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1. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 85

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
Das Interregnum oder Zwischenreich. 1256 bis 1273. 8l Leben im Kriege gegen die Friesen im nördlichen Holland. Denn da er im Winter über das Eis bei Medenblick setzen wollte, brach es unter ihm, sein schweres Pferd blieb mit ihm stecken und er wurde von den Friesen erschlagen. 45. Das Interregnum oder Zwischenreich. 1256—1273. Das kaiserliche Ansehen war so sehr gesunken, daß unter den deutschen Fürsten keiner war, der Kaiser zu sein begehrte. Vielmehr sahen die geistlichen Kurfürsten, denen am meisten daran gelegen war, einen Kaiser zu haben, weil sie an ihm -och einigen Schutz gegen die Uebel des Faustrechts hatten, sich nach einem ausländischen Fürsten um. Auswärts galt der alte ehrwürdige Kaisername noch mehr, als in Deutschland selbst. Es fanden sich auch zwei Fürsten, die zu der Krone Lust hatten, der englische Graf Richard von Co rnw al lis, Brud er des Königs Heinrich Iii. von England, und der König Alfons von Kastilien (einem Theile Spaniens), der den Beinamen des Weifen hatte, weil er in der Himmelskunde erfahren war. Auf der Erde wußte er aber nicht so gut Bescheid, denn er regierte fein Land nicht zum besten. Dennoch wählte ihn ein Theil der deutschen Fürsten, mit dem Erzbifchofe von Trier an ihrer Spitze, weil er reich war und einen hohen Preis gegeben hatte — sie schämten sich nicht, Geld von ihm zu nehmen. Und eben so hatte sich die Gegenpartei, wozu die Erzbischöfe von Mainz und Köln gehörten, vom Grasen Richard bestechen lassen, der reiche Zinngruben in seiner Grafschaft Cornwallis besaß. Ja, von diesem wurde erzählt, er sei mit 32 Wagen nach Deutschland gekommen, jeder mit acht Pferden bespannt, und darauf ein 3 Ohm haltendes Faß mit Sterlingen, einer englischen Goldmünze, angefüllt. Sie waren beide nur Schattenkaiser. Alfons hat Deutschland nie gesehen und Richard ist zwar mehrmals da gewesen, hat aber so gut wie gar nichts ausgerichtet; sondern es war nur, als wenn er eine Reise durch Deutschland machte und Geld ins Land brächte. Da konnte dann, weil keiner über Deutschlands Ehre wachte, die erste große Ungerechtigkeit von einem französischen gegen einen deutschen Fürsten ungestört und ungestraft vollführt werden. Von dem ganzen hohenstaufischen Geschlechte war nämlich nur noch ein Knabe, der Sohn Konrads Iv., übrig geblieben, der auch Konrad hieß und weil er früh starb, gewöhnlich nur der kleine Konrad oder Konradin genannt wird. Er wuchs ganz still in Schwaben auf den wenigen übrig gebliebenen Stammgütern seines Hauses heran. Als er 16 Jahre alt wurde und viel von den reichen, schönen Ländern hörte, die sein Vater in Italien besessen hatte, kam ihm die Lust an, diesen Theil feines Erbes wieder in Besitz zu nehmen. Diese Länder waren aber indeß von einem Räuber weggenommen worden, der kein Recht daran hatte, nämlich dem französischen Herzog Karl von Anjou. Konrad fühlte den Muth seiner Vorfahren in sich, den Räuber zu vertreiben und viele muthige Ritter, seine Freunde, versprachen ihm ihren Beistand; vor allen sein vertrautester Jugendfreund, der Prinz Friedrich von Baden. Im Jahr 1268 zogen sie aus. In Italien strömten noch mehr der alten Freunde seines Hauses zu ihm. Unerschrocken trat der Jüngling seinem Feinde entgegen und kämpfte gegen ihn bei Scurcola in Unteritalien. Die Franzosen wurden geschlagen; aber unglücklicher Weise überließen sich die Deutschen zu schnell der Lust zum Plündern und zerstreuten sich im feindlichen Lager. Diesen Augenblick benutzte ein alter erfahrener französischer Ritter, Erard von Valery, fiel plötzlich ans einem Hinter-

2. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 193

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
Oestreichs Krieg. 1809. 193 lagen. Der preußische Staat bestand nur noch aus Brandenburg (außer der Altmark), Pommern, Preußen und Schlesien, einem Gebiet von 2856 Quadratmei l en mi 4,594,000 Bewohnern. Dazu mußten ungeheure Summen als Kriegskosten bezahlt werden: es steht rechnungsmäßig fest, daß in den Jahren 1806 bis 1813 nicht weniger als 1000 Millionen Franken (1 Milliarde = 266,666,666 2/3 Thlr.) an (Kontributionen und Leistungen aus Preußen gezogen worden sind. Endlich durfte der König in den nächsten 10 Jahren nur ein Heer von 42,000 Mann halten. Polen, mit der Hauptstadt Warschau, wurde zu einem Großherzogthum erhoben und der Kurfürst von Sachsen, der indeß auch den Königstitel angenommen hatte, zum Großherzog eingesetzt. Aus den preußischen Ländern an der Elbe und Weser, dem größten Theile des Hannoverschen, dem Braunschweigischen und Hessischen, — den Kurfürsten von Hessen hatte er unter dem Vorwande, daß er es heimlich mit Preußen gehalten, aus seinem Lande getrieben, — machte Napoleon eines neues Königreich, Westfalen mit der Hauptstadt K a s s e l, und setzte seinen jüngsten Bruder Hieronymus zum König ein. 96. Oestreichs Krieg von 1809? Nach diesen außerordentlichen Veränderungen hätte man nun glauben sollen, daß die Welt wohl einige Zeit Ruhe haben würde; allein Napoleons Ehrgeiz ließ keine Ruhe zu. Da er jetzt im Osten und Norden von Europa feinen Willen durchgesetzt hatte, so richtete er feine herrfchfüchtigen Blicke nach dem Süden hin. In Spanien war Uneinigkeit zwischen dem alten schwachen Könige Karl Iv. und seinem Sohne Ferdinand. Diese benutzend, brachte Napoleon den alten König dahin, daß er die Krone niederlegte, und den Sohn lockte er verrätherisch über die Grenze nach Frankreich und nahm ihn hier gefangen; er sollte als Gefangener in einer französischen Festung sein Leben endigen. Den Spaniern aber setzte Napoleon seinen Bruder Joseph, der bis dahin Neapel beherrscht hatte, zum Könige, und nach Neapel setzte er den bisherigen Großherzog von -Berg, Mu r a t. Allein die Spanier waren nicht gesonnen, diese Gewaltschritte so geduldig zu ertragen. Sie ergriffen zornig die Waffen und haben sich trotz mancher Niederlagen, die sie von den regelmäßiger geübten französischen Heer erdulden mußten, 5 Jahre lang mit Heldenmuth gewehrt, bis sie endlich, mit Hülfe der Engländer, und als ganz Europa gegen den Unterdrücker aufstand, ihre Freiheit wieder errangen. In diesen Jähren haben viele tausend Franzosen, und leider auch Tausende von Deutschen, die Napoleon in diesen verderblichen Krieg mitführte, ihr Grab in Spanien gefunden. Diese neue Treulosigkeit des gewaltsamen Mannes, nebst vielen andern Ursachen der Unzufriedenheit, brachten Oestreich im Jahr 1809 noch einmal dazu, einen Versuch zu machen, das schwere Joch, welches auf Europa lastete, abzuwerfen. Mit rascher Entschlossenheit sprach der Kaiser Franz das Wort des Krieges aus, stellte die Prinzen seines Hauses an die Spitze seiner Heere, rief Freiwillige auf, errichtete Landwehren, und erweckte in feinem ganzen Volke eine edle Begeisterung. Wäre diefesmal noch andere starke Hülfe dazu gekommen, wäre Rußland nicht mit Napoleon im Bunde und Preußen nicht gar zu sehr geschwächt gewesen, so würde schon damals-die große Stunde der Befreiung geschlagen haben. (Denn obgleich Oestreich ganz allein stand und^Napoleon, außer den Kräften von Frankreich, auch die von Italien, Holland und dem größten Theile Deutschlands gegen dasselbe aufbieten konnte, so war es doch nahe daran, den Sieg zu erringen. 13

3. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 170

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
Ho Iii. Zeitr. Die neuere Zeit. Von der Reformation bis jetzt. es gelang, sie gefangen zu nehmen, so konnte Oestreich in diesem Feldzuge nicht viel mehr ausrichten, ja, vielleicht hätte sich die Kaiserin sogleich zum Frieden bereit erklärt. Mein der Feldmarschall Daun, der sein Heer bis auf 66,000 Mann verstärkt hatte, zog heran, die Armee in Prag zu entsetzen, und ihm konnte der König nur 32,000 Mann entgegenstellen, wenn er Prag eingeschlossen halten wollte. Dennoch beschloß er eine Schlacht und griff selbst die Oestreicher am 18. Juni bei dem Dorfe Kollin an. Der erste Angriss der Preußen unter Ziethen auf den rechten östreichischen Flügel war so heftig, daß dieser zurückweichen mußte. Nun befahl der König, auch ihren Mittelpunkt, der auf stark verschanzten Hügeln stand, zu bestürmen. Seine Feldherren riethen davon ab, denn die Schanzen waren zu stark und der Preußen zu wenige; aber der König wiederholte mit strengen Worten seinen Befehl. Hätte er noch etwas gewartet, so wäre der ganze Angriff nicht nöthig gewesen, denn schon war, nach der Niederlage des rechten Flügels der Befehl zum Rückzüge gegeben; als aber die preußischen Regimenter mit vergeblicher Anstrengung gegen die Schanzen anstürmten und immer dünner wurden und anfingen sich aufzulösen, da hielt der Generaladjutant von Hennebrith den Befehl zurück; die Oestreicher gingen zum Angriff über und besonders richteten die sächsischen Reiterschaaren, die auf Seiten der Oestreicher fochten, mit Erbitterung große Verwüstungen unter den weichenden Preußen an. Wenn nicht alles verloren gehen sollte, so mußte Friedrich den allgemeinen Rückzug befehlen, und Dann, der froh war, die Preußen nur abziehen zu sehen, störte denselben auch gar nicht. Sie hatten leider 14,000 Mann, also fast die Hälfte ihrer ganzen Zahl und 45 Kanonen verloren. Es trar die erste Schlacht, die Friedrich verlor; und die Folgen für ihn waren hart. Er mußte die Belagerung von Prag aufheben und ganz Böhmen verlassen, und sein Unglück machte nicht nur den Oestreichern, sondern allen ihren Bundesgenossen, neuen Muth. Die Russen rückten in das Königreich Preußen ein, die Schweden in die Mark Brandenburg; sie konnten Berlin, welches fast gar nicht geschützt war, leicht erobern; — aber zum Glück war es ihnen nicht recht ernst mit diesem Kriege; die Franzosen endlich waren mit zwei großen Armeen über den Rhein gegangen, hatten das englisch-hannöversche Heer bei Hastenbeck an der Weser (bei Hameln) am 26. Juli geschlagen, bis hinter die Elbe getrieben und zur Convention von Kloster Zeven gezwungen, worin ihnen ganz Hannover, Braunschweig und Hefs;n eingeräumt wurde. Nun konnten sie von dieser Seite sowohl in die preußischen Länder dringen und die Festung Magdeburg angreifen, als auch Sachsen wegnehmen, welches der Mittelpunkt aller Kriegsuuternehmungen des Königs war. Wenn er Sachsen verlor, so war es gewiß, daß sein eigenes Land der Schauplatz des Krieges werden mußte; und woher sollte er dann sein Heer und seine Kriegskasse ergänzen? Deshalb beschloß er zuerst vor allen die Franzosen anzugreifen und sie, es koste was es wolle, von Sachsen zurückzutreiben. Die Schlacht bei Roßbach. 5. Nov. — Er traf sie bei dem Dorfe Roßbach nicht weit von der Saale in der Gegend von Weißenfels. Sein kleines Heer war nur 22,000 Mann stark nud hatte 60,000 gegen sich; daher bildeten sich die Franzosen in ihrem Hochmuthe schon ein, es werde ihnen leicht sein, den König mit sammt seinem Heere gefangen zu nehmen. Sie mar-schirten daher an den Hügeln, auf welchem er mit seiner kleinen Schaar gelagert

4. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 113

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
Maximilian i. Ü3 in Oberitalien das schöne Mailand mit seinem Gebiete, und in Unterhalten das noch schönere Königreich Neapel. Das Volk aber, welches gern einem jeden kriegslustigen Fürsten seinem tapfern Arm lieh, wenn er Sold und Beute verhieß, die Schweizer, fochten in diesen Kämpfen bald auf der einen, bald auf der andern, ja oft auf beiden Seiten und entschieden meistens den Sieg. Zuerst suchte der französische König Karl Viii. die Ansprüche des Hauses Anjou auf Neapel hervor und eroberte das Land durch einen schnellen Kriegszug im I. 1495. Aber eben so schnell wurden die Franzosen mit Hülfe des Kaisers und des spanischen Königs Ferdinand des Katholischen wieder vertrieben; und zuletzt blieb das Land im Besitze der Spanier. Mailand, welches nach dem alten Rechte des Reiches unter der Lehnsherrschaft des deutschen Kaisers staub, reizte die Habsucht der französischen Könige ebenfalls. Karls Vii. Nachfolger, Ludwig Xii., griff im I. 1500 die Stadt an, indem alte Familienverträge mit dem Hause Visconti den Schein des Rechtes leihen mußten, eroberte sie und ließ den unglücklichen Herzog Ludwig Moro nach zehnjähriger Gefangenschaft sein Leben im Kerker endigen. Zwar wurden die Franzosen im Jahre 1513 mit Hülfe der Schweizer ans Mailand, ja aus ganz Italien vertrieben, allein schon im Jahre 1515 kamen sie unter ihrem neuen kriegslustigen Könige, Franz I., wieder, schlugen die bis dahin unbesiegten Schweizer in einer zweitägigen blutigen Schlacht bei Marignano, welche den Namen des jungen Königs in ganz Europa berühmt machte, und bemächtigten sich Mailands von neuem. Die mächtigste Stadt in Oberitalien war damals Venedig, berühmt und reich durch den ausgedehntesten Handel aus dem mittelländischen Meere, durch Besitzungen auf den Inseln und Küsten desselben, und durch ausgebreitete Herrschaft in Italien selbst. Der Uebermnth der reichen Republik hatte ihr die Eifersucht der Fürsten zugezogen. Im I. 1508 schlossen der Kaiser Maximilian, der kriegerische Papst Julius Ii., und die Könige von Frankreich und Spanien einen Bund gegen Venedig, den man die Ligue von Cambray nannte. Die Macht der größten Reiche Europas schien den Staat der reichen Kaufleute gänzlich erdrücken zu müssen. Aber diese wußten ihr Geld und ihre Klugheit so geschickt zu gebrauchen, daß sie die Verbündeten durch Versprechungen, die sie dem einen, durch kleine Vortheile, die sie dem andern gewährten, bald wieder trennten. Der große Bund löste sich auf, ja die bisherigen Freunde wurden zu Feinden unter einander, und die stolze Republik Venedig ging unverletzt aus der Gefahr hervor. ’ Hätte in Deutschland die rechte Einigkeit geherrscht, so hätten die Fremden nicht so in Italien schalten können; allein die innere Unordnung und die langen Fehden hatten Deutschland geschwächt, und überdies waren die deutschen Fürsten mehr auf ihren Vortheil als auf die Ehre des Reiches bedacht. Auf den Reichs-tagen erschienen sie nicht mehr selbst, sondern schickten Gesandte, und daher gingen nicht nur die Geschäfte sehr langsam, sondern auch die alte Herzlichkeit verschwand immer mehr, welche früher noch oft einen großen Entschluß zur Reife gebracht hatte^ wenn Kaiser und Fürsten selbst zusammen kamen und von Angesicht zu Angejicht mit einander verhandelten. Die Gesandten dagegen wechselten kalte Worte oder lange schriftliche Erklärungen mit einander und setzten ihr Verdienst darin, wenn sie bewirken konnten, daß ihr Land wenig zu den Lasten des Reiches beizutragen brauchte. — Maximilian wollte wenigstens dadurch Deutschland wieder stark machen, daß er dem Faust recht ein Ende machte und die Herrschaft bet

5. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 192

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
19ä Iii. Zeitr. Die neuere Zeit. Von der Reformation bis jetzt. fiel), verstand es Napoleon das preußische Hauptheer durch schnelle Märsche schon vor der Schlacht zu umgehen, und von dem Rückzüge abzuschneiden, und als nun am 14. Oct. der eine Theil des Heeres bei Auerftädt und der andere bei Jena angegriffen wurde, waren sie schon durch ihre Stellung im großen Nachtheile und litten überdies Mangel an Lebensmitteln. Zum Unglück fiel auch gleich im Anfange der Schlacht der Herzog von Braunschweig, durch eine Kugel am Auge verwundet, und dadurch wurde die Unordnung noch größer. Beide Schlachten gingen unglücklich; am Abend war alles in der größten Verwirrung: die preußischen Truppen traten in voller Auflösung den Rückzug an. Es zeigte sich, daß bei äußerem Glanze vieles im preußischen Heere morsch war. Ein Haufe der zersprengten Armee nach dem anderen mußte sich ergeben: die wichtigsten Festungen wurden ohne ernstliche Vertheidigung rasch und feig dem Feinde ausgeliefert.^ In diesem Unglück und in dieser Schmach führte nur Blücher und unter ihm Aork einen ehrenvollen Rückzug aus: er warf sich mit seinem Corps nach Lübeck, konnte sich aber trotz einer verzweifelten Gegenwehr nicht in der Stadt behaupten und mußte, als ihm Brod und Munition ausging, ebenfalls capituliren. Schon 13 Tage nach der Schlacht war Napoleon in Berlin und einen Monat später stand er an der Weichsel, hatte in einem Siegeszuge ein Land von 9 Millionen Menschen gewonnen und den Kurfürsten von Sachsen zum Abtreten vom preußischen Bündniffe gezwungen. Ein kleiner Haufe der Preußen unter dem General Lestocq war jedoch übrig geblieben und zeigte sich, durch das Unglück geläutert, von nun an in dem übrigen Laufe des Krieges um so viel tapferer und standhafter. Er vereinigte sich mit den Russen, die sich unterdeß zur Hülfe gesammelt hatten, und lieferte Napoleon am 7. und 8. Februar 1807, in harter Winterkälte, unter Sturm und Schneegestöber, die höchst blutige Schlacht bei Preußisch-Ey lau. Von beiden Seiten wurde mit der höchsten Anstrengung gefochten; die französischen Garden wurden fast ganz aufgerieben, dennoch war nach zweitägigem Kampfe die Schlacht noch nicht völlig entschieden; am ersten konnten sich die Preußen und Russen eines kleinen Vortheils rühmen. Aber die Ermüdung war zu groß; beide Heere zogen sich vom Schlachtfelde zurück und blieben mehrere Monate zu ihrer Erholung in der Winterruhe. Unterdeß setzten mehrere preußische Festungen mit größtem Muthe ihre Vertheidigung fort, so namentlich Graudenz unter dem greisen Cour bis re, Kol-bejrg unter Gneisenau, der von demj alten Nettelbeck und der Bürgerschaft überhaupt bereitwillig unterstützt wurde; auch Danzig ergab sich erst nach hartnäckiger Gegenwehr. Im Sommer drang Napoleon wieder vor und gewann am 14. Juni die große Schlacht bei Fried land, nahe an der russischen Gränze. Nach derselben mußte der König von Preußen mit seinem Verbündeten, dem Kaiser Alexander, über den Grenzfluß seines Reiches, den Niemen, gehen, und sein ganzes Königreich in der Gewalt des unversöhnlichen und harten Feindes lassen, nicht ohne Schuld der Russen, denen der Krieg für Preußen lästig zu werden anfing. Der Friede zu Tilsit. — Es blieb keine Wahl mehr übrig. Nach einer Zusammenkunft der drei Monarchen auf dem Niemenflusse kam der Friede, freilich unter den härtesten Bedingungen für Preußen, zu Tilsit, am 7. und 9. Juli zu Stande. Die Hälfte seines Reiches, mit 5 Millionen Menschen, mußte der König abtreten, seine polnischen Länder*) und alle die, welche westlich der Elbe *) Preußen hatte, außer 1772, nach 1793 und 1795 in der 2. und 3. Theilung polnisches Land an sich gezogen; seit der letzten Theilung hatte das Königreich Polen ganz aufgehört zu existiren.
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