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1. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 62

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
— 62 — waren ganz vom Erdboden verschwunden und sind zum Teil nicht wieder ausgebaut worden. In den menschenleeren Gegenden streiften hungrige Wölfe umher, und verwilderte Hunde machten die Landstraße unsicher. Weil es zur Wiederausnahme des Ackerbaues an Menschen und Vieh fehlte, wuchs auf den Feldern, welche früher reiche Saaten getragen hatten Gestrüpp und Gehölz empor. Am besten war es noch den Städten Rostock und Wismar ergangen, doch lag auch hier Handel und Wandel völlig danieder. 2. Sittenverderbnis des Kolkes. — Fast schlimmer noch war das sittliche Verderben, welches der Krieg im Gesolge hatte. Der Unterricht der Jugend war gänzlich ins Stocken geraten, und ein verwildertes und zuchtloses Geschlecht während der Kriegszeit ausgewachsen. Trotz des erlittenen Elends ergab man sich in Schwelgerei und Üppigkeit einem sünd-lrchen Genußleben, ahmte ferner fremdländisches Wesen in Kleidung und Sprache nach. Jegliche Gottesfurcht war aus den Herzen entschwunden, dagegen toller Aberglaube in dieselben eingeführt Die Hexenprozesse nahmen einen erschreckenden Umsang an. In jeder Stadt, ja sogar aus Dörfern loderten die Scheiterhaufen. Die letzte Hexe ward 1697 zu Hastors bei Doberan verbrannt. 3. Wirtschaftliche Folgen. — Eine traurige Zeit begann für den durch den Krieg verarmten und stark verminderten Bauernstand. Man sing an, die Bauern „zu legen", d. h. man sprach ihnen das Erbrecht an ihren Husen ab und ichlug letztere zum Hosacker. Dieser wurde noch durch die herrenlos brach liegenden Strecken Landes vergrößert. So entstanden Güter von ausgedehnter Größe. Weiter suchten die Grundherren die Arbeitskraft der Bauern zu threirt Vorteil auszunutzen; sie machten die Bauern zu Tagelöhnern und erklärten sie an die Scholle gebunden. Aus diese Weise fiel, während der Ritterstand an Macht und Ansehen zunahm, der Bauernstand der Leibeigenschaft anheim. Die Leibeigenen waren zu „ungemessenen" Diensten verpflichtet und konnten dazu durch körperliche Züchtigung gezwungen werden. 4. Staatliche Folgen. — Der Westfälische Friede, welcher die landesherrliche Gewalt der deutschen Fürsten bedeutend vergrößerte, war auch für die staatlichen Verhältnisse unseres Landes von wichtigen Folgen begleitet. Die Herzöge trachteten danach, ihre Machtvollkommenheit zu erweitern.

2. Kurzgefaßte Geschichte Mecklenburgs - S. 64

1904 - Neubrandenburg : Nahmmacher
— 64 — und erhob durch Gewährung reichlicher Mittel und die Wahl vorzüglicher Intendanten, wie Flotow, Puttlitz und Wolzogen, die Schweriner Hofb st hne zu einer der ersten in Deutschland. Bei allen Bauten sorgte er dafür, daß über den praktischen Zweck die künstlerische Schönheit nicht vergessen wurde; seine Lieblingsschöpfung war das Schweriner Schloß, das in Anlehnung an das Schloß Chambord im Renaissancestil erbaut wurde. Dabei verlor er das materielle Wohl seiner Untertanen nicht aus dem Auge; Handel und Verkehr, Gewerbtätigkeit und Landwirtschaft fanden gleichmäßige Pflege. Eisenbahnen und Chausseen wurden in großer Zahl gebaut, die Wasserstraßen verbessert, Kanäle und Schleusen angelegt, alle lästigen Zölle beseitigt; landwirtschaftliche Vereine wurden gegründet, gewerbliche und landwirtschaftliche Ausstellungen gefördert, Preise für beste Erzeugnisse ausgesetzt, eine landwirtschaftliche Versuchsstation in Rostock errichtet, der Bauer n ft st n b im Domaninm durch V e r-erbpachtung unabhängig gemacht. Nimmt man seine militärische Wirksamkeit — auch er war wie sein Vater durch itud durch Soldat — und die vielen wohltätigen Stiftungen aller Art hinzu, so bekommt man ein ungefähres Bild von der vielseitigen Negierungstätigkeit des „ L a u d e s v a t e r s ", der Friedrich Franz Ii. im besten Sinne des Wortes war. Als er dann abberufen wurde aus dieser Welt, früher als er und seine Untertanen es erwartet, eben erst sechzig Jahre alt, da war er noch im Sterben seinem Volke ein leuchtendes Vorbild innigster Liebe und Treue, tiefster Frömmigkeit und Demut. Friedrich Auf ihn folgte sein Sohn Friedrich Franz Iii., granj m. Ivelcher, üon schwerer Krankheit heimgesucht, deu größten Teil seiner Negierungszeit im fernen Süden zubringen

3. Erzählungen aus der deutschen und mecklenburgischen Geschichte - S. 94

1897 - Wismar : Hinstorff
cs vor andern und auch vor sich selbst zu verbergen. Bald jedoch stellte sich heraus, da, obwohl uerlich wenig Vernderung wahr-Zunehmen war, das fortschreitende innere Leiden die Lebenskraft mehr und mehr verzehrte. Aus einer nchtlichen Fahrt im offenen Wagen zog er sich eine Erkltung zu. Wie frher, achtete er derselben nicht, auch dann nicht, als sich Fieber einstellte. Am Sonntag den 8. April war er abends bis gegen 11 Uhr in schlechtem Wetter und bei vermehrtem Fieber bei einem Brande zugegen. Am Montag Morgen hatte das Fieber abermals zugenommen. Gleichwohl wollte er an diesem Tage nach Italien abreisen, wo der Erbgroherzog sich befand, um in dem milden Klima neue Krfte zu sammeln. Nur den ernsten Vorstellungen und Bitten der Groherzogin gab er nach und verschob einstweilen die Reise. Scherzend sagte er zu seinem Kammerdiener: Ich soll nicht reisen, die Groherzogin schickt mich ins Bett." Der sofort herbeigerufene Arzt erklrte, da eine Lungen-entznduug im Anzge sei. Gleichwohl dachte niemand an eine Ge-fahr. Jedermann wute, da der Groherzog sich einer beraus krftigen Gesundheit erfreute. Da nun die Krankheit in den Augen der Nicht-rzte die Woche hindurch auf derselben Hhe blieb, so hielt in Schwerin jedermann an der Hoffnung fest, da durch Gottes Gnade das Lebeu des Landesherrn werde erhalten bleiben. Die aber ferne von Schwerin wohnten, blieben, weil die Zeituugeu nur beruhigende Nachrichten brachten, vllig im Unklaren der die Krank-heit. Nur der Groherzogin entging es nicht, da die- Lebenskraft mehr und mehr schwand. Am Sonnabend trat eine sichtliche Ver-schlimmernng ein. Jetzt fragte die Frau Groherzogin die rzte be-stimmt um den Stand der Krankheit und erhielt die betrbende Antwort, da vor Menschenaugen keine Hoffnung mehr sei. Als sie diese Entscheidung hatte, bernahm sie die schwere Pflicht, dem ge-liebten Kranken das Urteil der Arzte mitzuteilen. Der Groherzog, der die Bereitung zum Sterben nicht bis zum Totenbette aufgeschoben hatte, sondern stets bereit war, nahm die Mitteilung mit Ruhe und Fassung aus. Sosort war er sich klar, was er nun zu thun hatte. Er wollte die letzten Stunden seines Lebens auskaufen, um nach allen Seiten hin sein Hans zu bestellen. Nachdem er die Abend-stunden mit seiner gebengten Gemahlin allein zugebracht hatte, wnschte er seine Mutter zu sehen. Um 1 Uhr nachts traf die tiefgebeugte 80 jhrige Witwe, die nun von ihrem letzten Kinde Abschied nehmen sollte, im Schlosse ein, um mit der Schwiegertochter die letzten Stunden am Sterbebette des Sohnes auszuharren. Um 2 Uhr lie der Groherzog deu Minister rufen, um durch ihn dem Erbgro-herzog den Wunsch des sterbenden Vaters mitzuteilen, da derselbe seiner Gesundheit wegen jetzt nicht nach Mecklenburg kommen mge, seinem ganzen Lande aber den Dank fr die Liebe und Treue aus-zusprechen, die es ihm 41 Jahre lang bewiesen hatte. Um 3 Uhr ge-no er mit den anwesenden Gliedern seiner Familie das heilige
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