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1. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 35

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 35 — Feind, der ihn noch weit entfernt glaubte. Vor dem sächsischen Lager wirbelten dichte Staubwolken auf. Die Sachsen erkannten die Gefahr, und Schrecken ergriff sie. In toller Wut schrie alles nach Waffen und Pferden. Die Fürsten, ihre Mannen und alle, die Pferde hatten, eilten aus dem Lager und stürzten in einem dichten, verworrenen Knäuel auf die vorderste Schaar der Königlichen los. Die Bauern aber blieben im Lager und warteten voll Angst auf den Ausgang des Kampfes. Die Schwaben wankten vor den furchtbaren Schwerthieben der Sachsen; aber die Bayern kamen ihnen zu Hilse, die Franken griffen den Feind von der Seite an, der König mit seiner auserlesenen Schaar that Wunder der Tapferkeit — da wandten sich die ermatteten Sachsen zur Flucht und sprengten zurück zum Lager. Zugleich mit ihnen waren aber auch die Sieger dort. (Was wird jetzt geschehen? Das Lager kann nicht mehr verteidigt werden; die berittenen Edlen werden sich durch die Schnelligkeit ihrer Pferde retten, die Bauern sind verloren. Bestätigung.) Da jagten die sächsischen Reiter nach der andern Seite des Lagers davon; ihre schnellen und frischen Pferde retteten sie vor den Verfolgern. Nun fielen die Königlichen wütend über die Bauern her und metzelten sie nieder; wer ihrem Schwert entrann, ertrank in der Unstrut; achttausend Bauern verloren hier ihr Leben. Das reich ausgestattete Lager der Sachsen wurde geplündert, der Sieg war gewonnen. Zur Erläuterung: Wie kam es zum Sieg über die Sachsen? (Bereitwilligkeit der Fürsten, großes Heer, Klugheit des Heerführers; dadurch Überraschung ver ungeordneten Feinde durch das geordnete Heer. Tapferkeit der Königlichen und des Königs. Stimmung des Königs während des Kampfes und im Siege). An der Geschichte fällt mir mancherlei auf, zunächst, daß der Papst die Kirchenschänder nicht bestrafte (wie? Bann). Er lebte schon damals im Streit mit dem König und wollte daher seinen Gegner nicht durch Schwächung der Empörer stärken. Da sieht man deutlich: Er bestraft die Frevel gegen die Kirche nur, wenn es ihm nützt; er war nicht gerecht, sonst müßte er jeden Frevel bestrafen. Warum metzelten die Ritter so wütend die Bauern nieder? Sie wollten die Bauern dafür züchtigen, daß sie sich erlaubten, ritterliche Waffen zu tragen. Aber die achttausend bewaffneten Bauern konnten sich doch wehren? Sie waren nicht so gut gerüstet wie die Ritter, besonders fehlten ihnen die festen Schutzwaffen (Schild, Helm, Kettenhemd), auch waren sie nicht so geübt im Kämpfen wie die Ritter, die von Jugend auf das Führen der Waffen wie ein Handwerk gelernt hatten. — Zusammenfassung: Sieg des Königs über die Sachsen. Vierter Abschnitt: Die Ausnutzung des Sieges. Wie der König seinen Sieg über die Sachsen ausnutzte. Was werden die besiegten Sachsen nun thun? Sie werden einsehen, daß jeder Widerstand gegen die Übermacht des Königs vergeblich ist, und werden sich daher ihm unterwerfen. Und welche Bedingungen 3*

2. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 77

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 77 — Zweite Einheit. Der Langoöardenkrieg. Riel: Von dem Kriege, von dem die Sage „der eiserne Karl" handelt — von dem Kriege Karls gegen den Langobardenkönig Deir-derius (ergänzen die Schüler). I. Die Sage wird von den Schülern erzählt. Ihr wißt schon, wo das Langobardenreich (Aussprache!) lag. — Aus dem ersten Zuge Ottos des Großen nach Italien; nach den Langobarden (wahrscheinlich „die Langbärtigen") wurde das Land „Lombardei aenannt. Ihr kennt auch den Namen der Hauptstadt des Destderms, wo der Turm zu denken ist. — Pavia (Orthographie!) Bestimmung der Lage Pavias nach der Stelle in der Sage: nicht weit von uer Mündung des Tessin in den Po, den beiden Hauptflüssen der Lombarde:. Huldigung der italienischen Großen und Vermählung Ottos in Pavra. Ii Das Wahre in der Sage wird von dem Unwahren geschieden: Ob wohl der Langobardenkönig beim Heranrücken eines Feindes wirklich auf einen Turm gestiegen ist? — Der hatte mehr zu thun, er mußte sein Heer gegen den Feind führen zc. Eiserne Rüstungen, wie die Sage ste schildert, wurden eru )pater zur Zeit der Kreuzzüge (Ludwig, der Gemahl der heiligen Elisabeth) getragen. Damals hatten die Krieger zwar auch Helme von Eisen und Harnische (auf Leder oder Leinwand aufgenähte, ziegelartig aufeinander liegende Eisenplättchen), auch wohl Beinschienen, außerdem Schild, Schwert, Dolch, Lanze, Bogen mit Köcher und Pfeilen, aber vollständige Elsenkleider noch nicht. Wahr aber ist, daß Karl große Macht besaß (Deutschland, Frankreich) und mit einem großen Heere nach Italien zog; daß er von hoher, mächtiger Gestalt und Ehrfurcht einflößendem Aussehn war; daß er den Defiderius in Pavia belagerte und, wie sich wob! aus der Sage schließen läßt, völlig niederwarf. Zur Bestätigung, daß Defiderius den Kampf wirklich aufnahm und nicht sofort feig sich flüchtete, und zur Ergänzung kann hier die Sage: „Der langobardische Spielmann" eintreten. Aus ihr wird gewonnen: daß Desiderius die Alpenpässe — Karl selbst zog über den M Cenis, ein anderer Teil seines Heeres über den großen Bernhard — besetzt hatte; daß Karl die Stellung der Langobarden umging und Deiiderius zum Rückzug nach Pavia nötigte; daß Karl durch Verräterei unterstützt wurde.*) *) Vgl. Jahrbücher des Fränkischen Reichs unter Karl d. Großen von Abel, und Simson, S. 143 ff.

3. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 91

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 91 — 4. Karls Eigenschaften: a) äußere: groß, Ehrfurcht einflößend, freundlich. b) innere: fromm, pflichtgetreu (mäßig, einfach, fleißig, sparsam mit der Zeit; gerecht, wohlthätig, patriotisch), tapfer, beredt, wissenschaftlichen Sinns. 5. Kulturhistorisches: a) die Franken: sie trugen enge Gewänder, (leinene^Unter-kleider, ein Wams, Hosen, Binden um die Beine, Schuhe). Bewaffnung (Helm. Harnisch, Beinschienen, Schild, Schwert [lange Messers, Dolch, Lanze, Bogen mit Köcher und Pfeilen). „Erbfolge"; b) die Sachsen: heidnisch; Trunk- und Spielsucht; Mord, Menschenopfer; falsche Freiheitsliebe (Ungebundenheit, Einzelwohnung); Krieg, Jagd; — Tapferkeit, Wahrheitsliebe, Treue; c) die Araber: muhamedanisch (Türken), Ausbreitung ihres Glaubens mit Feuer und Schwert; d) die Awaren: heidnisch; Raubzüge; e) Das Christentum wird durch Karl verbreitet unter den Sachsen und den Avaren. y. Kaiser Karl war das Vorbild Ottos des Großen, er iit auch für uns noch ein Vorbild. — Nachweis (Körperübung, Kleidung, Mäßigkeit, Klarheit der Sprache, Fleiß zc.). Als Ergänzung zu der Stelle: „wenn die Gesandten fremder ^olter vor ihm erschienen" (angezogen durch Karls Ruhm), können die Gesandtschaften des Kalifen Harnn al Raschid in Bagdad erwähnt werden und dessen reiche Geschenke: ein Elefant, seidene Gewänder, Spezereien, ein prächtiges Zelt, zwei messingene große Leuchter, vor allem aber eine Uhr, gleichfalls aus Messing, „in der der Laus der zwöls Stunden nach einer Wasseruhr sich bewegte, mit ebensoviel ehernen Kügelchen, die nach Ablauf der Stunden herunterfielen und dadurch ein darunter liegendes Becken erklingen machten: ferner waren darin zwölf Reiter, die am Ende der Stunden aus zwölf Fenstern herauskamen und durch ihre Bewegung ebensoviele zuvor verschlossene Fenster ausmachten; noch vieles andere befand sich in dieser Uhr, was jetzt auszuzählen zu weitläufig wäre" (Einhards Jahrbücher). — Man kann sich denken, daß Karl Gegengeschenke sandte: als solche nennt die allerdings zweifelhafte Erzählung eines Mönchs: Pferde, spanische Maultiere, Jagdhunde, feine Leinwand und andere Weberarbeiten. Warum hat Karl den Beinamen „der Große" erhalten? — Hier kann die Geschichte von Karls Vater „Pippin" nachgeholt werden. Warum heißen die Nachkommen Pippins die Karolinger ? — Größere Bebeutung Karls des Großen. — Die späteren Karolinger

4. Geographie für kaufmännische Fortbildungsschulen und verwandte Unterrichtsanstalten - S. 16

1905 - Dresden : Huhle
— 16 — um die Dünenspitze des Kaps Skagens Horn, des „Kirchhofs der Schiffe", in den Skagerak und endlich in die Nordsee gelangen. Der Kleine Belt liegt zwischen der Küste Schleswigs einerseits und den Inseln Langeland und Fünen anderseits. Der Große Belt wird von den ebengenannten Inseln auf der Westseite und den Inseln Laaland und Seeland auf der Ostseite eingeschlossen. Der Sund endlich liegt zwischen Seeland und der Südspitze Schwedens. Sämtliche hier genannten Inseln gehören zu Dänemark. Diese Durch- fahrt hat für die Schiffahrt viele Unannehmlichkeiten. Einmal ist der Weg ein verhältnismäßig weiter, und dann ist er auch wegen der dort herrschenden Stürme sehr gefährlich. Besonders gilt das von der Westküste Jütlands, der „eisernen Küste". 2. Der Kaiser Wilhelm-Kanal. Der Grundstein zu diesem gewaltigen Bauwerk wurde am 3. Juni 1887 von Kaiser Wilhelm I. gelegt. Der Kanal ist 98,650 km lang und verbindet die Elbmündung mit der Kieler Bucht. Seine Spiegelbreite beträgt 60 m, die Sohlenbreite 22 m, die Tiefe in der Mitte des Bettes 9 m, daher kann er selbst von den größten Kriegsschiffen befahren werden. An dem Endpunkte an der Elbmündung liegt Brunsbüttel, am andern Holtenau, uörd- lich von Kiel. Zum Schutze gegen die Fluten des Meeres sind an beiden Endpunkten mächtige Schleusen angebracht. Jede ist als Doppelschleuse gebaut, mit je einer Kammer für die Ein- und Aus- fahrt. Andere als diese beiden Endschleusen hat der Kanal nicht. Dagegen ist er mehrfach überbrückt. Die beiden Hochbrücken bei Grünental und bei Levensau gehören zu den mächtigsten Bau- werken der Welt. An dem Kanal, der ein beredtes Denkmal deutscher Kunst und deutschen Fleißes ist, waren acht Jahre hindurch ca. 8000 Arbeiter beschäftigt; 15 Schnelldampfer, 77 Lokomotiven und 2700 Güter- wagen schafften die gewaltigen Erd- und Steinmassen fort. Die Gesamtkosten betrugen 156 Millionen Mark. Vom 18. bis 22. Juni 1895 fand die feierliche Einweihung des Kaiser Wilhelm-Kanals durch Kaiser Wilhelm Ii. statt. Durch diese wichtige Wasserstraße kann man auf kürzestem Wege aus den Häfen an der Ostseeküste in die der Nordsee gelangen. Die Ostsee ist der Nordsee und auch dem Atlantischen Ozean um etwa 30 Stunden Fahrt nähergerückt, das bedeutet eine Entfernung von etwa 750 km. Die Fahrzeit durch den Kanal beträgt für Dampfer ca. 10 Stunden. Segelschiffe gelangen auf dieser Wasserstraße von Hamburg nach Kiel 4 Tage früher als um die Halbinsel Jütland herum und brauchen sich nicht den bereits im § 15,1 erwähnten Ge- fahren auszusetzen. Der russische Handel Hamburgs hat sich in der kurzen Zeit des Bestehens dieses Kanals fast verdoppelt. Die Ein- nahmen von den den Kanal passierenden abgabepflichtigen Schiffen betrug 1902/03 2217483 Mark. Ferner hat der Kanal eine große Bedeutung

5. Mittelalter - S. 31

1879 - Dillenburg : Seel
— 31 — mit äußeren Feinden nichts zu thun, und als im Jahre 924 die Magyaren wieder einen Raubzug nach Deutschland unternahmen, gelang es einem sächsischen Heerhaufen, einen magyarischen Heerführer gefangen zu nehmen und vor Heinrich zu bringen, wodurch er einen neunjährigen Waffenstillstand von ihnen erzwang, während dessen er einen nur geringen Tribut zu zahlen versprach. Diese Zeit der Ruhe benutzte Heinrich aufs weiseste. Da uemlich die Magyaren meist beritten waren, so konnte ihnen am besten durch feste Plätze Widerstand geleistet werden; solche aber waren in Deutschland nirgends zu finden; die Befestigungen, welche die Römer frühe am Rhein und an der Donau angelegt hatten, waren verfallen. Heinrich ließ an der Ostgrenze von Thüringen und Sachsen Burgen anlegen, neben welchen sich bald mit Wall und Graben umschlossene Dörfer und Städte erhoben. Jeder neunte Mann mußte vom Lande in die Städte ziehen, wohin Heinrich auch die Märkte und Gerichte verlegte; noch andere Vorrechte ertheilte er den Städten und ihren Bewohnern, welch' letztere man, da die befestigten Städte ebenfalls Burgen hießen, Bürger nannte. So ist Heinrich der Gründer vieler Städte*), wie z. B. M erse -. bürg, Quedlinburg und Meißen, und eines neuen Standes im Volke, des Bürgerstandes, geworden. Die Städte wurden so geräumig gebaut, daß während des Krieges auch Me Landbevölkerung darin Platz finden konnte, und damit es in Kriegs-zeiten nicht an den nöthigen Nahrungsmitteln fehle, mußte der dritte Theil alles Getreides in die Städte geliefert werden. — Die Deutschen kämpften bisher noch meist zu Fuß; weil ihnen daher die Magyaren noch weit überlegen waren, so übte Heinrich seine Deutschen auch im Kampfe zu Roß; das Fußvolk lehrte er, die Pfeile der Feinde mit dem Schilde aufzufangen, die Reiterei, wie man den Feind verfolge. Um den Kampf zu Roß noch mehr zu üben, soll er die Kampfspiele, Turniere, eingeführt haben. So bereitete er den Magyaren nach jeder Beziehung einen würdigen Empfang. Als der Waffenstillstand im Jahre 933 abgelaufen war, erschienen die magyarischen Gesandten wieder, um den Tribut zu fordern. Heinrich aber, der den Krieg gegen die Feinde schon lange beschlossen hatte und dazu auch die Bewilligung der Volksversammlung besaß, ließ ihnen einen räudigen, an Ohren und Schwanz verstümmelten Hund reichen und dabei sagen, wer mehr haben wolle, möge kommen und es holen. Voll Erbitterung *) Daher auch der andre Beiname Heinrichs: der Stüdtegrünbcr.

6. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 145

1894 - Dresden : Jacobi
145 Darauf erwiderte das Volk, da es sehnlichst verlange, von dem lebendigen Gott erlst zu werden, und gelobte dem König seine Hlfe gegen das wilde Volk. Als nun bald darauf die Gesandten der Un-garn zum Könige kamen, um den blichen Tribut zu holen, wurden sie von ihm mit Hohn abgewiesen und muten mit leeren Hnden in ihr Land zurckkehren. Unverweilt eilten da die Ungarn mit einem bedeutenden und ergrimmten Heere nach Sachsen. Sie nahmen ihren Marsch durch das Land der Daleminzier und verlangten von diesen, ihren alten Freunden Beistand. Da diese aber die jetzige Macht der Sachsen kannten, warfen sie ihnen als Geschenk einen fetten Hund vor. Nun drangen die Ungarn allein in Thringen ein und durch-zogen sengend und brennend das Land. Sodann teilten sich ihre Scharen; ein Teil zog nach Westen, und versuchte von Sden in Sachsen ein-zudringen. Aber die erzrnten Sachsen, verstrkt durch die Thringer, rieben das ganze feindliche Heer auf. Die im Osten zurckgebliebenen Ungarn zogen gegen die Burg, welche ein Thringer bewohnte, der mit der Schwester des Knigs ver-heiratet war, und in der sie viele Schtze vermuteten. Als sie aber von der Niederlage ihrer Gefhrten und von dem Nahen des kniglichen Heeres hrten, verlieen sie, von Furcht ergriffen, das Lager, und riefen durch Feuer und ungeheuren Rauch die zerstreuten Schwrme zusammen. Aber der König fhrte am folgenden Tage in der Nhe von Riade an der Unstrut sein Heer gegen sie, nachdem er es eindringlich ermahnt hatte, krftig fr Religion und Vaterland zu kmpfen und rhmlich zu sterben. Auf den Rat des Knigs ritten die Deutschen geschlossen, mit vorgehaltenen Schilden, um die Pfeile der Gegner aufzufangen, gegen diese vor; dann fielen sie mit raschem Anlaufe der den Feind her, soda viele Ungarn niedergeschlagen wurden,. ehe sie den zweiten Pfeil abdrcken konnten. Da wandten sich die berlebenden so eilig zur Flucht, da ihnen das schnellfigste Pferd zu langsam erschien. So wurden also die Ungarn zum Teil niedergemetzelt, zum Teil zerstreut; die zahllosen Scharen Deutsche, welche sie bereits zu Gefangenen gemacht hatten, wurden befreit. (933.) Hinfort mieden die Ungarn auf lange Zeit Deutschland. Das siegreiche Heer begrte den König als Vater des Vater-landes, gromchtigen Herrscher und Kaiser." 4. Die Dnen. Noch war ein dritter Feind nnbezwnngen, die Dnen im Norden, welche sich der Mark Holstein bemchtigt und alle Deutschen der die Elbe zurckgedrngt hatten. Nicht genug hiermit, sie berfielen auch die Kstenlnder und trieben arge Seeruberei. Im Jahre 934 eilte Heinrich auch gegen sie, trieb sie bis der die Eider zurck und grndete zwischen Eider und Schlei die Mark Schleswig. So war Heinrich I. der Erretter und starke Schirmherr seines frher bedrngten Volkes! Lewin, Unsere Kaiser und ihr Haus. 10

7. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 157

1894 - Dresden : Jacobi
In der Frhe des Schlachttages strkte sich das Herr abermals durch einen feierlichen Gottesdienst und rckte dann mutig mit fliegenden Fahnen aus dem Lager, acht Heerhaufen zhlend, jeder ungefhr 1000 Reiter stark.*) Den ersten, zweiten und dritten Haufen bildeten die Bayern, an ihrer Spitze die Feldherrn Heinrichs (er selbst lag an einer Krank-hett, woran er auch bald starb, schwer danieder); den vierten bildeten die Franken, deren Fhrer war der khne Konrad, der Schwiegersohn Ottos; im fnften, dem kniglichen Haufen, befand sich Otto selbst, um-geben von den Auserlesenen aus allen Streitern und von den mutig-steil und tapfersten Jnglingen; vor diesem Haufen wurde die siegge-wohnte Reichsfahne, mit dem Erzengel Michael geschmckt, einhergetragen; den sechsten und siebenten Haufen machten die Schwaben unter ihrem Her-zge Bnrchard aus. Die achte Schar, die bhmischen Ritter, bildeten den Nachtrab; unter ihrer Obhut stand alles Gepck und der ganze Tro. In der Nacht war ein Teil des feindlichen Heeres unbemerkt der den Flu gegangen. Diese Schar fiel pltzlich mit ungeheurem Geschrei dem deutschen Heere in den Rcken, zerstreute die Bhmen und bemchtigte sich des ganzen Gepckes. Ebenso wurden die Schwaben geworfen. Der Feind bedrohte nun den kniglichen Haufen. Da rckte der tapfere Konrad mit seinen Franken todesmutig gegen den grimmen Feind vor, gebot seinem Vordringen Einhalt, verjagte ihn und eroberte das Gepck zurck. Als so die Gefahr im Rcken beseitigt war, hielt Otto eine be-geisterte Ansprache an seine junge Schar, ergriff seinen Schild und die heilige Lanze und sprengte khn in den Feind hinein, er an der Spitze, allen voran; seine Ritter folgten ihm und hieben wacker in den Feind. Solchem Ansturm konnten die Feinde nicht widerstehen. Nach kurzer Zeit waren die feindlichen Reihen auseinander gesprengt, und das Heer der Ungarn lste sich in wilder Flucht auf. Furchtbar hauste in ihren Reihen das Schwert der Deutschen; viele Tausende kamen im Kampfe oder bei der Verfolgung um; nur einige entkamen. Otto verfolgte die fliehenden Ungarn bis Regensburg. Hier hielt er strenges Gericht der die gefangenen Mordbrenner; viele, selbst vor-nehme Ungarn lie er als Ruber aufknpfen. Im Kampfe waren aber auch viele Deutsche umgekommen. Am meisten wurde der Tod des tapfern Konrad beklagt. Seit dieser Niederlage verging den Ungarn die Lust zur Rckkehr. Bald darnach wurden sie sehaft, nahmen das Christentum an und grn-deten um das Jahr 1000 das heutige Knigreich Ungarn (unter Stephan dem Heiligen). 7. Otto gewinnt Italien und die Kaiserwrde, a) Berengar abgesetzt. Die Zeit der inneren Unruhen hatte Berengar dazu benutzt, seine beschworenen Lehnspflichten abzuschtteln; auch machte er sich vieler *) Beispiel einer Ritterschlacht nach dem Berichte Widukinds.

8. Geschichte des teutschen Volkes - S. 96

1837 - Oldenburg : Schulze
96 Zweiter- Zeitraum. gehorchten. Er selbst legte großes Gewicht auf bicfeu Erwerb der Kaiserwürde, als der bequemsten Einigung so vieler fast ungefügiger Massen und so vielfach durch einander geworfener Interessen. Und so wenig hatte er sich mit diesem erzielten Eindrücke verrechnet, daß die Wirkung desselben auch nach sei- nem Tode fast bis auf den heutigen Tag- selbst nach der Thei- llmg der Gewalten, mehr durch eine ehrfurchtsvolle Geltung- als durch wirkliche Macht, fortbestanden hat. Karl blieb bis Ostern in Italien und begab sich darauf in sein Reich zurück, wo er dann auf einein Reichstage zu Aachen von den sammtlichen Vasallen neuerdings den Eid det Treue auf den kaiserlichen Namen schwören ließ (I. 803). Der unangenehmste Schatten in dem erhabenen Glanze der Kaiserkrone blieben aber stets noch die unbesiegten, oder wenigstens nicht beschwichtigten Sachsen, welche außerdem ge- genwärtig mit ihren nördlichen Nachbaren in freundschaftlichere Verhältnisse zu kommen begonnen und dadurch am Ende noch leicht eine rächende Geißel ihrer niedergetrctenen Freiheit hätten werden können.- Godofried, König det Dänen, war dieser Freund in der Noth und hinter ihm saßen noch mächtigere Freunde in dem heutigen Schweden, Norwegen und Jütland: rohe, un- gebändigte Naturen, in der eignen Heimat nicht hinlänglich versorgt und deshalb größtentheils vom Raube fremder Völker lebend. Die Nord- und Ostseeküsten waren ihren Landungen am häufigsten ausgesetzt und die namenlosen Horden erhielten von den Beraubten die Benennung Normannen. Zu dieses Volkes Stamm gehörte auch Godofrid, den Karl an sich schon mit scheelen Blicken ansehen und noch mehr, wenn in Gemein- schaft mit den Sachsen, für des Reiches Sicherheit und Ruhe fürchten mußte. Also beschloß er, den wirren Zustand im Sach- senlande jedenfalls zu beendigen. Und so unerwartet war der Schlag, den er führte- daß Sachsen bereits ohnmächtig zu Boden lag- als Godofried noch zu dessen Hülfe herbeieilen zu können meinte. Darauf erfolgte im Jahre 804 2er Frieden zu Selz, welcher die Sachsen zwar in ihrer nationalen Eigenthümlichkeit und bei ihren Gesetzen und Gewohnheiten ließ, sie aber nichts desto weniger dem Frankenreiche dauernd einverleibte. Die bis^ herigen Grundeigenthümcr würden lehenpflichtige Leute, alle kamen unter fränkische Grafen und Beamte, und die Wider- spenstigen wurden nicht geschont- indem sogar ihrer 10,000 von der dänischen Grenze an den Rhein verpflanzt wurden. Die Hauptbedingung aber war die Annahme des Christenthums und Entrichtung der Zehnten an die geistlichen Herrn, welche Ab- gabe von jeher ein gewaltiger Stein des Anstoßes gewesen war. Die Mit den Sachsen verbunden gewesenen Friesen hatten glei- ches Loosd Gegen die Danen und Normannen waren indeß

9. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 165

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
165 niz, Auerbach rc. ihre eiserne Hand fühlen mußten. Am unmenschlichsten verfuhren sie im Plauen, wo 7—8oo Einwohner ermordet, die Haupt- kirche, das Kloster, das deutsche Haus und an- dre Gebäude erst geplündert, dann verbrannt wurden. Die Vornehmsten der Stadt, Ritter des deutschen Ordens, Dominikanermönche und viel Voigtländische Edelleute hatten sich auf den Ra tschau er, oder das in der Stadt gelegene Schloß, geflüchtet. . Hier sas auch, wie man sagt, ein Hussiten-Offizier, v. Sternberg, gefangen. Desto mehr Reiz für seine Kamera- den, das Schloß zu erobern. Es ward aufgs- fordert mit der heiligen Versicherung, eines freien Abzugs. Die Belagerten traten deshalb in Un- terhandlungen, legten Panzer und Harnisch ab und schickten Deputirte in das Hussitenlager. Ein fahrlässiger oder verrätherifcher Thorwärter aber verriegelte indes nicht fest genug das Burgthor. Die Hussiten, uneingedenk ihrer Zusage, dringen, den Sabel in der Faust, ein und alles, was Odem hat, muß über die Klinge springen, „daß das bludt an dy wandt und balcken sprang, daß man noch heut betagenn ficht." Auch hier, wie über- all, übten sie am meisten Rache gegen die Geist- lichkeit. Die Dominikaner wurden nämlich theils in unreine Gruben geworfen, wo sie lang- sam verderben mußten, theils lebendig begraben. Von Plauen nahmen die Unmenschenj ihren Zug nach Franken und Baiern und kehrten, nach- dem

10. Erzählungen aus der griechischen Geschichte - S. 48

1868 - Oldenburg : Stalling
48 8. Die Eroberung von Troja. Nachdem die Griechen zehn Jahre lang erfolglos vor Troja gekämpft hatten, nahmen sie endlich ihre Zuflucht zur List. Auf den Rath des Odysseus fällten sie auf dem waldreichen Jdage- birge hochstämmige Tannen, und nun zimmerte der kunstreiche Held Epeos ein mächtiges Roß. zuerst die Füße des Pferdes, dann den Bauch, über diesen fügte er den gewölbten Rücken, hinten die Weichen, vorn den Hals; über ihn formte er zierlich die Mähne, die sich flatternd zu bewegen schien; Kopf und Schweif wurden reichlich mit Haaren versehen, aufgerichtete Ohren an den Pferdekopf gesetzt und gläserne leuchtende Augen unter der Stirn angebracht; kurz es fehlte nichts, was an einem lebendi- gen Pferde sich regt und bewegt. So vollendete er mit Athene's Hülfe das Werk in drei Tagen, zur Verwunderung des ganzen Heeres. Nun stiegen die tapfersten Helden, Neoptolemos, der Sohn des Achilles, Menelaos, Diomedes, Odysseus, Philoktetes, Ajax und andre, zuletzt Epeos, der das Roß verfertigt, in den ge- räumigen Bauch des hölzernen Pferdes; die übrigen Griechen aber steckten Zelte und Lagergeräth in Brand und segelten dann nach der nahe gelegenen Insel Tenedos, wo sie ans Land stiegen. Als die Trojaner den Rauch des Lagers in die Luft steigen sahen und auch die Schiffe verschwunden waren, strömten sie voll Freuden aus der Stadt nach dem Griechischen Lager zu und erblickten hier das gewaltige hölzerne Roß. Während sie unter einander stritten, ob man das Wunderding in die Stadt schaffen oder den Flammen übergeben sollte, trat Laokoon, ein Priester des Apollo, in ihre Mitte und rief: ,,Unselige Mit- bürger. welcher Wahnsinn treibt euch? Meint ihr, die Griechen seien wirklich davon geschifft, oder eine Gabe der Danaer ver- berge keinen Betrug? Kennt ihr den Odysseus so? Entweder ist eine Gefahr in dem Rosse verborgen, oder es ist eine Kriegs- maschine , die von in der Nähe lauernden Feinden gegen un- sere Stadt angetrieben werden wird! Was es aber auch sein mag, traut dem Thiere nicht!" Mit diesen Worten stieß er eine mächtige eiserne Lanze, die er einem neben ihm stehenden Krieger entriß, in den Bauch des Pferdes. Der Speer zitterte im Holz und aus der Tiefe tönte ein Wiederhall wie aus einer Kellerhöhle. Aber der Geist der Trojaner blieb verblendet.
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