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1. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 35

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 35 — Feind, der ihn noch weit entfernt glaubte. Vor dem sächsischen Lager wirbelten dichte Staubwolken auf. Die Sachsen erkannten die Gefahr, und Schrecken ergriff sie. In toller Wut schrie alles nach Waffen und Pferden. Die Fürsten, ihre Mannen und alle, die Pferde hatten, eilten aus dem Lager und stürzten in einem dichten, verworrenen Knäuel auf die vorderste Schaar der Königlichen los. Die Bauern aber blieben im Lager und warteten voll Angst auf den Ausgang des Kampfes. Die Schwaben wankten vor den furchtbaren Schwerthieben der Sachsen; aber die Bayern kamen ihnen zu Hilse, die Franken griffen den Feind von der Seite an, der König mit seiner auserlesenen Schaar that Wunder der Tapferkeit — da wandten sich die ermatteten Sachsen zur Flucht und sprengten zurück zum Lager. Zugleich mit ihnen waren aber auch die Sieger dort. (Was wird jetzt geschehen? Das Lager kann nicht mehr verteidigt werden; die berittenen Edlen werden sich durch die Schnelligkeit ihrer Pferde retten, die Bauern sind verloren. Bestätigung.) Da jagten die sächsischen Reiter nach der andern Seite des Lagers davon; ihre schnellen und frischen Pferde retteten sie vor den Verfolgern. Nun fielen die Königlichen wütend über die Bauern her und metzelten sie nieder; wer ihrem Schwert entrann, ertrank in der Unstrut; achttausend Bauern verloren hier ihr Leben. Das reich ausgestattete Lager der Sachsen wurde geplündert, der Sieg war gewonnen. Zur Erläuterung: Wie kam es zum Sieg über die Sachsen? (Bereitwilligkeit der Fürsten, großes Heer, Klugheit des Heerführers; dadurch Überraschung ver ungeordneten Feinde durch das geordnete Heer. Tapferkeit der Königlichen und des Königs. Stimmung des Königs während des Kampfes und im Siege). An der Geschichte fällt mir mancherlei auf, zunächst, daß der Papst die Kirchenschänder nicht bestrafte (wie? Bann). Er lebte schon damals im Streit mit dem König und wollte daher seinen Gegner nicht durch Schwächung der Empörer stärken. Da sieht man deutlich: Er bestraft die Frevel gegen die Kirche nur, wenn es ihm nützt; er war nicht gerecht, sonst müßte er jeden Frevel bestrafen. Warum metzelten die Ritter so wütend die Bauern nieder? Sie wollten die Bauern dafür züchtigen, daß sie sich erlaubten, ritterliche Waffen zu tragen. Aber die achttausend bewaffneten Bauern konnten sich doch wehren? Sie waren nicht so gut gerüstet wie die Ritter, besonders fehlten ihnen die festen Schutzwaffen (Schild, Helm, Kettenhemd), auch waren sie nicht so geübt im Kämpfen wie die Ritter, die von Jugend auf das Führen der Waffen wie ein Handwerk gelernt hatten. — Zusammenfassung: Sieg des Königs über die Sachsen. Vierter Abschnitt: Die Ausnutzung des Sieges. Wie der König seinen Sieg über die Sachsen ausnutzte. Was werden die besiegten Sachsen nun thun? Sie werden einsehen, daß jeder Widerstand gegen die Übermacht des Königs vergeblich ist, und werden sich daher ihm unterwerfen. Und welche Bedingungen 3*

2. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 77

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 77 — Zweite Einheit. Der Langoöardenkrieg. Riel: Von dem Kriege, von dem die Sage „der eiserne Karl" handelt — von dem Kriege Karls gegen den Langobardenkönig Deir-derius (ergänzen die Schüler). I. Die Sage wird von den Schülern erzählt. Ihr wißt schon, wo das Langobardenreich (Aussprache!) lag. — Aus dem ersten Zuge Ottos des Großen nach Italien; nach den Langobarden (wahrscheinlich „die Langbärtigen") wurde das Land „Lombardei aenannt. Ihr kennt auch den Namen der Hauptstadt des Destderms, wo der Turm zu denken ist. — Pavia (Orthographie!) Bestimmung der Lage Pavias nach der Stelle in der Sage: nicht weit von uer Mündung des Tessin in den Po, den beiden Hauptflüssen der Lombarde:. Huldigung der italienischen Großen und Vermählung Ottos in Pavra. Ii Das Wahre in der Sage wird von dem Unwahren geschieden: Ob wohl der Langobardenkönig beim Heranrücken eines Feindes wirklich auf einen Turm gestiegen ist? — Der hatte mehr zu thun, er mußte sein Heer gegen den Feind führen zc. Eiserne Rüstungen, wie die Sage ste schildert, wurden eru )pater zur Zeit der Kreuzzüge (Ludwig, der Gemahl der heiligen Elisabeth) getragen. Damals hatten die Krieger zwar auch Helme von Eisen und Harnische (auf Leder oder Leinwand aufgenähte, ziegelartig aufeinander liegende Eisenplättchen), auch wohl Beinschienen, außerdem Schild, Schwert, Dolch, Lanze, Bogen mit Köcher und Pfeilen, aber vollständige Elsenkleider noch nicht. Wahr aber ist, daß Karl große Macht besaß (Deutschland, Frankreich) und mit einem großen Heere nach Italien zog; daß er von hoher, mächtiger Gestalt und Ehrfurcht einflößendem Aussehn war; daß er den Defiderius in Pavia belagerte und, wie sich wob! aus der Sage schließen läßt, völlig niederwarf. Zur Bestätigung, daß Defiderius den Kampf wirklich aufnahm und nicht sofort feig sich flüchtete, und zur Ergänzung kann hier die Sage: „Der langobardische Spielmann" eintreten. Aus ihr wird gewonnen: daß Desiderius die Alpenpässe — Karl selbst zog über den M Cenis, ein anderer Teil seines Heeres über den großen Bernhard — besetzt hatte; daß Karl die Stellung der Langobarden umging und Deiiderius zum Rückzug nach Pavia nötigte; daß Karl durch Verräterei unterstützt wurde.*) *) Vgl. Jahrbücher des Fränkischen Reichs unter Karl d. Großen von Abel, und Simson, S. 143 ff.

3. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 91

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 91 — 4. Karls Eigenschaften: a) äußere: groß, Ehrfurcht einflößend, freundlich. b) innere: fromm, pflichtgetreu (mäßig, einfach, fleißig, sparsam mit der Zeit; gerecht, wohlthätig, patriotisch), tapfer, beredt, wissenschaftlichen Sinns. 5. Kulturhistorisches: a) die Franken: sie trugen enge Gewänder, (leinene^Unter-kleider, ein Wams, Hosen, Binden um die Beine, Schuhe). Bewaffnung (Helm. Harnisch, Beinschienen, Schild, Schwert [lange Messers, Dolch, Lanze, Bogen mit Köcher und Pfeilen). „Erbfolge"; b) die Sachsen: heidnisch; Trunk- und Spielsucht; Mord, Menschenopfer; falsche Freiheitsliebe (Ungebundenheit, Einzelwohnung); Krieg, Jagd; — Tapferkeit, Wahrheitsliebe, Treue; c) die Araber: muhamedanisch (Türken), Ausbreitung ihres Glaubens mit Feuer und Schwert; d) die Awaren: heidnisch; Raubzüge; e) Das Christentum wird durch Karl verbreitet unter den Sachsen und den Avaren. y. Kaiser Karl war das Vorbild Ottos des Großen, er iit auch für uns noch ein Vorbild. — Nachweis (Körperübung, Kleidung, Mäßigkeit, Klarheit der Sprache, Fleiß zc.). Als Ergänzung zu der Stelle: „wenn die Gesandten fremder ^olter vor ihm erschienen" (angezogen durch Karls Ruhm), können die Gesandtschaften des Kalifen Harnn al Raschid in Bagdad erwähnt werden und dessen reiche Geschenke: ein Elefant, seidene Gewänder, Spezereien, ein prächtiges Zelt, zwei messingene große Leuchter, vor allem aber eine Uhr, gleichfalls aus Messing, „in der der Laus der zwöls Stunden nach einer Wasseruhr sich bewegte, mit ebensoviel ehernen Kügelchen, die nach Ablauf der Stunden herunterfielen und dadurch ein darunter liegendes Becken erklingen machten: ferner waren darin zwölf Reiter, die am Ende der Stunden aus zwölf Fenstern herauskamen und durch ihre Bewegung ebensoviele zuvor verschlossene Fenster ausmachten; noch vieles andere befand sich in dieser Uhr, was jetzt auszuzählen zu weitläufig wäre" (Einhards Jahrbücher). — Man kann sich denken, daß Karl Gegengeschenke sandte: als solche nennt die allerdings zweifelhafte Erzählung eines Mönchs: Pferde, spanische Maultiere, Jagdhunde, feine Leinwand und andere Weberarbeiten. Warum hat Karl den Beinamen „der Große" erhalten? — Hier kann die Geschichte von Karls Vater „Pippin" nachgeholt werden. Warum heißen die Nachkommen Pippins die Karolinger ? — Größere Bebeutung Karls des Großen. — Die späteren Karolinger

4. Mittelalter - S. 31

1879 - Dillenburg : Seel
— 31 — mit äußeren Feinden nichts zu thun, und als im Jahre 924 die Magyaren wieder einen Raubzug nach Deutschland unternahmen, gelang es einem sächsischen Heerhaufen, einen magyarischen Heerführer gefangen zu nehmen und vor Heinrich zu bringen, wodurch er einen neunjährigen Waffenstillstand von ihnen erzwang, während dessen er einen nur geringen Tribut zu zahlen versprach. Diese Zeit der Ruhe benutzte Heinrich aufs weiseste. Da uemlich die Magyaren meist beritten waren, so konnte ihnen am besten durch feste Plätze Widerstand geleistet werden; solche aber waren in Deutschland nirgends zu finden; die Befestigungen, welche die Römer frühe am Rhein und an der Donau angelegt hatten, waren verfallen. Heinrich ließ an der Ostgrenze von Thüringen und Sachsen Burgen anlegen, neben welchen sich bald mit Wall und Graben umschlossene Dörfer und Städte erhoben. Jeder neunte Mann mußte vom Lande in die Städte ziehen, wohin Heinrich auch die Märkte und Gerichte verlegte; noch andere Vorrechte ertheilte er den Städten und ihren Bewohnern, welch' letztere man, da die befestigten Städte ebenfalls Burgen hießen, Bürger nannte. So ist Heinrich der Gründer vieler Städte*), wie z. B. M erse -. bürg, Quedlinburg und Meißen, und eines neuen Standes im Volke, des Bürgerstandes, geworden. Die Städte wurden so geräumig gebaut, daß während des Krieges auch Me Landbevölkerung darin Platz finden konnte, und damit es in Kriegs-zeiten nicht an den nöthigen Nahrungsmitteln fehle, mußte der dritte Theil alles Getreides in die Städte geliefert werden. — Die Deutschen kämpften bisher noch meist zu Fuß; weil ihnen daher die Magyaren noch weit überlegen waren, so übte Heinrich seine Deutschen auch im Kampfe zu Roß; das Fußvolk lehrte er, die Pfeile der Feinde mit dem Schilde aufzufangen, die Reiterei, wie man den Feind verfolge. Um den Kampf zu Roß noch mehr zu üben, soll er die Kampfspiele, Turniere, eingeführt haben. So bereitete er den Magyaren nach jeder Beziehung einen würdigen Empfang. Als der Waffenstillstand im Jahre 933 abgelaufen war, erschienen die magyarischen Gesandten wieder, um den Tribut zu fordern. Heinrich aber, der den Krieg gegen die Feinde schon lange beschlossen hatte und dazu auch die Bewilligung der Volksversammlung besaß, ließ ihnen einen räudigen, an Ohren und Schwanz verstümmelten Hund reichen und dabei sagen, wer mehr haben wolle, möge kommen und es holen. Voll Erbitterung *) Daher auch der andre Beiname Heinrichs: der Stüdtegrünbcr.

5. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. 40

1873 - Oldenburg : Stalling
40 zu schmähen, doch Odysseus tadelte den Lästerer und schlug ihn mit seinem Scepter, daß sich blutige Schwielen auf dem getroffenen Rücken erhoben, zum großen Gelächter der übrigen Griechen, die seine schmerzhafte Miene sahen. Als einst Thersites sich erdreistete, sogar den göttlichen Achilles zu lästern, ward er von diesem getödtet. 3. Paris Kampf mit Menelaos. Das Heer, auf Nestors Rath nach Volksstämmen ge- ordnet, stand in Schlachtordnung, als man endlich den Staub der aus ihren Mauern heranziehenden Trojaner gewahr wurde. Nun setzten sich auch die Griechen in Bewegung. Als beide Heere einander nahe genug waren, daß der Kampf beginnen konnte, schritt aus der Nähe der Trojaner der Königs- sohn Paris vor, in ein buntes Pantherfell gekleidet, den Bogen um die Schulter gehängt, sein Schwert an der Seite, und indem er zwei spitze Lanzen schwenkte, forderte er den tapfersten aller Griechen heraus, mit ihm den Zwei- kampf zu wagen. Als diesen Menelaos aus den sich heraus- wälzenden Schaaren hervorspringen sah, freute er sich wie ein junger Löwe, dem eine ansehnliche Beute, ein Gemsbock oder ein Hirsch in den Weg kommt, und schnell sprang er in voller Rüstung von seinem Wagen zur Erde herab, den frevelhaften Dieb seines Hauses zu bestrafen. Dem Paris graute beim Anblick eines solchen Gegners, und er entzog sich dem Kampfe erblassend und in das Gedränge seiner Landsleute zurückfahrend, als hätte er eine Natter gesehen. Als ihn Hektor so in die Menge der Trojaner zurücktauchen sah, rief er ihm voll Unmuth zu: „Bruder, du bist doch nur von Gestalt ein Held, in Wahrheit aber nichts als ein weibi- scher, schlauer Verführer. Wärest du lieber gestorben, ehe du um Helena gebuhlt! Siehst du nicht, wie die Griechen ein Gelächter erheben, daß du es nicht wagest, dem Manne Stand zu halten, dem du die Gattin gestohlen hast? Du wärest werth, zu erfahren, an welchem Manne du dich ver- sündigt, und ich würde dich nicht bemitleiden, wenn du dich verwundet auf dem Boden wälztest und der Staub dein zier- liches Lockenhaar besudelte." Paris aber antwortete ihm:

6. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. 88

1873 - Oldenburg : Stalling
An diesem Tage veranstaltete Penelope einen Kampf und versprach dem Sieger ihre Hand zu geben. Sie stellte zwölf Beile hintereinander im Saale auf und gab den Freiern aus, einen Pfeil von dem gewaltigen Bogen des Odysseus durch die zwölf Oehre der Beile zu schießen. Die Freier nahmen den Kampf an, doch keiner vermochte den schweren Bogen zu spannen, obschon sie ihn durch Salbe und am Feuer geschmeidig zu machen versuchten. Schon wollten die ungeduldigen Freier den Kampf aus den folgenden Tag ver- schieben, als Odysseus sie bat, ihm den Bogen zum Versuch zu geben. Diese ergrimmten zwar über die Unverschämtheit des Bettlers, doch Telemachos ließ ihm die Waffe reichen. Jetzt betrachtete der Held kunstverständig den wohlbekannten Bogen, spannte die Sehne, — da krachte aus heiterer Luft der Donner als günstiges Zeichen für Odysseus — und der Pfeil fuhr schwirrend durch die Oehre der Beile, und verfehlte kein einziges der Löcher. Auf einen Wink des Odysseus gürtete Telemachos sein Schwert um, und den Speer erfassend trat er zu dem Vater hin, der jetzt aus die Schwelle des Saales sprang und die Pfeile aus dem Köcher vor sich ausschüttete. Dann rief er zu den Freiern: ,,Dieser furchtbare Wettkampf wäre nun vollendet, jetzt wühle ich mir ein anderes Ziel, das noch kein Schütze getroffen!" Bei diesen Worten traf sein Pfeil den Antinoos in die Gurgel, daß er den Becher aus der Hand fallen ließ und blutig zurücksinkend den Tisch mit den Speisen umstürzte. Noch glaubten die Freier, er habe ihn aus Ver- sehen getödtet, doch Odysseus rief finster um sich schauend: „Ha, ihr Hunde, ihr wähntet, ich würde nimmer zur Heimath zurückkehren, darum verzehrtet ihr mein Gut und warbet um meine Gemahlin; jetzt nahet euch euer Verderben!" Indeß hatte sich auch der treue Sauhirt und der Rinder- hirt bewaffnet und kämpften gegen die Freier. Nichts hals dem Eurymachos und den übrigen Freiern das Versprechen, dem Odysseus das verzehrte Gut zu ersetzen; Odysseus streckte ihn mit einem Pfeile zu Boden. So brachte jetzt jeder Pfeil- schuß einem Freier den Tod, und die Leichen füllten den Boden, denn auch Telemachos und die beiden Hirten erlegten viele der Feinde. Da holte der schändliche Ziegenhirt Melan-

7. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 157

1894 - Dresden : Jacobi
In der Frhe des Schlachttages strkte sich das Herr abermals durch einen feierlichen Gottesdienst und rckte dann mutig mit fliegenden Fahnen aus dem Lager, acht Heerhaufen zhlend, jeder ungefhr 1000 Reiter stark.*) Den ersten, zweiten und dritten Haufen bildeten die Bayern, an ihrer Spitze die Feldherrn Heinrichs (er selbst lag an einer Krank-hett, woran er auch bald starb, schwer danieder); den vierten bildeten die Franken, deren Fhrer war der khne Konrad, der Schwiegersohn Ottos; im fnften, dem kniglichen Haufen, befand sich Otto selbst, um-geben von den Auserlesenen aus allen Streitern und von den mutig-steil und tapfersten Jnglingen; vor diesem Haufen wurde die siegge-wohnte Reichsfahne, mit dem Erzengel Michael geschmckt, einhergetragen; den sechsten und siebenten Haufen machten die Schwaben unter ihrem Her-zge Bnrchard aus. Die achte Schar, die bhmischen Ritter, bildeten den Nachtrab; unter ihrer Obhut stand alles Gepck und der ganze Tro. In der Nacht war ein Teil des feindlichen Heeres unbemerkt der den Flu gegangen. Diese Schar fiel pltzlich mit ungeheurem Geschrei dem deutschen Heere in den Rcken, zerstreute die Bhmen und bemchtigte sich des ganzen Gepckes. Ebenso wurden die Schwaben geworfen. Der Feind bedrohte nun den kniglichen Haufen. Da rckte der tapfere Konrad mit seinen Franken todesmutig gegen den grimmen Feind vor, gebot seinem Vordringen Einhalt, verjagte ihn und eroberte das Gepck zurck. Als so die Gefahr im Rcken beseitigt war, hielt Otto eine be-geisterte Ansprache an seine junge Schar, ergriff seinen Schild und die heilige Lanze und sprengte khn in den Feind hinein, er an der Spitze, allen voran; seine Ritter folgten ihm und hieben wacker in den Feind. Solchem Ansturm konnten die Feinde nicht widerstehen. Nach kurzer Zeit waren die feindlichen Reihen auseinander gesprengt, und das Heer der Ungarn lste sich in wilder Flucht auf. Furchtbar hauste in ihren Reihen das Schwert der Deutschen; viele Tausende kamen im Kampfe oder bei der Verfolgung um; nur einige entkamen. Otto verfolgte die fliehenden Ungarn bis Regensburg. Hier hielt er strenges Gericht der die gefangenen Mordbrenner; viele, selbst vor-nehme Ungarn lie er als Ruber aufknpfen. Im Kampfe waren aber auch viele Deutsche umgekommen. Am meisten wurde der Tod des tapfern Konrad beklagt. Seit dieser Niederlage verging den Ungarn die Lust zur Rckkehr. Bald darnach wurden sie sehaft, nahmen das Christentum an und grn-deten um das Jahr 1000 das heutige Knigreich Ungarn (unter Stephan dem Heiligen). 7. Otto gewinnt Italien und die Kaiserwrde, a) Berengar abgesetzt. Die Zeit der inneren Unruhen hatte Berengar dazu benutzt, seine beschworenen Lehnspflichten abzuschtteln; auch machte er sich vieler *) Beispiel einer Ritterschlacht nach dem Berichte Widukinds.

8. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 165

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
165 niz, Auerbach rc. ihre eiserne Hand fühlen mußten. Am unmenschlichsten verfuhren sie im Plauen, wo 7—8oo Einwohner ermordet, die Haupt- kirche, das Kloster, das deutsche Haus und an- dre Gebäude erst geplündert, dann verbrannt wurden. Die Vornehmsten der Stadt, Ritter des deutschen Ordens, Dominikanermönche und viel Voigtländische Edelleute hatten sich auf den Ra tschau er, oder das in der Stadt gelegene Schloß, geflüchtet. . Hier sas auch, wie man sagt, ein Hussiten-Offizier, v. Sternberg, gefangen. Desto mehr Reiz für seine Kamera- den, das Schloß zu erobern. Es ward aufgs- fordert mit der heiligen Versicherung, eines freien Abzugs. Die Belagerten traten deshalb in Un- terhandlungen, legten Panzer und Harnisch ab und schickten Deputirte in das Hussitenlager. Ein fahrlässiger oder verrätherifcher Thorwärter aber verriegelte indes nicht fest genug das Burgthor. Die Hussiten, uneingedenk ihrer Zusage, dringen, den Sabel in der Faust, ein und alles, was Odem hat, muß über die Klinge springen, „daß das bludt an dy wandt und balcken sprang, daß man noch heut betagenn ficht." Auch hier, wie über- all, übten sie am meisten Rache gegen die Geist- lichkeit. Die Dominikaner wurden nämlich theils in unreine Gruben geworfen, wo sie lang- sam verderben mußten, theils lebendig begraben. Von Plauen nahmen die Unmenschenj ihren Zug nach Franken und Baiern und kehrten, nach- dem

9. Erzählungen aus der römischen Geschichte - S. 26

1861 - Oldenburg : Stalling
26 griffen und vor den König geführt, dem er unerschrocken sein Vorhaben bekannte. Als ihm Porsenna mit Martern drohte, streckte er, um zu zeigen, daß er alle Drohungen verachte, seine Rechte in die Flamme des nahestehenden Opferheerdes, ohne das geringste Zeichen von Schmerz zu vcrrathen. Da verwan- delte sich des Königs Zorn in Bewunderung; er schenkte dem Mucius das Leben, und dieser erklärte nun, gleichsam um den König für seine Milde zu belohnen, daß noch dreihundert rö- mische Jünglinge sich zu gleichem Zwecke verschworen hätten, um durch den Tod des Königs ihre Vaterstadt zu befreien. Mucius, der von dem Verlust seiner rechten Hand den Bei- namen Scävola (der links ist) erhielt, ward entlassen; der König aber, der sich von steten Gefahren umringt sah und für sein Leben fürchtete, ward zum Frieden geneigt, der auch wirklich zu Stande kam. Er hob die Belagerung aus und verzichtete auf die Wiedereinsetzung des Tarquinius; die Römer traten das rechte Tibcrufer an ihn ab, und stellten zehn Jünglinge und eben so viele Jungfrauen als Geißeln. Unter diesen Jungfrauen befand sich die edle Clölia. Sie täuschte die Wächter und schwamm mit den übrigen Jung- frauen über die Tiber. Vergebens schossen die Feinde ihre Pfeile auf sie ab: sie kam mit ihren Gefährtinnen glücklich nach Rom. Aber der römische Consul schickte die Clölia, deren Aus- lieferung Porsenna dringend verlangte, in das Etruskische Lager zurück. Der Heldenmuth der Jungfrau erregte des Königs Bewunderung; er vergab der Clölia und schenkte ihr die Frei- heit, ja er erlaubte ihr sogar, einige von den römischen Jüng- lingen, die als Geißeln im Lager waren, mit nach Hause zu nehmen. Sie wählte die jüngeren, deren zartes Alter am meisten der Beleidigung ausgesetzt war. Die Römer stellten der Clölia zu Ehren eine Statue, eine Jungfrau zu Roß, auf. So war denn auch dieser Versuch des Tarquinius, die Herrschaft wieder zu gewinnen, mißlungen. Er nahm hierauf seine Zuflucht zu den Latinern, die er zu einem Kriege gegen die Römer aufreizte, der im Jahre 496 v. Ehr. zum Ausbruch kam. Am See Regillus trafen beide Heere auf einander: es

10. Erzählungen aus der griechischen Geschichte - S. 48

1868 - Oldenburg : Stalling
48 8. Die Eroberung von Troja. Nachdem die Griechen zehn Jahre lang erfolglos vor Troja gekämpft hatten, nahmen sie endlich ihre Zuflucht zur List. Auf den Rath des Odysseus fällten sie auf dem waldreichen Jdage- birge hochstämmige Tannen, und nun zimmerte der kunstreiche Held Epeos ein mächtiges Roß. zuerst die Füße des Pferdes, dann den Bauch, über diesen fügte er den gewölbten Rücken, hinten die Weichen, vorn den Hals; über ihn formte er zierlich die Mähne, die sich flatternd zu bewegen schien; Kopf und Schweif wurden reichlich mit Haaren versehen, aufgerichtete Ohren an den Pferdekopf gesetzt und gläserne leuchtende Augen unter der Stirn angebracht; kurz es fehlte nichts, was an einem lebendi- gen Pferde sich regt und bewegt. So vollendete er mit Athene's Hülfe das Werk in drei Tagen, zur Verwunderung des ganzen Heeres. Nun stiegen die tapfersten Helden, Neoptolemos, der Sohn des Achilles, Menelaos, Diomedes, Odysseus, Philoktetes, Ajax und andre, zuletzt Epeos, der das Roß verfertigt, in den ge- räumigen Bauch des hölzernen Pferdes; die übrigen Griechen aber steckten Zelte und Lagergeräth in Brand und segelten dann nach der nahe gelegenen Insel Tenedos, wo sie ans Land stiegen. Als die Trojaner den Rauch des Lagers in die Luft steigen sahen und auch die Schiffe verschwunden waren, strömten sie voll Freuden aus der Stadt nach dem Griechischen Lager zu und erblickten hier das gewaltige hölzerne Roß. Während sie unter einander stritten, ob man das Wunderding in die Stadt schaffen oder den Flammen übergeben sollte, trat Laokoon, ein Priester des Apollo, in ihre Mitte und rief: ,,Unselige Mit- bürger. welcher Wahnsinn treibt euch? Meint ihr, die Griechen seien wirklich davon geschifft, oder eine Gabe der Danaer ver- berge keinen Betrug? Kennt ihr den Odysseus so? Entweder ist eine Gefahr in dem Rosse verborgen, oder es ist eine Kriegs- maschine , die von in der Nähe lauernden Feinden gegen un- sere Stadt angetrieben werden wird! Was es aber auch sein mag, traut dem Thiere nicht!" Mit diesen Worten stieß er eine mächtige eiserne Lanze, die er einem neben ihm stehenden Krieger entriß, in den Bauch des Pferdes. Der Speer zitterte im Holz und aus der Tiefe tönte ein Wiederhall wie aus einer Kellerhöhle. Aber der Geist der Trojaner blieb verblendet.
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