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1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 18

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Einmischung Frankreichs. Charakter des Krieges: nicht mehr^, Religion^ krieg. 18 Vii. Der Dreißigjährige Krieg. treue und daher behielt der Friebe den Charakter eiues Souber-friebeus. § 77. Der Schwedisch-französische Krieg 1636—1648. 1. Die sowohl vou dem Kaiser als auch vou anbereu Fürsteu au den Prager Separatfrieden geknüpfte Hoffnung, er werbe die Einleitung zu einem allgemeinen Friebensznstanb bilben, ging nicht in Erfüllung. Vielmehr entbrannte bald darauf der Kampf mit neuer Heftigkeit; er zog sich sogar noch 12 lange Jahre hin und nahm bet der immer größer werbenben Versilberung der Truppen eine so grauenhafte Gestalt an, daß die letzte Periobe des 30 jährigen Krieges zu den trübsten und unheilvollsten Zeiten gehört, welche das beutfche Volk zu erleben hatte. Die Verantwortung, die Kriegsflamme von neuem angefacht und fortwährenb genährt zu haben, hat Frankreich zu tragen, befseit leitender Minister Richelieu danach strebte, die Macht Habsbnrgs zu schwachen und Frankreichs Grenzen bis an den Rhein auszudehnen. Frankreich ermunterte Schweden zur Fortsetzung der Feindseligkeiten, ermöglichte dem hochstrebenben Bern har b von Weimar durch finanzielle Unterstützung die Werbung neuer Truppen und brachte selbst ein Heer auf, das unter Zuxeinte und Goitbe in Deutschland einfiel und namentlich im Süden große Verheerungen anrichtete. Durch die Beteiligung Frankreichs erhielt der Krieg ein anderes Gepräge. Bisher hatte es sich um den Gegensatz zwischen Katholizismus und Protestantismus gehandelt; dem unversöhnlichen Haß beiber Religionsparteien waren die ersten blutigen Scenen in Böhmen entsprungen und die ernste Gesährbung des Protestantismus durch das Restitutionsedikt war einer der Grünbe gewesen, welche Gustav Aböls zur Einmischung bestimmt hatten. Jetzt aber trat das religiöse Moment in den Hintergrund. Keine der fremden Möchte dachte mehr an Verteidigung kirchlicher Interessen; jeder war es nur um Eroberung zu tun. Der Krieg artete aus zu einem Kampf Fremder gegen Fremde; denn außer Schweden und Franzofen tauchten Wallonen, Kroaten, Ungarn, Spanier zc. als Streitende auf. Das unglückliche Deutschland bot nur den blutgetränkten Schauplatz dar, auf welchem die Leidenschaften und Roheiten der verwilderten Massen zur Entfaltung kanten. Die geworbene Soldateska sah es als ihre Hauptaufgabe an, die Vorräte der Bürger und Bauern zu verbrauchen, das Land gänzlich auszusaugen und dem nachziehenden Gegner alle Hilfsquellen zu entziehen. So ward Deutfchland mit seinen einst blühenden Gefilden und volkreichen, wohlhabenden Städten und Dörfern

2. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 20

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
20 Vii. Der Dreißigjährige Krieg. 1646—1648 namentlich dem bayerischen Lande durch furchtbare Verheerungen tiefe Wunden. Der fchwedifche General Königsmark sollte die kaiserlichen Erbstaaten erobern. Er drang ins Herz von Böhmen vor und machte 1648 einen Angriff auf Prag. Schon hatte er die sog. Kleinfeite der Stadt weggenommen, da verkündeten Trompeten unter dem Geläute der Glocken dem Lande die längst ersehnte Botschaft von dem allgemeinen Frieden (Oktober 1648). Grollend zogen die Schweden von Prag ab. Sie schleppten aber reiche Beute mit heim und darunter befand sich die Handschrift von Ulfilas' gotischer Bibelübersetzung, der berühmte Codex argenteus (jetzt in der Universitätsbibliothek von Upsala). Paul Gerhardt saug: „Gott Lob, nun ist erschollen Das edle Fried- und Freudewort, Daß nunmehr ruhen sollen Die Spieß' und Schwerter und ihr Mord." § 78. Der Westfälische Friede 1648. Verhandlungen 1. Schon auf dem Regensburger Reichstag vorn Jahre 1640 zu Osnabrück und ^ ™ r , i ^ ' ns.. . Münster, kam der Wunsch nach Beendigung des Krieges zum Ausdruck. Allein die hieraus bezüglichen Beratungen verliefen resultatlos und der Kampf tobte weiter. Ernstlicher wurden die Friedensverhandlungen von 1645 an in Angriff genommen und zwar zu Osnabrück zwischen dem Kaiser und den Schweden, die zugleich die protestantischen Stände ver- traten, und in Münster zwischen dem Kaiser und den Franzosen. Aber auch jetzt noch fehlte es den beteiligten Parteien an dem rechten Eiser. Unbedeutende Vor- und Formfragen und die Selbstsucht der auswärtigen Mächte, die mit möglichst reicher Beute den deutschen Kriegsschauplatz verlassen wollten, bewirkten eine derartige Verzögerung der Verhandlungen, daß der endgültige Abschluß des Friedens erst am 24. Oktober 1648 erfolgte. Die Friedensbestimmungen zerfallen in 3 Gruppen: 1) in solche, welche sich auf territoriale Verhältnisse, 2) in solche, welche sich auf religiös-kirchliche Verhältnisse und 3) in solche, welche sich auf verfassungsrechtliche Zustände beziehen. Territoriale Be- 2. I. Xemtormte Bestimmungen. stimmungen. a. Frankreich erhielt: das österreichische Elsaß, den Sundgau, die Festung Breisach, das Besatzungsrecht in Philippsburg, die Bestätigung des Besitzes der Städte und Bistümer Metz, Tonl und

3. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 38

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
38 Viii. Vom Westfälischen Frieden bis zur Französischen Revolution. Die Reunioiis' kammern 1680—1684. Unterdessen gelang es der diplomatischen Kunst Ludwigs Xiv., ans dem Wege der Unterhandlungen Erfolge zu erzielen. Holland und der Kaiser ließen sich entgegen den Vereinbarungen von 1674 zu Separatverhandlungen mit Frankreich ein. So kam 1678 zu Nhinwegen der Friede zwischen Frankreich und dem Deutschen Reiche zu staude. Holland erhielt seinen gesamten Länderbesitz wieder, Spanien mußte die Freigrafschaft Burgund und wieder eine Anzahl niederländischer Grenzstädte, das Deutsche Reich die Stadt Freiburg i. B. an Frankreich abtreten. Holland gedachte nicht seines Retters; der Kaiser trug Bedenken, zur Vermehrung der Bracht der Hohenzollern etwas beizutragen. In solch treuloser Weise von seinen Verbündeten verlassen, war der Große Kurfürst genötigt, den Kampf gegen Ludwig Xiv. aufzugeben. Im Frieden zu Saiut-Germain bei Paris 1679 mußte er fast alle seine Eroberungen in Pommern (Stettin, Stralsund, Rügen) an die Schweden herausgeben. § 84. Ludwigs Xiv. Gewaltherrschaft und der Iii. Raubkrieg. 1. Ludwig hatte bisher bedeutende Erfolge erzielt. Er hatte Frankreich um volkreiche Städte und um eine fruchtbare Provinz vergrößert und in Nymwegm war fein Übergewicht über seine Feinde in ausfallender Weise zum Ausdruck gekommen. Die Zahl der Schmeichler wuchs in der Umgebung des Königs; verschiedene französische Dichter verglichen ihn mit Alexauder, Cäfar. Aber obgleich er auf der Stufenleiter der Macht ziemlich hoch gestiegen war, so war er doch weit davon entfernt, sich mit dem Errungenen zu begnügen. Er dachte vielmehr auf neue Erwerbungen, und da sich die Gelegenheit zu kriegerischen Eroberungen nicht bot, so beschloß er, Eroberungen im Frieden zu machen. Wie fing er dies an? Schon während des Holländischen Krieges hatte er die zehn elsässischen Reichsstädte, über welche ihm im Westfälischen Frieden das Vogteirecht übertragen worden war, dem französischen Staate einverleibt. Nun kam er auf den Gedanken, daß er ein Recht habe, auch diejenigen Gebiete zu verlangen, die irgendwann einmal zu jenen elsässischen Reichsstädten sowie zu deu im Westfälischen Frieden an Frankreich gekommenen Städten in einem Lehensverbande gestanden waren. Verschiedene unklare und zweideutige Bestimmungen der Friedensschlüsse von 1648 und 1678 veranlaßten ihn zu dieser Auffassung. Mit der Aufgabe, die fraglichen Gebiete zu ermitteln, betraute er 1680 die vier eigens zu diesem Zwecke in Besäntzon, Breisach, Metz und Tonrnay errichteten Gerichts-

4. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 707

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Erster Zeitraum. Von 151t bis i78g, 707 1634) bei Nördlingen den glänzendsten Sieg über sie. , 3) Der Friede zu Prag. Nach dem Siege bei Nördlingen trat Chursachsen öffentlich auf die Sene des Kaisers, und söhnte sich mit demselben durch ei- nen förmlichen Friedens-Vertrag aus. Dieser Frie- de wurde zu Prag am 30. May 1ö35 geschlossen. Vermöge desselben sollten alle Stifter, welche nach dem Paffauer Vertrage, und alle unmittelbare Stif- ter, die auch vorher eingezogen worden, noch vier- zig Jahre lang in dem Zustande bleiben, in welchem sie am 12. November 1627 gewesen waren. Dabei sollte es auch in Zukunft sein Bewenden haben, wo- fern man in diesen vierzig Fahren sich nicht eines an- dern vergliche. Von 1630 an sollte eine allgemeine Amnestie, nur mit Ausschluß der böhmischen und pfälzischen Angelegenheiten, Statt finden. Chursach- sen behielt überdieß die Lausitz. — Die meisten andern protestantischen Stande traten diesem Frieden halb gezwungen bei. Der Herzog Bernhard von Weimar hingegen und der Landgraf Wilhelm von Hessen-Cas- sel beharrten im Bunde mit den Schweden. Vierte Periode 1635- 1648. Der schwedisch- französische Krieg. Krieg und Friede. 1) Schwanken des Glücks beider Parteien 1ü35-164o. Nach der Schlacht bei Nördlingen und dem Frieden zu Prag schien die Sache der Schwe- den in Teutschland ganz verloren zu seyn. Nun aber trat Frankreich wieder in die Mitte. Eine Mißhand- lung des Churfürsten Philipp Christoph von Trier, welche sich Spanien und Österreich erlaubt hatten, gab dem Cardinal Richelieu die erwünschte Gelegenheit, der Krone Spanien (ly. May 1635) den Krieg an- zukündigen , und sonach auch mit dem Kaiser zu bre- chen. Kurz vorher (23. April 1635 ) hat^ Frank- reich den Bund mit Schweden erneut. Nach eini- gem Wechsel des Kriegs traten daher die Schweden schon gegen das Ende des Zahreö 1626 wieder sieg- reich im nördlichen Teutschland auf. Banners 45 *

5. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 709

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Erster Zeitraum. Von 15 i 7 bis 173y. 709 Weg nach Mähren und Österreich. Das französische Heer war zwar bei Duttlingett (24. November 1643) von den Baiern geschlagen worden; aber nach- dem Tu renne den Oberbefehl über dasselbe erhal- ten hatte, und tu Verbindung mit dem schwedischen Feldherrn Wrangel (10*40) in Baiern eingedrun- gen war, wurde Maximilian I. von Baiern (14. Marz 1647) zu einem Waffenstillstände genöthigt, dessen Brechung (14. Sept. 1ö47) einen neuen verein- ten Einfall der Franzosen und Schwedenin Baiern mit furchtbaren Verwüstungen im Frühjahre 1648 nach sich zog. Wenige Wochen nachher (Zuly 1ö48) überfiel der schwedische Feldherr Königsmark die kleine Seite von Prag. Schon waren die Schweden Willens, auch die übrige Stadt zu stürmen, als die Unterzeichnung des westphalischen Friedens dem Jammer des langen Krie- ges eine Grunze setzte. Ii. Der w eftp Hali sch e Friede. Schon seit 1636 ward der Friede betrieben, aber die Unterhandlungen wurden immer wieder unterbrochen. Erst am 11. Iu- niuö 1645 erfolgte die wirkliche Eröffnung der Frie- dens-Handlung; allein es dauerte über drei Fahre, bis der Friede (24. October 1 643) Unterzeichner wurde. Die französischen Gesandten d'avaux und Servien, die schwedischen Orenstierna und Salvius, der päpstliche Gesandte Chigi, besonders aber der kaiser- liche Gesandte Graf Maximilian von Traut- mannsdorfzeichneten sich bei dem Friedens-Geschäfte vornehmlich aus. Die vornehmsten Gegenstände des Frieden- waren folgende: I. Hebung der gegenseitigen Beschwerden. 1. Der kirchlichen Beschwerden: der Friede setzte die völlige Gewissens-Freiheit und die politische Gleichheit der Catholiken und Augsburgischen Confessions - Verwandten, zu welchen letztern auch sämmtliche Reformirte gezählt wurden, fest; jus eurt~ di in partes; Normal-Jahr 1624. 2. Der poli- tischen Beschwerden: Allgemeine Amnestie und Wie- derherstellung; der Churfürft von der Pfalz erhielt, die

6. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 766

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
I 00 Neuere Gesch ichte. Auch mußten vermöge der Friedellsverträge zu St. Germain enlaye (Ly.iunyl67y) und zu Fontainebleau (2. Sept.i 679) und Lund (Lö.sept. 1079) dem Könige vonschweden,dembundesgenossenfrankreichs,seinebe- sitzungenin Teutschland wieder zurückgestellt werden. Um nämlich den Churfürsten von Brandenburg, der, ob er wohl zur Rettung seiner westphalischen Lande (O. Iuny 1673) zu Vossem einenfrieden mitfrankreichgeschlos- sen hatte, doch bald wieder seine Verbindung mitholland erneute, von dem kaiserlichen Heere abzuziehen, waren die Schweden, aufgereizt von Frankreich, im Dec. 1674 ins Brandcnburgische eingefallen. Aber durch einen glänzenden Sieg beifehrbellin (lö.iuny 1675) nöthigte ste der große Churfürst, seine Staaten zu ver- lassen und, nachdem auch Dänemark und andere Machte zu den Waffen gegen sse gegriffen hatten, geschah es, daß für sie im Jahre 1(378 alle ihre Besitzungen in Teutschland verloren waren. Z. Sein Krieg mit Teutschland, Holland, Spanien, Savoyen und England. Kaum war der Friede zu Nimwegen unterzeichnet, als Lud- wig Xiv. neue Veranlassung zu einem Kriege gab. Er ordnete im Jahre 1ö8o zu Metz, Breisach, Besangon und Tournay Gerichtshöfe (Neunionskammern) an, welche untersuchen sollten, was zu den Landern und Plätzen, die ihm durch den westphalischen, pyre- naischen, Aachner und Nimweger Frieden abgetreten worden, irgend einmal, gehört hatte, davon veräu- ßert worden, und sonach wieder mit denselben zu ver- einigen wäre. Es galt aber der Streit nicht bloß kleinen Bezirken Landes, sondern ganzen Fürstenthü- mern und Grafschaften. Besonders Teutschland litt dabey sehr viel. Die Gerichtshöfe wurden indeß wirk- lich in Thätigkeit gesetzt, und der König machte in seiner eigenen Sache den Kläger, den Zeugen, den Richter und den Vollzieher. Auch an die spanischen Niederlande machte er solche Ansprüche; wobei ihn? selbst der Schein des Rechts mangelte, und einzig die Gewalt entschied. Die Gränzen Frankreichs erwei- terten sich immer mehr. An einem und ebendem sel-

7. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 807

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Erster Zeitraum. Von 1z17 bis 1789« 807 Au; l. Februar l720 ward der Friede mit Preu- ßen unterzeichnet. Preußen behielt Stettin, die In- seln Usedom undwollin, und Vor-Pommern bis an die Peene, bezahlte aber zwei Millionen Reichsthaler au Schweden. Am 14. Iuly 1720 wurde zu Stockholm auch der Friede mit Dänemark vermittelt. Dänemark gab Stralsund, Rügen, Wismar und Marstrand heraus, Schweden verzichtete dagegen auf die Zollfreiheit im Sunde, bezahlte noch sechsmal hundert tausend Thaler, . rind versprach, Dänemark im Besitze des eingezogenen herzoglichen Antheils von Schleßwig nicht zu stören. Noch im Jahre 17ly (7. Nov.) war auch mit Po- len ein Waffenstillstand geschlossen worden. Schweden erkannte August Ii. als rechtmäßigen König von Polen an. Doch sollte Stanislaus Lescinsky den königlichen Titel beibehalten, und ihm eine Million Thaler von dem wirklichen Kronbesißer bezahlt werden. Der Frie- dens-Vertrag von Oliva ward bestätigt, und beide Theile verbanden sich, die polnische Freiheit zu schützen. Im Jahre 172y ward dieser Waffenstillstand in einen völligen Frieden verwandelt, und auf dem Reichstage zu Stockholm (iy. Januar 1751) und zu Warschau (7. Oct. 17 52) von den Standen beider Staaten be- kräftigt. Endlich am 10. September 1721 ward zu Ny- stadt auch der Friede zwischen Schweden und Rust- ia n d unterzeichnet. Schweden bekam, die Hauptfe- stung Wiburg und den dazu gehörigen Bezirk ausge^ nommen, Finnland wieder, Rußland dagegen behielt Liejiand, Esthland, Ingermanland und einen Theil von Carelen, und bewilligte, daß Schweden aus den russischen Häfen jährlich für fünfzig tausend Thaler Ge- traide zollfrei ausführen durfte. 4. Schweden bis 1740. Nach dem Tode Carls Xii. ward die Krone Schwe- dens seiner jüngern Schwester, Ulrioa Cleono va, zu

8. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 701

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Erster Zeitraum. Von i517 bis 1739. 70i von ganz Böhrnen nur noch das einzige Budweis übrig. Den Winter über wurden Unterhandlungen gepflogen, die aber durch des Kaisers Matthias Tod (20. Marz l Gl Q) vereitelt wurden. 2) Friedrich V. vo n der Pfalz zum Könige in Böhmen erwählt. Ferdinand von Stewr- mark, ein Enkel Ferdinands I., der Nachfolger des Kaisers Matthias in den österreichischen Erbstaaten, den Protestanten wegen seines unerbittlich - strengen Eifers für die catholifthe Religion, welchen er bereits durch Vertilgung des Protestantismus in Steiermark erprobt hatte, ein Gegenstand des Hasses und der Furcht, wurde von den Böhmen, nachdem diese den Krieg wider ihn (Inny löly) bis vor Wien ge- tragen hatten, des böhmischen Thrones, dessen Besitz ihm schon einige Jahre vorher (Inny 1g 17) feierlich zugesichert worden war, (17. August 1o19) verlustig erklärt. Statt seiner wurde Friedrich V. von der Pfalz (5. September lölq) zum Könige in Böhmen erwählt. 3) Die Schlackt a n f d e m weißen Berge bei Prag. Noch eher als Friedrich V. zum Könige von Böhmen, war Ferdinand (28. August 1619) zum Kaiser gewählt worden. Überhaupt wandten sich dis Umstände des Letztern, welche allerdings bei dem To- de des Kaisers Matthias sehr mißlich gewesen waren, bald zum Bessern. Er erhielt (Oktober 1o19) eine vortreffliche Stütze an Maximilian I. von Baiern, dem Haupte der Liga, der Papst versprach ihm Hülfs- gelder, auch Spanien unterstützte ihn, ja, sogar der Churfürst Johann Georg I. von Sachsen trat aus Ei- fersucht gegen die Reformirten auf seine Seite. Min- der glücklich war Friedrich V. Sein Schwiegerva- ter Jacob I. verließ ihn, die Union wollte sich nicht in den Kampf wegen Böhmens mischen, und vermoch- te nicht einmal die Unterpfalz gegen die Verheerungen des spanischen Feldherrn Spinola zu schützen, ja, im Augenblicke der dringendsten Gefahr verließ Fried- rich V. sich selbst. So geschah es denn, daß die ein- zige Schlacht ans hem weißen Berge bei

9. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 734

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
•734 Neuere Geschichte. in welchem sie Schonen, Bleckingen, Holland, Bahus, Drontheim und Bornholm an Schweden abtrcten mußten. Und kaum war dieser Friede geschlossen, als Carl die Da- nen abermal bekriegte, in der Absicht, Coppenhagen zu zer- stören urld Dänemark sich ganz zu unterwerfen. Doch durch die Tapferkeit der Einwohner von Coppenhagen, be- sonders aber durch den Beistand Hollands, welches für sel- nen Handel im baltischen Meere besorgt war, wurde Dä- nemark gerettet. Bald hierauf (23. Februar loöo) starb Carl X. Nach seinen! Tode trat Schweden wieder in freundschaftliche Verhältnisse mit seinen Nachbarn. Am 25. April 1660 ward der Friede zu Oliva zwischen Schweden und Polen geschlossen, in welchem das letztere seinen An- sprüchen auf Schweden, Esthland, Oesel und das schwe- dische Licsiand entsagte. Dänemark bestätigte (6. Zuny 1600), Drontheim und Bornholm ausgenommen, die Ab- tretungen des Friedens zu Roeskild. Endlich in dem Frie- den zu Kardis (1gg1) gab Rußland alles Eroberte zurück. Ii. Dänemark. 1. Christian Ii. (1513 - 1523). Christian Ii. wollte, wie in Schweden, so auch in Dänemarkdiekönigs-Macht wieder Herstellen, und denuber- muth der geistlichen sowohl als weltlichen Großen mit Stren- ge darnieder drücken. Aber eben wegen der Strenge, womit er seinziel zu erreichen strebte, ward er der Böse genannt. Sonst gebührt ihm in Hinsicht auf die innere Verwaltung der Ruhm, daß, wenn er auch nur einige der wichtigsten seiner Ent- würfe zur Wirklichkeit gebracht hatte, Dänemark eines der be- deutendsten Reiche geworden wäre. So suchte er besonders den Handel zu fördern, und die Hansestädte ihrer, für Dä- nemark schädlichen, Vorrechte zu berauben. Allein seine Kraft und seine Thatigkeit reichten nicht hin, die Schwierig- keiten zu besiegen, welche der Adel, die Geistlichkeit und die Hansestädte ihm in den Weg legten. Seine Grausam- keit aber zog ihm vielen Haß zu. Sein Streben nach un-

10. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 817

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Erster Zeitraum. Von 1517 bis 1739. 817 Fjvp V zu Wien (So. April 1725) einen Frieden und ein Schukbündniß mit einander schlossen. Philipp erneuerte seine Verzichtleistungen auf die italienischen Provinzen und d-.e Niederlande, eben so der Kaiser die seinigen auf Spa- nien und dessen außereuropäische Besitzungen. Ferner wur- de die Anwartschaft des Prinzen Don Carloö auf Parma, Piacenza und Toscana bestätigt. Auch übernahm Phi- lipp v/die Gewährleistung für die sogenannte „pragma- tische Sanction," durch welche Kaiser Carl Vi. seiner Tochter Maria Theresia die Erbfolge in allen seinen Staaten zusicherte. Allein eben Liese Aussöhnung und das ^u gleicher Zeit errichtete Schutzbündniß zwischen den Hö- fen zu Wien und Madrid erregte die Eifersucht der^ übrigen P>öfe. Frankreich, England und Preußen schlossen daher (3- Sept. 1725) einen Bund mit einander, welcher unter dem Namen des hannoverschen bekannt ist. Dieser Bund stellte sich dem Bunde des Wiener und Madrider Ho- fes gegenüber. Bald nahmen die meisten europäischen Staa- ten an einem oder dem andern der beiden Bündnisse Theil. Ein allgemeiner Krieg schien nahe zu seyn. Doch schon im Jahre 1728 sollten die verschiedenen, gegen einander ver- bündeten, Parteien auf einem Congresse zu ^ 0 issons völ- lig versöhnt werden. Allein auch Dieser Congreß hatte kei- nen glücklichen Erfolg: denn ein Vertrag, welchen, so lang noch zu Soissons unterhandelt wurde, Spanien ( 9. No- vember 1729) mit Frankreich und England zu Sevilla abschloß, und der dem spanischen Hofe gestattete, daß der- selbe sich der festen Platze in Toscana und Parma sofort versichern dürfte, erbitterte den Kaiser so sehr, daß er als- bald alle Verhältnisse mit Philipp V* abbrach, und von dem Herzogthume Parma, als der letzte Herzog demselben, Antonio Farnese, 1731 gestorben war, sogleich mit bewaffneter Hand Besitz ergriff. Indessen da Carl Vi. nichts so sehr am Herzen lag, als seine pragmatische San- ction , so geschah es auf Betrieb Georgs Ii. von England, daß schon am 16. Mar; 1751 zu Wien ein Verkommniss zwischen dem Kaiser, England und Holland unterzeichnet wurde, vermöge dessen die Engländer und Holländer die Gewährleistung für die pragmatische Sanction übernahmen, der Kaiser aber in Ansehung der italienischen Herzogthümer 52
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