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1. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 336

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
336 Die Franken bis zum Untergange der Merowinger. Gesippen beider untereinander, obwohl die Königin Fredegunde, König Chilperichs Witwe, sie oftmals ermahnte, von der Fehde abzulassen und sich gütlich zu vertragen, damit nicht aus diesem hartnäckigen Zwiste noch schlimmere Folgen erwüchsen. Da sie aber mit versöhnlichen Worten sie nicht beruhigen konnte, brachte sie endlich beide Teile mit der Streitaxt zur Ruhe. Sie lud nämlich viele Männer zu einem Gelage ein und hieß die Häupter der Hadernden, drei Männer Namens Chariwald, Leodo-wald und Wal den, auf ein und derselben Bank sich niedersetzen. Und als nun das Mahl bis zur einbrechenden Nacht sich hinzog, blieb man noch, nachdem der Tisch bereits abgeräumt war, auf den Bänken sitzen, um weiter zu zechen. So dauerte das Trinkgelage fort. Und als sie viel Wein getrunken hatten, wurden alle dermaßen berauscht, daß zuletzt sogar die dienenden Knaben schwer bezecht in den Winkeln des Hauses schlafend herumlagen. Da schlichen sich Männer, die von Fredegunde dazu bestellt waren, mit drei Beilen hinter den Rücken jener drei Franken, und während diese noch miteinander sprachen, erhoben die Männer die Beile und hieben, sozusagen mit einem Schlage, die drei Franken nieder. Daraus gingen die übrigen vom Mahle. Als dies nun den Verwandten der Ermordeten gemeldet wurde, fingen sie an, auf Fredegunde scharfe Wacht zu halten, und sie sandten Boten an König Childebert den Zweiten, den Sohn Sigiberts, daß er die Königin Fredegunde greifen und töten lasse. Wirklich ließ auch Childebert zu diesem Zweck in der Champagne ein Heer aufbieten ; ehe es aber ausrückte, entkam Fredegunde mit Hilfe ihres Anhangs und begab sich nach einer andern Gegend. — So herrschte eine wahrhaft „grundstürzende" Verwirrung aller sittlichen und rechtlichen Begriffe im Innern des fränkischen Staates, dessen politische Geschichte wir nunmehr in Kürze weiter zu betrachten haben. 10. Die Zeit der inneren Kriege, von der Merten Aerchs-terlung Ms Zu Cbilpmcbs Tode. (Bon 561 bis 584.) Nachdem Chlothar der Erste noch einmal aus wenige Jahre die sämtlichen fränkischen Besitzungen in seiner Hand vereinigt hatte, trat nach seinem Tode, wie bereits erzählt worden ist, eine Teilung ein wie nach dem Tode Chlodowechs, die aber infolge der seitdem gemachten Eroberungen größere Gebiete als jene früheren und verschiedenartigere Elemente umfaßte. Es wurden zunächst vier Königreiche gebildet mit den Hauptstädten Paris, Orleans, Soissons und Metz, wo die Brüder Charibert, Guntram, Chilperich und Sigibert Hof hielten. Daß eine solche Teilung dem germanischen Erbrecht vollkommen entsprach, ist bereits bemerkt worden;

2. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 33

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Alboins Zug nach Italien. 33 Ja, es fielen durch eigene Schuld, von sich selber verraten, Damals unzählige Feinde; und nun, da das Streiten zu Ende, Dienen am Hofe des Kaisers zugleich so Besiegte wie Sieger. 6. gjlboms Zug tracjj Italien. (Von 568 bis 571.) Noch war kein Jahrhundert vergangen, seit Odowakar dem letzten Schattenkaiser von Rom die Krone vom Haupte genommen hatte. Die Römer, die bisher immer noch aus eine längst dahin geschwundene Größe gepocht hatten, mußten sich vor einem Germanen beugen, und doch wurden sie schonend behandelt im Vergleich zu der Härte, die ihre Vorfahren so manchen! unterjochten Volke gegenüber bewiesen hatten. Die Germanen waren keine Römer, die sich in eitler Selbstvergötterung menschlichen Gefühlen gegen andere Nationen unzugänglich erwiesen; sie waren aber auch nicht mehr zerstörungswütige Barbaren. Mit Hochachtung blickten sie auf die schönen Trümmer einer unvergleichlich reichen Kultur, der bloße Name der ewigen Stadt erfüllte sie mit Scheu. Nicht neue Ruinen wollten sie zu den alten häufen, sondern ihr Streben — wenigstens das der Edlen unter ihnen — war, die versunkene Herrlichkeit zu neuem Leben zu erwecken. Als vollends der tapfere Odowakar einem Größeren weichen mußte, da brach für das vielgequälte Land eine Zeit des Friedens und Segens an; über die verödeten Fluren ging wieder die Pflugschar, die gestürzten Tempel und Paläste erstanden ans ihrem Schutt; Wohlstand und Gesittung entwickelte sich auss neue unter der friedlichen, ruhmreichen Regierung des großen Theoderich. Freilich war es vergebene Mühe gewesen, Gegensätze zu vereinen wie die zwischen Arianern und Katholiken, zwischen Germanen und Italienern, und darum widerstand nach dem Tode des weisen Königs sein blühendes Reich nicht lange dem innern Verderben und dem Ansturm äußerer Feinde. In langem, furchtbarem Ringen unterlagen die eblen Goten der überlegenen Kriegskunst der Felbherren Belifar und Narfes. Und in biefem zwanzigjährigen Kampfe war auch das Land rasch wieber in die vorige Trübsal zurückgesunken. Die von Natur so gesegneten Gefilbe lagen verübet, Stabte und offenes Land waren durch Krieg und Pest entvölkert. Italien warb unter einen Statthalter des oströmischen Kaisers gestellt, als eine Provinz verwaltet und durch Steuern und Abgaben weit mehr bebrütst, als es einst durch die großmütigen Goten geschehen war. Narses, der ruhmgekrönte Überwinber der Ostgoten, war der erste jener „Exarchen von Ravenna".*) Er hatte dem ausgesogenen Laube keine *) Streng genommen ist dies unrichtig; weil nicht Narses, der nur als Patri-cius bezeichnet wird, sondern erst dessen Nachfolger Longinus diesen Titel erhielt. Klee, Geschichtsbilder. Iii. Q

3. Die alten Deutschen während der Urzeit und Völkerwanderung - S. 94

1893 - Gütersloh : Bertelsmann
94 12. Casars Kampf mit Ariovist. Mauer, indem sie einzeln auf die Feinde lossprangen, ihnen die Schilde Herabrissen und von oben herunter die Schwerter in die entblößten Leiber stießen. Wahrend dadurch der linke Flügel der Deutschen ins Wanken geriet, drang der rechte siegreich vor und warf die Römer zurück. In dieser schwierigen Lage brachte der Befehlshaber der seitwärts haltenden römischen Reiterei Hülse. Er erkannte die Gefahr und befahl eigen- mächtig, daß die dritte Schlachtreihe, die kriegsgeübten Beteranen, zur Unterstützung des bedrängten Flügels vorrückten. Nun war die Schlacht für die Germanen, die über keinen Rückhalt, keine Ersatztruppen verfügten, sondern ihre ganze Kraft beim ersten Stoße eingesetzt hatten, verloren. Nach verzweifelter Gegen- wehr und furchtbaren Verlusten wandte sich alles zur Flucht, dem Rheine zu. Die meisten wurden von den Verfolgern niedergehauen; nur wenigen, besonders kräftigen, gelang cs, über den Rhein zu schwimmen; einige retteten sich in Vor- gefundenen Kähnen. Unter ihnen befand sich auch der ver- wundete König. Ein am Ufer liegendes Fahrzeug entzog ihn der nachsetzenden römischen Reiterei. Es war das erste Mal, daß römische Soldaten die grünen Wellen des deutschen Stromes erblickten. Ariovists Gemahlin kam in der allgemeinen Ver- wirrung ums Leben, vielleicht durch eigne Hand. Von zwei Töchtern wurde die eine auf der Flucht getötet, die andre gefangen. Über den unglücklichen König selbst hören wir nichts mehr. Wahrscheinlich erlag er seinen Wunden bald nach dem Zusammensturz seines Glückes. Dies war das Ende eines gewaltigen Mannes. Hätte ihm das Schicksal einen kleineren als Cäsar entgegengestellt, vielleicht strahlte sein Name in der Geschichte in gleichem Glanze wie der Armins, des großen Cheruskers. So aber erscheint er als ein wunderbares Meteor, dessen Spur mit seinem Erlöschen völlig verschwindet. Der Preis, den Cäsar in dieser Ger- manenschlacht im Jahre 58 vor Christus errungen hatte, war das herrliche fruchtbare Land Gallien, das heutige Frankreich, und der Rhein war für ein halbes Jahrtausend die Grenze des römischen Reiches gegen die Deutschen geworden. Denn alles linksrheinische Land nahm Cäsar in Besitz, und in den

4. Die alten Deutschen während der Urzeit und Völkerwanderung - S. 173

1893 - Gütersloh : Bertelsmann
23. Manch, der König der Westgoten, und Stilicho. 173 schon damals zusammengebrochen. Kein Opfer schien zu groß, um Alarichs Freundschaft zu erhalten. Stilicho fühlte dennoch, daß der Boden unter seinen Füßen zu wanken begann. Die Schmeichler am Hofe umgarnten den schwächlichen Honorius immer mehr; eine schlau angelegte, weitverzweigte Hosintrigue brachte dem besten Manne Roms den Untergang, dem man es nicht verzeihen konnte, daß er ein Germane war. Ein gewisser Olympius, ein scheinheiliger Heuchler, war die Seele der nichtswürdigen Umtriebe, die gegen den großen Mann angesponnen wurden. Dem dummen Kaiser brachte er den Wahn bei, Stilicho strebe für sich und seine Familie nach dem Throne. Da beschloß man den Tod desselben Helden, der Italien zweimal vom Untergang ge- rettet hatte. Das edle Opfer der schnöden Bande durch- schaute bald das ganze Gewebe von Lüge und Neid; Stilicho entwich mit wenigen Begleitern nach Ravenna. Inzwischen hatte der Kaiser selbst das Todesurteil des Mannes unterschrieben, dem er alles verdankte und in dessen Hände sein sterbender Vater ihn befohlen hatte. Briefe kamen in Ravenna an, in denen den kaiserlichen Truppen daselbst der Befehl erteilt wurde, den „Verräter" gefangen zu nehmen. Das erfuhr indes Stilicho, sobald er die Stadt betreten hatte. Er flüchtete sich in eine nahe Kirche. Trotz der Dunkelheit der Nacht und einem stürmischen Unwetter hielten seine wenigen Getreuen mit gezogenen Schwertern am Altäre die Wache um den geliebten Herrn. Es wurde Morgen, und kaiserliche Soldaten drangen in die Kirche. In Gegenwart des Bi- schofcs schwuren sie, daß Stilichos Leben geschont werden solle. Da verließ der Verratene die heilige Freistatt und folgte den Schergen. Als sie aber vor der Kirche waren, zeigte ihr Anführer ihnen einen kaiserlichen Befehl, in welchem Stilicho wegen seiner „Verbrechen gegen- den Staat" zum Tode ver- urteilt war. Eine Anzahl Germanen hatte sich vor der Kirche versammelt; diese und das kleine Gefolge Stilichos rissen jetzt die Schwerter aus der Scheide, um ihren Lands- mann und Freund zu retten. Aber der hochherzige Mann wehrte ihnen und gebot Ruhe. Und auch jetzt noch gehorchten

5. Die alten Deutschen während der Urzeit und Völkerwanderung - S. 266

1893 - Gütersloh : Bertelsmann
266 35. Der Ostgotenkönig Witichis. Doch sein Schreiben traf die unglückliche Fürstin nicht mehr unter den Lebenden; der ruchlose Theodahad sandte Mörder aus, die Theuderichs Tochter im Bade erdrosselten. So en- dete eine edle, wohlmeinende Frau, deren hohe Begabung, redlicher Wille und männliche Thatkraft ein besseres Schicksal verdient hätten. Als Justinian das Ende der Königin er- fuhr, war ihm dies willkommen. Er hatte nun einen Vor- wand. unter dem er den Goten den Krieg ankündigen konnte, und ließ dem Theodahad sogleich erklären, daß er nach dieser Schandthat mit ihnen einen Krieg ohne Gnaden führen werde. So begann ein Kampf, der nach zwanzigjährigem Ringen mit dem Untergang des ganzen Ostgotenvolkes endete und der in seinem Verlauf so viel Erhebendes und Erschütterndes darbietet, wie kaum ein andrer Abschnitt unsrer ältern Geschichte. Im Herbst des Jahres Ö35 landete der kaiserliche Ober- befehlshaber Belisar, der Überwinder der Wandalen, aus Si- cilien und eroberte in wenigen Wochen die ganze Insel, da sie von den Goten nur schwach besetzt war und die Einwohner ihm als Katholiken und Römer freudig entgegenkamen. Wäh- rend so ein reiches Land den Goten verloren ging und ein andres kaiserliches Heer im gotischen Dalmatien rasche Fort- schritte machte, saß Theodahad unthätig und wie betäubt in Ravenna. Endlich knüpfte er, statt ein Heer zu sammeln, Unterhandlungen mit Justinian an, die aber zu nichts führten. Die Kaiserlichen unterwarfen indessen ganz Dalmatien, und Belisar setzte von Sicilien nach Italien über und eroberte die südlichen Landschaften in kurzer Zeit. Nachdem er auch die große und wichtige Stadt Neapel nach zwanzigtägiger Belagerung durch List eingenommen hatte, erreichte die Er- bitterung der Goten über Theodahads Trägheit den höchsten Grad. Offen riefen sie, der Stamm des großen Theoderich sei an Ästen und Zweigen verdorrt, man müsse sehen, ob nicht anderwärts ein Mann zu finden sei, wie die Zeit ihn fordere. Auf freiem Felde hielten sie ein Thing und wählten einen tapfern, bewährten Krieger, Namens Witichis zu ihrem Könige. Sie erhoben ihn nach alter Sitte auf den Schild, schlugen klirrend die Schwerter zusammen und ließen die Po-

6. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 85

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
Das Interregnum oder Zwischenreich. 1256 bis 1273. 8l Leben im Kriege gegen die Friesen im nördlichen Holland. Denn da er im Winter über das Eis bei Medenblick setzen wollte, brach es unter ihm, sein schweres Pferd blieb mit ihm stecken und er wurde von den Friesen erschlagen. 45. Das Interregnum oder Zwischenreich. 1256—1273. Das kaiserliche Ansehen war so sehr gesunken, daß unter den deutschen Fürsten keiner war, der Kaiser zu sein begehrte. Vielmehr sahen die geistlichen Kurfürsten, denen am meisten daran gelegen war, einen Kaiser zu haben, weil sie an ihm -och einigen Schutz gegen die Uebel des Faustrechts hatten, sich nach einem ausländischen Fürsten um. Auswärts galt der alte ehrwürdige Kaisername noch mehr, als in Deutschland selbst. Es fanden sich auch zwei Fürsten, die zu der Krone Lust hatten, der englische Graf Richard von Co rnw al lis, Brud er des Königs Heinrich Iii. von England, und der König Alfons von Kastilien (einem Theile Spaniens), der den Beinamen des Weifen hatte, weil er in der Himmelskunde erfahren war. Auf der Erde wußte er aber nicht so gut Bescheid, denn er regierte fein Land nicht zum besten. Dennoch wählte ihn ein Theil der deutschen Fürsten, mit dem Erzbifchofe von Trier an ihrer Spitze, weil er reich war und einen hohen Preis gegeben hatte — sie schämten sich nicht, Geld von ihm zu nehmen. Und eben so hatte sich die Gegenpartei, wozu die Erzbischöfe von Mainz und Köln gehörten, vom Grasen Richard bestechen lassen, der reiche Zinngruben in seiner Grafschaft Cornwallis besaß. Ja, von diesem wurde erzählt, er sei mit 32 Wagen nach Deutschland gekommen, jeder mit acht Pferden bespannt, und darauf ein 3 Ohm haltendes Faß mit Sterlingen, einer englischen Goldmünze, angefüllt. Sie waren beide nur Schattenkaiser. Alfons hat Deutschland nie gesehen und Richard ist zwar mehrmals da gewesen, hat aber so gut wie gar nichts ausgerichtet; sondern es war nur, als wenn er eine Reise durch Deutschland machte und Geld ins Land brächte. Da konnte dann, weil keiner über Deutschlands Ehre wachte, die erste große Ungerechtigkeit von einem französischen gegen einen deutschen Fürsten ungestört und ungestraft vollführt werden. Von dem ganzen hohenstaufischen Geschlechte war nämlich nur noch ein Knabe, der Sohn Konrads Iv., übrig geblieben, der auch Konrad hieß und weil er früh starb, gewöhnlich nur der kleine Konrad oder Konradin genannt wird. Er wuchs ganz still in Schwaben auf den wenigen übrig gebliebenen Stammgütern seines Hauses heran. Als er 16 Jahre alt wurde und viel von den reichen, schönen Ländern hörte, die sein Vater in Italien besessen hatte, kam ihm die Lust an, diesen Theil feines Erbes wieder in Besitz zu nehmen. Diese Länder waren aber indeß von einem Räuber weggenommen worden, der kein Recht daran hatte, nämlich dem französischen Herzog Karl von Anjou. Konrad fühlte den Muth seiner Vorfahren in sich, den Räuber zu vertreiben und viele muthige Ritter, seine Freunde, versprachen ihm ihren Beistand; vor allen sein vertrautester Jugendfreund, der Prinz Friedrich von Baden. Im Jahr 1268 zogen sie aus. In Italien strömten noch mehr der alten Freunde seines Hauses zu ihm. Unerschrocken trat der Jüngling seinem Feinde entgegen und kämpfte gegen ihn bei Scurcola in Unteritalien. Die Franzosen wurden geschlagen; aber unglücklicher Weise überließen sich die Deutschen zu schnell der Lust zum Plündern und zerstreuten sich im feindlichen Lager. Diesen Augenblick benutzte ein alter erfahrener französischer Ritter, Erard von Valery, fiel plötzlich ans einem Hinter-

7. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 105

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
Karl Iv. 1347 bis 1378. 105 glücksfälle, die Leid und Jammer durch ganz Europa verbreiten. _ Schon acht Jahre vor seiner Erwählung war ein Theil Deutschlands, so wie die benachbarten Länder, Ungarn und Polen, von so ungeheuren Schaaren von Heuschrecken verheert worden, daß Augenzeugen die Felder meilenlang von ihnen bedeckt gesehen haben. Sie fraßen alles weg, was Menschen und Thieren zur Nahrung dient, und ließen keinen grünen Halm stehen; und die Hungersnoth, die durch sie in einzelnen Gegenden entstand, wurde in den folgenden Jahren durch Nässe und Mißwachs über ganz Europa verbreitet. Kaum hatten sich die Menschen von diesen Schrecknissen etwas erholt, so verfinsterte sich im Januar 1348 die Sonne plötzlich und bald daraus entstand ein großes Erdbeben fast durch ganz Europa, welches manche Städte und Dörfer gänzlich verwüstete und die Einwohner unter dem Schutte der Kirchen begrub, wohin sie sich geflüchtet hatten. Und in dem daraus folgenden Jahre kam ein noch schrecklicheres Uebel, durch italienische Schiffe aus dem Morgenlande herübergebracht, eine Pest, der schwarze Tod genannt, weil die Menschen mit schwarzen Beulen von der Größe eines Hühnereies bedeckt wurden und in wenigen Tagen, oft nur Stunden, starben. Von Italien verbreitete sich das Uebel nach Frankreich und Deutschland und verwüstete diese Länder furchtbarer, als der grausamste Krieg nur thun kann. Ganze Städte und Flecken starben aus, daß kein lebendiges Wesen mehr darin zu finden war; in andern starb die Hälfte, ja bis zu neun Zehntheilen von allen Einwohnern, und die übrig gebliebenen standen, ihrer Anverwandten und Freunde beraubt, einsam da. Diese erschütternden Unglücksfälle wirkten auf die Gemüther vieler Menschen sehr stark und weckten sie zu strengen Bußübungen. Hunderte von Büßenden zogen von einem Ort zum andern, den Oberleib entblößt, und geißelten sich mit knotigen und stachlichteu Geißeln, daß das Blut aus ihrem Rücken herunterfloß. Auf den Märkten der Städte schlossen sie gewöhnlich einen Kreis und stellten ihre Geißelungen mit solcher Wuth an, daß endlich strenge Befehle dagegen gegeben werden mußten; und zuletzt, da die Sache in eine Art von Wahnsinn ausartete, der selbst die Kinder ergriff, wurde sogar der päpstliche Bannfluch gegen die Flagellanten oder Geißler, so nannten sich diese Büßenden, ausgesprochen. Eben so mußten der Papst und die Fürsten einer andern Ausschweifung durch sehr ernstliche Strafen ein Ende machen, den Judenverfolgungen nämlich, die sich um diese Zeit wieder erhoben, wie sie auch zu den Zeiten der Kreuzzüge und mehrmals nachher stattgefunden hatten. Unter dem Volke war der Glaube verbreitet, die Juden wären es, die die große Pest durch Vergiftung der Flüsse und Brunnen und durch Bezauberung der Lust verursacht hätten, um die ganze Christenheit mit einem Male auszurotten. Mit der größten Wuth fiel der Pöbel über die Juden her und ermordete und verbrannte sie in den Städten in der Schweiz und am Rheine herunter. Der Haß des Volkes war im Mittelalter unauslöschlich gegen sie, weil sie durch Wucher fast allenthalben unermeßliche Reichthümer an sich zogen und von den Fürsten, die sie in ihren Geldverlegenheiten sehr nöthig hatten, übermäßig begünstigt wurden. Viele Tausende sind in diesen Verfolgungen umgekommen, und aus manchen Städten wurden sie gänzlich vertrieben. Der Kaiser Karl, der bei allen diesen Begebenheiten seine Pflicht als Beschützer der Ordnung und Wohlfahrt seines Reiches wenig geübt, dagegen aber

8. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 193

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
Oestreichs Krieg. 1809. 193 lagen. Der preußische Staat bestand nur noch aus Brandenburg (außer der Altmark), Pommern, Preußen und Schlesien, einem Gebiet von 2856 Quadratmei l en mi 4,594,000 Bewohnern. Dazu mußten ungeheure Summen als Kriegskosten bezahlt werden: es steht rechnungsmäßig fest, daß in den Jahren 1806 bis 1813 nicht weniger als 1000 Millionen Franken (1 Milliarde = 266,666,666 2/3 Thlr.) an (Kontributionen und Leistungen aus Preußen gezogen worden sind. Endlich durfte der König in den nächsten 10 Jahren nur ein Heer von 42,000 Mann halten. Polen, mit der Hauptstadt Warschau, wurde zu einem Großherzogthum erhoben und der Kurfürst von Sachsen, der indeß auch den Königstitel angenommen hatte, zum Großherzog eingesetzt. Aus den preußischen Ländern an der Elbe und Weser, dem größten Theile des Hannoverschen, dem Braunschweigischen und Hessischen, — den Kurfürsten von Hessen hatte er unter dem Vorwande, daß er es heimlich mit Preußen gehalten, aus seinem Lande getrieben, — machte Napoleon eines neues Königreich, Westfalen mit der Hauptstadt K a s s e l, und setzte seinen jüngsten Bruder Hieronymus zum König ein. 96. Oestreichs Krieg von 1809? Nach diesen außerordentlichen Veränderungen hätte man nun glauben sollen, daß die Welt wohl einige Zeit Ruhe haben würde; allein Napoleons Ehrgeiz ließ keine Ruhe zu. Da er jetzt im Osten und Norden von Europa feinen Willen durchgesetzt hatte, so richtete er feine herrfchfüchtigen Blicke nach dem Süden hin. In Spanien war Uneinigkeit zwischen dem alten schwachen Könige Karl Iv. und seinem Sohne Ferdinand. Diese benutzend, brachte Napoleon den alten König dahin, daß er die Krone niederlegte, und den Sohn lockte er verrätherisch über die Grenze nach Frankreich und nahm ihn hier gefangen; er sollte als Gefangener in einer französischen Festung sein Leben endigen. Den Spaniern aber setzte Napoleon seinen Bruder Joseph, der bis dahin Neapel beherrscht hatte, zum Könige, und nach Neapel setzte er den bisherigen Großherzog von -Berg, Mu r a t. Allein die Spanier waren nicht gesonnen, diese Gewaltschritte so geduldig zu ertragen. Sie ergriffen zornig die Waffen und haben sich trotz mancher Niederlagen, die sie von den regelmäßiger geübten französischen Heer erdulden mußten, 5 Jahre lang mit Heldenmuth gewehrt, bis sie endlich, mit Hülfe der Engländer, und als ganz Europa gegen den Unterdrücker aufstand, ihre Freiheit wieder errangen. In diesen Jähren haben viele tausend Franzosen, und leider auch Tausende von Deutschen, die Napoleon in diesen verderblichen Krieg mitführte, ihr Grab in Spanien gefunden. Diese neue Treulosigkeit des gewaltsamen Mannes, nebst vielen andern Ursachen der Unzufriedenheit, brachten Oestreich im Jahr 1809 noch einmal dazu, einen Versuch zu machen, das schwere Joch, welches auf Europa lastete, abzuwerfen. Mit rascher Entschlossenheit sprach der Kaiser Franz das Wort des Krieges aus, stellte die Prinzen seines Hauses an die Spitze seiner Heere, rief Freiwillige auf, errichtete Landwehren, und erweckte in feinem ganzen Volke eine edle Begeisterung. Wäre diefesmal noch andere starke Hülfe dazu gekommen, wäre Rußland nicht mit Napoleon im Bunde und Preußen nicht gar zu sehr geschwächt gewesen, so würde schon damals-die große Stunde der Befreiung geschlagen haben. (Denn obgleich Oestreich ganz allein stand und^Napoleon, außer den Kräften von Frankreich, auch die von Italien, Holland und dem größten Theile Deutschlands gegen dasselbe aufbieten konnte, so war es doch nahe daran, den Sieg zu erringen. 13

9. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 293

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
Die Flotte. Rückblick. «93 kein Abschluß zu Stande, und es bedurfte wieder eines ernstlichen Druckes auf die französische Regierung, bis am 10. Mai zu Frankfurt a. M. der end-giltige Friede unterzeichnet wurde. Die Flotte. Nachträglich muß noch mit einem Worte der Feindseligkeiten zur See gedacht werden. Die deutsche Flotte war nur klein und der französischen nicht im mindesten gewachsen; man hatte also Grund die Ueberlegenheit der Franzosen zu fürchten. Wirklich erschienen Panzerschiffe wiederholt in der Nord- und Ostsee, aber ohne eine Stadt zu bombardireu oder eine Landung zu versuchen. Sie waren nicht einmal im Stande eine wirksame Blokade der deutschen Häsen durchzuführen. Dem deutschen Seehandel fügten sie indeß gleichwohl großen Schaden zu, auch dadurch daß sie auf deutsche Handelsschiffe Jagd machten und dieselben aufbrachten. Obwohl sich bei einigen kleinen Zusammenstößen die deutsche Tapferkeit auch auf dem Meere bewährte, so war es doch vielmehr der ganze Verlauf des Landkrieges, der auch der französischen Flotte große Nachtheile brachte. Bei der ununterbrochenen Kette von Verlusten wurden auch die Marinegeschütze und Flottenmannschaften, besonders bei der Vertheidigung von Paris, mit verwendet, und so war auch die Flotte am Ende des Krieges von der allgemeinen Auflösung und Unordnung mit betroffen. Rückblick auf den Krieg. So war denn der gewaltige Krieg zu Ende, einer der merkwürdigsten, wenn nicht der großartigste der Geschichte. In der kurzen Zeit von 6 Monaten wurden 156 Gefechte und 17 Schlachten geschlagen, 26 Festungen, darunter die größten und stärksten der Welt gewonnen, 120 Fahnen oder Adler, über 7000 Festungs- und Feldgeschütze, über 600,000 Gewehre erbeutet, über 385,000 Soldaten kriegsgefangen nach Deutschland geschickt, gegen 100,000 in der Schweiz und 150,000 in Paris internirt. Der Riesenkampf der beiden mächtigsten Nationen Europas, der mit Aufbietung aller physischen und geistigen Kräfte, mit Benutzung aller technischen und wissenschaftlichen Hilfsmittel, mit den vollkommensten Waffen war geführt worden, verlief als eine ununterbrochene Reihe von Siegen und Erfolgen für den einen, als eine Kette von Niederlagen für den anderen Theil. Sein Ursprung lag in dem Leichtsinn und der Eroberungssucht Napoleons, der in dieser Beziehung der rechte Vertreter seines Volkes war; sein Verlauf und überlange Fortsetzung offenbarte den sittlichen Verfall der französischen Nation;*) sein Ende war die Vergeltung des seit Jahrhunderten von Frankreich *) Hierher gehört die Frivolität und Liederlichkeit, die auch im französischen Feldlager zu bemerken war: bei Wörth und Metz wurden Kisten und Koffer mit Damenkleidern, Zelte mit Leckereien und feinen Toilettegegenständen erbeutet. Nächstdem war der tiefste Schade der französischen Nation ihre Selbstüberschätzung, ihr Größenwahnsinn, wie man gesagt hat: die Franzosen erschienen sich als die große, die gebildetste Nation, als unbesieglich, als zur Beherrschung Europas berufen. Aus dieser Ueberhebung ergab sich natürlich die Unterschätzung ihres Gegners, woraus dann gerade tiie Zuchtruthe für sie erwuchs. Dies aber wurde wieder nicht erkannt; von eigener S-chuld, von Anerkennung eines göttlichen Gerichts war keine Rede, nur von Verrath herer, welche die Regierung oder den Oberbefehl führten, und die Regierenden wieder verschmähten Lügen und Phrasen nicht, um das Volk zu einer unsinnigen Fortsetzung des Krieges anzutreiben. Der Krieg schloß für die meisten Franzosen mit einem, wilden Hasse gegen die Deutschen und mit der Hoffnung auf baldige Rache, aber n\cht mit dem Gedanken daß eine sittliche Wiedergeburt des ganzen Volkes nöthig sei. Auch in der Kriegführung selbst und in ihren Mitteln zeigte sich oft, wie abgestumpft für wahre Sittlichkeit die Volksmoral war. Es wurde gelobt, wenn die Be>'oohner der Orte, in und bei

10. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 113

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
Maximilian i. Ü3 in Oberitalien das schöne Mailand mit seinem Gebiete, und in Unterhalten das noch schönere Königreich Neapel. Das Volk aber, welches gern einem jeden kriegslustigen Fürsten seinem tapfern Arm lieh, wenn er Sold und Beute verhieß, die Schweizer, fochten in diesen Kämpfen bald auf der einen, bald auf der andern, ja oft auf beiden Seiten und entschieden meistens den Sieg. Zuerst suchte der französische König Karl Viii. die Ansprüche des Hauses Anjou auf Neapel hervor und eroberte das Land durch einen schnellen Kriegszug im I. 1495. Aber eben so schnell wurden die Franzosen mit Hülfe des Kaisers und des spanischen Königs Ferdinand des Katholischen wieder vertrieben; und zuletzt blieb das Land im Besitze der Spanier. Mailand, welches nach dem alten Rechte des Reiches unter der Lehnsherrschaft des deutschen Kaisers staub, reizte die Habsucht der französischen Könige ebenfalls. Karls Vii. Nachfolger, Ludwig Xii., griff im I. 1500 die Stadt an, indem alte Familienverträge mit dem Hause Visconti den Schein des Rechtes leihen mußten, eroberte sie und ließ den unglücklichen Herzog Ludwig Moro nach zehnjähriger Gefangenschaft sein Leben im Kerker endigen. Zwar wurden die Franzosen im Jahre 1513 mit Hülfe der Schweizer ans Mailand, ja aus ganz Italien vertrieben, allein schon im Jahre 1515 kamen sie unter ihrem neuen kriegslustigen Könige, Franz I., wieder, schlugen die bis dahin unbesiegten Schweizer in einer zweitägigen blutigen Schlacht bei Marignano, welche den Namen des jungen Königs in ganz Europa berühmt machte, und bemächtigten sich Mailands von neuem. Die mächtigste Stadt in Oberitalien war damals Venedig, berühmt und reich durch den ausgedehntesten Handel aus dem mittelländischen Meere, durch Besitzungen auf den Inseln und Küsten desselben, und durch ausgebreitete Herrschaft in Italien selbst. Der Uebermnth der reichen Republik hatte ihr die Eifersucht der Fürsten zugezogen. Im I. 1508 schlossen der Kaiser Maximilian, der kriegerische Papst Julius Ii., und die Könige von Frankreich und Spanien einen Bund gegen Venedig, den man die Ligue von Cambray nannte. Die Macht der größten Reiche Europas schien den Staat der reichen Kaufleute gänzlich erdrücken zu müssen. Aber diese wußten ihr Geld und ihre Klugheit so geschickt zu gebrauchen, daß sie die Verbündeten durch Versprechungen, die sie dem einen, durch kleine Vortheile, die sie dem andern gewährten, bald wieder trennten. Der große Bund löste sich auf, ja die bisherigen Freunde wurden zu Feinden unter einander, und die stolze Republik Venedig ging unverletzt aus der Gefahr hervor. ’ Hätte in Deutschland die rechte Einigkeit geherrscht, so hätten die Fremden nicht so in Italien schalten können; allein die innere Unordnung und die langen Fehden hatten Deutschland geschwächt, und überdies waren die deutschen Fürsten mehr auf ihren Vortheil als auf die Ehre des Reiches bedacht. Auf den Reichs-tagen erschienen sie nicht mehr selbst, sondern schickten Gesandte, und daher gingen nicht nur die Geschäfte sehr langsam, sondern auch die alte Herzlichkeit verschwand immer mehr, welche früher noch oft einen großen Entschluß zur Reife gebracht hatte^ wenn Kaiser und Fürsten selbst zusammen kamen und von Angesicht zu Angejicht mit einander verhandelten. Die Gesandten dagegen wechselten kalte Worte oder lange schriftliche Erklärungen mit einander und setzten ihr Verdienst darin, wenn sie bewirken konnten, daß ihr Land wenig zu den Lasten des Reiches beizutragen brauchte. — Maximilian wollte wenigstens dadurch Deutschland wieder stark machen, daß er dem Faust recht ein Ende machte und die Herrschaft bet
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