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1. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 277

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
277 in der Mitte des Landes in fruchtbarer Ebene, Sitz eines katholischen Bischofs, mit prächtigem Dom auf steilem Felsen. Nassau am rechten Ufer der Lahn; 1667 E.; ihr gegenüber die Burg Stein, aus welcher der Freiherr von Stein hervorgegangen; am Fuße derselben das am 9. Juli 1872 enthüllte Steindenkmal. — Ems, roman- tisch in dem eingeengten uuteren Lahnthale gelegen, 6104 E., mit berühmten Bädern und prachtvollem Kurhause. — Dillenburg, 3642 E., Montabaur, 3350 E. und Usingen, 2423 E., haben Lehrerseminare. Die ehemalige Freie Reichsstadt Frankfurt, außerordentlich günstig gelegen in dem weiten und fruchtbaren Mainthal zwischen Taunus und Odenwald, wo der Main mit seinen Nebenflüssen (Nidda und Kinzig, sowie den südlichen) die Verkehrs- thore zwischen dem S. und N., W. und O. Deutschlands öffnet und so die Stadt zur wichtigen Vermittlerin erhebt. So ist es natürlich, daß Frankfurt nicht nur von commereieller, sondern auch von politischer Bedeutung und für lange Zeit Hauptsitz für die Leitung der deutschen Angelegenheiten und seit dem 16. Jahrh. Krönuugsstadt der Kaiser geworden. Die Stadt hat mit der auf dem linken Mainufer liegenden Nebenstadt Sachsenhausen 103,315 E. Die Straßen der ältesten Stadttheile sind eng und finster; die frühere durch Thore verschließbare Judengasse ist verschwunden; diö Zeil und die neueren Straßen sind breit und elegant, wie die lange Straße im O., die Mainzer Straße im W. Auf dem mit großartigen Gebäuden umsetzten Roßmarkte steht das Monument Gutenberg's, am Eingang zum Theaterplatz die Statue Goethe's, auf dem sog. Hirsch graben sein mit einer Marmortafel geziertes Ge- burtshaus. In dem Thurn- und Taxis'schen Palais tagte die Bundesversammlung. Im Dom der Altstadt predigte Bernhard von Clairvaux den Kreuzzug, in ihm wurden die Kaiser gekrönt. In dem dreigiebeligen Rathhaus wird die Goldene Bulle aufbewahrt und befindet sich der Römersaal mit den Bildnissen der deutschen Kaiser. In den Räumen der Paulskirche tagte 1848 die National-Versammlung. Auf der nach Sachsenhausen führenden Mainbrücke steht das Standbild Karls d. Gr., unter welchem, wie unter seinen Nachfolgern, Frankfurt als Hauptstadt von Ostfranken (Deutschland) galt. Sehr schöu ist der in neuerer Zeit angelegte Palmengarten. Friedensschluß 10. Mai 1871. § 70. Ii. Das Königreich Sachsen. 272,23 Qm. 2,760,416 E., incl. über 50,000 Katholiken, a Qm. 10,000 E. Das Königreich Sachsen, seiner Gestalt nach ein spitzwinkliges Dreieck, umspannt das von dem Hauptkamme des Lausitzer-, Elbsandstein- und Erzgebirges bis zum Beginn des norddeutschen Tieflandes sich allmälig absenkende Berg- und Hügelland. Das Erzgebirge besteht, seiner einför- migen Oberflächengestalt entsprechend, aus krystallinischen Schiefergesteinen (Gneiß, Glimmer- und Thonschiefer), ist stellenweise von Porphyr, Basalt und Silber-, Zinn- und Eisenerzgängen durchsetzt, bis zur Höhe von 390 m. von 32,5 m. mächtigen Diluvialschichten bedeckt und gehört an seinem Rande zwischen Werdau und Hainichen 10 Ml. lang von Sw. nach No. der Steinkohlenformation an. Der aus jenen Gesteinen durch Verwitterung gebildete Boden ist an sich fruchtbar, aber die Schicht der Ackerkrume ist zu dünn und die Lage des Berglandes zu hoch, um zum Feldbau besonders ge- eignet zu sein. Der Grubenbetrieb in den erzhaltigen Bezirken und die zu Zeiten geringerer Ausbeute desselben eingeführte Industrie der Spitzenklöppelei und Weberei hat eine sehr zahlreiche Bevölkerung entstehen lassen. — Auch das Quadersandsteingebirge zu beiden Seiten der Elbe und das vor-

2. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 286

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
286 Basaltkuppen durchsetzt, obwohl er sonst fast gar keine krystallinischen und älteren Eruptivgesteine besitzt. Auch Mineralquellen finden sich hin und wieder. Die Höhe und der größere Theil des Südabhanges besteht aus hellfarbenem Kalk und Dolomit und ist deshalb unfruchtbar, der nördliche steile Abhang mit seinem Vorlande aber aus bituminösem Mergel, dunklem Kalk, Thon und Sand, auf dessen vielgestaltigem und fruchtbarem Boden prächtige Wälder und Felder und ein Kranz wohlhabender Orte sich aus- gebreitet, und, da er auch Schichten von Eisensandstein enthält, bedeutender Bergbau und Hüttenbetrieb entwickelt haben. — Auch der Fränkische Jura, so weit er hierher gehört, enthält eisenhaltigen Sandstein, wie in den Ell- wanger Bergen, sowie in der Keuperformation Gypsstöcke und Steinsalzlager, wie bei Schwäbisch Hall. Das Stammschloß der Grafen von Würtemberg, die Burg Wirtine- berg, stand auf dem Rothenberg über Cannstadt. Von hier aus er- wetterten sie allmälig ihr Gebiet und erwarben 149,5 den Herzogstitel (Eberhard V. mit dem Barte, „der reichste Fürst"). Der 1803 zum Chur- sürsten erhobene Friedrich I. trat 1806 dem Rheinbunde bei und erhielt dafür außer Länderzuwachs den Königstitel. 1. Der Neckarkreis, sehr fruchtbar (Keuper) und stark bevölkert, ä Qm. 9083 E. Stuttgart, Haupt- und Residenzstadt, 107,000 E., liegt reizend in einem Thal- kessel des Nesenbaches, umgeben von bewaldeten und rebenbedeckten Bergen, 1 Stunde vom Neckar. Sie besteht aus der engen und winkeligen Altstadt und einer eleganten Neustadt. In jener befindet sich zwischen der Stiftskirche und demalten Schlosse der Schillerplatz mit dem Standbild Schillers, in dieser die Königsstraße, das schöne neue Schloß, die Karlsschule und das Museum. Geburtsort Hegels. % Ml. südlich liegt das ehemalige Schloß Hohenheim, jetzt Forstakademie. Cannstadt, 15,000 E. 3/4st. nördlich von Stuttgart, an dem hier schiffbaren Neckar und dem Vereinigungspunkte mehrerer Bahnen in reizender Gegend, sehr ge- werbthätig, ist zugleich Kur- und Badeort; in der Stadt und Umgegend mehr als 40 warme salinische Quellen. — Nordöstlich davon an der Rems Waiblingen in wein- und getreidereicher Gegend swaiblinger — Ghibellinen). Lndwigsbürg an der Mündung der Rems in den Neckar, auf 292,5 m. 900' hohem Plateau, zweite Resi- deuz mit fchönem und großem Schloß, 14,000 E. In der Nähe die ehemalige Festung Hohenasperg, in welcher Schubart 10 Jahre geschmachtet, jetzt Staatsgefängniß. Eßlingen, 19,000 E., in schöner Gegend am Neckar, ehemalige Freie Reichsstadt, mittelalterlich gebaut, mit vorzüglichem Obst- und Weinbau und Fabriken mechani- scher und optischer Instrumente. Weil an der Würm. Das nahe Dörfchen Magstatt ist der Geburtsort Kepler's. Marbach auf einer Höhe, am Einfluß der Murr in den Neckar, Geburtsort Schiller's. Heilbronn, 21,000 E., in einem äußerst fruchtbaren und milden Thalkessel des Neckars, alterthümlich, mit schöner gothischer Kirche. In einem noch vorhandenen viereckigen Thnrme am Neckar saß 1525 Götz von Berlichingen gefangen. „Käthchen von Heilbronn" gehört nur der Dichtung an. Die Schiffahrt ist von hier ab beträchtlich. In der Nähe bedeutende Gypsgrubeu. — Weinsberg unter den Ruinen des gleichnamigen Schlosses, das Conrad Iii. im Jahre 1110 be- lagerte, hat ansehnlichen Weinbau. Jagsthauseu, im N. des Kreises, Geburtsort von Götz von Berlichingen. Jagstfeld, bedeutende Saline. 1

3. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 288

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
288 Der Schwarzwald besteht in seiner gesammten Basis hauptsächlich aus Gneiß, Granit und Porphyr; diese ist aber nördlich vom Quellgebiet der Murg so mit Bundsandstein überdeckt (§ 43a.), daß sie nur sehr vereinzelt in den tiefsten Thälern zu Tage tritt. Auch zwischen Murg und Kinzig bildet der Bundsandstein alle höheren Berge und Plateaux, während die Thäler jedoch Granit und Gneiß zeigen; im S. treten die krystallinischen Ge- steine immer häufiger auf und bilden Kuppen, schroffe Felsen und euge Felsen- thäler, wie das Hölleuthal oberhalb Freiburg. Die hochgelegenen Sand- steinplateaux sind natürlich quellenarm, unfruchtbar, mit Nadelholz oder Moor bedeckt und fast unbewohnt, während die Granitgebiete reich an Quellen mit starkem Gefäll, mit Laubholz, Wieseu und Feldern und mit Ortschaften be- deckt find, sowie durch ihre Erzgänge Veranlassung zum Bergbau, wie in dem südwestlichen von der Wiese durchströmten Gebiet, und durch ihre kalten und warmen Mineralquellen zur Errichtung von Bädern, wie Baden-Baden (Wildbad s. Würtemberg) u. a., gegeben haben. Die Kohlenformation ist nur dürftig vertreten. Den Hauptreichthum des Gebirges bildet der Wald, über desfen mannichfache Verwerthnng schon in § 43 die Rede gewesen. Am dichtesten drängen sich die kleinen industriereichen Städte, sowie die acker- bautreibenden Dörfer an dem meist mit fruchtbaren Diluvialgebilden über- deckten Rande des Gebirges zusammen, während der Handel natürlich am Rheinstrom und den größeren Nebenflüssen desselben blüht. Berthold der Bärtige, von den Grafen von Breisgau abstammend, erbaute im 11. Jahrh. in der Nähe von Freiburg die Burg Zühringen. Von ihm stammen die Grafen von Zähringen, welche nach beträchtlicher Aus- dehuung ihrer Besitzungen 1130 den Titel Markgrafen von Baden an- nahmen. Einer derselben, der Markgras Georg Gottfried von Baden- Durlach verfocht die Sache des unglücklichen Friedrichs V. von der Pfalz im dreißigjährigen Kriege. Markgraf Karl Friedrich vereinigte nach mehr- fachen Theiluugeu das badische Stammland, das in Folge der Napoleonischen Kriege bedeutend vergrößert und 1806 zum Großherzogthum erhoben wurde. Die politische Eiutheiluug des Landes hat sehr oft gewechselt; jetzt ist es in 11 Kreise getheilt, die nach den folgenden mit * bezeichneten Städten benannt werden; wir behalten die frühere Eintheilung in nachstehende 4 Kreise bei. 1. Der Mittelrheinkreis. Karlsruhe* (Carlsruhe), Haupt- und Residenzstadt, 43,000 E., Iv2 St. vom Rhein entfernt, in sandiger Gegend, im Nw. vom Hartwalde umgeben, 1715 nach der Laune des Markgrafen Karl Wilhelm hier angelegt und nach ihm benannt, mit 11 gradlinig und fächerartig von dem halbkreisförmigen Schloßplatz aus ermüdend regel- mäßig laufenden Hauptstraßen, die von anderen quer durchschnitten werden. In dem Schloßgarten steht Hebels Denkmal. Die polytechnische Schule hat einen ausgebreiteten Ruf. Die entfernteren Umgebungen sind sehr schön. Durlach, 1 Stunde östlicher, die frühere Residenz, in fruchtbarer Ebene, hat Fayencefabriken. Bruchsal, 11,000 E., an der rechtsrheinischen Eisenbahn, nördlich, ehemals Sitz des Fürstbischofs von Speier. — Pforzheim, 23,000 E., an der Enz, eine der wichtigsten Fabrikstädte des Landes, mit berühmten Bijouteriefabriken, Eisen-

4. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 275

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
275 Die Hohenzollerschen Lande. 203/4 Qm. 66,614 E., wovon ca. 2000 Evangelische. Die Hohenzollerschen Lande an der Schwäbischen Alp, dem oberen Donau- und Neckarthale, seit 1850 Preußen einverleibt, gehören als Regie- rnngsbezirk Siegmaringen administrativ zur Rheinprovinz. Siegmaringen, im südlichen Theile an der Donau, 3732 E., mit einem fürst- lichen Schlosse. _ Hechingen im nördlichen Theile, 3491 E. Eine Stunde südlich liegt auf 865 In. 2660' hohem Basaltberge, dem Hohen Zollern, die Stammburg der Hohen- zollern, von Friedrich Wilhelm Iv. restaurirt; ihr gegenüber auf einem Felsenvor- sprunge das Kirchlein Maria Zell. 11. Äie Provinz Hessen-Nassau. 288 Om. 1,469,902 E., fast V4 Katholiken, a Qm. 5104 E. Sie besteht aus dem ehemaligen Chursürsteuthum Hessen, dem ehemaligen Herzogthum Nassau, einigen von Baiern und Hessen-Darmstadt abgetretenen Gebietsteilen, der Freien Stadt Frankfurt und dem ehemaligen Hessen-Hom- burgischen Amt Homburg. Physisch umfaßt dieselbe 1. das Hessische Bergland, ein gegen 325 m. hohes Plateau, von einzelnen Bergen überragt, wie der Meißner 735 m. 2240', und von Thälern unregelmäßig durchschnitten, wenn sich auch zwei Hauptrichtungen derselben, nach N. und nach S., unterscheiden lassen, vorherrschend aus Buntsandstein bestehend, hin und wieder mit Keuper, Muschelkalk und Braunkohlengebilden bedeckt und vielfach von Basalt durch- Krochen, der schöne Kegelberge bildet, mit Ausnahme der milderen und frucht- baren Thäler, wie der Schwalm und Wetter und dem südlichen Mainthal rauh und nicht sehr ergiebig; 2. die Rhön (zum Theil), die auf buntem Sandstein und Muschelkalk theils Basalt- und Phonolitkegel, theils Berge von solchem Gestein mit abgeplattetem und moorigem Rücken trägt, mehr zur Viehzucht, als zum Feldbau geeignet (§ 38); 3. den zum Rheinischen Schiesergebiet gehörenden Taunus, der gleichfalls basaltisch durchsetzt ist und durch feinen Waldreichthum, eine besonders große Anzahl Mineralquellen und durch den an seinen Südabhängen gedeihenden Wein sich auszeichnet (§ 44). 1. Regierungsbezirk Cassel, a. Unterhessen. Bassel (Kassel), 53,045 E., liegt günstig und aumuthig in einer beträchtlichen Erweiterung des unteren Fuldathales, die von dem Reinhards Walde im N., dem Kaufunger Walde im O., der Söre im S. und dem Habichtswalde im W. ein- gerahmt ist, an der Verkehrsstraße zwischen Lahn und Weser. Die Stadt ist mit Ausnahme der Altstadt meist schön und regelmäßig gebaut, hat mehrere bedeutende öffentliche Plätze, wie den runden Königsplatz, den großen Friedrichsplatz, von dem 18*

5. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 589

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
Die Zeit der staatlichen Umwälzungen. 589 von Gold flössen während dieser schimpflichen Verhandlungen in die Taschen der republikanischen Emporkömmlinge, die mit stillem Triumphe diesen stolzen deutschen Fürstenstand zu ihren Füßen sahen. Im Februar 1803 wurde denn die Teilung durch den Reichsdeputationshauptschluß zu Regensburg vollzogen. Er vernichtete 112 geistliche Staaten und Reichsstädte und verteilte über 2000 Qudratmeilen mit 3 Millionen Einwohnern unter die weltlichen Fürsten. Von den Reichsstädten blieben nur Lübeck, Hamburg, Bremen, Augsburg, Ulm und Nürnberg bestehen, auch das Ende der Reichsritterschaften war gekommen, die meisten ihrer Gebiete gingen in denen der größeren Landesherren auf. Die geistlichen Kurfürstentümer Köln und Trier hörten völlig auf, gleichzeitig wurden Baden, Würtemberg, Hessen-Kassel und Salzburg zu Kurfürstentümern erhoben. Preußen bekam für seine linksrheinischen Besitzungen die früheren Bistümer Hildesheim, Paderborn, Erfurt, Teile von Münster, eine Anzahl Abteien und Reichsstädte (Goslar, Nordhausen), für 50 Quadratmeilen Verlust zusammen 230 Quadratmeilen Gewinn. 8. Die goldenen Tage von Weimar oder die Blütezeit der deutschen Litteratur. Die deutsche Nation blieb gleichgültig und stumm, als alle die schönen Städte längs des Rheines, wie Speier, Worms, Mainz, Aachen, Köln, die bevorzugten Schauplätze ihrer großen Kaiserzeit, an die Fremden verloren gingen, und gegen die Regensburger Beschlüsse erhob sich keine Hand. So tief wie damals hatte das Bewußtsein von einem gemeinsamen Vaterlande doch noch niemals gestanden. Die große Masse des Volkes in jenen kleinen Gebieten hatte damals keine wirkliche Vaterlandsliebe und in den geistlichen Landen nicht einmal Anhänglichkeit an ein Herrschergeschlecht. Als Napoleon 1804 geruhte, seine getreuen deutschen Rheinlande zu besuchen, glich seine Reise von Aachen über Köln nach Mainz einem Triumphzuge. Die Gemahlin des Dichters Friedrich Schlegel schreibt darüber: „Was du in den Zeitungen lesen kannst, ist nur ein Schatten! Nie habe ich solche Feste gesehen. Nirgend in der Welt können sie auch so wohl eingerichtet sein, als wo die katholische Geistlichkeit leitet und präsidiert. Diese allein hat noch Sinn und Geschmack für wahre Feierlichkeiten, für Würde, Pracht und Freiheitt. Der Jubel des Volkes war so groß, daß die Kölner Bürger dem Kaiser die Pferde ausspannten und selbst den Wagen zogen. Der Kaiser grüßte mit großer Freundlichkeit." Die gebildeten Deutschen waren in künstlerische und litterarische Dinge vertieft, wie niemals vorher und nachher. Denn in diesem Jahrzehnte des Umsturzes entfaltete sich die deutsche Dichtung in ihrem höchsten Glanze. In breiter Ausführung schilderte Goethe

6. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 457

1842 - Dresden : Schmidt
Deutschland. Baiern. 457 St. Lorenzkirche, wegen ihrer Größe, ihrer Glasmale- reien rc. merkwürdig. Auf dein Kirchhofe der Johannis- kirche sind die Gräber von Hans Sachs und Albrecht Dürer. Ausgezeichnet sind die vielen öffentlichen Spring- brunnen, zum Theil mit kunstreichen Figuren geziert. Nürn- berg hat 41,000 E., deren Kunstfleiß hochberühmt ist. Von hier aus sind schon seit Jahrhunderten die wichtigsten Kunst- erfindungen in alle Welt gegangen und noch immer ist hier der Kunstsinn nicht erstorben. Wer kennt nicht die Nürn- berger Spielwaaren und Lebkuchen? Aber auch andere mannichfaltige Fabrik- und Manufakturwaaren werden gelie- fert und in die entferntesten Weltgegenden versendet. Da- hin gehören: Drechslerwaaren, Draht-, Eisen - und Stahl- waaren, Farben, Fayence, Gold- und Silberwaaren, Leder, Papier k. Die Umgegend liefert vielen Tabak, Hopfen, Buchweizens. Mit den Vorstädten Gostenhof und Wöhrd hat Nürnberg 2 Stunden im Umfange. Nahe liegt das Dorf Pappenreuth mit uralter Kirche. Eine Eisen- bahn führt von hier nach Fürth, das am Einst, der Peg- nitz in die Regnitz liegt, 16,700 E. hat und gewaltiges Fa- brikwefen treibt in Metall, Glas, Spiegeln, musikal. und mathem. Instrumenten, Leder, Klaviersaiten, Papier, Blei- stiften, Spielsachen ic. Fürth ist Hauptplatz für die Juden (4,000), die hier sogar eine gelehrte Schule und Druckerei haben. Schwab ach an der Schwabach, eine der wichtig- sten Fabrikstädte von 9,000 E., welche Tuch, Papier, Kat- tun, Tabak, Gold- und Silbertressen, Lichte, Seife rc. lie- fern. Roth an der Rednitz, 2,500 E. Tressen, Band, Glas, Draht, Tuch rc. Gunzenhausen an der Altmühl, 2,500 E. Wein- und Hopfenbau. Röm. Ruinen, die sogenann- te Phalecke oder Teufelsmauer. Weißenburg ander Rezat, 4,000 E. Wollenzeug, Leder, Tabak, Gold- und Silberdraht. Röm. Wall. und Spuren des Kanals, den Karl d. G. zur Vereinigung der Altmühl und Rednitz an- zulegen begann. Gräber der Urzeit. Nahe bei der Stadt die Bergfeste Wülzburg. Pappenheim, 2,000 E., Hst. einer gleichnamigen Grafschaft. N ördlingen an der Eger, 6,000 E. Kirche mit hohem Thurm. Wollenwaaren, Leinwand, Teppiche, Leder. Handel mit Getreide. Schlacht 1634. Dettingen und Wa llerstein, Hauptörter gleich- namiger Fürstentümer, von 4,000 und 1,500 E. Schil»
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