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1. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 85

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
Das Interregnum oder Zwischenreich. 1256 bis 1273. 8l Leben im Kriege gegen die Friesen im nördlichen Holland. Denn da er im Winter über das Eis bei Medenblick setzen wollte, brach es unter ihm, sein schweres Pferd blieb mit ihm stecken und er wurde von den Friesen erschlagen. 45. Das Interregnum oder Zwischenreich. 1256—1273. Das kaiserliche Ansehen war so sehr gesunken, daß unter den deutschen Fürsten keiner war, der Kaiser zu sein begehrte. Vielmehr sahen die geistlichen Kurfürsten, denen am meisten daran gelegen war, einen Kaiser zu haben, weil sie an ihm -och einigen Schutz gegen die Uebel des Faustrechts hatten, sich nach einem ausländischen Fürsten um. Auswärts galt der alte ehrwürdige Kaisername noch mehr, als in Deutschland selbst. Es fanden sich auch zwei Fürsten, die zu der Krone Lust hatten, der englische Graf Richard von Co rnw al lis, Brud er des Königs Heinrich Iii. von England, und der König Alfons von Kastilien (einem Theile Spaniens), der den Beinamen des Weifen hatte, weil er in der Himmelskunde erfahren war. Auf der Erde wußte er aber nicht so gut Bescheid, denn er regierte fein Land nicht zum besten. Dennoch wählte ihn ein Theil der deutschen Fürsten, mit dem Erzbifchofe von Trier an ihrer Spitze, weil er reich war und einen hohen Preis gegeben hatte — sie schämten sich nicht, Geld von ihm zu nehmen. Und eben so hatte sich die Gegenpartei, wozu die Erzbischöfe von Mainz und Köln gehörten, vom Grasen Richard bestechen lassen, der reiche Zinngruben in seiner Grafschaft Cornwallis besaß. Ja, von diesem wurde erzählt, er sei mit 32 Wagen nach Deutschland gekommen, jeder mit acht Pferden bespannt, und darauf ein 3 Ohm haltendes Faß mit Sterlingen, einer englischen Goldmünze, angefüllt. Sie waren beide nur Schattenkaiser. Alfons hat Deutschland nie gesehen und Richard ist zwar mehrmals da gewesen, hat aber so gut wie gar nichts ausgerichtet; sondern es war nur, als wenn er eine Reise durch Deutschland machte und Geld ins Land brächte. Da konnte dann, weil keiner über Deutschlands Ehre wachte, die erste große Ungerechtigkeit von einem französischen gegen einen deutschen Fürsten ungestört und ungestraft vollführt werden. Von dem ganzen hohenstaufischen Geschlechte war nämlich nur noch ein Knabe, der Sohn Konrads Iv., übrig geblieben, der auch Konrad hieß und weil er früh starb, gewöhnlich nur der kleine Konrad oder Konradin genannt wird. Er wuchs ganz still in Schwaben auf den wenigen übrig gebliebenen Stammgütern seines Hauses heran. Als er 16 Jahre alt wurde und viel von den reichen, schönen Ländern hörte, die sein Vater in Italien besessen hatte, kam ihm die Lust an, diesen Theil feines Erbes wieder in Besitz zu nehmen. Diese Länder waren aber indeß von einem Räuber weggenommen worden, der kein Recht daran hatte, nämlich dem französischen Herzog Karl von Anjou. Konrad fühlte den Muth seiner Vorfahren in sich, den Räuber zu vertreiben und viele muthige Ritter, seine Freunde, versprachen ihm ihren Beistand; vor allen sein vertrautester Jugendfreund, der Prinz Friedrich von Baden. Im Jahr 1268 zogen sie aus. In Italien strömten noch mehr der alten Freunde seines Hauses zu ihm. Unerschrocken trat der Jüngling seinem Feinde entgegen und kämpfte gegen ihn bei Scurcola in Unteritalien. Die Franzosen wurden geschlagen; aber unglücklicher Weise überließen sich die Deutschen zu schnell der Lust zum Plündern und zerstreuten sich im feindlichen Lager. Diesen Augenblick benutzte ein alter erfahrener französischer Ritter, Erard von Valery, fiel plötzlich ans einem Hinter-

2. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 193

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
Oestreichs Krieg. 1809. 193 lagen. Der preußische Staat bestand nur noch aus Brandenburg (außer der Altmark), Pommern, Preußen und Schlesien, einem Gebiet von 2856 Quadratmei l en mi 4,594,000 Bewohnern. Dazu mußten ungeheure Summen als Kriegskosten bezahlt werden: es steht rechnungsmäßig fest, daß in den Jahren 1806 bis 1813 nicht weniger als 1000 Millionen Franken (1 Milliarde = 266,666,666 2/3 Thlr.) an (Kontributionen und Leistungen aus Preußen gezogen worden sind. Endlich durfte der König in den nächsten 10 Jahren nur ein Heer von 42,000 Mann halten. Polen, mit der Hauptstadt Warschau, wurde zu einem Großherzogthum erhoben und der Kurfürst von Sachsen, der indeß auch den Königstitel angenommen hatte, zum Großherzog eingesetzt. Aus den preußischen Ländern an der Elbe und Weser, dem größten Theile des Hannoverschen, dem Braunschweigischen und Hessischen, — den Kurfürsten von Hessen hatte er unter dem Vorwande, daß er es heimlich mit Preußen gehalten, aus seinem Lande getrieben, — machte Napoleon eines neues Königreich, Westfalen mit der Hauptstadt K a s s e l, und setzte seinen jüngsten Bruder Hieronymus zum König ein. 96. Oestreichs Krieg von 1809? Nach diesen außerordentlichen Veränderungen hätte man nun glauben sollen, daß die Welt wohl einige Zeit Ruhe haben würde; allein Napoleons Ehrgeiz ließ keine Ruhe zu. Da er jetzt im Osten und Norden von Europa feinen Willen durchgesetzt hatte, so richtete er feine herrfchfüchtigen Blicke nach dem Süden hin. In Spanien war Uneinigkeit zwischen dem alten schwachen Könige Karl Iv. und seinem Sohne Ferdinand. Diese benutzend, brachte Napoleon den alten König dahin, daß er die Krone niederlegte, und den Sohn lockte er verrätherisch über die Grenze nach Frankreich und nahm ihn hier gefangen; er sollte als Gefangener in einer französischen Festung sein Leben endigen. Den Spaniern aber setzte Napoleon seinen Bruder Joseph, der bis dahin Neapel beherrscht hatte, zum Könige, und nach Neapel setzte er den bisherigen Großherzog von -Berg, Mu r a t. Allein die Spanier waren nicht gesonnen, diese Gewaltschritte so geduldig zu ertragen. Sie ergriffen zornig die Waffen und haben sich trotz mancher Niederlagen, die sie von den regelmäßiger geübten französischen Heer erdulden mußten, 5 Jahre lang mit Heldenmuth gewehrt, bis sie endlich, mit Hülfe der Engländer, und als ganz Europa gegen den Unterdrücker aufstand, ihre Freiheit wieder errangen. In diesen Jähren haben viele tausend Franzosen, und leider auch Tausende von Deutschen, die Napoleon in diesen verderblichen Krieg mitführte, ihr Grab in Spanien gefunden. Diese neue Treulosigkeit des gewaltsamen Mannes, nebst vielen andern Ursachen der Unzufriedenheit, brachten Oestreich im Jahr 1809 noch einmal dazu, einen Versuch zu machen, das schwere Joch, welches auf Europa lastete, abzuwerfen. Mit rascher Entschlossenheit sprach der Kaiser Franz das Wort des Krieges aus, stellte die Prinzen seines Hauses an die Spitze seiner Heere, rief Freiwillige auf, errichtete Landwehren, und erweckte in feinem ganzen Volke eine edle Begeisterung. Wäre diefesmal noch andere starke Hülfe dazu gekommen, wäre Rußland nicht mit Napoleon im Bunde und Preußen nicht gar zu sehr geschwächt gewesen, so würde schon damals-die große Stunde der Befreiung geschlagen haben. (Denn obgleich Oestreich ganz allein stand und^Napoleon, außer den Kräften von Frankreich, auch die von Italien, Holland und dem größten Theile Deutschlands gegen dasselbe aufbieten konnte, so war es doch nahe daran, den Sieg zu erringen. 13

3. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 113

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
Maximilian i. Ü3 in Oberitalien das schöne Mailand mit seinem Gebiete, und in Unterhalten das noch schönere Königreich Neapel. Das Volk aber, welches gern einem jeden kriegslustigen Fürsten seinem tapfern Arm lieh, wenn er Sold und Beute verhieß, die Schweizer, fochten in diesen Kämpfen bald auf der einen, bald auf der andern, ja oft auf beiden Seiten und entschieden meistens den Sieg. Zuerst suchte der französische König Karl Viii. die Ansprüche des Hauses Anjou auf Neapel hervor und eroberte das Land durch einen schnellen Kriegszug im I. 1495. Aber eben so schnell wurden die Franzosen mit Hülfe des Kaisers und des spanischen Königs Ferdinand des Katholischen wieder vertrieben; und zuletzt blieb das Land im Besitze der Spanier. Mailand, welches nach dem alten Rechte des Reiches unter der Lehnsherrschaft des deutschen Kaisers staub, reizte die Habsucht der französischen Könige ebenfalls. Karls Vii. Nachfolger, Ludwig Xii., griff im I. 1500 die Stadt an, indem alte Familienverträge mit dem Hause Visconti den Schein des Rechtes leihen mußten, eroberte sie und ließ den unglücklichen Herzog Ludwig Moro nach zehnjähriger Gefangenschaft sein Leben im Kerker endigen. Zwar wurden die Franzosen im Jahre 1513 mit Hülfe der Schweizer ans Mailand, ja aus ganz Italien vertrieben, allein schon im Jahre 1515 kamen sie unter ihrem neuen kriegslustigen Könige, Franz I., wieder, schlugen die bis dahin unbesiegten Schweizer in einer zweitägigen blutigen Schlacht bei Marignano, welche den Namen des jungen Königs in ganz Europa berühmt machte, und bemächtigten sich Mailands von neuem. Die mächtigste Stadt in Oberitalien war damals Venedig, berühmt und reich durch den ausgedehntesten Handel aus dem mittelländischen Meere, durch Besitzungen auf den Inseln und Küsten desselben, und durch ausgebreitete Herrschaft in Italien selbst. Der Uebermnth der reichen Republik hatte ihr die Eifersucht der Fürsten zugezogen. Im I. 1508 schlossen der Kaiser Maximilian, der kriegerische Papst Julius Ii., und die Könige von Frankreich und Spanien einen Bund gegen Venedig, den man die Ligue von Cambray nannte. Die Macht der größten Reiche Europas schien den Staat der reichen Kaufleute gänzlich erdrücken zu müssen. Aber diese wußten ihr Geld und ihre Klugheit so geschickt zu gebrauchen, daß sie die Verbündeten durch Versprechungen, die sie dem einen, durch kleine Vortheile, die sie dem andern gewährten, bald wieder trennten. Der große Bund löste sich auf, ja die bisherigen Freunde wurden zu Feinden unter einander, und die stolze Republik Venedig ging unverletzt aus der Gefahr hervor. ’ Hätte in Deutschland die rechte Einigkeit geherrscht, so hätten die Fremden nicht so in Italien schalten können; allein die innere Unordnung und die langen Fehden hatten Deutschland geschwächt, und überdies waren die deutschen Fürsten mehr auf ihren Vortheil als auf die Ehre des Reiches bedacht. Auf den Reichs-tagen erschienen sie nicht mehr selbst, sondern schickten Gesandte, und daher gingen nicht nur die Geschäfte sehr langsam, sondern auch die alte Herzlichkeit verschwand immer mehr, welche früher noch oft einen großen Entschluß zur Reife gebracht hatte^ wenn Kaiser und Fürsten selbst zusammen kamen und von Angesicht zu Angejicht mit einander verhandelten. Die Gesandten dagegen wechselten kalte Worte oder lange schriftliche Erklärungen mit einander und setzten ihr Verdienst darin, wenn sie bewirken konnten, daß ihr Land wenig zu den Lasten des Reiches beizutragen brauchte. — Maximilian wollte wenigstens dadurch Deutschland wieder stark machen, daß er dem Faust recht ein Ende machte und die Herrschaft bet

4. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 323

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
Fünfter Zeitraum. Von den Kreuzzügen bis Columbus. grz I. n. C. G. dagegen die ihrige mehr und mehr verlo- 10^6 — 1520 ren# den zu großen Lehnsleuten der lehtern waren die Herzoge der Normandie die vornehm- sten. Sie waren nun zugleich Könige von England, und brachten nach und nach einen sehr ansehnlichen Theil Frankreichs an sich. Dieses gab Gelegenheit zu unauf- hörlicher Eifersucht, zu Händeln und Kriegen zwischen den Königen beyder Reiche, über zweyhundert Jahre v. 1 - 83- ^229. nach einander. Philipp August, ein klu- ger und um sein Reich wohlverdienter König, der stch aber oft unrühmlicher Mittel zu seinen Absichten bedien- te, entriß den Engländern fast alle ihre französischen Besitzungen auf eine Zeit lang. Edelgesinnter und lic- Reg. von 1226 benswürdiger war Ludwig der Neunte, — 1270. 0kei. her heilige Ludwig, der unter die besten Könige gehört, und nicht verdiente, in zwey Kreuzzügen unglücklich zu seyn. Daö muthige Verfah- ren Philipps des Schönen gegen die Päbste, und die Geschicklichkeit, mit welcher er ihren Aufenthalt nach st. 13 ¡5. Frankreich zog, machen ihn in der Geschichte merkwürdig. Nach mehrern und nachtheiligen Kriegen Der Franzosen mit den Engländern, geriethen endlich jene unter der Regierung Karls des Sechsten, der wahn- witzig geworden war, fast gänzlich unter die Botmäßig - 1420. keit der letztem, denen die Herzoge von Bur- X 2 * gund trftb die Engländer aus demstlben? — Was für ein Fürst war der heilige Ludwig? — Was macht Philipp den Schonen in der Geschichte merkwürdig? — Was erfolgte endlich aus so vielen Knegen deremuander und Franzosen? — War aber die Herrschaft der ersteren über Frankreich dauerhaft? — Was für eine besondere Person trug viel dazu bey, daß die Eng- länder ihre französischen Eroberungen verloren? — Welche merkwürdige D-ngc har Ludwig der Eilfte verrichtet? War rr aber bey seiner Klugheit auch tugendhaft? —- Wer verei- nigte hierauf das Herzogthum Bretagne mit Frankreich? — Welcher König wurde der Vam feines Volks genannt? Md warum?

5. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 320

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
320 Weltgeschichte. Ztveytrr Hauptrheil. Z. n. C.^ G. ein Sohn Rogers des Ersten, Grafens 1096 — i02o. Sicilien, beyde Länder mit einander vereinigte, und von beyden den königlichen Titel von dem Pabste2(naklet Ii. im Jahr 1130 erhielt. Durch eine Vermahlung kam es an das Haus der schwäbischen feit ngz. Kaiser- Im Jahr 1265 bemächtigte sich Karl von Anjou, ein Bruder Ludwigs des Heiligen, vom Pabste Klemens Iv. dazu aufgefordert, des Reichs, von welchem er Friedrichs Ii. Enkel Konradin verdrän- gen hatte, und die Niederlage und schändliche Hinrich- tung des unglücklichen Prinzen (1269) sicherte ihm den Besitz desselben. Das Haus Anjou verlor zwar Sici- 1282. lien bald durch die Mische Vesper, oder die Ermordung aller Franzosen auf dieserjnsel; allein Na- poli besaß es noch lange Zeit. Das spanische Haus v. 1282-1377- Aragonien wurde nach demselben Herr von Sicilien; bis Ferdinand der Katholische, König von Spanien, Sicilien, daö seit 1.377 bald unter eige- nen, bald wieder unter aragonischen Königen stand, durch Erbschaft (1479) und Napoli durch die Waffen (1504) an sich brachte. und des König. Xvi. So wie zu diesen Reichen, war reichsportugal. auch zu dem Königreiche Portugal, schon in dem vorhergehenden Zeiträume der Grund gelegt wor- den. Nunmehr aber nahm erst Alphonsus, Sohn des Prinzen Heinrich von Burgund, den Namen eines Z. 1139. Königs von Portugal an. Er und seine Nach- kommen befestigten sich in ihrem Reiche besonders durch Eroberungen gegen die Araber. Lange Zeit hatte dieses kleine 36. Welches andere Reich bildete sich auch Mit dem Anfänge dieses Zeitraums in Europa? — Wann wurde die Verfassung des Reichs Portugal für das übrige Europa zuerst wichtig? —- Wer fuhr zuerst um das Vorqcbürg der guten Hoffnung nach Ostindien? — Was hatte diese 'Entdeckung für Folgen? — Was machte Portugal sonst noch für eine wichtige Eroberung?

6. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 347

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
Fünfter Zeitraum. Von denkreuzzügen bis Columbus. 547 3. n. C. G. darneben kamen auch wichtige Ersindun- 1096 — 1520. gen zum Vorschein. Johann Goja, ein Bürger zuamalfi im Neapolitanschen, soll im vierzehn- ten Jahrhunderte, durch den bemerkten Gebrauch der Magnetnadel, auf die Errichtung des Kompasses gera- then seyn, der den seefahrenden so ungemeinen Nutzen um i3^v verschafft hat. Das Schießpulver soll zuerst vom Bertholb Schwarz, einem deutschen Mönche in Brißgau, verfertigt worden seyn "). Bald wurde daraus ein Zerstörungsmittel des menschlichen Ge- schlechts; die ganze Art Krieg zu führen veränderte sich dadurch, und Tapferkeit allein war in Kriegen nicht mehr entscheidend. erleichtert die Xxxvi. Eben diese beyden Erfin- Emdeckung und hangen halfen den Europäern am Ende Amerika^ ^ dieses Zeitraums einen neuen Wclttheil entdecken und erobern. Die oben ge- dachten Seefahrten der Portugiesen, längs der See- küste von Africa, erneuerten zuerst wieder die alten Spu- ren *) Wie das Schießpulver wahrscheinlich zuerst von Sinesen erfunden, von ihnen an Indianer, von diesen «1 Perser und Araber, endlich im i4ten Jahrhundert nach Spanien, und zwischen 1320— ;8 nach Deutschland gekommen seyn soll, darüber sehe man des Herrn v. Murr Journal zur Kunstgeschichte 5 Th. Seite 58 ff. wie auch die gotting. gel. Anzeigen 1766. S. 334. und 1777. S. 36. 36. Bey welcher Entdeckung und Eroberung haben die bey." den erstgenannten Erfindungen große Dienste gethan? — Wie ist die Entdeckung eines nruen Theils der Welt vor- bereitet worden 1 — Wem ist mau sie aber eigentlich schul- dig? — Columbus wurde also wohl für diese wichtige Entdeckung mit Wohlthaten und Ehrenbezeigungen über- häuft? — Gab man nicht wenigstens der von ihm entdeck« ten Welt den Namen von ihm? und warum nicht? — Was entstand aus der Entdeckung des Columbus? — Z:z welchem Zustande befanden sich überhaupt die Europäer ge- gen das Ende dieses Zeitraums?

7. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 42

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
42s Von der Reformation I. n. C. G. die Länder der spanischen Monarchie zu 1522—1769. behaupten suchte. Er siarb mitten im glücklichsten Laufe dieses Kriegs; ein tugendhafter Fürst und gelehrter Beschützer der Wissenschaften, der groß- ßes Ansehen im deutschen Reiche behauptete, ohne es mit Gewalt gesucht zu haben. Sein Sohn und Nach- folger, Joseph der Erste, ein sehr lebhafter, geschäfti- ger lmd nach eigenen Einsichten handelnder Herr hatte einen noch stegreichern Fortgang im gedachten Kriege, und übte daher eine noch größere Gewalt in Deutsch- land und Italien aus. Als er aber in der Blüthe sei- ft- »7n nerjahre die Welt verließ, sah sich seilt Bru- der, der Kaiser Karl der Sechste, genöthigt, den 17*4. Frieden zu Rastadt und Basel zu schließen, durch welchen er zwar iin Besitze eines Theils der Nie- derlande, ingleichem des Herzogthums Mayland, der Insel Sardinien, und der Festungen und Häfen an der toskanischen Küste bestätigt wurde; aber das König- reich Spanien, das er gewissermassen in Händen ge- habt hatte, wieder verlor. Bald darauf gerieth er in einen Krieg mit den Türken, dessen vortheilhafter Aus- gang *) seinen: großen Feldherrn, dein Prinzen Euge- 1716—1718. niu§ voll Savoyen, zuzuschreiben war. Desto unglücklicher waren zwey andere Kriege, welche Karl führen mußte; der wegen der polnischen Königs- -» 73 3 folg, wähl mit Frankreich und Spallien, in welchem ihm Spanien das Königreich Napoli und Sicilien entriß; und der Krieg mit den Türken, der 1727 — 17z9- sich mit dein Verluste von Servicn, der österreichischen Walachei) und andern nahe gelegenen Landereyen endigte. Ausserdem harte der Kaiser vom seit *7^- Anfänge seiner Regierung her sich stats un- I Karl behielt nämlich Belgrad mit einem großen Theile von Servien, Temeewar mit dem Bannat und die Walachey bis an den Fluß Alutde.

8. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 53

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
Lis auf unsere Zeiten.- 53 % n. C. G. konnten, ob es gleich auch durch Meere 1520— 1789. und Gebürge vertheidigt wurde. Frankreich Xxxi. Frankreich, das viele un- glückliche Kriegszüge in Italien gethan^ zerrüttet ^ aber auch viel von diesem Lande gelernt hat, wurde im Anfänge dieses,Zeitraums von Franz I. beherrscht. Er hat der bessern Gelehr-» samkeit zuerst einen dauerhaften Sitz in seinem Reiche verschafft, und dasselbe auch tapfer gegen Karl V. ver- teidigt. Aufrichtiger als dieser, oft großmüthig und leutselig, war er doch ein Verfolger seiner protestanti- st- 15^7- scheu Unterthanen, und ohne feste Entschlie- st- *559- ßungen. Sein Sohn Heinrich Ii. entriß dem deutschen Reiche, indem er sich in dessen Angele- genheit mischte, Mctz, Tüll und Verdun; den Eng- ländern abercnlais. Unter seinen theilö jungen, theils von 1559 — überhaupt der Regierung unfähigen Söh- 1589- ncn, die nach einander den Thron bestie- gen, Franz dem Zweyten, Karl dem Neunten und Heinrich dem Dritten wurden beynahe unaufhörliche Kriege zwischen den Franzosen selbst mit unbeschreibli- cher Erbitterung geführt. Die sehr ausgebreitete Par- they der Reformirten, die 40 Jahre lang sehr gedrückt wurden, gab den Vorwand dazu ab; Ehrgeiz und Herrschbegierde der zwey größten Häuser in Frankreichs Bourbon, und hauptsächlich Lothringen, waren ei- gentlich die Ursache. Karl der Neunte ließ, nach dem mit 2». Wer regierte in den ersten Jahren dieses Zeitraums in Frankreichs — Was hat er Merkwürdiges verrichtet? — Welche Eroberungen machte sein Sohn Heinrich der Zweyte? — In was für ein Unglück aber gerieth Frank/ reich unter den drey folgenden Königen? — Waren die? ses Religionskriege? — Welcher König ließ viele Tausend von den Reformirten hinrichten? — Wie nahm endlich das bisher regierende Haus Valois ein Ende?

9. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 59

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
bis aus unsere Zeiten. 59 2 n. C. G. sah die Vorbereitungen zu der schreckli- 1520 — 1789. chm Revolution, die bald darauf begann. Verfall und Xxxi V. So wie Frankreich in die- neuc Auftrag sj)^ Zeiträume stieg; so ist hingegen ¡¡¡*n Vßn prt’ Spanien zu gleicher Zeit fast immer tie- fer gefallen. Das mächtigste Reich von Europa war es unter Kaiser Karl dem Fünften, und, ungeachtet der Theilung, die nach dem Abgänge dieses Kaisers vorstel, noch unter seinem Sohne Philipp Reg. von 15 56 dem Zweyten, der erst die unsäglichen — 1593. Reichthümer aus America recht zu ge- nießen und anzuwenden anstng, Dieser war es aber auch, der durch die unglücklichen Kriege, zu welchen ihn seine Landersucht, seine gebieterische Härte und die Grausamkeit seiner Befehlshaber gegen die pro- testantischen Niederlande gebracht haben, durch seine unkluge Regierung überhaupt den Grund zur Ent- kräftung der spanischen Monarchie legte. Seine Nach- -folger, Philipp der Dritte und Vierte, beschleu- nigten den Verfall derselben, indem sie alle Staats- geschafte ihren Günstlingen allein überließen. Der Erste derselben entvölkerte sogar sein Reich, welches $ - durch 34. Hat sich aber auch Spanien bey der Größe erhalten, dir es unter Karl dem Fünften behauptete? — Welcher spa- nische König hat, indem er noch mächtiger zu werden such-, te, den Verfall ftines^keichs zuerst befördert? — Waren seine Nachsoiglr geschickter in der Negierung? — Wei- chen schädlichen Fehler beging insonderheit Philipp der Drit- te? — Wann offenbarte es sich zuerst, daß Spanien kei- nem mächtigen Feinde mehr widerstehen könne? — Wet. ches Geschlecht nahm mit Karl dem Zweyten in Spanien rin Ende? — Wen ernannte er zu ftinem Nachfolger^ — Kam Philipp auch zugleich zum Besitze der spanischen Mo- narchie? — Hat sich Spanien unter diesem und den fol- genden nenern Königen wieder erholt? — Was hat Karl der Dritte insonderheit gechan?

10. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 60

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
6a Von der Reformation I. n. C. G. durch langwierige Kriege, Auswande- 1520—1789. ^ngen nach America, andere Ursachen langst Mangel an Einwohnern zu leiden anfing, so unvorsichtig, daß die Folgen davon immer sichtbar 16,0. [mb. Denn er vertrieb beynahe eine Mil- lion Araber, die man Maranen nannte, und die zu- weilen, weil sie wegen ihres muhamedanischen Glau- bens hart behandelt wurden, Unruhen erregten, sonst aber sehr arbeitsame Unterthanen waren, gänzlich aus feit 1605. seinem Reiche. Unter Kar! dem Zweyten endlich zeigte sich die spanische Monarchie in solcher Ohnmacht , daß Frankreich dieselbe aus alle Art miß- handeln, und eines Theits ihrer Lander berauben konn- >700 te. Mit seinem Tode starb der österreichi- sche Stamm aus dem spanischen Throne aus. Er erklärte zwar Philippen, Herzog von Anjou, Ludwig des Vierzehnten Enkel, zu seinem Erben; dieser muß- te aber mit dem Erzherzoge Karl von Oesterreich, und dessen Bundesgenosten einen langwierigen Krieg führen, bis er durch den Friedensschluß zu Utrecht J7»;. ruhiger Besitzer des spanischen Reichs, die italischen Lander und die spanischen Niederlande aus- genommen, wurde. Unter diesem Könige, Philipp st. 1746. dem Fünften, und seinen beydcn Nachfol- seit 1759- gern, Ferdinand dem Sechsten und Karl *735' 1743. hem Dritten, hat dieses Reich einige neue Starke gewonnen. Das Königreich beyder Sicilien, nebst Parma und Piacenza, find an spanische Prin- 176 t. zen gekommen. Durch den Fanu'licnverttag zwischen den drey königlichen Hausern von Bourbon ist Spanien und Sicilien genau mit Frankreich ver- bunden worden. Vorzüglich aber hat Karl Iii. mit scharfsichtiger Sorgfalt viele verbesserte Anstalten ein- geführt, und die Aufmunterung, deren seine Unterthanen io sehr bedürfen, nicht vergessen.- Mi- norca
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