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1. Die alten Deutschen während der Urzeit und Völkerwanderung - S. 159

1893 - Gütersloh : Bertelsmann
21. Die Schlacht bei Adrianopel und weitere Kämpfe. 159 den Händen faßten und mit den gewaltigen Armen schwangen diese Riesen die schweren Mauerpfeile über die Thore zurück, Ge- schosse, die von der hohen Mauer herab Maschinen, von niehreren Männern bedient, oder doch mehrere Männer mit vereinten Kräften, auf sie niedergeschmettert hatten. Die Römer trauten ihren Sinnen nicht, als sie das tolle Beginnen merkten. Da draußen schienen keine Menschen, sondern Giganten zu lärmen. Doch wußten die Schlauen bald Rat; sie feilten den Verband an zwischen der furchtbaren eisernen Spitze und dem hölzernen Schaft des Geschosses; wenn nun dieses abgeschleudert war und draußen aufschlug, zersprang der Verband, und die Spitze fiel ab; diejenigen dagegen, welche ihr Ziel — den Körper des Feindes — trafen, wirkten darum nicht minder ver- derblich. Trotz aller Verluste stürmten die Goten indes immer von neuem gegen die Thore und Mauern. Aber alles war vergebens, und als sie sich spät in der Nacht niedergeschlagen und traurig in ihre Wagenburg zurückzogen, machten sie sich untereinander bittere Vorwürfe, daß sie nicht dem klugen Rate Fridigerns gehorcht, sondern von ihm die Belagerung und Bestürmung der Stadt eigensinnig verlangt hatten. Den Rest der kurzen Sommernacht hindurch hatten sie genug damit zu thun, an den Wunden ihre Heilkünste zu üben. Bei Tagesanbruch aber beschlossen sie, nach langem Beraten und heftigem Hin- und Herreden, weiter zu ziehen, das offne Land zu verheeren und dadurch die Feinde zu einem günstigen Frieden zu nötigen. So rückten sie langsam vor- wärts nach Südost, unterwegs alles verwüstend und nieder- brennend. Da ihnen nirgends eine bewaffnete Macht ent- gegentrat, wandten sie sich bald nach Konstantinopel, fanden aber diese Stadt mit tüchtigen Verteidigern besetzt. Eine Reiterschar von Saracenen, einem ganz wilden asiatischen Volksstamm aus Arabien, war frisch angekommen und stürzte sich sogleich in den Kampf, als eben die Goten zum ersten Mal vor der Stadt erschienen. Ein hartnäckiger Streit ent- spann sich, der lange ohne Entscheidung blieb, bis ein uner- hörter Zwischenfall die Goten entmutigte. Einer der Sara- cenen, mit großem Haarschopf, nackt bis auf einen Schurz um

2. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 218

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
*18 Iii. Zeitr. Die neuere Zeit. Von der Refor mation bis jetzt. entfernt und der Kaiser Ferdinand hatte Aufhebung der Censur und eine frei» sinnige Verfassung versprochen; allein die Gährung dauerte in drohender Weise fort und der Kaiser verließ am 18. Mai Wien und ging nach Jnspruck. Die bewaffneten Bürger, die akademische Legion und die Arbeiter waren die eigentlichen Herren in der Stadt. In Prag versammelte sich ein Congreß der slavischen Völker Oestreichs und der Haß gegen die Deutschen trat so gewaltthätig hervor, daß Waffengewalt gebraucht werden mußte und nur nach ernsthaftem Kampfe der Fürst Win-dischgrätz bett Aufruhr zu beimpfen vermochte. In Preußen stellte vorzüglich die Rheinprovinz brittgettbe Forderungen wegen einer freieren (Konstitution des preußischen Staats auf und schickte eine Deputation nach Berlin; biefer, so wie einer Deputation der Berliner Stadtverordneten, versprach der König am 18. März Aenberung des Ministeriums, Censurfreiheit, freie Verfassung mit beschließenden Stäuben uttb Bürgerbewaffnung. Großer Jubel verbreitete sich in Berlin uttb große Volksmassen strömen zum Schlosse, dem Könige zu danken, aber auch der Ruf läßt sich hören: „Fort mit dem Militär!" Der König erscheint auf dem Balkon, aber feine Stimme wird in dem Tumulte nicht verstanden. Zugleich entsteht ein Gedränge gegen die Schloßwache; es fallen einige Schüsse; Cavallerie rückt vor, den Platz zu säubern. Da erschallt, (wie am Abend des 23. Februar in Paris,) das Geschrei: „Verrath! Verrath!" und wie ein Lauffeuer geht die Bewegung durch die Stadt. Barricaden werden errichtet und gleich nach 3 Uhr Nachmittags beginnt der Kampf. Steine von den Dächern werden auf die Soldaten herabgefchleu-dert, von den Barricaden und aus den Häusern wird auf sie geschossen. Aber mit Hülfe der Kanonen werden einige Hauptstraßen, namentlich die alte Königsstraße, von den Truppen eingenommen. Der Kampf zieht sich in die Nacht hinein. Gegen Morgen tritt eine Stille ein, und an den Straßenecken liest matt eine Proclamation des Königs an die Berliner, in welcher er den Abzug der Truppen verspricht, wenn auch die Barricaden weggeräumt würden; und einer Deputation der Bürgerschaft verspricht er das gleiche, so wie auch die Freilassung der Gefangenen. Die Zusage wird ausgeführt, die Truppen verlassen die Stadt und die Bürger werden zur Auftechthaltung der öffentlichen Ordnung bewaffnet. Die Ruhe der Stadt war zwar leidlich hergestellt, selbst das Militär kehrte bald auf das Verlangen der Bürgerschaft zurück; allein die Spannung und Unsicherheit des ganzen öffentlichen Zustandes dauerte fort und mehrere aus einander folgende Ministerien vermochten nicht mit der am 22. Mai in Berlin eröffneten preußischen Nationalversammlung etwas Befriedigendes zu Stande zu bringen. Die Zuversicht auf die innere Festigkeit des preußischen Staates war eben so stark erschüttert, als auf die des östreichischen; und was war nun vollends von den kleineren deutschen Staaten zu erwarten? In dieser sorgenvollen Zeit wandten sich die Blicke aller, welchen die Rettung der gesetzlichen Ordnung int Vaterlande ant Herzen lag, nach Frankfurt hin, wo sich aus allen deutschen Ländern eine bedeutende Anzahl von Männern versammelt hatte, um die Zukunft Deutschlands zu berathen, und wo auch die Bundesversammlung, das bisherige gemeinschaftliche Organ des deutschen Bundes, vereinigt war. Schon ant 4. März hatte der Bundestag einen Aufruf an das deutsche Volk erlaffen und zum einmüthtgen Zusammenwirken der Regierungen und

3. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 204

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
8t>* Iii. Zeitr. ' Die neuere Zeit. Von der Reformation bis jetzt. wieder verloren; viele der besten Anführer fielen und die Gassen des Dorfes waren mit Todten bedeckt; und doch ließen die tapferen Männer nicht nach, bis der hartnäckige Feind ihnen weichen mußte. Er wurde gänzlich geschlagen und bis an die Thore von Leipzig zurückgeworfen. Am folgenden Tage versuchte Napoleon mit dem Kaiser Franz besonders zu unterhandeln; allein die Künste seiner Rede hatten keine Gewalt mehr, daher mußte er sich am 18. noch einmal zu einer großen Schlacht entschließen, denn weichen wollte er noch immer nicht. Der 18. October. — Die Verbündeten hatten ansehnliche Verstärkungen erhalten, besonders indem nun auch der Kronprinz von Schweden am Kampfe Theil nahm. Dieser, vereinigt mit Blücher, sollte von Norden her die Franzosen angreifen, von Osten der russische General Bennigsen, von Süden Schwarzenberg. Mit dem Schlage 8 Uhr begann der Kampf. Er war, ,vo möglich, noch heftiger, als am 16. Nach festem Plane drängten die Verbündeten den hartnäckigen Feind immer enger und enger zusammen, nahmen ein Dorf nach dem andern ein, und trieben ihn immer näher an die Stadt Leipzig. Nur den Mittelpunkt seiner ganzen Ordnung, das Dorf Probstheyda hielt Napoleon unerschütterlich fest; denn wenn dieses verloren ging, so war keine Rettung mehr. Hier hatte er den Kern seines ganzen Heeres ausgestellt, und kein auch noch heftiger Sturm, wenn er auch für einige Zeit gelang, konnte ihn auch von dort vertreiben. Da befahlen die Monarchen an diesem Flecke keine Menschen mehr zu opfern; denn an den andern Orten des Schlachtfeldes war der Sieg bereits entschieden. An diesem Tage konnten auch die sächsischen und würtembergischen Krieger, die bis dahin in Napoleons Heere hatten fechten müssen, das lange ertragene Joch nicht mehr erdulden. Mit klingendem Spiel und fliegenden Fahnen zogen sie zu den deutschen Brüdern hinüber, denen sie schon lange im Herzen angehört hatten. Der 19. October. — Napoleon hatte mit Sehnsucht den Einbruch der Nacht erwartet, um nun endlich mit den Trümmern seines Heeres den Rückzug an den Rhein anzutreten. Beim hellen Scheine des Mondes wälzte sich ein unabsehbarer Zug von Karren, Wagen, Geschütz, Truppenabtheilungen, Marketendern, Frauen und Kindern, und Troß aller Art aus den Thoren von Leipzig aus dem Ranftädter Steinwege fort. Es war nur diese eine Straße übrig und bald war Unordnung und Geschrei durcheinander. Der größte Theil des Geschützes und Trosses mußte stehen bleiben; Napoleons Garden aber und die besten Truppen, die er retten wollte, mußten sich vor allen Platz machen. Um den Rückzug derselben so lange wie möglich zu decken, mußten die Polen, Darmstädter und Badener mit einigen Franzosen zurückbleiben, die Stadt zu verthei- digen. Um 8 Uhr des Morgens rückten die Verbündeten schon zum Sturm heran und es wurde lebhaft an den Thoren und Eingängen der Stadt gestritten. Um 10 Uhr verließ Napoleon dieselbe und mischte sich in den wogenden Strom der Flucht; um halb 12 Uhr drangen die ersten Preußen ein und ließen den tiefen Klang ihrer Hörner in den Straßen ertönen. Was noch in der Stadt war, wurde gefangen, 15,000 waffenfähige Krieger, 25,000 Verwundete von den übrigen Schlachttagen und drei Obergenerale. Gleich nach Nachmittag zogen auch die Sieger, König Friedrich Wilhelm und Kaiser Alexander ein, und wenige Stunden nachher der Kaiser Franz. Sie konnten sich ihres großen Werkes aufrichtig freuen, denn durch ihre großsinnige Einigkeit hatten sie dasselbe vollbracht.
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