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1. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 305

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Aus dem Leben und Treiben in Stadt und Land im Merowingerreiche. 305 im Mittelmeer, der Kaufmann fand unter ihnen, trotz ihrer Neigung zu Gewaltthat, doch mehr Treue und Billigkeit als unter den Blutsaugern in Byzanz und den griechischen Inseln. Die Könige hatten im ganzen nicht nur den guten Willen, sondern auch einige Kraft, das Eigentum zu schützen. Die besseren begriffen sehr wohl, worauf es im Verkehr ankam. Theo-derich der Große fand die Schiffahrt Italiens völlig vernichtet, sogar die Fahrzeuge waren verfault und verbrannt, er gab feinen Beamten Befehl, tausend seetüchtige Schiffe zimmern zu lassen; und das war keine zufällige Königslaune, denn unter seiner sichern Herrschaft hatten sich Lanbban und Jnbustrie so schnell gehoben, daß Italien wieder Ausfuhrhandel treiben konnte, was seit einigen hundert Jahren nicht möglich gewesen war. Auch die wilden Fraukenkönige und die Angelsachsen erwiesen dem Handel billigen Sinn; Marseille und London waren um 600 bereits große Märkte. Selbst in Karthago unter der strengen Herrschaft der Wandalen blühte der Handel auf, und die unzufriedenen Afrikaner, denen der Steuerdruck ihrer Herrn unleidlich dünkte, wurden, als sie unter Instinians Herrschaft kamen, mit Schrecken gewahr, daß die Regierung des alten Kulturstaats weit ärger zu Pressen verstand. Allerdings wurde dem Handel bald hier bald dort ein Paß verlegt, ein Markt verwüstet; von der See spähten die Raubschiffe der Sachsen und Normannen selbst in die Buchten des Mittelmeers, die Straßen blieben unsicher, die Königsfehden störten immer wieder Absatz und Warensendungen. Demungeachtet war nach der Wanderzeit der Großhandel überall, wo Germanenreiche bestanden, nicht unbedeutend, aber er war allerdings vorzugsweise in den Händen orientalischer Kaufleute, und feine Entwicklung wurde durch den Mangel an Kapital aufgehalten. Erst feit die Saracenen sich nach dem Jahre 700 in Spanien eindrängten, wurde der Warenverkehr wieder verringert; auch die Raubschiffe der Saracenen plünderten im Mittelmeer und machten alle Küsten unsicher. Von da dauerte, selten gebändigt, diese Plage des Mittelalters bis in die neuere Zeit. Nach dem zehnten Jahrhundert setzten sich Hausen des fremden Volkes im südlichen Frankreich fest, ja sie nisteten sich sogar in den Alpen ein, verlegten den Wallfahrern und Wagenzügen den Weg nach Rom und raubten erbarmungslos, so weit ihre schnellen Hausen zu schwärmen vermochten .... Unterdes war der Germane Landwirt geblieben, er kannte außer seiner Hufe kein anderes Eigen, welches Erträge gab. Diese bestanden in Vieh und Frucht, die er selbst baute, und in den Leistungen an Getreide und Vieh, die ihm seine Unfreien und Hintersassen zahlten, weil er der wahre Eigentümer d§s Bobens war, aus dem sie faßen. Auch wo der König und der Bischof Gelbstücke von abhängigen Männern einnahmen, würde dies Geld betrachtet wie die Hühner, der Käse und die Scheffel Klee, Geschichtsbilder. Iii. on

2. Die alten Deutschen während der Urzeit und Völkerwanderung - S. 254

1893 - Gütersloh : Bertelsmann
254 34. Gelimer, der letzte König der Wandalen. und eroberte Spanien. Sie warfen das Los über das Land und teilten es unter einander. Doch durch den Westgotenkönig Walja erlitten sie die größten Verluste. Die Alanen hörten ganz aus ein selbständiges Volk zu sein und verschmolzen mit den Wan- dalen. Diese blieben zuerst in den nordwestlichen Gebirgen, dann im heutigen Andalusien, das von den Wandalen noch den Namen führt, noch etwa 10 Jahre lang aus der Halbinsel. Dann aber wandten sie sich unter ihrem gewaltigen, ebenso tapfern als listigen Könige Geiserich 429 über die Meer- enge von Gibraltar nach Afrika hinüber. Die Nordküste dieses Erdteils war damals die reichste und fruchtbarste Pro- vinz des römischen Reiches. Geiserich eroberte das Land und machte die uralte berühmte Stadt Karthago zu seinem Herr- schersitz. Kühn hatte Geiserich sein germanisches Reich mitten in die römische Welt am Mittelmeer hineingestellt, und unter seinem starken Zepter waren die Wandalen weit gefürchtet als mächtige Kriegshelden und Seeräuber. Wie sie einst Rom plünderten, ist oben erzählt worden. Als Geiserich 477 starb, hinterließ er seinem Sohn ein blühendes Reich; aber die Blüte war nicht von langer Dauer. Die Wandalen waren, als sie Asrika eroberten, ein durch seine strengen, keuschen Sitten ausgezeichnetes, frisches Natur- volk gewesen. Aber nach Geiserichs Tode widerstanden sie nicht lange den Lockungen der üppigen Natur, des weichlichen Klimas und der gänzlich verdorbenen Sitten der römischen Einwohner. Sie ergaben sich einem ausschweifenden Leben und schwächten dadurch ihre Lebenskraft. Dazu kam, daß die katholischen Römer ihnen als Arianern mit tödlichem Hasse gegenüber standen und nur auf eine Gelegenheit lauerten, das Joch der blondlockigen Barbaren abzuschüttelu. Nur die Mauren, die tapfern Bewohner der nordasrikanischen Gebirge, hielten treu zu den germanischen Gebietern. Nachdem der Sohn Geiserichs Thrasamund die Krone nicht unrühmlich getragen hatte, folgte ihm Hilderich in der Herrschaft. Er war gutmütig, doch seine Güte ging nicht aus Edelsinn, sondern aus Schwäche hervor. Durch auf- fallende Begünstigung der katholischen Römer erregte er die

3. Die alten Deutschen während der Urzeit und Völkerwanderung - S. 1

1893 - Gütersloh : Bertelsmann
1. Land und Volk der allen Deutschen. Es war etwa dreihundertunddreißig Jahre vor unsers Hei- landes Geburt, als ein gelehrter griechischer Kaufmann Namens Pytheas aus seiner Vaterstadt Massilia, die fetzt Marseille heißt und in Südsrankreich an der Mündung der Rhone liegt, mit etlichen Schiffen fortfuhr, um eine kühne Seefahrt zur Erforschung des unbekannten Nordens von Europa zu unter- nehmen. Er segelte um die spanische Halbinsel herum und Weiler die Küste von Frankreich entlang und kam bis über England und Schotrland hinaus. Erst die Schrecken des Eis- meers zwangen den kühnen Mann zur Umkehr. Da fuhr er südwärts in die Nordsee, bis er an den westlichen Strand des heutigen Schleswig-Holstein gelangte, und er fand hier ein halbwildes Volk von riesigem Körperbau, mit blonden Haaren und blauen Augen. das nannte sich die Teutonen. Vor der Küste lagen zahlreiche Inseln, die seitdem zum größten Teil die See verschlungen hat; von den ärmlichen Bewohnern dieser Eilande kauften die Teutonen den schönen gelben Bernstein, den kostbaren Auswurf des Meeres. Reich an Erfahrungen und Gewinn kehrte Pytheas von seiner abenteuerlichen Reise heim und schrieb einen Bericht über all das Wunderbare, das er im unbekannten Ocean und im schaurigen Norden gesehen und erlebt hatte. Aber die Leute glaubten ihm nicht recht, ja sie lachten ihn aus oder schalten ihn; denn sie hielten ihn für einen Aufschneider und sagten, seine Erzählungen seien Wind- beuteleien. So kümmerte sich denn auch niemand um jene Teutonen. Aber nach mehr als zweihundert Jahren erkannte man, daß Pytheas doch nicht lauter Lügen berichtet hatte; Klee, Die alten Deutschen. p

4. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 85

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
Das Interregnum oder Zwischenreich. 1256 bis 1273. 8l Leben im Kriege gegen die Friesen im nördlichen Holland. Denn da er im Winter über das Eis bei Medenblick setzen wollte, brach es unter ihm, sein schweres Pferd blieb mit ihm stecken und er wurde von den Friesen erschlagen. 45. Das Interregnum oder Zwischenreich. 1256—1273. Das kaiserliche Ansehen war so sehr gesunken, daß unter den deutschen Fürsten keiner war, der Kaiser zu sein begehrte. Vielmehr sahen die geistlichen Kurfürsten, denen am meisten daran gelegen war, einen Kaiser zu haben, weil sie an ihm -och einigen Schutz gegen die Uebel des Faustrechts hatten, sich nach einem ausländischen Fürsten um. Auswärts galt der alte ehrwürdige Kaisername noch mehr, als in Deutschland selbst. Es fanden sich auch zwei Fürsten, die zu der Krone Lust hatten, der englische Graf Richard von Co rnw al lis, Brud er des Königs Heinrich Iii. von England, und der König Alfons von Kastilien (einem Theile Spaniens), der den Beinamen des Weifen hatte, weil er in der Himmelskunde erfahren war. Auf der Erde wußte er aber nicht so gut Bescheid, denn er regierte fein Land nicht zum besten. Dennoch wählte ihn ein Theil der deutschen Fürsten, mit dem Erzbifchofe von Trier an ihrer Spitze, weil er reich war und einen hohen Preis gegeben hatte — sie schämten sich nicht, Geld von ihm zu nehmen. Und eben so hatte sich die Gegenpartei, wozu die Erzbischöfe von Mainz und Köln gehörten, vom Grasen Richard bestechen lassen, der reiche Zinngruben in seiner Grafschaft Cornwallis besaß. Ja, von diesem wurde erzählt, er sei mit 32 Wagen nach Deutschland gekommen, jeder mit acht Pferden bespannt, und darauf ein 3 Ohm haltendes Faß mit Sterlingen, einer englischen Goldmünze, angefüllt. Sie waren beide nur Schattenkaiser. Alfons hat Deutschland nie gesehen und Richard ist zwar mehrmals da gewesen, hat aber so gut wie gar nichts ausgerichtet; sondern es war nur, als wenn er eine Reise durch Deutschland machte und Geld ins Land brächte. Da konnte dann, weil keiner über Deutschlands Ehre wachte, die erste große Ungerechtigkeit von einem französischen gegen einen deutschen Fürsten ungestört und ungestraft vollführt werden. Von dem ganzen hohenstaufischen Geschlechte war nämlich nur noch ein Knabe, der Sohn Konrads Iv., übrig geblieben, der auch Konrad hieß und weil er früh starb, gewöhnlich nur der kleine Konrad oder Konradin genannt wird. Er wuchs ganz still in Schwaben auf den wenigen übrig gebliebenen Stammgütern seines Hauses heran. Als er 16 Jahre alt wurde und viel von den reichen, schönen Ländern hörte, die sein Vater in Italien besessen hatte, kam ihm die Lust an, diesen Theil feines Erbes wieder in Besitz zu nehmen. Diese Länder waren aber indeß von einem Räuber weggenommen worden, der kein Recht daran hatte, nämlich dem französischen Herzog Karl von Anjou. Konrad fühlte den Muth seiner Vorfahren in sich, den Räuber zu vertreiben und viele muthige Ritter, seine Freunde, versprachen ihm ihren Beistand; vor allen sein vertrautester Jugendfreund, der Prinz Friedrich von Baden. Im Jahr 1268 zogen sie aus. In Italien strömten noch mehr der alten Freunde seines Hauses zu ihm. Unerschrocken trat der Jüngling seinem Feinde entgegen und kämpfte gegen ihn bei Scurcola in Unteritalien. Die Franzosen wurden geschlagen; aber unglücklicher Weise überließen sich die Deutschen zu schnell der Lust zum Plündern und zerstreuten sich im feindlichen Lager. Diesen Augenblick benutzte ein alter erfahrener französischer Ritter, Erard von Valery, fiel plötzlich ans einem Hinter-

5. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 193

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
Oestreichs Krieg. 1809. 193 lagen. Der preußische Staat bestand nur noch aus Brandenburg (außer der Altmark), Pommern, Preußen und Schlesien, einem Gebiet von 2856 Quadratmei l en mi 4,594,000 Bewohnern. Dazu mußten ungeheure Summen als Kriegskosten bezahlt werden: es steht rechnungsmäßig fest, daß in den Jahren 1806 bis 1813 nicht weniger als 1000 Millionen Franken (1 Milliarde = 266,666,666 2/3 Thlr.) an (Kontributionen und Leistungen aus Preußen gezogen worden sind. Endlich durfte der König in den nächsten 10 Jahren nur ein Heer von 42,000 Mann halten. Polen, mit der Hauptstadt Warschau, wurde zu einem Großherzogthum erhoben und der Kurfürst von Sachsen, der indeß auch den Königstitel angenommen hatte, zum Großherzog eingesetzt. Aus den preußischen Ländern an der Elbe und Weser, dem größten Theile des Hannoverschen, dem Braunschweigischen und Hessischen, — den Kurfürsten von Hessen hatte er unter dem Vorwande, daß er es heimlich mit Preußen gehalten, aus seinem Lande getrieben, — machte Napoleon eines neues Königreich, Westfalen mit der Hauptstadt K a s s e l, und setzte seinen jüngsten Bruder Hieronymus zum König ein. 96. Oestreichs Krieg von 1809? Nach diesen außerordentlichen Veränderungen hätte man nun glauben sollen, daß die Welt wohl einige Zeit Ruhe haben würde; allein Napoleons Ehrgeiz ließ keine Ruhe zu. Da er jetzt im Osten und Norden von Europa feinen Willen durchgesetzt hatte, so richtete er feine herrfchfüchtigen Blicke nach dem Süden hin. In Spanien war Uneinigkeit zwischen dem alten schwachen Könige Karl Iv. und seinem Sohne Ferdinand. Diese benutzend, brachte Napoleon den alten König dahin, daß er die Krone niederlegte, und den Sohn lockte er verrätherisch über die Grenze nach Frankreich und nahm ihn hier gefangen; er sollte als Gefangener in einer französischen Festung sein Leben endigen. Den Spaniern aber setzte Napoleon seinen Bruder Joseph, der bis dahin Neapel beherrscht hatte, zum Könige, und nach Neapel setzte er den bisherigen Großherzog von -Berg, Mu r a t. Allein die Spanier waren nicht gesonnen, diese Gewaltschritte so geduldig zu ertragen. Sie ergriffen zornig die Waffen und haben sich trotz mancher Niederlagen, die sie von den regelmäßiger geübten französischen Heer erdulden mußten, 5 Jahre lang mit Heldenmuth gewehrt, bis sie endlich, mit Hülfe der Engländer, und als ganz Europa gegen den Unterdrücker aufstand, ihre Freiheit wieder errangen. In diesen Jähren haben viele tausend Franzosen, und leider auch Tausende von Deutschen, die Napoleon in diesen verderblichen Krieg mitführte, ihr Grab in Spanien gefunden. Diese neue Treulosigkeit des gewaltsamen Mannes, nebst vielen andern Ursachen der Unzufriedenheit, brachten Oestreich im Jahr 1809 noch einmal dazu, einen Versuch zu machen, das schwere Joch, welches auf Europa lastete, abzuwerfen. Mit rascher Entschlossenheit sprach der Kaiser Franz das Wort des Krieges aus, stellte die Prinzen seines Hauses an die Spitze seiner Heere, rief Freiwillige auf, errichtete Landwehren, und erweckte in feinem ganzen Volke eine edle Begeisterung. Wäre diefesmal noch andere starke Hülfe dazu gekommen, wäre Rußland nicht mit Napoleon im Bunde und Preußen nicht gar zu sehr geschwächt gewesen, so würde schon damals-die große Stunde der Befreiung geschlagen haben. (Denn obgleich Oestreich ganz allein stand und^Napoleon, außer den Kräften von Frankreich, auch die von Italien, Holland und dem größten Theile Deutschlands gegen dasselbe aufbieten konnte, so war es doch nahe daran, den Sieg zu erringen. 13

6. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 113

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
Maximilian i. Ü3 in Oberitalien das schöne Mailand mit seinem Gebiete, und in Unterhalten das noch schönere Königreich Neapel. Das Volk aber, welches gern einem jeden kriegslustigen Fürsten seinem tapfern Arm lieh, wenn er Sold und Beute verhieß, die Schweizer, fochten in diesen Kämpfen bald auf der einen, bald auf der andern, ja oft auf beiden Seiten und entschieden meistens den Sieg. Zuerst suchte der französische König Karl Viii. die Ansprüche des Hauses Anjou auf Neapel hervor und eroberte das Land durch einen schnellen Kriegszug im I. 1495. Aber eben so schnell wurden die Franzosen mit Hülfe des Kaisers und des spanischen Königs Ferdinand des Katholischen wieder vertrieben; und zuletzt blieb das Land im Besitze der Spanier. Mailand, welches nach dem alten Rechte des Reiches unter der Lehnsherrschaft des deutschen Kaisers staub, reizte die Habsucht der französischen Könige ebenfalls. Karls Vii. Nachfolger, Ludwig Xii., griff im I. 1500 die Stadt an, indem alte Familienverträge mit dem Hause Visconti den Schein des Rechtes leihen mußten, eroberte sie und ließ den unglücklichen Herzog Ludwig Moro nach zehnjähriger Gefangenschaft sein Leben im Kerker endigen. Zwar wurden die Franzosen im Jahre 1513 mit Hülfe der Schweizer ans Mailand, ja aus ganz Italien vertrieben, allein schon im Jahre 1515 kamen sie unter ihrem neuen kriegslustigen Könige, Franz I., wieder, schlugen die bis dahin unbesiegten Schweizer in einer zweitägigen blutigen Schlacht bei Marignano, welche den Namen des jungen Königs in ganz Europa berühmt machte, und bemächtigten sich Mailands von neuem. Die mächtigste Stadt in Oberitalien war damals Venedig, berühmt und reich durch den ausgedehntesten Handel aus dem mittelländischen Meere, durch Besitzungen auf den Inseln und Küsten desselben, und durch ausgebreitete Herrschaft in Italien selbst. Der Uebermnth der reichen Republik hatte ihr die Eifersucht der Fürsten zugezogen. Im I. 1508 schlossen der Kaiser Maximilian, der kriegerische Papst Julius Ii., und die Könige von Frankreich und Spanien einen Bund gegen Venedig, den man die Ligue von Cambray nannte. Die Macht der größten Reiche Europas schien den Staat der reichen Kaufleute gänzlich erdrücken zu müssen. Aber diese wußten ihr Geld und ihre Klugheit so geschickt zu gebrauchen, daß sie die Verbündeten durch Versprechungen, die sie dem einen, durch kleine Vortheile, die sie dem andern gewährten, bald wieder trennten. Der große Bund löste sich auf, ja die bisherigen Freunde wurden zu Feinden unter einander, und die stolze Republik Venedig ging unverletzt aus der Gefahr hervor. ’ Hätte in Deutschland die rechte Einigkeit geherrscht, so hätten die Fremden nicht so in Italien schalten können; allein die innere Unordnung und die langen Fehden hatten Deutschland geschwächt, und überdies waren die deutschen Fürsten mehr auf ihren Vortheil als auf die Ehre des Reiches bedacht. Auf den Reichs-tagen erschienen sie nicht mehr selbst, sondern schickten Gesandte, und daher gingen nicht nur die Geschäfte sehr langsam, sondern auch die alte Herzlichkeit verschwand immer mehr, welche früher noch oft einen großen Entschluß zur Reife gebracht hatte^ wenn Kaiser und Fürsten selbst zusammen kamen und von Angesicht zu Angejicht mit einander verhandelten. Die Gesandten dagegen wechselten kalte Worte oder lange schriftliche Erklärungen mit einander und setzten ihr Verdienst darin, wenn sie bewirken konnten, daß ihr Land wenig zu den Lasten des Reiches beizutragen brauchte. — Maximilian wollte wenigstens dadurch Deutschland wieder stark machen, daß er dem Faust recht ein Ende machte und die Herrschaft bet
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