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1. Neuzeit - S. 114

1889 - Hannover : Helwing
114 Die deutschen Freiheitskriege von 1813 bis 1815. er ihnen sofort an, sie mten herausgeben, was sie geraubt htten. Er hatte seine Truppen der die neue Brcke von Jena" gefhrt; er-grimmt der diesen Namen, befahl er, die Brcke zu sprengen. Talley-rand, Napoleons schlauer, aber treuloser Minister, machte Blcher Vor-stellungen und meinte, er knne nicht glauben, da Blcher jin solches Kunstwerk zerstren wolle, worauf Blcher erwiderte: Wenn Sie es nicht glauben wollen, stellen Sie sich morgen mittag nur hinauf, dann fliegen zwei Kunstwerke zugleich in die Luft. Ich will Ihnen auch wohl einen Stuhl hinstellen lassen." Der erste Sprengungsversuch milang; dann zogen die Monarchen ein. und der alte Blcher konnte zu seinem groen Verdru nun weder die Brcke sprengen lassen, noch die Kriegssteuern einziehen. Aus einem Gastmahle bei Wellington brachte Vater Blcher einst den Trinkspruch aus: Mgen die Federn der Diplomaten nicht wieder verderben, was durch die Schwerter der Heere mit so vieler Anstrengung gewonnen worden!" Und doch geschah es. Die auerdeutschen Fürsten waren gromtig gegen Frankreich, zum Schaden Deutschlands, und 20. Nov. alle mignnten Preußen eine Vergrerung oder eine Abrundung seines 1815 Gebiets. Im zweiten Pariser Frieden erhielt Frankreich seine Grenze von 1789; nur kleine Striche mute es abtreten, an Preußen Saarlouis und Saarbrcken; alle geraubten Kunstschtze mute es zurckgeben, 700 Mill. Franken Kriegsentschdigung zahlen und fnf Jahre lang ein Bundesheer von 150 000 Mann in seinen Grenzfestungen ernhren. Vergebens forderte das deutsche Volk, die deutschgesinnten Staatsmnner und besonders auch König Friedrich Wilhelm, Elsa und Deutsch-Lothringen solle Frankreich wieder abgenommen werden; die fremden Fürsten und auch Ostreich waren dagegen. Hrter als Frankreich wurde Napoleon behandelt. Nachdem er ver-aeblich versucht hatte, sich nach Amerika einzuschiffen, bergab er sich den Englndern. Diese brachten ihn nach der im fernen Ocean, westlich von Sd-Afrika liegenden Insel St. Helena und bewachten ihn sehr scharf. Er behielt nur den Titel General Bonaparte"; doch durften einige Generale, wie ^ertrant), ihn begleiten. Dort hatte er Zeit, der sein Leben nachzudenken : er hatte in 20 Jahren 3 Millionen Soldaten aller Nationen tten oder verstmmeln lassen! Hier schrieb er die Denk-Wrdigkeiten seines Lebens. Tdliche Langeweile und Gram der sein Schicksal unterwhlten die geistige und krperliche Kraft des gewaltigen Mannes; er starb 1821. Seine irdischen berreste wurden 1840 nach Paris gebracht. e. Der Wiener Kongre hatte seine Arbeiten bereits vor der Schlacht bei Waterloo beendet. Ostreich erhielt Airol-und Salzburg zurck, dazu Dalmatien und in Italien Lombarde^Denedig; e? berlor seine niederlndischen Provinzen. Aus der Vereinigung smtlicher nieder-lndischen Provinzen bildete man das Knigreich der Niederlande. Schweden trat den ihm gehrenden Teil von Vorpommern an Dne-mark ab (S. unten!) und erhielt dafr Norwegen. Bayern erhielt die Rheinpfalz; Hannover ward zum Knigreich erhoben und erhielt

2. Neuzeit - S. 86

1889 - Hannover : Helwing
86 Friedrich Wilhelm Iii. 15. Dezember den frher bernommenen Verpflichtungen nachkme, wolle er mit 180 000 Mann ihrem Bndnisse beitreten. In. mitternchtlicher Stunde, der dem Sarge Friedrichs des Groen."schwur der Kaiser Alexander dem Könige ewige Freundschaft. Der Minister Graf Haugwitz wurde mit der preuischen Forderung an Napoleon gesandt. Dieser hatte das russisch - streichische Heer lngs der Donau verfolgt, Wien bereits besetzen lassen und stand in Mhren. Die drohende Haltung Preuens war ihm um so gefhrlicher, als die ganze franzsische Flotte (um 21. Okt.) von dem englischen Admiral Nelson M T r a fa lza r vernichtet war und ein starkes streichisches Heer ihm in den Rcken zu sallmvrohte. Napoleon hielt deshalb den Grafen Haugwitz mit leeren i'onk Korten hin und lieferte am Jahrestage der Kaiserkrnung den Ver-105 bndeten die Dreikaiserschlacht bei Austerlitz, wo die Winter-sonne den glnzendsten Sieg Napoleons beschien." Darauf schlo Kaiser Franz einen Frieden zu'pre brg, in welchem er Vorderftreich und Tirol abtrat. Widez. 1805.) Ba y ern und Wrttemberg wurden Knigreiche; Bayern erhielt Tirol, Ansbach und Augsburg; Wrttemberg Mreichische Besitzungen in Schwaben. Baden ward t G.roherzogtum, Berg desgleichen; letzteres erhielt Napoleons Schwager Mura t. Holland erhielt Napoleons Bruder Louis, welcher mit Hortense, der^Stieftom?"?!apoleyns, vermhlt war. "Sein Bruder Joseh ward Km^zau^Mapel (spter von Spanien), sein Stiefsohn Enaen Viceknig von Italien (spter von Neapel) und heiratete eine bayrimhrinzessin. Von den preuischen Forderungen wollte Napoleon jetzt nichts wissen, verlangte vielmehr Abtretung von Ansbach an Bayern, von Neuenburg und Wesel an Frankreich; dagegen sollte Preußen, um es mit England zu verfeinden, Hannover annehmen. Der eingeschchterte und vllig ratlose Haugwitz unterzeichnete einen dahingehenden Vertrag, weil Napoleon ihm nur die Wahl zwischen Annahme desselben oder dem Kriege lie. Aber der König weigerte sich, ihn zu vollziehen. Inzwischen hatte aber Ostreich Frieden geschlossen. Da wagte der König nicht, den von Napoleon vorgeschriebenen Vertrag ganz abzuweisen; er wollte Hannover einstweilen in Verwahrung" nehmen. Dadurch war Napoleon nicht befriedigt und England und Hannover nicht vershnt. Haugw^ward mit einem neuen Vertrage nach Paris geschickt. Aber Napoleon trat jetzt viel hochmremer auf. Er sagte, da Preußen den ersten Vertrag nicht gleich angenommen, fhle auch er sich nicht gebunden, und legte einen noch schimpflicheren vor. Preußen sollte Hannover unwiderruflich annehmen und den Englndern alle Hfen sperren. Wieder lie er nur die Wahl: sofortige Annnahme oder Krieg. Haugwitz unterzeichnete; aber ehe der Vertrag vom Könige genehmigt war, besetzte Napoleon schon Ansbach, Neuenbrg und Kleve. Trotz dieser Beleidigung blieb dem Könige keine anbere Wahl, als den Vertrag zu vollziehen. Sobald die Preußen Hannover besetzten, erklrte England offen.feine Feinbschaft und brachte dem preuischen Handel bitrch Wegnahme von Schiffen den empsinblichsten Schaden bei. Durch die Erhebung der Kurfrsten von Bayern und Wrttemberg zu Knigen war die deutsche Reihsversassung schon zerrissen; die meisten

3. Hauptbd. - S. 106

1896 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
halb Deutschlands sollten die entthronten Fürsten wieder entschädigt werden, indem die freien Städte, Erzbischöfe, Bischöfe und Äbte. Grafen und Barone ihrer Selbstherrlichkeit entkleidet und dem Landesfürsten wieder unterstellt wurden, wie ehemals. Baiern, Württemberg und Sachsen sind damals Königreiche, Baden und Hessen Großherzogtümer und Hessen-Kassel ist ein Kurfürstentum geworden. Die neue französische Zeiteinteilung und französische Verwaltung wurde auch in den Ländern des Rheinbunds eingeführt und diese durch französische Beamte wie französische Provinzen verwaltet. 3. Wie Napoleon selbst, so herrschten auch seine Soldaten in den von ihnen besetzten Ländern. Deutsche Krongüter wurden an französische Generale verschenkt, und die Steuerlast des Volkes so erhöht, daß sie kaum noch zu ertragen war. Reichte die Steuer trotzdem nicht aus, so wurden noch Zwangsanleihen auf Nimmerwiedergeben gemacht. — Zogen die Soldaten nur durch einen Ort, so hielten sie in der Regel kurze Rast, um mitzunehmen, was sich nur irgend fortschleppen ließ. Sie drangen dann gewaltsam in die Häuser und forderten, was sie wollten. Wer das Geforderte hatte, gab es gern hin, um die Dränger los zu werkn; hatte er es aber nicht, so war es noch schlimmer: Die Soldaten schlugen Kisten und Kasten, Fenster und alles, was ihnen unter die Hände kam, entzwei, führten das Vieh aus den Ställen und schlachteten es vor der Eigentümer Augen. Gutwillig mußten sie es geschehen lassen, wenn sie nicht noch selbst Mißhandlungen erdulden wollten. Am schlimmsten war es für Männer und Frauen, wenn die Soldaten längere Zeit an einem Orte blieben. Mit Thränen in den Augen erzählten alte Leute noch nach Jahrzehnten, was sie an sich und ihrer Familie für Schmach hatten erdulden müssen. Das war der Fluch der Uneinigkeit. 89+ Uapoleon l. schlagt Preußen nieder. 1806, Als Napoleon I. sich alle deutschen Fürsten mit List und Gewalt unterworfen hatte, sing er auch Krieg mit Preußen an. Die Preußen hatten noch die herrlichen Waffenthaten Friedrichs des Großen im Gedächtnis und zogen deshalb mit frohem Mute in den Kampf, aber sie wurden schmählich bei Jena nnt> Anerstädt, Eilau und Friedland geschlagen und verloren fast alle Festungen. Napoleon nahm nun dem König von Preußen alles Land zwischen Elbe und Rhein und machte aus diesem und anderen Teilen des alten Herzogtums Sachsen das Königreich Westfalen und seinen Bruder zum Köuig darüber. Kassel war die Hauptstadt dieses Königreichs. Auch die in der zweiten und dritten Teilung Polens erworbenen Länder wurden von Preußen gerissen und Herzogtum Warschau genannt; über dieses Land wurde der Kurfürst von Sachsen, der nun König hieß, als Herrscher gesetzt.

4. Neue, speciell preußische Geschichte - S. 111

1881 - Hannover : Helwing
Friedrich Wilhelm Iii. 111 deutschend ein. Er versuchte, Preußen zum Bndnis zu bewegen; aber Friedrich Wilhelm blieb neutral und gestattete nicht einmal den Russen, durch sein Gebiet zu ziehen. Napoleon war nicht so gewissenhaft. Er rckte, ohne zu fragen, durch die preuische Markgrafschaft Anspach und fiel dem streichischen General Mack, der sich durch dieses Gebiet gedeckt glaubte, in den Rcken. Mack mute sich bei Ulm mit 23000 Mann, unter ihnen 18 Generale, ergeben. (20. Okt. 1805.) 1 Friedrich Wilhelm war der diese Verletzung der Neutralitt emprt; Stein, Hardenberg und Blcher suchten ihn zum Kriege zu bewegen; der Kaiser von Rußland und der Bruder des streichischen Kaisers erschienen in Berlin, um den König in ihr Bndnis zu ziehen. Friedrich Wilhelm versprach, wenn Napoleon nicht bis zum 15. Dezember den frher bernommenen Ver-pflichtungen nachkme, wolle er mit 180000 Mann ihrem Bndnisse beitreten. In mitternchtlicher Stunde, der dem Sarge Friedrichs des Groen, schwur der Kaiser Alexander dem Könige ewige Freundschaft. Der Minister Graf Haugwitz wurde mit der preuischen Forderung an Napoleon abgesandt. Dieser hatte das russisch-streichische Heer lngs der Donau verfolgt, Wien bereits besetzt und stand in Mhren. Napoleon hielt den Grafen Haugwitz mit leeren Worten hin und lieferte am Jahrestage der Kaiserkrnung (2. Dez. 1805) den Verbndeten die 2. Dez. Dreikaiserschlacht bei Austerlitz, wo die Wintersonne den 1805 glnzendsten Sieg Napoleons beschien." Die Russen verloren 30000 Mann und zogen sich der die March zurck, um Verstrkungen an sich zu ziehen. Statt diese abzuwarten, und dann im Verein mit dem preuischen Heere den Feind von neuem anzugreifen, schlo Kaiser Franz einen Frieden zu Presburg, 2 in welchem er Vorderstreich und Tyrol abtrat. (26. Dez.) Vor der Schlacht hatte Napoleon dem Grafen Haugwitz geschmeichelt, jetzt fuhr er ihn an. Von den preuischen Forderungen wollte er nichts wissen, verlangte vielmehr: Abtretung von Anspach an Baiern, Neuenburg und Wesel an Frankreich; dagegen sollte Preußen um es mit England zu verfeinden Hannover annehmen. Der eingeschchterte und vllig ratlose Haugwitz unterzeichnete einen dahingehenden Vertrag (15. Dez.), weil Napoleon ihm nur die Wahl zwischen Annahme desselben oder dem Kriege lie. Aber der König weigerte sich, ihn zu vollziehen. Inzwischen ^ schlo Ostreich Frieden. Da wagte der König nicht, den von Napoleon *) Der nchste Tag war fr Napoleon nicht so glcklich: Bei Trasalgar, nahe bei Gibraltar, vernichtete der englische Admiral Nelson die ftanzsische Flotte. Der Held fand dabei seinen Tod; sein letztes Wort vor der Schlacht war: England erwartet, da jedermann seine Pflicht thnt." 2) In diesem Frieden wurde noch Folgendes bestimmt: Baiern und Wrttemberg wurden Knigreiche; Baiern erhielt Tyrol, Anspach und Augsburg; Wrttemberg ftreichifche Besitzungen in Schwaben. Baden ward Groherzogtum, Berg desgleichen; letzteres erhielt Napo-leon Schwager Mrat. Holland erhielt Napoleons, mit seiner Stieftochter Hortense Beauharnms vermhlter Bruder Louis. Sein Bruder Joseph ward König von Neapel (spter von Spanien); sein Stiefsohn Eugen ward Viceknig von Italien (spter von Neapel) und heiratete eine bairische Prinzessin.

5. Neue, speciell preußische Geschichte - S. 168

1881 - Hannover : Helwing
^66 Neue Gechlchtc. Schmerzliche Opfer hatte er den Preußen gekostet, 10 000 Mann an Toten ' ia?lr kte pftmeher ^atten 40000 verloren, darunter 18 000 f srnea- Geschtze und .11 Fahnen. An die Knigin Augusta telegrafierte der Konig am Abend: Einen vollstndigen Sieg der die streichische Armee haben totr heute m einer achtstndigen Schlacht erfochten. Ich preise Gott fr feine Gnade. Wir sind alle wohl. Der Gouverneur soll Victoria L?*ete ro-tmv Um ?)rjanl der König in einem Dorfe Ruhe; da fein Gepck noch m Gltschm war, mute der Greis auf einem Sopha schlafen. Auch den Taa der hatte der Komg wenig an sich gedacht: er hatte den ganzen Tag im Sattel gesessen und sich mit einem Stck Brot aus der Tasche eines Soldaten erquickt. ^ galt jetzt, den Sieg auszunutzen. Zu einer zweiten groen Schlacht konnte es nicht wohl kommen, denn die streicher durften mit den Resten der Benedek'schen Armee nichts mehr wagen. Schon am Tage nach der Schlacht suchte Benedek einen Waffenstillstand nach, der aber nichts gewhrt wurde. Die Armee des Kronprinzen marschierte nach Olmtz, wohin Benedek sich zurckgezogen hatte; mit den beiden andern Armeeen trat der König am 6. Juli den Marsch nach Wien an. Schon am 18. Juli standeu die preuischen Soldaten nur noch 3 Meilen von der Hauptstadt des Feindes entfernt. Als Benedek sich nach Preburg geflchtet hatte, schwenkte auch der Kronprinz nach Wien ab, und so standen dort 240 000 Mann zum Angriff bereit. Noch ein krftiger Voro, und die Kaiserstadt htte die siegesbewuten Preueulieder in ihren Straen gehrt. Da trat der Kaiser von Ostreich Venetien an Napoleon ab; dadurch wurde die Armee in Italien, die sich dort siegreich behauptet hatte, frei und konnte mit gegen Preußen verwandt werden. Jetzt ging König Wilhelm auf einen Waffenstillstand ein. c. Mainfeldzug; Friede zu Prag. Whrend dieses Siegeszuges der Hauptarmee hatte General Vo gel von Falkenstein einen glnzenden Feldzug am Main gemacht. Am 10. Juli nahm er nach heftigem Kampfe mit den Baiern Kissingen, besetzte am 16. die alte Bundes-stadt Frankfurt und bald nachher Nassau und Oberhessen. Den weiteren Feldzug der Mainarmee leitete General von Manteuffel, da von Falk enstein als General-Gouverneur nach Bhmen berufen wurde. Er schlug die Bundes-Armee (Wrttemberg, Baden, Hessen n. m.) bei Tauber-Bischofsheim und drngte dann die Batern der den Main nach Wrzburg. Da hemmte die Nachricht von dem Waffen-1866 stillstnde den Siegeslauf der Preußen. Am 23. August wurde der Friede zu Prag geschlossen. Ostreich erkannte die Auslsung des deutschen Bundes an, gab seine Zustimmung zu einer Neugestaltung Deutschlands ohne Beteiligung Ostreichs, trat seine Rechte an Schleswig-Holstein an Preußen ab und bezahlte 60 Millionen Jt. Kriegskosten. Das Knigreich Hannover, das Kurfrstentum Hessen-Kassel, das Herzogtum Nassau und die freie Stadt Frankfurt wurden in der Folge mit dem Knigreich Preußen vereinigt; die brigen deutschen Staaten, welche gegen Preußen im Felde gestanden hatten, kamen mit der Bezahlung bedeutender Geldsummen davon. Baiern mute einige Landstriche (Orb und Hersseld) an Preußen abtreten, ebenso Hessen-Darmstadt die frhere Landgrafschaft Hessen-Homburg und das }

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 154

1884 - Hannover : Helwing
154 Di e Neuzeit. gbe vor. So fiel das ganze Land dem Eroberer in die Hnde. Zahne-knirschend mute die tapfere Armee die Waffen strecken; das Land wurde furchtbar ausgesogen. Die braven Truppen flchteten nach Eng-land, traten in die Reihen der deutschen Legion" und errangen fern von der Heimat (in Spanien) unter anderen Feldherren unvergngliche Lorbeeren. Durch fortgesetzte Anstrengungen brachte England ein neues Bund-nis (England. Rußland, Ostreich, Schweden und Neapel) gegen Frankreich zustande. Napoleon verfolgte zunchst das russisch - streichische Heer lngs der Donau, besetzte Wien und zog alsdann nach Mhren. Hier 1805 besiegte er die Russen und streicher in der Dreikaiserschlacht bei Austcflitz. Die Russen zogen sich zurck, um Verstrkungen an sich zu ziehen; statt diese abzuwarten und dann den Feind von neuem anzu-greifen, schlo Kaiser Franz einen Frieden zu Preburg, in welchem er Vorderstreich und Tirol abtrat. In diesem Frieden wurden Bayern und Wrttemberg Knigreiche; Bayern erhielt Tirol, Baden ward Groherzogtum; Holland erhielt Napoleons Bruder Louis; sein Bruder Joseph ward König von Neapel, spter von Spanien. Durch die Erhebung der Kurfrsten von Bayern und Wrttemberg zu Knigen war die deutsche Reichsverfassung schon zerrissen; die meisten Fürsten int Sden und Westen Deutschlands waren ganz in Napoleons Gewalt. Da vereinigte er 16 derselben (voran Bayern, Wrttemberg, 1806 Baden, Hessen-Darmstadt und Nassau) und stiftete den Rheinbund. Diese Fürsten wurden durch Gebietsvergrerung belohnt. Napoleon wurde Protektor (Beschtzer) des Bundes. Dem deutschen Kaiser gegenber erklrte er, da er ein deutsches Reich nicht mehr kenne; da legte Franz Ii. die Krone nieder und nannte sich nur noch Kaiser von Ostreich. Damit war das heilige rmische Reich deutscher Nation auf-gelst. Das Gefhl der Schmach drckte manche deutsche Brust; aber wenige wagten, es frei auszusprechen. Ein Buchhndler Palm in Nrnberg wurde auf Napoleons Befehl erschossen, weil er sich weigerte, den Namen des Verfassers einer bei ihm erschienenen kleinen Schrift, Deutschland in seiner tiefsten Erniedrigung", anzugeben. b. Jena und Auerstiidt; Fall der Festungen. Jetzt gab es in Deutschland nur noch drei groe Staaten: Preußen, Ostreich und den Rheinbund. Letzterer war schon in Napoleons Gewalt, Ostreich war zu Boden geschlagen; jetzt kam die Reihe an Preußen. Sein König Friedrich Wilhelm Iii. hatte bis dahin den Krieg sorgsam gemieden; als er aber durch Napoleon auf die schndeste Weise verletzt wurde, entschlo er sich mit schwerem Herzen dazu. Das preuische Heer fhrte der

7. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 189

1917 - Hannover : Helwing
1805 2. Dez. 1806 Juli 1806 «. Aug. — 189 — zur Herstellung des europäischen Gleichgewichts zustande. Preußen anfangs neutral. Bayern, Württemberg, Baden sind Napoleons Verbündete. 1. Napoleon gegen Österreich und Rußland. 1805. Napoleon zieht von Bonlogne her über Straßburg nach der Donau, der Marschall Vernadotte von Hannover her durch das preußische Ansbach. 1805, Okt. Kapitulation von Ulm: Der überraschte österreichische General Mack wird mit 23000 Mann gefangen. 1805 Der Admiral Nelson siegt über die französisch-spanische Flotte bei Trasalaär /Voraebirae an der Südküste von Spanien); er fällt. Napoleons Marsch all Mnrat nimmt Wien, Napoleon geht nach Mähren, wo sich die Russen unter Kntüsow und die Österreicher vereinigt haben. Napoleons Sieg iit der Drcikaiserschlacht bei Austerlitz (Städtchen östlich von Brünn) über die Nüssen und Österreicher. 26. Dez. Friede zu Preßburg mit Österreich. Dieses tritt Venedig an Italien, Tirol, die Bistümer Brixen und Trient an Bayern ab und wird entschädigt durch Salzburg; es verliert 1150 O.-M. Bayern und Württemberg werden Königreiche, Baden wird ein Großherzogtum. 1806 Napoleons Bruder Joseph wird König von Neapel, sein Bruder Ludwig wird König von Holland, sein Schwager Murat wird Großherzog von Kleve und Berg. Napoleon stiftet den Rheinbund (Bayern, Württemberg. Baden, Hessen-Darmstadt, Nassau, Mainz n. a.) und macht sich zu seinem Protektor. Für jeden Kontinentalkrieg Napoleons müssen die Rheinbundstaaten Truppen stellen. Franz Ii. legt die deutsche Kaiserkrone nieder und behält als Franz I. den Titel eines Erbkaisers von Österreich. Ende des heiligen römischen Reiches deutscher Nation. 2. Napoleon gegen Preußen und Rußland. 1806—1807. Die Verletzung der preußischen Neutralität durch Berna-dottes Marsch durch Ansbach 1805 veranlaßt Preußen zu Rüstungen. Der leichtfertige Minister Haugwitz, der um Genugtuung zu fordern oder den Krieg' zu erklären in das Hauptquartier Napoleons geschickt wird, läßt sich von Napoleon hinhalten und unterzeichnet, ohne Vollmacht dazu zu besitzen, den

8. Deutsche Geschichte für Schule und Haus nach den Forderungen der Gegenwart für das Königreich Bayern - S. 96

1899 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
96 Ix. Die Zeit des Ringens nach Einheit und Freiheit. kann!" und das Heer wirft sich in die wildeste Flucht. Mit lautem Jubel setzen die Preußen unter General Gneiseriau dem Feinde nach uni) machen reiche Beute. Kaum entrinnt Napoleon ihren Handen; seinen Reisewagen, dem er entsprungen, samt Hut, Mantel und Degen, Orden und Kleinodien muß er zurücklassen. Als Flüchtling kommt er nach Paris; sein Heer ist vernichtet. 4. Die siegreichen Heere dev Verbündeten rückten ihm aber nach, zogen am 7. Juli 1815 zum zweitenmal? in Paris ein, und Napoleon würde von neuem abgesetzt. Seine kriegerische Laufbahn war zu Ende. Die Verbünbeten schickten ihn in die Verbannung nach der einsamen Felseninsel St. Helena, mitten im atlantischen Ozean, woselbst er nach sechs Jahren starb. 95. Der Deutsche Kund. 1815. Kein Friedenswerk hatte vermocht, was Napoleon mit roher Hand vollbrachte: die vielen kleinen, reichsunmittelbaren Länder und Ländchen, geistlichen und weltlichen Herrschaften von ehedem, die der deutschen Einheit so hindernd im Wege standen, haben durch ihn zum größten Teile ihre Selbständigkeit verloren. Deutschland wurde aus dem Wiener Kongresse, der den/Freiheitskriegen folgte, als Staaten-butd von 39 Staaten geordnet; Östreich, Preußen, Bayern, Hannover, Sachsen und Württemberg waren die größten davon. Hannover erhielt den Titel Königreich, da der Kurfürstentitel jetzt bebeutnngslos für Deutschland war. Die gemeinsamen Angelegenheiten besorgte die Bundesversammlung oder der Bundestag zu Frankfurt am Main; Ostreich führte dabei den Vorsitz. Alle Bundeöglieder versprachen, miteinander gegen jeden Angriff zu stehen, und wenn der Bundeskrieg erklärt sei, feine einseitigen Verhandlungen mit dem Feinde einzugehen. Sie wollten sich nicht untereinander bekriegen, sondern ihre Streitigkeiten bei dem Bundestage schlichten lassen. Im Bundestage hatte Bayern 4 Stimmen. Zum Bundesheere mußte es 35000 Mann stellen. Die Kaiserwürde wurde vorläufig nicht wieder hergestellt. 96. fmfoetteroerlte des ersten bayerische« Königs. 1. Dem König Maximilian I. war es beschießen, das Ringen des bayerischen Volkes nach Einheit und Freiheit fördern zu können. An seinem Minister dem Grasen Max Joseph von Montgelas fand er einen tüchtigen Berater. Das ganze Königreich ward damals zur bessern Regierung in acht Kreise geteilt, die man nach ihren Haupt> flüffen benannte. Die Verhältnisse der katholischen und der protestantischen
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