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1. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 142

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
142 Zustände unseres Volkes von der Zeit Konrads I. Tänze aufführen ließen, Taschenspieler, die Feuer fraßen und mancherlei Kunststücke zu machen verstanden, welche heute noch von Meßkünstlern gezeigt werden, Krafthelden, die sich in allerlei körperlichen Kraftübungen zeigten, auch paarweise als Fechter auftraten und sich für klingende Münzen blutige Wunden schlugen, Puppenspieler, die ihre Puppen an Fäden bewegten und ihnen Reden in den Mund legten, Possenreißer und Tänzer, unter ihnen auch Frauen, vor allem aber Musikanten, die mit ihren Harfen und Fiedeln, Trompeten und Pauken bei keiner öffentlichen Belustigung fehlen durften. Wie gern gesehen die Spielleute bei festlichen Veranlassungen auch waren, so standen sie doch eigentlich nicht in Achtung. Liederliches Leben und Trunksucht wurde manchem Spielmann zum Vorwurf ge-nmcht. Ihre Heimatlosigkeit und Besitzlosigkeit, ihr Leben ans fremder Leute Taschen setzte sie tief in der Achtung anderer herab. Namentlich der Geistlichkeit war ihr ganzes Gewerbe ein Greuel. Die fahrenden Sänger des Mittelalters haben wir'als diejenigen zu ehre», die den Sinn für das Volkstümliche im deutschen Volke nicht ganz untergehen ließen, als Geistlichkeit und höfische Kunst gleichzeitig an der Untergrabung dieses Sinnes arbeiteten. 7. Die Gäste und ihre Aufnahme in den Burgen. Während die Ritter oft auf Thaten oder Abenteuer in die Ferne zogen, mußteu die Frauen daheim in den engen beschränkten Mauern bleiben, iin einzigen Umgang mit ihren Kindern und der Dienerschaft und denen, so die Bewachung des Schlosses anvertraut war, rauhen und niederen Kriegsknechten, die hinter den Schießscharten — denn dort in der Mauerdicke fanden sich die Schlafstätten — geboren waren. Um ihre Sehnsucht zu befriedigen, blieb den Frauen nichts übrig, als von ihrer Höhe herunter, Gefangenen gleich, durch die nnverglasten, engen Schartenfenster in das weite Land hinauszuschauen, am Fenster ihren Aufenthalt zu nehmen und von da die Dinge zu beobachten, die sich unten im Thal oder auf der nahen oder fernen Straße ereigneten. Daher sehen Ritter und Pilger, wenn sie auf ihrem Wege sich dem Schlosse nähern, so häufig: droben in den Fenstern wohl manche schöne Maid. Das Auge der Hinausschauenden erglänzte vor Freude, wenn es in der Ferne herankommende Leute sah, mochten es auch nur wandernde Spielleute sein, die kamen und an das Thor klopften, um Obdach für die Nacht zu bitten. Es gab etwas zu erzählen, zu reden und zu besprechen, woran die Unterhaltung noch zehren konnte, wenn

2. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 123

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
und der Hohenstaufen. 123 verderblichen Unwettern setzen; das ist begreiflich, da hinterher noch Leute zogen, die nur in Hoffnung auf Beute sich angeschlossen, verwegene Gesellen, leichtfertige Dirnen in Menge, die hie und da feldmäßig geordnet, mit Keulen bewaffnet und unter eigner Fahne erschienen. 6. Die Lager. Sobald man Halt machte, um über Nacht zu ruhen, warfen Ritter und Soldaten ihre Schilbe auf die Erde und legten sich darauf zum Schlafe nieder. Gewöhnlich warb zunächst auf Anweisung des Marschalls ein Lager auf freiem Felde rund oder viereckig abgesteckt und in Feindesland mit Wall und Graben befestigt, ganz nach der Römer Weise. Schmiede und Handwerker sowie die Schar der Kaufleute bilbeten mit ihren Zelten und Werkstätten eine Art von Vorstabt. Durch Sonderung von Quartieren wurden, gleichsam Straßen und Thore hergestellt; in der Mitte staub das Zelt des Herrschers, einem Tempel ähnlich und von erstaunlicher Größe. Friedrichs I. Zelt, das er vom König Heinrich Ii. von England zum Geschenk erhalten hatte, konnte kaum aus drei Wagen befördert werden. Oft war es so kostbar und prächtig mit gestickten Figuren ausgeschmückt, daß es durch lederne Decken gegen Regen geschützt werden mußte. Rings um das Zelt des Königs hatten die Befehlshaber und Vornehmen in der Reihe, wie es jedem zukam, ihre Zelte aufgeschlagen. Die Ritter lebten angenehm und heiter in Zeltgenosfenschasten, Übten sich wohl in den Waffen, um jeden Augenblick zur Schlacht bereit zu sein. 7. Die Aufrechthaltung der Ordnung. Schwer war es, in einem aus so vielen verschiedenartigen Bestandteilen zusammengewürfelten Heere während der Ruhezeit Frieden und Ordnung aufrecht zu halten. Oft mußten die Einwohner ] zur ver zweifelten Selbsthülfe schreiten. Hauptsächlich kam es darauf an, der Streitlust der Ritter und der Knechte einen Zügel anzulegen, und für die rauflustige Gesellschaft konnte keine Strafe zu streng erscheinen. Zu vielen Unordnungen gaben auch die Weiber im Heere Anlaß, bereu sittenloses Treiben selbst bei Kreuzfahrten nicht zu bänbigen war. Sie würden gefesselt, geschoren, gebrandmarkt, es wurden ihnen die Hände auf den Rücken gebunden, Stockknechte peitschten sie durch und führten sie überall umher, um die Übrigen durch den Anblick abzuschrecken. Während man das Lagerleben benutzte, die Soldaten auszubilden und Schießübungen anzustellen, wurden verhältnismäßig wenig Sicherheitsmaßregeln gegen einen nächtlichen Überfall getroffen, da man diesen noch immer für wenig ritterlich hielt. Eine Schildwache hatte wohlgerüstet das Eigentum des schlafenden Heeres zu hüten. Die Helden meldeten sich freiwillig und wählten ihre Begleitmannschaften aus; sie ritten auf Kundschaft, vertrieben sich die Zeit mit Musik und waren froh, wenn endlich ein Posauuentou und das Morgenlied des Wächters den Anbruch des Tages an-kündete, der auch das ganze Heer aus dem Schlafe weckte. Ein Herold des Feldherrn rief dann ans, ob mau den Tag noch rasten oder weiter marschieren solle. 8. Die Verabredung des Kampfes. Eigentümlich ist es, wie der alte Brauch der Germanen, Tag und Ort der Schlacht mit dem Feinde zu vereinbaren, noch im Mittelalter zuweilen geübt ward. Die Schlacht galt eben als ein Zweikampf, in dem ein Gottesurteil zwischen den Gegnern entscheiden sollte. Es wurden Sicherheiten gegeben, daß bis zu dem bestimmten Termine der Friede nicht gebrochen werde; jeder Feldherr bedrohte seine L-oldaten, falls sie vorher Feindseligkeiten verübten, mit dem Galgen. Nahte der Schlachttag, so herrschte in beiben Heeren die größte Emsigkeit; die Werbe würden gestriegelt, die Helme blank geputzt, die Rüstungen gescheuert, die Schwerter geschliffen; die Schleuberer gossen bleierne Kugeln, und die Schützen füllten

3. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 309

1842 - Dresden : Schmidt
Italien, ©teilten. 309 le, die Kirche des heil. Joseph, das Kloster des heil. Franz, das Zeughaus. Anstalten: Univ. mit einer der ausge- zeichnetsten Sternwarten, Museum, botan. Garten, mehre- re Akademien. Gewerbe: Palermo ist der Mittelpunkt des Handels und der Industrie von ganz Sicilien. Außer den Seidenmanufacturen verdienen noch die Gold- und Silberarbeiten, ingleichen die Gerbereien Erwähnung. Der Handel bezieht sich auf Versendung der Landesprodukte. Monte Pellegrino, 4 Stunde von der Stadt mit einer Kapelle der von den Sicilianern hochverehrten heil. Kosalie. La Baggaria, Dorf mit vielen Villen der vornehmen Palermitaner. Lustschloß Favorita. Villa Morreale (Montreale), 13,000 E.; Kathedrale; Mandelbau. Die Straße von hier nach Palermo geht gleichsam durch einen Lustgarten. Mit der Schloßglocke wurde die berüchtigte Vesper geläutet (1282). Termini, 15,900 E.; Hafen; warme Bäder. Tusa; Handel mit Kork und Pantoffelholz. Oestlich von Palermo liegt: - 2) Int. Messina (sonst Messana), an der Meeren, ge, mit 46,000, nach Andern mit 75,000 E. Ein herrli^ cher Kriegshafen; nach dem Erdbeben regelmäßig aufgebau und durch mehrere Kastelle beschirmt. Die Domkirche und das große Lazareth Loggia (Lodschia), aus einem Felsen im Meere erbaut, sind Hauptgebäude. Man treibt starken See- handel, insbesondere mit Seide, Oel, Südfrüchten und Ge- treide. Die Messe ist berühmt. Taormina, 3,200 E- Alterthümer; Marmor. Melazzo, 5,000 E.; fester Ha- fen. Thunsischfang. Randazzc, 14,000 E- Produkten- handel; Schwämme. Castro Reale, I1,090e Wein.— In der Nähe liegen die 11 Liparischen Inseln, reich an Wein, Oel und Südfrüchten. 1) Die größte, Lipari, 15,000 E. mit einer Stadt gl. N. 2) und 3) Volcano und Volcanello, brennende Vulkane. 4) Stromboli, desgleichen. 5) Lisca bianca. 6) Basi luzzo. 7) Pa- nari. 8)Salini. 9)Alicur. 10) Felicur. 11)Usti- ca. Südlich von Messina liegt: 3) Int. Catania, zwischen dem Aetna und dem Mee- re; 50,000 E. Die Stadt wurde 1693 durch Erdbeben zerstört, aber an derselben Stelle um so schöner aufgebaut. Dermalen ist zum Theil durch Lava verschüttet. Haupt- gebäude: Schloß, Dom, Benediktinerkloster mit kostba-
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