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1. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 44

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
44 Die Langobarden bis zum Verlust ihrer Selbständigkeit. Weiler aber darf man nicht gehen; von einer wirklichen Verknechtung aller Römer im Reich ist nie, auch in den Stürmen der ersten Jahre nicht, die Rede gewesen. Auch geschahen die späteren Ausbreitungen nicht mehr gewaltsam. Es kam vielmehr jetzt zu einer geordneten Landteilung, wie sie auch bei Ost- und Westgoten und andern germanischen Völkern vorgenommen worden war, nach den Grundsätzen der sogenannten „Gastfreundschaft" (hospitalitas); d. H. jeder römische Grundbesitzer war als Wirt gezwungen, einem langobardischen selbständigen Freien als seinem Gast ein Dritt-teil seines Landbesitzes abzutreten. Doch auch diese Abtretung fand oft nicht wirklich statt; vielmehr begnügten sich die Langobarden, abgesehen von den ersten Eroberungen, bei ihrer späteren Ausbreitung damit, statt des Eigentums an Grund und Boden nur ein Drittel des Ertrags, der Früchte, zu erlangen; und da thatsächlich die römischen Großgrundbesitzer schon seit Jahrhunderten ihre Landgüter nicht selbst bewirtschafteten, sondern sie an Kolonen (persönlich freie, aber an die Scholle gebundene Zinspflichtige, die nur einen Teil des Ertrags für sich behielten, das Meiste dem Herrn ablieferten) zur Bewirtschaftung verliehen, so gestaltete sich das Verhältnis zwischen Wirt und Gast, Römer und Langobarde, meist so, daß der Römer dem Langobarden den dritten Teil seiner Kolonen, also auch den dritten Teil seiner Ansprüche gegen die Kolonen abtrat. Daher erklärt es sich auch, daß wir häufig Langobarden in den Städten lebend finden. Es war nicht notwendig für sie, auf dem Lande zu wohnen und selbst den Acker 31t bestellen; ihre Kolonen hatten ihnen den vertragsmäßigen Teil des Ertrags, in Früchten oder in Geld, abzuliefern. Freilich eignete sich der Langobarde solche Anteile an Früchten oder Kolonatsrechten oft noch außer dem Grundbesitz an, den er bei der ersten Ansiedelung als seinen ursprünglichen Anteil vom eroberten Lande erhalten hatte. Ging es auch sicher nicht ohne vielfache Bedrückung und Vergewaltigung der römischen Bevölkerung ab, so wurden doch nur die im Kriege gefangenen und nicht ausgelösten Römer verknechtet, alle übrigen blieben frei und lebten unter sich nach römischen und zwar justinianischen Gesetzen, während bei den Langobarden natürlich langobardisches Recht galt. In gemischten Fällen, d. h. überall, wo Verhältnisse zwischen Römern und Langobarden obwalteten, wurde, mit einigen notwendigen Änderungen und Zusätzen (die aber erst feit 584 festgestellt wurden), auch nach langobardischem Rechte verfahren. Daß inan den Römern ein Wergelt) zubilligte, das Recht der Fehde aber untersagte, ist selbstverständlich. Von einer Verschmelzung von Römern und Langobarden zu dem Mischvolke der Lombarden konnte natürlich erst die Rede fein, als die Einwanderer allmählich das katholische Bekenntnis annahmen, was erst im zweiten Viertel des siebenten Jahrhunderts geschah. Von den Schichten 6er langobardischen Bevölkerung stand der alte Volksadel oben an; ihm

2. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 73

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Die Avaren in Friaul und die Ahnen des Paulus Diakonus. 73 büraer und Blutsfreunde ins tiefste Elend gestürzt hatte. Ihre vier Töchter aber gingen nicht den Sündenweg der Mutter. Um die schamlosen Feinde abzuschrecken und ihre eigene Ehre zu retten, legten sie sich halbverwestes Fleisch zwischen Gewand und Brust, welches einen unerträglichen Geruch verbreitete. Als nun die frechen Barbaren auf sie einstürmten, wichen sie plötzlich voll Abscheu zurück, denn der gräßliche Geruch war nicht zu ertragen. Und die wackeren Mädchen achteten nicht auf die gemeinen Hohu-reden und Flüche der rohen Gesellen. So retteten sie durch eine kluge Notwehr ihre Ehre. Sie wurden bald von den Avaren nach andern Ländern verkauft, und es wird erzählt, daß sie späterhin ülle auf eine ihrer Abkunft und Tugend würdige Weise vermählt worden sind. Nachdem der vortreffliche Paulus, Warnefrieds Sohn, in seinem Bericht soweit gekommen ist, schaltet er einen kurzen Abschnitt aus der Geschichte seiner Ahnen ein, der für ihn selbst, wie für die damaligen Zustande jener Völker und Länder außerordentlich bezeichnend ist und deshalb auch hier eine Stelle finden soll. „Es verlangt mich," so schreibt der bescheidene Mann, „an dieser Stelle die allgemeine Geschichte zu unterbrechen und ein Weniges über mein, des Schreibers, Geschlecht cinznflechten, dabei aber, weil die Sache es erfordert, in dem Gang der Ereignisse etwas zurückzugreifen. Zu der Zeit, da das Volk der Langobarden aus Pannonien nach Italien kam, war auch mein Ururgroßvater Leupichis, der ein Langobarde von Geburt war, mitgezogen. Nachdem er einige Jahre tn Italien (und zwar in Friaul) gelebt hatte, starb er und hinterließ fünf unmündige Söhne, die nun zu der Zeit, von der ich eben erzählte, alle in Gefangenschaft gerieten und aus der Burg Forojuli (wohin sie sich vom offenen Land geflüchtet hatten) in die Fremde, nach dem Avarenland geschleppt wurden. Nachdem sie daselbst (in Pannonien) viele Jahre lang das harte Los der Knechtschaft erduldet und bereits das Mannesalter erreicht hatten, blieben vier von ihnen, deren Namen ich nicht erfahren habe, in der traurigen Fremde zurück. Der fünfte aber von den Brüdern, der mit Namen Leupichis wie der Vater hieß und später mein Urgroßvater wurde, faßte den Entschluß — wie ich glaube, auf Eingebung des Herrn der Barmherzigkeit — das Joch der Gefangenschaft abzuschütteln, nach Italien zurück zu fliehen, wo, wie er wußte, das Langobardenvolk noch hauste, und so seine Freiheit wiederzugewinnen. Und so entwich er eines Tages und nahm nichts als einen Bogen nebst Köcher und Pfeilen und etwas Wegzehrung mit, wußte auch gar nicht, nach welcher Richtung er sich wenden sollte, um sein Ziel, die Heimat, zu erreichen. Siehe, da kam ein Wolf und ward ihm Führer und Begleiter auf der Reise. Denn wie der Wolf vor ihm herging, sich häufig nach ihm umsah, still stand, wenn er halt machte, und wieder voraus ging, wenn er aufbrach, da

3. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 389

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Sankt Kolumban der Jüngere und der heilige Gallus. 389 Ueber das Leben dieses Geistesgewaltigen verlohnt es wohl einiges hier mitzuteilen, zumal es manches helle Streiflicht auch auf die Staats- und Kulturverhältnisse im Frankenreich der Merowinger wirft. Columbanus oder, wie er sich selbst gern nannte, Columba war auf Irland in der Provinz Leinster um 540 geboren. Durch ein Traumgesicht war seiner Mutter geoffenbart worden, daß sie der Welt einen Mann von ganz besonderen Gaben schenken solle; darum hütete sie ihn sorglich und erzog ihn ganz allein, bis er herangewachsen war. Schon im Knabenalter begann er mit Eifer und fähigem Sinn den edlen Wissenschaften obzuliegen.^ Da er aber ein ungewöhnlich schöner Jüngling ward, so erregte er die Leidenschaft zuchtloser Mädchen; er aber entzog sich ihren Nachstellungen, nahm von seinen Genossen Abschied und beschloß in die Einsamkeit zu gehen. Seine Mutter, von Schmerz bewegt, wollte ihn nicht ziehen lassen. Er aber sprach: „Hast du nicht des Heilands Wort gehört: wer Vater ober Mutter mehr liebt denn mich, der ist meiner nicht wert?" Er bat die Mutter, die sich ihm in den Weg stellte und die Thür vertrat, ihn nicht zu hindern. Doch sie warf sich weinend auf die Schwelle und rief, sie werde es niemals dulden. Da schritt er über die Mutter hinweg, sagte ihr Lebewohl und sprach: „Nie wirst du mich in diesem Leben wiedersehen; ich werde hinziehen, wohin der Weg des Heils mich führt." So wanderte er aus dem Lande Leinster und kam zu einem ehrwürdigen alten Einsiedel; der unterwies den klugen Jüngling gern in der Erkenntnis aller göttlichen Schriften. Da sammelte Kolumban reiche Schätze der Gottesgelahrtheit. Darnach gedachte er Mönch zu werden und zog zu dem Kloster Benchor in Ulster, dessen Vorsteher ein ausgezeichneter Vater seiner Mönche war. Hier fing Kolumban an, sich ganz dem Beten und Fasten hinzugeben, das sanfte Joch Christi zu tragen und sich selbst zu verleugnen. Viele Jahre verflossen. Da sehnte er sich, in die Fremde zu wandern, eingedenk des göttlichen Befehls an Abraham: Gehe aus deinem Vaterlande, von deiner Freundschaft und ans deines Vaters Hanse in ein Land, das ich dir zeigen will. Der ehrwürdige Vater des Klosters billigte feinen Entschluß und gab ihm zwölf Reisegefährten mit, die durch ihre Gottesfurcht bekannt waren; und so machte sich denn Kolumban im dreißigsten Lebensjahre auf den Weg und schritt mit feinen zwölf Begleitern unter Christi Führung zum Strande des Meeres hinab. Das erste Schiff, bessen sie ansichtig würden, bestiegen sie und gelangten mit günstigem Winbe nach schneller Fahrt an die Küste der Bretagne. Hier verweilten sie einige Zeit und erwogen, was sie nun thun sollten; bis sie sich entschlossen, den Boben des fränkischen Reichs zu betreten und der Menschen Herzen zu erforschen, um entweder, wenn sie den Samen des Heils ausstreuen könnten, dort länger zu bleiben, oder wenn sie die Herzen in Finsternis verstockt fänden,

4. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 394

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
394 Die Franken bis zum Untergange der Merowinger. der König gab ihm sicheres Geleit zu Theudebert von Austrasien. Die Reise ging über Paris nach Meaux, wo ihn ein adliger Mann aus Theudeberts Gefolge, Namens Chagnerich, freundlich aufnahm. Er unternahm es, den Mann Gottes gut bei Hofe einzuführen; der von Chlothar mitgegebenen Begleiter bedurfte es nicht mehr. Kolumban segnete zum Dank dafür sein ganzes Haus, sein jüngstes Töchterchen aber, Burgundofara, weihte er dem Herrn; sie ist späterhin eine sehr fromme Frau geworden und als Äbtissin eines Klosters bei Meaux gestorben. Endlich kam Kolumban zu Theudebert, der ihn mit Ehren empfing; waren doch schon viele Brüder aus Luxovium zu ihm gekommen. Der König versprach ihm, schöne und für die Knechte Gottes geeignete Orte ausfindig zu machen, wo sie den benachbarten Völkerschaften, nämlich den heidnischen Alamannen, das Evangelium verkünden möchten. Kolumban erklärte, wenn es ihm ernst damit sei und er ihn thätig unterstützen wolle, so werde er sich gern auf längere Zeit niederlassen und es versuchen, in die Herzen des umwohnenden Volkes den Samen des Glaubens auszustreuen. Theudebert stellte ihm nun anheim, sich einen tauglichen Ort zu wählen, und der Mann Gottes entschied sich für eine vorzeiten zerstörte Römerstadt, die im deutschen Lande am Bodensee unfern des Rheines liegt und jetzt Bregenz*) heißt. Sie fuhren also den Rhein aufwärts, wurden in Mainz vom Bischof gastlich bewirtet und gelangten endlich an den bestimmten Ort. Zwar gefiel er dem Heiligen nur wenig, doch beschloß er zu bleiben, um dem Volke der Gegend den Glauben zu verkünden. Es war aber schwäbisches Volk, das dort wohnte und noch ganz im Heidentum befangen war. Wie Jonas erzählt, fand Kolumban einst, als er die Gegend durchzog, die Einwohner damit beschäftigt, ein heidnisches Fest zu feiern. „Sie hatten ein großes Faß. das man in der Volkssprache Kupa (Kufe) nennt und das ungefähr sechsundzwanzig Eimer hielt, mit Bier angefüllt und in ihrer Mitte aufgestellt. Aus Kolumbans Frage, was sie damit wollten, sagten sie, sie brächten ihrem Gotte Wodan ein Trankopfer. Sowie der Heilige von dem ruchlosen Werke hörte, blies er das Faß an, und siehe! es löste sich mit Gekrach und sprang in Stücke, so daß das Bier brausend herausströmte. Da zeigte es sich klar, daß der Teufel in der Kufe gesteckt hatte, der durch das irdische Getränk die Seelen der Opfernden fangen wollte. Wie das die Heiden sahen, waren sie sehr erstaunt und sagten, der Mann Gottes habe einen starken Atemschnauf,**) daß er so ein mit *) Vormals Brigantia; daher der alte Name des Bodensees Lacus Brigantinus. Seit den Feldzügen Julians und Valentinians (bis 574) fällt jetzt zum ersten Male wieder ein wenig Licht auf diese Gegenden, die bald durch die Stiftung von Sankt Gallen berühmt werden sollten. , . **) Dieses Wort bildet Dahn, Urgeschichte 3, 591, dem wir auch an einigen andern Stellen folgen.

5. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 179

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Rückblick und Vorschau, zugleich Einleitung in die fränkische Geschichte. 179 manen zur römischen Bevölkerung, die ihre neuen Herren verhältnismäßig früh zu romanisieren wußte. Obgleich sich ihre Lage in den einzelnen Staaten verschieden gestaltete, so behielt sie doch allenthalben ihre persönliche Freiheit, ihr Recht und ihr bewegliches Vermögen. Und wenn sie sich auch eine Landteilung gefallen lassen mußte, so erfolgte diese doch im Anschluß an Grundsätze des römischen Verwaltungsrechtes, nämlich nach dem Vorbilde des römischen Einquartierungssystems, welches kennen zu lernen die Germanen im römischen Dienste reichliche Gelegenheit gefunden hatten. Und auch die innern Einrichtungen der neuen Reiche knüpfen in wesentlichen Punkten an die vorgefundenen römischen Institutionen an. Die Bur-gunden, Westgoten und Wandalen haben sie freilich bald in selbständiger Weise umzubilden begonnen. Dagegen fungierte in Italien die alte römische Verwaltungsmaschine bis zur langobardischen Eroberung ohne erhebliche Störungen fort. Odowakar ließ den Senat und den ganzen römischen Beamtenapparat bestehen, und Theoderich liebte es, die althergebrachten Formen fast mit Ängstlichkeit zu wahren. Sieht man aber nicht auf die Formen, sondern auf das Wesen der Dinge, so wird man sich freilich der Wahrnehmung nicht verschließen, daß sich nichtsdestoweniger mit dem Entstehen der ostgermanischen Staaten eine Veränderung von weltgeschichtlicher Tragweite vollzogen hat. Der springende Punkt ist, daß in ihnen zuerst der römische Westen neue Herren empfangen hat. Das haben die Römer lebhaft empfunden, und die Germanen haben es ihnen deutlich zum Bewußtsein gebracht. Und wenn der germanische König von jenen „der Herr des Staats" genannt wird, so haben sie damit eben den Widerspruch ausgedrückt, der zwischen dem wahren Sachverhalt und dem abgelebten Gedanken des römischen Imperiums obwaltete. Übrigens bildeten die Staaten der Ostgermanen nur den Übergang zu einer gründlichen Umformung der abendländischen Welt, welche durchzuführen den Franken befchieden war. In Italien wurde den Franken durch einen andern westgermanischen Stamm, die Langobarden, tüchtig vorgearbeitet, ein schneidiges Volk aus härterem Stoff als die bildsamen und duldsamen Ostgoten. (I) Die Langobarden. Die Langobarden, deren Geschichte, wie wir annehmen dürfen, noch frisch vor dem Gedächtnis unsrer Leser steht, sind das einzige westgermanische Volk, das sich, wie die gotisch-wandalischen, bei seiner Wanderung zuerst nach Südosten wandte,*) ja das einzige, das überhaupt völlig aus- *) Von den Markomannen abgesehen, die hier nicht in Betracht kommen, weil sie in viel frühem Zeit wanderten und ihre Wanderung aus ein viel kleineres Gebiet beschränkten. 12*

6. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 174

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
174 Die Franken bis zum Untergange der Merowinger. diese zweite Macht, der das römische Reich erlag. Die Religion Christi wich darin von allen heidnischen Religionen ab, daß sie sich keinen weltlichen Zwecken unterordnen wollte. Zwar waren die Christen die gehorsamsten Unterthanen, aber sie opferten nicht vor den Bildern der Kaiser und ließen sich zu nichts zwingen, was wider ihr Gewissen war. Die blutigsten Verfolgungen, die gräßlichsten Martern, mit denen man den treuen Bekennern Christi zusetzte, hatten keineswegs die Verbreitung des Evangeliums gehindert, sondern sie im Gegenteil nur gefördert. Es blieb dem römischen Staat nichts übrig, als den neuen Glauben anzuerkennen; und von dem Augenblick an, wo dies geschah, gab sich der antike Staat unwissentlich selbst verloren. Der Kamps der beiden sich grundsätzlich gegen- über stehenden Mächte dauerte zwar noch eine Zeitlang fort, aber der endliche Sieg mußte der lebensfrischen über die altersschwache, überlebte zufallen. Der antike Staat ruhte ganz und gar aus dem Grundsätze, daß der einzelne Mensch nur um des Staats willen da sei und daß sein Wert nach seiner Bedeutung für den Staat ausschließlich bemessen werden dürfe; daher das Egoistische, Tyrannische, Absolutistische des römischen Staats. Das Christentum mit seinen erhabenen Lehren von Nächstenliebe und Selbstentäußerung erkannte diese Tyrannei nicht an; es erkannte nicht mehr den Bürger allein, sondern den Menschen an sich und damit auch den Sklaven und den Barbaren als ein Kind Gottes an, das ebensoviel Recht auf Liebe und Schutz wie der Kaiser selbst beanspruchen darf, wenn es nur glaubt. Wohl blieb diese Lehre nicht rein von menschlichen Einflüssen, nämlich dann, wenn der Staat irgendwie der Religion obsiegte; die Erhebung des Christentums zur Staatsreligion war zwar ein äußerer Sieg, aber im Grunde eine innere Niederlage des Christentums; und wenn in Byzanz Staat und Kirche sich enger verbanden, so mußten beide Einbuße erleiden; es konnte sich der alte Staat in widerlich entstellter Gestalt allerdings noch lange halten; aber dabei unterlag eben auch die wahre Religion, und unter der Despotie der griechischen Kaiser bildete sich ein neuer Kultus, der weit mehr Römisch-Heidnisches in sich barg, als seine Anhänger glaubten. Viel reiner erhielt sich die weströmische Kirche, aber sie konnte dies nur, weil sie aufstieg, während der weströmische Staat zusammensank. Seitdem das Christentum als Staatsreligion anerkannt war, brachen nun bekanntlich in seinem Innern heftige Streitigkeiten aus, die auch das römische Reich nicht wenig erschütterten. Vor allem war es der Streit über das Verhältnis der beiden Naturen in Christo, eine Frage, die eigentlich kein Menschenverstand lösen kann, die aber doch entschieden werden mußte, weil der Zweifel, den Arius an der Gottgleichheit Christi ausgesprochen hatte, eine Grundlage des christlichen Glaubens zu erschüttern drohte. Nachdem endlich die arianische Lehre als Ketzerei (325) verworfen

7. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 180

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
180 Die Franken bis zum Untergange der Merowinger. gewandert ist und die deutsche Erde ganz verlassen hat; denn die Alamannen blieben auf ursprünglich germanischem Boden, die Besetzung Britanniens geschah nicht auf einmal, durch ein Volk in seiner Gesamtheit, sondern allmählich, durch einzelne Scharen drei verschiedener Stämme, die größtenteils in ihren alten Sitzen verharrten, und die Franken haben wohl Gallien erobert, dabei aber ihre Stammländer am Rhein nicht aufgegeben und den Zusammenhang mit der deutschen Muttererde nie verloren. Zeigten die Langobarden sich darin den Ostgermanen ähnlich und hat ihr Reich in Italien mit den Reichen der Wandalen, Burgunden, Westgoten und Ostgoten auch das gemeinsame Merkmal, daß in ihm von Anfang an außer dem nationalen Gegensatz zwischen der germanischen und der ihr an Kopfzahl überlegenen römischen Bevölkerung auch ein folgenschwerer konfessioneller Zwiespalt obwaltete, so sind doch die Verschiedenheiten bedeutender als das Gemeinsame. Schon bei der Gründung des Reiches treten die widerstandskräftigen Langobarden ganz anders auf als z. B. die milden Oftgoten; das zeigt sich namentlich in ihrem Verhältnis zu den Römern und zu den römischen Institutionen. Wo die Langobarden festen Fuß fassen, da fegen sie das römische Verwaltungssystem und die römische Ämterverfassung hinweg; sie schaffen nicht einen Zwitterstaat, sondern ein rein nationales Staatswesen. Die Römer wurden nicht als gleichberechtigtes, sondern als unterjochtes Volk behandelt. Noch um die Mitte des siebenten Jahrhunderts ^ ist das Volksrecht frei von römischen Einflüssen. Erst als der Staat eine feste volkstümliche Grundlage gewonnen hatte, begann eine maßvolle Anlehnung an römische Einrichtungen und die staatsrechtliche Gleichstellung der römischen Bevölkerung sich anzubahnen. Die Reiche der Burgunden, der Wandalen und der Ostgoten sind als arianische Reiche im Kampfe mit katholischen Mächten untergegangen. Die Westgoten traten allerdings länger als ein Jahrhundert vor ihrem Untergang zum Katholizismus über; aber der Klerus gewann bei ihnen so weitgehenden Einfluß auf die Leitung der öffentlichen Angelegenheiten, daß er die Staatsgewalt untergrub und dem Reiche die Kraft raubte, sich gegen die Angriffe des Islam zu wehren. Dagegen war bei den Langobarden seit ihrem Übertritt zur römischen Kirche an die Stelle des überwundenen konfessionellen Zwiespaltes ein politischer Gegensatz^ getreten, nämlich der Gegensatz gegen die weltliche Machtsphäre des Papsttums; eine dritte Macht — das fränkische Königtum — mußte eingreifen, um diesen Konflikt zum Austrag zu bringen. Dabei kamen die Langobarden um ihre Selbständigkeit und wurden zu einem Gliede des großen Frankenreichs, womit sie das Schicksal aller westgermanischen Völker und der Burgunden teilten.

8. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 18

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
18 Die Langobarden bis zum Verlust ihrer Selbständigkeit. Entsetzt flohen des Ermordeten Begleiter von dannen und berichteten daheim dem König Rodulf die Blutthat. Der weinte laut und lange über das klägliche Ende seines Bruders. Dann entflammte ihn das Verlangen, den Mord zu rächen. Er erklärte das Bündnis, das er mit Tato geschlossen hatte, für gebrochen und kündigte den Langobarden den Krieg an. Auf einem weiten Blachfeld standen die beiden Völker zum Kampfe gerüstet. König Rodulf sandte die Seinen in den Kampf; er selbst aber war seines Sieges so gewiß, daß er, während das Heer ausrückte, ruhig in der Wagenburg blieb und sich am Brettspiel ergötzte. Denn damals waren in der That die Heruler außerordentlich tüchtig im Kriege und hatten sich durch viele Siege, die sie erfochten, einen großen Namen erworben?) Sie zogen noch nach altgermanischer Sitte nackt in die Schlacht; nur um die Hüften war ein Stück Zeug schurzartig geschlungen. So mochte der König nicht ohne Grund auf die erprobte Tapferkeit und Kraft der Seinen vertrauen und faß sorglos am Spiele, während draußen der mörderische Streit entbrannte. Einen seiner Leute hieß er auf einen nahen Baum steigen, damit er ihm den Sieg der Seinen desto schneller verkünden könne; doch fügte er die thörichte Drohung hinzu: „Meldest du mir von meiner Heruler Flucht, so lasse ich dir das Haupt abschlagen." Wie nun der Mann vom Wipfel des Baumes eine Weile nach dem Schlachtfeld hinüber geschaut hatte, sah er mit Schrecken, wie die Reihen der Heruler wankten und von den Langobarden hart bedrängt wurden. Aber vor Angst um sein Leben wagte er nicht, die Wahrheit zu melden, und jedesmal, wenn Rodulf ihn fragte, wie die Schlacht stehe, antwortete er: „Sie kämpfen wacker." Unterdes war der Streit entschieden; die Heruler wandten den Langobarden den Rücken und stürzten in wilder Flucht von dannen. Bei diesem Anblick übermannte jenen der Schmerz, und er rief aus: „Weh dir, du armes Herulervolk! Der Zorn des Himmels bricht über dich herein." Erschrocken über diese Worte fragte der König: „Wie? fliehen denn etwa meine Heruler?" Da erwiederte jener: „Nicht ich, sondern du selbst, o Herr, hast es gesagt!" Noch stand der Fürst starr vor Bestürzung da und wußte nicht, was er thun sollte, als schon die ersten der siegreichen Langobarden in die Wagenburg eindrangen und alle niederhieben, die sich zur Wehr fetzten. Da sank auch er, so mannhaft er sich hielt, unter den Streichen der Feinde hin. Es wird aber berichtet, der Zorn des Himmels habe die Heruler, als sie da und dort hin auseinander flohen, so schwer getroffen, daß sich *) Freilich wurde ihnen auch viel Unfreundliches nachgesagt; sie hatten, wenn sie auch rocht äußerlich zum Teil das (arianische) Christentum angenommen hatten, fast ganz ihre alte rohe Wildheit bewahrt, galten für arge Trunkenbolde und rauflustige Streithähne und wurden im ganzen mehr gefürchtet als geehrt.

9. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 28

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
28 Die Langobarden bis zum Verlust ihrer Selbständigkeit. Audoins Sohn, und Turismod (Thorisrnnnd), der Sohn des Gepiden-königs Turisind, im Kampfgewühl aufeinander trafen und Alboin zuletzt seinen Gegner mit dem zweischneidigen Schwert durchbohrte, also, daß Turismod tot vom Roß auf die Walstatt sank, bestürzt' sahen die Ge-piden den Fall ihres Königssohnes, aller Mut entfiel ihnen, sie wandten sich zur Flucht. Die Langobarden setzten ihnen nach und töteten eine große Menge. Durch die fürchterliche Niederlage sahen sich die Gepiden genötigt, sofort um Frieden zu bitten, der ihnen auch gewährt wurde, da Justiuian ihn befürwortete. Audoin hatte, als er Siegesboten an den Kaiser sandte, nicht unterlassen, diesem darüber Vorwürfe zu machen, daß kein Hilfsheer zur Stelle gewesen sei, während er dem Kaiser eine so große Menge Langobarden geschickt habe, um unter Narses gegen Totila zu ziehen.*) Sowohl Audoin als Justinian verlangten nun als erste Bedingung des Friedens von den Gepiden die Auslieferung des Hildichis, der wie gesagt zu den Gepiden zurückgekommen war. Turisind trug den Fall dem großen Thing der Edlen und Freien vor und verlangte von ihnen Beantwortung der Frage, ob er den beiden Herrschern den Willen thun dürfe. Da aber erklärte die Versammlung, er dürfe es unter keinen Umständen thun; es sei viel besser, das ganze Volk der Gepiden gehe mit Weibern und Kindern zu Grunde, als daß es den Fluch eines solchen Frevels gegen das heilige Gastrecht auf sich lüde. Dieser Volksspruch stürzte den Turisind in große Verlegenheit; denn er konnte, wie Prokop richtig bemerkt, nichts gegen den Willen des Volkes thun, und andrerseits wollte er doch auch nicht den gefährlichen Krieg mit Langobarden und Römern von neuem entbrennen lassen. Endlich fand er einen Ausweg; auch Turisind hatte — wie einst Wacho — sich die Krone durch eine Gewaltthat errungen: dem Sohne des vorigen Gepidenkönigs, Elemnnd, dem unmündigen Ostrogota, hatte er sie geraubt. Der hilflose Knabe war zu den Langobarden geflohen. Jetzt erwiderte Turisind das Ansinnen Audoins und Justinians durch ein gleiches; er verlangte nämlich die Auslieferung Ostrogotas gegen die des Hildichis, überzeugt, daß die Langobarden sich dessen weigern würden, oder doch in dem für ihn beruhigenden Gedanken, daß Audoin ein gleiches Verbrechen wie er auf sich laden werde. Doch die Langobarden wollten gleichfalls nicht das Gastrecht so öffentlich verletzen. Nichtsdestoweniger starben bald darauf (552) beide Prinzen durch Meuchelmord, ein jeder dir Könige räumte den Feind des andern heimlich aus dem Wege, damit der eben geschlossene Friede zwischen Langobarden und Gepiden nicht gebrochen werde. Anmutigeres weiß die langobardische Volkssage, die an jene Gepiden- *) Vgl. Bd. 2, S. 338.

10. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 43

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
König Kleffo, etwas über langobardische Verfassung, Abzug der Sachsen rc. 43 Seitenzweig der im Mannesstamm ausgestorbenen Lethinge, welcher mit Audoin zur Herrschaft gelangt war, schon nach einem Vierteljahrhundert wieder ab. Bei der hohen Machtstellung der Herzoge lag die Gefahr nahe, daß das eben gegründete, aber noch nicht ausgebaute Reichsgebäude, dem auf einmal der Hausherr fehlte, in eine Anzahl Herzogtümer zerbröckle. Aber die Volksedlen und Freien erkannten selbst einmütig, daß der junge Staat einer einheitlichen Leitung, eines mächtigen Königtums bedurfte; deshalb traten sie in Pavia zusammen zur Wahl eines neuen Oberhauptes und erkoren einen aus ihrer Mitte. Kleffo. den Herzog von Bergamo, aus dem altedlen Geschlechte des Beleos, einen tapfern und thatkräftigen Mann. Die spärlichen Nachrichten, die uns über seine kurze^ Regierung überkommen sind, lassen erkennen, daß Kleffo irrt ganzen auf dem von Alboin betretenen Weg in äußerer Ausdehnung und innerer Ausgestaltung des Reiches fortschritt; doch war er rauher und willkürlicher als jener. Zweierlei wird aus seiner Regierungszeit besonders hervorgehoben: die harte Behandlung der römischen Bevölkerung und — damit zusammenhängend — die Ergreifung festen Grundeigentums durch die Langobarden. Die Langobarden in Italien waren, außer den Wandalen in Afrika, die einzigen Germanen, die ihr Reich auf altrömischem Boden ohne irgend welchen Vertrag mit einem Kaiser, einem Statthalter oder der Einwohnerschaft lediglich als Eroberer begründeten. So geschah denn das erste Eindringen und auch die erste Niederlassung sehr gewaltsam; gar viele vornehme, reiche Römer, welche sich durch die Flucht in den Süden nicht retten konnten oder wollten, wurden erschlagen, kriegsgefangen, also verfechtet, ihre ländlichen Besitzungen, wie selbstverständlich die des römischen Fiskus, als erobertes Land vom König und dem Volksheer angeeignet. Das gleiche Geschick traf aber auch die Stadtgemeinden; wohin die Eroberer drangen, da hoben sie die städtische Verfassung auf. Das war aber ein ganz besonders harter Schlag; denn die ganze antike, zumal römischitalische Kultur und das Kulturleben beruhte auf der Stadt, war ein städtisches. Auch die Ländereien der Stadtgemeinden verfielen der Verteilung, und schlimm erging es im Anfang auch den Kirchen und Klöstern, sowie den einzelnen Priestern bis gegen Mitte des stebenten Jahrhunderts. Die Einwandrer waren zum Teil noch Heiden, zum größern Teil Arianer, und als solche unzweifelhaft nicht ohne Erbitterung gegen die Katholiken, obgleich diese bei den Langobarden lange nicht so leidenschaftlich war wie etwa bei den Wandalen. Der Hauptgrund, daß vorzugsweise Klöster und Kirchen angegriffen und beraubt wurden, lag gewiß darin, daß hier die meisten Reichtümer geborgen waren. So wurden denn die Priester, wenn sie sich der Beutegier der Eroberer widersetzten, natürlich nicht geschont, die Kirchen geplündert, die Ländereien derselben von der Krone eingezogen oder verteilt.
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