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1. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 169

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
1. Kückklick und Vorschäu, zugleich Einleitung in die fränkische Geschichte, a) Germanen und Römer. l$)er die Geschichte der Germanen während der Völkerwanderung erzählen will, kann nicht anders vorschreiten, als indem er die Thaten und Schicksale der einzelnen Hauptstämme nacheinander berichtet. Denn die große That Armins, dem es gelang, wenigstens einen großen Teil der norddeutschen Völkerschaften zu einmütigem Handeln anzutreiben und ihnen vorübergehend ein dunkles Gefühl ihrer Zusammengehörigkeit einzuflößen, diese That steht ganz vereinzelt da und findet in den sieben folgenden Jahrhunderten kein Seitenstück. Nur daß der zweite Germane von welthistorischer Größe, der Ostgote Theoderich, eine Verbrüderung der germanischen Reiche seiner Zeit herbeizuführen suchte. Sonst reichte der Blick auch der bedeutendsten Männer, welche die Geschicke germanischer Völker lenkten, im ganzen nicht über die Grenze ihres Stammes oder Reiches hinaus. Erst Karl der Große faßte gleichsam in sehr veränderter Form die Gedanken Armins und Theoderichs wieder auf, indem er alle noch vorhandenen deutschen Stämme in seinem Weltreiche vereinigte. Da es nun insbesondere der ganze zweite Band und das vorstehende Buch in diesem dritten Bande unsrer „Geschichtsbilder" immer nur mit den einzelnen Stämmen, und nicht einmal mit allen, zu thun hatte, da sich infolgedessen nur selten und flüchtig eine Gelegenheit bot, den Blick des Lesers auf die übrige germanische Welt zu lenken, und da andrerseits die Geschichte der Franken, die wir demnächst zu erzählen haben, langsam, aber in ununterbrochener Folge zu dem Karolingischen Weltreiche, das alle den Sturm der Völkerwanderung überdauernden deutschen Stämme umfaßte, hinführt, fo ist hier der geeignete Ort, einen Rückblick zu thun über die ganze germanische Welt,*) soweit sie uns überhaupt bisher unter die Augen getreten ist, und dabei den Blick auch auf einiges zu lenken, das genauer zu berühren die Gelegenheit noch fehlte; am Schlüsse dieser Rundschau *) Mil Ausschluß der nordischen oder skandinavischen.

2. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 188

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
188 Die Franken bis zum Untergange der Merowinger. den Franken, unterworfen; zuletzt von allen die kraftvollen Sachsen, die Karl der Große erst durch dreißigjährige Kämpfe (von 772 bis 804) seinem Reiche einverleiben konnte, welches von andern germanischen Völkern die Burguuden schon 532 verschlungen hatte, die Langobarden erst 774 in sich aufnahm. Den unbefangenen Leser mag es wohl verdrießen, wenn er so einen tapfern Stamm nach dem andern den harten Siegern unterliegen sieht; für die Deutschen war dies doch ein Glück; denn nun wurde ihnen das aufgezwungen, was ihnen so lange zu ihrem Unheil gefehlt hatte, die staatliche Einheit, die allein das Fortbestehen ihrer Nationalität verbürgte. Und wenn das Weltreich Karls des Großen auch nur einen kurzen Bestand gehabt hat, so haben sich darin doch zuerst als Glieder eines Ganzen empfunden diejenigen Stämme, die sich dann unter Karls Enkel, Ludwig dem Deutschen, zu einem zwar engeren, aber auch dauerhafteren Staatsverband zusammenschlossen, als die glänzenden Reiche der Ostgermanen auf römischem Boden längst in Staub gesunken waren. Wie nun der Staat der Franken, aus kleinen, unscheinbaren Anfängen allmählich zu dem großen und mächtigen Reiche erwuchs, aus dem sich außer der deutschen noch zwei Nationen, die französische und die italienische, entwickeln konnten, das haben wir in den folgenden Kapiteln zu erzählen. Den Schluß dieser Einleitung aber soll ein Überblick über die Geschichte dieses Reiches bilden, der, von einem höchst kundigen Manne*) entworfen, trefflich geeignet ist, das Auge des Lesers für die Erkenntnis des Wesentlichen und Eigenartigen in dieser Staats- und Reichsgeschichte im voraus zu schärfen. f) Umschau über die fränkische Geschichte. „Die Zwitterstaaten, welche die Ostgermanen aus römischer Erde bildeten, haben sich nach kurzer Blüte ausgelebt. Goten, Wandalen und Burguuden waren durch die Flut der Völkerwanderung am weitesten von der früheren Heimat abgetrieben worden. In den neuen Wohnsitzen waren sie außerstande, sich durch das Zuströmen frischer volksverwandter Kräfte zu ergänzen, sie verkümmerten an der römischen Kultur, mit der sie sich zu früh und zu rasch gesättigt hatten. Die Neugestaltung des Occidents, welche durch die ostgermanischen Reiche nur vorbereitet, nicht durchgeführt werden konnte, ist von dem Staat der Franken vollbracht worden. Die Eroberung Galliens, welches das Kernland des weströmischen Reiches in dessen letzten Jahrhunderten gewesen war, führte sie in das Erbe der christlichrömischen Bildung ein. Nach Sprache und Anlage etwa in der Mitte *) Heinrich Brunner, Deutsche Rechtsgeschichte 1, 187 ff. Auch hier müssen wir uns für unsre Zlvecke einige Änderungen erlauben.

3. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 252

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
252 Die Franken bis zum Untergange der Merowinger. Franken hervor. Die gefährlichsten Umtriebe erschütterten das Reich des Königs Alarich, die alle den Zweck verfolgten, das arianische Joch abzuschütteln und das Land den fränkischen Glaubensgenossen in die Hände zu spielen. Es ist früher berichtet worden, wie der große Theoderich sich bemühte, die glimmende Feindschaft zwischen Alarich und Chlodowech nicht zur fressenden Flamme auflodern zu lassen. Aber selbst eines solchen Mannes Wort vermochte nicht auf die Dauer der Ländergier und Ruhmsucht eines Chlodowech Schranken zu setzen. Auch reizte der Westgotenkönig den Frankenkönig unvorsichtig dadurcb, daß er in dem burgutttitschen Kriege — freilich nur schwächlich — den König Guudobad gegen Chlodowech unterstützte. Daß er dies nicht nachdrücklich that, nämlich indem er gleichzeitig mit Chlodowechs Angriff auf Gundobad den Krieg gegen Chlodowech begann, war ein Fehler, den der persönlich tapfere, aber unentschlossene Herrscher, welcher freilich wohl auch durch das unselige Verhältnis zu seinen römischen Unterthanen gebunden war, später schwer büßen sollte; denn es vergingen nur sieben Jahre nach jenem Angriff, bis Chlodowech ihn mit Krieg überzog und nun im Bunde mit Gundobad. Der unglückliche Kampf Alarichs mit feinem überlegenen Gegner ist im zweiten Bande unsrer „Bilder" kurz erzählt worden. Wir berichten im Folgenden möglichst mit Gregors Worten,*) die freilich mancher Ergänzung bedürfen. „Als nun der Westgotenkönig Alarich sah, daß König Chlodowech ohne Unterlaß die Völker bekriegte und unterwarf, schickte er Gesandte an ihn, (es geschah auf Theoderichs väterliches Mahnen, um den drohenden Sturm abzuwenden) und ließ ihm sagen: „Wenn es meinem Bruder beliebt, so wäre es der Wunsch meines Herzens, daß wir uns einmal sähen, so Gott will." Chlodowech aber (durch Theoderichs ernste Warnung doch etwas eingeschüchtert) war ihm nicht entgegen und kam zu ihm. Sie trafen sich denn auch**) auf einer Insel der Loire in der Nähe von Amboise im Gebiete von Tours, sprachen, aßen ^und tranken miteinander, gelobten sich Freundschaft und schieden dann in Frieden. Viele aber nämlich die katholischen Romanen^ — wünschten schon ^damals in allen gallischen Landen von ganzem Herzen, die Franken zu Herren zu haben." Wenn nach dieser Zusammenkunft mit ihren wertlosen Freundschaftsversicherungen noch mindestens zwei Jahre vergingen, ehe Chlodowech losbrach, so lag das zum Teil daran, daß des gewaltigen Mannes Gesundheit erschüttert war. Er soll fast zwei Jahre lang (von 505 bis 507) in Paris am falten Fieber krank gelegen haben. Kaum war er genesen, so konnten **) Die Zeit läßt sich nicht genau bestimmen; im 2. Bd., S. 383, ist das Jahr 498 angegeben; doch wird die Zusammenkunft > wohl erst nach dem burgundischen Kriege, etwa zwischen 500 und 505 stattgefunden haben.

4. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 340

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Die Franken bis *um Untergange der Merowinger. geschichte kennen gelernt haben. Sie machten im Jahre 562 einen Raubzug in das ostfränkische Reich Sigiberts. Es gelang ihm, sie zu vertreiben ; aber bald kehrten sie zurück und schlugen Sigiberts Heer. Dennoch bewog der auftrasische König ihren Chakan zu einem friedlichen Bündnis und hatte seitdem vor ihnen Ruhe. Erst nach dem Tode von Sigiberts Nachfolger Childebert (596) kamen sie wieder, ließen sich aber durch eine Geldabsindung zum Abzug bewegen. Mit den W e st g o t e n wurde zwar 567 der lange Streit um die Striche zwischen der Garonne und den Pyrenäen (die heutige Gascogne) zu gunsten der Franken beigelegt; aber die wiederholten Angriffe König Gnntrams von Burgund auf das westgotische Septimanien, das Küstenland zwischen den Pyrenäen und dem Rhonedelta, mit den Städten Roussillon, Narbonne und Nhnes, scheiterten an der Tapferkeit des greisen Königs Leovigild und seines Sohnes Rekared.*) Viel wichtiger als alle diese auswärtigen Kriege waren die Kämpfe unter den Teilstaaten. Sie alle zu erzählen und dabei dem Gewährsmann Gregor in dem Maße wie oben das Wort zu geben, ist im Rahmen unseres Werkchens unmöglich und würde auch wenig Zweck haben. Es ist ein wüstes, wirres Getümmel, in dem man sich schwer zurechtfindet und das im einzelnen zu unerquicklich ist, um die menschliche Teilnahme des Lesers zu erregen und zu fesseln. Aber einige gewaltige Menschen ragen doch aus diesem Wirrsal hervor, deren Schicksale und deren Verbrechen dem Zeitalter gleichsam den Stempel aufgedrückt haben und zugleich einen leitenden Faden durch die Geschichte dieses Zeitalters bilden."*) Als Einführung in die vielfach verwickelten Verhältnisse teilen wir zuerst die trefflich orientierende Darstellung eines ausgezeichneten Geschichtsforschers mit. „König Sigibert von Austrasien war ein tapferer Krieger und ein tüchtiger Mann; aber noch höher priesen seine Zeitgenossen seine Gemahlin B r u n h i l d e (Brunichildis, Brünnhilde). Sie war die Tochter des Westgotenkönigs Athanagild. Durch Empörung und durch ein Bündnis mit den Oströmern hatte dieser den Thron gewonnen."***) Später wußte er zwar diesen gefährlichen Bundesgenossen einen Teil der Städte wieder zu entreißen, die er ihnen hatte überlassen müssen; aber er kam doch nicht zum ungestörten Besitz von Spanien. Umsomehr mußte er sich hüten, mit den Franken in Krieg zu kommen, damit nicht die Kaiserlichen wieder von der andern Seite vordrängen. Die Franken hatten schon wiederholt das noch westgotische Gallien zu erobern versucht und hatten auch trotz mancher *) Bgl. Band 2, S. 392. **) Siehe Kaufmann, Deutsche Geschichte, Bd. 2, S. 141 f. Die folgenden Absätze sind diesem Werke entnommen. ***) Vgl. Band 2, S. 388 f.

5. Die alten Deutschen während der Urzeit und Völkerwanderung - S. 92

1893 - Gütersloh : Bertelsmann
92 12. Casars Kampf mit Ariovist. schickt. Aber ich will weder deinen Tod noch ihre Freundschaft. Hebe dich weg aus meinem Reiche und überlaß mir Gallien! Dann werde ich dir zu jedem Gegendienst bereit sein und mit meinen tapfern Mannen alle deine Kriege zu Ende führen, ohne daß du dir selber Mühe zu machen brauchst." Es war das alte Anerbieten der Kimbern und Teutonen: überlaßt uns Land und nehmt dafür unsre Waffendienste! Aber wie viel selbstbewußter trat Ariovist auf als jene! wie klar und klug wußte er die Worte zu setzen! wie genau kannte er die inneren Verhältnisse zu Rom! Doch auch Cäsar wußte, was er als Sohn seines Vaterlandes, als Vertreter des Staates zu thun hatte. Er verwarf die Vorschläge des Königs und bestand auf seinen alten Forderungen. So verlief das Gespräch er- gebnislos, und die Entscheidung durch blutigen Kamps war unvermeidlich geworden. Auch im Kriege zeigte Ariovist eine Klugheit und ein staunenswertes Geschick, das von der ungestümen Tapferkeit der Kimbern sehr verschieden war. Jeder Soldat weiß heut- zutage, was ein Flankenmarsch ist. Bei einem solchen mar- schiert nämlich das Heer nach einer Seite ab, vor der Front des Feindes vorbei, aus dessen Angriff man jederzeit gefaßt sein und dem der Zweck des Marsches verborgen bleiben muß. Durch einen solchen unvermuteten, mit musterhafter Schnellig- keit ausgeführten Flankenmarsch führte Ariovist sein Heer den Römern plötzlich in den Rücken und schlug sein Lager so auf, daß er ihnen alle Zufuhr abschnitt und dadurch Cäsar in nicht geringe Verlegenheit brachte. Vergebens versuchte der große Feldherr sich aus seiner Übeln Lage durch eine Schlacht zu befreien. Fünf Tage hintereinander bot er dem Feinde die Schlacht an. Aber der umsichtige deutsche König hielt seine ungestümen Krieger, unbeirrt durch ihr Murren, zurück, indem er sich auf die Aussagen der weisen Frauen berief, die vor dem Neumond keinen Sieg verhießen. Nur kleine Reiter- gefechte lieferte man sich, wobei die Römer zum ersten Male jene merkwürdige gemischte Aufstellung der Deutschen „Hunderte", die früher geschildert worden ist, kennen lernten. Endlich wußte sich Cäsar nicht anders zu Helsen als dadurch, daß er

6. Repetitorium der Gesellschaftskunde zur Ergänzung des Geschichtsunterrichts - S. 35

1899 - Gütersloh : Bertelsmann
— 35 — gelb), Salinen, Staatsschatz, Staatsarchive, Exercierplätze, Schießplätze u. s. w. C. Werkzeuge u. s. w.: Kanonen, Torpebos, Hanbwaffen aller Art, Pontons, Fuhrwerk, Krankenwagen, — Lokomotiven, Eisenbahnwagen, Postwagen, Waffen der Polizeibeamten, Pferbe, — Möbel, Lehrmittel allerlei Art, — einige Stoffe, die in Menge gebraucht werben (z. B- Pulver) u. f. w. Übersicht der staatlichen Anstalten. Ministerien. Bildungs- anstalten. andere Austeilten. Werkzeuge u. f. w. 1 Kriegsminister: 2. Justizminister: u. s. w. 12. Woher kommt es, daß heutzutage die staatlichen Anstalten (und bemgemäß auch die Staatsbeamten) viel zahlreicher und mannigfaltiger sind, als in früheren Zeiten? (S. § 7 Fr. 20 a, b, c.) 13. Schreibt einen Aufsatz über die Vorteile und Seg- nungen eines wohleingerichteten Staates. V. Leistungen der Mitglieber. 14. Welche zwei Arten der Leistungen für den Staat unter- scheidet man? Warum reicht eine allein nicht aus? 15. Die persönlichen Dienste zerfallen in drei Unterarten: welche sind es? 16.3.) Welcher Pflichtdienst ist zu leisten für den Landesschutz ? von welchen Bürgern? Warum ist biefer Dienst (Arbeit!) so hochwichtig für das ganze 2(mb? (S. § 5. Fr. 1 a, b, c.) Welche Vorzüge hat biefe Art der Lanbeswehr vor den früheren gebungenen Sölbnerheeren? b) Welche besonderen Pflichtdienste sind zuweilen beim Landesschutz nötig? 17. Zählt auf die verschiedenen ehrenamtlichen Dienste, welche in unserm Lande für das Staatswohl geleistet werden (abgesehen von der bürgerlichen Gemeinbe): a)tiet der Ge samt Verwaltung (und Gesetzgebung)? ferner: b) für den Rechtsschutz? (Warum stnb biefe ehrenamtlichen Dienste zugleich Pf licht bimste?) 3”

7. Repetitorium der Gesellschaftskunde zur Ergänzung des Geschichtsunterrichts - S. 35

1890 - Gütersloh : Bertelsmann
35 gelb), Salinen, Staatsschatz, Staatsarchive, Exercierplätze, Schieß- plätze u. s. w. 6. Werkzeuge u. s. w.: Kanonen, Torpedos, Handwaffen aller Art, Pontons, Fuhrwerk, Krankenwagen, — Lokomotiven, Eisenbahn- wagen, Postwagen, Waffen der Polizeibeamten, Pferde, — Möbel, Lehrmittel allerlei Art, — einige Stoffe, die in Menge gebraucht werden (z. B. Pulver), u. s. w. Übersicht der staatlichen Anstalten. Ministerien. Bildungs- anstalten. andere Anstalten. Werkzeuge u. s. w. 1. Kriegsminister: 2. Iustizminister: u. s. w. ....... 12. Woher kommt es, daß heutzutage die staatlichen Anstalten (und demgemäß auch die Staatsbeamten) viel zahlreicher und mannigfaltiger sind, als in früheren Zeiten? (S. 8 7 Fr. 20 a, b, c.) 13. Schreibt einen Aufsatz über die Vorteile und Seg- nungen eines wohleingerichteten Staates. V. Leistungen der Mitglieder. 14. Welche zwei Arten der Leistungen für den Staat unter- scheidet man? Warum reicht eine allein nicht aus? 15. Die persönlichen Dienste zerfallen in drei Unterarten: welche sind es? 16. u) Welcher Pflichtdienst ist zu leisten für den Landes- schutz? von welchen Bürgern? Warum ist dieser Dienst (Arbeit!) so hochwichtig für das ganze Land? (S. 8 5. Fr. 1 a, b, c.) Welche Vorzüge hat diese Art der Landeswehr vor den früheren gedungenen Söldnerheeren? d) Welche besonderen Pflichtdienste sind zuweilen beim Landesschutz nötig? 17. Zählt auf die verschiedenen ehrenamtlichen Dienste, welche in unserm Lande für das Staatswohl geleistet werden (abgesehen von der bürgerlichen Gemeinde): a)bei der Gesamtverwaltung (und Gesetzgebung)? ferner: 5) für den Rechtsschutz? (Warum sind diese ehrenamtlichen Dienste zugleich Pflichtdienste?) 3*

8. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 85

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
Das Interregnum oder Zwischenreich. 1256 bis 1273. 8l Leben im Kriege gegen die Friesen im nördlichen Holland. Denn da er im Winter über das Eis bei Medenblick setzen wollte, brach es unter ihm, sein schweres Pferd blieb mit ihm stecken und er wurde von den Friesen erschlagen. 45. Das Interregnum oder Zwischenreich. 1256—1273. Das kaiserliche Ansehen war so sehr gesunken, daß unter den deutschen Fürsten keiner war, der Kaiser zu sein begehrte. Vielmehr sahen die geistlichen Kurfürsten, denen am meisten daran gelegen war, einen Kaiser zu haben, weil sie an ihm -och einigen Schutz gegen die Uebel des Faustrechts hatten, sich nach einem ausländischen Fürsten um. Auswärts galt der alte ehrwürdige Kaisername noch mehr, als in Deutschland selbst. Es fanden sich auch zwei Fürsten, die zu der Krone Lust hatten, der englische Graf Richard von Co rnw al lis, Brud er des Königs Heinrich Iii. von England, und der König Alfons von Kastilien (einem Theile Spaniens), der den Beinamen des Weifen hatte, weil er in der Himmelskunde erfahren war. Auf der Erde wußte er aber nicht so gut Bescheid, denn er regierte fein Land nicht zum besten. Dennoch wählte ihn ein Theil der deutschen Fürsten, mit dem Erzbifchofe von Trier an ihrer Spitze, weil er reich war und einen hohen Preis gegeben hatte — sie schämten sich nicht, Geld von ihm zu nehmen. Und eben so hatte sich die Gegenpartei, wozu die Erzbischöfe von Mainz und Köln gehörten, vom Grasen Richard bestechen lassen, der reiche Zinngruben in seiner Grafschaft Cornwallis besaß. Ja, von diesem wurde erzählt, er sei mit 32 Wagen nach Deutschland gekommen, jeder mit acht Pferden bespannt, und darauf ein 3 Ohm haltendes Faß mit Sterlingen, einer englischen Goldmünze, angefüllt. Sie waren beide nur Schattenkaiser. Alfons hat Deutschland nie gesehen und Richard ist zwar mehrmals da gewesen, hat aber so gut wie gar nichts ausgerichtet; sondern es war nur, als wenn er eine Reise durch Deutschland machte und Geld ins Land brächte. Da konnte dann, weil keiner über Deutschlands Ehre wachte, die erste große Ungerechtigkeit von einem französischen gegen einen deutschen Fürsten ungestört und ungestraft vollführt werden. Von dem ganzen hohenstaufischen Geschlechte war nämlich nur noch ein Knabe, der Sohn Konrads Iv., übrig geblieben, der auch Konrad hieß und weil er früh starb, gewöhnlich nur der kleine Konrad oder Konradin genannt wird. Er wuchs ganz still in Schwaben auf den wenigen übrig gebliebenen Stammgütern seines Hauses heran. Als er 16 Jahre alt wurde und viel von den reichen, schönen Ländern hörte, die sein Vater in Italien besessen hatte, kam ihm die Lust an, diesen Theil feines Erbes wieder in Besitz zu nehmen. Diese Länder waren aber indeß von einem Räuber weggenommen worden, der kein Recht daran hatte, nämlich dem französischen Herzog Karl von Anjou. Konrad fühlte den Muth seiner Vorfahren in sich, den Räuber zu vertreiben und viele muthige Ritter, seine Freunde, versprachen ihm ihren Beistand; vor allen sein vertrautester Jugendfreund, der Prinz Friedrich von Baden. Im Jahr 1268 zogen sie aus. In Italien strömten noch mehr der alten Freunde seines Hauses zu ihm. Unerschrocken trat der Jüngling seinem Feinde entgegen und kämpfte gegen ihn bei Scurcola in Unteritalien. Die Franzosen wurden geschlagen; aber unglücklicher Weise überließen sich die Deutschen zu schnell der Lust zum Plündern und zerstreuten sich im feindlichen Lager. Diesen Augenblick benutzte ein alter erfahrener französischer Ritter, Erard von Valery, fiel plötzlich ans einem Hinter-

9. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 193

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
Oestreichs Krieg. 1809. 193 lagen. Der preußische Staat bestand nur noch aus Brandenburg (außer der Altmark), Pommern, Preußen und Schlesien, einem Gebiet von 2856 Quadratmei l en mi 4,594,000 Bewohnern. Dazu mußten ungeheure Summen als Kriegskosten bezahlt werden: es steht rechnungsmäßig fest, daß in den Jahren 1806 bis 1813 nicht weniger als 1000 Millionen Franken (1 Milliarde = 266,666,666 2/3 Thlr.) an (Kontributionen und Leistungen aus Preußen gezogen worden sind. Endlich durfte der König in den nächsten 10 Jahren nur ein Heer von 42,000 Mann halten. Polen, mit der Hauptstadt Warschau, wurde zu einem Großherzogthum erhoben und der Kurfürst von Sachsen, der indeß auch den Königstitel angenommen hatte, zum Großherzog eingesetzt. Aus den preußischen Ländern an der Elbe und Weser, dem größten Theile des Hannoverschen, dem Braunschweigischen und Hessischen, — den Kurfürsten von Hessen hatte er unter dem Vorwande, daß er es heimlich mit Preußen gehalten, aus seinem Lande getrieben, — machte Napoleon eines neues Königreich, Westfalen mit der Hauptstadt K a s s e l, und setzte seinen jüngsten Bruder Hieronymus zum König ein. 96. Oestreichs Krieg von 1809? Nach diesen außerordentlichen Veränderungen hätte man nun glauben sollen, daß die Welt wohl einige Zeit Ruhe haben würde; allein Napoleons Ehrgeiz ließ keine Ruhe zu. Da er jetzt im Osten und Norden von Europa feinen Willen durchgesetzt hatte, so richtete er feine herrfchfüchtigen Blicke nach dem Süden hin. In Spanien war Uneinigkeit zwischen dem alten schwachen Könige Karl Iv. und seinem Sohne Ferdinand. Diese benutzend, brachte Napoleon den alten König dahin, daß er die Krone niederlegte, und den Sohn lockte er verrätherisch über die Grenze nach Frankreich und nahm ihn hier gefangen; er sollte als Gefangener in einer französischen Festung sein Leben endigen. Den Spaniern aber setzte Napoleon seinen Bruder Joseph, der bis dahin Neapel beherrscht hatte, zum Könige, und nach Neapel setzte er den bisherigen Großherzog von -Berg, Mu r a t. Allein die Spanier waren nicht gesonnen, diese Gewaltschritte so geduldig zu ertragen. Sie ergriffen zornig die Waffen und haben sich trotz mancher Niederlagen, die sie von den regelmäßiger geübten französischen Heer erdulden mußten, 5 Jahre lang mit Heldenmuth gewehrt, bis sie endlich, mit Hülfe der Engländer, und als ganz Europa gegen den Unterdrücker aufstand, ihre Freiheit wieder errangen. In diesen Jähren haben viele tausend Franzosen, und leider auch Tausende von Deutschen, die Napoleon in diesen verderblichen Krieg mitführte, ihr Grab in Spanien gefunden. Diese neue Treulosigkeit des gewaltsamen Mannes, nebst vielen andern Ursachen der Unzufriedenheit, brachten Oestreich im Jahr 1809 noch einmal dazu, einen Versuch zu machen, das schwere Joch, welches auf Europa lastete, abzuwerfen. Mit rascher Entschlossenheit sprach der Kaiser Franz das Wort des Krieges aus, stellte die Prinzen seines Hauses an die Spitze seiner Heere, rief Freiwillige auf, errichtete Landwehren, und erweckte in feinem ganzen Volke eine edle Begeisterung. Wäre diefesmal noch andere starke Hülfe dazu gekommen, wäre Rußland nicht mit Napoleon im Bunde und Preußen nicht gar zu sehr geschwächt gewesen, so würde schon damals-die große Stunde der Befreiung geschlagen haben. (Denn obgleich Oestreich ganz allein stand und^Napoleon, außer den Kräften von Frankreich, auch die von Italien, Holland und dem größten Theile Deutschlands gegen dasselbe aufbieten konnte, so war es doch nahe daran, den Sieg zu erringen. 13

10. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 273

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
Deutschland und Frankreich. T-z mit politischen Dingen sollte zu thun haben, eine gewisse politische Bedeutung. Zu diesem Zollvereine gehörte auch das sonst ganz aus Deutschland ausgeschiedene Großherzogthum Luxemburg. So lebten der Norden und Süden Deutschlands in Wehr- und Gütergemeinschaft; übrigens aber gab es viele Verstimmung, namentlich im Süden, wo man, außer in Baden, mit der neuen Ordnung der Dinge nicht sonderlich zufrieden war und es zeigte sich, wie gut es gewesen war, daß die Süddeutschen nicht wider ihren Willen in den neuen Bund hineingezwungen worden waren. Dagegen lebte sich der deutsche Norden zu einem Ganzen immer mehr zusammen. Der Bund es rath (die Vertreter der verschiedenen Regierungen) und der Reichstag (die Abgeordneten der Bevölkerung) entfalteten eine große Thätigkeit im Gebiete der Gesetzgebung und so sind in den Jahren 1867—70 wohl eine größere Menge Gesetze erlassen worden als je zuvor in einer gleichen Zeit. Es gab bei der neuen Gestaltung der Dinge viele Aufgaben zu lösen, es sollte nun, wo möglich, alles in Deutschland besser werden als vorher, und namentlich sollte man merken, daß die deutsche Einheit einen Schritt vorwärts gekommen sei. Die meisten Gesetze zielten barauf ab, den Verkehr möglichst zu erleichtern und von allen Schranken zu Befreien. Für das Heer und die Flotte wurde unter der bewährten Leitung 1>es Kriegsministers v. Roon gesorgt: die Neubildung des Bundesheeres in 13 Armeecorps und die Vollenbung des Kriegshafens an der Jahbe (Wilhelmshaven) waren die besten Beweise btefer Thätigkeit, der es vor allem der Norbbeutfche Buub tierbankte, daß er als achtunggebietende Macht dastand. Derselbe fand nunmehr auch feine besondere Vertretung im Auslande-bic bisherigen preußischen Botschafter und Gesandten waren nun zugleich und in erster Linie die des norddeutschen Bundes. Die Leitung des auswärtigen Amtes lag in der Hand desselben Staatsmannes, der bisher in glänzender und tüchtiaer Weise die preußische Politik geleitet hatte; Graf Bismarck war Bundeskanzler-unter ihm stand eine besondere Bundesbehörde, das Bundeskanzleramt mit eigenem Präsidenten. a Deutschland und Frankreich. Und wohl bedurfte der Bund für die Führung feiner äußern Politik eines so vorzüglichen Staatsmannes auch weiterhin. Am schwierigsten war die Stellung des vergrößerten Preußen und des neuen Bundes zu feinem westlichen Nachbarstaats, zu Frankreich, und dessen Fürsten, Kaiser Napoleon Iii. So sehr ihm auch der Kneg zwischen Oestreich und Preußen 1866 willkommen gewesen war, so unerwartet und unlieb war ihm und den Franzosen überhaupt der rasche Verlauf desselben; hatte er auch beim Beginn des Krieges, wie beim Abschluß des Friedens ferne Hände im Spiel gehabt, als Schiedsrichter der kriegführenden Parteien hatte er nicht auftreten können und feine Vermittlung hatte ihm nichts eingebracht. Nun gingen aber feine Pläne darauf Belgien und die Rfjeinqreme, auch über das Gfaß hinaus, zu gewinnen. Diese hätte er am liebsten ins Werk gesetzt mt Emverständniß mit Preußen. Aber weder Bismarck noch Köniq ?ren i?a3u gewesen auch nur ein deutsches Dorf abzutreten, als 1866 noch vor dem Frieden solche Zumuthungen von französischer Seite gemacht wurden: sie würden es eher auf einen Krieg, mit dem Napoleon wirklich drohte haben ankommen lassen. V ' So war es natürlich, daß allgemein die Meinung Platz griff, auf die 18
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