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1. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 37

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Alboins Zug nach Italien. 37 zu weit nördlich, und die Erzählung von Alboins Ausschau, so anziehend sie ist, wird doch wohl erst entstanden sein, um den schon bestehenden Namen des Berges zu erklären. Tie Wanderung durch das Gebirge hatte einen Monat gedauert. Schon im Mai überschritt Alboin die Grenze des erstrebten Landes und durchzog Venetien, fast ohne Widerstand zu finden. Doch lirß er sich durch die Leichtigkeit der Eroberung nicht zur Übereilung verführen. Trotz des glücklichen Anfangs mußte er sich auf die Möglichkeit eines Rückzugs gefaßt machen. Deshalb suchte er als kluger Feldherr den Teil Venetiens, den er zuerst betreten hatte, die heutige Landschaft Friaul, die auch als Grenzprovinz gegen Avaren, Slaven und Byzantiner eines besonders starken Schutzes bedurfte, zu sichern, indem er den damaligen Hauptort der Landschaft Forum Julii (jetzt Cividale), nach dem sie noch heute den Namen (Forojuli, Friuli, Friaul) führt, stark befestigte und eine Art Schutzmark daselbst errichtete. Er überlegte nämlich, wie Paulus Diakonus berichtet, wem er diese erste eroberte Provinz, die das nordöstliche Thor Italiens bildet, anvertrauen sollte, und entschloß sich endlich, seinen Neffen Gisulf, einen sehr tüchtigen Mann, der zugleich sein Stallmeister oder, aus Lango-bardisch, sein Marpais*) war, zum Herzog über die Burg Forojuli und die ganze Gegend zu setzen. Gisulf erklärte aber, er könne das schwere Ehrenamt, das der König ihm anbiete, nur dann annehmen, wenn er sich selbst die langobardischen „Faren" d. h. Geschlechter oder Familien auswählen dürfe, die mit ihm das Land beschützen würden. So geschah es auch, denn der König erfüllte ihm seinen Wunsch; Gisulf erhielt nach seiner Wahl einige besonders tüchtige Sippen, die zu seinem Beistand im Lande blieben, und übernahm nun erst das Amt eines Herzogs von Friaul. Auch eine Anzahl edler Stuten zur Aufzucht erbat er sich vorn König; denn vortreffliche Rosse und wohl eingeübte Reiter waren notwendig, um rasch im Fall feindlicher Bedrohung eine Verbindung zwischen den einzelnen Grenzwachen und Wohnorten herzustellen. Vorsichtig stets das Eroberte sichernd und außerdem vielfach aufgehalten durch die zahllosen Wasseradern des Landes, rückte der König langsam nach Westen vor. Während der Patriarch von Aguileja mit dem Kirchenschatze auf die Lagunen an der Jfonzomündnng floh, zog der Bischof Felix von Treviso ihm feierlich entgegen und übergab ihm freiwillig die Stadt. Der Erfolg zeigte, daß er nicht umsonst aus Alboins edlen Sinn vertraut hatte. Der König nahm die Übergabe freundlich an, ließ dem Bischof — „wie er denn höchst freigebigen Sinnes war," sagt Paulus — auf seine Bitte *) Das Wort ist aus mar (Mär, Pferd) und paizan (das Gebiß anlegen) zusammengesetzt.

2. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 44

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
44 Die Langobarden bis zum Verlust ihrer Selbständigkeit. Weiler aber darf man nicht gehen; von einer wirklichen Verknechtung aller Römer im Reich ist nie, auch in den Stürmen der ersten Jahre nicht, die Rede gewesen. Auch geschahen die späteren Ausbreitungen nicht mehr gewaltsam. Es kam vielmehr jetzt zu einer geordneten Landteilung, wie sie auch bei Ost- und Westgoten und andern germanischen Völkern vorgenommen worden war, nach den Grundsätzen der sogenannten „Gastfreundschaft" (hospitalitas); d. H. jeder römische Grundbesitzer war als Wirt gezwungen, einem langobardischen selbständigen Freien als seinem Gast ein Dritt-teil seines Landbesitzes abzutreten. Doch auch diese Abtretung fand oft nicht wirklich statt; vielmehr begnügten sich die Langobarden, abgesehen von den ersten Eroberungen, bei ihrer späteren Ausbreitung damit, statt des Eigentums an Grund und Boden nur ein Drittel des Ertrags, der Früchte, zu erlangen; und da thatsächlich die römischen Großgrundbesitzer schon seit Jahrhunderten ihre Landgüter nicht selbst bewirtschafteten, sondern sie an Kolonen (persönlich freie, aber an die Scholle gebundene Zinspflichtige, die nur einen Teil des Ertrags für sich behielten, das Meiste dem Herrn ablieferten) zur Bewirtschaftung verliehen, so gestaltete sich das Verhältnis zwischen Wirt und Gast, Römer und Langobarde, meist so, daß der Römer dem Langobarden den dritten Teil seiner Kolonen, also auch den dritten Teil seiner Ansprüche gegen die Kolonen abtrat. Daher erklärt es sich auch, daß wir häufig Langobarden in den Städten lebend finden. Es war nicht notwendig für sie, auf dem Lande zu wohnen und selbst den Acker 31t bestellen; ihre Kolonen hatten ihnen den vertragsmäßigen Teil des Ertrags, in Früchten oder in Geld, abzuliefern. Freilich eignete sich der Langobarde solche Anteile an Früchten oder Kolonatsrechten oft noch außer dem Grundbesitz an, den er bei der ersten Ansiedelung als seinen ursprünglichen Anteil vom eroberten Lande erhalten hatte. Ging es auch sicher nicht ohne vielfache Bedrückung und Vergewaltigung der römischen Bevölkerung ab, so wurden doch nur die im Kriege gefangenen und nicht ausgelösten Römer verknechtet, alle übrigen blieben frei und lebten unter sich nach römischen und zwar justinianischen Gesetzen, während bei den Langobarden natürlich langobardisches Recht galt. In gemischten Fällen, d. h. überall, wo Verhältnisse zwischen Römern und Langobarden obwalteten, wurde, mit einigen notwendigen Änderungen und Zusätzen (die aber erst feit 584 festgestellt wurden), auch nach langobardischem Rechte verfahren. Daß inan den Römern ein Wergelt) zubilligte, das Recht der Fehde aber untersagte, ist selbstverständlich. Von einer Verschmelzung von Römern und Langobarden zu dem Mischvolke der Lombarden konnte natürlich erst die Rede fein, als die Einwanderer allmählich das katholische Bekenntnis annahmen, was erst im zweiten Viertel des siebenten Jahrhunderts geschah. Von den Schichten 6er langobardischen Bevölkerung stand der alte Volksadel oben an; ihm

3. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 261

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Chlodowech von seiner Bekehrung bis zu seinem Tode. 261 hatte, mit scheinbarer Trauer zuweilen zu seinen Leuten gesagt haben: „Ach, daß ich wie ein Fremdling unter Fremden stehe und keine lieben Verwandten habe, die mir beistehen können, wenn mir ein Leid widerfahrt!" Er sprach aber nicht so, weil er bekümmert gewesen wäre über das Hinsterben aller seiner Blutsfreunde, sondern aus List, ob er vielleicht noch einen finden möchte, den er töten konnte. So stand der furchtbare Mann am Ziel: ganz Gallien mit Ausnahme des burgunbischen Gebiets, der ostgotischen Provence und der west- gotisch gebliebenen Striche im äußersten Süden, dazu ein beträchtlicher Teil Westdeutschlands von der Lippe bis zum mittleren Lauf des Neckars lag zu feinen Füßen. Er erließ noch eine Reihe von Zusätzen und Änderungen zum alkalischen Gesetz und ordnete auf der bereits erwähnten Synode von Orleans mit Hülfe der gallischen Bischöfe auch die kirchlichen Verhältnisse feines Reiches; dann starb er gegen Ende des Jahres 511 zu Paris und wurde in der von ihm und Chlothilde gegründeten Apostelkirche (jetzt St. Geneviöve) beigesetzt. Er hatte dreißig Jahre regiert und doch sein Leben nur aus sünsundvierzig Jahre gebracht. Seine Witwe zog sich nach dem Tode ihres Gemahls nach Tours zurück, wo sie ihre Tage mit Werken der Frömmigkeit und Wohlthätigkeit verbrachte. Dreiunddreißig Jahre hat sie ihren Gatten überlebt; erst 544 starb sie, nachdem sie an ihren Kindern schweres Herzeleid erfahren hatte. Groß, aber unheimlich steht das Bild des Mannes, der das katholische Frankenreich gegründet hat, in der Geschichte da: niederschmetternde Kraft, staatsmännischer Scharfblick, Biegsamkeit des Geistes, das sind die Eigenschaften, an denen kein Zeitgenosse außer Theoberich ihm gleichkam, und mit diesem großen König teilt er die Selbstbeherrschung, die sich stets mit dem Erreichbaren genügen läßt. Aber welche Gegensätze bilben in allen andern Beziehungen der Ostgote und der Franke! Wie überragt ihn jener an Vorzügen des Geistes und Gemütes, an Bilbung, Hochherzigkeit und Großmut! Bei Chlodowech finden wir nirgends Beweise einer edlen Seele, dasür aber viele einer tückischen Hinterlist, die mit Schauder erfüllt. Chlodowechs Erfolge sind größer, weil dauernder, gewesen als die Theoderichs, dessen glänzendes Reich schon ein Menschenalter nach seinem Tode dahinsank; das Staatsgebäude, das mit wilber Kraft und listiger Schlauheit errichtet und besten Fugen mit Verwanbtenblut verkittet waren, hat Jahrhnnberte überbauert; aus ihm ist der Staat des Mittelalters erwachsen, währenb das Ostgotenreich, trotz allen Glanzes, boch nur eine vorübergehenbe Erscheinung blieb, ein schönes, ibeales Gebilbe, das mit seinem Schöpfer auftauchte und wieber verfchwanb. Das Zeitalter war zu wilb und schlimm, als daß mit hochherziger Schonung und menschlicher Milbe eine bauerhafte Neubilbung geschaffen werben konnte; die Zeit beburste eines Mannes wie Chlobowech;

4. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 285

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Chlodowechs Söhne und Enkel bis zum Tode Chlothars. 285 denn sie hatten kein anderes Schutzmittel als ihre Schilde. Es bangte sie aber am meisten, sie möchten von den himmlischen Blitzen getroffen werden. Auch ihre Pferde wurden so zerstreut, daß man sie zum Teil erst eine halbe Meile von dem Orte wiederfand; manche wurden auch gar nicht gefunden. Darauf thaten Childebert und Theudebert Buße und baten Gott um Verzeihung dafür, daß sie gegen ihr eigenes Blut hatten freveln wollen. Über Chlothar aber war auch nicht ein einziger Regentropfen gefallen, kein Donner und kein Sturm war auf seiner Seite verspürt worden. Seine Brüder schickten darauf Gesandte zu ihm und boten ihm Frieden und Bündnis an. Und als sie dies erlangt hatten, kehrten sie nach Haufe zurück. Niemand aber dars daran zweifeln, daß der heilige Martin es war, der dies Wunder auf die Bitte der Königin bewirkte." Daß es so rasch zu völliger Aussöhnung kam, mochte wohl in einem neuen Kriege seinen Grund haben, der sich damals entspann und der den Franken das südliche Alamannenland und die Provence als Gewinn einbringen sollte. Es war der große Ostgotenkrieg in Italien, den Justinians Feldherr Belisar gegen Theodahad und dann gegen Witichis führte, dessen Verlauf unsern Lesern aus dem zweiten Bande dieser „Bilder" hinlänglich bekannt sein wird, der auch die Staatskunst und die Waffen der Mero-winge vielfach beschäftigte.*) Getreu der von Chlodowech ererbten Sinnesart ergriffen sie gierig den willkommenen Anlaß, von beiden Parteien — den Ostgoten und den Byzantinern — sich Geld und Land durch Vertrag auszubedingen, die Zusage einer Gegenleistung dafür gar nicht oder nur ungenügend zu erfüllen und bei Gelegenheit beide zu täuschen und zu schädigen. Bereits unmittelbar nach dem Tode des großen Theoderich hatten die Frankenkönige gezeigt, wie wenig Achtung sie vor der Regierung Amata-swinthas und des jungen Athalarich hatten; die ostgotischen Besitzungen im südöstlichen Gallien anzugreifen erkühnten sie sich zwar noch nicht; aber der Feldzug gegen die Westgoten (532), den sie bei Theoderichs Lebzeiten nimmer gewagt hätten, bewies klar, daß es um den gebietenden Einfluß der Ostgoten geschehen war. Es ist möglich, daß die Merowinge schon dem feigen Theodahad eine beträchtliche Summe als Kaufgeld für wohlwollende Haltung abgepreßt hatten, bevor sie neue Forderungen stellten, zu denen sie Justinians Politik antrieb. Denn dieser überschickte den Frankenkönigen reiche Geschenke und versprach noch mehr, wenn sie gemeinsame Sache mit ihm gegen Theodahad machten und ihm, dem Kaiser, thätige Waffenhilfe leisteten. Die drei Könige Childebert, Chlothar und Theudebert gingen darauf bereitwillig ein. Als nun Belisar gegen Theodahad heranrückte, suchte dieser die Franken *) Das Folgende zum Teil wörtlich nach Dahn, Urgeschichte 3, S. 90 ff.

5. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 289

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Chlodowechs Söhne und Enkel bis znm Tode Chlothars. 289 ist noch eine Lade, wo wir unsern Feind noch nicht gesucht haben." Die Kirchendiener versicherten, es seien nur Meßgewande darin. Jene aber verlangten den Schlüssel und sprachen: „Wenn ihr sie nicht gleich öffnet, so schlagen wir sie ohne weiteres in Stücke." Da wagten die Kirchendiener nicht, sie länger zu reizen und gaben ihnen den Schlüssel. Jene öffneten die Lade, rissen die Gewände heraus und fanden den Parthenius. Und sie frohlockten und riefen: „Gott hat unsern Feind in unsere Hände gegeben." Sie schlugen ihn darauf mit Fäusten, spieen ihm ins Gesicht, banden ihn mit den Händen auf dem Rücken an eine Säule und steinigten ihn." An der Ausführung seiner großartigen Pläne hinderte den König Theudebert der Tod. Der bedeutende Herrscher starb, nachdem er lange Zeit gekränkelt hatte, in der ersten Hälste des Jahres 548 und hinterließ das austrasische Frankenreich seinem unmündigen Sohne Theudobald, einem unkriegerischen, kraftlosen Knaben. Kaiser Justinian ließ ihn sogleich auffordern, die fränkischen Truppen aus Italien zu ziehen und ihm die vertragsmäßige Hilfe gegen die Goten zu leisten. Theudobald wies diese Forderung zwar zurück, erklärte sich aber bereit, zurückzugeben, was sein Vater den Oströmern unrechtmäßig entrissen habe, und deswegen eine Gesandtschaft nach Byzanz zu senden. Dennoch blieben die fränkischen Besatzungen in Oberitalien nach wie vor in den besetzten Gegenden. Als Narses 551 mit einem starken Heere von Nordosten her in Italien eindringen wollte, um den Totila zu bekämpfen, suchten ihm die Franken den Weg durch Venetien zu verlegen und behaupteten Verona gegen Valentin, den Unterfeldherrn des Narses.*) Nach dem Heldentode des Totila bei Taginä (552) suchte Teja, der die letzten Trümmer der gotischen Macht zusammenraffte, vergebens den Beistand der Franken zu gewinnen, denn diese waren, wie Prokop sehr treffend bemerkt, lediglich aus ihren eigenen Vorteil bedacht und wollten sich weder für Goten noch für Römer aufopfern, sondern Italien für sich selbst gewinnen. So sahen sie gleichgültig zu, wie Teja am Vesuv in ruhmvollem Kampfe unterging. Zwar dachten auch jetzt noch die hie und da in festen Plätzen hausenden Goten an Widerstand gegen Narses und wandten sich um Hilfe an Theudobald. Aber dieser entartete Sohn seines heldenhaften Vaters wies sie ab. Er scheute sich, den Kampf mit Byzanz aufzunehmen. Doch konnte er nicht hindern, daß zwei alamannische Herzöge, Leuthnri und Butilin, die großen Einfluß an Theudobalds Hofe besaßen, auf eigene Hand ein aus Franken und Alamannen gemischtes Heer von 75000 Mann nach Italien führten, um dort gegen die Byzantiner und also dem Anschein nach für die Goten zu kämpfen, hauptsächlich aber, um ihren eigenen Vorteil zu verfolgen und mit reicher *) Siehe Band 2, S. 338 it. 343. Klee, Geschichtsbilder. Iii. Iq

6. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 52

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
52 Die Langobarden bis jum Verlust ihrer Selbständigkeit. genösse gegen die Franken gesetzt war, nämlich den Baiern, den nördlichen Nachbarn der Langobarden. In den Zeiten der Völkerwanderung — etwa um 490 — hatten die Markomannen und Quaden, wie früher erwähnt worden ist,*) ihre Wohnsitze im alten Bojerlande (Bojohemum, Baja, Bajuhemum, Bojerheim, Böhmen) verlassen. Unter dem Namen, den sie dem Lande entlehnten, Bajuwaren, Baiwaren — d. i. Männer aus Baja — und den sie nun auch auf ihre neuen Sitze übertrugen, hatten sie sich in Noricum und dem östlichen Rätien bis zum Lech niedergelassen und sich allgemach beträchtlich ausgedehnt. Sie hatten sich unter den Schutz des großen Theoderich gestellt, nach dem Sturze des Ostgotenreichs sich an die Franken**) angeschlossen und die Oberhoheit der merowingischen Könige anerkannt, ohne ihnen etwa in der Weise der Burgunden oder der Thüringe Unterthan zu werden. Sie behielten vielmehr ihre eigenen Herzöge, die eben nur in einem losen Abhängigkeitsverhältnis von den Merowingern standen. Als das älteste bairische Herzogsgeschleckit wird das der Agilol-finger genannt, und ihm gehörte der erste geschichtlich nachweisbare Baiern-herzog, der von Paulus Diakonus als „König" bezeichnete Garibald der Erste an. Schon vorher hatte Ewin, der Herzog von Trient, eine Tochter dieses mächtigen Fürsten als Gattin heimgeführt; jetzt (588) beschloß Authari um eine jüngere, Namens Theudelinde, eine in jeder Beziehung ausgezeichnete, ebenso schöne als fromme und kluge Jungfrau, zu werben, zumal sie mit dem alten Königshause der Langobarden verwandt war, da ihre Mutter Waldrada des Königs Wacho Tochter war. In überaus lieblicher Weise hat die Sage diese Werbung ausgeschmückt. Der König Flavius Authari schickte, so ungefähr berichtet Warnefrieds Sohn,***) seine Boten nach Bayern, daß sie um die Hand der Tochter Garibalds, Theudelinde, für ihn werben sollten. Der Herzog nahm die Gesandten freundlich^) auf und erklärte sich gern bereit, dem Langobardenkönig seine Tochter zum Weibe zu geben. Als sie mit dieser Antwort zu Authari zurückkehrten, erwachte in seinem Herzen der sehnliche Wunsch, seine Braut mit eigenen Augen zu sehen. Deshalb zog er mit wenigen rüstigen Leuten verkleidet über die Alpen, im Gefolge eines seiner treusten *) Siehe oben S. 15. **) Die seit dein Untergang des thüringischen Reichs (531) von Norden her und seit der Anerkennung fränkischer Oberhoheit bei den Alamannen im heutigen Schwaben indirekt auch (c. 536) im Westen die Nachbarn der Baiern geworden waren. ***) Paulus Diakonus 3, 30. Die Worte des Greises legt dieser dem Authari selbst in den Mund, was dem Vorhergehenden schlecht entspricht. f) Er wußte sicherlich die Freundschaft der Langobarden als Stütze gegen fränkische Übergriffe zu schätzen.

7. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 179

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Rückblick und Vorschau, zugleich Einleitung in die fränkische Geschichte. 179 manen zur römischen Bevölkerung, die ihre neuen Herren verhältnismäßig früh zu romanisieren wußte. Obgleich sich ihre Lage in den einzelnen Staaten verschieden gestaltete, so behielt sie doch allenthalben ihre persönliche Freiheit, ihr Recht und ihr bewegliches Vermögen. Und wenn sie sich auch eine Landteilung gefallen lassen mußte, so erfolgte diese doch im Anschluß an Grundsätze des römischen Verwaltungsrechtes, nämlich nach dem Vorbilde des römischen Einquartierungssystems, welches kennen zu lernen die Germanen im römischen Dienste reichliche Gelegenheit gefunden hatten. Und auch die innern Einrichtungen der neuen Reiche knüpfen in wesentlichen Punkten an die vorgefundenen römischen Institutionen an. Die Bur-gunden, Westgoten und Wandalen haben sie freilich bald in selbständiger Weise umzubilden begonnen. Dagegen fungierte in Italien die alte römische Verwaltungsmaschine bis zur langobardischen Eroberung ohne erhebliche Störungen fort. Odowakar ließ den Senat und den ganzen römischen Beamtenapparat bestehen, und Theoderich liebte es, die althergebrachten Formen fast mit Ängstlichkeit zu wahren. Sieht man aber nicht auf die Formen, sondern auf das Wesen der Dinge, so wird man sich freilich der Wahrnehmung nicht verschließen, daß sich nichtsdestoweniger mit dem Entstehen der ostgermanischen Staaten eine Veränderung von weltgeschichtlicher Tragweite vollzogen hat. Der springende Punkt ist, daß in ihnen zuerst der römische Westen neue Herren empfangen hat. Das haben die Römer lebhaft empfunden, und die Germanen haben es ihnen deutlich zum Bewußtsein gebracht. Und wenn der germanische König von jenen „der Herr des Staats" genannt wird, so haben sie damit eben den Widerspruch ausgedrückt, der zwischen dem wahren Sachverhalt und dem abgelebten Gedanken des römischen Imperiums obwaltete. Übrigens bildeten die Staaten der Ostgermanen nur den Übergang zu einer gründlichen Umformung der abendländischen Welt, welche durchzuführen den Franken befchieden war. In Italien wurde den Franken durch einen andern westgermanischen Stamm, die Langobarden, tüchtig vorgearbeitet, ein schneidiges Volk aus härterem Stoff als die bildsamen und duldsamen Ostgoten. (I) Die Langobarden. Die Langobarden, deren Geschichte, wie wir annehmen dürfen, noch frisch vor dem Gedächtnis unsrer Leser steht, sind das einzige westgermanische Volk, das sich, wie die gotisch-wandalischen, bei seiner Wanderung zuerst nach Südosten wandte,*) ja das einzige, das überhaupt völlig aus- *) Von den Markomannen abgesehen, die hier nicht in Betracht kommen, weil sie in viel frühem Zeit wanderten und ihre Wanderung aus ein viel kleineres Gebiet beschränkten. 12*

8. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 187

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Rückblick und Vorschau, zugleich Einleitung in die fränkische Geschichte. 187 Dieser räumte mit Unterstützung des austrasischen Frankenkönigs Theuderich seine Brüder, die Gaukönige Berthar und Baderich aus dem Wege. Als er aber seinem Bundesgenossen den versprochenen Beuteanteil vorenthielt, überzog Theuderich gemeinsam mit seinem Bruder Chlothar dem Ersten ihn 531 mit Krieg, da Theoderich der Große die kleinen, schwächeren Germanenstaaten nicht mehr gegen die Franken schirmte. Gleichzeitig griffen die Sachsen von Norden her an. Das Thüringerreich erlag dem doppelten Ansturm; ein Teil des Landes ward sächsisch, der größere fränkisch. Die Herkunft des jüngsten deutschen Stammnamens, des der Baiern, ist schon früher kurz erörtert worden. Die Baiern oder, wie sie früher hießen, die Bajuwaren sind die Männer aus Baja, d. H. aus Bajuhemum oder Böhmen, aber keineswegs Nachkommen der keltischen Bojer, von denen dieses Land den Namen hat, sondern der Markomannen, die es jenen entrissen. Um 490 herum verließ dieser starke deutsche Volksstamm mit seinen Nebenstämmen, den Quaden und Nariskem, das alte Bojerland, wo er ein halbes Jahrtausend (seit Marbod) gehaust hatte und zog westlich und südlich nach den Donaugegenden. Der Name der verlassenen Heimat aber haftete an ihnen. Sie besetzten Noricum und Rätien, bis znm Lech, wodurch sie Nachbarn der Alamannen wurden, verbreiteten sich aber auch nördlich der Donau nach dem Fall des Thüringerreiches über die heutige Oberpfalz bis zum Fichtelgebirge. Hier waren die Franken ihre westlichen Grenznachbarn; da sie im Südosten an Slaven und, nach dem Abzug der befreundeten Langobarden nach Italien, auch an die Avaren grenzten, war ihre Lage schwierig genug, und es ist nicht zu verwundern, daß sie bald nach dem Untergang des Thüringerreiches in Abhängigkeit von den mächtigen Franken gerieten. Unter der Oberhoheit des austrasischen Königs wurden sie um die Mitte des 6. Jahrhunderts von einem Herzog von fast königlicher Machtstellung beherrscht, der aus dem Geschlecht der Agilolsinger und katholischer Christ war. Als der erste geschichtlich sichere wird jener Garibald genannt, dessen Tochter Theudelinde sich dem Langobardenkönig Authari vermählte. Er suchte die fränkische Oberhoheit abzuschütteln, erlag aber im Kampfe. Die folgenden Herzöge ziehen wacker gegen die Avaren zu Felde. Zur Zeit Karl Martells ging der nördliche Teil des Bajuwarenlandes an die Franken verloren. Nach öfter erneuten Versuchen, des fränkischen Joches los zu werden, wurde es nach der Absetzung des letzten Herzogs Thas-silo des Dritten von Karl dem Großen im Jahre 794 zur fränkischen Provinz gemacht. Alle diese Stämme, die nach Abzug derjenigen Teile der Franken, welche Gallien besetzten, nachmals das deutsche Volk gebildet haben, fühlten unter sich nicht das Bedürfnis, sich brüderlich zusammenzuschließen, und so wurden die schwächeren unter ihnen nacheinander von dem zähesten und zahlreichsten,

9. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 362

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
362 Die Franken bis zum Untergange der Merowinger. ganzer Völker macht einem Fürsten mehr Ehre als die Vergötterung im alten Rom, das bisweilen seinen Kaisern Tempel und Altar mitten unter den Merkmalen ihrer Grausamkeit aufrichten mußte." Ist Guntram auch von Schwächen. nämlich von Wankelmut und übergroßer Bedenklichkeit. andrerseits auch von Übereilung und Jähzorn nicht ganz frei zu sprechen, so war er doch im ganzen ein trefflicher Fürst und hat bedeutenden Einfluß aus die Geschicke des fränkischen Reiches ausgeübt. Der Kirche war er aufrichtig ergeben und suchte durch ein gemeinsames Wirken von Kirche und Staat die sittlichen Schäden des Volkslebens nach Kräften zu heilen.") Dem Vertrag von Andelot gemäß vereinigte nun Childebert der Zweite Austrasien mit dem Reiche des geschiedenen Oheims und ward dadurch der mächtigste Herrscher des Abendlandes. Sein Gebiet erstreckte sich über ganz Gallien mit Ausnahme des westgotischen Septimaniens, der fast selbständigen Bretagne und des sehr zusammengeschrumpften Neustriens, das von der Küste des Kanals noch nicht einmal bis nach Paris reichte; dazu kamen die austrasischen Länder östlich des Rheins zwischen der Lippe und dem Südabhang der Mittelalpen ostwärts bis über die Saale und bis zum Lech, in etwas loserer Abhängigkeit auch Baiern. Und der junge König begnügte sich weder mit der losen Abhängigkeit der östlichen Provinzen, noch mit seinen gallischen Ländern. Als die Warnen oder Nordschwaben, die Nachbarn der Thüringe, sich empörten, besiegte er sie (595) und setzte in demselben Jahre den Baiern einen Herzog — er hieß Tassilo —, der zwar kein bloßer Königsbeamter war, aber doch Childebert als seinen Herrn anerkannte. Dazu trachtete er als ein echter Merowing auch sofort danach, das Stück Galliens, das ihm noch fehlte, dem Knaben Chlothar dem Zweiten zu entreißen. Hatte diesen doch Fredegunde geboren, die Mörderin seines Vaters und Todfeindin seiner Mutter. Freilich wurde sein Heer von den neuftrischen Scharen geschlagen. Einen maßgebenden Einfluß behielt Brunhilde in Ehildeberts Reich. „An sie wandte sich auch der Papst Gregor der Große, wenn er in dem Frankenreich etwas erreichen wollte. Bald bat er um Schutz und Unterstützung für die Missionare, die durch Gallien nach England gingen, bald für den Verwalter eines Gutes, das die römische Kirche in Gallien besaß, bald drang er aus Abstellung grober Verirrungen — namentlich der Simonie — in der fränkischen Kirche. Vor allem wünschte er. daß eine Synode gehalten würde. Der Verkehr erfolgte in sehr höflichen Formen. Gregor hütete sich wohl, Befehle zu erlassen und Anordnungen zu treffen, aber auch so erreichte er nicht viel, nicht einmal, daß ein Konzil *) Richter, Annalen Bd. 1, S. 96.

10. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 180

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
180 Die Franken bis zum Untergange der Merowinger. gewandert ist und die deutsche Erde ganz verlassen hat; denn die Alamannen blieben auf ursprünglich germanischem Boden, die Besetzung Britanniens geschah nicht auf einmal, durch ein Volk in seiner Gesamtheit, sondern allmählich, durch einzelne Scharen drei verschiedener Stämme, die größtenteils in ihren alten Sitzen verharrten, und die Franken haben wohl Gallien erobert, dabei aber ihre Stammländer am Rhein nicht aufgegeben und den Zusammenhang mit der deutschen Muttererde nie verloren. Zeigten die Langobarden sich darin den Ostgermanen ähnlich und hat ihr Reich in Italien mit den Reichen der Wandalen, Burgunden, Westgoten und Ostgoten auch das gemeinsame Merkmal, daß in ihm von Anfang an außer dem nationalen Gegensatz zwischen der germanischen und der ihr an Kopfzahl überlegenen römischen Bevölkerung auch ein folgenschwerer konfessioneller Zwiespalt obwaltete, so sind doch die Verschiedenheiten bedeutender als das Gemeinsame. Schon bei der Gründung des Reiches treten die widerstandskräftigen Langobarden ganz anders auf als z. B. die milden Oftgoten; das zeigt sich namentlich in ihrem Verhältnis zu den Römern und zu den römischen Institutionen. Wo die Langobarden festen Fuß fassen, da fegen sie das römische Verwaltungssystem und die römische Ämterverfassung hinweg; sie schaffen nicht einen Zwitterstaat, sondern ein rein nationales Staatswesen. Die Römer wurden nicht als gleichberechtigtes, sondern als unterjochtes Volk behandelt. Noch um die Mitte des siebenten Jahrhunderts ^ ist das Volksrecht frei von römischen Einflüssen. Erst als der Staat eine feste volkstümliche Grundlage gewonnen hatte, begann eine maßvolle Anlehnung an römische Einrichtungen und die staatsrechtliche Gleichstellung der römischen Bevölkerung sich anzubahnen. Die Reiche der Burgunden, der Wandalen und der Ostgoten sind als arianische Reiche im Kampfe mit katholischen Mächten untergegangen. Die Westgoten traten allerdings länger als ein Jahrhundert vor ihrem Untergang zum Katholizismus über; aber der Klerus gewann bei ihnen so weitgehenden Einfluß auf die Leitung der öffentlichen Angelegenheiten, daß er die Staatsgewalt untergrub und dem Reiche die Kraft raubte, sich gegen die Angriffe des Islam zu wehren. Dagegen war bei den Langobarden seit ihrem Übertritt zur römischen Kirche an die Stelle des überwundenen konfessionellen Zwiespaltes ein politischer Gegensatz^ getreten, nämlich der Gegensatz gegen die weltliche Machtsphäre des Papsttums; eine dritte Macht — das fränkische Königtum — mußte eingreifen, um diesen Konflikt zum Austrag zu bringen. Dabei kamen die Langobarden um ihre Selbständigkeit und wurden zu einem Gliede des großen Frankenreichs, womit sie das Schicksal aller westgermanischen Völker und der Burgunden teilten.
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