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1. Die Provinz Hessen-Nassau - S. 96

1901 - Berlin [u.a.] : Spemann
— 96 — aber doch ließ Napoleon nach der Schlacht bei Jena die Stadt Cassel besetzen. Der Kurfürst mußte fliehen, und in seine Residenz hielt Jerome Napoleon als Herrscher des neugebildeten König- reichs Westsalen seinen Einzug. Ein im Jahre 1809 durch den Oberst von Dörnberg unternommener Versuch zur Vertreibung der Franzosen gelang nicht. Der Kurfürst konnte erst nach der Schlacht bei Leipzig in sein Land zurückkehren. Dieses wurde nach dem Sturze Napoleons um den größten Teil des Fürstentums Fulda und um die Amter Birstein, Wächtersbach, Meerholz und Langenselbold vergrößert. — Ebenso wurde Nassau, dessen walramsche Linie dem Rheinbunde beigetreten war und die Herzogs- würde erlangt hatte, bedeutend erweitert. Frankfurt, von Napoleon zur Hauptstadt eines Großherzogtums Frankfurt gemacht, blieb freie Stadt. Der Kurfürst Wilhelm Ii. (1821 — 1847) teilte sein Land in vier Provinzen: 1. Niederhessen (Kreise Cassel, Hofgeismar, Wolfhagen, Fritzlar, Homberg, Melsungen, Rotenburg, Eschwege, Witzenhausen, Schaumburg); 2. Oberhessen (Marburg, Franken- berg, Kirchhain, Ziegenhain); 3. Fulda (Fulda, Hersfeld, Hünfeld, Schmalkalden); 4. Hanau (Hanau, Schlüchtern, Gelnhausen). Auch gab er 1831 dem Staate eine Verfassung. Der letzte Kurfürst war Friedrich Wilhelm I. (Mitregent von 1831 bis 1847, Kursürst 1847—1866). Da er sich im Kriege 1866 gegen Preußen erklärte, verlor er an dieses sein Land. Der Kurfürst starb 1875 in Prag. In Nassau vereinigte der Herzog Wilhelm 1816 alle nassau- ischeu Lande. Sein Nachsolger Adolf verlor 1866 sein Land gleichfalls an Preußen. Aus dem Kurfürstentum Hessen wurde 1866 der Regieruugs- bezirk Cassel und aus dem Herzogtum Nassau der Regierungsbezirk Wiesbaden gebildet. Beide wurden zur Provinz Hessen-Nassau ver- einigt. Zu dieser kamen noch das Gebiet der Stadt Frankfurt, ein Teil der Landgrafschaft Hessen-Homburg, die darm- städtischen Bezirke Biedenkopf und Vöhl und die bayrischen Ge- biete Gersfeld und Orb.

2. Geschichtsbilder - S. 237

1903 - Berlin : Süsserott
— 237 — Am 2. Dezember 1805 kam es zur Dreikaiserschlacht bei Austerlitz unweit Brünn. Napoleon erfocht einen seiner glänzendsten Siege._ Die Russen zogen sich zurück. Österreich verlor im Frieden zu Preßburg Venedig an Italien und Tirol an Bayern. Bayern und Württemberg wurden zu Königreichen, Hessen und Baden zu Großherzogtümern erhoben. Außer seinen Verbündeten beschenkte Napoleon auch seiue Verwandten mit Ländern und Kronen. So erhielt sein Bruder Joseph das Königreich Neapel (später Spanien), sein Bruder Ludwig das Königreich Holland, sein Schwager Mürat das Großherzogtum Kleve und Berg am Rhein. 2. Der Rheinbund. 1806. — Jetzt war Napoleon Herr in Deutschland und schaltete hier nach Belieben. 1806 stifte er den Rheinbund. 16 deutsche Fürsten sagten sich von Kaiser und Reich los, erkannten Napoleon als Beschützer (Protektor) an und versprachen, ihm zu allen seinen Kriegen 63000 Mann Hülfstruppeu zu stellen. 3. Auflösung des Deutschen Reiches. 1806. — Nunmehr legte Kaiser Franz Ii. am 6. August 1806 die deutsche Kaiserkrone nieder und nannte sich hinfort nur Kaiser von Österreich. So ging nach tausendjährigem Bestehen das heilige römische Reich deutscher Nation zugrunde. Niemand durfte seinem Schmerze über die schmachvolle Herrschaft Napoleons Ansdrnck geben. Ein Buchhändler Palm in Nürnberg hatte eine Schrift verschickt, die sich betitelte: „Deutschland in seiner tiefsten Erniedrigung." Dafür ward er auf Napoleons Befehl erschossen. 87. Preußens Fall. 1. Friedrich Wilhelm Iii. folgte im Jahre 1797 seinem Vater Friedrich Wilhelm Ii. in der Regierung Preußens. Er war ein redlicher, frommer Fürst. Schon als Kind verriet er viele vortreffliche Eigenschaften. Im Jahre 1792 nahm er am Feldzuge gegen Frankreich teil und vermählte sich im folgenden Jahre mit der Prinzessin Luise von Mecklen-burg-Strelitz. Friedrich Wilhelm Iii. wollte seinem Lande den Frieden erhalten und hatte deshalb jede Parteinahme gegen Napoleon vermieden. Ein rechtzeitiger Anschluß an Rußland und Österreich wäre besser gewesen. Nach der Schlacht bei Austerlitz beleidigte Napoleon Preußen, wo er nur konnte. Friedrich Wilhelm wollte mit den norddeutschen Fürsten einen Norddeutschen Bund zustande bringen. Napoleon verhinderte es. Auf Napoleons Wunsch hatte Preußen Teile seines Landes abgegeben und dafür Hannover eingetauscht, jetzt bot Napoleon, ohne Preußen weiter zu fragen, Hannover den Engländern an. Diese Beleidigungen konnte Friedrich Wilhelm Iii. nicht ruhig hinnehmen. Heer und Volk forderten den Krieg. Viele Offiziere wetzten ihre Degen an der Schwelle des Gebäudes, in welchem der französische Gesandte wohnte. Der König verbündete sich mit Sachsen und Rußland und erklärte Napoleon den Krieg. 2. Jena und Anerstädt. 1806. — Die Preußen zogen mit großer Siegeszuversicht in den Kampf. Sie hielten sich für unüberwindlich und träumten von den Zeiten Friedrichs des Großen. Es kam anders. An der Spitze des preußischen Heeres stand der 72 jährige Herzog Ferdinand von Braunschweig, der zwar ein tapferer Held, aber der Kriegskunst Napoleons nicht gewachsen war. Während das preußische Heer sich in

3. Deutsche Geschichte vom Ausgange des Mittelalters - S. 94

1910 - Berlin : Singer
— 94 — dieser Interessengegensatz war durch keinen Frieden, sondern nur dadurch zu beseitigen, daß entweder die eine oder die andere Nation siegte. Die Besetzung Hannovers durch französische Truppen hatte den Zweck, dies deutsche Land als eine Einfallspforte englischer Waren auf das europäische Festland zu sperren, womit nun freilich auch die Demarkationslinie verletzt war, die zu respektieren sich Frankreich im Frieden von Basel gegen Preußen verpflichtet hatte. Aber in Berlin fehlte der Mut, gegen den dreisten Vertragsbruch ernsthaften Einspruch zu erheben. Dagegen gelang es der englischen Regierung, Oesterreich und Rußland zu einem neuen Kriege gegen Frankreich aufzureizen. Im April 1805 war diese neue Koalition geschlossen, die so reaktionär war, wie ihre Vorgängerinnen. Aber die drei Mächte hatten inzwischen gelernt, wie schwer es war, Frankreich niederzuringen, und sie bemühten sich, den preußischen Staat als Vierten im Bunde zu gewinnen. Nun begann der preußischen Regierung das Feuer auf den Nägeln zu brennen; sie wollte es nicht mit Frankreich, aber auch nicht mit der englisch-französisch-russischen Koalition verderben. Nach wie vor unfähig, eine klare und konsequente Politik zu treiben, half sie sich durch ein klägliches Gaukelspiel. Aus die Drohung des Zaren, seine Truppen durch preußisches Gebiet marschieren zu lassen, machte sie das Heer mobil, aber als nun Napoleon ohne eine Anfrage in Berlin tat, womit der Zar erst gedroht hatte, als er französische Truppen durch preußisches Gebiet marschieren ließ, da versprach der preußische König dem Zaren seine Hilfe. Er sandte den Grafen Haugwitz mit einer Kriegsdrohung an Napoleon, allein als der Gesandte an sein Reiseziel gelangt war, hatte Napoleon die verbündeten Oesterreicher und Russen am 2. Dezember 1805 in der Schlacht bei Austerlitz entscheidend aufs Haupt geschlagen, und nun beeilte sich der preußische Gesandte, ein Schutz- und Trutzbündnis mit Napoleon abzuschließen, das alsbald von dem preußischen Könige genehmigt wurde. Es war eine Politik, wie sie elender, feiger und nichtswürdiger noch von keinem Staate getrieben worden ist. Ihre erste Folge war, daß Oesterreich am 26. Dezember 1805 den Frieden von Schönbrunn schließen mußte. Oesterreich verstand sich darin zu Gebietsabtretungen von 1140 Quadratmeilen mit beinahe 800 000 Einwohnern. Einen großen Teil davon erhielten wieder Bayern, Württemberg und Baden; dazu wurden Bayern und Württemberg von Napoleon

4. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 595

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
Die Zeit der staatlichen Uniwälzungen. 595 Iv. Der dritte Koalitionskrieg 1805 und die Auflösung des Deutschen Reiches 1806. Um die Macht des großbritannischen Reiches zu brechen, hatte Napoleon das mit England verbundene Hannover besetzen lassen, außerdem hatte er sich zum Präsidenten der „italienischen" Republik gemacht, sowie Piemont und Genua mit Frankreich vereinigt. Um das europäische Gleichgewicht wieder herzustellen, schloffen England, Österreich, Rußland und Schweden gegen Napoleon die dritte Koalition. Preußen hielt sich neutral, dagegen schlossen sich die süddeutschen Staaten Frankreich an. Durch die Besetzung Hannovers waren Weser und Elbe gesperrt, und um dem englischen Handel zu schaden, war die Einfuhr englischer Waren in Frankreich verboten. Ehe die Rüstungen der Verbündeten beendigt waren, warf sich Napoleon zwischen die Österreicher und Russen, schlug die ersteren und zwang die Festung Ulm zur Ergebung. Dabei hatte er die Neutralität Preußens verletzt. (Bemadotte zog von Hannover durch das preußische Ansbach). Napoleon wandte sich nun nach Mähren und schlug die vereinigten Russen und Österreicher bei Austerlitz (2. Dezember 1805). Dagegen hatte die französisch-spanische Flotte durch die englische eine Niederlage bei Trafalgar erlitten (Nelson f), deshalb ging Napoleon auf den Frieden von Preßburg ein. Österreich verlor seine venetianischeu Besitzungen, welche dem neugeschaffenen Königreich Italien einverleibt wurden; dafür erhielt es Salzburg. Bayern und Würtemberg wurden zu Königreichen erhöht, Bayern bekam außerdem noch Tirol und Vorarlberg. Preußen, welches nach der Verletzung seiner Neutralität mit Rußland ein Bündnis geschloffen, mußte Ansbach an Bayern, Eleve und Neubutg an Frankreich abtreten und sollte dafür mit dem zu England gehörigen Hannover entschädigt werden. Nun begann Napoleon eine Familienherrschaft zu begründen. Joseph Bonaparte wurde König von Italien, Ludwig Bonaparte König von Holland, Murat, der Schwager Napoleons, erhielt Berg als Großherzogtum. Napoleon selbst hatte sich schon vorher zum König von Italien krönen lassen, sein Stiefsohn Eugene Beauharnais wurde Vicekönig. Nachdem Napoleon mit den ihm verbündeten 16 deutschen 38*

5. Geschichte Deutschlands von der älteren Zeit bis zur Gegenwart - S. 220

1901 - Berlin : Rentel
Sieg und eroberte die Hauptstadt Kairo. Von Ägypten nach Frankreich zurückgekehrt, stürzte Napoleon mit Hilfe seiner Truppen die Regierung und ließ sich zum Konsul von Frankreich ernennen. Fortan herrschte er als mächtiger Gebieter und setzte sich (1804) sogar die Kaiserkrone aufs Haupt. Von nun an hieß er Napoleon I., Kaiser der Franzosen. Schlacht bei Austerlitz. 1805. Um den Eroberungsgelüsten Napoleons entgegen zu treten, schlossen England, Österreich und Rußland 1799 ein zweites und 1805 ein drittes Bündnis (Koalition) gegen Frankreich. Sowohl diese verbündeten Mächte, als auch Napoleon bewarben sich um die Bundesgenossenschaft Preußens. Da König Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen jedoch seinem Lande den Frieden erhalten wollte, schloß er sich keiner Partei an. Als hierauf Österreich und Rußland in der Drei-kaiserschlacht bei Austerlitz (unweit Brünn in Mähren) durch Napoleon besiegt waren, schloß Österreich mit dem Sieger den Frieden zu Preßburg und verlor einen Teil feiner schönsten Länder. Der Rheinbund. 1806. Bayern, Württemberg, Baden, Heffen-Darmstadt, Nassau und noch 11 andere Staaten wurden zu eurem Bunde, Rheinb und genannt, vereinigt, welcher Napoleon als Schutzherrn anerkannte. Da legte der österreichische Kaiser Franz die römisch-deutsche Kaiserkrone nieder, nachdem er schon vorher den Titel: „Kaiser von Österreich" angenommen hatte. Das tausendjährige deutsche Reich hatte nun ein Ende (1806). 175. Preußens unglücklicher Krieg. 1806—1807. Napoleons feindliche Gesinnung. Wenngleich Friedrich Wilhelm Iii. bemüht war, seinem Volke das Glück des Friedens zu erhalten, unterließ es der übermütige Franzofenkaifer Napoleon doch nicht, ihn zu kränken und zum Kriege zu reizen. Als der Rheinbund gestiftet wurde, machte er an Preußen davon nicht einmal eine Mitteilung. Sowie sich Preußen bemühte, mit den norddeutschen Staaten einen ähnlichen Bund zu stände zu bringen, arbeitete Napoleon im geheimen dagegen. Nur zu deutlich konnte man erkennen, daß er mit einer Hälfte Deutschlands die andere unterjochen wollte. Die Stimmung gegen Napoleon wuchs daher in Preußen immer mehr, und endlich gab der König dem Andrängen der Kriegspartei nach und erklärte an Frankreich den Krieg, während England und Rußland versprachen, ihm Hilfstruppen zu senden. Der Oberbefehlshaber. Gefecht bei Saalfeld, 10. Okt. 1800. An der Spitze des preußischen Heeres stand der 72jährige Herzog Ferdinand von Brauuschweig, der jeboch im Heere wenig Vertrauen genoß. Er imhnt mit den Truppen seine Stellung in Thüringen in der Gegend von Weimar und Jena. Als die Franzosen näher rückten, brach Prinz Lonis Ferbinanb mit einer kleinen Heeresabteilung gegen Saalfeld auf, um den Feind aufzuhalten. Als es hier zum Gefecht kam, begab sich der Prinz ins Getümmel des Kampfes und rang mit Dem weit zahlreicheren Feinde. Doch er würde zurückgeworfen und erlitt den Helbentob. Jena und Auerftädt, 14. Oktober 1806. Bald darauf entbrannten die Schlachten bei Jena*) und 2luerstädt.:;:*) Der Fürst von Hohenlohe, welcher bei Jena gegen die Franzosen kämpfte, wurde von Napoleon vollständig geschlagen. Bei Anerstädt, wo auch der König weilte, *) An der Saale. **) In der Provinz Sachsen.

6. Hauptdaten der Weltgeschichte - S. 69

1901 - Berlin : Ploetz
Iii. Periode, bis zum Wiener Kongreß. 69 Kurfürst von Mains, von jetzt ab Kurerzkanzler; 2) der Johanniter- und der deutsche Orden. Von den freien Reichsstädten bleiben nur die 3 Hansestädte Lübeck, Hamburg, Bremen, ferner (bis 1805/6) Frankfurt, Augsburg, Nürnberg. Alle übrigen geistlichen Gebiete und Reichsstädte werden zu Entschädigungen verwendet. Neuer Bruch zwischen Frankreich und England. 1803. Die Franzosen besetzen Hannover. Lager bei Boulogne. Plan einer Landung in England. lsw^-1814 (1815). Napoleon I. Kaiser der Franzosen. *</'^^^^5tolssapstimmung, dann Krönung in Paris (2. Dez. 1804); Papst Pius Vii. vollzieht die Salbung. 1805. Napoleon König von Italien. Sein Stiefsohn Eugen Beauharnais (Sohn der Josephine) Yicekönig von Italien. 1805. Dritte Koalition gegen Frankreich zwischen England, Rußland, Österreich und Schweden; Spanien und die süddeutschen Staaten mit Frankreich verbündet. Okt. General Mack in Ulm mit 25000 Österreichern kriegsgefangen. Nelsons Seesieg bei Trafalgar über die französische und spanische Flotte. — Die Franzosen nehmen Wien. 1805. 2. Dez. Drei-Kaiser-Schlacht hei Austerlitz. Napoleon siegt über die vereinigten Russen und Österreicher. Friede zu Prefshurg: Österreich tritt Venetien an das Königreich Italien ab; an Bayern: Tirol, Vorarlberg. Bayern und Württemberg werden Königreiche. Österreich erhält als Entschädigung Salzburg. Das Haus Bourbon in Neapel wird entthront. 1806. Joseph, Napoleons älterer Bruder, König von Neapel. Louis, jüngerer Bruder, König von Holland (früher

7. Geschichts-Tabellen - S. 56

1893 - Berlin : Gaertner
56 Neueste Zeit. 1793—1797 Der 1. Koalitionskrieg (Österreich, Preußen bis 1795, England u. a.). Die Franzosen am Nieder- und Mittelrhein. 1796 Bonapartes italienischer Feldzug. Schlacht bei Lodi, Kapitulation Mantuas, Zug gegen Wien. Friede zu Campo Formio. (Das linke Rhein-ufer zur französischen Republik.) Tochterrepubliken: cisalpinische, ligurische, römische, helvetische. England bleibt im Kriege mit Frankreich. 1798 Bonapartes Zug nach Ägypten (des. gegen England gerichtet). Schlacht bei den Pyramiden, Nelson bei Abukir; Belagerung von St-Jean-d’Acre. 1799—1801 Der 2. Koalitionskrieg. (England [Pitt d. J.] gewinnt Österreich, Rußland u. a.) 1800 Der Konsul Bonaparte siegt in Italien (Marengo). Friede zu Luneville, später mit England zu Amiens (nur 1 Jahr). 1803 Reichsdeputationshauptschlufs: Einziehung der meisten geistlichenterritorien (Säcularisation) und der meisten Reichsstädte. Zehn Kurfürstentümer: Mainz; — Böhmen, Sachsen, Brandenburg, Bayern, Pfalz; - Hessen, Baden, Württemberg, Salzburg. 1804 Gründung des Kaisertums. (2. Dez. Krönung und Salbung Napoleons.) Napoleon Bonaparte, geb. 1769 auf Korsika. Scharfer Blick, kalter Mut, mafsloser Ehrgeiz, rücksichtsloser Egoismus (unter Vorgabe von Staatsrücksichten), alles in ungewöhnlichem Mafse; als Feldherr und Staatsmann überragt er die Zeitgenossen. — Zuerst Bändiger der Revolution, dann Kaiser der

8. Neuzeit - S. 91

1911 - Berlin : Duncker
91 Da Napoleon seine Truppen durch das neutrale 1805 preußische Gebiet von Ansbach hatte durchziehen lassen, ordnet Friedrich Wilhelm Iii. im Oktober die Aufstellung von vier Armeen an; Ende Oktober schließt er mit dem persönlich in Berlin anwesenden Zaren Alexander den Vertrag von Potsdam, worin er sich verpflichtet, der Koalition beizutreten, wenn Napoleon seine Yermittlungsvorschläge nicht annehmen würde; dem in das Hauptquartier Napoleons entsandten Grafen Haugwitz gibt aber der König, ohne einzusehen, daß der Krieg früher oder später unvermeidlich sei, die Weisung mit, unter allen Umständen den Frieden zwischen Preußen und Frankreich zu sichern. In der Dreikaiserschlacht von Austerlitz am 2. Dezember werden die verbündeten Österreicher und Russen mit riesigen Verlusten völlig geschlagen. Österreich trennt sich darauf von der Koalition und räumt Innerösterreich, Tirol und Teile von Böhmen den Franzosen ein. Haugwitz vereinbart jetzt mit Napoleon am 15. Dezember den Vertrag von Schönbrunn, wodurch Preußen in ein enges Bündnis mit Napoleon tritt und gegen kleinere Abtretungen dafür Hannover erhält. Österreich ist nunmehr genötigt, mit Napoleon den frieden von Predburg zu schließen, der ihm schwere territoriale Einbußen bringt. An das Königreich Italien, dessen König Napoleon ist, tritt es Yenetien ab, an Bayern Tirol, Vorarlberg, Passau u. a., an Württemberg und Baden die noch übrigen vorderösterreichischen Gebiete; es erhält als Entschädigung Salzburg und Berchtesgaden. Bayern und Württemberg werden als Königreiche anerkannt. Die jetzt nach dem Ausscheiden Österreichs aus dem Kriege ganz auf sich selbst angewiesenen süd-und westdeutschen Staaten werden nunmehr von 1806 Napoleon durch die Stiftung des Rheinbundes unter sein Protektorat gestellt: die Mitglieder des Rheinbundes verpflichten sich, Napoleon für alle festländischen Kriege eine Hilfe von 63 000 Mann zu stellen. Da Napoleon jetzt weiter auf dem Reichstage

9. Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis zur Gegenwart - S. 228

1911 - Berlin : Winckelmann
— 228 — hinein sprengte der kriegsfreudige Heldengreis. Ta hielt ihn Graf Bismarck mit den Worten an: „Als Major habe ich nicht das Recht, Ew. M a j e st ä t auf dem S ch l a ch t f e l d e einen Rat zu erteilen; a l s Ministerpräsident habe ich aber die Pflicht, Ew. Majestät zu bitten, nicht die augenscheinliche Gefahr aufzusuchen." Der König entgegnete freundlich: „Ich kann doch nicht davonreiten, wenn meine brave Armee im Feuer steht." Etwa gegen 4 Uhr nachmittags hatten die Preußen den Sieg erruugen, welcher in diesem „siebentägigen Kriege" die Entscheidung bildete. Ter Kronprinz trifft den König. Nach dem Siege bei Chlum suchte der Kronprinz seinen königlichen Vater auf, fand ihn aber erst um 8 Uhr abends; beide umarmten sich. Nach diesem Wiedersehen schrieb der König an seine Gemahlin Angusta: „Endlich begegnete ich noch spät 8 Uhr Fritz. Welch ein Augenblick nach allem Erlebten und am Abend dieses Tages! Ich übergab ihm den Orden pour le merite (den höchsten Kriegsorden); die Tränen stürzten ihm herab." — Ein Relief an der Siegessäule in Berlin veranschaulicht diesen Vorgang. Der Liegeszug durch Böhmen und Mähren. Nach der Schlacht bei Königgrätz waren die preußischen Truppeu so müde, daß sie den Feind nicht sofort zu verfolgen vermochten. Es gelang daher dem Feldherrn Benedek, seine geschlagene Armee unter den Mauern von Olmütz wieder zu sammeln. Der Kronprinz rückte gegen Olmütz vor und siegte in der Nähe dieser Stadt in dem Gefecht bei T o b i t s ch a u , wodurch er einen Teil der Österreicher von Wien abschnitt. Friedrich Karl besetzte Brünn, und Hecwarth von Bittenfeld ging auf Wien los, so daß seine Truppen bereits den Stephansturm und das Häusermeer vor Augen hatten. Als aber die rastlosen Preußeu mit großer Geschwindigkeit soweit vorgerückt waren, wurden zu Nikols-b u r g in Mähren, wohin König Wilhelm sein Hauptquartier verlegt hatte, Friedeusunterhandluugeu angeknüpft und eine vorläufige Waffenruhe vereinbart. Der Fcldzug der Mainarmee. Süddeutschlaud wurde unterdessen von einem kleinen preußischen Heere, der sogenannten „M a i n a r m e e", bezwuugeu. Unter Führung des Generals Vogel von Falckenstein verhinderte die Mainarmee lange Zeit die Vereinigung der feindlichen Streitkräfte aus deu anderen Bundesstaaten. Dieser General siegte bei K i s s i n g e n (in Bayern) über die Bayern, bei A s ch a f f e n b u r g (in Bayern) über deren Verbündete und besetzte Frankfurt a. M. General v. M a n t e u f f e l siegte bei Tauberbischofsheim (im Großherzogtum Baden) und Würzburg (in Bayern) über die Gesamtmacht der Feinde. Weitere Niederlagen wandte Süddeutschland ab, indem es den Frieden wünschte, welcher nun auch geschlossen wurde. Der Friede zu Prag. 23. August. Zu Prag schloß Preußen mit Österreich einen Frieden. Preußen erhielt Schleswig-Holstein, das Königreich Hannover, das Kurfürstentum Hessen, das Herzogtum Nassau, die Landgrafschaft Hessen-Homburg und die Freie Stadt Frankfurt a. M. Österreich gab seine Zustimmung zu einer neuen Gestaltung Deutschlands ohne Beteiligung des österreichischen Kaiserstaates.

10. Tabellarischer Leitfaden für den Geschichtsunterricht - S. 42

1892 - Berlin : Nicolai
42 1801 Friede von Luneville (Lothr.): das linke Rheinufer wird französisch. Wiederherstellung des Kirchenstaates, französische Friedensschlüsse mit den übrigen Mächten. 1803 Reichsdepntationshauptschlnst. Zahlreiche Säkularisierungen und Mediatisierungen zu Gunsten der aus dem linken Rheinufer geschädigten Fürsten. Von den geistlichen Kurfürstentümern bleibt nur Mainz, dagegen Bildung von 4 neuen Kuren: Baden, Württemberg, Hessen-Kassel, Salzburg. Sechs freie Städte: die 3 Hansestädte, Frankfurt a. M., Augsburg, Nürnberg. Preußen erhält als Entschädigung die Bistümer Hildesheim, Paderborn, Erfurt und ein Drittel oon Münster. 1804 Napoleon I., Kaiser der Franzosen, vom Papst Pius Vii. in Paris gekrönt; im folgenden Jahre auch König von Italien. 1805—7 3. Koalition: England, Österreich, Rußland (Schweden), zuletzt Preußen. 1805 Napoleons Sieg über Österreicher und Russen bei Austerlitz (Mähren); Österreich verzichtet im Frieden von Preßbnrg auf Venetien und Tyrol, welches Bayern (gegen Salzburg) erhält. Bayern und Württemberg werden Königreiche. — Englischer Seesieg bei Trafalgar (spanische Südküste); Nelson t- Im Vertrage von Schönbrunn (bei Wien) tritt Preußen Ansbach (an Bayern), den rechtsrheinischen Teil von Kleve mit der Festung Wesel sowie das Fürstentum Neuenburg an Frankreich ab und erhält dafür das von den Franzosen besetzte englische Hannover zugesichert. 1806 Napoleons Bruder Joseph wird König von Neapel, Ludwig König von Holland, sein Schwager Mnrat Großherzog von Berg. Napoleon gründet den Rheinbund der süd- und westdeutschen Fürsten unter seinem Protektorate (Heeresfolge). Hessen-Darmstadt und Baden Großherzogtümer. Franz Ii., seit 1804 „Kaiser von Österreich," legt die deutsche Kaiserkrone nieder: Ende des Reiches (6. August). Preußen erklärt endlich (Durchmarsch der Franzosen durch Ansbach-Bayreuth) an Napoleon den Krieg. 10. Okt. Prinz Louis Ferdinand von Preußen fällt bei Saalfeld. 14. Okt. Doppelschlacht bei Jena (Hohenlohe gegen Napoleon) und Anerstädt (Ferdinand von Braunschweig gegen Davoust). Gänzliche Niederlage der Preußen. Übergabe der Festungen außer Kolberg (Nettelbeck) und Graudenz (Eourbi^re) u.a. Napoleon ordnet in Berlin die Kontinentsperre gegen England an. Sachsen tritt als Königreich dem Rheinbünde bei. 1807 Preußen im Bunde mit Rußland. Unentschiedene Schlacht bei
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