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1. Kurzer Abriß der neuen Geographie - S. 183

1831 - Frankfurt am Main : Wilmans
Schweden. Rußland 183 Friedriä'sftadt, am Skager Rak, Fest., mit Haf., 5000 E.; Fischerei, Holzhdl. Friedrichshald, südöstl. v. vor., 4000 ©.; Fabr., Fest. Friedrichsstein. Christiansand, a. d. Südküste, 8o00 E.; Schiffbau, Holzhdl. Die Festungen Christiansholm u. Friedrichsholm in der Nähe. Bergen, a. d. Westküste, mit Hafen, 21,000 E.; einige Fabr., starker Hdl. Drontheim, an einem Bus. des Atlant. Meere-, 12,000 E.; Fabr., Hdl. Altengaard, dem 70 Br. nahe, 2000 E.; nördlichster Ge- treidebau der Erde. Außerdem besitzt noch der König von Schweden die Insel Larthelenii in Weftindien, 2'/. Qm., mit 6000 E, Nördlich von Norwegen liegt, zwisch. 77 n. 82 Br., die Inselgruppe Spitzbergen, mit schneevollen Felsen- gebirgen, bewohnt von nordischen Thieren, namentlich Vögeln, Rennthieren, Füchsen und Eisbären; des An- baues unfähig, wird sie nur im Sommer der Jagd we- gen von Russen besucht. Xxi. Das Europäische Rußland. Kaiserreich. Vom Bottnischen Meerbusen, der Ostsee und dem Pruth ostw. bis zum Ural und Caspischen Meere, und vom Eis- meer südw., bis zum Schwarzen und Caspischen Meere, über den Caucasus hin, zwisch. z? u. 70 Br., 75,575 Qm., mit 49,250,000 E. Boden stach, ungeachtet einiger Gebirgszüge und Landrücken. Der hohe Nord, hat Torfmoore, ist ohne Waldung und fast ganz ohne Getreidebau; der mittlere und südl. Theil des Landes bewaldet, mit Landbau und Viehwei- den; der tiefe S. hat Steppen und Salzseen. Abdachung zum Baltischen, Schwarzen, Caspischen und Eismeere. Ca- näle: der U)ischnei - U)olotsichok verbindet die Newa mit der Wolga, der Bereslnische Canal die Düna mit dem Dniepr, der Cuina-Canal die Wolga mit der Dwina; meh-

2. Lehrbuch der Geographie - S. 22

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 22 — Kastanie. Die Nordabdachung des Taunus und das Lahnthal sind mit Ge- treidefeldern bedeckt. Eine Fülle warmer Mineralquellen hat zur Anlage be- rühmter Badeorte geführt: im 8. Wiesbaden, Soden, Homburg, im N. Ems und Selters. Auf der Südwestecke des Rheingaugebirges, dem Nieder- wald, erhebt sich das Nationaldenkmal.*) b) Nördlich von der Mosel-Lahnfenke heißt das westrheinische Schiefer- gebirge Eifel (bis zur Ahr), das ostrheinische Westerwald (bis zur Sieg). Auf der Eifel (Eiflia —Land der Quellen) wechseln zahlreiche Basaltberge, tiefe Krater und Maare (— Bergfeen) mit steinbedeckten Triften, moorigen Heide- flächen und mühsam bestellten Ackerflureu ab. Die Maare, in erloschenen Kratern entstandene Seen, werden von kahlem Lavagestein umgürtet. Tiefste Einsamkeit, Dürre und Armut herrschen auf der Hochfläche, besonders in der rauhen Schneeeifel, dem „rheinischen Sibirien". Nur die nach allen Richtungen ausstrahlenden Bachthäler, namentlich das waldnmranschte Thal der Ahr, zeigen landschaftliche Anmut und Wohlstand. Westwärts schließen die Ardennen sich der Eifel an. — Wie die Eifel, so hat auch der Westerwald zahlreiche Spuren ehemaliger vulkanischer Thätigkeit, weite Torfmoore und öde Heideflächen aufzuweisen. Im nordwestlichen Teile bilden hohe Basaltkuppen beim Eintritt des Rheins in die Ebene das anmutige Siebengebirge (Drachenfels). e) Der nördliche Teil des linksrheinischen Schiefergebirges heißt hohes Venn, des rechtsrheinischen Sauerland. Das hohe Venn (Fenn —Moor) bildet eine kahle, teils heideartige, teils moorige Hochfläche. Die von der Nordsee her wehenden Stürme, welche starke Niederschläge bewirken, haben sie zu einem der trostlosesten und ärmsten Landstriche Deutschlands gemacht. Dagegen wird man in den Thälern der Nordabdachung, welche mit Kohlen- schätzen reich ausgestattet ist, durch großartige Judustriethätigkeit überrascht. — Das Sauerland (= Südland, nämlich Westfalens), zwischen Sieg und Ruhr gelegen, gipfelt in dem kahlen Asten berge und erinnert in seiner Bodenbe- schaffenheit an die Eifel. Der Westabhang des Sauerlandes erreicht den Rhein, dem es die Wupper zusendet, nicht mehr; der Nordabhang senkt sich jenseit der Ruhr als Haar oder Haarstrang zur Münsterbucht, einem Abschnitte des norddeutschen Flachlandes; den Ostabhang bildet das Rothaargebirge. ä) Der Rhein durchströmt nach dem Austritt aus der oberrheinischen Tief- ebene zunächst den rebeureicheu Rheingau und tritt dann bei Bingen in das Schiefergebirge ein, welches nur stellenweise zu Ansiedelungen geeignete Ufer- ränder freiläßt. Häusig steigen die Felsen steil aus den Wogen auf (Lorelei- felsirn**); ihre Abhänge sind mit Weinbergen bedeckt, ihre Gipfel mit verfallenen *) Ged.: Germania, von Max Hofmann (Irdische Lieder). **) Ged.: Die Lorelei, von H. Heine. — Der Rhein, von Em. Geibel.

3. Lehrbuch der Geographie - S. 109

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 109 — emporschleudert (f. Abb. 27). Island ist der einzige, fast ausgebeutete Fund- ort des zu optischen Zwecken benutzten Doppelspats. — Die Bewohner Js- lands (Skandinavier, etwa 60000, durch Auswanderung nach Kanada stetig abnehmend) leben von Schaf- und Renntierzucht, Fisch- und Robbenfang. Reykjavik (sprich reikjawik — Rauchbucht) ist der Hauptort der Insel. -Die übrigen europäischen Staaten. 9. Das Königreich Rumänien. Lage und Wegrenznng. § 73. Rumänien bedeckt den südwestlichen Zipfel des großen osteuro- päischen Flachlandes, von dem es durch den Prnt und die Donaumündungen getrennt ist. Von der Balkanhalbinsel wird es durch den Donaubogen, von Siebenbürgen durch die Karpaten geschieden. Südlich von der Donaumündung reicht es bis an das schwarze Meer. Wodenform und Kewcrsser. § 74. Rumänien enthält: ein Berg- und Hügelland, die vom Seret und seinem Nebenflusse, der Moldau, durchströmte und nach letzterer benannte Moldau (zwischen dem sieben- bürgischen Berglande und dem Prut); ein welliges Flachland, die im Donaubogen gelegene Walachei, welche von der Alnta durchflössen ist und im N. die transsilvanischen Alpen enthält; ein Bergplateau, die Dobrudscha, welche nach No. zum sumpfigen Donaudelta abfällt. Die Entwässerung des Landes geschieht durch zahlreiche Nebenflüsse nach der Donau zu, die in Rumänien einen breiten Strom mit teilweise ver- sumpften Ufern bildet; von ihren drei Mündungen (Kilia, Sulina und St. Georgsarm) ist nur die mittlere schiffbar. —• Das Klima des Landes ist im Sommer sehr heiß, im Winter häufig rauh und schneereich. Krrverbscsuell'en. § 7s. Rumänien ist ein Ackerbaustaat; die Hauptnahrungsquelle bildet die Landwirtschaft. Die Fruchtbarkeit des Bodens liefert selbst bei mittelmäßiger Bestellung so reiche Erträge, daß Getreide (Mais und Weizen) ausgeführt wird. Auch Wein- und Tabakbau find beträchtlich. Neben Rindern, Schafen, Schweinen und Ziegen tritt der sumpfliebende Büffel als Haustier auf. Ausgedehnte Bienenzucht liefert Honig und Wachs. An metallischen Bodenschätzen arm, enthält Rumänien nur reiche Satzlager

4. Lehrbuch der Geographie - S. 69

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 69 — Die Nachbarstaaten des deutschen Meiches. 1. Das Königreich der Niederlande. Lage und Wegrenzung. tz 41. Die Niederlande bedecken den Westzipfel des großen norddeutschen Flachlandes. Sie grenzen im W. und N. an die Nordsee, die mit der flachen Zuider Zee (spr. seudersee — Südersee) und dem Dollart tief in das Land ein- greift, im 0. an das deutsche Reich und im 8. an Belgien. Wodenfovm und Gewäfsev. G 42. Deu natürlichen Schutzwall des tiefliegenden Flachlandes bildet ein Dünensaum; hinter ihm breitet sich ein Marschland aus, dem landeinwärts ein Geestland vorgelagert ist. 1. Als weiß schimmernder Wall deckt der vom Sturm unaufhörlich um- gelagerte, bis 5 km breite Dünenwall die Westküste, während er im N. in die westfriesischen Inseln (größte: Texel) zerrissen ist. Hinter diesen dehnt sich das seichte, zur Zeit der Ebbe größtenteils trocken liegende Wattenmeer aus. Das Marschland umsäumt die Rheiumüudungen und die Zuider Zee, deren Trockenlegung schon in Augrisf genommen ist. Es liegt zum größten Teil tiefer als der Meeresspiegel, nimmt über die Hälfte des Königreichs ein und besteht aus Wiesenmooren oder aus einem grauen, zähen Lehmboden von höchster Fruchtbarkeit. Gegen die Flußüberschwemmungen ist es durch Deiche, gegen das Meer durch die Dünen geschützt. Zahllose, von Dämmen eingefaßte Kanäle durchziehen und entwässern das tiefgelegene Land künstlich durch Windmühlenkraft oder Dampfpumpwerke. — Das Geestland, die innere Umrahmung der Marschen, ist ein flachwelliges, selten mit Wald bestandenes Moor- und Heideland. Viele Gegenden gleichen der Lüneburger Heide, andere den Hochmooren Nordwestdeutschlands, mit denen die Geest im Bonrtanger Moore zusammenhängt. Nur mit dem äußersten Südostzipfel erreichen die Niederlande das westrheiuische Schiefergebirge, und an dieser einzigen Stelle liefert der Boden festes Gestein (Kalk) und Kohlen. 2. Der Hauptfluß der Niederlande, der majestätische Rhein, zer- splittert sich vor seiner Mündung in ein wirres Netz natürlicher und künstlicher Kanäle und erreicht die Nordsee unter fremden Namen. Kurz uach seinem Eintritt in das Land nötigen ihn gewaltige Deichbauten, 2/s seiner Wasser- masse an einen südlichen Arm, die Waal, abzugeben; der Rest fließt erst als Niederrhein, dann als Leck weiter und erreicht als Maas die Nordsee. Kurz nach jener Teilung entsendet er die Jjssel (Eißel) zur Zuider Zee. Die

5. Lehrbuch der Geographie - S. 70

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 70 Waal fließt als Mervede, dann als Hollandsch Diep westwärts und mündet als Haringvliet in die See. Auf der Mervede benannten Strecke nimmt sie die auf dem französischen Mittelgebirge entspringende Maas anf. Mn & Ww W Dünen. Marsche,^ Geest. Lehm und Mergel. 13. Die Niederlande und Belgien. Die gleichfalls aus Frankreich kommende Schelde hat in den Niederlanden nur ihr Mündungsgebiet, das im Verein mit den Rheinmündungen die Märschen- reiche Jnselprovinz Seeland bildet. — Das Klima des Landes ist milde und ziemlich gleichmäßig, da die Nähe des Meeres im Winter die Kälte und im Sommer die Hitze lindert. Die Niederschläge sind gering, die Lnft daher meistens sehr fencht.

6. Lehrbuch der Geographie - S. 251

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 251 — mitten dieser Grasebenen erheben sich einzelne Hügelzüge, Ausläufer der Anden und des brasilianischen Berglandes, zwischen denen zahlreiche Seen, Lagunen und Salzsümpfe liegen. — Durchflossen werden die Pampas vom mittleren und unteren Parana, dessen Quellen im brasilianischen Berglande unweit der Küste liegen; er nimmt rechts den Paraguay (— Papageienfluß) und links den Uruguay (— Wasser des bunten Vogels) auf. Der golfartige, 300 km lange und stellenweise ebenso breite Mündungstrichter dieser drei Ströme, deren kleinster, der Uruguay, die Länge des Rheins besitzt, führt den Namen Rio de la Plata (= Silberstrom, so genannt, weil die ersten Entdecker von den Indianern hier mit Silber beschenkt wurden). — Jenseits des Rio Colorado erhebt sich das patagonische Tafelland, das sich in Sinsen und Terrassen von den Anden zum atlantischen Ocean senkt. Am Fuße der Cordillereu be- waldet und wasserreich, wird das Gebiet nach 0. hin immer öder und nru fruchtbarer; auf weite Strecken ist das Steppenland von vegetationslosem Sand- und Steinboden, den sogen, patagonischen Geröllflächen, unterbrochen, die sogar von den genügsamen Straußen und Gnanacos gemieden werden. er ßsqxt ell'en. § M7. Der Anbau des Bodens steht im Tiefland der großen Ströme trotz der Fruchtbarkeit vieler Gegenden hinter der Viehzucht sehr zurück. Im Küsteugebiete der Llanos gedeihen Kakao und Kaffee; in den Pampas werden Zuckerrohr, Getreide und Reis, Baumwolle, Tabak, Wem und vorzügliches Obst, besonders Pfirsiche, gebaut. Die Selvas liefern Waldprodukte, in erster Linie Kautschuk, seruer edle Hölzer, Kopaivabalsam, Sarsaparilla, Chinarinde, Tonkabohnen, Vanille, Paranüsse. Die in den Llanos und Pampas blühende Viehzucht*) erstreckt sich besonders auf Hornvieh und Schafe, daneben im N. auf Schweine, Pferde, Esel und Maultiere, im 8. auf Pferde und Ziegen. Die noch wenig ausgebeuteten Mineralien des Pampasgebietes umfassen Gold, Silber, Kupfer, Salz und Natron. Zur Ausfuhr gelangen im N. Kaffee, Kakao und Häute, im 8. Erzeugnisse der Viehzucht, besonders der nach Liebigschem Verfahren aus Rindfleisch gewonnene Fleischextrakt. Die Ein- fuhr bringt Lebensmittel, besonders Brotkorn aus Nordamerika, und euro- päische Judustrieartikel. Stcrc^ten, Weroobner und Städte. § 208» Politisch haben am Tieflande der großen Stromsysteme fast alle Staaten Südamerikas (ausgenommen Pern und die europäischen Kolonien *) Die mit Beaufsichtigung der riesigen Herden betrauten, mit Wurfriemen und Wurf- kugeln (Lasso und Bolas) versehenen reitenden Hirten heißen in den Llanos Llaneros, in den Pampas Gauchos.

7. Lehrbuch der Geographie - S. 277

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 277 — aus den Felsengebirgen herabführen. — Die Niederung des Mississippi teilt die ganze Landschaft in zwei stufenförmig zu ihr abfallende Bodenabschnitte: das Prärientafelland im W. und das apalachische Tafelland im 0.) beiden ist im 8. eine breite Niederung, die Golfniederung, vorgelagert, a) Das Prärientafelland, die breite Ostabdachnug der Cordilleren, bildet am Fuße der Felsengebirge eine Hochstufe, die Plaius (spr. Mus, d. h. Steppen), deueu sich ostwärts eine Niederstufe, die Gras- oder Hügelprärien, anschließt. — Der Boden der Plains (im 8. Llano Estaeado, d. h. ausge- pfählte Ebene, im N. Bad Lands, d. h. böse Gegenden) besteht aus Sandstein- und Mergelschichten, neben denen stellenweise ausgedehnte Kiesbänke und Flng- sandstriche vorkommen; breite, zeitweise von Wildwassern erfüllte Trockenthüler durchfurchen diese baumlosen, spärlich mit Büsfelgras bestandenen Wüstensteppen. Die zwischen dem oberen Missouri und dem Platte River gelegenen Bad Lands sind „eine der merkwürdigsten und schauerlichsten Erosiouslaudschafteu der Erde, die von den Atmosphärilien^) in zahllose Bastionen, Zinnen, Türme, Grate und Schluchten zernagt worden ist und durchaus Wüstencharakter trägt." — Die den Plains ostwärts sich anschließenden baumlosen Prärien oder Savan- nen, 500—1000 m it. d. M., waren ehemals der Tummelplatz der von krie- gerischen Jndianerhorden gejagten, jetzt fast ausgerotteten Bisons; gegenwärtig bilden sie ein Hanptgebiet der Landwirtschaft und am unteren Missouri und Arkansas (Ozark-Berge) eine Fundstätte reicher Kohlenlager. In neuerer Zeit werden die östlichen Prärien mehr und mehr in Kulturland (Mais- und Weizenäcker) verwandelt und mit Bäumen bepflanzt, so daß die Landschaft stellenweise eiu freundliches, parkartiges Ansehen gewonnen hat. Der Boden der Prärien besteht hier neben Sandstein und Mergel vorzugsweise aus Löß, welcher infolge der jährlichen Überschwemmungen namentlich in den Thalebenen der großen Ströme mächtige Schichten gebildet hat. d) Östlich vom Mississippi steigt das apalachische Tafelland, das Vor- land des Apalachengebirges, mit flachen Mulden- und Faltensätteln in nord- östlicher Richtung langsam an. Zu den Thälern und Niederungen der Flüsse und Seen fällt das 450 bis 700 m hohe Tafelland in Steilwänden, teilweise sogar in wirklichen Caüouwäuden, ab. Während der Boden südlich vom Ohio hauptsächlich von den Verwitterungsprodukten des steinigen Grundes gebildet ist, tritt nördlich vom „schönen Fluß" der fruchtbarere Moränenschutt, gemischt mit den Gesteinsbrocken der umliegenden Höhen, auf und macht die Gegend, *) Unter Atmosphärilien versteht man Luft, Niederschläge, Wind, Kälte und Hitze, kurz alle klimatischen Faktoren, die am Aufbau und an der Zerstörung der Erdoberfläche arbeiten.

8. Lehrbuch der Geographie - S. 285

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 285 — Schlupfwinkel gewährt." Zahlreiche Gebirgsbäche und Flüsse stürzen in statt- lichen Fällen oder Kaskaden in die verzweigten Thalgebiete hinab. Die meisten von ihnen, n. a. der Savauuah, der Potömac, der Susquehauua (ßaßqumunä, d. h. krummer Fluß) und der Delaware (döla-när), ergießen sich in den atlantischen Oeean.*) Östlich von den Alleghanies bildet eine Anzahl niedrigerer Bergketten, die sog. Fußhügelregion, den Übergang zu der 50—300 km breiten atlantischen Küstenniederung, die sich langsam zum Meere abdacht. Sie ist durch die Ablageruugsthätigkeit der Flüsse entstanden und daher aus Gebirgsschutt der Alleghanies, Mergel und Sand ausgebaut. Dünen begleiten die teilweise sumpfige, buchten- und hafenreiche Meeresküste. d) Die Nor dost-Apalachen, gleich den Alleghanies aus Gneis, Grauit und Schieferarten zusammengesetzt, werden durch mehrere von Flüssen durch- zogeue Längs- und Querbrüche in eine Anzahl Gebirgsketten zerlegt, die sich jenseit des St. Lorenzgolfes auf Neufundland fortsetzen. Die bedeutendsten Glieder dieser Apalachengruppe, der gewaltige Granitstock der Adirondacks und der lange Rücken der Green Mountains, liegen zu beiden Seiten des großen Champlaiu-Thals, welches sich nach 8. zum Hudsou-Thal, nach N. zum St. Lorenzstrom-Thal öffnet. Charakteristisch für die ganze Landschaft sind die mächtigen Ablagerungen von Moränenschutt, die zahlreichen erra- tischen Blocke, die vielen Seen und Teiche, sämtlich Zeugen einer früheren Be- decknng des Landes mit nordischem Gletschereis. Die Hanptflüsse sind der Hudson, welcher mit seinem Nebenfluß, dem Mohawk, die Trennungslinie zwischen den beiden Apalachengebieten bildet, und der Connecticut (konnektikat, d. h. langer Fluß), beide reich an malerischen Ufern, Wasserfällen und Strom- schnellen. Erwerbsquellen. § 24:0. Die Landwirtschaft erzeugt in den südl. Teilen der atlantischen Küstenniederung vor allem Baumwolle, in der Mitte der Landschaft Tabak, Mais und Weizen, während im N. vorwiegend Hafer gebaut wird. Bedeutend ist auch der Hopfenbau im Staate New Jork. Im N. der Landschaft ist der Fischfang (Kabeljau, Heringe, Hummern — Nenfnndlandbänke) eine Haupt- nahrungsquelle. Im Bergbau wetteifert das Apalacheugebiet mit den Cor- dilleren, die zwar reicher an Edelmetallen sind, an nutzbaren Mineralien aber weit hinter dem Osten zurückbleiben. Kohlen, darunter vorzüglicher Anthracit, und Eisen sind in Fülle vorhanden, außerdem unerschöpfliche Petroleumquellen *) Die Flüsse der Küstenebene, von der Länge der Ems bis zur Länge der Oder, im Unterlaufe oft für die größten Seeschiffe zugänglich, sind durch ihre weiten Mündungs-- buchten für die erste Besiedelung des Landes und jetzt für den Handel desselben von größter Wichtigkeit geworden; in die Chesapeake-Bai (tschesäpik) münden Snsquehauna, Potomac und James River (dschems riw'r).

9. Lehrbuch der Geographie - S. 11

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 11 — Wogen der offenen See". Zwischen den einzelnen Bergrücken, die Haupt- sächlich aus Gneis und Granit bestehen, dehnen sich breite Landflächen und wasserreiche Hochmoore aus. Der Böhmer Wald besitzt wenige echte Thäler, aber zahlreiche euge Felsschluchten, die von rasch dahinranschenden Berg- wassern durchströmt werden. Die Abhänge sind mit Nadelholz bewachsen, das im südlichen Teil, dem sogenannten Hinteren Wald, urwaldartige Forste bildet. Die höchste Erhebung des ganzen Gebirgszuges ist der Arber (halb so hoch wie die Zugspitz). Hier entspringt der Regen, der zwischen dem Böhmer und dem bayrischen Walde in friedlichen Windungen, „alles segnend, allgesegnet", der Donau zuströmt. Der bayrische Wald hat weite freund- liche Thäler mit fruchtbaren Wiesen und wohlbebauten Äckern. c) Der deutsche Jura, von den Quellen des Mains bis zum Rhein reichend, wird durch das Thal der Wöruitz (zur Donau) in den fränkischen und den schwäbischen Jura geschieden. Er besteht hauptsächlich aus Kalk- gestern, in dem unterirdisch fließende Gewäffer zahllose Felslöcher und mit seltsamen Tropfsteingebilden geschmückte Höhlen und Grotten ausgewaschen habeu. Während der Jurakalk die versteinerten Uberreste vorweltlicher Riesen- tiere birgt, sind auf dem Boden der Höhlen und Grotteu die Gebeiue der ehemaligen Jagdtiere des schwäbischen Urmenschen aufgehäuft, Reste des Höhleubäreu, des Wiseut, des Riesenhirsches, des Elen- und Renutieres, unter- mischt mit den aus Feuerstein oder Knochen gearbeiteten Waffen und Werk- zeugen der Jäger. — Landschaftliche Schönheit besitzt nur der nördliche Teil des fränkischen Jura, die höhleureiche fränkische Schweiz; seine südliche Hälfte wird von der Altmühl durchbrochen, die unweit der Nab und des Regen in die Donau mündet. — Auf der weiten Hochfläche des fchwä- bischen Jura wechseln dürre Feld- und Wiesenflüchen mit verkümmerten Buchenwaldungen ab. Trotz häufiger Niederschläge leidet besonders die rauhe Alb an Wassermangel und Unfruchtbarkeit, da der poröse Kalkboden das Regenwasser sofort aufsaugt. Dieses sammelt sich im Juuern des Gebirges zu Quellen, die in reicher Fülle an den Abhängen hervorbrechen. Durch Hebung des Quellwaffers mittels großer Pumpwerke werden die unwirtlichen Höhen neuerdings zum Teil künstlich bewässert. Die Entwässerung des deutscheu Alpenvorlandes findet nach der Donau zu statt; nördlich und südlich von ihr breiten sich zwei Hochebenen ans. Das Alpeuvorlaud gliedert sich mithin in eine Thalebene (Donanthalebeue) und zwei Hochflächen (die schwäbisch-bayrische im 8. und die kleine ober- pfälzische im N. der Donau). d) Die deutsche Donauthalebene, etwa 400 km lang und 5—10 km breit, wird durch die angrenzenden Höhen an drei Stellen (den Donauengen

10. Lehrbuch der Geographie - S. 41

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 41 — hinein. Sie sind fast durchweg fruchtbarer als das Geest- und Moorgebiet; doch besitzt auch die westfälische oder Münsterbucht, zwischen dem Sauerland und dem Teutoburger Walde gelegen, im W. sandige Heiden und beträchtliche Moore. Sie wird von der Ems und der Lippe durchflössen. Das rheinische Tiefland oder die Kölner Bncht, zwischen dem hohen Venn und dem Sauer- lande ausgebreitet, liegt hauptsächlich auf dem linken Rheinuser und dringt in die mitteldeutsche Gebirgsschwelle bis zum Siebengebirge ein. b) Der Küstensaum der Nordsee trennt das Geest- und Moorgebiet vom Meere. Er besteht aus einem durchschnittlich 20 km breiten fruchtbaren Landstreifen, dem Marschlande"), und einem vorgelagerten Dünenzuge. Dieser hing ehemals mit dem Festlande zusammen und ist später durch die zerstörende Gewalt der Wogen in eine Kette kleiner Eilande (die oft- und nordfriesischen Inseln) zerrissen. Auf einigen derselben (Borkum, Norderney, Föhr, Sylt) befinden sich berühmte Seebäder. Zwischen dieser Jnselreihe und dem Festlande ist das Meer so seicht, daß zur Zeit der Ebbe große Sand- und Schlammstrecken, die sogen. Watten, hervortreten, die der Schiffahrt große Schwierigkeit bereiten. An vier Stellen greift die Nordsee hinter den friesischen Inseln tief in das Festland ein und bildet den (im 13. Jahrhundert dnrch Sturmfluten entstandenen) Dollart, das Mündungsbecken der Ems, den Jadebusen und die schlauchartigen Mündungen der Weser und der Elbe. — Etwa 45 km nordwestlich von der Elbmündung liegt die einsame Insel Helgoland^), ein etwa 60 m hoher rotleuchtender Buntsandsteinfelsen, das Oberland, dem im 80. das sandbedeckte Unterland vorgelagert ist. In einiger Entfernung von der Ostecke der Insel ruht die langgestreckte, blendend weiße Düne, der eigentliche Badeplatz Helgolands (Abb. 9). gtr er quellen. § 29* Ackerbau und Viehzucht blühen nur in den beiden Flachlands- buchten (westfälische Schweine, Schinken und Pumpernickel) und in den Nord- seemarschen (ostfriesisches Rindvieh), während sie in den Geest- und Moor- gebieten schwer mit dem ungünstigen Boden zu kämpfen haben. In den Moorlanden fchafft erst die Entwässerung und Überschüttung der Sümpfe mit Sand und Dünger oder die vollständige Abtragung des Moorbodens bis auf den anbaufähigen Untergrund Ländereien für Ackerbau und Viehzucht (Fehn- *) Die Anwohner der Nordsee schützen das fruchtbare, stellenweise tiefer als der Meeres- spiegel liegende Marschland durch künstlich errichtete Sandwälle, die hohen, mehrfach hinter einander liegenden Deiche, mit welchen auch von Zeit zu Zeit das vom Meere neu angeschwemmte Land eingehegt und so dem Anbau gewonnen wird (Abb. 12). **) Grön is bat Land, rood is de Kant, Witt is de Sand, bat is de Flagg vun't hillige Land (grün-rot-weiß ist die Flaggenfarbe der Insel).
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