Truppen landen sollten, erreichten ihr Ziel gar nicht, sondern gingen, von U-Booten angegriffen, schon vorher mit Mann und Maus unter. Die gelandeten Truppen erlitten bei Sed ul Bar, Ari Burun und Anaforta so ungeheure Verluste, daß die Engländer und Franzosen im Dezember 1915 ihre Truppen bis auf einen kleinen Rest dort fortnahmen. Dieser klägliche Rest hat dann am 10. Januar 1916 unter Zurücklassung zahlreicher Beute Gallipoli endgültig geräumt. An 300000 Mann sollen unsere Feinde auf Gallipoli verloren haben. Auch in Mesopotamien waren die Türken gegen die vom Persischen Meerbusen vorrückenden Engländer mit Erfolg tätig und brachten ihnen im Juli und Dezember 1915 erhebliche Niederlagen bei. — Der Krieg gegen Italien. Im Jahre 1879 hatten Deutschland und Österreich zu gegenseitigem Schutz vor feindlichen Angriffen ein Bündnis geschlossen, dem Italien 1882 beitrat. Der so entstandene Dreibund hat bis zum Jahre 1915 bestanden. Wie Deutsch- land bei dem 1914 ausgebrochenen Streit zwischen Österreich und Serbien sich auf die Seite Österreichs stellte, so hätte auch Italien seinen beiden Verbün- deten helfen müssen. Das tat dieser treulose Staat nicht. Der König von Italien erklärte dem Kaiser von Österreich im August 1914, daß er neutral zu bleiben gedenke und seinen Verbündeten eine freundschaftliche Haltung bewahren wolle. Die angebliche Neutralität benutzte indes die gewissenlose italienische Regierung, um das Heer gründlich für den Krieg gegen Österreich vorzubereiten. Um das italienische Volk in eine kriegerische Stimmung zu versetzen, traten bezahlte Volksredner, wie der Dichter d'anunzio, auf und hielten Brandreden gegen Österreich und Deutschland. In den italienischen Zeitungen wurde wacker auf die Verbündeten geschimpft. Dadurch geriet das Volk in leidenschaftliche, kriegerische Erregung. Österreich, das einen schweren Stand gegen Rußland hatte, suchte den Krieg mit Italien zu vermeiden und bot ihm die Grenzgebiete Trient und Triest an, wenn es neutral bliebe. Wer weder diese österreichischen Angebote, noch die Bemühungen des deutschen Botschafters, des Fürsten

10. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 135

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
135 Rheinfall bei Schafshausen. Bei Basel wendet er sich nördlich und tritt in die Tiefebene ein. Wegen des starken Gefälles beginnt der große Verkehr erst bei der Mündung des Neckars. Infolge der vielen Überschwemmungen bildeten sich zwischen den vielen Flußarmen von Basel bis Karlsruhe viele Sümpfe und Moore. Der Boden ist hier vielfach mit Sand und Geröll bedeckt. Ortschaften finden sich erst weiter vom Rheine ab. In ihren übrigen Teilen ist die Tiefebene die schönste und fruchtbarste aller deutschen Ebenen. Infolge der geschützten Lage hat die Ebene das mildeste Klima von ganz Deutschland. Wiesen wechseln mit Getreide-, Hopfen-, Tabak-, Hanf- und Flachsfeldern. Am Fuße der Berge ziehen sich herrliche Obsthaine hin, an den Hängen reifen köstliche Trauben. Zu den schönsten Stellen der Ebene gehören die Talbuchten bei Freiburg, Osienburg und Heidel- berg und die Bergstraße, die sich am Fuße des Odenwaldes durch Obst- und Nußbaumhaine von Heidelberg bis Darmstadt hinzieht. Die Randgebirge sind: 1. vor Scbwar^wald steigt als eine mächtige Gebirgswand steil aus der Rheinebene empor, senkt sich aber im Osten allmählich zur Rauhen Alb hinab. Die Vorberge im Rheintale sind sonnig und haben ein mildes Klima. Das Auge wird hier ergötzt durch Obstgärten, Rebenhügel und prächtige Laubwaldungen. Weiter oben weht eine rauhere Luft. Daher beginnen hier die finsteren Tannen- wälder, die bei Regenwetter eine beinahe schwarze Farbe annehmen und dem Gebirge den Namen gegeben haben. Auch wollen hier kaum noch Hafer und Kartoffeln gedeihen. Höher hinauf hört aller Ackerbau auf, und die Nadelhölzer
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