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1. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 16

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
12 Form, Größe und Einwohnerzahl Deutschlands. 16 Grenze seit der Völkerwanderung immer weiter vorgeschoben (Zurückdrängung der Slawen, Teilungen Polens). Im Westen liegen die Festungen Metz, Straß- burg, Mainz, Coblenz, Cöln und Wesel, im Osten Posen, Thorn, Königsberg, Danzig und Glogan. d) Deutschlands Lage zu den Nachbarstaaten. 12 9. Deutschland ist das Herz Europas. Nenne die umgebenden Staaten, auch die, die durch Nord- und Ostsee von uns getrennt sind! Viele Nachbarn bedeuten viel Gefahr, schaffen aber auch viel Anregung und fördern die Kultur. 10. Infolge seiner zentralen Lage und seiner offenen Grenzen war Deutschland das Hauptschlachtfeld Europas. Beispiele aus der Geschichte! 11. Die zentrale Lage und die offenen Grenzen erfordern ein festes Zusammen- halten der einzelnen Stämme, ein starkes Heer und eine starke Flotte. Als wir nicht einig und ohne starke Rüstung waren, waren wir ein Spielball anderer Mächte. Nachweis aus der Geschichte! Zu andern Zeiten beeinflußte Deutschland die Ge- schicke des ganzen Erdteils (Otto d. Gr., Barbarossa). 12. Wenn wir stark genug sind, uns der äußern Feinde zu erwehren, ist die zen- trale Lage sehr wertvoll. So war zur Zeit der Hansa Deutschland als das Herzland des Erdteils neben Italien der Mittelpunkt des europäischen Handels; heute ist es auf dem europäischen Festlande die erste Handelsmacht. Auch auf andern Gebieten steht „Deutschland in der Welt voran" („das Land der Den- ker und Dichter", „das Land der Schulen und der Kasernen", das Land der sozialen Fürsorge ^Arbeiterversichernng^). 2. Form, Größe und Einwohnerzahl Deutschlands. 13 1. Zeichne nach Abb. § 13 den Umriß Deutschlands! 2. Mit seinen 549 00v qkm nimmt Teutschland in Europa die 3., mit seinen 6» Millionen Einwohnern die zweite Stelle ein. Frankreich ist etwas kleiner (536000 qkm), Rußland 10 mal so groß (5,4 Mil- lionen qkm). Deutschland macht ungefähr Viooo der Erdoberfläche aus; V1000 Deutsch- land ist so viel wie der Bodensee (540 qkm). — Auf 1 qkm kommen 120 Einwohner. (Berechne!). Von den größeren Staaten ist nur England dichter bevölkert (145). Die Kleinstaaten einbezogen, stehen auch Belgien (251!) und die Niederlande (177) voran. 3. Teutschlands Einwohnerzahl nimmt jährlich um rund 900 00st zu. Auf 1000 Einwohner ist die Zahl der Geburten um 14 größer als die Zahl der Sterbefälle (in Frankreich nur 1,2). Unmittelbar nach dem Kriege von 1870/71 hatte Deutschland nur Abb. § 13. Aufgabe: 1. Zeichne den Umriß: a) nach der Vorlage, b) aus dem Gedächtnis! Beachte die mit Namen versehenen Ein- buchtungen und Vorsprünge (1 ist die Halbinsel Wagrien, 2 die Mecklenburgische, 3 die Pommersche Halbinsel).

2. Das Mittelalter - S. 135

1893 - Leipzig : Dürr
I — 135 — von Anjou aus. Der erbarmungslose Sieger verurteilte ihn zum Tode. Auf dein Marktplatze von Neapel erlitt er und mit ihm sein Freund Markgraf Friedrich von Baden, der ihn nach Neapel begleitet hatte, den Tod durch Henkershand. Karl von Anjou sah von dem Fenster eines benachbarten Hauses dem furchtbaren Schauspiele zu. Fast um dieselbe Zeit entfloh die edle Tochter Friedrichs Ii., Margarete, nach einem herzzerreißenden Abschiede von ihren kleinen Söhnen Friedrich und Diezmann von der Wartburg und suchte Schutz in Frankfurt a. D., weil ihr Gemahl, der Markgraf von Meißen, Albrecht (der Entartete) sie verstoßen wollte, ja nach einer unverbürgten Nachricht ihr nach dem Leben trachtete, um ein Hoffräulein zu heiraten. So endete das herrliche Geschlecht der Hohenstaufen in Tod und Trübsal. 13. Die sieilianische Vesper. Karl von Anjou fand in dem eroberten Lande auch nicht den gehofften Glwinn. Sein gewaltsames und habgieriges Wesen entfremdete ihm die Italiener. In Sicilieu stiftete ein Edler, Johann von Procida, eine Verschwörung gegen die verhaßten Franzosen an und gewann den König Peter von Aragonien, einen Verwandten der Hohenstaufen, für den Plan, Sicilieu den Franzosen zu entreißen und mit Aragonien zu vereinigen. Am Ostermontage des Jahres 1282 kam der Aufstand zum Ausbruch. Trotzdem daß das Waffentragen streng verboten war, erschienen doch die Verschworenen mit Dolchen unter den Kleidern in der Volksmenge, die vor dem Vespergottesdienste in der Kirche von Montreal unweit der Stadt sich sowohl in der Umgebung des Gotteshauses, als auch auf den Fußwegen drängte. Der Zufall wollte, daß ein Auflauf entstand, weil ein Franzose, Namens Drouet, sich unverschämt gegen eine adlige Dame betragen hatte. Sofort wurden die verborgenen Dolche hervorgezogen und alle Franzosen niedergestochen. Die Losung war jetzt in ganz Sicilieu: Tod den Franzosen! Das Morden wurde allgemein. In Catanea hatte man ein eigentümliches Erkennungszeichen. Wer das Wort ciceri (Erbse) nicht aus italienische Weise aussprecheu konnte, sondern siseri sagte auf französische Art, war dem Tode verfallen. Karl von Anjou vermochte nicht die Insel wieder zu erobern, Peter von Aragonien nahm von ihr Besitz. 14. Das Interregnum. Wie in Italien, so strebte auch in Deutschland alles zur Unabhängigkeit. Zwar die Fürsten konnten kaum eine größere Selbständigkeit erlangen, aber sie suchten ihr Gebiet zu vergrößern, und dies gab

3. Das Mittelalter - S. 104

1893 - Leipzig : Dürr
Iii. Abschnitt. Von den Kreuzzügen bis zu Rudolf von Habsburg. 1. £et erste Kreuzzug (1096 — 1099). Das heilige Semb, Palästina, war das Ziel vieler frommer Pilger aus allen christlichen Länbern Europas, aber es geriet in den Besitz der selbschnkkischen Türken, die, vom Aralsee Herkommenb, im 11. Jahrhundert die vereinzelten und in Unthätigkeit versunkenen mo-hammebanischen Völker in Asien und Afrika unterwarfen. Die Türken Hinberten nicht gerabe die Pilger an bent Besuche der geweihten Stätten, aber sie brückten bieselben durch Abgaben und erschwerten ihnen den Aufenthalt. Jnbem sie Syrien und Kleinasien eroberten, eigneten sie sich Stücke vom griechischen (byzantinischen) Reiche an. Da bat der Kaiser Alexius von Konstantinopel erschreckt den Papst Urban Ii. um Hilfe gegen die Ungläubigen. Er war offenbar der Meinung, daß die ganze abenblänbische Christenheit verpflichtet sei, das heilige Laub zu befreien. Urban Ii. ging sofort barauf ein. Er berief im Jahre 1095 eine Versammlung nach Clermont in Frankreich und sorberte die Christenheit auf, das Grab Christi den Sarazenen zu entreißen. Seine Mahnung fanb Anklang, ja seine Rebe erweckte eine solche Begeisterung für die heilige Sache, daß sich Tanfenbe bereit erklärten, an bent Kriegszuge nach Asien teilzunehmen. Der Bifchof Abhemar von Puy legte vor dem Papste ein förmliches Gelübbe ab und ließ sich als Zeichen, daß er sich zu einem Streiter Gottes weihe, ein rotes Kreuz auf die Schulter heften. Sein Beispiel fanb Nachahmung, die Zahl der „Kreuzfahrer" wuchs von Tag zu Tage. Doch waren es zunächst nur Franzosen, Lothringer, Burgunder und Italiener, die den Kreuzzug unternehmen wollten, die Deutschen würden bavon noch nicht berührt. In Frankreich und Lothringen war die Begierbe nach Abenteuern so groß, daß viele die regelmäßigen Rüstungen gar nicht abwarteten, sonbent sich schon vorher auf den Weg machten. Unter

4. Das Mittelalter - S. 156

1893 - Leipzig : Dürr
— 156 — Verhältnisse, sondern auf Italien und die Kaiserkrone richtete. Er wollte die Glanzzeit der hohenstaufischen Herrlichkeit wieder erwecken, und der Papst Clemens V. in Avignon begünstigte seine Bestrebungen, um in dem deutschen Reiche ein Gegengewicht gegen Frankreich zu haben. Nach Hausgut strebte Heinrich nicht, aber es fiel ihm zu, ohne daß er sich sonderlich darum bemühte. Die letzte der Przemysliden (Nachkommen Ottokars), Elisabeth von Böhmen, bot, um sich das Land ihrer Väter zu erhalten, ihre Hand seinem Sohne Johann, und dieser schlug sie nicht aus. So kam Böhmen an die Luxemburger. Mit den größten Hoffnungen zog Heinrich Vjll. über die Alpen. In Italien war nach Erlöschen des Kaisertums eine friedlose, schwere Zeit angebrochen. Sicilien hatte sich von Neapel getrennt, der Kirchenstaat war ohne Haupt, und in der Poebene führten die mächtigen Stadtrepubliken unaufhörliche Kriege gegeneinander, während sie im eigenen Innern durch die Kämpfe der Adelsgeschlechter mit den Zünften, die nicht länger von der Regierung ausgeschlossen sein wollten, schwer litten. In der That wurde der neue Bewerber um die Herrschaft über Italien anfangs mit Jubel begrüßt, der Dichter Dante pries in einem Buche, das er herausgab, mit begeisterten Worten den Imperator als den Hort des Friedens. In Pavia nahm Heinrich die lombardische Krone in Empfang, und später wurde er auch in Rom, freilich nur unter dem Schutze seines kleinen Heeres und nicht vom Papste selbst, sondern von den Kardinälen zum Kaiser gekrönt. Aber sein Kommen regte den alten Gegensatz zwischen Guelfen und Ghibel-linen wieder auf, er selbst konnte mit seinem Häuflein Streitern (etwa 3000 Mann) gegen die zahlreichen Scharen der Welsen nichts thun, bald geriet er auch in Krieg mit dem Könige Robert von Neapel und dadurch in Zwiespalt mit dem Papste, dem Oberlehnsherrn von Neapel, und stand vor einem endlosen, harten Kampfe, als er, Zuzug aus Deutschland erwartend, im Jahre 1313 nach längerem Kränkeln in Buonconvento bei Siena starb. Er wurde in Pisa, der treuen Ghibellinenstadt, begraben, und die Deutschen kehrten in ihre Heimat zurück. 7. Ludwig der Bayer und Friedrich der Schöne. Als Heinrich Vh. gestorben war, trat fofort wieder ein Habsburger als Bewerber um den deutschen Königsthron auf, es war Herzog Friedrich der Schöne von Östreich, aber auch die Luxemburger waren nicht gewillt, ihren Anspruch auf die Krone auszugeben, sie stellten, da Heinrichs Sohn, der Böhmenkönig Johann, wenig Aus-

5. Das Mittelalter - S. 124

1893 - Leipzig : Dürr
— 124 — er zum Ziele zu führen schien. Bei all' dieser kalten Berechnung ist er von der Romantik des Mittelalters nicht nur umgeben, sondern auch durchdrungen. Er war selbst Minnesänger in seiner Jugend gewesen, und Burg Trifels hallte auch später noch wider von Lanzenbrechen und Saitenspiel. Unter seiner Regierung feierte das deutsche Kaisertum seine höchsten Triumphe, der Plan der Weltherrschaft wuchs ins Riesenhaste. Im fchönen Italien weilte er besonders in den letzten Jahren gern, dort träumte er von seinem Machtgebot über das ganze Abendland, und dort, wo unzählige deutsche Ritter schon den Tod gefunden hatten, sank auch er in ein frühes Grab. 7. Der vierte Kreuzzug. Während der Verwirrungen, die Deutschland und Italien nach Heinrichs Vi. Tode erfüllten, spielte sich ein Kreuzzug ab, der merkwürdig genug verlief. In Venedig hatte sich im Jahre 1202 ein Kreuzheer gesammelt, das zumeist aus Franzosen zusammengesetzt war. Der blinde, 92 jährige Doge von Venedig, Heinrich Dandolo, übernahm die Führung, aber freilich nicht in der Absicht, das heilige Land zu schützen, sondern um mit Hilfe der fremden Ritter für die Republik Eroberungen zu machen. Als die Kreuzfahrer nach Dalmatien abgehen wollten, wo Dandolo die abtrünnige Stadt Zara zu demütigen gedachte, kam eine Gesandtschaft aus Konstantinopel an, welche die versammelten Fürsten anflehte, dem Prinzen Alexius Hilfe zu gewähren. Dort am griechischen Kaiserhofe war eine Palastrevolution ausgebrochen. Der alte Kaiser Isaak Angelus war von seinem Bruder entthront und geblendet worden, und der Prinz Alexius vermochte nicht, den Thronräuber zu strafen. Die Kreuzfahrer waren sogleich bereit, das Abenteuer zu bestehen. Sie durchzogen Griechenland und schlugen vor Konstantinopel ein Lager auf, um Alexius zu unterstützen. Damit entzündeten sie jedoch nur einen Bürgerkrieg, während dessen Isaak Angelus plötzlich starb und sein Sohn ermordet wurde. Nun drangen auch die Kreuzfahrer in die Stadt ein und eroberten sie ohne Schwierigkeit (1204) Das große griechische Reich ward eine Beute der abendländischen Krieger, und sie teilten sich darein. Die Venetianer*) nahmen für sich einen Teil des Peloponnes, die Küstenländer und viele Inseln, ein französischer Ritter Gottfried Villehardouiu gründete ein Königreich Achaja, über den Rest regierte Graf Balduin von Hennegau als lateinischer Kaiser. Etwas über 50 Jahre haben die Kreuzfahrerreiche bestanden. Die flandrischen Kaiser Balduin I. und seine Nachfolger gerieten in Ar- *) Der Doge Dandolo starb 97 Jahre alt in Konstantinopel.

6. Das Mittelalter - S. 134

1893 - Leipzig : Dürr
ihn so günstig, daß er daran denke sonnte, einen entscheidenden Schlag zu wagen. Da führte ihn der Tod von der dornenvollen Laufbahn hinweg. In Fiorentino in Apulien starb er im Dezember 1250. 12. Untergang der Hohenstaufen. Nach dem Tode des letzten großen hohenstanfischen Kaisers trat sogleich eine vollständige Auflösung der staatlichen Verhältnisse ein. Friedrichs Sohn, der deutsche König Konrad Iv., konnte sich kaum noch ein Jahr im Reiche halten. Er begab sich nach Italien, um sich seines sicilianischen Reiches zu versichern, das sein Bruder Manfred nach des Vaters Tode für 'ihn verwaltete. Aber nach wenigen Jahren schon ereilte ihn der Tod, er starb im Mai des Jahres 1254 in Lavello in Unteritalien, in demselben Jahre schied der erbitterte Gegner der Hohenstaufen, Jnnoeenz Iv., aus dem Leben. Seinen kleinen Sohn hatte König Konrad in Deutschland zurückgelassen, wo derselbe unter der Obhut seines Oheims, des Herzogs Ludwig von Bayern heranwuchs. In ©teilten ward nun Manfred zum König gekrönt. Aber auch der neue Papst ruhte nicht, bis er die Hohenstaufen aus Neapel und Sicilien Vertrieben hatte. Er bot dem habgierigen Bruder des französischen Königs, Karl von Anjou, die Krone von Sieilien an. Dieser ging ans das Anerbieten ein und landete mit Heeresmacht in Unteritalien. Bei Beuevent (1266) rangen die Hohenstaufen mit hohem Mute aber mit sinkender Kraft um den Besitz des schönen Landes. In heißer Schlacht wurde Manfred überwunden und fiel. Die Seinen errichteten ihm ein Grabmal mit einem Steinhügel unweit des Meeresufers. Zwei Jahre später kam Konradin mit seinem Freunde, dem Markgrafen Friedrich von Baden, um sein Erbe wieder zu erobern. In ihm lebte die Ritterlichkeit des hohenstaustfchen Geschlechtes noch einmal auf, aber auch das tragische Geschick desselben erreichte in ihm seinen Höhepunkt. Anfangs nahm fein Abenteuer einen günstigen Verlaus. Die Ghibellinen aus allen Teilen Italiens schlossen sich ihm an, sogar Rom öffnete ihm seine Thore. Aber als er 1268 nach Unteritalien hinabzog, sah ihm selbst der Papst von der Engelsburg aus mit einem wehmütigen Blicke nach, er erkannte in ihm das Opfer, das zur Schlachtbank geführt ward. Bei Tagliagozzo erfolgte der Zusammenstoß der feindlichen Heere. Die Deutschen waren den Franzosen an Zahl etwas überlegen, dennoch verlor Konradin die Schlacht. Er floh nach der Küste und bestieg ein Schiff, das ihn nach Pisa bringen sollte, aber ein italienischer Edler Giovanni Frangi-pane holte ihn mit einem Schnellrudrer ein und lieferte ihn an Karl

7. Geschichte des Mittelalters - S. 206

1887 - Leipzig : Teubner
Ausnahme des Herzogtums Burgund im engeren Sinn (Bourgogne), welches der französische König als Lehen einzog und mit Gewalt der Waffen behauptete. Auf Friedrich Iii. folgte in der deutschen Kaiserwürbe"" sein Sohn Maximilian I. (1493—1519), der mit dem einen Fuße gleichsam noch im Mittelalter, mit dem andern bereits in der neuen Zeit steht. Man nannte ihn „den letzten Ritter". Er war lebhaft und feurig, tapfer und kühn und von rastloser Thätigkeit; aber es fehlte ihm die Standhaftigkeit und Ausbauer in der Verfolgung seiner Pläne. Deutschland blieb unter ihm zerstückelt und zerspaltet, so daß der Kaiser die Macht des Reiches nicht mit Nachdruck nach außen verwenden konnte. Im Innern stellte er einigermaßen die Ordnung her durch Aushebung des Fehderechts und Stiftung eines ewigen Landfriedens (1495). Die Reichsglieder sollten hinfort ihre Streitigkeiten nicht mit den Waffen ausfechten, sondern von einem Reichskammergericht entscheiden lassen, das aus einem Kammerrichter und 16 andern Richtern bestand und anfangs in Frankfurt, dann in Speier und feit 1689 zu Wetzlar seinen Sitz hatte. Damit der Landfrieden besser gehandhabt werden könne, wurde im I. 1512 Deutschland in 10 Kreise geteilt, von denen jeder an der Spitze einen Hauptmann mit einigen Raten hatte. Die Kreise waren: der östreichische, bayrische, schwäbische, fränkische, oberrheinische, kurrheinische oder niederrheinische, burgundische, westfälische, niedersächsische, obersächsische. Am glücklichsten war Maximilian in der Vermehrung ^seiner Hausmacht. Im I. 1496 vermählte er seinen Sohn Philipp, aus der Ehe mit Maria von Burgund, mit Johanna, der Tochter des Königs Ferdinand von Aragonien und der Königin Jsabella von Castilieu, und ba-burch würde Philipp nach Jsabellens Tod (1504) König von Castilieu; boch er starb schon zwei Jahre nachher. Philipps ältester Sohn Karl, der schon seit 1506 die Niederlande besaß, bereinigte nach dem Tode seines Großvaters Ferdinand die Kronen Castilieu und Aragonien

8. Geschichte des Mittelalters - S. 208

1887 - Leipzig : Teubner
208 Schlacht bei Crecy 1346, bei Maupertuis 1356. Engländern mit einem Heere von 100 000 Mann entgegen und lieferte ihnen 1346 bei Crecy in der Picardie eine Schlacht, in welcher sich der schwarze Prinz, damals 15 Jahre alt, an der Spitze der englischen Ritter besonders auszeichnete. Als dieser in Not geriet und ein Eilbote von dem König Eduard schnelle Hilse erbat, fragte dieser: „Ist mein Sohn vom Pferde geworfen, verwundet oder tot?" und als dies verneint ward, fuhr er fort: „So soll auch keine Hilfe kommen. Der Knabe mag sich heute die Sporen verdienen; so Gott will, soll die Ehre des Tages sein bleiben." Und die Ehre des Tages blieb ihm; er schlug die Franzosen völlig in die Flucht. Nach der Schlacht umarmte ihn der Vater mit den Worten: „Mein braver Sohn, du hast dich ritterlich gehalten und dich der Krone würdig gezeigt." Der Sohn kniete nieder und erbat sich den Segen des Vaters und Königs. In dieser Schlacht war auch der blinde König Johann von Böhmen, der Sohn des Kaisers Heinrich Vii. (S. 189), der, von vier Rittern geführt, im dichtesten Kampfgewühl focht, unter den Streichen des schwarzen Prinzen erlegen. Der Prinz nahm dessen Schwertdevise: „Ich dien'!" in sein Wappen auf. In der Schlacht bei Crecy sollen auch schon Donnerbüchsen, welche mit Pulver Kugeln gegen den Feind schleuderten, im Gebrauch gewesen sein. Philipps Vi. Nachfolger, Johann der Gute (1350 bis 1364), der den Krieg fortsetzte, erlitt im I. 1356 eine schwere Niederlage durch den schwarzen Prinzen bei Maupertuis unweit Poitiers. Der Prinz gebot nur über 8000 Mann, gegenüber 40 000 Franzosen, und suchte daher den Kampf zu vermeiden; da der König Johann aber verlangte, daß der Prinz mit 100 seiner vornehmsten Ritter sich in Gefangenschaft begebe, so wurde der ungleiche Kampf gewagt, und der Ausgang desselben war, daß die 8000 Engländer das ganze französische Heer auseinander warfen. Johann selbst focht mit seiner wuchtigen Streitaxt noch unter den Letzten und ergab sich erst, als er, durch Wunden und Anstrengung erschöpft, nicht mehr zu

9. Geschichte des Mittelalters - S. 159

1887 - Leipzig : Teubner
sein Recht konnte nicht geltend gemacht werden. Es erhoben sich in Deutschland wieder die beiden Parteien der Welfen und Gibelinen gegen einander und wählten zwei Gegenkaiser, Philipp von Schwaben, einen Bruders x Heinrichs Vi., und Otto Iv., einen Sohn Heinrichs des Löwen. Ein lojähriger Krieg verwüstete die Fluren Deutschlands. Eben hatte Philipp seinen Gegner völlig niedergeworfen, da ward er auf einem Schlosse bei Bamberg, als er dort das Vermähluugsfest feiner Nichte feierte, von dem Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach, emem^y Brüderssohne jenes tapferen Otto von Wittelsbach, den wir in der Geschichte Friedrichs I. kennen gelernt, ermordet (1208). Er war der mildeste von allen Hohenstaufen. Seine schöne und liebenswürdige Gemahlin Irene,? -eine griechische Prinzessin, „die Blume des Morgenlandes, die Rose ohne Dorn, die Taube ohne Galle", wie die Dichter ihrer Zeit sie nannten, sta Kraft; er ward allgemein als Kaiser uucnuniu, nuiyuem er auch die gibelinische Partei durch seine Vermählung , • v mit einer Tochter Philipps gewonnen hatte. Der Papst Jnnoeenz Iii. (1198 — 1216), ein gewaltiger Mann, der die päpstliche Macht auf ihren höchsten Gipfel erhob, hatte Otto früher gegen Philipp unterstützt; jetzt al>er,v wo Otto des Papstes nicht mehr zu bedürfen glaubte, tx\ laubte er sich gegen die Kirche mancherlei Feindseligkeiten. Deshalb stellte Innocenz im Einverständnis mit unzufriedenen deutschen Fürsten der hohenstansischen Partei den jungen Friedrich von ©teilten, den Sohn des Kaisers Heinrich Vi., als Gegenkaiser auf. Friedrich war in seinem Erbreich Neapel und Sici- v A 1 /, lieit ausgewachsen, unter der Pflege seiner Mutter und der Vormundschaft des Papstes Jnnoeenz Iii., in bessert Schutz sich Constanze mit ihrem Sohne, um diesem sein ? Reich zu erhalten, begeben hatte. Jnnoeenz hatte sich * •nit der größten Gewissenhaftigkeit des königlichen Knaben Jahre vor Gram. Nach Philipps Tode gewann i ~ %!ty$ Vs* y/f? r/*? Otto Iv. wieder neue

10. Geschichte des Mittelalters - S. 170

1887 - Leipzig : Teubner
170 >7 Während des Interregnums erlosch auch das hohen-staufische Haus. (Der letzte männliche Sproß desselben war Konrad, der Sohn Konrads Iv., der bei dem Tod seines Vaters 2 Jahre alt war und von den Italienern Konradin, „der junge Konrad", genannt wurde. Er wuchs bei seinem Oheim, dem Herzog von Bayern, auf, während in Italien ihm sein Erbland verloren gingy -Dsrs hatte Manfred sich zum König von Neapel und Sieilien krönen lassen; der Papst aber bot das Land an verschiedenen . Höfen Europas zum Verkaufe aus. Das Anerbieten ward von mehreren Fürsten verschmäht, bis Karl von Anjou, ein Bruder des Königs Ludwig Ix. von Frankreich, es kaufte für einen jährlichen Tribut von 8000 Unzen Gold. ’, Er kam mit einem Heere nach Italien, und in der Schlacht bei Benevent (1266) verlor Manfred Sieg und Leben. Karl von Anjou war ein finsterer, grausamer und habsüchtiger Mensch, ohne Tugend und ohne Sinn für das Große und Schöne. Er herrschte in seinem neuen Reiche mit großer Härte nn^. Grausamkeit und plünderte es auf ^ das furchtbarste aus./"Daher gelangten aus Apulien häufige Botschaften an Konradin in Deutschland, die ihn einluden, nach Italien zu kommen und sein väterliches Erbe in Besitz zu nehmen. Konradin, ein Jüngling von 16 Jahren, zog trotz der Warnungen seiner besorgten Mutter nach Italien, begleitet von seinem gleichaltrigen Freunde, Friedrich von C Baden oder von Östreich. Der Papst sprach damals: „Des Knaben Größe wird vergehen wie Rauch; er zieht nach Apulien zur Schlachtbank." Und so geschah es. Bei Tagliacozzo im Neapolitanischen wurde er mit seinem Freunde Friedrich, von Baden gefangen und an Karl ausgeliefert. > ' Karl beschloß ihren Tod. Er setzte ein Gericht über Konradin ein und klagte ihn des Frevels an der Kirche, der Empörung und des Hochverrats an. Die Richter aber erklärten ihn freimütig für unschuldig, da er ja sein angestammtes Reich habe erobern wollen; nur ein Richter, Robert von Bari, war dem Kläger zu Willen und erkannte
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