Preußen. 283
von Anhalt - Köthen), und Beuth en (Graf Hen-
kel von Donnersmark) und 2 Minderherrschaften.
Ratlbor, östlich von Iagerndorf, an der Oder,
die hier schiffbar wird, eine wohlgebaute St. von 440 H.
und 3700 E., mit Leinen . und Wollenmanufakturkn.
Oppeln, nördlich von Ratibor, an der Oder, eine
St. mit 350 H. und 3150 E., vielen Brannlw.'inbrenne-
reien, Leinwand- und Levermanufakturen.
Nelsse, westlich von Oppeln, am Fluß Nriffe, eine'
wohlgebaute und stark befestigte Stadt, mit 530 H. und
8000 Einw., treibt einen wichtigen Handel nur Garn und
Gelraide.
2) Niederschlesien ist ganz Preußisch, und
enthalt: die unmittelbaren Fürstentümer Bres-
lau, Brieg, Schweidnitz, Wohlan, Lieg-
nitz, Iauer und G log au; die mittelbaren Für-
stenthümer Sagan, (Herzog von Kurland),
Neisse, bis auf einen geringen Theil, (Bischof von
Breslau,) Oels, (ein Herzog von Braunschweig),
Karolath (Fürst von Karolarh - Schönaich), und
Trachenberg, (Graf von Schönborn); die Stan-
desherrschaften Wartenberg, (Herzog von
Kurland), Goschütz, ( Graf von Reichenbach), und
Militsch, (Graf von Malzan), nebst 3 Minderherr-
schaften. Hierzu kommt noch die Grafschaft Glaz
im Winkel zwischen Böhmen und Mahren.
Breslau, in Niederschlesien, in der Milte des
Landes, an der Oder, die Hauptstadt von Schlesien, groß,
wohlgebaut und befestigt. Sie hat einen Umfang von 2
Meilen, über 3300 H., 63,000 E., eine katholische Uni-
versität, viele Manufakturen in Wolle, Baumwolle und
Seide, eine Nahnadel- und Türkische Garn-, auch eine
große Eisen» und Stahlfabrik, eine Wrchseibank; sie ist
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Europa. - ■
Recht, den Kaiser zu wählen, welche daher Kur-
(Köhr- d. i. Wahl-) Fürsten heißen. Diese wa-
ren: i) der Erzbischof von Mainz; 2) der Erzbi-
schof von Trier; 3) der Erzbischof von Kölln;
4) der König von Böhmen; 5) der Pfalzgraf
bei Rhein, jetzt König von Baiern; 6) der Herzog
zu Sachsen; 7) der Markgraf von Branden-
burg; 8) der Herzog von Braunschweig-
Lü ne bürg. Die drei ersten waren also geistliche,
aber zugleich Beherrscher von teutschen Landern; die
übrigen sind weltliche Regenten. Allein durch die
Abtretung desjenigen Theils von Teutschland, der auf
der linken Seite des Rheins liegt, sind hierin, wie in
ganz Teutschland, große Veränderungen vorgefallen.
Der Kurfürst von Mainz heißt nun Kur-Erzkanzler;
Trier und Kölln sind ganz eingegangen. Dagegen sind
1) der Markgraf von Baden, 2) der König von
Wirtem.berg, 3) der Landgrafvon Hessen -Kassel
und 4) der vvrmalüe Großherzog von Toscana alsjez-
ziger Besitzer von Wirzburg Kurfürsten geworden, so daß
nun zehen Kurfürsten sind. Wegen ihrer großen Vor-
rechte vor allen übrigen Fürsten, wodurch sie sich un-
mittelbar au die Könige anschließen, nennt man sie
Kurfürsten, und ihre Lander, mit deren B- sty diese
Vorrechte verbunden sind, Kurfürstenthümer.
Böhmen allein, und nun auch Baiern und Wirtemberg
führen den höhern Titel eines Königreichs.
Diese Kurfürsten versammeln sich, in Person oder
durch Gesandte, und berathschlagen sich über die Wahl
eines teutschen Reichsoberhaupls oder Kaisers, noch
mehr aber über gewisse Punkte, welche die Recbte des
Kaisers und der R ichsstande, die Regierung und
Wohlfahrt des Reichs betreffen,' und in einer Schrift
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136 v Europa.
mais eine Zeitlang diese drei Lander dem römischen
Kaiser unterworfen waren. Seitdem aber Frankreich
und Italien davon getrennt worden sind, kann nur noch
der Kurfürst von Mainz (Uschaffenburg) als Erzkanzler
sein Amt verwalten, und dieses ist sebr wichtig, sowohl
beim Reichstage und bei den Reichsgerichten, als auch
der der Kaiserwahl. Er ist deswegen der erste Fürst
des ganzen Reichs. Am Krönungstage bestanden die
Dienste der geistlichen Kurfürsten hauptsächlich darin,
daß sie den Kaiser selbst salbten und krönten, und bei der
feierlichen Mahlzeit das Gebet verrichteten. Der König
von Böhmen, als Erz schenk, überreicht dem Kaiser ei-
nen Becher mit Wein und Wasser; der Kurfürst von der
Pfalz (jetzt König von Baiern , als Erztruchseß (Vor-
schneider) fetzt ein Stück von einem gebra.enen Ochsen auf
die kaiserliche Tafel; der Kurfürst von Sachsen, als Erz-
marsch all, (Aufseher des Stalles) prasennrt dem
Kaiser ein Gemäß mit Hafer; der Kurfürst von Bran-
denburg, als Erzkammerer (Kammerherr), bringt
dem Kaiser ein Waschbecken mit Kanne und Handtuch;
der Kurfü st von Brau "schweig, als Erzschatzmei-
ster, wir't Denkmünzen unter das Volk, und der Kö-
nig von Wirtemberg ist Erzpanner. Die übrigen
drei Kurfürsten haben keine Erzamter. Diese Dienste
der weltlichen Kurfürsten geschehen zum Theil auf offe-
ner'straße, und der Kaiser sieht vom Balkon zu. Die
Stelle der Kurfürsten wird aber dabei von andern ver-
treten, welche Erb beamte heißen, und deren jeder
Kurfürst einen Eigenen hat.
Zuweilen wird auch dem Kaiser noch bei seinen
Lebzeiten ein Nachfolger ernannt. Dieter wird eben so,
wie der Kaiser, gewählt und gekrönt; führt aber, so
lange der Kaiser noch lebt, den Titel eines römi-
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G -
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Frankreich Italien Mainz Uschaffenburg Baiern Sachsen Wirtemberg