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1. Charaktere aus der neuen deutschen Geschichte vornehmlich in zeitgenössischer Schilderung - S. 43

1891 - Berlin : Mittler
— 43 — 7. Ignatius von Loyola. v. Ranke, Die römischen Päpste in den letzten vier Jahrhunderten. 9. Aufl. Leipzig 1889. Don Jlligo Lopez de Recalde, der jüngste Sohn aus dem Hause Loyola, aufgewachsen an dem Hofe Ferdinands des Katholischen, strebte nach dem Lobe der Ritterschaft: schöne Waffen und Pferde, der Ruhm der Tapferkeit, die Abenteuer des Zweikampfes und der Liebe hatten für ihn soviel Reiz wie für einen andern; aber auch die geistliche Richtung trat in ihm lebhaft hervor; den ersten der Apostel hat er in diesen Jahren tu einer Ritterromanze besungen. Wahrscheinlich jedoch würden wir seinen Namen unter den übrigen tapferer spanischer Hauptleute lesen, denen Karl V. so viele Gelegenheit gab, sich hervorzuthun, hätte er nicht das Unglück gehabt, bei der Verteidigung von Pamplona gegen die Franzosen im Jahre 1521 von einer doppelten Wunde an beiden Beinen verletzt und, obwohl er so standhaft war, daß er sich za Hause, wohin man ihn gebracht, den Schaden zweimal aufbrechen ließ — in dem heftigsten Schmerz kniff er nur die Fäuste zusammen — auf das Schlechteste geheilt zu werden. Er kannte und liebte die Ritterromane: vor allen den Amadis. Indem er jetzt seine Heilung abwartete, bekam er auch das Leben Christi und einiger Heiligen zu lesen. Phantastisch von Natur, aus einer Bahrt weggeschleudert, die ihm das glänzendste Glück zu verheißen schien, jetzt zugleich zur Unthätigfeit gezwungen und durch seine Leiden aufgeregt, geriet er tu den seltsamsten Zustand von der Welt. Auch die Thaten des S. Franciscus und S. Domiuicus, die hier in allem Glanze geistlichen Ruhmes vor ihm erschienen, dänchten ihm nackahmungswürdig, und wie er sie so las, sühlte er Mut und Tüchtigkeit, sie nachzuahmen, mit ihnen in Entsagung und Strenge zu wetteifern. Nicht selten wichen diese Ideen freilich noch vor sehr weltlichen Gedanken. Bald von jenen, bald von diesen Phantasien ließ er sich hinreißen: sie wechselten in ihm ab. Je länger es aber dauerte, je schlechteren Erfolg seine Heilung hatte, um so mehr bekamen die geistlichen die Oberhand. Sollten wir ihm wohl unrecht thun, wenn wir dies auch mit daher ableiten, daß er allmählich einsah, er könne doch nicht vollkommen hergestellt und niemals wieder recht zu Kriegsdienst und Ritterehre tauglich werden? Auch war es nicht ein so schroffer Übergang zu etwas durchaus Verschiedenem, wie man vielleicht glauben könnte. In seinen geistlichen Übungen, deren Ursprung immer mit auf die ersten Anschauungen seiner Erweckung zurückgeführt worden, stellt er sich zwei Heerlager vor, eins bei Jerusalem, das andere bei Babylon: Christi und des Satans; dort alle Guten, hier alle Bösen; gerüstet, miteinander den Kampf zu bestehen. Christus sei ein König, der seinen Entschluß verkündige, alle Länder der Ungläubigen zu unterwerfen. Wer ihm die Heeresfolge leisten wolle, müsse sich jedoch ebenso nähren und kleiden wie er; dieselben Mühseligkeiten und Nachtwachen ertragen wie er; nach diesem

2. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 113

1917 - Hannover : Helwing
— 113 — aus südwestdeutschen und schweizerischen Städten (Vorort Ulm) und verteidigt seine städtischen Rechte mit Glück gegen seinen Hauptgegner, den Grafen Eberhard den Greiner (Zänker), auch Rauschebart genannt, von Württemberg. 1377—1389 Der große Städtekrieg in Südwestdeutschland. Sieg der Städter bei Reutlingen über Ulrich, Eberhards Sohn. 1388 Eberhards Sieg bei Döffingen. Ulrich fällt. Der Rheinische Städtebund wird von Ruprecht von der Pfalz bei Worms niedergeworfen. Wiederherstellung der fürstlichen Macht über die Städte^ y , 4. Die Schweizer Eidgenossenschaft. Die sogenannten Waldstätte Schwyz, Uri und Unterwalden erkennen von altersher als ihre Herren nur die Kaiser an, welche die in der Schweiz begüterten Grafen von Habsburg als Reichsvögte zur Wahrung der kaiserlichen Rechte ernennen. Seit die Habsburger mit Rudolf I. auf den Kaiferthron gekommen sind, wollen sie die habsburgifche Landeshoheit an Stelle der Reichshoheit sehen, es schließen nun aber die Schweizer im Jahre 1291 einen ewigen Bund oder eine Eidgenossenschaft, um ihre Reichs-Unmittelbarkeit zu sichern. Albrecht I. sucht die Habsburgische Landeshoheit wieder herzustellen (Sage vom Rütlischwur, von Geßler und Tell), sein jäher Tod vereitelt aber weitere Unternehmungen. Deshalb zieht sein Sohn Leopold, der entschlossene Bruder Friedrichs des Schönen, mit einem glänzenden Ritterheere gegen die Schweizer, wird aber besiegt in der 1315 Schlacht bei Morgarten. 1500 Ritter werden erschlagen. Bald treten Luzern, Zürich, Zug, Glarus und Bern den, Bunde bei, und dieser sogenannte Bund der 8 alten Orte siegt abermals über die Österreicher in der 1386 Schlacht bei Sempach. Opfertod Arnolds von Winkelried. Nach einer dritten Niederlage bei Näfels (1388) verzichten die Habsburger auf ihre Besitzungen in der Schweiz außer Aargau und Thurgau. — Unter Maximilian I. trennen sich die Eidgenossenschaften völlig vom Reiche; ihre Unabhängigkeit von diesem wird im Westfälischen Frieden anerkannt. B. Die großen Konzilien. Das Ansehen des Papsttums wird durch den unglücklichen Ausgang des Kampfes zwischen dem Papste Boni-fazius Viii. gegen den König Philipp Iv. von Frankreich {1285—1314) bedeutend erschüttert. Dieser hat nicht nur die von dem Papste beanspruchte Entscheidung in einem Streite zwischen Frankreich und England zurückgewiesen, sondern auch den Papst in seinen aus Frankreich ihm zufließenden Einkünften Heinze, Beschichte. 8

3. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 102

1917 - Hannover : Helwing
— 102 . — 1096 1096 1268 -1270 Konrads Sohn, der 16 jährige Konrad in, zieht mit seinem Freunde Friedrich von Baden nach Italien. Er wird von Karl in der Schlacht bei Tagliakozzo (Skurkola) geschlagen, auf der Flucht gefangen (Frangipani) und mit Friedrich von Baden und vielen Getreuen in Neapel hingerichtet. Auf dem Schaffet überträgt Konrad seine Rechte auf Peter von Aragonien, den Schwiegersohn Manfreds. 1282 Sizilianische Vesper. Alle Franzosen in Palermo und auf Sizilien werden ermordet. Peter von Aragonien wird König von Sizilien, und Karl bleibt König von Neapel. -1099 E. Die Kreuzzüge. Veranlassung: Die Wallfahrten der Christen nach Jerusalem zum Heiligeu Grabe waren schon feit älterer Zeit fromme Sitte, sie wurden häufiger, seit Helena, Konstantins Mutter, die Kirche zum Heiligen Grabe erbaut hatte, und dauerten fort nach der Eroberung Jerusalems durch die Araber (636), welche die Wallfahrten zur Förderung des Handels benutzten. Seitdem aber die Fatimiden in Palästina herrschten, und noch mehr, feit die Seid schliefen 1070 Palästina erobert hatten, wurden die Wallfahrten gestört und die Pilger mißhandelt. An den Kreuzzügen beteiligten sich hauptsächlich die romanischen Nationen, wie überhaupt die Kreuzzüge ein romanisches Unternehmen waren und den Interessen des romanischen Papsttums dienten. Die Kreuzpredigten des Einsiedlers Peter von Amiens in Italien und Frankreich. 1095 Der Papst Urban Ii. fordert auf den Kirchenversammlungen zu Piacenza und Clermont zur Befreiung Jerusalems auf. „Gott will es." Die im Frühjahr 1096 aufbrechenden ungeordneten Scharen unter Peter von Amiens und dem Ritter Walter von Habenichts werden größtenteils in Ungarn und Bulgarien aufgerieben. Der erste Krenzzug. Führer: Der päpstliche Legat Adhemar von Puy, Gottfried von Bouillon, Herzog von Niederlothringen und seine beiden Brüder Balduin und Eustachius; Robert, Herzog von der Normandie, Sohn Wilhelms des Eroberers; Robert von Flandern; der mächtige Raimund von Toulouse; Botzmund von Tarent, Sohn Robert Guiskards, und sein Neffe Tankred. Alle Heere (zusammen 300000 Mann) vereinigen sich in Konstantinopel; die Fürsten leisten für alle künftigen Eroberungen dem griechischen Kaiser Alexius Komnenus den Lehnseid. Übergang nach Kleinasien. 1097 Nicäa wird erobert und der Sultan von Jkonium bei Doryläum besiegt.

4. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 103

1917 - Hannover : Helwing
— 103 — 1099 16. Juli 1147-1149 1189-1192 Balduin zieht über den Euphrat, erobert Edessa und gründet hier eine Grafschaft. 1098 Antiochia fällt nach neunmonatiger Belagerung durch Verrat in die Hände der Kreuzfahrer. Diese, in der eroberten Stadt von einem seldschuckischen Heer eingeschlossen, fallen aus-<die Heilige Lanze) und schlagen die Feinde in die Flucht. Botzmund gründet das Fürstentum Antiochien. Die Kreuzfahrer ziehen nach langer Rast in Antiochien die Küste entlang nach Jerusalem. Etwa 20000 Streiter erblicken die Stadt. Belagerung sechs Wochen lang. Jerusalem wird erobert. Schreckliches Los der Besiegten. Gottfried von Bouillon nennt sich „Beschützer des Heiligen Grabes". Erst der Bruder und Nachfolger Gottfrieds von Bouillon, Balduin I. 1100—1118, nennt sich König von Jerusalem. Dem aus einer Mischbevölkerung bestehenden Königreich sind die Grafschaften Edessa, Antiochien und später Tripolis lehnspflichtig. Der zweite Kreuzzug. Veranlagung: Die Eroberung Edessas durch die Seld-schucken 1144. Die Kreuzpredigten des heiligen Bernhard von Clairvaux. Teilnehmer: Die Könige Konrad Iii. von Deutschland und Ludwig Vii. von Frankreich. Das deutsche Heer wird wie das dieselbe Straße ziehende französische in Kleinasien aufgerieben. Die Könige gehen zur See ins Heilige Land, kehren aber nach einer vergeblichen Belagerung von Damaskus in ihre Staaten zurück. Der dritte Kreuzzug. Veranlassung: Der Sultan von Ägypten, Saladin, hat 1187 Jerusalem erobert. Ende des Königreichs Jerusalem. Teilnehmer: Kaiser Friedrich I. Barbarossa und die Könige Philipp Ii. August von Frankreich und Richard Löwenherz von England. Kaiser Friedrich unternimmt den Zug von Regensburg aus, zieht durch Ungarn, erzwingt den Durchzug durch das griechische Kaiserreich und überwintert in Adrianopel. 1190 fetzt er nach Asien über, erobert Jkonium und findet bald darauf seinen Tod im Fluß Saleph (Kalykadnus) in Cilicien. Sein Sohn, Herzog Friedrich von Schwaben, führt das zusammengeschmolzen Heer bis Akkon und stirbt bei Belagerung dieser Stadt. Die Könige von Frankreich und England, die inzwischen zur See angekommen sind, erobern Akkon 1191. Philipp kehrt nach Frankreich zurück, weil er sich mit Richard über die Teilung des Eroberten entzweit; auch die Deutschen

5. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 105

1917 - Hannover : Helwing
— 105 — 1270 Der siebente Krenzzug Ludwigs gegen Tunis scheitert an der Pest^ Ludwig stirbt. 1291 Akkou (Ptolemais), das letzte Bollwerk der christlichen Herrschaft in Palästina, wird von den Mamelucken erobert und zerstört. Einfluß der Kreuwge auf das Abendland. 1. Hebung des päpstlichen Ansehens und der Macht der Geistlichkeit; Vermehrung, des Reichtums der Kirche. 2. Sinken der Kaisermacht gegenüber den Reichsfür,ten und dem Papste. 3. Erweiterung der fürstlichen Hausmacht durch Heinifall von Lehen und Entfernung widerspenstiger Vasallen. 4. Veredelung des Rittertums; die geistlichen Ritterorden. 5. Emporkommen des Bürger- und Bauernstandes. 6. Belebung des Wandels (Venedig, Genua und Pisa) zwischen dem Abendlande und Morgenlande: Zunehmender Reichtum der Städte. Neue Handelswcge. Aufblühen des Gewerbes. 7. Erweiterung der Wissenschaften (Mathematik, Naturwissenschaften, Völkerkunde) und Förderung der Poesie. 8. In der letzten Zeit der Kreuzzüge Zunahme der Genußsucht, der Sitten- losigkeit und des Aberglaubens. Aus den Kreuzzügeu sind die geistlichen Ritterorden, eine Verbindung von Rittertum und Mönchswesen, hervorgegangen. Jeder Ordcu gliedert sich in drei Abteilungen: in dienende Brüder (Krankenpflege), Priester und Ritter. Alle legen die drei Mönchsgelübde (Armut, Keuschheit und Gehorsam) ab, und die Ritter fügen als-vicrtes Schutz den Pilgern und Kampf den Ungläubigen hinzu. Der Vorsteher des Ordens heißt Meister, Großmeister, Hochmeister. 1120 1. Johanniter (Italiener) oder Ritter des Hospitals von St. Johannes, das Kaufleute aus Amalfi 1048 stifteten. Kleidung: Schwarzer Mantel mit achteckigem, weißem Kreuz. Der Orden geht 1291 nach Cyperu, 1310 nach Rhodus (Rhodiserritter). Hier behauptet er sich gegen die Türken bis 1522 und erhält dann von Karl V. Malta (Malteser). Napoleon I. hebt 1798 den Orden ans, der 1812 wieder erueuert (Kraukeu- und Verwundetenpflege) wird. Katholische Malteser in Österreich, evangelische Johanniter in Preußen. 1118 2. Templer (Franzosen), genannt nach dem Ordenshaus au der Stelle des Tempels Salomos n-»d hervorgegangen ans einem 1118 geschlossenen Bunde von 9 französischen Rittern. Weißer Mantel mit rotem Kreuz. 1291 zum Teil nach Cyperu, zum Teil nach Frankreich, >vo der Orben große Heeresmacht, großen Reichtum und Grundbesitz erwirbt. Auf Drängen Philipps Iv. von Frankreich wird der Orden 1312 vom Papst aufgelöst. Veruichtuug des Ordens in Frankreich. 110 ) 3. Der Orden der Deut sch Herren, hervorgegangen aus dem von Bürgern aus Bremen und Lübeck gegründeten Marienhospital in Jerusalem und gestiftet von Herzog Friedrich von Schwabeu vor Akkon. Weißer Mantel mit schwarzem Kreuz. Unter dem Hochmeister Hermann von Salza geht 1230 ei» Teil der Ritter nach Preußen, das 1230—1283 erobert wird. 1291 wird der Ordenssttz nach Venedig, 1309 nach Marienburg in Preußen, 1457 nach Königsberg verlegt. 1525 wird das Ordensland Preußen säkularisiert, die katholischen Ritter gehen nach Mergentheim, wo der Orden 1809 aufgehoben wird.

6. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 81

1917 - Hannover : Helwing
— 81 — 919—1273. Ii. Periode. Von der Gründung des Teutschen Reiches durch Heinrich I. bis zu Rudolf von Habsbnrg. Das Deutsche Reich in seiner Bliüe. L Sie Lirchc. Das Papsttum richtet sich nach den Zeiten tiefen Verfalls im 10. Jahrhundert durch das Kaisertum Ottos I. und nachmals Heinrichs Iii. seit dem Streite mit Heinrich Iv. wieder auf. Das Wachstum der Papstesmacht war vorbereitet durch die Cluniacenser und ihre Kirchenreform, angeregt durch deu Abt Odo (927—941) von dem burguudischen Kloster Cluny. Die Cluniacenser wollen die verweltlichte Kloster- und Weltgeistlichkeit zu strengem kanonischen Leben zurückführen sowie die Simonie und die Priesterehe beseitigen und die Laieninvestitur, d. i. die Einsetzung geistlicher Würdenträger in ihre Stellen durch weltliche Herren, Fürsten und Könige, verhindern. Simonie heißt Ler Kauf geistlicher Ämter nach Simon dem Magier (Apostelgeschichte 8,18). „Kauf" von geistlichen Ämtern ist im weitesten Sinne zu nehmen, auch Zusicherung weltlicher Vorteile fallen unter diesen Begriff. Die Priester-ehe war früh schon für die drei oberen Grade der Geistlichen (Bischöfe, Presbyter, Diakonen), dann auch für die niederen untersagt, ohne daß jedoch die Ehelosigkeit (das Cölibat) allgemeines Gesetz geworden wäre, namentlich in Deutschland nicht. Gregor Vii. befreite den päpstlichen Stuhl von der Oberherrschaft des Kaisertums, und Innocenz Iii. erhob das Papsttum zu einer weltbeherrschenden Stellung. Zu der Machtstärkung des Papsttums hat derkampsdeschristentumsgegendenjslaminspanien und in den Kreuzzügen sehr viel beigetragen. Die streitbare Macht des Papsttums wurden die in dieser Zeit neugebildeten Mönchsund Ritterorden: 1. Die Karthäuser (1084), nach dem bei Grenoble gegründeten Kloster Karthusia genannt, lebten nach einer äußerst strengen Regel und wechselten fast nie ein Wort; 2. die Cisterzienser (1198), gegründet bei Dijon in Bnrgnnd, nach ihrer Ordenstracht die „weißen" Mönche genannt und 3. die Prämonstratenser, gegründet bei Laon, ebenfalls weiße Ordenstracht; beide Orden haben sich verdient gemacht durch ihre Kulturarbeit in wendischen Gebieten; 4. die Franziskaner oder Minoriten, die „grauen" Mönche, gestiftet von Franz von Assisi (1209); 5. die Dominikaner, gestiftet (1216) von Domiuikus in Kastilien, einem Zeitgenossen des Franz von Assisi; Predigermönche, die den ketzerischen Richtungen in der Kirche entgegentreten sollten. (Inquisition, Konrad von Marburg); 6. die Augustiner, durch Papst Alexander Iv. gestiftet (1256). Die letzten drei Orden bildeten die Bettelorden. Die Ritterorden: Johanniter, Templer, Deutschritter (S. 105). Die hohe Stellung des Papsttums rief angesichts der zunehmenden Verderbnis des Klerus eilte Gegenbewegung (Reaktion) in weiten Kreisen hervor. Auf politischem Gebiet bekämpfte Arnold von Brescia die weltliche Macht der Kirche (1155 auf dem Scheiterhaufen verbrannt); auf dem Gebiete des kirchlichen Lebens forderten die refor-matorischen Sekten der Katharer (Ketzer) am Rhein und der Waldenser in Südfraukreich (gestiftet um 1180 von Petrus Waldus aus Lyon) die Herstellung der Zustände der ältesten christlichen Kirche. Gegen solche Ketzerei wurde durch Papst Innocenz Iii. die Inquisition Aeinze, Geschichte. 6

7. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 115

1917 - Hannover : Helwing
1419 1438 1438 -1436 1740 1439 — 115 — Prag werden verdammt. Hus erscheint unter Zusicherung freien Geleits durch Sigismund. Trotzdem wird Hus gefangen und, weil er nicht widerrufen will, als Ketzer verurteilt. 1415 Hus wird zu Konstanz verbrannt, auch sein Freund Hieronymus von Prag 1416. 2. Beseitigung des Schismas (causa unionis) durch Absetzung aller drei Päpste und Wahl Martins V. (eines Römers) 1417, der allgemein Anerkennung findet. 3. Reformation der Kirche (causa reformationis) wird nicht durchgeführt, weil die romanischen Nationen die Neuwahl des Papstes vor Inangriffnahme der Reform gegen den Willen Sigismunds und der Deutschen durchsetzen. Martin löst nach unwesentlichen Zugeständnissen (Konkordaten) an die einzelnen Nationen 1418 das Konzil auf. Der Hussitenkrieg. Die Verbrennung von Hus versetzt seine Anhänger, die sich Hussiten nennen, in gewaltige Aufregung gegen Geistliche und Deutsche zunächst in Böhmen. Aufstand in Prag. Als nach Wenzels Tode (1419) Sigismund König von Böhmen werden soll, entbrennt der furchtbare Krieg. Die Hussiten erstreben: das Abendmahl in beiderlei Gestalt (sub utraque specie, Utraquisten, oder nach calix — Kelch, Kalixtiner) und politische Selbständigkeit. 1422 Sieg der Hussiten unter Ziska über Sigismund bei Deutsch-Brod. Nach dem Tode Ziskas (1424) übernehmen die beiden Prokope die Führerschaft der Hussiten. Verheerende Züge ins Reich: Schlesien, Lausitz, Sachsen, Brandenburg (Bernau), Franken. Bayern. Wagenburgen und Geschütze«^ Innere Streitigkeiten der Hnssiten. Schroffe Spaltung in eine fanatische Partei (Taboriten), die eine gänzliche Neugestaltung der sozialen Zustände nach dem Vorbilde der ersten Christen fordern, und eine gemäßigtere (Kalixtiner). Auf dem zur Beilegung der Hussitenkriege und zur Reform der Kirche berufenen 1431—1449 Konzil zu Basel wird den gemäßigten Kalixtinern in den Prager Kompaktaten Kelch und Predigt in der Landessprache zugestanden. Die Taboriten werden 1434 bei Böhmisch-Brod vernichtet (Tod der beiden Prokope). 1436 Sigismund hält feinen Einzug in Prag und wird als König von Böhmen anerkannt. C. Die Kaiser aus dem Hause Habsburg. Albrecht lt., Herzog von Österreich, Schwiegersohn Sigismunds , und Erbe der Luxemburger Lande: Böhmen mit Mähren 8*

8. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 127

1917 - Hannover : Helwing
der Reichsfürsten zu brechen und die Reichsverfassung umzugestalten. Franz vonsickingen und sein Freund Ulrich» von Hutten sind der Lutherscheu Kirchenreformation zugetan und wollen die Befreiung Deutschlands von Rom und ihre politischen Pläne gewaltsam durchsehen; Luther weist, solche Vermischung des Geistlichen und Weltlichen ab. Sickingen fällt in einer Fehde gegen den Erzbischof von Trier' (1523). Hutten stirbt bald darauf. b) Der Bauernkrieg 1524 — 1525 in Schwaben, ammittel-rhein und in Franken. Die Bauern verlangen in den sogen. 12 Artikeln u. a. Aufhebung der Leibeigenschaft und' der Fronden, freie Predigt des Evangeliums. Führer: Florian Geyer, Georg Metzler, der Ritter Götz von Berlichingeu. Georg Truchseß von Waldburg, Hauptmann des Schwä-bischen Bundes, bezwingt die Bauern. '' c) Der Aufstaud der Bauern und Wiedertäufer (Thomas Münzer in Mühlhausen) in Thüringen. Luthers Schrift „Wider die räuberischen und mörderischen Bauern". In der 1525 Schlacht bei Frankenhausen werden die Bauern von Johann dem Beständigen von Sachsen (Bruder und Nachfolger Friedrichs des Weisen) und Philipp von Hessen zersprengt. Der gefangene Thomas Münzer wird hingerichtet. d) Die Unruhen und Ausschweifungen der Wiedertäufer tu Münster 1534—1535. Diese werden erst nach Hinrichtung ihres Anführers des Gewaudfchneiders (Tuchhändlers) Johann Bockold von Leyden, und seiner Genossen (Knipperdolling, Krechting) unterdrückt, als der aus der Stadt vertriebene Bischof Münster zurückerobert hatte. Kurfürst Johann der Beständige von Sachsen (1525 —1532), Laubgraf Philipp von Hessen und mehrere norbbeutsche Städte und Fürsten vereinigen sich zum Schutze des Evangeliums im Torganer Bündnis einem Bunbe katholischer Reichsfürsten gegenüber, die den religiösen Neuerungen entgegentreten wollen. Erster Reichstag zu Speier. Güüstiger Reichstagsabschied. Jeder Reichsstand' soll in Sachen des Wormser Ediktes so leben, regieren und es halten, wie er .es gegen Gott und Kaiserliche Majestät zu verantworten sich getränt. Zweiter Reichstag zu Speier. Infolge der Machtstellung Kaiser Karls (S. 119) setzen Ferdinand und die katholischen Stände folgenden Beschluß, durch: Die Stände, die bisher das Wormser Edikt gehalten haben, sollen es auch ferner halten, in den anderen Land-

9. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 131

1917 - Hannover : Helwing
— 131 — Franz verzichtet zum zweitenmal im Frieden zu Cambray (1529) auf Italien, behält aber Burgund. Das Jahr darauf empfängt Karl zu Bologna vom Papste die Kaiserkrone. Im dritten und vierten Kriege hat sich Franz mit den Türken verbündet; aber des Kaisers Vordringen in Frankreich nötigt ihn endlich zum 1544 Frieden von Crespy, in dem er für immer auf Italien, Karl auf Burgund (die Bourgogue) verzichtet. 2. Die Türkenkriege zur Zeit Karls Y. Sultan Soliman der Prächtige (1520—1566) hat die Johanniter aus Rhodus (S. 105) vertrieben (1522), Belgrad erobert und besiegt in der 1526 Schlacht bei Mohäcs (am rechten Ufer der Donau, oberhalb der Mündung der Drau) König Ludwig von Ungarn und Böhmen. Ludwig fällt, und ihm folgt Ferdinand von Österreich (S. 119), der Gemahl von Ludwigs Schwester Anna, in Böhmen und Ungarn. 1529 Soliman belagert Wien: aber die tapfere Verteidigung der Stadt bestimmt ihn zum Rückzug. 1532 fällt er wieder in Ungarn ein, kehrt aber auf die Kunde von der Einigung der Deutschen abermals zurück. 1535 Karl unternimmt einen glücklichen Zug nach Tunis gegen die von den Türken unterstützten Seeräuber. Er erobert Tunis und befreit 20000 Christenfklaven. Ein Zug gegen Algier 1541 zur Bestrafung der Seeräuber wird durch Seestürme vereitelt. Ii. Die Gegenreformation und die Zeit der Keligionskämpfe bis ;um Ausbruch des großen Krieges. 1540—1648. Die römische Kirche beginnt gegen die schnell sich aus-breitende Reformation den Kampf und wird darin unterstützt a) durch den Jesuitenorden.^gestiftet von dem Spanier Ignatius von Loy6la, bestätigt 1540). Organisation: General in Rom, Provinziale, Superiore, Rektoren, Brüder. — Die drei Mönchsgelübde und unbedingter Gehorsam gegen den Papst. — Jesuitenkollegien. Hauptziele: Stärkung der Papstmacht, Ausrottung des Protestantismus und Bekehrung der Ungläubigen. — Mittel: Predigt, Beichte (der geheime Vorbehalt reservatio mentalis, Jesuitenmoral), Jug endunterricht in jesuitischen Gymnasien', auf der jesuitischen Universität Ingolstadt, pomphafte Ausstattung der Gotteshäuser, des Gottesdienstes und der Prozessionen. 9*
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