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1. Die neue Zeit - S. 385

1877 - Leipzig : Brandstetter
385 6. Die grausame Hinrichtung des Herzogs von Enghien, die Willkür, mit der Napoleon Fürsten und Völker behandelte, rief bald wieder seine alten Feinde gegen ihn in die Waffen. Die Seele des Bundes war der unermüdliche englische Minister Pitt; diesmal trat auch Alexander I., seit Paul's Ermordung (1801) russischer Kaiser, der Koalition bei; da,' gegen vereinigten sich Deutsche — Bayern, Baden und Württemberg — mit den Franzosen. Mit unerwarteter Schnelligkeit ging Napoleon über den Rhein, schloß den umgangenen österreichischen Feldherrn Macs in Ulm ein und zwang ihn, sich mit 24,000 Mann zu ergeben (1805). Rasch ging der Zug vorwärts; ohne einen Schwertstreich rückte Napoleon in Wien ein und wandte sich dann nach Mähren, wo das russische und österreichische Heer sich vereinigt hatten. Die beiden Kaiser, Franz und Alexander, waren selbst bei ihren Truppen, um sie durch ihre Gegenwart anzufeuern. Am 2. Dezember 1805 kam es bei Austerlitz (unweit Brünn) zu einer großen entscheidenden Schlacht, in welcher die Verbündeten völlig geschlagen wurden. Der linke russische Flügel wollte sich übereinen gefrorenen See retten, aber Napoleon ließ das Eis durch Kanonenkugeln zerschmettern und mehrere Tausende der Soldaten versanken rettungslos. Bekümmert und niedergeschlagen mußte Kaiser Franz den Preßburger Frieden schließen, worin Oesterreich Venedig, ganz Tyrol und seine Besitzungen in Schwaben verlor, mit welchen Napoleon seine Bundesgenossen Baden, Bayern und Württemberg beschenkte. So unglückliche Folgen für das elende deutsche Kaiserreich hatte die „Dreikai'serschlacht", wie sie Napoleon in seinem Siegesberichte pomphaft nannte, gehabt. Der Kurfürst von Bayern (mit Tyrol beschenkt) und der Kurfürst von Württemberg nannten sich nun „Könige" und erklärten nun ihre Unabhängigkeit von Kaiser und Reich. Um aber die Schmach unseres so tiefgebeugten Vaterlandes zu vollenden, stiftete Napoleon den Rheinbund, durch welchen vorerst sechzehn deutsche Fürsten von Kaiser und Reich sich lossagten und Napoleon als ihren Protektor (Beschützer) anerkannten. Für diesen Schutz versprachen sie, ihm mit 63,000 Mann in allen seinen Kriegen beizustehen. Da legte Franz den Titel eines deutschen Kaisers, der nun keinen Sinn mehr hatte, ab und nannte sich (seit dem 6. August 1806) Franz I. Kaiservonoe st erreich. So endete das tausendjährige deutsche Reich. Von nun an kannte Napoleon's Uebermuth keine Grenzen mehr; er verschenkte Länder und Kronen wie feile Waaren an seine Verwandten und Generale. Ferdinand, der König von Neapel, hatte englische und russische Truppen in seinem Königreiche landen lassen. Sogleich erklärte Napoleon mit lakonischer Kürze: „Ferdinand hat aufgehört zu regieren", und ein großes Heer, geführt von Massena, dem „Sohne des Siegs", und von Napoleon's Bruder, Joseph Bonaparte, eilte den Machtspruch zu vollziehen. Ferdinand floh über's Meer nach Palermo und Napoleon ernannte am 30. Marz 1806 seinen Bruder Joseph zum König von Grube, Geschichtsbilder. Iii. 25

2. Die neue Zeit - S. 439

1877 - Leipzig : Brandstetter
439 mit dem Main als Südgrenze; für Sachsen legt Oesterreich Fürsprache ein, es wird in den Frieden einbegriffen. Im Südwesten Deutschlands hatte der Krieg gleichfalls, Dank der vortrefflichen Leitung der Heerführer, einen für Preußen glücklichen Ausgang genommen. General v. Falckenstein drängte am 10. Juli die Bayern nach glücklichen Gefechten bei Kissing en und Hammel bürg über den Main zurück, am 14. Juli warf Gö en die unter General Neipperg vereinigten Oesterreicher, Kurhesfen und Darmstädter; am 16. Juli zog Falckenstein in das österreichisch gesinnte Frankfurt ein — der Bundestag rettete sich nach Augsburg und quartierte sich im Gasthause zu den drei Mohren ein. Nachdem General Falckenstein als Gouverneur nach Böhmen abberufen war, trat General Manteuffel an feine Stelle und führte feine Main-Armee zu neuen Siegen, schlug ant 23. Juli die Badenser bei Hundheim, am 24. die Württemberger bei Tauberbifchofs-heim, am 26. die Bayern bei Roßbrunn. Die Mängel der Bundesarmee, welche Preußen so oft vergeblich zu beseitigen gestrebt hatte, waren nun auch dem blödesten Auge sichtbar geworden. Auch die Mittelstaaten wandten sich an Napoleon und Unterstützung bei den Friedensverhandlungen. Der französische Gesandte Benedetti forderte von Preußen nicht blos die Grenze von 1814 für Frankreich, er wollte auch für feinen Herrn noch etwas mehr diplomatisch erobern, nämlich die Bundesfestung Mainz, worauf ihm Bismarck ruhig sagte: Dann tst’s Krieg! Auf diesen war Napoleon augenblicklich nicht vorbereitet; er wolle sich, erklärte er weiter, zur Noth auch mit Luxemburg oder der bayerischen Pfalz begnügen. König Wilhelm wollte aber nicht einen Fuß breit Landes an Frankreich abgetreten wissen. Bismarck öffnete den Mittelstädten zeitig die Augen über das, was Frankreich im Schilde führe, und diese schlossen dann rasch nach einander Frieden mit Preußen, indem sie mit demselben zugleich ein Schutz - und Trutzbündniß eingingen. Bayern trat nur zwei kleine Bezirke an Preußen ab; Darm-stadt: Homburg und einige Theile Oberhessens, das zugleich dem Norddeutschen Bunde beitrat. Das Königreich Hannover, das Herzogthum Nassau, Kurhessen, die freie Stadt Frankfurt wurden der preußischen Monarchie einverleibt; Sachsen rettete feinen Bestand, indem es rückhaltlos dem Norddeutschen Bunde beitrat und fein Militär unter den Oberbefehl des Königs von Preußen stellte. Preußen war nun das geworden, was es fein mußte, um ein starker Hort Deutschlands zu fein und dem deutschen Namen bei allen Nationen Achtung zu verschaffen. Sein Ruhm ging durch alle Lande und seine Tüchtigkeit mußten, wenn auch wider Willen, seine Feinde anerkennen. Dernorddeutschebund war ein mächtiges Reich, mit dem sich die kleinere Südwesthälfte Deutschlands durch den Zollverein und das Schutz - und Trutzbündniß für den Fall eines Krieges mit Frankreich oder sonst einer Macht eng verbunden hatte. Was bisher keinem Staatsmann und feinem Parlament hatte gelingen wollen, die Einigung

3. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 147

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
147 Bayern und rckte pltzlich in Sddeutschland ein, wo er mit Verna-dotte zusammen kam, der von Hannover durch das neutrale Ansbach nach Bayern gezogen war. Ein sterreichisches Korps unter Mack wurde von den Franzosen umgangen, vom Hauptheere abgeschnitten und nach Ulm zurckgeworfen, wo es schmachvoll kapitulierte. Darauf drang Napoleon in sterreich ein, lie Wien von Murat besetzen und wandte sich von hier gegen das fterreichisch-russische Heer in Mhren. In der sogenannten Dreikaiserschlacht bei Austerlitz unweit Brnn am 2. Dezember 1805 erfocht er einen glnzenden Sieg. Der Kaiser Franz Ii. willigte, anstatt die Untersttzung des Erzherzogs Karl, der aus Italien herbei marschierte, abzuwarten, in einen Waffenstillstand, dessen Hauptbedingung der Abzug der Russen war. Im Frieden zu Pre brg, Ende Dezember 1805, trat sterreich Venedig an Italien ab, Tirol mit Vorarlberg an Bayern, die vordersterreichischen Lnder an Wrttemberg und Baden. Bayern und Wrttemberg wurden Knigreiche, Baden ward ein Groherzogtum. Das Kurfrstentum Salzburg war sterreichs einzige Entschdigung. Damit Franz Ii. nicht mehr seine Hoffnung auf Preußen setzte, ntigte Napoleon auch diesen Staat, das bergewicht Frankreichs an-zuerkennen. Der preuische Minister Haugwitz war zwar nach der Verletzung des frnkischen Gebietes mit einem Ultimatum gegen den franzsischen Kaiser hervorgetreten, schlo aber jetzt ein Bndnis mit demselben. Fr Cleve und Neuchatel, das an Frankreich kam, und fr den Ver-lust von Ansbach, das Bayern erhielt, sollte Preußen ohne Zustimmung Englands durch Hannover entschdigt werden. Die Folge dieses Ver-trges war Entzweiung Englands mit Preußen und dessen Abhngig-fett von Frankreich. Mit dem Siege bei Austerlitz hatte Napoleon seine Herrschaft in Europa begrndet. Um dem franzsischen Kaisertum die Zahl seiner Vasallenstaaten zu mehren, verfgte er 1806 von Schnbrunn aus die Absetzung der Bourbonen in Neapel und gab dieses Knigreich seinem lteren Bruder Joseph. Ebenso machte er seinen jngern Bruder Louis zum König von Holland. Der Wheinbund. Auflsung des Deutschen Weiches. 2. Die neue bonapartische Lehnspolitik vernichtete auch den Rest von deutscher Unabhngigkeit. 1806 traten 16 sd- und westdeutsche 10*

4. Geschichtsbilder für mehrklassige Volksschulen - S. 73

1897 - Leipzig : Siegismund & Volkening
Gewerbe, Künste und Wissenschaften. verwendet man die letzteren zur Bereitung des Leuchtgases und zur Heizung der zahllosen Dampfmaschinen, dnrch welche die mannigfaltigsten Maschinen in Bewegung gesetzt werden. Besonderer Erwähnung verdienen: die S p i n n m a s ch i n e; was sie fertig stellt, nimmt dann der Webestuhl und die Webemaschine auf; ferner die Nähmaschinen, Dresch-und Säemaschinen. Die wichtigste ist aber die D am p f-maschine, von dem Eng-landet Watt erfunden, bei welcher der Wasserdampf als bewegende Kraft nicht nur in Fabriken aller Art, sondern auch bei Dampfschiffen und Dampfwagen oder Lokomotiven angewendet wird. 2. Die erste Eisenbahn wurde 183!) in England gebaut, die erste deutsche 1837 zwischen Nürnberg und Fürth, Kaiser Wilhelm ii. die erste preußische 1839 zwischen Berlin und Potsdam. Die gewöhnliche Geschwindigkeit der Dampfzüge in Deutschland ist 4 bis 6 Meilen in einer @tuube; in England uni) Amerika fahren dieselben viel rascher In kurzer Zeit wurden nun in allen Ländern Europas und Amerikas, ja in neuester Zeit auch in Asien, Afrika und Australien Eisenbahnlinien gebaut, durch welche die fernsten Länder und Städte einander nahe gerückt und der Post-, Personen- und Warenverkehr bedeutend erleichtert wurde. Reisen um die Erde mit Benutzung des Dampfes gehören nicht mehr zu den Seltenheiten — Bon kaum geringerer Bedeutung und Wichtigkeit war die Erfindung des elektrischen Telegraphen. 3. Die großartigsten Erfolge erreichte der menschliche Geist überhaupt ans dem Gebiete der Naturwissenschaften. Man fährt mit dem Dampf, schreibt mit dem Blitz und malt mit dem Licht (Photogra-phte). Was durch mühsame Forschungen und Unter- - suchungeu gewonnen wird, das findet alsbald seine Anwendung im Leben Die geschlissenen Bläser benutzt man zu 93 rillen, Mikroskopen und Fernrohren. Das Mikroskop erschließt die dem bloßen Auge unsichtbaren Wunber der Welt im Kleinen, das Teleskop die ungeheueren Räume des Himmels. Unter den Astronomen glänzen die Namen eines Köpernikns (Zeitgenosse Luthers), Keppler (1600) und Newton (1700); unter den beu-tschen Naturforschern war Aleranber von Humboldt, der Verfasser des Kosmos, der berühmteste (gest 1859) Große Weltausstellungen in London, 'Waris, Wien haben glänzende Zeugnisse von den Fortschritten der Industrie abgelegt. 4. Die Baukunst schuf Wunderwerke menschlicher Kühnheit; so die Durchbohrungen von Gebirgen zur Anlage von Eisenbahnen (Tunnel durch den Mont Cenis und durch den St. Gottharb), großartige Brückenbauten u s w. — Eine erstaunliche Menge von Zeitungen verbreiten schnell die wichtigsten Tagesereignisse und helfen die öffentliche Meinung bilden. Aus dem Gebiete des Postweseus sind namentlich im letzten Jahrzehnt die umsassenbsten Verbesserungen und Er-

5. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 108

1912 - Breslau : Hirt
108 Das Kaiserreich. 67. Trafalgar. in denselben Tagen vernichtete Nelson bei Kap Trafalgar (cm der anda-lnsischen Kste) die franzsisch-spanische Flotte; er bezahlte zwar den Sieg mit seinem Leben, aber Englands Alleinherrschaft zur See war gesichert. Napoleon Napoleon rckte hieraus, ohne ernstlichen Widerstand zu finden, durch m ten' Bayern gegen sterreich vor und besetzte Wien. Die sterreichischen Truppen zogen sich nach Mhren zurck, wo sich das russische Heer (unter Kntnsow) mit ihnen vereinigte und auch Kaiser Alexander eintraf. Er war der Potsdam gereist und hatte erreicht, da Friedrich Wilhelm, entrstet der die Verletzung seiner Neutralitt, seinen Beitritt zur Koa-litiou versprach, falls sich Napoleon nicht zur Aufrechterhaltuug des durch den Luneviller Frieden festgesetzten Besitzstandes bewegen liee. Zur berreichung dieser Kriegsdrohung schickte der König seinen Minister, den Grafen H au gwitz, an Napoleon, gab ihm aber zugleich die geheime Weisung, den Frieden unter allen Umstnden zu wahren. Ohne Preuens endgltige Entschlieungen abzuwarten, lie sich Alexander, den die An-fnft seiner Garden mit Siegeshoffnungen erfllte, dazu verleiten, den Feind zu einer Schlacht herauszufordern. Darauf wurde das russisch-Austerlitz sterreichische Heer am 2. Dezember in der Dreikaiserschlacht bei Auster-2. Dez. 1805. j -^ vollstndig geschlagen. Schon wenige Tage nach der Niederlage kam Kaiser Franz mit Napoleon zusammen und verstndigte sich mit ihm der einen Waffenstillstand. Andrerseits legte Napoleon dem Grafen Haugwitz, Vertrag von der sich von ihm hatte hinhalten lassen, in Schnbrunn den Entwurf Schonbrunn. Sdf)iitz- und Trutzbndnisses zwischen Frankreich und Preußen vor. Preußen sollte Hannover erhalten und dafr auf Ansbach zugunsten Bayerns und auf seine niederrheinischen Besitzungen zugunsten Frankreichs verzichten. Beide Mchte sollten gemeinsam fr die Erhaltung ihrer Ge-biete samt allen Vergrerungen gegen jedermann eintreten. Mit diesem Entwurf erklrte sich Hangwitz einverstanden und berbrachte ihn nach Berlin. Friede zu Da mit dem Abschlsse dieses Vertrages fr sterreich die letzte Aus-Preburg. Qu^ preuische Hilfe schwand, sah es sich gentigt, im Frieden zu Prebnrg (Dezember 1805) Venezien an das Knigreich Italien, Tirol nebst Vorarlberg an Bayern und die vordersterreichischen Lande (im Schwarzwalde) an Wrttemberg und Baden abzutreten; dafr erhielt es Manahmen als Entschdigung Salzburg und Berchtesgaden. Zugleich wurden Bayern Napoleons. ^ Wrttemberg zu Knigreichen erhoben. Diebonrbonen in Neapel, die sich der Koalition angeschlossen hatten, erklrte Napoleon fr abgesetzt und verlieh das Land seinem ltesten Bruder Joseph. Nach demselben Grundsatze, seine Verwandten mit europischen Thronen zu ver-sorgen, machte er seinen Schwager Murat zum Groherzog von Berg, seinen Bruder Louis zum Könige von Holland. Der bourbonifche Hof zog sich nach Sizilien zurck, wo er fr Napoleon unangreifbar war, da die Englnder das Meer beherrschten. Napoleon In der Hoffnung, an dem Schnbrnnner Vertrage noch nderungen U. Preußen, vornehmen zu knnen, hatte ihn das Berliner Kabinett in abgenderter Fassung an Napoleon zurckgeschickt; man fhlte sich so sicher, da man

6. Abriß der Geschichte der neueren Zeit - S. 128

1879 - Braunschweig : Vieweg
128 Geschichte der neuesten Zeit. I. Von 1789 bis 1815. 1805 zu Preburg 26. December abzuschlieen. Oesterreich trat 1000 Q.-M. 26. Dec. Qf,: i) Venedig (an Italien), 2) Tyrol (an Baiern), 3) Vordersterreich (an Wrtemberg und Baden); und erhielt das Salzburgische. Baiern, das auer Tyrol auch Augsburg bekam, trat Wrzburg (fr den Kurfrsten von Salzburg-Toscana) und Berg (fr Murat) ab, und erhielt wie Wrtemberg den Knigs-titel. Baiern, Wrtemberg und Baden sollten, als Souverne," Mitglieder der Confederation germanique" bleiben; bald wurden die Herrscherhuser dieser Lnder mit Napoleon verschwgert. Von Schnbrunn aus hatte Napo-leon noch decretirt: Das Haus der Bourbons in Neapel hat aufgehrt zu ! regieren !u weil dasselbe Englnder aufgenommen hatte. Inzwischen war während der Triumphe Napoleou's an der Donau die 2i. Oct. französisch - spanische Flotte bei Trafalgar 21. October durch Nelson, der ^ selbst fiel, vernichtet. Eine Landung in England war nun nicht zu befrchten, j f 1806 doch starb Pitt mit banger Sorge (Januar 1806), und sein Nachfolger Fox Jan. zeigte Neigung zum Frieden mit Frankreich, während er Schweden gegen Preußen j untersttzte. In der Zeit nach dem Prebnrger Frieden beginnt Napoleon die j von Frankreich abhngigen Lnder, ohne Rcksicht^auf die Nationalitt, unter : Herrscher aus seiner Familie zu stellen; so Berg unter seinen Schwager Murat, Neapel unter Joseph, den ltesten Bonaparte; Holland unter j Louis, den vierten der Brder. Der jngste, Jerome, wurde franzsischer -Prinz, der dritte, Luciau, blieb im Privatstande. 1. Januar 1806 wurde der ^ l. Jan. Gregorianische Kalender wieder eingefhrt, bald darauf der Katechismus des j Kaiserreichs" erlassen. Vor Allem hatte es Napoleon jetzt auf Unterwerfung der Nachbarstaaten in Deutschland abgesehen. Oesterreich war gelhmt, Preußen lie sich noch hinhalten, obgleich Napoleon das demselben eben berwiesene Hannover (freilich j vergebens) an England anbieten lie. Die kleineren Fürsten setzten bei dem j allerdings unheilbaren Verfall des Reichs ihre Hoffnung immer mehr auf den j groen Napoleon (Dalberg bezeichnete ihn als Nachfolger Carls d. Groen im abendlndischen Rmerreich). So konnte der Fremde sich zum Protector | 12. Bult des Rheinbundes erklären, der (12. Juli), in Paris gestiftet, das ganze west-liche Deutschland (im Sden bis an Oesterreichs Grenzen) begriff; die Mit-glieder desselben (von denen die kleineren Gebiete als mediatisirt abhngig wurden) erhielten die Sonvernett, um der Waffengenosfenfchaft fr Conti-nentalkriege" desto besser zu dienen; dem Kurerzkanzler (Dalberg) als Pn-mas" wurde auch Frankfurt, der Sitz des Bundes, Baiern Nrnberg zu Theil; Baden, Darmstadt, Berg und bald Wrzburg der Titel von Groherzog- 6. Aug, thmern. Kaiser Franz (Ii.) legte nun die rmische Kaiserkrone nieder (6. August); der neue Beschtzer zeigte bald durch die Hinrichtung des Buchhndlers Palm aus Nrnberg, was die Deutschen von ihm zu erwarten hatten. Preußen war der den Rheinbund gar nicht befragt; bod) lie es sich durch Napoleon fortwhrend von einer Verbindung mit Rußland zurckhalten, indem er ihm die Stiftung eines norddeutschen Bundes anrieth; und erst als er diesem heimlich entgegenwirkte, stellte Preußen ein Ultimatum, zauderte

7. Neuere und neueste Geschichte - S. 64

1887 - Leipzig : Siegismund & Volkening
reich geschlossen. Der Erzherzog Karl verjagte die Franzosen aus Deutschland und der Schweiz, und der russische General Suwar ow erfocht Sieg auf Sieg in Italien. Das Erscheinen Napoleons wirkte lvie ein Zauberschlag. Mit Jubel empfingen die Franzosen ihren berühmten Feldherrn, und wie im Triumphe zog er iu Paris ein. Er stürzte das Direktorium, 1799, und machte sich zum ersteu Konsul. Gleich seinem Lieblingsvorbilde Hannibal ging er hieraus mit einem Heere über die Alpen, schlug die Österreicher bei Marengo, 1800, und zwang den Kaiser zu dem Frieden von Lüueville, 1801. Moreau hatte bei Hohenlinden den Erzherzog besiegt. Das deutsche Reich mußte alle Länder links des Rheins an Frankreich abtreten. Die deutschen Fürsten, welche hierbei Länderstriche verloren, wurden durch deu Reichsdeputationshauptschluß, 1803, mit den Gebieten der geistlichen Fürsten und Reichsstädte entschädigt. Außerdem wurden viele Reichssürsteil zu Unterthanen größerer Landesherreil erklärt (mediadisiert). Auch Preußen ward jetzt für seine Verluste links des Rheines reichlich bedacht. Bald nach dem Frieden zu Lüneville wurde auch mit den übrigen Staaten der Friede abgeschlossen. 4. Napoleon i., Kaiser der Franzosen, 1804—1814. Jetzt trat eine Zeit der Ruhe ein. Napoleon widmete seine Sorge der inneren Verwaltung des Landes. Er führte die Feier der öffentlichen Gottesdienste wieder ein, gründete Schulen und beförderte den Handel, insbesondere durch Anlegung von Straßen und Kanälen. Für diese Verdienste wnrde er vom Senate znm Konsul aus Lebenszeit ernannt. Dem Ruhmsüchtigen war es nun eiu Leichtes, den letzten Schritt zur Alleinherrschaft zu thun. Eine angebliche Verschwörung, infolge deren Moreau verbannt wurde, mußte ihm den Weg zum letzten Ziele bahnen. Der Senat bot ihm die Kaiserkrone an. 1804 ließ er sich in Paris vom Papste salben, und bald darauf fetzte er sich iit Mailand die eiserne Krone der Lombarden aus. 5. Neuer Krieg mit Österreich, 1805. England, Rußland und Österreich schlossen eine neue Verbindung (3. Koalition) gegen Frankreich. Preußen blieb neutral. Baiern, Württemberg und Badeu gingen sogar mit Frankreich. Sofort überschritt Napoleon den Rhein, nahm den österreichischen General Mack bei Ulm ge-sangen und zog bald darauf in Wien ein! Die Österreicher zogen sich nach Mähren zurück, wo sie sich mit den anrückenden Russen vereinigten. Die Kaiser Franz und Alexander befanden sich bei ihren Truppen, weshalb Napoleon die nun folgende Schlacht bei Austerlitz, 1805, die Dreikaiserschlacht nannte. Die Franzose« siegten. In dem nun folgenden Frieden zu Preß bürg trat Österreich seine venetianischen Besitzungen all Italien, Tyrol an Baiern, seine schwäbischen Besitzungen an Württemberg und Baden

8. Geschichtstabellen - S. 53

1879 - Braunschweig : Meyer
53 1799 Zweiter Coalitionskrieg (ohne Preußen) gegen Frankreich (Snwarow). Das Consnlat in Frankreich. 1800 Bonaparte, erster Consnl, siegt bei Marengo, Moreau bei Hohenlinden über die Oesterreicher. 1801 Friede zu Lnneville. Frankreich erhält das linke Rheinufer. 1803 Reichsdeputationshauptschluß. Säeularisirnng der geistlichen Reichsstände, Mediatisirnng der meisten freien Reichsstädte. 1804 Napoleon I., Kaiser der Franzosen. 1805 Dritter Coalitionskrieg (England, Rußland, Oesterreich) gegen Napoleon. (Kapitulation bei Ulm. Napoleon erringt bei Austerlitz einen glänzenden Sieg über Oesterreich und Rußland am 2. Deebr. (Dreikaiserschlacht). Friede zu Presburg. Oesterreich verliert Venedig und Tyrol. Baiern und Württembergwerden Königreiche, Baden Großherzogthum. 1806 Auslösung des deutschen Reichs. Franz Ii., der letzte deutsche Kaiser, dankt ab. Napoleon stiftet den Rheinbund. Blüthe der deutschen Literatur. Die Dichter: Lessing (j zu Braunschweig 1781), Klopstock; zu Weimar (Hof Herzog Karl Angust's): Herder und Wieland; Göthe (1749—1832) und Schiller (1759 —1805). Die Philosophen Kant, Fichte und Hegel.

9. Geschichtstabellen - S. 66

1885 - Holzminden : Müller
66 17 99 1799. 1800. 1801. 1803. 1805. 1806. 1806. 1801. Zweiter Koalitionskrieg: England, Österreich und Rußland gegen Frankreich. Siege der Österreicher unter Erzherzog Karl in Süddeutschland, der Küssen unter Suwö-roff in Oberitalien. Suworoffs Zug über den St. Gotthard; Rücktritt Rufslands vom Kriege. Niederlagen der Österreicher durch Bonaparte bei Marengo und durch Moreau bei Hohenlinden. Friede von Luneville: Das linke Rheinufer wird vom deutschen Reiche abgetreten. Reichsdeputationshauptschlufs zu Regensburg: Einverleibung fast aller geistlichen Fürstentümer und Reichsstädte in die Staaten der durch die Abtretung des linken Rliein-ufers geschädigten weltlichen Fürsten: (aufser Preußen, das westfälische, thüringische u. a. Gebiete erhält, werden besonders Bayern, Wttrtemberg und Baden vergrößert). Dritter Koalitionskrieg: England, Österreich , Rußland gegen das mit Bayern, Würtemberg und Baden verbündete Frankreich. Nach der Kapitulation Macks in Ulm und der Einnahme Wiens Sieg Napoleons in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz. Friede zu Prefsburg: Österreich verliert Venedig an das aus der cisalpinischen Republik gebildete Königreich Italien, Tirol an Bayern. Stiftung des Rheinbundes von west- und süddeutschen Fürsten unter dem Protektorat Napoleons. Infolge davon Auflösung des deutschen Reichs: Franz Ii. legt die deutsche Kaiserkrone nieder.

10. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 159

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Vii. Deutschland. 159 Baien, und Württemberg wurden zu Königreichen, Baden und Darmstadt zu Großherzogthümern mit Gebietserweiterungen erhoben; die Fürsten wur- den für souverain erklärt unter dem Protectorat Napoleons und bildeten nun in der engsten Verbindung mit Frankreich den Rheinbund (s. Bd. I. S. 528). Zugleich waren durch diesen mittelst der Mediatisirung eine Asenge kleiner Reichsfürsien verschlungen und anderen Staaten einverleibt worden. Das deutsche Reich war hierdurch aufgelöst, und 1806 legte Kaiser Franz die deutsche Kaiserkrone nieder. Zu spät versuchte Preußen 1806, in Verbindung mit Sachsen und in Hoffnung auf russischen Beistand, den Kampf mit Frankreich und allen ihm verbündeten Ländern. Die einzige Schlacht bei Jena und Auerstädt, 14. Oktober 1806, vernichtete alle Hoff- asch sieger- preußischer Festungen erleichterte den Franzosen das schnelle Vordringen. Auch Friede preußische überschritten Preußisch-Eilau, 8. Februar 11 Franrosen bei Friedland über di sehen Elbe und Rhein, aus welchen wie aus Hessen und Hannover das neue Königreich Westphalen zusammengesetzt wurde, und das ganze ehemalige Südpreußen, welches unter dem Namen eines Herzogthums Warschau dem ernannten und in den Rheinbund getretenen Kurfürsten von Nur noch in Oesterreich lebte für Deutschland ein zum Sachsen gegeben ward. Funken der Hoffnung, und die dort allgemeine Stimmung ließ allerdings die größten Anstrengungen erwarten. Der Zeitpunkt 1809 schien günstig: Napoleons beste Heere wareii in Spanien in einem verzweifelten Kampfe begrissen, und in ganz Deutschlaiid regte sich Hoffnung und innige Theil- nahme für Oesterreich. Noch einmal sollten Napoleons überlegene Talente ~ is volle Maß der Unterjochung und Schmach em- pfinden. Die Schlachten bei Abensberg, Thann, Eckmühl un 20.—22. April 1809, vernichteten einen bedeutenden Theil der österreichi- schen Heere; die deutschen Fürsten, vielleicht zum Abfall geneigt, blieben dem Rheinbünde getreu; nur die Tiroler erhoben sich mit Heldenmuth unter Andreas Hofer's Anführung, und zum zweiten Male zog Napo- leon als Sieger in die Kaiserstadt ein. Der Sieg des Erzherzogs Karl bei Aspern 21.—22. Mai, erweckte schöne Hoffiumgen; in dem erschöpften Preußen regte sich lebhafte Theilnahme, und eine kleine Heldenschaar unter dem Major Schill wagte auf ihre eigene Hand, das Zeichen zum Los- brechen zu geben. Auch diese Hoffnungen wurden vereitelt, Schill fiel in Stralsund durch Mitwirkung Dänemarks; die Schlacht bei Wagram, 5.—■ 6. Juli, endete den Krieg, und nur der vertriebene Herzog von Braun- schweig an der Spitze eines kleinen Heeres durchzog rühmlich Deutschland, von Böhmen bis an die Nordsee, um sich nach England einzuschiffen und die Franzosen in Spanien wieder aufzusuchen. Durch den Frieden von Wien, 14. Oktober, verlor Oesterreich alle Verbindung mit dem Meere, mußte die edlen Tiroler ihrem Schicksale überlassen und sich zu dem harten Opfer entschließen, sich mit seinem Erbfeinde durch die Vermählung der Erzherzogin Marie Louise mit Napoleon 1810 zu verbinden. Jetzt war
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