Inhalt Raum/Thema: Realienkunde, Vaterländische Geschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
2. Die jungen Blätter sind zum Schutze gegen das Vertrocknen mit einem angenehm duftenden Harze überzogen. Die ausgewachsenen Blätter sind klein und langgestielt, daher leicht beweglich. Sie stehen einzeln an den Zweigen und können daher in der lockeren Krone vollkommen belichtet werden. — Warum benutzt man Pfingsten die Birkenzweige als „Maibaum" zum Schmücken der Häuser?
3. Die Blüten. Wie der Haselnußstrauch trügt auch die Birke Zweierlei Blüten, nämlich Staub- und Stempelblüten; sie ist also auch eine einhäusige Pflanze. Die leicht beweglichen Staubkätzchen haben einen ähnlichen Bau wie die der Haselnuß. Ihre Staubgefäße sitzen gleichfalls unter Deckschuppen. Die Stempelkätzchen stehen anfangs wie die Weihnachtslichte am Tannenbaume senkrecht auf den Zweigen. Sie kommen im Frühling als Knospen hervor und besitzen Deckschuppen, hinter welchen sich die Stempel befinden. Nach der Blütezeit hängen die heranwachsenden Stempelkätzchen herab.
4. Die Früchte, kleine, leichte, geflügelte Nüßchen, entwickeln sich auk den Fruchtknoten. Sie liegen dicht übereinander geschichtet im Fruchtstande, reifen schon Ende August und werden, wenn sie sich von der Spindel lösen, vom Winde verweht. — Wie kommt es also, daß auf unzugänglichen Felsen, Mauern und Türmen zuweilen ein Birkenbäumchen wächst?
5. Nutzen. Die Birke liefert Werk- und Brennholz, Faßreifen und Reiser zu Besen.
Xvii. Der Aoggen.
(D. I. 1, 86. 87. 89. 90. 91; 3, 30. 32.)
1. Wie der Roggen angebaut wird. Der Roggen ist für uns
die wichtigste Getreideart. Er liefert das wertvolle Roggenmehl, aus dem unser Schwarzbrot gebacken wird. Gewöhnlich wird der Roggen im Herbst gesät, und schon wenige Tage nach der Aussaat wachsen die jungen Pflanzen aus der Erde hervor. Den ganzen Winter steht dann die grüne „Saat" auf dem Felde, ohne weiter zu wachsen. Man nennt den im Herbste gesäeten Roggen „Winterroggen", zum Unterschiede von dem „Sommerroggen", der erst im Frühjahr zur Aussaat kommt.
2. Die Keimung des Kornes. Bei einem Roggenkorne (und auch beim Weizenkorne) ist die Stelle, an welcher der Keim liegt, äußerlich sichtbar. Er liegt nämlich als kleiner Vorsprung am Ende des Kornes an der der Furche entgegengesetzten Seite. Wird ein in Wasser aufgeweichtes Roggen- oder Weizenkorn der Länge nach durchschnitten, so kann man den mit durchschnittenen Keim deutlich sehen. Er liegt etwas schräg und grenzt an den „Nahrungsspeicher", das ist der Teil im Innern, der die zum ersten Wachstum dienenden
— 40 —
* Im besonderen lassen sich 3 dem Klima nach verschiedene
Landstriche unterscheiden:
1. Die Polarländer an den Küsten des Eismeeres, eine
fast nur von Moos oder Flechten bedeckte eisige Wüste, welche
nur während der wenigen (3) Sommer-Monate auf der Ober-
fläche auftaut: die Gegend der Pelz- und Renntiere (die Mitter-
nachtssonne).
2. Das mittlere Europa mit milderem Winter (daher
reich an Wiesen und Wäldern; im N. herrscht das Nadelholz
und die Birke, im S. das Laubholz (mit im Winter abfallenden
Blättern) vor, wie Eiche, Buche, Linde; hier gedeiht das ge-
wöhnliche Obst und Getreide (Apfel und Birne, Roggen, Gerste
und Weizen), doch reift der Wein nur an besonders geschützten
Stellen, namentlich an den südlichen Bergabhängen in den Ge-
birgsthälern (wo in Deutschland?). [Im ganzen ist hier das
Klima milder als in Asien oder Amerika unter gleichen Breiten-
graden und zwar infolge der vorherrschenden S.- und S.w.-Winde
(der Golfstrom und Afrika, „der Ofen Europas"). Da das
mittlere Europa in der Richtung von S. nach N. abfällt, so ist
auch der Wärmeunterschied zwischen N. und S. nicht sehr er-
heblich; ein stärkerer dagegen besteht zwischen 0.- und W.-
Europa: je weiter nach Asien zu, desto schroffer werden die
Übergänge vom Sommer zum Winter (Binnenland- oder kon-
tinentales Klima); je weiter nach W., desto geringer wird der
Wärmeunterschied in den verschiedenen Jahreszeiten (England
hat daher See- oder oceanisches, Rußland dagegen kontinen-
tales Klima).]
3. Das ganze Mitteimeer-Gebiet (die 3 südlichen
Halbinseln) hat einen sehr milden Winter und einen heifsen, fast
regenlosen Sommer; daher läfst der Boden bei künstlicher Be-
wässerung mehrere Ernten zu, ohne dieselbe gar keine (Steppen
im südlichen Rußland). Es ist die Heimat der immer-
grünen Bäume, des Lorbeers und der Olive, der Cypresse
und Pinie: hier gedeihen Wein, Weizen, Mais und Maulbeer-
baum, weiter im S. Citrone, Orange, Mandel u. s. w. *
4. Die Bewohner sind fast sämtlich Christen, nur wenige
zerstreute Juden und in der Türkei Mohammedaner. Der
Abstammung nach gehören sie meist der kaukasischen Rasse an,
* mit Ausnahme einiger mongolischer Völkerschaften, wie der
Finnen und Magyaren. — Die Kaukasier zerfallen hier in
3 Hauptstämme: die Germanen, meist blond, vorwiegend
evangelisch, im N. (besonders Deutsche, Skandinavier und Eng-
länder), die Romanen, dunkel, feuriger, vorwiegend römisch-
katholisch, im S. (Italiener, Franzosen, Portugiesen, Spanier
und Rumänen) und die Slawen (die Russen griechisch-katho-
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Personennamen: Mandel
Extrahierte Ortsnamen: Europa Deutschland Asien Amerika Afrika Europa Europa Asien England Türkei_Mohammedaner
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192. Sommerfreude.
1. Geh aus, mein Herz, und suche Freud
in dieser lieben Sommerzeit
an deines Gottes Gaben!
Schau an der schönen Gärten Zier
und siehe, wie sie mir und dir
sich ausgeschmücket haben!
2. Die Bäume stehen voller Laub;
das Erdreich decket seinen Staub
mit einem grünen Kleide.
Narcissen und die Tulipan,
die ziehen sich viel schöner an
als Salomonis Seide.
3. Die Lerche schwingt sich in die Luft;
das Täublein fliegt aus seiner Kluft
und macht sich in die Wälder;
die hochbegabte Nachtigall
ergötzt und füllt mit ihrem Schall
Berg, Hügel, Thal und Felder.
4. Die Glucke führt ihr Völklein aus;
der Storch baut und bewohnt sein Haus;
das Schwälblein speist die Jungen;
der schnelle Hirsch, das leichte Reh
ist froh und kommt aus seiner Höh
ins tiefe Gras gesprungen.
5. Die Bächlein rauschen in dem Sand
und malen sich und ihren Rand
mit schattenreichen Myrten.
Die Wiesen liegen hart dabei
und klingen ganz vom Lustgeschrei
der Schaf und ihrer Hirten.
6. Die unverdrofsne Bienenschar
fliegt hin und her, sucht hier und dar
ihr' edle Honigspeise.
Des süssen Weinstocks starker Saft
bringt täglich neue Stärk und Kraft
in seinem schwachen Reise.
7. Der Weizen wächset mit Gewalt;
darüber jauchzet jung und alt
und rühmt die grosse Güte
des, der so überflüssig labt
und mit so manchem Gut begabt
das menschliche Gemüte.
336
die Sonne meint, ein Sommer in unserm deutschen Vaterlande ist
doch besser als ein Sommer. im Norden von Schweden und Nor-
wegen. Zwar überziehen sich in kurzer Zeit die Thäler mit einem
saftigen, vollen Grün; auch fehlt es nicht an Blüten mancherlei Art,
und die Wärme steigert sich mit jeder Stunde, da die abkühlende
Nacht nicht eintritt; — aber an Kirschen und Birnen ist nicht zu
denken, ja nicht einmal an Kartoffeln, und Brot aus Roggen gilt
als Leckerbissen. Wer dort wohnt, der bekommt keinen andern Baum
zu sehen als die Tanne oder die Birke, und wer aus unserm Vater-
lande dort hinziehen will, der nehme nur Abschied von den Buchen-
wäldern und Obstbänmen, von der Weinrebe und den Weizenfeldern.
Anfangs begleiten ihn zwar noch alte Bekannte: Apfelbäume, Birn-
bäume, Buchen und Eichen; aber je weiter er reist, je mehr bleibt ein
Baum nach dem andern zurück, bis er zuletzt nur noch die düstere
Tanne und die zierliche Birke neben sich schaut. Aber ehe er sich's
versieht, sind diese zu Zwergen zusammengeschrumpft, die kauernd hinter
Klippen und Schluchten Schutz suchen. Hält er immer noch nicht in
seiner Wanderung inne, so nehmen auch diese Zwerglein von ihm Ab-
schied, und nun erinnert ihn nur noch ein Weidengebüsch an sein
Heimatland, bis auch dieses verschwindet und Heidekraut das endlose
Wellenland überzieht, Moose und Flechten den Boden Polstern und
als die einzig Unüberwindlichen über Frost und Schnee frohlocken.
Das Blöken der Schaf- und Rindviehherden hat sein Ohr schon längst
nicht mehr vernommen. Die Menschen, die er hier und da etwa an-
trifft, kommen ihm fremdartig vor, kleiner als daheim, mit einem an-
dern Schnitt der Kleider und mit einem andern Gesicht. Es sind die
Lappländer, mit denen er im Norden von Schweden und Norwegen
Bekanntschaft macht.
3. Auch mit dem Renntier wird er Freundschaft schließen müssen:
denn ohne dieses Tier könnte er in Lappland gar nicht leben. Das
Renntier hat unter allen Hirscharten die gedrungenste und kräftigste
Gestalt. Sein Hals ist kurz und kräftig, sein Huf platt; seine Beine
sind aus starken Knochen zusammengefügt. Der ganze Bau dieses
Tieres ist zum Ertragen von Beschwerden, zum Ziehen von Lasten
eingerichtet. Auch weiß es sich aus einem Boden zu ernähren, der
acht Monate des Jahres mit Schnee und Eis bedeckt ist. Das Weibchen
wie das Männchen hat ein Geweih, während bei den übrigen Hirsch-
arten nur das Männchen auf diese Zierde stolz sei kann. Da manche
dieser Geweihe 25 Kilogramm wiegen, so ist daraus schon zu ermessen,
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Die Kartoffeln wurden in die Erde gesteckt. Sie trieben kräftiges
Kraut, blühten, und bald hingen oben grüne Samenknollen daran.
Unser Freund aber dachte, daß mit der nützlichen und wohlschmecken-
den Frucht die Samenknollen gemeint seien. Als sie nun gelb waren,
lud er eine Menge vornehmer Herren zu einem Gastmahle ein, wobei
es hoch herging. Am Ende des Mahles kam eine zugedeckte Schüssel.
Der Hausherr stand auf und hielt eine schöne Rede an seine Gäste.
Er sagte, er habe die Ehre, ihnen eine neue Frucht vorzusetzen, deren
Samen ihm von seinem Freunde Drake szugesandt worden sei. Die
Herren kosteten die Frucht, die in Butter gebacken und mit Zucker
und Zimmet bestreut war. Aber sie schmeckte abscheulich, und es war
nur schade um den Zucker. Darauf urteilten alle, die Frucht möge
wohl für Amerika gut sein, aber in England werde sie nicht reif.
Da ließ denn der Gutsherr die Kartoffelsträncher herausreißen und
wegwerfen.
Eines Morgens ging er durch seinen Garten und sah in der
Asche eines Feuers, das sich der Gärtner angemacht hatte, schwarze,
runde Knollen liegen. Zufällig zertrat er eine und siehe, sie duftete
gar lieblich. Er fragte den Gärtner, was für Knollen das seien. Der
sagte ihm, sie hätten an den Wurzeln des fremden, amerikanischen
Krautes gehangen. Nun ging dem Herrn erst das rechte Licht auf.
Er ließ die Knollen sammeln und zubereiten und lud dann die Herren
wieder zu Gaste. Als alle die Frucht rühmten, hielt er wieder eine
Rede. Deren Inhalt aber war, daß der Mensch gar sehr irren könne,
wenn er bloß nach dem urteilt, was an der Oberfläche ist.
Nur langsam verbreitete sich der Anbau der Kartoffel. Jetzt ist
sie nächst dem Brote unser unentbehrlichstes Nahrungsmittel.
Nach Schubert.
Iv. Winter.
^05. winteret.
G Itfmter^eit, o Itunterieit,
du kannst mir sehr gefallen!
Mit blankem Eis und weiffem Schnee
Weihnachten kommt, juchhe, juchhe!
G Winterfell, o Winterfeit,
du kannst mir sehr gefallen! Klette.
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
— 3
Ackerfeld und Gartenland, auf Wald und Wiese, Heide und Steppe, Moor und Bruch.
Das Ackerfeld bringt die Getreidearten hervor, deren Körner einen Hauptteil unserer Nahrung ausmachen, nämlich Roggen, Weizen, Gerste und Hafer; hier stehen in langen Reihen Kartoffeln und Rüben mancherlei Art, und schon von ferne leuchtet uns gelbblühender Raps oder blauer Flachs entgegen; mancher Acker liegt auch brach und ist dann ein Sammelplatz bunter Feldblumen.
Im Garten gedeihen unsere Gemüsearten und edles Obst, Kirschen, Pflaumen, Apfel und Birnen, und am Spalier an sonniger Wand auch Pfirsiche, Aprikosen und der Weinstock; auch erfreut uns hier durch glänzende Farbenpracht und herrlichen Duft eine Schar einheimischer oder aus der Ferne eingeführter Ziergewächse.
Schöner noch als das im Winde wogende Kornfeld oder der in bunten Farben prangende Garten ist der taufrische grüne Wald, der uns in seinen kühlen Schatten aufnimmt. Hier ragen knorrige Eichen, dort wölben sich domartig Buchen, aus der Ferne schon erglänzt mit seinen weißen Stämmen ein Birkenhain, und in feuchter Niederung stehen dicht gedrängt Erlen und Weiden. Meilenweit erstrecken sich oft die Nadelholzwaldungen der Kiefern in der Ebene und der Rot- und Edeltannen auf den Abhängen der Gebirge.
An tief gelegenen, gut bewässerten Stellen breiten sich, vorzugsweise aus gesellig wachsenden Gräsern bestehend, Wiesen aus, die durch manch farbenbuntes Blümlein geziert sind; sie liefern das duftige Heu als Stallfutter für unsere Haustiere.
Über dürre, unfruchtbare Gebiete hin erstreckt sich die Heide; soweit das Auge reicht, nichts als rotblühendes Heidekraut, in welchem zahllose Bienen summen und eifrig Honig suchen, nur selten unterbricht eine Gruppe verkrüppelter Kiefern die einförmige Landschaft.
In wärmeren Gegenden werden weite Ebenen zur baumlosen Steppe; zur Frühjahrszeit, wenn reichlich Regen gefallen ist, steht hier ein wogendes Meer hohen Grases; doch es verdorrt unter den heißen Strahlen der Sommersonne, brauner Staub liegt zollhoch über dem festen Boden und wirbelt in dichten Wolken unter den Stößen des Windes empor. Ist der Boden unfruchtbar und wenig bewässert, so stehen nur vereinzelt an feuchteren Stellen Büschel eines harten Grases oder Gruppen graugrüner Staudengewächse, dazwischen tritt braunroter Lehm oder graugelbes Kiesel- und Kiesgeröll zu Tage; wo sich aber weite Flächen mit Salzkrystallen bedecken, die aus
1*
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
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C. Südeuropa.
Zu Südeuropa gehören die Pyreniienhalbinsel, die Apenninen-
Halbinsel und die Balkanhalbinsel.
Die Länder reichen im Süden bis 360 nördlicher Breite (Achse
des Mittelmeeres) oder in die Nähe dieses Breitenkreises. Der 45.°
nördlicher Breite geht durch die Mündungen des Pos und der Donau.
Das Klima zeigt trockene heiße Sommer und gemäßigte Winter,
die meistens Regen bringen.
Viele Pflanzen behalten ihr Laub Sommer und Winter über
(immergrüne Gewächse) und haben dicke, lederartige Blätter. Es
gedeihen hier Zitronen, Pomeranzen, Apfelsinen, Myrten, Oleander,
Lorbeer; daneben der Wallnußbaum, die eßbare Kastanie, der Ölbaum;
von Brotfrüchten Weizen und Mais; endlich der Weinstock.
Die großen Raubtiere Bär, Wolf und Luchs sind fast ganz
ausgerottet; Hirsche, Rehe und Hasen kommen vor. Die Haustiere
sind dieselben wie im übrigen Europa; in Spanien ist die Schafzucht
(Merinos) von Bedeutung. In dem ganzen Gebiete werden Esel und
Maultiere gezogen. In Spanien, Norditalien, Griechenland und der
Türkei gedeiht die Seidenraupe.
I. Die Pyrenäenhalbinsel (nicht viel größer als das Deutsche
Reich, mit 24,2 Mill. E.).
Grenzen und Ausdehnung: Die Halbinsel hat ihren Namen von
den Pyrenäen, die die Grenze gegen Frankreich bilden, während
die Ost- und die Südgrenze bis zur Straße von Gibraltar vdn dem
Mittelländischen Meere, die West- und die Nordgrenze von dem
Atlantischen Ozean gebildet werden.
Weltstellung: Die Halbinsel liegt an dem Westende der bis zum
Ende des Mittelalters bekannten Welt. Erst nachdem Amerika durch
Kolumbus entdeckt worden war (1492) und die Portugiesen unter
Vasco de Gama den Seeweg nach Ostindien gefunden hatten (1498),
ist sie mehr in die Mitte der Welt gerückt.
Hinderlich ist dem Handel der Umstand, daß das Meer keine tiefen
Einschnitte bildet, die Küsten nur wenige Häfen darbietet, und die
Flüffe wegen zahlreicher Stromschnellen fast sämtlich nicht schiffbar sind.
Bodenbildung und Bewässerung: Die Halbinsel hat zwei Hoch-
gebirge: im Norden die Pyrenäen, im Süden die Sierra Nevada
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert]]
Extrahierte Personennamen: C._Südeuropa Wolf Weltstellung Kolumbus
Extrahierte Ortsnamen: Südeuropa Donau Europa Spanien Spanien Norditalien Griechenland Frankreich Amerika Ostindien
— 3 —
stengel ist knotig. Die Knoten bewirken, daß der Stengel fester steht.
Weht einmal ein starker Wind, was kann dann der nicht gleich? —
Was haben wir alles vom Stengel gesagt? Der Stengel ist hohl usw.
Sprecht: Der Stengel ist rund, hohl und knotig. Darum nennen
wir ihn anch noch Halm. Wie? — Sprecht.- Der Stengel des
Roggens wird auch noch Halm genannt. Warum? — Welche Pflan-
zen haben auch einen solchen Stengel? — Wie müssen wir deshalb
ihren Stengel auch nennen? <— Der Weizen hat einen Halm. Der
Hafer usw. (Wer nennt mir noch Pflanzen, die auch einen hohlen,
knotigen Halm haben? Gras. Alle Pflanzen, welche einen hohlen,
knotigen Halm haben, heißen Gräser. Sprecht: Der Roggen gehört
zu den Gräsern. Nennt andere Gräser! —)
c) Blätter. Was ist an jedem Knoten herausgewachsen? Blatt.
Was bemerkt ihr hier? Der untere Teil des Blattes umgibt den
Stengel. Er steckt in den Blättern drin, wie in einer Scheide. (Blatt-
scheide.) Dadurch bekommt der Stengel mehr Halt und knickt nicht
so leicht um. Erst weiter oben neigen sich die Blätter zur Seite und
hängen (im Vogen) herunter. Die Blätter wollen den Halm auch ein
wenig schmücken. ■— Was kannst du von der Länge der Blätter
sagen? — Von ihrer Breite? — Wie sind sie am Ende? Spitz. Zu-
sammenfassung: Die Roggenblätter sind lang, schmal und spitz. —
Wenn die Blätter nun ganz breit wären, würden dann mehr oder
weniger Roggenpflanzen zusammenstehen können? — Welchen Nutzen
hat es also, daß die Blätter so schmal sind?
6) Ähre. Was sitzt an der Spitze des Halmes? Die Ähre, —
Roggenähre. Aus der Ähre heraus wachsen steife Borsten. Zeige sie!
Das sind Grannen. Sprecht: Die Noggenähre hat Grannen. Aus
der Ähre schauen auch kleine grünliche Fasern hervor. Zeige sie!
Hängen diese kleinen Fasern so heraus, dann sagt man: Der Roggen
blüht. Habt ihr den Roggen schon blühen sehen? - Die Roggenblüte
sieht nicht schön aus, darum achten auch die kleinen Kinder nicht auf sie.
Wenn der Roggen geblüht hat, dann wachsen viele Körner —
Roggenkörner — in der Ähre. Wer von euch hat sie schon heraus-
gemacht? — Die Körner sind zuerst weich und weiß; in einigen
Wochen aber werden sie gelblich und hart. Dann ist der Roggen reif.
In welcher Zeit wird der Roggen reif? Nun ist aber auch der Halm
nicht mehr grün; wie ist er geworden? Gelb.
4. Nutzen. Hier zeige ich euch einige Roggenkörner. Wohin
werden die meisten Roggenkörner gebracht? Mühle. Was macht der
Müller daraus? — Sprecht: Der Roggen wird in der Mühle zu
Mehl gemahlen. Wie sieht das Mehl (Roggenmehl) aus? — Was
wird aus dem Roggenmehl gebacken? Brot, Roggenbrot (Schwarz-
brot). Wer tut das? >-— Sprecht: Der Bäcker bäckt aus dem Roggen-
mehl das Roggenbrot oder Schwarzbrot.
5. Aussaat. Wie ist der Roggen auf das Feld gekommen?
Gesät. Wann? Der gesäte Roggen wird noch im Herbste etwa so
(zeigen) hoch und steht den ganzen Winter über auf dem Felde. Des-
— 9 —
halb nennt man ihn auch Winterroggen. Wie? Warum? Wann
wird er gesät? Auch im Frühlinge sät man Roggen. Wann steht
dieser nur auf dem Felde? — Wie nennt man ihn deshalb? — Was
für Roggen gibt es also? Wann wird der Sommerroggen gesät?
Wann der Winterroggen? Sprecht: Der Sommerroggen wird im
Frühlinge, der Winterroggen im Herbste gesät.
Ii. Weizen. Dem Roggen sehr ähnlich ist der Weizen. Seht
euch den Weizen an! Welche Teile hat auch der Weizen? Der
Weizen hat auch Wurzeln, einen Halm usw. Vergleicht den Roggen-
Halm mit dem Weizenhalme! Welchen Unterschied hast du gefun-
den? Sprecht: Der Weizenhalm ist dicker und stärker als der Roggen-
Halm. Vergleicht nun die Blätter beider Pflanzen in bezug auf ihre
Breite! Sprecht: Die Weizenblätter sind etwas breiter als die Rog-
genblätter. Auch die Ähren dieser Pflanzen sind verschieden. Wer
findet einen Unterschied? Sprecht: Die Roggenähre ist flach, die
Weizenähre ist vierkantig. Wie heißen die langen Borsten, die aus
der Roggenähre herausschauen? — Findest du sie an dieser Weizen-
ähre auch? — Was ist auch dies für eine Ähre? — Was fehlt ihr?
Was für Weizenähren gibt es also? Sprecht: Es gibt Weizenähren
mit Grannen und ohne Grannen.
Was muß man tun, wenn man Weizen ernten will? Wann wird
der Weizen gesät? Im Herbst und Frühling. Wie nennen wir den
Weizen, der im Herbste gesät wird? Winterweizen. Warum? —
Wann ist der Winterweizen reif? Der Sommerweizen auch? .—
Was macht der Müller auch aus den Weizenkörnern? Mehl. .—
Weizenmehl. Das Weizenmehl ist viel feiner als das Roggenmehl.
Was bäckt der Bäcker aus dem Weizenmehl? Zusammenfassung:
Der Bäcker bäckt aus dem Weizenmehl Weißbrot, Semmeln, Kuchen
und noch viele andere Sachen.
Iii. Gerste. Neben Roggen und Weizen wächst auf unseren
Feldern auch Gerste. Hier seht ihr die Gerste. Ich stelle jetzt einen
Gerstenhalm neben einen Roggenhalm. Was kannst du von der Größe
des Gerstenhalmes sagen? Sprecht: Die Gerste hat einen kurzen
Halm. Was fällt euch an der Ähre auf? Sprecht: Die Gerstenähre
hat sehr lange Grannen (die Grannen der Roggenähre sind kürzer
und die der Weizenähre am kürzesten). Zwei Körner stehen sich .an
der Eerstenähre immer einander gegenüber. In wieviel Reihen oder
Zeilen stehen also die Körner? Sprecht: Die Körner der Gerste
stehen in zwei Zeilen (die Ähren sind zweizeilig).
Die Gerste wird bei uns nicht im Herbste, sondern im Früh-
linge gesät; sie steht nur den Sommer über auf dem Felde, sie ist
daher eine Sommerfrucht. Wann reif?
Was macht der Landmann mit der Gerste? Sprecht: Der
Landmann futtert mit der Gerste seine Hühner, Enten und Gänse.
Welche Tiere werden auch mit Gerste gefüttert? — Die Schweine
werden davon dick und fett (gemästet). Sprecht: Die Gerste dient
zum Mästen der Schweine. Andere Gerstenkörner wandern izur
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Mühle. Manche werden in der Mühle geschält. Die abgerundeten
Körner heißen dann Graupen. Kennt ihr Graupen? Wo hast du
schon Graupen gesehen? Was kocht nämlich die Mutter aus den
Graupen? Schöne Graupensuppe. Wer braucht in unserer Stadt
auch sehr viele Gerste? Vierbrauer. Was machte (braut) er daraus? —
Iv. Hafer. Jetzt sehen wir uns den Hafer an. Seht ihr am
Hafer dieselben Teile, die wir am Roggen, Weizen und an der Gerste
kennen gelernt haben? — Was ist anders? Der Hafer hat keine
Ähre, sondern eine Rispe. Zeige die Rispe! Sprecht: Der Hafer
hat keine Ähre, sondern eine Rispe. Nenne mir alle Teile des Hafers!
Zeige mir an der Rispe die Körner! Jedes Körnchen steht auf
einem eigenen Stiele. Seht euch die Haferkörnchen an! Sie sind
lang, dünn und spitz. Der Hafer ist auch eine Sommerfrucht. Wann
wird er also gesät? — Wann ist er reif? — Für welches Tier wird
der Hafer fast ganz allein gesät? — Was bekommt das Pferd
noch zu fressen? — Was frißt es aber am liebsten? —
Wiederholungsfragen! —
V. Begriff. Den Roggen, den Weizen, die Gerste und den
Hafer nennt man mit einem Worte Getreide. Was ist der Roggen?
Sprecht: Der Roggen ist ein Getreide. Ebenso: Der Weizen ist
ein Getreide usw.
Vi. Nutzen des Strohes. Wenn man das Getreide gedroschen
hat, so bleiben nur die trockenen, gelben Halme übrig. Wie nennt
man sie? Stroh. Sprecht: Die trockenen Halme des Getreides
Roggenstroh. Vom Weizen? Weizenstroh usw. Was für Stroh
nennt man Stroh. Wie nennt man das Stroh vom Roggen?
Roggenstroh. Vom Weizen? Weizenstroh usw. Was für Stroh
gibt es also? Sprecht: Es gibt Roggenstroh, Weizenstroh usw.
Was macht man mit dem Stroh? Das Stroh streut man dem Vieh
in den Stall. Warum? — Was macht man noch mit dem Stroh?
Mit dem Stroh deckt man Dächer. Wie nennt man ein solches Dach?
— Gibt es in Braunschweig auch Strohdächer? Wo findet man zu-
weilen ein Strohdach? — Wer weiß noch etwas, das aus dem
Stroh gemacht wird? Strohhüte. Was willst du sagen? Stroh-
decken. Bienenkörbe. Aus dem Stroh macht man auch Strohhüte,
Strohdecken und Bienenkörbe. Wie nennt man kurz geschnittenes
Stroh? Häckerling (Häcksel). Was macht man mit dem Häckerling?
Mit Häckerling werden die Pferde und Kühe gefüttert. Es ist
doch gut, daß der liebe Gott Getreide wachsen läßt. Was hätten
wir sonst nicht? — Der Herr läßt Gras wachsen für das Vieh und
Saat zu Nutz dem Menschen.
Zugaben:
1. Ein Märchen.
Laß steh'n die Blume,
Geh' nicht ins Korn!
Die Roggenmuhme
Geht um da vorn.
Wen sie beim Pflücken
Sieht Halme knicken,
Wer Ähren zertritt,
Den nimmt sie mit.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]