— 228 —
Hier wie dort riefen die Hörner zum Streite, hier wie dort rückte man todesmutig zum Angriff. Zuerst schleuderte man nur die Wurfgeschosse; aber bald stürmten die Germanen gegen den Feind vor. In der Rechten die Lanzen schwingend, flogen sie in die Geschwader der römischen Reiter. Furchtbar ertönte ihr Kampsgeschrei; schrecklich war der Anblick des wallenden Haupthaares; aus ihren Augen sprühte das Feuer der Kriegswut.
Die römischen Soldaten aus dem linken Flügel hielten sich wacker gegen die heranstürmenden Alemannen; die Reiter aus dem rechten Flügel dagegen flohen in ausgelöster Ordnung zurück. Als Julian sah, daß die Reiter in der Flucht ihr Heil suchten, warf er sich ihnen entgegen, und es gelang ihm, alle zu ihrer Pflicht iu die Schlacht zurückzuführen.
Der Kampf begann von allen Seiten aufs neue. Stark waren die Alemannen und von hohem Wuchs; doch waffengeübter waren die römischen Soldaten. Die Alemannen waren von wilder, stürmischer Tapferkeit und trotzten auf ihre gewaltige Körperkraft, die Römer befaßen besonnene Vorsicht und vertrauten ihrem ausharrenden Mute. Wurden die Römer zurückgedrängt, so wußten sie das Verlorene durch das Übergewicht ihrer Waffen wiederherzustellen. Übermannte den Alemannen endlich die Ermattung, so sank er auss Knie und schlug noch in dieser Stellung aus den Feind los.
Endlich erlahmte die Kraft der Germanen. Schrecken kam über sie. Die Römer hieben ans die Fliehenden ein; und versagten ihnen die Schwerter, krummgebogen durch den häufigen Gebrauch, den Dienst, dann wurden die Barbaren mit ihren eigenen Schwertern niedergestoßen. Manche suchten sich über den Rhein zu flüchten. Vom Ufer aus warfen die Soldaten ihre Geschosse aus die schwimmenden Alemannen. Wer nicht schwimmen konnte, klammerte sich an einen guten Schwimmer und zog ihn mit sich in die Tiese. Einige durchfurchten ans ihren Schilden die Wogen und gelangten glücklich ans andere User.
Unterdessen hatte König Chnodomar Gelegenheit zur Flucht gefunden. Schon war er nahe ant Ufer des Rheines, da geriet er auf weichen Moor gründ und stürzte vom Pferde. Er raffte sich noch einmal ans, um sich auf einen benachbarten Hügel zu retten. Doch er suchte vergebens sich zu verbergen. Die Römer erkannten ihn und umstellten die bewaldete Höhe sorgfältig mit Posten.
Als Chnodomar keinen Ausweg fah, ergab er sich freiwillig; er trat aus dem Gehölze hervor und mit ihm sein Gefolge von 200 Mann. Sie hätten es für schimpflich gehalten, den König zu überleben oder für den König nicht den Tod zu erleiden, wenn es das Geschick so wolle. Mit dem Könige boten sie ihre Hände dar und ließen sich fesseln.
TM Hauptwörter (50): [T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Ii Die Zeitrii der Religiouskrlegc. 189
Da wurde denn der teuflische Vorsatz, sämmtliche Hugenotten niederzumachen, angelegt. Nachts 1 Uhr zog man die Mordglocke. Zuerst ward Coligny in seinem Schlafgemach aufgeschreckt und niedergestochen. Dann drangen die bestellten Mörder vou allen Seiten herbei, und das Morden in den Straßen und Häusern begann. Mit unerhörter Raserei fiel man über Männer und Weiber, über Greise und Kinder her; und erstochen, erschossen, zum Feuster hinausgestürzt wurde alles, was Hugenotte hieß. Der König selbst schoß vom Palast aus aus die Flüchtigen. Wer beschreibt die Todesangst der letzteren, die Verhöhnung der Sterbenden, das Mordgeheul der Verfolger, das schauerliche Schauspiel, das der lichte Morgen darbot? Ein Goldarbeiter lief mit nackten blutigen Armen umher, sich rühmend, allein 400 erschlagen zu haben. Das Gemetzel dauerte drei Tage fort und dehnte sich auch auf andere Provinzen ans. Man schätzt die Zahl der Erschlagenen ans 70,000! Der Prinz von Navarra, der Bräutigam, entkam nebst andern dadurch, daß er gezwuugeu zum Katholicismus übergieug. Der Papst aber nannte die Unthat einen „heilsamen Staatsstreich" und ordnete jubeluoe Freudeuseste an!
Dennoch wurde die Absicht des Hofs nicht erreicht. Denn die Zahl der ^Hugenotten war noch groß genug, um eine Partei im Staate bilden zu können. Heinrich wurde wieder Protestant, und die blutigen Kämpfe dauerten fort. Darüber starben Karl Ix. (1574) und Heinrich Hi- (1589) hin; und nun hatte Heinrich von Na-uarra als Bourbon das größte Recht zum Throne. Aber unsägliche Schwierigkeiten traten ihm in den Weg. Der Papst hetzte alles wider ihn ans, selbst spanische Truppen rückten iu's Land. Heinrichs Tapferkeit, Schlauheit und Menschenfreundlichkeit siegten ob. Doch nahm er abermals den katholischen Glauben an, was ihm leicht wurde, da er keine tiefen Ueberzeugungen hatte, und 1598 hatte er als Heinrich In. allgemeine Anerkennung gesuu-den. Seme liebenswürdige Persönlichkeit machte ihn bald
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier]]
TM Hauptwörter (200): [T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Coligny Heinrich Heinrich Karl_Ix Karl Heinrich_Hi- Heinrich Heinrich_von_Na-uarra Heinrich Heinrichs Heinrichs Heinrich Heinrich
208 Schlacht bei Crecy 1346, bei Maupertuis 1356.
Engländern mit einem Heere von 100 000 Mann entgegen und lieferte ihnen 1346 bei Crecy in der Picardie eine Schlacht, in welcher sich der schwarze Prinz, damals 15 Jahre alt, an der Spitze der englischen Ritter besonders auszeichnete. Als dieser in Not geriet und ein Eilbote von dem König Eduard schnelle Hilse erbat, fragte dieser: „Ist mein Sohn vom Pferde geworfen, verwundet oder tot?" und als dies verneint ward, fuhr er fort: „So soll auch keine Hilfe kommen. Der Knabe mag sich heute die Sporen verdienen; so Gott will, soll die Ehre des Tages sein bleiben." Und die Ehre des Tages blieb ihm; er schlug die Franzosen völlig in die Flucht. Nach der Schlacht umarmte ihn der Vater mit den Worten: „Mein braver Sohn, du hast dich ritterlich gehalten und dich der Krone würdig gezeigt." Der Sohn kniete nieder und erbat sich den Segen des Vaters und Königs. In dieser Schlacht war auch der blinde König Johann von Böhmen, der Sohn des Kaisers Heinrich Vii. (S. 189), der, von vier Rittern geführt, im dichtesten Kampfgewühl focht, unter den Streichen des schwarzen Prinzen erlegen. Der Prinz nahm dessen Schwertdevise: „Ich dien'!" in sein Wappen auf. In der Schlacht bei Crecy sollen auch schon Donnerbüchsen, welche mit Pulver Kugeln gegen den Feind schleuderten, im Gebrauch gewesen sein.
Philipps Vi. Nachfolger, Johann der Gute (1350 bis 1364), der den Krieg fortsetzte, erlitt im I. 1356 eine schwere Niederlage durch den schwarzen Prinzen bei Maupertuis unweit Poitiers. Der Prinz gebot nur über 8000 Mann, gegenüber 40 000 Franzosen, und suchte daher den Kampf zu vermeiden; da der König Johann aber verlangte, daß der Prinz mit 100 seiner vornehmsten Ritter sich in Gefangenschaft begebe, so wurde der ungleiche Kampf gewagt, und der Ausgang desselben war, daß die 8000 Engländer das ganze französische Heer auseinander warfen. Johann selbst focht mit seiner wuchtigen Streitaxt noch unter den Letzten und ergab sich erst, als er, durch Wunden und Anstrengung erschöpft, nicht mehr zu
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier]]
TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser]]
Extrahierte Personennamen: Maupertuis Eduard_schnelle_Hilse Eduard König_Johann_von_Böhmen Johann Heinrich_Vii Heinrich Philipps Philipps Johann Maupertuis Johann Johann
Pariser Bluthochzeit 1572. 113
Meinung bei, die reformirte Partei rüste sich wegen der Verwundung Colignys zum Kampfe gegen ihn; man müsse der Gefahr durch rasches Handeln zuvorkommen und in einer Nacht die Führer der Hugenotten nebst allen andern, deren man habhaft werden könne, ermorden. Der schwache König gerieth in Schrecken und Zorn und schwur zuletzt nach seiner Gewohnheit mit starken Flüchen, er wolle, daß alle Hugenotten in Frankreich getödtet würden und daß man sogleich für die Ausführung sorge. Der junge Herzog Heinrich von Gnise erhielt den Auftrag, den Admiral Coligny ermorden zu lassen, der Marschall von Tavannes übernahm es, die Anführer der Bürgermiliz, welche um Mitternacht auf dem Stadthause versammelt wurden, für die Theilnahme an dem Mordplane zu gewinnen. Am nächsten Abend um 9 Uhr sollte mit der Glocke des Lonvre das Zeichen zum Morde gegeben werden; zur Unterscheidung von den Hugenotten sollten die Katholiken während des Gemetzels ein weißes Tuch am Arm und ein weißes Kreuz auf den Hüten tragen. Nur der König von Navarra und Conde sollten als Prinzen königlichen Geblütes verschont werden.
Die Vorkehrungen zu dem furchtbaren Ueberfall wurden mit solcher Verschwiegenheit getroffen, daß keinhugeuott etwas davon erfuhr. Als der verhüuguißvolle Abend erschien und es zu dunkeln begann, erwartete der König mit bangem Herzklopfen die bestimmte Stunde. Die Mutter blieb stets an seiner Seite und sprach ihm Muth zu; sie mußte ihm zuletzt den Befehl zum Läuten der Glocke abnöthigen. Darauf ging er in höchster Unruhe aus seinem Cabinet in ein Vorzimmer und sah zitternd zum Fenster hinaus. Auch hier wichen seine Mutter und sein Bruder, der Herzog von Anjou, der spätere König Heinrich Iii., nicht von ihm. Sie wünschten den Befehl wieder zurücknehmen zu können; aber schon hatte das Blutbad begonnen. Gnise hatte sich mit Bewaffneten zu der Wohnung Colignys begeben; das Hans ward besetzt, und einige der Bewaffneten stürmten die Treppe hinauf und drangen unter dem Rufe: „Mord und Tod!" mit gezücktem Schwert in das Schlafzimmer des verwundeten Admirals.
Stoll, Erzählungen. Iv. g
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
Extrahierte Personennamen: Colignys Heinrich_von_Gnise Heinrich von_Anjou Heinrich_Iii Heinrich Stoll
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
— 85 —
meine alten Gefährten! Möge dieser letzte Knß in eure Herzen übergehen!" Dann ging er. Ans seiner Reise dnrch Südfrankreich trafen in Orange Steinwürfe das Fenster seiner Kntfche. In einen russischen Offiziersmantel gehüllt, mit der weißen Kokarde feiner bonrbonifchen Feinde ausgezeichnet, fo entging er dem Haß der Mütter, denen seine Kriege die Kinder geraubt hatten.
11. Das letzte Abenteuer.
Am 4. Mai landete Napoleon in Elba. Auf dieser kleinen Insel sollte der Vierundvierzigjährige sein ganzes Leben zubringen, der doch einst von sich gesagt hatte: „Ich bin geboren und gebaut für die Arbeit, ich kenne keine Grenze für die Arbeit, ich arbeite immer." Jetzt hatte er den kaiserlichen Titel für ein souveränes Fürstentum, das er in ein paar Tagen umritt, und eine von Frankreich zu zahlende Jahresrente von 2 Millionen Franken. Marie Luise erhielt Parma, Piacenza und Guastalla für sich und ihren Sohn, den Herzog von Parma, den einst der Kanonendonner als König von Rom begrüßt hatte. Sätitia, die Mutter des Kaisers, und seine Schwester Pauline waren bei ihm, auch die Gräfin Walewska, seine polnische Geliebte, kam mit ihrem Sohn für eine Weile nach Elba. Seine Gattin kam nicht, sie fand in dem Grafen Neipperg raschen Trost. 700 Soldaten waren ihm als Spielzeug mitgegeben, er brachte feine Waffenmacht bald auf 1000, stellte zwei Batterien auf und rüstete zwei oder drei Fahrzeuge mit Kanonen aus. Elba umschloß nicht seine Gedanken uni) Wünsche, er hatte nicht puf Frankreich und die Herrschaft verzichtet, zumal er wußte, wie wenig die Bourbonen es -verstanden, Liebe Zu gewinnen, wie wenig Frankreich vergessen konnte, daß eben diese Bourbonen in aller seiner großen Zeit fern und bei Frankreichs Feinden geweilt hatten. Tie Bonapar-
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Marie_Luise Guastalla Sätitia Pauline Neipperg
Extrahierte Ortsnamen: Elba Frankreich Piacenza Parma Rom Elba Elba Frankreich Frankreich Frankreichs
oo Die Völkerwanderung.
A. Alarich.
1. Ums Jahr 375 drang das wilde Reitervolk der Hunnen aus Asien in Europa ein. Schrecken und Entsetzen ging vor ihnen her. Die Ostgermanen konnten diesem furchtbaren Anprall nicht standhalten. Die meisten von ihnen wurden von den Hunnen unterjocht und tributpflichtig gemacht, zuerst die hart an der Grenze wohnenden Alanen und Ostgoten. Die westlichen Nachbarn der letzteren, die Westgoten, zogen es vor, beizeiten die Heimat zu verlassen. Aber welchen Weg sollten sie einschlagen? Das Land war überall besiedelt. Zum Überlegen war nicht viel Zeit. Die Hunnen stürzten unaufhaltsam vorwärts nach dem Westen. Der Stammesfürst der Westgermanen berief alle Häuptlinge zu sich und beredete sich mit ihnen. Man beschloß zu versuchen, nach Süden durchzukommen: „Dort liegt das schöne Land der Römer. Wir wollen ihren Kaiser bitten, uns in sein Reich aufzunehmen. Dafür wollen wir für die Römer die Grenzwacht übernehmen!" In allen Dörfern der Westgoten wurde es lebendig. Das Vieh wurde auf den Weiden zusammengetrieben. Schadhafte Wagen und Geschirre wurden repariert. Alles Entbehrliche wurde zurückgelassen und größtenteils verbrannt.
2. a) Der Tag des Aufbruchs rückte heran. Schon vor Sonnenaufgang standen die Wagen mit Korn und Hausrat bepackt. „Über die Wagen spannte sich die Decke von Leder. Die Wagenräder waren Holzscheiben ohne Speichen. Die gejochten Rinder brüllten. Frauen und Kinder trieben das Herdenvieh hinter den Wagen zusammen. Große Hunde umbellten das Fuhrwerk. Das neue Land war weit und fast allen unbekannt. Keiner wußte, ob die Götter der Heimat auch dort Schutz gewährten. Mit der aufgehenden Sonne erhoben sich die Fahrenden. Ans dem tiefen Walde kamen noch immer Wagen hinter Wagen. Es war ein endloser Zug. Knarrend bewegte sich der ganze Wagenpark jetzt vorwärts. Von der Höhe der nächsten Berge sahen die Auswanderer noch einmal nach der Heimat zurück. Mancher tapfere Germane warf einen Fluch zurück gegen die Hunnen, die bald von dem verlassenen Lande Besitz nehmen würden. Jetzt befand sich der Zug mitten im Gebirge. Der Bergwald nahm alle auf. Mühsam war die Fahrt auf steinigen Wegen. Oft mußten die Männer von den Rossen steigen und mit Haue und Spaten die Bahn fahrbar machen. Wild erscholl der Ruf und der Peitschenschlag der Treiber. Die Knaben sprangen hinter den Wagen und hemmten den Rücklauf durch Steine, und doch zerrten die Zugtiere machtlos, bis ein Gespann dem andern half oder Männer und Frauen die starken Schultern an die Räder stemmten. War der Weg besser, dann umritten die Männer spähend den Zug mit gehobenem Speer, bereit zum Kampfe gegen Raubtiere oder rechtlose Waldläufer. Als der Abend nahte, machte das Ganze Halt. Die Zugtiere wurden abgeschirrt, die Wagen zu einer Burg zusammengestoßen und im Ringe herum die Nachtfeuer auf zusammengetragenen Steinen angezündet. Die Abendkost wurde verzehrt. Dann schlugen die Männer aus Stangenholz die Hürde für die Herde und verteilten die Wachen. Nach beendetem Mahle wurden die schlaftrunkenen Kinder unter dem Lederdach geborgen. Nach ihnen stiegen die Frauen in das enge Gemach; nur die Männer saßen noch eine Weile beim Trinkhorn gesellt, bis auch ihnen die Augen schwer wurden. Dann hüllten sie sich in Pelze und Decken und legten sich an die Feuer oder unter die Wagen. Nur die Wächter umschritten die Wagenburg1).
2) Nach Gustav Freytag, Die Ahnen I.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier]]
TM Hauptwörter (200): [T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
21. Die Schlacht bei Adrianopel und weitere Kämpfe. 155
im Westen des Reiches, an Feldherrntüchtigkeit nicht nach-
stehe, und womöglich die Goten bezwingen, ehe Gratian ihm zu
Hülfe käme. Ebenso eifrig wünschte Frid igern eine Schlacht
zu liefern, bevor Verstärkung für die Feinde einträfe.
Am 9. August brach das kaiserliche Heer mit Sonnen-
aufgang auf, die Goten aufzusuchen. Das Gepäck ließ man
dicht bei Adriauopel zurück. Anderthalb Meilen mußten
die schwergewappneten Krieger auf schlechtem Wege im Schnell-
sckiritt marschieren, und dabei stieg die Sonne immer höher
und schien heiß herab. Es war um Mittag, als sie die
kreisförmige Wagenburg des gotischen Heeres erblickten. Unter
dröhnendem Kriegsgesang ordneten sich die Goten. Die rö-
mischen Feldherrn stellten ihre Reihen so auf, daß die Reiter
das Vordertreffen bildeten und dahinter erst das Fußvolk
stand. Da, als die Römer das Signal zum Beginn des
Kampfes jeden Augenblick erwarteten, schritt aus dem gotischen
Heerhausen eine Gesandtschaft hervor, die um Frieden bat. Dem
Kaiser erschienen aber die Gesandten nicht vornehm genug, er
verlangte, daß die edelsten Fürsten selbst kämen als Bürg-
schaft, daß das Anerbieten ernsthaft gemeint sei. Die Ge-
sandten kehrten um. Es verging wieder eine Zeit. Mittler-
weile standen die ermüdeten Legionen im Sonnenbrände hung-
rig und mit trocknen Kehlen da. Der schlaue Fridigern ver-
zögerte nämlich nur darum den Ansang des Kampfes, weil
er erst die Ankunft einer ostgotischen Reiterschar, die ihm
Hülfe zugesagt hatte, abwarten wollte. Daher entsandte er
noch einmal einen Boten, mit der Bitte, der Kaiser möchte
etliche vornehme Männer ins Gotenlager schicken, die er seinem
Volke gegenüber für Geiseln ausgebeu könnte; die Bürgschaft
dafür, daß sie unversehrt blieben, nehme er auf sich; anders
könne er den Wunsch des Kaisers nicht erfüllen. Jetzt siegte
bei dem wankelmütigen Valens die Bedenklichkeit über die Ent-
schlossenheit. Er zeigte sich bereit, wenigstens einen seiner
Großen hinübergehen zu lassen, und der kühne Richomer,
ein Franke von Geburt, erbot sich dazu freiwillig. Während
er aber auf das gotische Lager zuschritt, änderte sich plötzlich
die Sachlage durchaus. Die beiden Führer der römischen
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
36. Totila, der große Gotenheld.
287
Dieser kam den Flüchtigen ganz nahe und holte auf Totila
aus, um ihm den Speer in den Rücken zu stoßen. Ein
junger Gote aber sah dies und schrie voll Entsetzen und Angst
für den geliebten Fürsten: „Hund, was beginnst du? Wagst
du, die Hand wider deinen Herrn zu erheben?" Kaum hörte
Asbad, daß er den König vor sich habe, so holte er mit aller
Kraft aus und bohrte ihm den Speer zwischen die Schulter-
blätter tief in den Rücken hinein. Der Stoß war tödlich.
Aber zwei der treuen Goten ritten rechts und links dicht an
den wunden König heran und nahmen ihn so in die Mitte.
Auf diese Weise setzten sie mit ihm die Flucht fort, obwohl
er kaum noch ein Lebenszeichen gab. Asbad erhielt von dem
Goten Skipuar einen Hieb ins Bein. Da gaben seine Ge-
fährten die Verfolgung auf und kehrten mit ihm um. Des
Königs Getreue aber glaubten im Dunkel der Nacht, die Ver-
folger seien ihnen noch auf den Fersen, und flohen weiter.
Endlich gelangten sie in ein Dörslein mit Namen Caprä.
Hier rasteten sie, hoben den König vom Roß, trugen ihn in
die Hütte einer armen Frau und verbanden ihm die schreckliche
Wunde. Er aber starb ihnen unter den Händen. Ein edles
Herz stand still. Da beweinten die treuen Männer ihren
geliebten Herrn, gruben ihm schnell ein Grab, zimmerten einen
einfachen Sarg und bargen den teuern Leichnam in die Erde.
Dann wichen sie von dannen.
Die Kaiserlichen wußten nicht, daß Totila gestorben sei,
bis ihnen die Frau, in deren Hütte er seine Heldenseele aus-
gehaucht hatte, es milteilte und sein Grab zeigte. Trotzdem
wollten sie nicht daran glauben und gruben an der Stelle
nach. Da fanden und öffneten sie den Sarg mit der Leiche
des Königs. Selbst den Feinden flößte der ernste Anblick
Ehrfurcht und Trauer ein. Sie wagten es nicht, den toten
Helden zu beschimpfen. Nur den blutigen Mantel und den
edelsteingezierten Königshut nahmen sie ihm, um diese Gegen-
stände dem Narses zu überbringen. Dann gaben sie ihn dem
Schoß der Erbe wieder.
So verlor Totila Thron und Leben, nachdem er elf Jahre
lang König der Goten gewesen war. Selbst der feindliche
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier]]
TM Hauptwörter (200): [T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
156 21. Die Schlacht bei Adrianopel und weitere Kämpfe.
Vorhut Hutten sich thöricht genug in ein Handgemenge mit
den gegenüberstehenden Feinden eingelassen und mußten sich
» mit blutigen Köpfen zurückziehen, ein übles Vorzeichen für den
Erfolg der Schlacht. Das Getümmel hinderte Richomer weiter
vorzuschreiten; und in demselben Augenblicke sausten auch die
ostgotischen Reiter aus den Bergschluchten schnell wie der Blitz
herbei. Fridigern hatte seinen Zweck erreicht, die Römer
hatten durch nutzlose Verhandlungen die beste Zeit verloren.
Von allen Seiten begann nun die Schlacht. Vor dem
furchtbaren Anstürmen der Goten wichen gleich anfangs die
Römer zurück. Aber die ermutigenden Zurufe der Feldherren
brachten sie wieder zum Stehen, und das Schlachtgewühl
schwoll wie eine Feuersbrunst an. Wütend stießen die feind-
lichen Reihen aufeinander. Der linke Flügel der römischen
Reiter drang fast bis zur Wagenburg vor, aber er blieb ohne
Unterstützung und wurde deshalb von den allenthalben ein-
stürmenden Goten erdrückt. Das Fußvolk stand nun ohne
Deckung da, und so eng waren die Scharen zusanimengedrängt,
daß die Soldaten kaum das Schwert ziehen und die Hände
rühren konnten. Der Himmel war von Staubwolken ver-
hüllt, betäubendes Geschrei erfüllte die Luft. Überall brachten
die Geschosse Verderben, weil keiner sie kommen sah und sich
decken konnte. Flucht war in der fürchterlichen Enge un-
möglich. Die Felder füllten sich mit Leichenhaufen. Die
Seufzer der Sterbenden klangen schrecklich an die Ohren der
Gesunden. Schwarzes, geronnenes Blut bedeckte den Boden
weithin, und der Fuß der Streiter glitt auf dem schlüpfrigen
Schlamm aus.
Die Sonne neigte sich zum Untergang. Mit neuer Wut
stürmten die Goten heran, da war es mit der Widerstands-
kraft der unglücklichen Römer zu Ende. Wem seine Glieder
noch gehorchten, der wandte sich zur Flucht. Es waren nur
elende Trümmer des Heeres, die flohen. Die ganze Armee
war nicht nur geschlagen, sie war vernichtet. „Seit dem Un-
glückstage von Cannä," ruft der Geschichtschreiber Ammian
aus, „hat unser Staat keine größere Niederlage erlitten."
Kaiser Valens, der tapfer mitgesochten hatte, wurde in der
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
85
die Stunde des Mordanschlags. Seine Mutter verließ ihn keinen Augenblick und sprach ihm Mut ein. Man mußte ihm den Befehl zum Läuten der Glocke erst abnötigen. Noch war alles still. Plötzlich hörte man einen Pistolenschuß. Keiner mußte, woher er kam; aber der Knall setzte alle so in Schrecken, daß sie sich vor Unruhe nicht zu lassen wußten, und der König schickte einen Offizier an de» Herzog von Gnise, nichts gegen den Admiral zu unternehmen. Allein es war schon zu spät.
G u i s e hatte sich beim ersten Schlage der Glocke mit 300 Bewaffneten nach der Wohnung des Admirals begebe». „Im Namen des Königs, macht auf!" rief er am Hoftore. Man öffnete, und sogleich wurde die Schildwache niedergestoßen. Tie Ehrenwache des Admirals lies auseinander und versteckte sich. Drei Offiziere, begleitet von Soldaten, drangen die Treppe hinauf, schlugen die Tür ein, welche zu Colignys Schlafzimmer führte, und stürzten mit dem Geschrei: „Mord! Mord!" ins Zimmer. Coligny war beim ersten Lärm ausgestanden und stand mitten im Zimmer. „Bist dn Coligny?" ries einer jener Offiziere. „Ich bin es," antwortete der Admiral ruhig, „achte meine grauen Haare!" Aber der Offizier stieß ihm den Degen in den Leib, zog ihn rauchend wieder heraus und hieb ihm so lange ins Gesicht, bis er tot zu Boden sank. Tauu ries er zum Feuster hinunter: „Es ist vorbei!" — „Der Herzog von Angonleme will es nicht glauben," antwortete Guise, „bis er ihn zu seinen Füßen liegen sieht." Man stürzte den Leichnam aus dem Fenster; Angonleme wischte ihm das Blut aus dem Gesichte, um feine Züge zu erkennen, und gab ihm dann einen Fußtritt. Heinrich von Gnise tat dasselbe.
Sobald die Glocke sich hatte hören lassen, hatten die sich davon unterrichteten Katholiken mit fürchterlichem Geschrei und Mordgeheul von allen Seiten erhoben. Die Hugenotten kamen, zum Teil halbangekleidet und schlaftrunken, ans den Häusern, um zu sehen, was es gäbe. Einige wollten nach der Wohnung des Admirals, wurden aber gleich au der Tür von der Wache niedergestoßen. Andere, welche nach dem Louvre, dem Residenzpalaste des Königs, eilten, wurden von der Garde mit Pikenstößen und Flintenschüssen zurück-
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Coligny Coligny Guise Heinrich_von_Gnise Heinrich