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1. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 1

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
Thüringer Geschichten. 1. Wie's in alten Zeiten in Düringen ans sah. Ums Jahr 500 n. Chr. war Thüringen ein mächtiges Königreich, das von zwei Brüdern regiert wurde. Der eine aber von den Brüdern hatte eine böse, herrschsüchtige Gemahlin; die säete unter den Brüdern den Samen der Zwietracht. Als nämlich ihr Gemahl eines Tages zum Mittagsmahle kam, fand er den Tisch nur halb gedeckt. Darüber verwunderte er sich und fragte seine Frau, was das heißen sollte; und sie antwortete: „Wer nur die Hälfte des Reiches besitzt, soll auch nur einen halbgedeckten Tisch haben." Durch derartige Reden wurde der König gegen seinen Bruder aufgereizt und schickte Boten an den König des Frankenlandes, ob er mit ihm halten wollte gegen seinen Bruder. „Wenn er getötet ist," ließ er ihm sagen, „wollen wir sein Reich unter uns teilen." Die Botschaft kam dem Frankenkönige ganz erwünscht, und erbrach alsbald mit einem Heere zu ihm auf. Sie vereinigten sich und gelobten sich Treue. Als sie aber gemeinsam den Brnder besiegt und getötet hatten und der Frankenkönig wieder in sein Land zurückgekehrt war, gedachte der König von Thüringen nicht mehr an sein Versprechen. Daraus entstand grimmige Feindschaft zwischen den beiden Königen. Staude u. Göpfert, Lesebuch. 1

2. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 3

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 3 — Sachsen einen Siegesaltar und verehrten ihre heimatlichen Götter nach dem von den Vätern überkommenen Brauche. Der König der Thüringer war mit wenigen Begleitern entflohen. Als nun der Fraukenkönig in sein Land zurückgekehrt war, ließ er ihn zu sich kommen und gab ihm sein Wort zum Pfande, daß ihm nichts Böses geschehen sollte. Eines Tages standen sie auf der Mauer der Stadt und sprachen mit einander, da erhielt der König der Thüringer einen Stoß, daß er von der Mauer herabstürzte und sogleich seinen Geist aufgab. So ging das thüringische Königreich unter, und der Frankenkönig hatte das Land unter seine Herrschaft gebracht. Den nördlichen Teil aber, das Land zwischen dem Harze und der Unstrut, erhielten die Sachsen zum Lohue als ewiges Besitztum. 3. Z>ie Kröauung der Wartöurg. Einst ritt Ludwig, genannt der Springer, aus, im Waldgebirge zu jagen, und folgte einem Stück Wild nach bis an die Hörsel bei Eisenach auf den Berg, wo jetzo die Wartburg liegt. Da wartete Ludwig auf sein Jagdgesinde. Der Berg aber behagte ihm über die Maßen, denn er war stickel und fest, dabei oben räumig und breit genug, um darauf zu bauen. „Wart' Berg, du sollst mir eine Burg werden!" dachte er bei sich selbst. Tag und Nacht trachtete Ludwig dahin, wie er den Berg an sich bringen möchte, denn er war nicht sein eigen und gehörte den Herren von Frankenstein. Da ersann er eine List und ließ in einer Stacht Erde von seinem Grund und Boden in Körben auf den Berg tragen und ihn ganz damit beschütten. Darauf fing er an, auf jenem Berge zu bauen. Die Herren von Frankenstein verklagten ihn vor dem Kaiser, daß er ihnen freventlich und mit Gewalt das Ihre wegnähme. 1*

3. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 18

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 18 - König Konrad, aus dem Stamme der Franken, konnte sich die Herzoge nicht unterwerfen. Seine Selbverleugnung. König Heinrich, aus dem Stamme der Sachsen, einigt die deutschen Stamme; er ist der Gründer des deutschen Reichs. Er beanüat ‘ich mit dem Erreichbaren. .. y- Die Schwaben und Bayern freuten sich damals nicht, als ihr Kätner kam; wie ist das jetzt bei uns? — Als der deutsche Kaiser in ^ileirnch war, freuten sich alle Leute, die Stadt war geschmückt mit Fahnen, Guirlanden und Kränzen, und wo sich der Kaiser sehen ließ, wurde er mit großem Jubel begrüßt. Und so ist es jetzt auch in Bayern und Schwaden (Würtemderg, Soden). Alle Deutschen freuen sich jetzt darüber, daß wir wieder einen Kaiser haben. Wenn man Heinrich den Gründer des deutschen Reichs nennt, wie muß man dann Wilhelm I. nennen? — Den Wiederaufrichtet desselben. Welche Personen aus den Thüringer Geschichten und den Nibelungen haben sich nicht besiegt? — Der Thüringerkönig und seine Gemahnn, der Frankenkönig, Ludwig der Springer und seine Gemahlin-Hagen, Günther, Kriemhild rc. Wann und wie könnt ihr euch besiegen? — (Beispiele aus dem Leben der Schüler.) Wann nur wird sich ein schlechter Schüler ändern? — „ Wenn ihr an den ersten ausgeschriebenen Satz denkt, so werdet ihr finden, daß noch etwas unklar ist. — „Früher" — wann denn? — Das werdet ihr bald erfahren. Zweite Einheit. Me Heinrich die Ungarn öestegt- 1. Wie Heinrich mit den Ungarn Frieden schließt. Ziel: Ihr sollt nun davon hören, wie die Ungarn in das deutsche Land einfielen. 1. Die Kinder fagen: Wir kennen das Ungarnland schon. Dort wohnten zur Zeit Kriemhildens die Hunnen unter ihrem König Etzel. (Was habt ihr von den Hunnen gehabt, als Kriemhild den König Etzel traf? —) Sie hatten schnelle Pferde und fchossen mit ihren Bogen nach den Vögeln im Lauf. Sie waren also gute Reiter und treffliche Schützen. (Wie hieß das Land damals? —) Damals hieß das Land „das Hunnenland".

4. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 39

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 39 — dem, was aus den Thüringer Sagen (Ludwig der Springer und Ludwig der Eiserne) und der Nibelungensage (Siegfriebs Tod) und die Jagb -schon bekannt ist. Iv, 4. Iv. Stellt zusammen! 1. Selig finb die Toten, die in dem Herrn sterben. Off. 14, 13. Herr, lehre uns bebenken, daß wir sterben müssen, aus daß wir klug werben. Ps. 90, 12. (Nachtrag.) 2. Erklärung zum sechsten Gebot. Lieblich und schön sein ist nichts; Ein Weib, das den Herrn fürchtet, soll man loben. Spr. 31, 30. 3. Ein kluger König ist des Volkes Glück. Weish. 6, 26. Wohl bir Laub, des König ebel ist! Preb. 10, 17. 4. In das Geschichtsheft, wenn eins geführt wirb, ist nunmehr einzutragen: König Heinrich. 1. Wahl. König Konrabs Selbstverleugnung. 2. Grünbung des deutschen Reichs. Die 5 Herzogtümer: Sachsen, Franken, Bayern, Schwaben, Lothringen. 3. Besiegung der Ungarn (Befestigung des Reichs). a, neunjähriger Waffenstillstand Burgen: Queblinburg, Merseburg, Meißen (Stabte); Reiterei; Probe: Slaven jenseits der Elbe und Saale (Branbenburg, Meißen, Prag). b, Sieg bei Riabe an der Unstrut 933. 4. Seine Eigenschaften: a, äußere: hohe Gestalt, hoheitsvolle Erscheinung, Kraft, Ge-wanbtheit. b, innere: Frömmigkeit, Frohmut, Klugheit, Geistesgegenwart, Tapferkeit, Willenskraft, Ausbauer. 5. Kulturhistorisches: a, die Sachsen: Einzelwohnungen. b, Wohnsitz des Königs: verschiebene Pfalzen, in benen er abwechselnb wohnte. c, die Ungarn: Aussehn, Lebensweise (Steppen), Kampfesweife. d, Kriegswesen: grausame Kriegsführung. Kriegslist. e, Jagb (Bären, Eber, Hirsche zc.; Harz, Spessart). f, Stellung der Frau: Einfluß der Königin Mathilbe auf ihren Gemahl. Y. Was nützt uns die Erinnerung an den Tod Heinrichs? (Denkt an das, was die Königin Mathilbe zu ihren Söhnen sagte!) — Auch

5. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 43

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 43 — Wie rief das Volk? — „Heil und Segen dem neuen König!" (König Otto lebe hoch!) Was erkennen wir daraus, daß das Volk gefragt wird ? — Die Großen hatten nicht allein den König zu wählen, sondern das ganze Volk wählte. Überschrift: Das Volk bestätigt die Wahl. Von der Bestätigung der Wahl durch das Volk handelte also dieser Abschnitt und nicht von der Salbung. — Da wird nun von der Salbung erzählt werden. 3. Zur Besprechung: Wir kennen schon die kömgwen__Mmich§n. — Eberhard überbrückte sie Heinrick. An Stelle der Lanze ist hier das Scepter (= Herrscherstab, auch Zepter) genannt. Wehraehenk — Gürtel, an dem das Schwert, die Wehr, hängt. Welche Christen sind „schlechte Christen"? — Diebe, Räuber, die Feinde des Reiches k. Das bis aus den Boden wallende Gewand: ein Zeichen der Aus-dauer (durch das ganze Leben bis zum Grabe). ^,Für den Glauben" — für den christlichen Glauben Warum sollte Otto vor allem gegen die Diener Gottes, gegen die Witwen und Waisen barmherzig sein? — Weil sie nicht wie andere sich selbst schützen können. „Und niemals versiege auf deinem Haupte das Ol des Erbarmens" = werde nie müde, Barmherzigkeit zu üben. „Die unvergängliche Krone" — die Gott giebt: die Seligkeit. Otto wird nicht nur gesalbt wie David, er wird auch gekrönt. Die Mahnungen können unter drei Gesichtspunkte gebracht werden: Schutz des Volkes und der Christenheit, Eifer für den christlichen Glauben, Sorae^für Hl^e^Haudhabung der Rechtspflege (Kriegsmacht, Kirche, Recht, die Grundpfeiler des Staates).*) „Smle". — So nennen die Katholiken ihren Gottesdienst noch jetzt. (Und damals gab es nur katholische Christen, sagt der Lehrer — Luther hat also später gelebt.) Überschrift: Dem neuen König werden die königlichen Abzeichen übergeben und er wird gesalbt, dann hört er die Messe. (Welches Abzeichen giarbt am deutlichsten die Königswürde an? — Die Krone. Was ist also von diesem Abschnitte die Hauptsache? — Die Krönung.) Otto wird gekrönt und hört die Messe an. Was wird wohl nunmehr im Palaste stattfinden? — Ein Festmahl. 4. Zur Besprechung: Der marmorne Tisch, an dem der König vor den Augen alles Volkes (äußere Halles sick niederließ, war erhöht. Die Bischöfe und andere Großen saßen tiefer. „Mit auserlesener Pracht." — Die Schüler nennen Speisen, Wein, Tafelgeschirr (Schüsseln, Becher; aber Teller, Messer und vor allen *) Vgl. Tümmler, Kaiser Otto der Große, S. 38.

6. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 44

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 44 — Gabeln fehlten damals, man mußte mit den Fingern zugreifen: bei Beginn und beim Ende einer Mahlzeit wurde Waschwasser herumgereicht). Kämmerer = Schatzmeister. Was hatte der Herzog von Lothringen zu ordnen? — Die Reihenfolge der Festlichkeiten, ihren Beginn 2c. Truchseß = höchster Hofbeamter über Küche und Tafel. Er mußte die erfte^Schüssel auf die Tafel setzen. Der „oberste" Mundschenk batte viele Untermundschenke. denen er Anweisung gab. Marschall — Oberstallmeister. Führer der bewaffneten Dienstmannschaft. Überschrift: Wie die Herzöge beim Mahle und bei den anderen Festlichkeiten dem König dienen. Gesamterzählung. Überschrift des ganzen Stückes. Ii b. Vertiefende Betrachtung. 1. Die Großen. — Die deutschen Großen sind bei dem Tode Heinrichs sofort einig, daß sein Sohn Otto zum Nachfolger erwählt werden müsse. Sie zeigen damit, wie hoch ihnen das Andenken König Heinrichs steht und wie sie überzeugt sind, daß der Verstorbene in Erfurt uneigennützig ihnen das beste geraten Kat. Auch muß ihnen jetzt klar gewesen sein, wie viel besser es sei, das geeinigte Reich aufrecht zu erhalten, als nach eigner Unabhängigkeit zu streben, sonst wären sie vielleicht auf den Gedanken gekommen, den Tod des Königs zu benutzen, um sich frei zu machen. Sie denken auch nicht: Wir sind so viel älter als Otto, darum können wir uns nicht vor ihm beugen, sondern sehen in ihm nur den König. Es ist ein schönes Bild: die deutschen Großen eines Sinnes vor dem auf den Thron erhobenen jungen König, wie sie der Reihe nach ihre Hände zwischen seine Hände legen und ihm Treue und Hilfe gegen alle feine Feinde geloben. 2. Kennt denn das Volk Otto, daß es der Aufforderuiig des Erz-bischoss von Main* fofort Folge leistet? — Die wenigsten werden ihn gekannt haben, aber das Volk vertraut ebenfalls der Bestimmung des allverehrten Könias Leinrrch und vertraut auch den Großen, die Otto soeben zum König erhoben haben. So giot der Vorgang im Münster einen schönen Beweis der Einigkeit zwischen Fürsten und iffoift 3. Weshalb waren wohl die königlichen Abzeichen auf den Altar gelegt worden? — Es sollte Otto so vorkommen, als ob Gott selbst ihm die Abdeichen darreiche und in feierlicher Weise zu ihm spräche. Otto sollte die Abzeichen nicht nur als Zeichen seiner königlichen Würde und Herrschaft betrachten, sondern sie sollten ihm auch eine stete Mahnung sein, wie große Pflichten ihm Gott auferlegt habe. Damit ihm nun diese Pflichten recht klar vor Augen ständen, begleitet der Erzbischof von Mainz die Überreichung jedes Abzeichens sowie auch die Salbung mit feierlichen göttlichen Worten. Auf diese Weise wurde den Abzeichen weltlicher Herrschaft eine höhere Bedeutung und eine göttliche Weihe

7. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 46

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
f — 46 — freilich auch, denn Otto wurde in Aachen erst zum König gewählt, Wilhelm Ii. erbte das Reich von seinem Vater. 4. Der Begriff „Erzbischof" wird eingeordnet: Pmt — Erzbischof — Bischof. 5. Die Gebräuche bei Tischzur^Zeit^Otwswerden zusammengestellt mit denen in unsrer.reit (wie es jetzt für unschicklich gehalten wird, nut der Hand zuzugreifen, anstatt die Gabel zu gebrauchen zc.). Iv. Zusammenstellung der Ergebnisse in einem kurzen Satze (historisches System): Otto, der Sohn König Heinrichs, wird in Aachen von Fürsten und Volk zum deutschen König gewählt und von dem „Erz-biichof' von Mainz gekrönt und gesalbt. „Kämmerer, Truchseß, Mundschenk, Marschall". Bei Tisch bat nock nickt jeder seinen Teller und sein ^Messer; Gabeln fehlen ganz. V. Vergleicht Könia Leinrick mit einem Säemann! — (Der Sohn erntet, was der Vater gefäet hat.) Wie werden sich von nun an die Fürsten gegen Otto verhalten? — Nicht wie der Schwaben- und Bayernherzog anfänglich gegen Heinrich. Sie werden ihm in Treue gehorchen. (Überleitung zur folgenden Einheit.) Zweite Einheit. Der Aufruhr der Kerzöge; Keiurich. 1. Otto und sein Bruder Heinrich. Ziel: Nun sollt ihr hören, wie Otto nach der Besiegung seines Bruders Weihnachten hält. I. Was fällt euch auf? — „Nach der Besiegung seines Bruders"! Das ist ja schrecklich: ein Krieg zwischen zwei Brüdern. Das muß ein recht schlechter Bruder gewesen fein, der sich vielleicht gegen Otto empört hatte. Die Herzöge waren dem König so treu, und der eigne Bruder verging sich so arg. Da wird Otto mit Recht über ihn sehr zornig gewesen sein. Otto hielt Weihnachten. — Die Kinder sprechen sich über „das Fest der Liebe" aus. Das wird für Otto kein schönes Weihnachtsfest gewesen fein: der Widerstreit in seinem Herzen, einerseits der gerechte Zorn über den aufrührerischen Bruder, andererseits die Weihnachts- gedanken und der Gedanke, daß es doch immer „sein Bruder" sei. •

8. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 11

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 11 — Ziel: Wie Heinrich gewählt wurde. I Denkt an das Gedicht! — Die Deutschen werden sich versammelt und Heinrich gewählt haben. Dann wird Eberhard mit einer Reiterschar Heinrich ausgesucht und ihn mit der Nachricht von der Wahl überrascht haben, indem er ihm die königlichen Abzeichen, Lanze, Schwert, Mantel und Krone, überbrachte. Ob wohl der Herzog, von Sachsen löirflicf) so ahnungs- und teilnahmslos war, wenn ein deutscher Kaiser gewählt wurde? — Da er Herzog von Sachsen war und die Sachsen doch auch mitzuwählen hatten, mußte doch er vor allen erfahren haben, daß eine Wahl stattfinde. Wahrscheinlich ist sogar, daß er selbst bei der Wahl zugegen war. Nur ein triftiger Grund konnte ihn davon fern halten; aus keinen Fall ging der Herzog von Sachsen, wahrend man den deutschen Kaiser wählte, zu seinem Vergnügen auf den Vogelherd, um den Vögeln nachzustellen. War er aber wirklich bei der Wahl zugegen, so kann er doch nicht von dem Zuruf der jauchzenden Reiter so völlig überrascht worden sein, er mußte doch sosort wissen, wie die Sache zusammenhing. — Es steht aber doch so im Gedicht? Das Gedicht enthält eine Sage. — Wir haben schon gehabt, was eine Sage ist. Eine Sage ist „gesagte Geschichte." Früher konnte man nicht drucken, es gab keine Zeitungen und keine gedruckten Geschichtsbücher. Die Ereignisse und Begebenheiten wurden oft nicht einmal auf-geschrieben, sie gingen von Mund zu Mund und wurden von den Eltern den Kindern erzählt. Dabei wurde manches weggelassen, manches hinzugefügt, manches verändert. So war es bei der Nibelungensage (Riesen, Zwerge, Unverwundbarkeit, Tarnkappe, Nixen re.). Was wird nun in unserem Gedicht Erdichtung und was Geschichte sein? — Es wird wahr sein, daß Heinrich zum Kaiser von Deutschland gewählt worden ist, sonst wäre die Sage nicht entstanden, ebenso, daß er ein guter, frommer und kräftiger Fürst war, sonst wäre^ er nicht gewählt worden; auch wird er gerne auf die Jagd gegangen sein, und das Volk muß sich darüber gefreut haben, daß der verehrte Herrscher diesem volkstümlichen Vergnügen sich hingab, sonst wäre man nicht aus die Erzählung vom „Vogelsteller" gekommen. Aber daß der Herzog von Sachsen von der Wahl gar nichts gewußt habe und daß er während der Wahl dem Vogelfang nachgegangen sei, ist gewiß spätere Veränderung und Dichtung. Heinrich wird also von dem Stattfinden einer Wahl und davon, daß er gewählt werden solle, unterrichtet gewesen sein.^ Von wem wahrscheinlich? — Von Eberhard. Dieser wird dem Lachsenherzog gleich nach dem Begräbnis des Königs die königlichen Abzeichen gebracht haben. Wie wird, wenn wir recht vermutet haben, Heinrich Eberhard empfangen haben? — Heinrich wird gewiß sehr erfreut gewesen sein, wenn Eberhard, der Bruder seines bisherigen Feindes, plötzlich zu ihm gekommen ist. Noch mehr wird er aber in Erstaunen geraten sein.

9. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 14

1876 - Dresden : Schönfeld
( 14 Die physische Geographie. — Das Land. ströme von schmelzflüssigen Gesteinen cherabfließen lassen. Die thäti- gen Vukane finden sich in der Regel in der Nähe des Meeres, theils in Gruppen, theils in Reihen, so ist z. B. um den großen Ocean ein Kranz von mehr als hundert Vulkanen gebildet. Erloschene Vulkane nennt man solche, von deren letzten Ausbrüchen keine geschichtlichen Nachrichten vorhanden sind. Die Vukane entstehen durch das Her- vorbrechen der Lava aus tiefgehenden Erdspalten oder durch Aufschüt- tung der ausgeworfenen Gesteine, (Schlacken, Bimsstein) und bilden sich selbst allmählich einen abgestumpften Bergkegel, aus dessen Gipfel sich der Trichter des Krater befindet. Mit dem Vulkanismus im Zu- sammenhänge steht häufig das Erdbeben, welches theils vulkanische Ausbrüche begleitet, theils selbständig austritt und weite Strecken der Erdrinde erschüttern kann (Erdbebengürtel). Doch können auch Erd- beben durch Abkühlung des Erdinnern und Bildung von Spalten, so- wie durch das Einstürzen weitgedehnter Hohlräume im Innern der Erde entstehen, wenn Salz-, Gips- oder Kalklager durch Wasser auf- gelöst und ausgewaschen sind. Damit steht ferner in Verbindung die Senkung mancher Landstriche, die sich besonders an den Küsten be- merklich macht, seltener die Hebung von Küsten. Hebungen und Senkungen von Erdräumen treten in langen Zeitepochen allmählich auf und haben auch die Umrisse der großen Landmassen wesentlich verändert. So hat England mit dem Continent zusammengehangen, während Europa im Osten des Ural durch ein breites Meer von Nordasien getrennt war. Nord- und Südamerika bildeten selbständige Landmassen und der Nordwesten Asiens hing am Beringsmeer wahrscheinlich mit dem Nordwesten von Amerika zusammen. Aus dem noch stetig sinkenden Boden des großen Oceans haben sich die Korallen angesiedelt und im Laufe der Zeit zahlreiche flache Eilande (Atolle) ausgebaut. 3. Die Luft. § 18. Die Luft gehört zum Erdkörper und dreht sich mit ihm. Die klimatische Temperatur entsteht durch Sonneneinstrahlung (Insolation) am wirksamsten bei senkrechter Richtung der Strahlen. Die Meteorologie hat die Ausgabe, den gesetzmäßigen Zusammen- hang der wichtigsten Lufterscheinungen nachzuweisen; dahin gehören die ungleiche Erwärmung der Luftschichten, wodurch das Gleichgewicht in der Atmosphäre gestört wird und ausgleichende Luftströmungen (Winde) entstehen, sowie die ungleiche Vertheilung des Wasserdampfes, welcher in verschiedenen Formen als Schnee und Regen ausgeschieden zur Erde fällt, oder als Wolke im Lufträume schweben bleibt. Klima nennt man das locale Jneinandergreisen dieser Erscheinungen. Die Erwärmung der Luft nimmt vom Aequator nach den Polen ab und ist nach dem Höhenstande der Sonne, also nach den Jahreszeiten, verschieden. Ueberdies treten noch manche Ursachen hinzu, um selbst das Klima unter gleichen geogr. Breiten verschieden zu ge- stalten. Die Sonnenwärme wirkt nämlich anders auf den festen Erd- boden als auf die oceanische Wasserfläche, und darum ist auch die Rück-

10. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 13

1876 - Dresden : Schönfeld
Die physische Geographie. — Das Land. 13 Thäler tiefer, die Gehänge steiler, die Gipfel steigen in höheren Bogen auf, auf den Kämmen zeigen sich felsige Grate, schroffe Wände und Sturzhalden. Die höchsten Theile sind nicht mehr immer bewohnbar. Das Alpengebirge erhebt sich über die Baumvegetation und besteht oft aus riesigen, auf allen Seiten schroff aus dem tiefen Lande auf- steigenden Plateaus, die zum Theil mit Felstrümmern überdeckt sind. Die Bevölkerung zieht sich in die Thäler zurück. Der Bodenbau wird geringer, die Pässe sind seltener. Das Hochgebirge umfaßt die höchsten Gebirge der Erde, besteht meist aus Urgebirgsarten und erup- tiven Gesteinen mit scharfen Kämmen und prachtvollen Hochgipseln. Meilenweit sind die Höhen mit Schneefeldern bedeckt, aus denen Gletscher in die Thäler niedersteigen. Unterhalb des Schnees stürzen die Gehänge felsig und kahl, mit Trümmern so wild übersät, daß kein Mensch sie überschreiten kann, zu den Alpenweiden und Bergwäldern herab. Die Einsenkung zwischen den Gipfeln, das Joch, dient als Paß. Die Gipfel benennt man nach ihrer mehr oder weniger schroffen Form: Horn, Nadel, Zahn, Pik, Spitze, Kegel, Kuppe. Thäler, welche in der Hauptrichtung des Gebirgs verlaufen, sind Längenthäler. Thäler, welche von den Vorbergen zum Hauptkamm ziehen, Querthäler. Diese sind für die Uebergänge und Straßenzüge von großer Wichtigkeit; Gebirge, denen sie fehlen, wie den Pyrenäen, bilden für den Verkehr bedeutende Hemmungen. Gletscher und Schneefelder in den Hochgebirgen, wie in den Alpen, sind als Wasserreservoir für den ganzen Continent von wesentlicher Bedeutung. Das Gebirge hat ebenso wie das Meer einen bedeutenden Einfluß auf die umgebende Natur. Zunächst wird Ausdehnung und Form der Continente und Inseln durch das ,,Gerippe" der Gebirge bestimmt. Hohe Gebirgszüge sind Grenzen verschiedener Klimate, pflanzen- und thiergeographischer Zonen (z. B. Alpen, Atlas, Cordil- leren, Himalaya u. a.). Sehr beachtenswerth ist der Einfluß der Ge- birge auf die Menschen. Gebirgsbewohnern ist ein lebhaftes Heimats- gesühl (Heimweh), tiefe Religiösität und Freiheitssinn eigen. Hoch- gebirge wirken wie der tropische Urwald auf die Zersplitterung der Völker in kleine Stämme und Republiken. Von dem Treiben der großen Welt abgeschieden, erhalten sich alte Sitten, Rechte und Gebräuche, wie religiöse Vorstellungen, hier länger als in Flachländern und offenen Thallandschaften, wo die Kultur sich am frühsten entwickelst hat. Darin, daß das Gebirge dem Verkehr größere Schwierigkeiten entgegensetzt, liegt seine Bedeutung für die politische Begrenzung der Staaten und Völker. § 17. Die Thätigkeit des glühend-flüssigen Erdinnern äußert sich an der Oberfläche entweder in heißen Quellen (Geiser), Gasquel- len (Mofetten, d. h. Ausströmungen von Kohlensäure, Fumarolen, d. h. Wasserdampferuptionen, welche Borsäure, Salzsäure re. enthalten, und Solfatare, d. h. Ausströmungen schwefelhaftiger Gase) oder in eigentlichen Vulkanen, welche theils aus ihren Kratern (d. h. den Auswurftrichtern mit inneren Steilwänden), Asche, Schlamm und Schlacken auswerfen, theils durch Seitenausbrüche zerstörende Lava-
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