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1. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 85

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 85 — Bromberg z. B. war nur noch Schutt und Ruinen. Von den 40 Häusern des Marktplatzes in Kulm hatten 28 keine Thüren, keine Dächer, keine Fenster und keine Eigentümer. Das Landvolk lebte in ganz jämmerlichen Zuständen. Die Woh-nungen bestanden in Lehmhütten, die mit Stroh gedeckt waren. Stubenöfen'kannte man nicht; selten wurde ein Licht angezündet, nurj>r Kienspan erhellte das Dunkel der langen Winterabende. Brot war die Speise der Reichen; viele hatten in ihrem Leben noch nie einen solchen Leckerbissen gegessen. Brei ans Roggenmehl, Kräuter, Heringe und Branntwein bildeten ihre karge Nahrung. Dort hörte man kein Lied, keine Musik erschallen; in tierischer Stumpfheit lebten die Bewohner dahin. Auch die Landedellente unterschieden sich kaum von den Bauern. Handwerker traf man selten. Wer einen neuen Rock nötig hatte, mußte selbst die Nadel zur Hand nehmen, denn meilenweit war kein Schneider zu finden. Wer ein Haus bauen wollte, mußte sehen, wie er von Westen her Bauhandwerker bekam. Arzt und Apotheke kannte man uicht. Wer einen Brief befördern wollte, schickte einen besonderen Boten, denn es gab keine Post im Lande; die wenigsten Bewohner konnten aber auch „schreiben und lesen. Von Rechtspflege konnte man kaum sprechen. Über Bürger und Bauersmann verhängte der Edelmann ganz nach Willkür die härtesten Strafen. In großartiger Weise begann Friedrich sofort die Kultur dieses Landes. „Gerabe die verrotteten Zustänbe des Landes waren reizvoll für Friedrich; Westpreußen würde, wie bis bahin Schlesien, fein Schmerzenskinb, das er mit nnenblicher Sorgfalt wie eine treue Mutter wusch, bürstete und neu kleidete, zu Schule und Ordnung zwang und immer im Auge behielt." Die tüchtigsten Beamten schickte er dorthin, um Ordnung und Besserung zu schaffen. Die Landschaften wurden in Kreise geteilt ; jeder Kreis erhielt einen Landrat, ein Gericht, Post und Gesundheitspolizei. Kirchen und Schulen entstanden, 187 Lehrer kamen ins Land. 1400 deutsche Familien ließ der König ansiedeln. Diese bebauten teils als tüchtige Landwirte den Boden, teils brachten sie als geschickte Handwerker das Gewerbe in Blüte. In kurzer Zeit waren die Städte neu mit Menschen besetzt, Straße auf Straße erhob sich aus den Trümmerhaufen. Aus halbwilden Geschöpfen schuf Friedrich auf solche Weise allmählich nützliche Bürger seines Staates. Unterstützungssumme. Die Summe, welche der König den Notleidenden seines Landes nach und nach schenkte, wird auf 72 Mill. Mark berechnet. Immer dachte er zuerst an den Vorteil des Volkes, dann an sich selbst. „Da Preußen arm ist," sagte er, „muß der Regent dieses Landes sparsam sein." Von den 1200000 Thalern, die für seinen eigenen Gebrauch jährlich bestimmt waren, verwandte er die Million zur Verbesserung des Landes. Schnell lebte das Land nach dem furchtbaren Kriege wieder auf. 3. Sorge für Ansiedelung und Urbarmachung. Ansiedelung. Um den großen Verlust an Menschen zu decken, ergingen Einladungen zur Einwanderung. Schon gleich bei seinem

2. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 127

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 127 — Flügel zeigte die Jahreszahl 1813, und die Mitte zierten drei Eichenblätter. Es wurde an einem schwarzweißen Bande getragen. Preußens Erhebung. In herrlicher Weise beantwortete das preußische Volk den Aufruf feines Königs. „Das Volk stand auf, der Sturm brach los!" Krieg wollten die Preußen, Gefahr und Tod wollten sie, weil von Napoleon kein ehrenvoller Friede zu erwarten war. Krieg! schallte es von den Karpathen bis zur Ostsee, von dem Niemen bis zur Elbe. Krieg! rief der Edelmann, der verarmt war, Krieg! der Bauer, der fein letztes Pferd unter Vorspann und Fuhreu tot trieb, Krieg! der Bürger, den die Einquartierung und Abgaben erschöpften, Krieg! die Witwe, die ihren einzigen Sohn ins Feld schickte, Krieg! die Braut, die ihren Bräutigam zugleich mit Thränen des Stolzes und des Schmerzes entließ. Der König rief, und alle, alle kamen! Kaum der Schule entwachsene Jünglinge, starke Männer, Greise mit wankenden Knieen eilten zu den Fahnen. Schluchzend flehten sogar die Knaben, wenigstens als Trommelschläger mitgehen zu dürfen. Der Landmann verließ feinen Pflug, der Handwerker seine Werkstatt, der Kaufmann sein Geschäft, um die Waffen zu ergreifen. Aller Unterschied der Stäude war vergessen, weil alle fühlten, daß sie durch das Unglück gleich geworden waren. In den Reihen der Freiwilligen stand der Prinz neben dem Tagelöhner, der Lehrer neben dem Schüler. Sogar schwache Jungfrauen drängten sich verkleidet zu den Waffen. Alle wollten sich üben, rüsten und für das Vaterland streiten und sterben. Was nie ein Volk zuvor gethan, vollbrachte der kleine, ansgesogene Staat Preußen, der damals ans mir 4 Provinzen bestand. Fünf Millionen Einwohner stellten ein Heer von 271 Ooo Mann: auf 18 Seelen kam ein Soldat. Unzählig sind die Beispiele des Heldenmutes und der Begeisterung der Freiwilligen. Ein Graf Reichenbach z. B. stellt sich mit 3 Söhnen, giebt außerdem 10 000 Thaler, 8000 Scheffel Getreide, alle seine Pferde und Ochsen. — Ein Müller schickt seine 3 Söhne, den Hauslehrer und 2 Knappen zu Pferde. — Auguste Krüger aus Kolberg brachte es bis zum Unteroffizier und erwarb das eiserne Kreuz; die 21 Jahre alte Heldenjungfrau Eleonore Prohaska aus Potsdam starb als Lützowscher Jäger. Wer nicht mitziehen konnte, wollte wenigstens mithelfen. Weil die außerordentlichen Rüstungen auch außerordentliche Geldmittel erforderten, wetteiferten alle Stände, ihr Hab und Gut dem Vaterlande zu weihen. Kinder brachten ihre Sparbüchse, Dienstboten ihren Lohn, Frauen und Mädchen opferten freudig ihren Schmuck auf den Altar des Vaterlandes. Taufende und abertaufende goldener Trauringe wurden gegen eiserne eingetauscht, welche die Inschrift trugen: „Gold gab ich für Eifen. 1813." Zwei Knaben von 9 und 10 Jahren, zu jung, um für das geliebte Vaterland zu fechten, opfern ihm freudig ihre kleine Habe, 2 Dukaten, zur Bekleidung der schwarzen Jäger. — Eine Braut giebt ein goldenes Halsband, das Geschenk des in den Krieg gezogenen Bräutigams. — Eine arme Witwe schickt ein neues Hemd, eine andere ihre letzten 10 Thaler. — Drei Dienstmädchen opfern freudig ihren Schmuck und 25 Thaler. — Ein treuer Westfälinger schickt 50 Säbelklingen: „Laßt Euch von ihnen freie Bahn nach dem Rheine machen!" — Zwei goldene

3. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 148

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 148 — Aufsicht über die öffentliche Gesundheitspflege im Staate. 1818 wurde iu Bonn eine Universität eröffnet. Die Hochschulen zu Halle und Wittenberg vereinigte inan dagegen zu einer einzigen in Halle. Neben den Gymnasien entstanden auch Realschulen, die besonders dem späteren Gewerbtreibenden eine höhere Bildung gewahren sollten. Znr Bildung der Lehrer gründete man Lehrerseminare.*) Der durch Friedrich Wilhelm I. eingeführte Schulzwang wurde im Jahre 1825 für das ganze Reich festgesetzt. Die allgemeine Schulpflicht ließ der König sorgfältig überwachen, so daß bald jedes Dorf seine Schule hatte. Zur Wiederherstellung von Kirchen und Schulen gab er mit freigebiger Hand große Summen. Das gesamte Schulwesen Preußens erhob sich zu bisher nngekannter Blüte. Im Jahre 1826 wurden außerdem zur Beaufsichtigung der höheren Lehranstalten und Seminare die Provinzial-Schulkollegien ins Leben gerufen, während die Überwachung der niederen Schulen anf die Königlichen Regierungen überging. Allgemeine Fürsorge. Die Kriegsjahre von 1806—1815 hatten die ungeheure Schuldenlast von über 200 Millionen Thaler geschaffen. Zur Tilgung dieser Summe verzichtete der König großmütig auf die Eiukünft der Domänen und ließ den größten Teil derselben zum Wohle des Landes verkaufen. Daun brachte er iu alle Einnahmen und Ausgaben des Staates eine musterhafte Ordnung. Eine Verbesserung des Zoll- und Steuerwesens (1818) verschaffte dem Staate bedeutende Geldmittel. Die den Verkehr hemmende Accise wurde mit Ausnahme der Thoraccise auf Tabak, Most, Salz, Branntwein und Bier beseitigt. An ihre Stelle trat für die größeren Städte die Mahl- und Schlachtsteuer, für die kleinen und für das platte Land die Erwerbs- und Klassensteuer. — Dieses preußische Zollsystem nötigte Preußen auch zur Gründung des segensreichen Zollvereins, weil bei der zerrissenen Gestalt des langgestreckten Staatsgebietes die Bewachung der Grenzen gegen die Schmuggler schwer und kostspielig war. Die strengste Sparsamkeit iu allen Zweigen der Verwaltung ließ den König, der für sich sehr wenig nötig hatte, auch noch Geld gewinnen für andere Bedürfnisse des Volkes. Anf Herstellung neuer Chausseen verwandte er über 60 Millionen Mark; die Meilenzahl derselben stieg dadurch in elf Jahren um das Doppelte, von 523 auf 1065. Mehrmals gab er iu Zeiten der Teuerung Millionen an bedürftige Unterthanen. Die P o st a n st a l t e n, welche damals den Hauptverkehr vermitteln mußten, wurden so vorzüglich eingerichtet, daß ihre Einnahmen sich in wenigen Jahren verdoppelten. Auch die Dampfkraft trat iu den Dienst der Menschheit, und bald befuhreu Dampfschiffe unsere heimatlichen Ströme; 1825 sah man das erste Dampfschiff auf dem Rheine. 1838 wurde die erste preußische Eisenbahn zwischen Berlin und Potsdam gebaut, nachdem schon 3 Jahre vorher die erste deutsche Eisenbahn zwischen Nürnberg und Fürth eröffnet worden war. Eine große Zahl von Fabriken erhob sich und gewährte Tausenden lohnende Beschäftigung. So entfaltete sich •) U. a. 1810 Braunsberg, >8 > 2 Breslau, 18 i 8 Neuwied, 1820 More, 1823 Brühl, 1825 Büren.

4. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 222

1899 - Wiesbaden : Behrend
König Friedrich Wilhelm Iv. ernannte ihn im Mai 1851 znm preußischen Gesandten beim deutschen Bundestage in Frankfurt. Mit allem Eifer bemühte er sich hier, die Gleichstellung Preußens mit Österreich herbeizuführen; aber seine Anstrengungen blieben vergeblich. Prophetische Worte schrieb er in dieser Zeit: „Ich habe die Überzeugung, daß wir in nicht zu langer Zeit für unsere Existenz gegen Österreich werden fechten müssen. Es liegt nicht in unserer Macht, dem vorzubeugen, weil der Gang der Dinge in Deutschland keinen anderen Ausweg hat." Von 1859—1862 war er darauf Botschafter an den Höfen in Petersburg und Paris. Im Jahre 1862 berief König Wilhelm ihn zum ersten Minister, und von dieser Zeit war er der treueste Berater des Königs. Bismarck sollte die schwierige Aufgabe lösen, den Widerstand der Abgeordneten des Volkes gegen die vom König angestrebte Neuordnung des Heeres zu brechen. „Nicht dnrch Reden und Mehrheitsbeschlüsse," rief er ihnen zu, „werden die großen Fragen der Zeit entschieden, sondern durch Blut und Eisen!" Da die Abgeordneten bei ihrer Weigerung beharrten, leitete er 4 Jahre lang die Staatsangelegenheiten ohne Volksvertretung. Als nun aber die unvergleichlichen Kriege folgten, schwand der Widerstand, und sein Name war bald in aller Munde. Nach dem dänischen Kriege verlieh sein dankbarer König ihm den Grafentitel. Sein Scharfblick in der Leitung der Regierungsgeschäfte hat dem deutschen Volke vornehmlich die gewonnene Unabhängigkeit und Einheit gebracht; nach dem letzten Kriege wurde er darum zum deutschen Reichskanzler ernannt und in den Fürstenstand erhoben. Der bewunderungswürdigen Geschicklichkeit und der großen Umsicht Bismarcks ist. es ferner nicht zum wenigsten zu verdanken, daß zwischen Deutschland, Österreich und Italien ein starkes Bündnis zustande gekommen ist. So hat er zur Sicherung des Friedens hervorragend beigetragen; denn dieses Bündnis ist wohl stark genug, um mutwilligen Ruhestörern in Europa ihr Handwerk zu legen. — Auch für den Arbeiter zeigte Fürst Bismarck ein warm fühlendes Herz. An den Gesetzen zur Besserung der Lage des arbeitenden Standes hat er besonderen Anteil. „Geben Sie," so sprach er zu den Abgeordneten, „dem Arbeiter, so lange er gesund ist, Arbeit, wenn er krank ist, Pflege, wenn er alt ist, Versorgung!" Fürst Bismarck blieb bis in sein hohes Alter körperlich und geistig rüstig. Herrlich und großartig zeigte sich die Verehrung des Kaisers und des deutschen Volkes bei der Feier seines 70. Geburtstages. Mit bewegten Worten dankte ihm der greise Herrscher für feine vielen und großen Verdienste und bat ihn, auch ferner auszuharren. Ties gerührt antwortete Fürst Bismarck: „Ich habe nie ein höheres Glück gekannt, als Euer Majestät und dem Lande zu dienen, und so wird es auch für den Rest meines Lebens sein." Auch unserem Kaiser Wilhelm Ii. konnte er noch mit seinem erfahrenen Rate zur Seite stehen. Erst im Jahre 1890 trat er in den wohlverdienten Ruhestand und lebte seitdem meistens auf feinem Gute Friedrichsruh bei Hamburg. Aus Anlaß feines Dienstaustrittes er-

5. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 234

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 234 — gesunden Landaufenthalt gewährten. Zu seiner silbernen Hochzeit schenkte das deutsche Volk dem geliebten Kronprinzen die Summe von 800000 M., die Kronprinzen spende genannt. Große Freude erfüllte sein Herz, als er dieses Geld ganz zu wohlthätigen Zwecken verwenden konnte. Die Krankheit des Kronprinzen. Mit Stolz und freudiger Hoffnung blickte das deutsche Volk auf den in voller Manneskraft stehenden Kronprinzen. Bei dem hohen Alter seines kaiserlichen Paters mußte er denselben wiederholt vertreten. Mehrmals finden wir ihn an fremden Fürsteuhöfen, um alte Freundschaft zu kräftigeu oder neue anzubahnen. Nach dem schändlichen Attentat auf Kaifer Wilhelm I. im Jahre 1878 führte er 6 Monate lang die Regentschaft zur höchsten Zufriedenheit seines Kaisers und Vaters. Dann trat er wieder in sein bescheidenes Stillleben znrück. Auch bei dieser traurigen Veranlassung der Vertretung des Jahres 1878 läßt der Kronprinz uns einen tiefen Einblick in sein edles Herz thun; er meinte, es müsse gelingen, die Irregeleiteten zurückzuführen. „Seien Sie überzeugt, meine Herren," sprach er damals zu Vertretern Berlins, „daß ich den Ernst des Augenblicks in seiner ganzen Bedeutung zu würdigen weiß und mir der Höhe der an mich herangetretenen Verpflichtungen gegen das Land voll bewußt bin. Seien Sie aber versichert, daß mein Glauben an den guten Geist unseres Volkes nicht erschüttert ist und durch feine Macht zum Wanken gebracht werden kann. Ich weiß, daß die überwältigende Mehrheit der Nation wie in Preußen treu zu ihrem Könige, so auch über die Grenzen des engeren Vaterlandes hinaus bis in die fernsten Marken des Reiches treu zu ihrem Kaiser steht und in Meinem festen Vertrauen zu dem Kern des Volkes werde ich Kraft und Mut finden zur Ausübung der Pflichten, welche mir auferlegt sind." Da befiel ihn im Januar des Jahres 1887 ein bösartiges Halsleiden. Anfangs äußerte es sich in andauernder Heiserkeit; vergeblich suchte er Heilung bei den vorzüglichsten Ärzten und an den berühmtesten Kurorten. Im April 1887 gebrauchte „er ohne Erfolg eine Kur m dem Badeorte Ems. Die behandelnden Ärzte waren über die Natur seines Leidens nicht einig. Der engliche Arzt Morell Mackenzie, welcher die Krankheit für nicht bösartig hielt, schlug nun einen Aufenthalt im schottischen Hochlande vor. In dieser Zeit zeigte der Kronprinz sich bei Gelegenheit der „Jubiläumsfeier der Königin von England zum letzten Male in der Öffentlichkeit, indem er dem Galawagen der Königin voranritt und durch seine Heldengestalt die bewundernden Blicke aller auf sich zog. Von dort reiste der Kranke nach Toblach in Tyrol, um in der reinen Luft der Alpenwelt die erhoffte Genesung zu finden. Bei Beginn der rauhen Jahreszeit suchte er das sonnige Italien auf. Obwohl er den Herbst und Winter über in San Nemo die milde Luft des Südens genoß, wurde sein Leiden immer schlimmer. Es war kein Zweifel mehr, daß eine unheimliche Krankheit an der Lebenskraft des Heißgeliebten zehre. Ganz Deutschland war von Trauer erfüllt und flehte zu dem Allmächtigen um Genesung seines Lieblings. Profeffor Schrötter aus Wien übernahm die schmerzliche Aufgabe,' den Kronprinzen über seine hoffnungslose Lage aufzuklären. „Sagen Sie, lieber Professor," fragte der hohe Kranke,

6. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 248

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 248 — erforderlichen Summen wird vom Staate geleistet, der zu jeder Rente 50 Mark zahlt, der Rest wird aufgebracht durch geringe Wochenbeiträge der Arbeitgeber und Arbeiter zu gleichen Teilen. Die Beiträge richten sich in den 4 Lohnklassen nach der Höhe des Lohnes. In der 1. Lohnklasse für Arbeitgeber und Arbeiter je 7 Pf. — i4pf. " " 2' » " n ,, „ „ 10 „ — 20 „ " " ,, „ n 12 „ — 24 „ " " 4; ", » " » » „ 15 „ =30 „ Sbenn ein Versicherter der 3. Lohnklasse sich am Sonntage ein Glas Bier und eine Cigarre abzieht, so erspart er außer dem Beitrag jährlich noch 1,56 M. Sein Arbeitgeber aber, der etwa 180 Arbeiter beschäftigt,' von denen 120 in der 3. Lohnklasse und 60 in der 4. Lohnklasse versichert sind, zahlt an jährlichen Beiträgen die bedeutende Summe von 1215,80 M. Die Selbstversicherer müssen den ganzen Bettag und zur Gewinnung des erwähnten Reichszuschusses von 50 Mk. noch einen Zusatzbetrag vou 8 Pf. entrichten; da sie alle zur 2. Lohnklasse gehören, stellt sich ihr Beitrag auf 28 Pfennig. Zur Erhebung der Beiträge sind ^uittnngskarten eingeführt, auf welche der Arbeitgeber Marken in der Höhe des Beitrages zu sieben hat; sie gewähren Raum zur Aufnahme von 56 Marken. *) Ausgefüllte Quittungskarten werden an die Polizeibehörde abgegeben, und man erhält neben einer neuen ^urittnngskarte eine Bescheinigung über die erfolgte Ablieferung. Diefe Bescheinigungen müssen natürlich sorgfältig aufbewahrt werden. Wenn man nun zum Bezüge einer Invaliden- oder Altersrente berechtigt zu sein glaubt, meldet man sich unter Vorzeigung dieser Bescheinigungen bei der unteren Verwaltungsbehörde, beim Bürgermeisteramt?) Die Auszahlung der Renten geschieht unentgeltlich durch die Post in monatlichen Beträgen. Der Segen dieses Gesetzes ist nicht zu ermessen. Schauen wir einmal hinein in die öffentlichen Armenhäuser! Da finden wir einen Mann, der sich sein ganzes Leben lang wacker geplagt hat, kein Makel lastet aus ihm. Seine Kräfte schwanden vor der Zeit, und er mnß dos bittere Brot der öffentlichen Unterstützung essen. Hier beschließt ihren Lebenslauf ein altes Mütterchen, das in ihres Lebens Kraft Brot schaffte für den kranken Mann und ihre Kinder. Sie alle finb ihr voraus ins Jenseits gegangen; weil ihre Kräfte nachlassen, fällt sie der Gemeinbe zur Last. Ist das nicht ein hartes Los? Das ist durch unser segensreiches Gesetz anders geworben. Es gewährt dem Jnvaliben die Mittel zum sicheren Fortkommen und bamit zu einem erträglichen Dasein. Der altersschwache Arbeiter hat die beruhigende Aussicht aus einen sorgenfreien Lebensabend. Weibliche Arbeiter und Dienstboten können ihre gezahlten Beiträge im Falle ihrer Verheiratung zurück erhalten, wenn dieselben mindestens 5 Beitragsjahre entrichtet worden sind; dasselbe Recht haben eine Witwe und ihre Kinder beim Tode des versicherten Mannes und vaterlose Kinder beim Absterben der versicherten Mutter. 2) Lehnt die Versicherungsanstalt, deren in Preußen für jede Provinz eine bestellt ist, den Anspruch ab, so steht dem Betreffenden innerhalb 4 Wochen Berufung an das Schiedsgericht zu; das Reichsversicherungsamt entscheidet endgiltig. Im Schiedsgerichte wie im Reichsversicheruugsamte werden die Interessen der Arbeiter durch Angehörige ihres Standes vertreten.

7. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 251

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 251 — als Abgabe an den Staat auf manche Verbrauchsgegenstände (Kaffee, Zucker, Salz, geistige Getränke) gelegt sind. Diese bezahlt der Händler, bekomnit sie aber wieder von den Abnehmern, da er den Verkaufspreis der Waren um so viel höher ansetzt. Aber mögen die deutschen Arbeiter anch nie vergessen, daß nur in einem großen, mächtigen Staate und unter dem Schutze eines sorgenden Laudesvaters, wie Wilhelm Ii. es ist, solche Einrichtungen möglich sind. Mögeu alle sich einmütig scharen um den Arbeiter-Kaiser Wilhelm Ii., der ihnen Tag nm Tag in seiner eigenen Person das herrlichste Vorbild treuer Pflichterfüllung bietet. Sehr früh, gegen 5 Uhr, pflegt der Kaiser aufzustehen; um 7 Uhr beginnt sein Tagewerk, das auf die Minute genau eingeteilt ist und erst in später Abenbstunbe seinen Abschluß finbet. Selbst auf Reisen gehen die Regierungsgeschäfte ihren Gang. — Unsummen von Arbeit hat bet Kaiser allein in Regierungsangelegenheiten zu bewältigen. Das auswärtige Amt legte ihm im Jahre 1897 1026 Berichte vor, bazn traf er 751 Entscheibungen und vollzog 802 Unterschriften für Kabinettsorbres, Ernennungen, Beglaubigungsschreiben rc. Im Civilkabinett des Kaisers wurden 50 000 Sachen bearbeitet; Post und Telegraph brachten täglich 100 Eingänge, die sich bei festlichen Gelegenheiten bis zu 300 steigerten. Das Militärkabinett erledigte durch den Kaiser jährlich durchschnittlich 5114 Allerhöchste Kabinettsordres, 1540 Patente der Generalorbenskommission, 1726 Patente der geheimen Kriegskanzlei. Daneben hört der Kaiser alljährlich 150 Vorträge des Chefs des Militärkabinetts, 50 Vorträge des Kriegsministers und ebenso viele des Chefs des großen Generalstabes und 185 Marinevorträge; auch trifft er jährlich etwa 770 Entscheidungen in Marineangelegenheiten. Ziehen wir dazu in Betracht, daß der Kaiser eine bedeutende Zahl der ihm zur Unterschrift vorgelegten Schriftstücke mit teilweilfe recht ausführlichen Randbemerkungen versteht und rechnen dazu die Erledigung der zahlreichen privaten Angelegenheiten, so müssen wir staunend bekennen, daß auch der Enkel Wilhelms I. keine Zeit hat, müde zu sein. Unser Kaiser weiß jedoch auch, daß durch Gesetze allein alle Un-znsriedenheit nicht gehoben werden kann. Darum will er durch Kirche und Schule ein echt christliches Geschlecht in deutscher Zucht und Sitte erziehen; denn nur ein fromm-gläubiges Volk ist zufrieden und glücklich. Der gläubige Christ weiß, daß es niemals gelingen wird, alles Elend und Leid aus der Welt zu schaffen. Seit der Zeit, da Gott der Herr zu Adam sprach: „Im Schweiße deines Angesichtes sollst du dein Brot essen!" ist das Paradies entschwunden, und niemand kann dasselbe wieder aus die Erde herabzaubern. Der Christ weiß ferner, daß Gottes Vaterauge über ihn wacht, und daß ohne Gottes Willen kein Haar Don seinem Haupte fällt; er weiß endlich, daß die Leiden dieser Zeitlichkeit, wenn er sie geduldig trägt, ihm eine Leiter zu den Freuden der ewigen Seligkeit des Himmels werden; denn: Trifft dich ein Leid, so halte still Und frage, was es von dir will. Gott schickt es nicht, um dich zu plagen, Es soll dein Herz zum Himmel tragen.

8. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 51

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 51 — trauten, Minister und Generale, um sich. Ausnahmsweise wurden auch berühmte Gelehrte und Künstler mit einer Einladung beehrt. Der König wollte in dieser Gesellschaft nicht höher geachtet sein, als jeder andere; darum herrschte vollständige Redefreiheit. Auch die Schwächen und Fehler des Königs wurden wohl hergenommen, und es fehlte daun nicht an schlagenden Antworten Friedrich Wilhelms. Alle erdenklichen Schnurren tischte man auf, so daß oft die ausgelassenste Heiterkeit zum Durchbruche kam. Der König saß mit den Gästen an einem langen Tische von Eichenholz, alle rauchten aus kurzen, holländischen Thonpfeifen. Nichtraucher, wie der alte Dessauer, mußten zum Schein die Pfeife im Munde halten und thun, als ob sie rauchten. In tiefen Zügen trank man Bier aus großen Krügen, von denen jeder einen vor sich stehen hatte. Auf einem Nebentische fand man Butter, Brot, Käse, Braten und Schinken. Jeder bediente sich selbst; denn Bediente wurden wegen der zwanglosen Unterhaltung im Zimmer nicht geduldet. — Aber auch ernste und wichtige Sachen kamen zur Beratung. Im Tabakskollegium ist mancher folgenschwere Entschluß zum Segen für das Land gefaßt worden. Große Sparsamkeit war dem Könige schon in der Jugend eigen. In feinem Ausgabebuch „Rechnung über meine Dukaten" vermerkte er die kleinste Ausgabe. Regierungsantritt. Diese Tugend brachte Friedrich Wilhelm mit auf den Thron, den er im jugendlichen Alter von 24 Jahren bestieg. Sparsamkeit hieß die Losung. Beim Leichenbegängnisse seines Vaters entfaltete er zum letzten Male die ganze Pracht des königlichen Hofes. Dann erhielten die meisten Diener und Hofbeamten sofort ihre Entlassung. Er ließ sich die lange Liste derselben vorlegen und strich alle, die nicht unbedingt nötig waren, mit dem Bemerken: „Ist zu nichts nütze, kann sich scheren!" Sämtliche Gehälter der Beamten setzte er herab. Viele, die früher in der Kutsche gefahren waren, gingen jetzt zu Fuß; das Volk sagte, der König habe den Lahmen die Beine wiedergegeben. Über hundert Luxuspferde, viele prachtvolle Wagen und Sänften, kostbare Weine, teure Möbel, Edelsteine und Perlen wurden verkauft, mehrere königliche Gebäude, Gärten und Parks verpachtet. Mit einem Schlage hatte der ganze königliche Hof sein Aussehen vollständig verändert; alles zeugte von Einfachheit und Sparsamkeit. Zwar muß man zugeben, daß durch diese Maßregeln manche Familien für den Augenblick brotlos waren, auch manche Industriezweige zurückgingen; aber unzählige Summen wurden andererseits dadurch gespart und vom Könige, wie wir noch näher sehen werden, zum Wohle des Landes verwandt. 2. Das Heer Friedrich Wilhelms I. Der König erkannte klar, daß es zwei Mittel gab, um fein Reich zu schützen und zu höherem Ansehen zu bringen. Diese Mittel waren Heer und Geld; deshalb erklärte er, er wolle sein eigener Feldmarschall und sein eigener Finanzminister sein. Mehrung des Heeres. Friedrich Wilhelm I. verwandte große Sorgfalt auf Mehrung und Verbesserung des Heeres. Schon in früher 4*

9. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 55

1899 - Wiesbaden : Behrend
Verwaltung des Landes. Das bedeutende Kriegsheer des Königs erforderte große Summen. Durch die strenge Sparsamkeit wurde zwar manches erübrigt, aber das genügte nicht. Um die Einnahmen möglichst zu steigern, brachte Friedrich Wilhelm Einheit in die Verwaltung des Landes. „Bis jetzt hatten die Behörden der einzelnen Länder alljährlich ihre Überschüsse, die einmal groß, ein anderes Mal gering waren, an die allgemeine Landeskasse abgeliefert. Der König setzte nun in Potsdam eine oberste Verwaltungsbehörde ein, das General-Direktorium (1723). Es war in fünf Abteilungen geteilt und umfaßte die ganze innere Verwaltung sämtlicher Landesteile. Dieses General-Direktorium mußte alle öffentlichen Einnahmen und Ausgaben des ganzen Landes beaufsichtigen; es war eine Oberrechnungskammer. Der König führte selbst den Vorsitz. Die Aufstellung der sämtlichen Staatsausgaben wurde stets so eingerichtet, daß sie „unter den berechneten Einnahmen blieb; denn jedes Jahr sollte einen Überschuß ergeben. Zucht des Beamtenstandes. Sowohl vom höchsten als vom niedrigsten Beamten verlangte der König S p a r s a m k e i t, O r d n n n g und Gewissenhaftigkeit. Der eine Beamte hatte den anderen zu überwachen, damit nichts unnötig ausgegeben werde. Seine Räte mußten im Sommer um 7, im Winter um 8 Uhr zu den Sitzungen erscheinen. Wer zweimal ohne genügende Entschuldigung fehlte, war entlassen. „Wir bezahlen sie", sagte der König, „daß sie arbeiten sollen". Auf seinen jährlichen Besichtigungsreisen sah er selbst überall nach dem Rechten. Er musterte den Zustand der Domänen, prüfte selbst die Kassenbücher, und auch das Kleinste und Unbedeutendste entging seinem Scharfblicke nicht. Wehe dem Beamten, der feine Schuldigkeit nicht gethan hatte! Widerrede duldete er nicht. „Räsonnier' er nicht!" war seine Antwort, der er nötigenfalls mit dem Stocke Nachdruck gab. Den Potsdamer Thorschreiber, der die Bauern morgens am Thor warten ließ, prügelte er eigenhändig zum Bette heraus mit den Worten: „Guten Morgen, Herr Thorschreiber!" So waren das Auge und die Faust des Königs überall, und der oberste wie der niedrigste Beamte zitterten vor ihm. Friedrich Wilhelm I. ist der Schöpfer des preußischen Beamten st an des, der sich noch heute durch Uneigennützigkeit und Pflichttreue auszeichnet. Ordnung der Staatseinkünfte. Die Staatseinnahmen gliederten sich in Kriegsgefälle, d. H. Leistungen des Landes für die Heeresverwaltung und in die Erträge der Domänen. Zu den Kriegsgefällen gehörten außer der Accise hauptsächlich die Kontribution (wesentlich eine Grundsteuer nach der Aussaat und Güte des Bodens), das Kavalleriegeld (zur Verpflegung der in die Städte verlegten Reiterei) und die Einnahmen der Rekrutenkasse, an welche jeder, der ein Amt oder eine Standeserhöhung erhielt, eine bestimmte Summe entrichten mußte. Zu den Domänengefällen rechneten auch die Erträge der Post, Münze, Bergwerke, Zölle 2c. Die Kriegsgefälle wurden nun sorgfältig geregelt, so daß jeder ganz genau wußte, was und wann er zu zahlen hatte. Auch suchte der König eine möglichst gerechte Steuerverteilung herbeizuführen. Da die Adeligen bisher von laufenden Steuern ganz frei gewesen waren,

10. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 2

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 2 — Priegnitzmark und Mittelmark machen jetzt den nordwestlichen und mittleren Teil der Provinz Brandenburg aus. Zu diesen kleinen, unbedeutenden Länderstrichen sind im Laufe der Zeit alle Besitzungeil hinzugekommen, die jetzt zusammen das Königreich Preußen bilden. Gründung der Nordmark. Um Christi Geburt wohnten in den Gebieten zwischen Elbe und Oder die ©neuen, ein mächtiger Stamm der germanischen Völker, deren Wohnsitze sich vom Rhein bis zur Weichsel erstreckten. Zur Zeit der Völkerwanderung (375—568) entvölkerten sich diese Länderstriche. Mit Weib und Kind, mit Hab und Gnt zogen die Bewohner über die Grenzen des Landes und suchten sich im Süden Europas ueue Niederlassungen. Im 6. Jahrhundert drangen in die verlassenen Wohnsitze slavische Völker ans dem Osten. Die bedeutendsten derselben waren die Wenden, welche iu das Gebiet der späteren Mark Brandenburg bis an die Elbe zogen. Germanen und Wenden zeigten hervorstechende Gegensätze. Langes, goldgelbes Haar und blaue Angen waren der Schmuck der hochgewachsenen Germanen; die Wenden dagegen hatten einen gedrungenen Körper, braungelbe Hautfarbe, dunkles Haar und dunkle Augen. Die Wohnstätten der Deutschen lagen einzeln und zerstreut; sie betrachteten die Städte und Dörfer der Wenden als Gefängnisse. Der Eindruck eines wendischen Dorfes, in welchem die elenden Lehm- und Reisighütten nur wenig über dem Erdboden emporragten, war auch keineswegs ein freundlicher. Während die Germanen große Hochachtnttg vor den Frauen zeigten, führte die wendische Frau ein trauriges Dasein; sie war die Sklavin des Mannes und wurde bei seinem Tode nicht selten mit ihm verbrannt. Die heidnische Religion beider Völker hatte manche Ähnlichkeit. *) Da die Wenden ein sehr kriegerisches Volk waren, standen sich nun Jahrhunderte hindurch Deutsche und Slaven an der Elbe feindselig gegenüber. Am meisten hatten die Sachsen zwischen Rhein und Elbe unter den verheerenden Einfällen der Wenden zu leiden. Das änderte sich, als im 8. Jahrhundert Karl der Große, König der christlichen Franken und römischer Kaiser, die Sachsen nach schweren und hartnäckigen Kämpfen zur Unterwerfung und zur Annahme des christlichen Glaubens zwang. Weil die Wenden ihre Raubzüge nicht einstellten, zog Karl d. Gr. im Jahre 789 gegen sie und unterwarf sie seiner Herrschaft. Zum Schutze der Grenzen seines Landes baute er dann an der Elbe und Saale feste Burgen, aus denen später die Städte Magdeburg und Halle entstanden sind. Von den Burgen aus sollten die aufrührerischen Wenden im Zaume gehalten werden. Um sie an mildere Sitten zu gewöhnen, schickte Karl ihnen Priester zur Verkündigung der christlichen Lehre. Leider waren die Nachfolger Karls schwache Regenten. Da erhoben sich alsbald die widerspenstigen Wenden. Sie zerstörten die errichteten Burgen, verjagten die christlichen Priester und dienten wieder ihren alten Göttern. *) Die Hauptgötter der Wenden waren Radegast, Snantewit und Triglaff. Dem Kriegsgotte Radegast war zu Rethra in Mecklenburg ein mächtiger Tempel errichtet, in welchem auch Menschenopfer dargebracht wurden; Triglaff war nach wendischer Vorstellung dreiköpfig.
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