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1. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 35

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 35 — Feind, der ihn noch weit entfernt glaubte. Vor dem sächsischen Lager wirbelten dichte Staubwolken auf. Die Sachsen erkannten die Gefahr, und Schrecken ergriff sie. In toller Wut schrie alles nach Waffen und Pferden. Die Fürsten, ihre Mannen und alle, die Pferde hatten, eilten aus dem Lager und stürzten in einem dichten, verworrenen Knäuel auf die vorderste Schaar der Königlichen los. Die Bauern aber blieben im Lager und warteten voll Angst auf den Ausgang des Kampfes. Die Schwaben wankten vor den furchtbaren Schwerthieben der Sachsen; aber die Bayern kamen ihnen zu Hilse, die Franken griffen den Feind von der Seite an, der König mit seiner auserlesenen Schaar that Wunder der Tapferkeit — da wandten sich die ermatteten Sachsen zur Flucht und sprengten zurück zum Lager. Zugleich mit ihnen waren aber auch die Sieger dort. (Was wird jetzt geschehen? Das Lager kann nicht mehr verteidigt werden; die berittenen Edlen werden sich durch die Schnelligkeit ihrer Pferde retten, die Bauern sind verloren. Bestätigung.) Da jagten die sächsischen Reiter nach der andern Seite des Lagers davon; ihre schnellen und frischen Pferde retteten sie vor den Verfolgern. Nun fielen die Königlichen wütend über die Bauern her und metzelten sie nieder; wer ihrem Schwert entrann, ertrank in der Unstrut; achttausend Bauern verloren hier ihr Leben. Das reich ausgestattete Lager der Sachsen wurde geplündert, der Sieg war gewonnen. Zur Erläuterung: Wie kam es zum Sieg über die Sachsen? (Bereitwilligkeit der Fürsten, großes Heer, Klugheit des Heerführers; dadurch Überraschung ver ungeordneten Feinde durch das geordnete Heer. Tapferkeit der Königlichen und des Königs. Stimmung des Königs während des Kampfes und im Siege). An der Geschichte fällt mir mancherlei auf, zunächst, daß der Papst die Kirchenschänder nicht bestrafte (wie? Bann). Er lebte schon damals im Streit mit dem König und wollte daher seinen Gegner nicht durch Schwächung der Empörer stärken. Da sieht man deutlich: Er bestraft die Frevel gegen die Kirche nur, wenn es ihm nützt; er war nicht gerecht, sonst müßte er jeden Frevel bestrafen. Warum metzelten die Ritter so wütend die Bauern nieder? Sie wollten die Bauern dafür züchtigen, daß sie sich erlaubten, ritterliche Waffen zu tragen. Aber die achttausend bewaffneten Bauern konnten sich doch wehren? Sie waren nicht so gut gerüstet wie die Ritter, besonders fehlten ihnen die festen Schutzwaffen (Schild, Helm, Kettenhemd), auch waren sie nicht so geübt im Kämpfen wie die Ritter, die von Jugend auf das Führen der Waffen wie ein Handwerk gelernt hatten. — Zusammenfassung: Sieg des Königs über die Sachsen. Vierter Abschnitt: Die Ausnutzung des Sieges. Wie der König seinen Sieg über die Sachsen ausnutzte. Was werden die besiegten Sachsen nun thun? Sie werden einsehen, daß jeder Widerstand gegen die Übermacht des Königs vergeblich ist, und werden sich daher ihm unterwerfen. Und welche Bedingungen 3*

2. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 77

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 77 — Zweite Einheit. Der Langoöardenkrieg. Riel: Von dem Kriege, von dem die Sage „der eiserne Karl" handelt — von dem Kriege Karls gegen den Langobardenkönig Deir-derius (ergänzen die Schüler). I. Die Sage wird von den Schülern erzählt. Ihr wißt schon, wo das Langobardenreich (Aussprache!) lag. — Aus dem ersten Zuge Ottos des Großen nach Italien; nach den Langobarden (wahrscheinlich „die Langbärtigen") wurde das Land „Lombardei aenannt. Ihr kennt auch den Namen der Hauptstadt des Destderms, wo der Turm zu denken ist. — Pavia (Orthographie!) Bestimmung der Lage Pavias nach der Stelle in der Sage: nicht weit von uer Mündung des Tessin in den Po, den beiden Hauptflüssen der Lombarde:. Huldigung der italienischen Großen und Vermählung Ottos in Pavra. Ii Das Wahre in der Sage wird von dem Unwahren geschieden: Ob wohl der Langobardenkönig beim Heranrücken eines Feindes wirklich auf einen Turm gestiegen ist? — Der hatte mehr zu thun, er mußte sein Heer gegen den Feind führen zc. Eiserne Rüstungen, wie die Sage ste schildert, wurden eru )pater zur Zeit der Kreuzzüge (Ludwig, der Gemahl der heiligen Elisabeth) getragen. Damals hatten die Krieger zwar auch Helme von Eisen und Harnische (auf Leder oder Leinwand aufgenähte, ziegelartig aufeinander liegende Eisenplättchen), auch wohl Beinschienen, außerdem Schild, Schwert, Dolch, Lanze, Bogen mit Köcher und Pfeilen, aber vollständige Elsenkleider noch nicht. Wahr aber ist, daß Karl große Macht besaß (Deutschland, Frankreich) und mit einem großen Heere nach Italien zog; daß er von hoher, mächtiger Gestalt und Ehrfurcht einflößendem Aussehn war; daß er den Defiderius in Pavia belagerte und, wie sich wob! aus der Sage schließen läßt, völlig niederwarf. Zur Bestätigung, daß Defiderius den Kampf wirklich aufnahm und nicht sofort feig sich flüchtete, und zur Ergänzung kann hier die Sage: „Der langobardische Spielmann" eintreten. Aus ihr wird gewonnen: daß Desiderius die Alpenpässe — Karl selbst zog über den M Cenis, ein anderer Teil seines Heeres über den großen Bernhard — besetzt hatte; daß Karl die Stellung der Langobarden umging und Deiiderius zum Rückzug nach Pavia nötigte; daß Karl durch Verräterei unterstützt wurde.*) *) Vgl. Jahrbücher des Fränkischen Reichs unter Karl d. Großen von Abel, und Simson, S. 143 ff.

3. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 91

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 91 — 4. Karls Eigenschaften: a) äußere: groß, Ehrfurcht einflößend, freundlich. b) innere: fromm, pflichtgetreu (mäßig, einfach, fleißig, sparsam mit der Zeit; gerecht, wohlthätig, patriotisch), tapfer, beredt, wissenschaftlichen Sinns. 5. Kulturhistorisches: a) die Franken: sie trugen enge Gewänder, (leinene^Unter-kleider, ein Wams, Hosen, Binden um die Beine, Schuhe). Bewaffnung (Helm. Harnisch, Beinschienen, Schild, Schwert [lange Messers, Dolch, Lanze, Bogen mit Köcher und Pfeilen). „Erbfolge"; b) die Sachsen: heidnisch; Trunk- und Spielsucht; Mord, Menschenopfer; falsche Freiheitsliebe (Ungebundenheit, Einzelwohnung); Krieg, Jagd; — Tapferkeit, Wahrheitsliebe, Treue; c) die Araber: muhamedanisch (Türken), Ausbreitung ihres Glaubens mit Feuer und Schwert; d) die Awaren: heidnisch; Raubzüge; e) Das Christentum wird durch Karl verbreitet unter den Sachsen und den Avaren. y. Kaiser Karl war das Vorbild Ottos des Großen, er iit auch für uns noch ein Vorbild. — Nachweis (Körperübung, Kleidung, Mäßigkeit, Klarheit der Sprache, Fleiß zc.). Als Ergänzung zu der Stelle: „wenn die Gesandten fremder ^olter vor ihm erschienen" (angezogen durch Karls Ruhm), können die Gesandtschaften des Kalifen Harnn al Raschid in Bagdad erwähnt werden und dessen reiche Geschenke: ein Elefant, seidene Gewänder, Spezereien, ein prächtiges Zelt, zwei messingene große Leuchter, vor allem aber eine Uhr, gleichfalls aus Messing, „in der der Laus der zwöls Stunden nach einer Wasseruhr sich bewegte, mit ebensoviel ehernen Kügelchen, die nach Ablauf der Stunden herunterfielen und dadurch ein darunter liegendes Becken erklingen machten: ferner waren darin zwölf Reiter, die am Ende der Stunden aus zwölf Fenstern herauskamen und durch ihre Bewegung ebensoviele zuvor verschlossene Fenster ausmachten; noch vieles andere befand sich in dieser Uhr, was jetzt auszuzählen zu weitläufig wäre" (Einhards Jahrbücher). — Man kann sich denken, daß Karl Gegengeschenke sandte: als solche nennt die allerdings zweifelhafte Erzählung eines Mönchs: Pferde, spanische Maultiere, Jagdhunde, feine Leinwand und andere Weberarbeiten. Warum hat Karl den Beinamen „der Große" erhalten? — Hier kann die Geschichte von Karls Vater „Pippin" nachgeholt werden. Warum heißen die Nachkommen Pippins die Karolinger ? — Größere Bebeutung Karls des Großen. — Die späteren Karolinger

4. Mittelalter - S. 31

1879 - Dillenburg : Seel
— 31 — mit äußeren Feinden nichts zu thun, und als im Jahre 924 die Magyaren wieder einen Raubzug nach Deutschland unternahmen, gelang es einem sächsischen Heerhaufen, einen magyarischen Heerführer gefangen zu nehmen und vor Heinrich zu bringen, wodurch er einen neunjährigen Waffenstillstand von ihnen erzwang, während dessen er einen nur geringen Tribut zu zahlen versprach. Diese Zeit der Ruhe benutzte Heinrich aufs weiseste. Da uemlich die Magyaren meist beritten waren, so konnte ihnen am besten durch feste Plätze Widerstand geleistet werden; solche aber waren in Deutschland nirgends zu finden; die Befestigungen, welche die Römer frühe am Rhein und an der Donau angelegt hatten, waren verfallen. Heinrich ließ an der Ostgrenze von Thüringen und Sachsen Burgen anlegen, neben welchen sich bald mit Wall und Graben umschlossene Dörfer und Städte erhoben. Jeder neunte Mann mußte vom Lande in die Städte ziehen, wohin Heinrich auch die Märkte und Gerichte verlegte; noch andere Vorrechte ertheilte er den Städten und ihren Bewohnern, welch' letztere man, da die befestigten Städte ebenfalls Burgen hießen, Bürger nannte. So ist Heinrich der Gründer vieler Städte*), wie z. B. M erse -. bürg, Quedlinburg und Meißen, und eines neuen Standes im Volke, des Bürgerstandes, geworden. Die Städte wurden so geräumig gebaut, daß während des Krieges auch Me Landbevölkerung darin Platz finden konnte, und damit es in Kriegs-zeiten nicht an den nöthigen Nahrungsmitteln fehle, mußte der dritte Theil alles Getreides in die Städte geliefert werden. — Die Deutschen kämpften bisher noch meist zu Fuß; weil ihnen daher die Magyaren noch weit überlegen waren, so übte Heinrich seine Deutschen auch im Kampfe zu Roß; das Fußvolk lehrte er, die Pfeile der Feinde mit dem Schilde aufzufangen, die Reiterei, wie man den Feind verfolge. Um den Kampf zu Roß noch mehr zu üben, soll er die Kampfspiele, Turniere, eingeführt haben. So bereitete er den Magyaren nach jeder Beziehung einen würdigen Empfang. Als der Waffenstillstand im Jahre 933 abgelaufen war, erschienen die magyarischen Gesandten wieder, um den Tribut zu fordern. Heinrich aber, der den Krieg gegen die Feinde schon lange beschlossen hatte und dazu auch die Bewilligung der Volksversammlung besaß, ließ ihnen einen räudigen, an Ohren und Schwanz verstümmelten Hund reichen und dabei sagen, wer mehr haben wolle, möge kommen und es holen. Voll Erbitterung *) Daher auch der andre Beiname Heinrichs: der Stüdtegrünbcr.

5. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 157

1894 - Dresden : Jacobi
In der Frhe des Schlachttages strkte sich das Herr abermals durch einen feierlichen Gottesdienst und rckte dann mutig mit fliegenden Fahnen aus dem Lager, acht Heerhaufen zhlend, jeder ungefhr 1000 Reiter stark.*) Den ersten, zweiten und dritten Haufen bildeten die Bayern, an ihrer Spitze die Feldherrn Heinrichs (er selbst lag an einer Krank-hett, woran er auch bald starb, schwer danieder); den vierten bildeten die Franken, deren Fhrer war der khne Konrad, der Schwiegersohn Ottos; im fnften, dem kniglichen Haufen, befand sich Otto selbst, um-geben von den Auserlesenen aus allen Streitern und von den mutig-steil und tapfersten Jnglingen; vor diesem Haufen wurde die siegge-wohnte Reichsfahne, mit dem Erzengel Michael geschmckt, einhergetragen; den sechsten und siebenten Haufen machten die Schwaben unter ihrem Her-zge Bnrchard aus. Die achte Schar, die bhmischen Ritter, bildeten den Nachtrab; unter ihrer Obhut stand alles Gepck und der ganze Tro. In der Nacht war ein Teil des feindlichen Heeres unbemerkt der den Flu gegangen. Diese Schar fiel pltzlich mit ungeheurem Geschrei dem deutschen Heere in den Rcken, zerstreute die Bhmen und bemchtigte sich des ganzen Gepckes. Ebenso wurden die Schwaben geworfen. Der Feind bedrohte nun den kniglichen Haufen. Da rckte der tapfere Konrad mit seinen Franken todesmutig gegen den grimmen Feind vor, gebot seinem Vordringen Einhalt, verjagte ihn und eroberte das Gepck zurck. Als so die Gefahr im Rcken beseitigt war, hielt Otto eine be-geisterte Ansprache an seine junge Schar, ergriff seinen Schild und die heilige Lanze und sprengte khn in den Feind hinein, er an der Spitze, allen voran; seine Ritter folgten ihm und hieben wacker in den Feind. Solchem Ansturm konnten die Feinde nicht widerstehen. Nach kurzer Zeit waren die feindlichen Reihen auseinander gesprengt, und das Heer der Ungarn lste sich in wilder Flucht auf. Furchtbar hauste in ihren Reihen das Schwert der Deutschen; viele Tausende kamen im Kampfe oder bei der Verfolgung um; nur einige entkamen. Otto verfolgte die fliehenden Ungarn bis Regensburg. Hier hielt er strenges Gericht der die gefangenen Mordbrenner; viele, selbst vor-nehme Ungarn lie er als Ruber aufknpfen. Im Kampfe waren aber auch viele Deutsche umgekommen. Am meisten wurde der Tod des tapfern Konrad beklagt. Seit dieser Niederlage verging den Ungarn die Lust zur Rckkehr. Bald darnach wurden sie sehaft, nahmen das Christentum an und grn-deten um das Jahr 1000 das heutige Knigreich Ungarn (unter Stephan dem Heiligen). 7. Otto gewinnt Italien und die Kaiserwrde, a) Berengar abgesetzt. Die Zeit der inneren Unruhen hatte Berengar dazu benutzt, seine beschworenen Lehnspflichten abzuschtteln; auch machte er sich vieler *) Beispiel einer Ritterschlacht nach dem Berichte Widukinds.

6. Kursus 2. - S. 21

1880 - : Lauteborn
— 21 — Wirken hörte, ernannte er Winfried zum Bischof von Deutschland und gab ihm den Namen Konifaüus, d. i. Wohlthäter. Bonifazius teilte Bayern in die bischöflichen Sprengel: Salzburg, Freising, Eichstädt, Regensburg und Passau. Im Jahr 747 wurde er Erzbischof von Mainz. Als solcher krönte er Kipiu zum König der Franken. Im hohen Alter zog er nach Friesland, um das Evangelium dort zu verkünden. Als er eines Tages eine Anzahl Neubekehrter taufen wollte, überfiel ihn eine Schar heidnischer Friesen und erschlug ihn samt seinem Gefolge (7?5). Seine Gebeine liegen in dem von ihm gestifteten Kloster Fulda begraben. 27. Kcrvl bev Große, 768—814. Karl der Große, wahrscheinlich zu Aachen im Jahre 742 geboren, war der Sohn Pipin des Kleinen. Nach dem Tode seines Vaters bestieg er den Thron der Franken. Anfänglich regierte er mit seinem Bruder Karlmann gemeinschaftlich. Nach drei Jahren starb dieser und Karl wurde Alleinherrscher. Schon in seinem Äußern zeigte sich die Majestät des Herrschers. Ei’ maß fast 2 Meter; sein Kopf hatte einen mächtigen Umfang. In jeder Waffenkunst vollkommen Durchgebildet, war er jedem im Aolk au Stärke überlegen. Auch im Schwimmen und ähnlichen Fertigkeiten kam ihm niemand gleich. Seine Kraft dauerte bis ins hohe Alter; denn er übte sie täglich und lebte überaus mäßig. Seine Haltung war kriegerisch und ehrfurchterweckeud; wo er eiuherschritt, klopften die Herzen. Seine Tracht war einfach. Nur bei feierlichen Anlassen erschien er in voller Majestät mit einer goldenen Krone auf dem Haupt. Aber stets hiug ein mächtiges Schwert an seiner Seite. Karl der Große war ein eifriger Beförderer des Christentums und gründete Bistümer, Klöster, Kirchen und Schuleu. Für Verschönerung des Gottesdienstes und Verbesserung des Kirchengefanges that er sehr viel. Er ließ Sänger und Orgelspieler aus Italien kommen und stellte sie als Lehrer an. So suchte er die Bildung des Volkes zu heben. Karl liebte seine Muttersprache und arbeitete mit den Gelehrten seines Hofes an einer deutschen Grammatik. Er selbst dichtete Lieder und veranstaltete eine Sammlung altdeutscher Heldengesänge. Unsere deutschen Monatsnamen rühren von ihm her.

7. Kursus 2. - S. 26

1880 - : Lauteborn
— 26 — Schon im 7. Jahre trat der Knabe von edler Geburt bei einem angesehenen Ritter als Page oder Edelknabe in Dienst. Im 14. Jahre trat er in den Stand der Knappen. Hatte er sich als Knappe brav gezeigt, so empfing er im 21. Lebensjahr den Ritterschlag. Er beschwor dabei das Gelübde oder Gesetz des Ritterordens: „Die Kirche, Wittwen und Waisen und Unmündige zu beschützen, gegen jedes Unrecht zu kämpfen und tadellos vor Gott und Menschen zu leben." Hierauf empfing er die Abzeichen des Ritterstandes: die golbenen Sporen, das Panzerhemb, den Harnisch, die Armschienen, und das Schwert. Die Wohnung des Ritters war die Kurg mit Mauern und Turm. Schauerlich war das |$urperlic|j, in welches man die Ge fangenen brachte. In festlichen Turnieren übten die Ritter ihre Kraft und Geschicklichkeit. Ihre Fehden kämpften sie mutig und ritterlich aus. Manche Ritter wichen aber später vom Wege des Rechts ab. Sie übten dann das Faustrecht. Aus ihren Burgen stürmten sie hinunter ins Thal, plünberten die Wanberer und Kaufleute, die Bauern und Stäbter und lebten fast nur von Raub und Fehbe. Solche ehrlose Ritter nannte man Kaubritter. 33. Konrcrö der Ii., 6er Rasier, 1024—1039. Nach dem Aussterben des sächsischen Kaiserhauses wählten im Jahre 1024 die deutschen Fürsten und Völker auf dem Rheinfelde zwischen Worms und Mainz Konrad den Ii. aus dem fränkischen Stamme zum Kaiser. Konrad führte von seinen reichen Salgütern den Beinamen der „Salier." Gleich nach seiner Krönung durchzog Konrad Ii. die Gauen Deutschlands, um die Zustände des Reiches persönlich kennen zu lernen, um Recht zu sprechen und Ruhe zu sichern. Er schützte die Armen gegen Vergewaltigung und belegte die Räuber mit schweren Strafen. Durch ihn wurde der Gottesfrieden eingeführt. Er wollte dadurch dem Fanstrecht und den verderblichen Fehden feiner Großen ein Ende machen. Es wurde bestimmt, daß an den Leidenstagen Christi allgemeiner Friede walten sollte. Bei Strafe des Kirchenbannes durfte niemand vom Mittwoch Abend bis zum Montag

8. Kursus 1. - S. 14

1880 - : Lauteborn
— 14 — Deutschland kam an Ludwig den Deutschen. Dieser war somit der erste deutsche König. 21. Keinrüch I., 6er §täbteev£>ciuev, 919-986. König Heinrich I. wurde auch der Finkler oder Kogelfleller genannt. Die Nachricht von seiner Wahl als König traf ihn beim Vogelfang. Daher dieser Beiname. Er suchte vor allem das deutsche Reich vor seinen Feinden zu schützen. Damals brach von Zeit zu Zeit das wilde Reitervolk der Ungarn ins Land. Schnell wie der Blitz überfielen sie die Dörfer. Von Jugend auf waren sie Reiter und fast unzertrennliche Geführten ihrer Rosse. Ihre Pfeile verfehlten selten' das Ziel. Alles brannten sie nieder. Hab und Gut, viele tausend Männer, Frauen und Kinder nahmen sie ans Deutschland mit sich fort. König Heinrich konnte anfangs keinen genügenden Widerstand leisten. Er schloß daher mit ihnen einen Waffenstillstand auf neun Jahre. Dafür zahlte er ihnen eine große Summe Geldes (Tribut). Diese Zeit der Ruhe benützte Heinrich sehr weise. Die größeren Orte umgab er mit Mauern und Gräben. Ebenso gründete er ganz neue Festen. Aus diesen entstanden Städte. Heinrich heißt deshalb auch Städtkgründer, Städteerliauer. Er wollte aber deu Ungarn nicht blos Festuugeu, sondern auch eine wohlgeübte Kriegsmacht entgegen stellen. Die Soldaten und Bürger wurden geübt in der Führung der Waffen. Aus den Adeligen bildete Heinrich eine wohlgeschulte Kelterei. Dadurch ward der Städteerbauer mich der Begründer des Rittertums. Unterdessen war der Waffenstillstand mit den Ungarn abgelaufen. Da kamen ihre Gesandten und forderten trotzig den alten Tribut. Aber Heinrich gab ihnen eineil räudigen Hund mit den Worten: „Wer einen andern Zius haben will, der soll nur kommen und ihn holen!" Da zogeil die Gesandten unter furchtbaren Droh-uugeil ab. Im Frühling 933 brachen die Ungarn wutentbrannt in Deutschland ein. Schrecken ging vor ihnen her. Wer fliehen konnte, floh. Das ganze Land ward verwüstet, die Dörfer niedergebrannt. So kamen sie in zwei großen Haufen bis Thüringen. Heinrich schlug beide. Das eine Heer wurde bei Sondelöhanseu gänzlich aufgerieben.

9. Kursus 1. - S. 13

1880 - : Lauteborn
— 13 Große. Er war der Sohn des Frankenkönigs Pipin. In seinem 36. Lebensjahre bestieg Karl den Königsthron. Man nannte ihn den Großen, weil er wahrhaft Großes leistete. Karl war von kräftigem Körperbau und schlanker Gestalt. Er hatte eine hohe Stirn und große lebendige Augen. In jeder Waffen- kunst war er vollkonunen ausgebildet. Im Schwimmen und Ringen kam ihm niemand gleich. Mit leichter Mühe brach er ein Hufeisen entzwei, und mit einer Hand erhob er einen gewaffneten Ritter von der Erde. Seine Kraft dauerte bis ins hohe Alter. Karl übte sie täglich und lebte durchaus mäßig. Seine Tracht war sehr einfach. Nur an Festtagen trug er einen golddnrchwirkten Rock. König Karl war ein sehr gottesfürchtiger Mann. Mit großem Eifer suchte er die christliche Lehre zu verbreiten. Ganz besonders lag ihm die Bildung der Jugend am Herzen. Er errichtete Schulen, worin die Söhne seiner Hofbedienten und Edelleute unterrichtet wurden. Einmal wohnte Karl dem Unterrichte bei. Er fand, daß die Söhne der Vornehmen träger waren als die armen Knaben. Da sagte er zu den letzteren: „Ich freue mich, meine lieben Kinder, daß Ihr so fleißig seid. Fahret so fort, dann soll Euch der Lohn nicht fehlen!" Zu deu Faulen aber sprach er zürnend: „Ihr trägen, luv nützen Buben, bessert Euch, sonst werde ich Euch strafen, wie Ihr es verdient!" Auch den Gottesdienst suchte Karl zu verschönern und den Kirchengesang zu verbessern. Ununterbrochen war er für das Wohl seiner Unterthanen besorgt. Karl der Große war aber auch ein bedeutender Kriegsheld. Er hat viele Kriege geführt und große Siege erfochten. Im Jahre 800 wurde der mächtige Karl vom Bischof zu Rom zum römischen Kaiser gekrönt. Er starb 814 zu Aachen. Sein Leichnam wurde in kaiserlichem Schmucke im Dome daselbst beigesetzt. Karl's Nachfolger werden Karolinger genannt. 20. Weitung des fränkischen Weiches. Auf Karl deu Großen folgte sein Sohn Ludwig der Fromme. Dieser erlebte vielen Kummer mit seinen eigenen Söhnen. Im Jahre 843 teilten diese das große Frankenreich also, daß drei unabhängige Reiche: Italien, Frankreich und Deutschland daraus entstanden.

10. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 165

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
165 niz, Auerbach rc. ihre eiserne Hand fühlen mußten. Am unmenschlichsten verfuhren sie im Plauen, wo 7—8oo Einwohner ermordet, die Haupt- kirche, das Kloster, das deutsche Haus und an- dre Gebäude erst geplündert, dann verbrannt wurden. Die Vornehmsten der Stadt, Ritter des deutschen Ordens, Dominikanermönche und viel Voigtländische Edelleute hatten sich auf den Ra tschau er, oder das in der Stadt gelegene Schloß, geflüchtet. . Hier sas auch, wie man sagt, ein Hussiten-Offizier, v. Sternberg, gefangen. Desto mehr Reiz für seine Kamera- den, das Schloß zu erobern. Es ward aufgs- fordert mit der heiligen Versicherung, eines freien Abzugs. Die Belagerten traten deshalb in Un- terhandlungen, legten Panzer und Harnisch ab und schickten Deputirte in das Hussitenlager. Ein fahrlässiger oder verrätherifcher Thorwärter aber verriegelte indes nicht fest genug das Burgthor. Die Hussiten, uneingedenk ihrer Zusage, dringen, den Sabel in der Faust, ein und alles, was Odem hat, muß über die Klinge springen, „daß das bludt an dy wandt und balcken sprang, daß man noch heut betagenn ficht." Auch hier, wie über- all, übten sie am meisten Rache gegen die Geist- lichkeit. Die Dominikaner wurden nämlich theils in unreine Gruben geworfen, wo sie lang- sam verderben mußten, theils lebendig begraben. Von Plauen nahmen die Unmenschenj ihren Zug nach Franken und Baiern und kehrten, nach- dem
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