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1. Die alten Deutschen während der Urzeit und Völkerwanderung - S. 94

1893 - Gütersloh : Bertelsmann
94 12. Casars Kampf mit Ariovist. Mauer, indem sie einzeln auf die Feinde lossprangen, ihnen die Schilde Herabrissen und von oben herunter die Schwerter in die entblößten Leiber stießen. Wahrend dadurch der linke Flügel der Deutschen ins Wanken geriet, drang der rechte siegreich vor und warf die Römer zurück. In dieser schwierigen Lage brachte der Befehlshaber der seitwärts haltenden römischen Reiterei Hülse. Er erkannte die Gefahr und befahl eigen- mächtig, daß die dritte Schlachtreihe, die kriegsgeübten Beteranen, zur Unterstützung des bedrängten Flügels vorrückten. Nun war die Schlacht für die Germanen, die über keinen Rückhalt, keine Ersatztruppen verfügten, sondern ihre ganze Kraft beim ersten Stoße eingesetzt hatten, verloren. Nach verzweifelter Gegen- wehr und furchtbaren Verlusten wandte sich alles zur Flucht, dem Rheine zu. Die meisten wurden von den Verfolgern niedergehauen; nur wenigen, besonders kräftigen, gelang cs, über den Rhein zu schwimmen; einige retteten sich in Vor- gefundenen Kähnen. Unter ihnen befand sich auch der ver- wundete König. Ein am Ufer liegendes Fahrzeug entzog ihn der nachsetzenden römischen Reiterei. Es war das erste Mal, daß römische Soldaten die grünen Wellen des deutschen Stromes erblickten. Ariovists Gemahlin kam in der allgemeinen Ver- wirrung ums Leben, vielleicht durch eigne Hand. Von zwei Töchtern wurde die eine auf der Flucht getötet, die andre gefangen. Über den unglücklichen König selbst hören wir nichts mehr. Wahrscheinlich erlag er seinen Wunden bald nach dem Zusammensturz seines Glückes. Dies war das Ende eines gewaltigen Mannes. Hätte ihm das Schicksal einen kleineren als Cäsar entgegengestellt, vielleicht strahlte sein Name in der Geschichte in gleichem Glanze wie der Armins, des großen Cheruskers. So aber erscheint er als ein wunderbares Meteor, dessen Spur mit seinem Erlöschen völlig verschwindet. Der Preis, den Cäsar in dieser Ger- manenschlacht im Jahre 58 vor Christus errungen hatte, war das herrliche fruchtbare Land Gallien, das heutige Frankreich, und der Rhein war für ein halbes Jahrtausend die Grenze des römischen Reiches gegen die Deutschen geworden. Denn alles linksrheinische Land nahm Cäsar in Besitz, und in den

2. Die alten Deutschen während der Urzeit und Völkerwanderung - S. 173

1893 - Gütersloh : Bertelsmann
23. Manch, der König der Westgoten, und Stilicho. 173 schon damals zusammengebrochen. Kein Opfer schien zu groß, um Alarichs Freundschaft zu erhalten. Stilicho fühlte dennoch, daß der Boden unter seinen Füßen zu wanken begann. Die Schmeichler am Hofe umgarnten den schwächlichen Honorius immer mehr; eine schlau angelegte, weitverzweigte Hosintrigue brachte dem besten Manne Roms den Untergang, dem man es nicht verzeihen konnte, daß er ein Germane war. Ein gewisser Olympius, ein scheinheiliger Heuchler, war die Seele der nichtswürdigen Umtriebe, die gegen den großen Mann angesponnen wurden. Dem dummen Kaiser brachte er den Wahn bei, Stilicho strebe für sich und seine Familie nach dem Throne. Da beschloß man den Tod desselben Helden, der Italien zweimal vom Untergang ge- rettet hatte. Das edle Opfer der schnöden Bande durch- schaute bald das ganze Gewebe von Lüge und Neid; Stilicho entwich mit wenigen Begleitern nach Ravenna. Inzwischen hatte der Kaiser selbst das Todesurteil des Mannes unterschrieben, dem er alles verdankte und in dessen Hände sein sterbender Vater ihn befohlen hatte. Briefe kamen in Ravenna an, in denen den kaiserlichen Truppen daselbst der Befehl erteilt wurde, den „Verräter" gefangen zu nehmen. Das erfuhr indes Stilicho, sobald er die Stadt betreten hatte. Er flüchtete sich in eine nahe Kirche. Trotz der Dunkelheit der Nacht und einem stürmischen Unwetter hielten seine wenigen Getreuen mit gezogenen Schwertern am Altäre die Wache um den geliebten Herrn. Es wurde Morgen, und kaiserliche Soldaten drangen in die Kirche. In Gegenwart des Bi- schofcs schwuren sie, daß Stilichos Leben geschont werden solle. Da verließ der Verratene die heilige Freistatt und folgte den Schergen. Als sie aber vor der Kirche waren, zeigte ihr Anführer ihnen einen kaiserlichen Befehl, in welchem Stilicho wegen seiner „Verbrechen gegen- den Staat" zum Tode ver- urteilt war. Eine Anzahl Germanen hatte sich vor der Kirche versammelt; diese und das kleine Gefolge Stilichos rissen jetzt die Schwerter aus der Scheide, um ihren Lands- mann und Freund zu retten. Aber der hochherzige Mann wehrte ihnen und gebot Ruhe. Und auch jetzt noch gehorchten

3. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 218

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
*18 Iii. Zeitr. Die neuere Zeit. Von der Refor mation bis jetzt. entfernt und der Kaiser Ferdinand hatte Aufhebung der Censur und eine frei» sinnige Verfassung versprochen; allein die Gährung dauerte in drohender Weise fort und der Kaiser verließ am 18. Mai Wien und ging nach Jnspruck. Die bewaffneten Bürger, die akademische Legion und die Arbeiter waren die eigentlichen Herren in der Stadt. In Prag versammelte sich ein Congreß der slavischen Völker Oestreichs und der Haß gegen die Deutschen trat so gewaltthätig hervor, daß Waffengewalt gebraucht werden mußte und nur nach ernsthaftem Kampfe der Fürst Win-dischgrätz bett Aufruhr zu beimpfen vermochte. In Preußen stellte vorzüglich die Rheinprovinz brittgettbe Forderungen wegen einer freieren (Konstitution des preußischen Staats auf und schickte eine Deputation nach Berlin; biefer, so wie einer Deputation der Berliner Stadtverordneten, versprach der König am 18. März Aenberung des Ministeriums, Censurfreiheit, freie Verfassung mit beschließenden Stäuben uttb Bürgerbewaffnung. Großer Jubel verbreitete sich in Berlin uttb große Volksmassen strömen zum Schlosse, dem Könige zu danken, aber auch der Ruf läßt sich hören: „Fort mit dem Militär!" Der König erscheint auf dem Balkon, aber feine Stimme wird in dem Tumulte nicht verstanden. Zugleich entsteht ein Gedränge gegen die Schloßwache; es fallen einige Schüsse; Cavallerie rückt vor, den Platz zu säubern. Da erschallt, (wie am Abend des 23. Februar in Paris,) das Geschrei: „Verrath! Verrath!" und wie ein Lauffeuer geht die Bewegung durch die Stadt. Barricaden werden errichtet und gleich nach 3 Uhr Nachmittags beginnt der Kampf. Steine von den Dächern werden auf die Soldaten herabgefchleu-dert, von den Barricaden und aus den Häusern wird auf sie geschossen. Aber mit Hülfe der Kanonen werden einige Hauptstraßen, namentlich die alte Königsstraße, von den Truppen eingenommen. Der Kampf zieht sich in die Nacht hinein. Gegen Morgen tritt eine Stille ein, und an den Straßenecken liest matt eine Proclamation des Königs an die Berliner, in welcher er den Abzug der Truppen verspricht, wenn auch die Barricaden weggeräumt würden; und einer Deputation der Bürgerschaft verspricht er das gleiche, so wie auch die Freilassung der Gefangenen. Die Zusage wird ausgeführt, die Truppen verlassen die Stadt und die Bürger werden zur Auftechthaltung der öffentlichen Ordnung bewaffnet. Die Ruhe der Stadt war zwar leidlich hergestellt, selbst das Militär kehrte bald auf das Verlangen der Bürgerschaft zurück; allein die Spannung und Unsicherheit des ganzen öffentlichen Zustandes dauerte fort und mehrere aus einander folgende Ministerien vermochten nicht mit der am 22. Mai in Berlin eröffneten preußischen Nationalversammlung etwas Befriedigendes zu Stande zu bringen. Die Zuversicht auf die innere Festigkeit des preußischen Staates war eben so stark erschüttert, als auf die des östreichischen; und was war nun vollends von den kleineren deutschen Staaten zu erwarten? In dieser sorgenvollen Zeit wandten sich die Blicke aller, welchen die Rettung der gesetzlichen Ordnung int Vaterlande ant Herzen lag, nach Frankfurt hin, wo sich aus allen deutschen Ländern eine bedeutende Anzahl von Männern versammelt hatte, um die Zukunft Deutschlands zu berathen, und wo auch die Bundesversammlung, das bisherige gemeinschaftliche Organ des deutschen Bundes, vereinigt war. Schon ant 4. März hatte der Bundestag einen Aufruf an das deutsche Volk erlaffen und zum einmüthtgen Zusammenwirken der Regierungen und

4. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 293

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
Die Flotte. Rückblick. «93 kein Abschluß zu Stande, und es bedurfte wieder eines ernstlichen Druckes auf die französische Regierung, bis am 10. Mai zu Frankfurt a. M. der end-giltige Friede unterzeichnet wurde. Die Flotte. Nachträglich muß noch mit einem Worte der Feindseligkeiten zur See gedacht werden. Die deutsche Flotte war nur klein und der französischen nicht im mindesten gewachsen; man hatte also Grund die Ueberlegenheit der Franzosen zu fürchten. Wirklich erschienen Panzerschiffe wiederholt in der Nord- und Ostsee, aber ohne eine Stadt zu bombardireu oder eine Landung zu versuchen. Sie waren nicht einmal im Stande eine wirksame Blokade der deutschen Häsen durchzuführen. Dem deutschen Seehandel fügten sie indeß gleichwohl großen Schaden zu, auch dadurch daß sie auf deutsche Handelsschiffe Jagd machten und dieselben aufbrachten. Obwohl sich bei einigen kleinen Zusammenstößen die deutsche Tapferkeit auch auf dem Meere bewährte, so war es doch vielmehr der ganze Verlauf des Landkrieges, der auch der französischen Flotte große Nachtheile brachte. Bei der ununterbrochenen Kette von Verlusten wurden auch die Marinegeschütze und Flottenmannschaften, besonders bei der Vertheidigung von Paris, mit verwendet, und so war auch die Flotte am Ende des Krieges von der allgemeinen Auflösung und Unordnung mit betroffen. Rückblick auf den Krieg. So war denn der gewaltige Krieg zu Ende, einer der merkwürdigsten, wenn nicht der großartigste der Geschichte. In der kurzen Zeit von 6 Monaten wurden 156 Gefechte und 17 Schlachten geschlagen, 26 Festungen, darunter die größten und stärksten der Welt gewonnen, 120 Fahnen oder Adler, über 7000 Festungs- und Feldgeschütze, über 600,000 Gewehre erbeutet, über 385,000 Soldaten kriegsgefangen nach Deutschland geschickt, gegen 100,000 in der Schweiz und 150,000 in Paris internirt. Der Riesenkampf der beiden mächtigsten Nationen Europas, der mit Aufbietung aller physischen und geistigen Kräfte, mit Benutzung aller technischen und wissenschaftlichen Hilfsmittel, mit den vollkommensten Waffen war geführt worden, verlief als eine ununterbrochene Reihe von Siegen und Erfolgen für den einen, als eine Kette von Niederlagen für den anderen Theil. Sein Ursprung lag in dem Leichtsinn und der Eroberungssucht Napoleons, der in dieser Beziehung der rechte Vertreter seines Volkes war; sein Verlauf und überlange Fortsetzung offenbarte den sittlichen Verfall der französischen Nation;*) sein Ende war die Vergeltung des seit Jahrhunderten von Frankreich *) Hierher gehört die Frivolität und Liederlichkeit, die auch im französischen Feldlager zu bemerken war: bei Wörth und Metz wurden Kisten und Koffer mit Damenkleidern, Zelte mit Leckereien und feinen Toilettegegenständen erbeutet. Nächstdem war der tiefste Schade der französischen Nation ihre Selbstüberschätzung, ihr Größenwahnsinn, wie man gesagt hat: die Franzosen erschienen sich als die große, die gebildetste Nation, als unbesieglich, als zur Beherrschung Europas berufen. Aus dieser Ueberhebung ergab sich natürlich die Unterschätzung ihres Gegners, woraus dann gerade tiie Zuchtruthe für sie erwuchs. Dies aber wurde wieder nicht erkannt; von eigener S-chuld, von Anerkennung eines göttlichen Gerichts war keine Rede, nur von Verrath herer, welche die Regierung oder den Oberbefehl führten, und die Regierenden wieder verschmähten Lügen und Phrasen nicht, um das Volk zu einer unsinnigen Fortsetzung des Krieges anzutreiben. Der Krieg schloß für die meisten Franzosen mit einem, wilden Hasse gegen die Deutschen und mit der Hoffnung auf baldige Rache, aber n\cht mit dem Gedanken daß eine sittliche Wiedergeburt des ganzen Volkes nöthig sei. Auch in der Kriegführung selbst und in ihren Mitteln zeigte sich oft, wie abgestumpft für wahre Sittlichkeit die Volksmoral war. Es wurde gelobt, wenn die Be>'oohner der Orte, in und bei
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