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1. Freiburger Lesebuch - S. 17

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 17 — der Herrenstraße noch Mauern von der alten Festung. Die Stadt reichte also in ältester Zeit vom Martinstor bis in die Nähe der Ring-nnd Kasernenstraße und vom Rottecksplatz nicht ganz bis an den Fuß des Schloßberges, auf dessen Südwestabfall an der Burghalde der Herzog und seine Nachkommen sich ein prächtiges Schloß bauten, das als eines der schönsten in deutschen Landen galt. Mächtige Tore an den vier wichtigsten Eingängen der Stadt, das Schwaben-, Martins-, Lehenertor (in der Bertholdstraße bei der Möbel* Handlung Fenninger) und das Christophelstor herwärts des Siegesdenkmals verwehrten den Eintritt in die Stadt. Der innere Stadtplan des alten Freiburg war derselbe, deu die Herzoge später auch bei der Gründung von Freiburg im i^chtland und Bern zu Grunde gelegt haben, und hat sich bis heute nur wenig geändert. Zwei Hauptstraßen, die Große Gasse (jetzt Kaiserstraße) vom Christophels-bis zum Martinstor und die Salz- und Bertholdstraße vom Schwaben- bis zum Lehenertor kreuzten sich rechtwinklig und bildeten vier rechteckige Felder, die wieder durch Nebenstraßen, die parallel zu den beiden Hcinpt-straßenzügen laufen, in kleinere Häuserviertel zerlegt werden. Die Kirche mit dem Kirchhof und das Rathaus liegen in zwei verschiedenen Feldern abseits der Hauptstraße, die damals in ihrer ganzen Länge als Marktplatz diente. Die Verfassung der neuen Stadt paßte anfs glücklichste zu ihrem schönen Namen Freiburg. Wer Jahr und Tag in der Stadt wohnte, sollte fortab frei sein, auch wenn er vorher als Unfreier einem Herrn gehört hatte. Auch in andern Städten wurde dieser Grundsatz bald angenommen. So war es kein Wunder, daß die unfreien Bauern in großer Zahl nach den Städten flüchteten und daß deshalb die Gutsherren und Städter jahrhundertelang wegen der Flüchtlinge miteinander in Streit lagen. Völlige Gleichheit herrschte aber auch in der Stadt nicht, wenn es auch keine Unfreien oder Leibeigenen mehr darin geben sollte. Nicht jeder Einwohner war Bürger. Vielmehr bildeten diese einen besonderen Stand. Für die Bürger hatte Herzog Konrad neue Verhältnisse geschaffen, wie sie damals noch keiner Stadt zuteil geworden waren. Bisher hatten nämlich die Stadtherrn den Vorsteher der Stadt, den Schultheißen, ernannt. In Freiburg aber sollte die Bürgerschaft den Schultheißen selbst wählen dürfen. Ebenso sollte es mit der Wahl des Pfarrers und des Sigristen und Lehrers gehalten werben. Und bamit die Bürgerschaft nur sich selbst regiere und keinen Zwang von Seiten des Stabtherrn befürchte, verbot der Herzog noch überbies seinen eigenen Dienstmannen und sogar den Rittern, sich gegen den Willen der Bürger innerhalb der städtischen Mauern niederzulassen, denn die Stadt sollte völlig selbständig dastehen und nur dem eigenen Stabtgericht unterworfen fein. Diese herzoglichen Dienstleute wohnten beshalb vor dem Schwabentor unterhalb der 2

2. Freiburger Lesebuch - S. 21

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 21 — ehrwürdiger und zu neuer Blüte sich entwickelnder Städte ist die oberrheinische Tiefebene die schönste und anziehendste aller Beckengestaltungen des alten Deutschlands, und durch ihre geschichtlichen Erinnerungen behauptet sie vor den meisten anderen Abschnitten unseres Vaterlands, ja vor den meisten Flußtälern unseres ganzen Erdteils den Vorrang. Diese großen Erinnerungen umfassen nahe an zwei Jahrtausende, innerhalb deren sie ein Hauptschauplatz weltgeschichtlicher Ereignisse und insbesondere auch der Entwicklung des deutschen Volkes war. An diesen Rheinufern blühten die Reiche der Burgunder und Nibelungen auf und später Deutschlands schöne Pfalzgrafschaft. Art ihnen erwuchsen jene Städte des Reichs, in deren Mauern entscheidende Reichs- und Kirchenversammlungen gehalten, Kaiser gewählt, gekrönt und in die Gruft versenkt, Künste und Wissenschaften gepflegt, bedeutsame, die ganze Zivilisation umgestaltende Erfindungen gemacht und Handelsgeschäfte in großartigstem Maßstabe betrieben wurden. Noch stehen als Zeugen einer gewaltigen Vergangenheit die hohen Dome und ragen mit ihren Türmen und Zinnen ehrfurchtgebietend ins weite Land hinein; von den Berghöhen schauen ernste Ruinen zur Ebene hinab und reden von dunklen Sagen uralter Tage oder von jener großen Zeit, wo diese Gaue noch der Mittelpunkt des deutschen Reichs waren, wo sich alle Macht und Kraft, aller Reichtum und alle Kunst des deutschen Volkes hier verdichtet hatten. Das alles ist anders geworden, aber das schöne Land ist geblieben und erlebt — mit Stolz können wir es sagen — zu unserer Zeit im neuen Reich eine neue, herrlichere Blüte. Nach I. Kutzen. Das deutsche Land. 10. Die Freiburger Bucht. Wer von Norden her mit der Eisenbahn das Rheintal herauffahrend sich Freiburg nähert, hat lange Zeit zu seiner Rechten den Blick in die offene freie Rheinebene, die im fernen Westen von den blauen Höhen der Vogesen abgeschlossen wird. Zur Linken liegen die mäßig hohen Vorberge des Schwarzwaldes, an deren Abhängen in reicher Zahl freundliche Dörfer aus Feldern und Wiesen und Weinbergen hervorschauen. Mit einemmal, von der Station Riegel ab, biegt die Bahn in einem großen Bogen nach Osten ab; gleichzeitig tauchen jetzt in großer Runde gegen Süden die Kammlinien des Kaiserstuhls und die Häupter der großen Schwarzwaldberge Belchen, Schauinsland, Feldberg und Kandel auf. In diesem Kranz von Bergen liegt ein Stück der Rheinebene, das man als Freiburger Bucht bezeichnet. Im Norden öffnet sich die Freiburger Bucht mit schmaler Mündung in das Rheintal, ebendorthin führt im Westen eine weitere schmale Spalte zwischen Kaiserstuhl und Tuniberg, während im Süden eine flache Erhebung zwischen Tuniberg und Schönberg, die sog. Mengener Brücke, den Abschluß bildet.

3. Freiburger Lesebuch - S. 30

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 30 — früher, und für Zuspätkommende hatte der Lehrer die große Birkenrute, die beim Schulausflug am 1. Mai die Kinder im Walde selbst geschnitten hatten. Ii. Unterdessen war es Tag geworden. Die zweite Frühmesse im Münster und in den Klosterkirchen am Augustiner-, Franziskaner- und Predigerplatz war ausgeläutet. Jetzt gingen die Kaufleute und Handwerker in ihre Werkstätten und Buden am Markte, denn zuhause durfte keiner verkaufen. Marktplatz war damals die Kaiserstraße. In der Nähe des Martinstores gegenüber der Grünwälderstraße boten die Metzger Fleisch und Würste feil, gerade vor dem Schlachthaus (Kaiserstraße 104), wo sie das Vieh schlachteten und den durch die ganze Große Gaffe fließenden Bach in aller Bequemlichkeit zum Wegschwemmen des Unrates benützten. Daneben ließen im Fischbrunnen (heute Bertholds-brunnen) die Fischer die Forellen und Lachse ans der Dreisam schwimmen, und die Bäcker legten bei den Brotlauben am Haus „zum Freiburger" (Kaiserstraße 96) und „zum weißen Löwen" (Apotheke) ihre Brote und Wecken aus, und je nach der Jahreszeit noch allerlei Gebäck, das Sankti-Clansbrot, die Birenwecken, die Sonnenräder oder Springerle, die Neujahrsbretzeln und Osterkuchen. Da hatten sie alle gute Kundschaft. Denn der Platz war sehr wichtig. Am Fischbrunnen war nämlich auch die „Schupfe"; hier standen die Fälscher von Nahrungsmitteln am Pranger, dem allgemeinen Gespött ausgesetzt, Diebe wurden mit der Rute gefetzt und Lästerzungen mußten stundenlang den Lasterftein oder die „Geige" tragen. In kriegerischen Zeiten wurde hier auch Blutgericht gehalten und zur Abschreckung von Plünderern der Galgen aufgerichtet. Weiter die Straße hinunter standen die Verkaufsbuden der Schmiede, Hämischer (Waffenschmiede), der Goldarbeiter und Granatschleifer, die bei ihrem Zunfthaus „zur Krone" (Kaiserftraße 88) die Achat-, Granat- und Kristallfchleifereien, die sie in den Schleifhütten am Gewerbekanal kunstreich geschliffen hatten, verlockend zum Verkauf auslegten. Ganz in der Nähe saßen die Geldwechsler hinter ihren Tischen; die beiden Häuser am Eingang der Schufterstraße, wo der Weg zum Kaufhaus führte, hatten davon den Namen „zum goldenen Eck". Beim Spital an der Kaiser- und Münsterstraße bis zum Georgsbrunnen auf dem Münsterplatz verkauften bei den sog. Lugstühleu die Tuchhändler, Gewandschneider, Kürschner; die Apotheker hatten ihren Platz in der Eisengasfe. Erst von einer bestimmten Stunde ab, meist von 8 bis 12 Uhr, durfte verkauft werden. Fremde Händler durften auf dem Wochenmarkt nicht immer selbst feilbieten, sie mußten ihre Waren ins Kaufhaus tragen. Nur an den beiden Jahrmärkten, von denen noch die Inschrift rechts am Haupteingang des Münsters erzählt, dauerte der Verkauf den ganzen Tag über. Das war ein lebhaftes Treiben! Händler aus Tirol, der

4. Freiburger Lesebuch - S. 2

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 2 — 2. €in Rundgang durch Trciburg. Wenn jemand alles zusammenfassen will, was sich von unserer Heimat Schönes und Angenehmes sagen läßt, so nennt er Baden den Garten Deutschlands. Unser Vaterland ist reich an herrlichen Gegenden, aber zu den geprieseusteu gehört der Breisgau. Er bildet den südwestlichsten Winkel des Großherzogtums. Dunkle Wälder, helle Wiesen und Rebberge, silberne Bachläufe gereichen ihm zur Zierde. Burgruinen und fromme Kapellen schauen ins Rheintal, über das viele Städte und Dörfer ausgestreut sind. Mitten in dieser gesegneten Landschaft, am Fuße des hohen Schwarzwalds, liegt unser schönes Freibnrg, ungefähr sechs Stunden vom Rheinstrom entfernt. Etwa achthundert Jahre find es her, seit es ein Freiburg gibt. Menschengeschlechter kamen und sanken ins Grab; Freibnrg aber wuchs und wuchs, und es entstand eine große Stadt mit gesunden Wohnungen und sauberen Plätzen, mit prächtigen Schulen und Kirchen, mit freundlichen Gärten und sinnigem Bildwerk, daß jeder eine Freude hat, der dies ausgedehnte Gemeinwesen sieht. Etwa 85000 Menschen wohnen heute in dieser Stadt. Vor hundert Jahren waren es nicht mehr als 10000. Also ist seitdem die Seelenzahl mehr als achtmal so groß geworden. Da alle diese Menschen behaglich wohnen, sich kleiden und ernähren wollen, sorgen zahlreiche Kaufläden, Werkstätten und Fabriken für den Lebensunterhalt. Jeder, der Freiburg kennt, lobt das heitere Aussehen der Stadr, die zu deu bedeutendsten Siedelungen in Baden gehört. Nur Karlsruhe, die Hauptstadt des Großherzogtums, wo der Landesfürst Hof hält, und die mächtige Handelsstadt Mannheim sind größer. Dafür besitzt unser Freiburg eine schönere Lage in gesuuder Luft und fruchtbarer Gegend, ein bunteres Leben, ein herrliches Münster, seinen Schloßberg und vieles, vieles andere, das mein soustwo vergeblich sucht. Mancher hat das Meer und die Alpen gesehen, und er hat doch Freiburg nicht vergessen können. Man nennt Freiburg die Perle des Breisgans. Man darf es aber auch eine Perle unseres großen deutschen Vaterlandes nennen, wo doch des Schönen so viel für Aug' und Herz gedeiht. Der kleine Leser stelle sich einmal vor, er hat Besuch. Ein Vetter-aus dem Schwarzwald kommt zum erstenmal nach Freiburg. Dem soll nun die Stadt gezeigt werden — nicht alles an einem Tag, denn wer in der Geschwindigkeit zuviel sehen will, sieht garnichts. Donnernd ist der Eisenbahnzug vom Höllentale her in den Bahnhof eingefahren, das Köffer-chen des Ankömmlings ist versorgt, und der Vater beginnt mit den Buben den Rundgang. Wie erstaunt der Vetter, da er vom Bahnhof auf den freien Platz tritt und auch gleich das Münster mit dem Schloßberg dahinter gewahrt! Denn vom Münster hat er schon daheim in der Schule gehört, daß es eine der schönsten Kirchen in Deutschland sei, und es ist wahr: das Münster mit seinem schlanken, durchbrochenen Turm, durch den der Bergwald und der blaue Himmel so köstlich hindurchblicken, hat nicht seinesgleichen.

5. Freiburger Lesebuch - S. 6

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 6 — Der Bauer siel dem Spott anheim und die Freiburger malten ihn mit Rossen, Wagen und Fässern an ihr Tor, das seitdem das Schwabentor heißt. Als man vor einer Reihe von Jahren das Tor höher machte — der Unterbau stammt noch aus dem 13. Jahrhundert — ist das Bild erneuert wordcu. Auf der andern Torseite aber brachte ein Freibnrger Künstler namens Geiges den St. Georg an, den Drachentöter. Vom Schwabentor führt eine Straße altertümlichen Aussehens über den Oberlindenplatz nach der Kaiserstraße zurück. Mau kommt erst beim alten Theater, dann am Großherzoglichen Palais und dem Haupt st euer amt vorüber. Der Bertholdsbrunnen weist den Spaziergänger znm Martinstor. Es hat den Namen von jenem heiligen Kriegsmann, der mit einem Bettler den Mantel teilte. Es ist diese mitleidige Handlnng am Tore abgebildet. Die Gedenktafel darunter aber erinnert an kriegerische Zeit. Als im Sommer 1796 die Franzosen über den Rhein kamen, lieferte ihnen der Breisgauer Landsturm, darunter ein hiesiges Freiwilligen-Bataillon von sechshundert Mann, bei Wagenstadt im Amt Emmendingen ein scharfes Gefecht. Am Martinstor ist das Lob der Tapferen für alle Zeiten angeschrieben. „Kriegsgeschichten", sagt der Onkel zu den Bnben, „hören sich recht fröhlich an, wenn man nicht selber drin verwickelt ist. Freibnrg hat davon zu verspüren bekommen, mehr als ihm lieb war. Um so höher lasset uns die Werke des Friedens schätzen. Kriegerische Taten mögen ein Volk stolz machen. Beglücken kann nur, was die weise Vorsicht des Friedens schafft." Unter solchen Betrachtungen ist ein weiter, freier Platz erreicht, und zwischen dein Grün der Anlagen treten mehrere große Gebäude auf einmal hervor, als wollten sie mit dem Münster wetteifern. „Friedenswerke!" sagt der Onkel wieder und deutet auf das vordere Haus, das ganz aus rotein Sandstein erbaut und von einem stattlichen Turin überragt ist. Wir buchstabieren auch gleich den Spruch, der in goldenen Lettern an der Vorderseite des Hauses leuchtet: „Die Wahrheit wird euch freimachen." Wir stehen vor dem neuen Lehrgebäude d er Universität. Im Oktober 1911 ist es in Gegenwart des Großherzogspaares feierlich eröffnet worden. Noch mehr muß man aber erstaunen über das neue Stadttheater, von dem der Vetter meinte: das müsse ein Fürstenpalast sein, in den hinein nur die allervornehmsten Leute und höchstens am Sonntag Zutritt hätten. Worauf aber unser kleiner Freund groß ausschaute, als ihm gesagt wurde: die Stadt Freibnrg, die Bürgerschaft, habe dies Haus für Hoch und Nieder mit einem Aufwand von Millionen gebaut, und es öffne sich zu gewissen Tagen den Unbemittelten, hin und wieder auch der Schuljugend zur Belohnung von Fleiß und Ordnungssinn. Stundenlang • hätte der Vetter vom Schwarzwald so weiter laufen und die ergötzlichen Schauspiele der Straße betrachten mögen. Aber auf einmal sagte der Onkel: „Buben, wie wär's, wenn wir zur Abwechslung etwas von Freibnrg auf der Mittagstafel betrachteten? Gibt es nicht heute

6. Freiburger Lesebuch - S. 11

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
-11 — nach den Gesetzen des Lautwandels Tarodunum sich zu Zarten umbilden. Die Zwischenstufen dieser Umbildung sind zudem in mittelalterlichen Urkunden erhalten. Das Wort Tarodunum ist aber keltischen, nicht germanischen Ursprungs, keltisches dunon entspricht altdeutschem zun, neuhochdeutschem Zaun und englischem town. Es bedeutet die feste Stadt. Keltisch ist aber auch die Bauart der erwähnten Ringmauer. Bei einer Ausgrabung, die mit Mitteln der Stadt Freiburg im Herbst 1901 auf der Ostseite des Plateaus am Heidengraben vorgenommen wurde, stellte sich heraus, daß dieser ursprünglich ein Spitzgraben von 12 Meter Breite und 4 Meter Tiefe war. Auf seiner Innenseite lag eine gewaltige, ehemals aus großen Steinen errichtete Mauer, und in der Kieshinterschüttung Tarodunum Brand z Sch/üss et Station .Mw Himmel-reich dieser Mauer wurden nicht allein große Mengen von Holzkohlen gefunden, sondern auch in beträchtlicher Anzahl etwa 20 cm lange, schwere, eiserne Nägel. Die Befestigung von Tarodunum war also kunstvoll genug aus abwechselnden Balken und Steinen hergestellt, wie es Cäsar als die zu seiner Zeit übliche Bauart fast aller Festungsmauern der Gallier ausführlich beschreibt und wie es die Funde in Frankreich bestätigen. Die wenigen, aber charakteristischen Gefäßscherben endlich, die in der Sohle des Grabens zwischen Brandschutt angetroffen wurden, gehören der jüngeren La-Tene-Zeit an. Sie können nicht erheblich älter als aus dem Ende des zweiten Jahrhunderts vor Christi Geburt sein. Fragen wir nach den Erbauern der gewaltigen kunstvollen Mauern der Stadt Tarodunum und nach ihren Bewohnern im 2. Jahrhundert vor Christi Geburt, so lautet die Antwort: es können nur Kelten, also einzig jene Helvetier gewesen sein, die als die früheren Bewohner unseres Landes durch Tacitus und Ptolemäus bezeugt sind.

7. Freiburger Lesebuch - S. 71

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 71 — des Chores werden zwar auch viel bewundert, doch nicht so allgemein und so uneingeschränkt als dieses Turmgebilde, das uns, Dank seiner ragenden Höhe, allenthalben grüßt und durch seine Allgegenwart auf Schritt und Tritt uns beglückt. Wie oft erfreut er uns im Alltagsleben, wenn in einer Straßenflucht sein Anblick sich plötzlich bietet! Wir haben oft nicht Zeit ihn lange zu beschauen, aber wir sind schon erlabt durch das bloße Gefühl seiner Gegenwart. Wie auch der stumme Gruß eines Freundes im Straßenlärm uns beleben kann, so der Anblick des allvertrauten Gemäuers: Gott grüße dich, du trauter, du einziger Turm! Wie schön du bist! Wie schön, daß du da bist! Woraus aber erwächst uns diese Wärme der Empfindung, dies fast persönliche Verhältnis zu einem toten Steingebilde? Ein Hauptgrund ist jedenfalls des Turmes hohes Alter. Über sechshundert Jahre steht er nun schon über unserer Stadt. Er sah ihre bescheidenen Anfänge, wie er jetzt ihr amerikanisch hastiges Wachstum sieht. Gute und schlimme Zeiten hat er mit seinen Freiburgern durchgemacht. Gar manches Mal hat froher Festesjubel ihn nmtönt; aber anch die Schrecken des Krieges hat er mehr als einmal zu seinen Füßen toben sehen. Die verschiedensten Herren sah er kommen und gehen. In der Stadt unter ihm hat es sich beständig gewandelt: er blieb der gleiche in all' den Jahrhunderten. Aus den rasch verblühenden Menschengeschlechtern ragt er ans wie ein Gebilde der Ewigkeit. Noch immer gibt es gottlob Seute unter uns, die empfänglich find für das geschichtlich Gewordene, für die ein so handgreiflicher, echter Gruß aus längst vergangenen Tagen etwas besonders Rührendes hat. Geschichtliche Weihe umschwebt für sie dies Tnrmgebilde, das längst ins Grab gesunkene Ahnen für sich und auch für uns gebaut. Und diese weihevolle Stimmung wird noch stärker, wenn wir uns gegenwärtig halte», unter welchen besonderen Umständen unsere Vorfahren diesen Turin zu stände brachten. Auch für die jetzige Große der Stadt ist das Münster ein gewaltiger Bau: aber nun gar für das kleine Gemeinwesen, das am Martinstor und Karlsplatz, am Bertholdsgymnasium und Schwabentor seine Grenzen hatte! Und Freiburg war damals keine freie Reichsstadt, keine Residenz eines mächtigen Bischofs wie etwa Basel, nicht im Besitz einer blühenden Hochschule, kein Mittelpunkt des gewerblichen Lebens, nicht günstig am Weltverkehr gelegen wie Straßburg oder Frankfurt. Nein, ein recht bescheidenes Landstädtchen mit beschränkten Mitteln, die Residenz eines mit ewiger Geldnot ringenden Grafengeschlechts und obendrein durch kriegerische Schicksale, durch Unfrieden in der Bürgerschaft schwer heimgesucht. Und dieses Städtleiu von wenigen tausend Einwohnern getraute sich ein so überaus kostbares und großes Gotteshaus aufzuführen! Was sind, verglichen damit, alle Leistungen der heutigen Stadtgemeinde, selbst das prächtige Theater mit inbegriffen? _ Lust am Bnueu ist allen Hcrrcnirnturcn eigen; sie ist die oberste Herrscherleidenschstft zu allen Zeiten gewesen. Wer noch je Großes in der

8. Freiburger Lesebuch - S. 73

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
73 — binden, konnten so von außen nur eingetrieben werden, so lange bte steinernen Umfassungsmauern noch nicht stauben. Offenbar sollte das mächtige, aus herrlichen Föhren gezimmerte Gestühl während des Baues zunächst als Baugerüste dienen und hat als solches gewiß gute Dienste getan. Schwerlich ist der ganze Turm in einem Anlauf von unten bis oben aufgeführt worben. Das hätte mittelalterlichem Brauche ganz und gar nicht entsprochen. Zuerst baute man offenbar nur bis zum Glockenstuhl, erst später, als die Mittel in der Baukasse es erlaubten, in etwas veränbertem Stil den oberen Teil des Turmes. So erklärt sich am einfachsten die unterschiedliche Behandlung des Schmuckes oben und unten; denn so reich die Gliederung und Ausstattung oben ist, so arm, ja fast armselig ist sie unten. Und daß in der Gegend oberhalb des Zifferblattes ein neuer Baugedanke einsetzt, wird durch die hier umlaufende Galerie doch nur mangelhaft verhüllt. Wir werden uns also zu denken haben, daß eine Zeitlang das hölzerne Gerüst des Glockenstuhls mit seinen Glocken den oberen Abschluß des Turmes bildete. An solchen Anblick unfertiger Werke war das mittelalterliche Auge viel mehr gewöhnt als das unfrige. Glockenstuhl und Glocken zu tragen war aber natürlich nicht die einzige Bestimmung unseres Turmes: dazu brauchte er nicht so hoch emporgetrieben zu werden. Er hatte vielmehr noch Größeres zu leisten: für die ganze Kirche sollte er das schmucke Gesicht abgeben, die Stelle des Haupteingangs sollte er bebeutungsvoll zieren. Als mächtiges Signal an der Gotteshauspforte sollte er die Gläubigen locken, sollte er weithin verkünben, daß hier ein Tempel des Höchsten sei. Alles, was der gotische Kirchbau an ftrebenben Kräften besitzt, der mächtige Drang nach oben, der sein schönster Vorzug ist, im Turm sollte er sich noch einmal in voller Stärke burchfetzen. Wie vortrefflich ist das in unserem Falle gelungen ! Wie jubeln bic Streben und Fialen, die am Schiff der Kirche nur zu mäßiger Höhe sich aufschwingen konnten, hier am Turm wie ein Springquell srei empor! Man denke diesen Turm einen Augenblick hinweg — und der Rest ist ohne Kopf und Krone, ein trostlos verstümmeltes Gebilde. Unser Wohlgefallen an dieser Leistung steigert sich, wenn wir auf die bewundernswerte Sparsamkeit aufmerksam werden, mit der unser Meister feinen 117 m hohen Tnrm ausgebaut hat. Eine massive Stein-masse wäre ja schließlich auch weithin sichtbar gewesen; auch die unter größter Materialverschwendung aufgetürmten Pyramiden entlocken ja dem Beschauer staunende Bewunderung: aber hier ist mehr, hier ist ein Schwereres geleistet. Mit den denkbar geringsten Massen hat der Freiburger Meister die größten Wirkungen erzielt; und dabei machen alle diese setngltedrtgen Pfeiler, alle diese durchbrochenen Gewände dennoch den Eindruck dauerhafter Festigkeit. Von dieser Sparsamkeit in der Materialverwendung bekommt man am besten einen Begriff, wenn man die Plattform über den Glocken besteigt und von hier den Blick nach oben lenkt.

9. Freiburger Lesebuch - S. 80

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 80 — 34» Der Miintterplatr. Er ist nicht viereckig, und er ist nicht rund, wie die Plätze, die man in modernen Städten anlegt; sondern er ist ganz unregelmäßig eingerahmt, unser lieber alter Münsterplatz, und das Münster steht schräg über feine Mittellinie hinüber, nicht so genau von allen Seiten gleich weit entfernt, wie man heute gewöhnlich die Kirchen auf die Platze stellt. Das ist's aber gerade, was den Münsterplatz so malerisch macht und so gemütlich. Wo du auch stehen magst, du kannst ihn nicht ganz überschauen und kannst dir auch nicht, wie bei einem regelmäßigen Platz, die unsichtbaren Grenzen im Denken zurechtlegen; denn wie die gebrochenen und gebogenen Linien der Häuserreihen ringsum sich schließlich hinter dem Münster zusammenfügen, das kannst du ihnen von vorne her nicht ansehen. So bleibt dem Auge immer ein ferner Winkel, wo der Platz sich in uugekannter Gestalt verliert, und das eben macht es, daß er so freundlich und so wechfelvoll erscheint. Und wcchselvoll wie seine Gestalt ist auch das Leben auf dem Münster-platz- In aller Frühe schon regt sichs auf ihm. Da kommen die Marktleute, stellen die Bänke auf und breiten ihre Waren aus. Ja für den Samstagsmarkt kommen die ersten Fuhrleute schon in der Freitagsnacht, und von morgens 2 Uhr an steht man die Marktfrauen ihre Plätze einnehmen. Wenn es Winter ist und naß und kalt dazu, so kann man nur mit Mitleid hinabschauen auf diese mantelmnhüüten Menschen da draußen. Sic stellen den Freiburgern ihre Lebensmittel bereit in der nächtlichen Kälte, indessen diese in warnten Betten und warmen Stuben der Ruhe pflegen. Um 1/26 Uhr ist der Markt schon sehr belebt, und um 8 Uhr morgens kann man nur noch mit ganz kleinen Schritten über den Platz gehen, so voll ist er von Menschen und Bänken und Korben und Tischen und Handkarren und Buden. Das ist ein prächtiges Bild, dieser Samstagsmarkt: schwarz wimmeln die Leute durcheinander, grellweiße Kopftücher, feuerrote Blusen leuchten aus dem schwarzen Grunde; frühlingsgrüne Ge-müfe und ein Heer buntstrahlender Blumen und Sträucher beleben das Bild. Das summt und schwirrt von tausend Stimmen und dazwischen ertönt von Zeit zu Zeit der klagende Schrei eines wiehernden Esels oder der laute Ruf eines krähenden Hahnes. Um 12 Uhr ist's merklich leerer geworden, um 1 Uhr sind schon viele Plätze und Bänke leer, und wenn es o Uhr schlägt, so haben die Männer der Stadtverwaltung nicht nur alle Bänke weggeräumt, sondern den ganzen Platz schon gereinigt, und kein Mensch sieht dem stillen Kirchenplatz an, daß vor 3 Stunden noch ein solches Gewimmel auf ihm fein Wesen getrieben. Da und dort fährt noch ein später Marktkarren mit Körben, von einem starken Gaul gezogen, davon; die meisten sind schon draußen auf der Landstraße, und unter der Blache des Wagens sitzen Bauer und Bäuerin und überzählen das gelöste

10. Freiburger Lesebuch - S. 92

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 92 — kann. Wenn er dann weiterfrägt, erfährt er, daß das Wasser der Dreisam an vielen Stellen oberhalb Freiburgs abgeleitet und dem Gewerbe und der Landwirtschaft nutzbar gemacht wird. Schon weit oben an den Quelläufen beginnt die Ausnutzung des Wassers. Die Wiesen an den Berghängen werden damit gewässert und nur ein Bruchteil kehrt oberirdisch wieder in den Flußlauf zurück. An der Gemarkungsgrenze von Freiburg gegen Ebnet wird durch ein Wehr in der Dreisam ein Teil des Wassers links auf die anstoßenden Wiesen geleitet, rechts wird der Kartausbach gespeist. Dieser führt seinen Namen von dem früheren Kartäuserkloster, zu dem eine Säge und eine Mahlmühle gehörten, die durch den Bach getrieben wurden. Dicht oberhalb der Kartäuserbrücke fließt der Kartausbach in den Gewerbebach, dem außerdem durch eine Stauschwelle weiteres Wasser aus der Dreisam zugeführt wird. Nach kurzem Lauf durch einen Tunnel fließt der Gewerbebach offen neben der Kartäuserstraße, kreuzt oberhalb der Fabrik von Mez Vater & Söhne die Straße und nimmt seinen Lauf dann am Fuße des Schloßberges bis zum Schwabentorplatz, nachdem er unterwegs bei der Fabrik von Carl Mez & Söhne Wasser für die Stadtbächlein abgegeben hat. Am Schwabentor-platz durch ein Gewölbe verdeckt, tritt er an der Gerberau wieder zu Tage und fließt zwischen dieser Straße einerseits, der Insel und der Fischerau andererseits bis zur Kaiserstraße. Hier teilt er sich in zwei Arme. Der nördliche Arm folgt der Nordseite der Metzgerau, kreuzt die Belfortstraße, fließt am Universitätsgebäude entlang zur Löwenstraße, kreuzt diese und wird nun von einem Gewölbe verdeckt, das ihn parallel zur Werderund Rotteckstraße unter dem Rottecksplatz hindurchführt. Dann nimmt er seinen Lauf, teils offen, teils gedeckt, durch die Baublöcke zwiscken Rosa-und Friedrichstraße bis zur Bismarckstraße, wo er überwölbt im Gehweg liegt, und fließt dann offen, die Baublöcke durchschneidend, bis an die Südostecke des Landesgefängnisses, Ecke der Johanniter- und Sautierstraße, von wo ab er die Grundstücke der Zähringerstraße an ihrer Rückseite begrenzt. An der Kreuzung der Zähringerstraße mit der Eisenbahn verläßt er das Weichbild der Stadt und dient nun Wässerungszwecken. Beim Zähringer Durchgang wird ihm Wasser abgezweigt, um die Schmuckanlage mit Bassin zu speisen. Dieses Wasser fließt wieder in den Gewerbebach zurück, der sich mit einem Wasserfall in den Graben an der Roßkopfstraße ergießt, hier den großen Regenauslaß der Kanalisation verdeckend. Er fließt dann an der Roßkopfstraße und am Mooswald entlang weiter gegen Vörstetten. Der südliche Arm des Gewerbebachs folgt von der Kaiserstraße der Nordseite der Blumenstraße, tritt an der Universitätsbibliothek zu Tage, nimmt seinen Lauf unter dem Alleegarten hindurch bis zur Fabrik von Philipp Anton Fauler und kommt an der Faulerstraße wieder zum Vorschein. Er durchquert dann den Bahnhof und ergießt sich jenseits desselben neben der Gasfabrik in die Dreisam, wenn das Wasser nicht in den Wiesen unter-
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