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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 50

1888 - Habelschwerdt : Franke
50___________ 362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden. 4. Folgen des Krieges. a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten; b) alle griechischen Staaten sind geschwächt; c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland. Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier, 362-338. 1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang. 2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen. 3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber

2. Kleine Wirtschaftsgeographie für kaufmännische Fortbildungsschulen - S. 1

1913 - Langensalza : Beyer
Griter Ceil. Die deutfchen kandfchaften. Die Bedeutung der geographifchen Lage Deutldilands für die wirfichciftliche Entwicklung. Deutschland gehört durch seine räumliche Ausdehnung (540000 qkm) und seine Bevölkerungszahl (65 Millionen) zu den ersten Staaten Europas; durch seine Lage im Herzen von Mitteleuropa bildet es gleichsam den Mittelpunkt mächtiger und reicher Staaten. Diese Reiche müssen als Schwerpunkt des heutigen Welthandels angesehen werden, weil hier die meisten und stärksten Fäden aller Handels- und Verkehrsbewegungen zu- sammenlaufen. Wenn Deutschland auch mit dem gegenwärtigen Haupt- träger des Weltverkehrs, dem Atlantischen Ozean, nur durch zwei Neben- meere in Verbindung steht und darum von Natur mehr auf einen Binnen- als Welthandel angewiesen erscheint, so hat es doch diesen Nachteil durch hervorragende wirtschaftliche Tüchtigkeit und Rührigkeit und be- harrliches Verfolgen seiner Ziele wettgemacht und trotz seiner im Vergleich zu anderen Ländern minderwertigeren Meereslage Großes und Achtung- gebietendes geleistet. Lange Zeit hindurch hat die zentrale Lage unserem Vaterlande die größten Nachteile gebracht, denn einmal machte sie es gerade durch ihre Vorzüge auderen Nationen begehrlich, zum anderen bot sie ihnen einen bequemen Tummelplatz für den Austrag ihrer Zwistig- keiteu. Leider waren wir früher zu ohnmächtig, diese Kultur und Handel störenden Einflüsse von uns fernzuhalten. Heute erwächst uns der Nach- teil der Lage zum Vorteil, indem er uns zwingt, nie zu erlahmen, un- ablässig auf der Hut zu sein und stets danach zu streben, unsere nunmehr geeinte Kraft immer mehr zu entwickeln. In diesem Sinne gilt Bismarcks Wort: „Gott hat uns in die Lage versetzt, in der wir durch unsere Nachbarn daran verhindert werden, irgendwie in Versumpfung oder Träg- heit zu geraten." Grundicheid-Dageförde, 2. Aufl. 1

3. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 25

1877 - Langensalza : Beyer
— 25 — zurück. In dem Hause eines seiner Gesinnungsgenossen, welcher bte-spartanischen Anführer zu einem Gastmale eingeladen hatte, wurden dieselben getödtet und das Bolk zur Freiheit ausgerufen. Jetzt schloß sich auch der edle Epamiuoudas der Bewegung an. „Wer noch ein Herz hat für sein Vaterland," so rief er seinen Mitbürgern zu, „der ergreife die Wafseu zur Verteidigung der Freiheit!" Freudig folgte das Volk diesem Rufe und auch die Athener schickten Hilfe, so daß die spartanische Besatzung die Burg Thebens verlassen mußte. Pelopidas und Epaminondas waren innige Freunde. Während aber jener ans vornehmer und reicher Familie stammte, war Epaminondas arm. Gern hätte Pelopidas seinen Reichtum mit dem Freunde geteilt,, aber nie war dieser zu vermögen, auch nur das Geringste anzunehmen. Und doch war Epaminondas so arm, daß er nur ein einziges Oberkleid hatte, so daß er nicht einmal ausgehet! konnte, wenn dasselbe gerade in der Wäsche war. Niemals suchte Epaminondas Ehrenstellen, bot man ihm aber ein Amt an, so nahm er es an, es mochte hoch oder niedrig sein. Einst suchte ihn ein persischer Gesandter durch große Geldsummen zu bestechen, da gab er demselben zur Antwort: „Mein Freund, weitn die Absichten deines Königs meinem Vaterlande vorteilhast find, so bedarf es deines Goldes nicht; find sie ihm aber schädlich, so wird dein Geld mich nicht zum Verräter meines Vaterlandes machen." § 36. Setopidas und Kpaminondas Gaten und Gnde. Die stolzen Spartaner ertrugen es nicht geduldig, daß |ie Theben auf eine so schimpfliche Weise hatten verlassen müssen. Mit einem großen Heere rückten sie heran, um die Thebaner zu züchtigen. Diese aber rüsteten sich ans Gegenwehr und erwählten den Pelopidas und den Epaminondas zu ihren Anführern. Pelopidas befehligte eine besondere Abteilung edler Jünglinge, die heilige Schaar; diese hatte einen feierlichen Eid geleistet, entweder zu siegen ober zu sterben. Bei Leuctra ohnweit Theben kam es zur Schlacht (371 v. Chr. Geb.). Durch die geschickten Anordnungen und die Tapferkeit der heiligen Schaar erlitten die Spartaner eine gewaltige Nieberlage, ihr König selbst fiel. Die Thebaner aber würden durch diesen herrlichen Sieg auf einmal das angesehenste Volk in Griechenland. — Nun griff Epaminondas die Spartaner in ihrem eigenen Lande an. Er drang mehrmals in den Peloponnes ein und bedrängte seine Feinde fo sehr, daß dieselben sogar ihre alten Gegner, die Athener, um Hülse angiengen. Diese, aus Neid über die wachsende Größe Thebens, verbanden sich auch mit Sparta. Dennoch aber drang. Epaminondas sogar bis an die Tore der feindlichen Hauptstadt, nur der verzweifeltsten Gegenwehr der Lacedämonier gelang es, ihn wieder zurückzutreiben. Kurz darauf kam es zur Schlacht bei Mantinea (362 v. Chr. Geb.). Hier warf Epaminondas mit feinen Thebanern allen Widerstand der Spartaner nieder, ward aber durch einen Pfeil schwer verwundet.

4. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 83

1877 - Langensalza : Beyer
— 83 See hinaus. In einem Engpaß Bei Küßnacht legte er sich aus die Lauer, den Vogt erwartend. Als derselbe herankam, flog ihm Tells Pfeil in das Herz. So wurden, freilich durch Mord, die Schweizer ihres ärgsten Bedrückers ledig. Die Eidgenossen verhielten sich indessen vorläufig noch ruhig. Erst in der Nacht vom 31. Dezember 1307 auf den 1. Januar 1308 überfielen sie die Zwingburgen, Brachen sie und verjagten die österreichischen Besatzungen. So Befreiten sich die drei sogenannten Ur-Kantone von der österreichischen Herrsckaft. Uebrigens wollen wir uns hierbei merken, daß die Geschichten von Wilhelm Tell und den andern Befreiern der Eidgenossen durchaus sagenhaft sind. Albrecht I. ward noch in dem nämlichen Jahre von seinem Nessen Johann von ^chtoaben (Parricida), dem er sein väterliches Erbevorenthalten hatte, am Zusammenfluß der Reuß und der Aar ermordet. Die Nachfolger Albrechts auf dem Kaiserthrone Bestätigten den Schweizern ihre Freiheiten , freilich hatten dieselben gegen die Unterjochungslust der österreichischen Herzoge noch gar manche Kämpfe auszustehen. Leider haben die Eidgenossen ihre siegreichen Kämpfe gegen die österreichische Herrschaft auch dazu Benutzt, um sich von dem deutschen Vaterlande loszureißen §. 105. Mrechts I. Nachfolger. Weil den deutschen Fürsten, wie wir schon gesehen haben, daran lag, so selbständig wie möglich m sein wählten sie nach Rudolf von Habsburg nur solche Männer zu Königen' deren Besitztum nur klein und deren Macht deswegen gering war! Wenn nun solche Könige darnach strebteu, ihr Besitztum zu vergrößern, um dadurch mehr Macht zu gewinnen, so kamen sie dann mit beu mächtigsten deutschen Fürsten in Krieg, so daß die Kämpfe in Deutschland niemals aufhörten. Von Albrechts Nachfolgern sind am Berühmtesten geworden Heinrich Vii (1308 Bis 1313, ehe er König ward, war er von Luxemburg). Derselbe ward gleich nach Albrechts I. Ermordung zum Könige gewählt und war ein kraftvoller, tapferer Fürst Er zog auch wieder nach Italien und ließ sich daselbst zum Kaiser ^ey starb er in dem fremden Lande, wahrscheinlich vergiftet . ®em Nachfolger war Ludwig Iv der Baier (1314 Bis ^ Kaiser dessen Regierungszeit fast ganz durch heftige Kämpfe gegen bte Itebergnfte der Päbste ausgefüllt warb. Dann Karl Iv Eel Heinrichs Vii, der Besonbers beswegen merkwürdig geworben ist weil er im Jahre 1356 ein wichtiges Gesetz gab (die goldene Bulle),' asselbe Besagte, daß von jetzt an nur die sieben Bebeutenbsten Fürsten Deutschlands beu König wählen ober küren sollten (Kurfürsten^. Ferner ist zu merken Sigismund, Karls Iv Sohn, welcher im Jahre 1417 fr}*9*™™*1 ^"Nürnberg, Friedrich von Hohenzollern, mit der Mark Brandenburg Belehnte. Die Nachkommen dieses Friedrich (bte Hohenzollern) herrschen noch Bis auf den heutigen Tag im Branden-durg-preußischen Staate und nunmehr auch als deutsche Kaiser. Nach

5. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der Geschichte des Mittelalters - S. 79

1865 - Langensalza : Beyer
79 kinderlos. Der Gedanke, daß sein Bruder, der Graf Ebechard, nach der Arone strebe, beunruhigte ihn in seinen letzten Lebens- tagen; denn er wußte gar wohl, daß dieser derselben ebenfalls keine Anerkennung verschaffen konnte. Um nun neues großes Unheil von dem deutschen Vaterlande abzuwenden, empfahl der Edelsinnige, als er die Annäherung des Todes fühlte, den Herzog von Sachsen, Heinrich, seinen mäch- tigen Feind, zur Nachfolge. Konrad war nämlich fest über- zeugt, daß gerade Derjenige, der ihm so muthig und erfolgreich widerstanden hatte, auch am kräftigsten die Krone vertheidigen und Deutschlands Feinde am rühmlichsten bekämpfen werde. Als nun viele Großen des Reiches das Sterbelager des Kö- nigs umstanden, sprach er zu seinem Bruder Eberhard: »Lieber Bruder, ich fühle, daß ich sterben werde. Laß Dir also Deine eigne Wohlfahrt und das Beste der Franken empfohlen sein. Wir sind im Stande, Heere zu stellen, haben Städte und Waffen- vorrath, und Alles, was zum königlichen Glanze gehört — nur Glück und Geschicklichkeit haben wir nicht. Das aber besitzt in vollem Maße Heinrich; auf ihm, auf dem Volke der Sachsen beruht jetzt das Wohl des deutschen Vaterlandes. Nimm diese Zeichen der Königswürde: Mantel, Lanze, Schwert und Krone der alten Könige, überbringe sie dem Herzoge und mache ihn Dir zum Freunde. Melde ihm, daß ich ihn euch zum Nachfolger empfohlen habe.« Tief gerührt waren alle Anwesenden über des sterbenden Kö- nigs hochherzige Gesinnung, welche die Verdienste und Vor- züge des Feindes so unparteiisch anerkannte und das Wohl des Vaterlandes höher schätzte als den Glanz und die Er- höhung der eigenen Familie. Feierlich versprachen die Anwesenden, den letzten Wunsch des edeln Mannes zu erfüllen. Bald darauf schied der brave König aus dem Leben (den 23. December 918). Sein Leichnam wurde zu Weilburg beigesetzt'; später brachte man ihn nach Fulda.

6. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der Geschichte des Mittelalters - S. 142

1865 - Langensalza : Beyer
142 Don Aegypten zu behaupten. Vor Allem bedurfte der neue Staat, zum Schutze gegen äußere und innere Feinde, eines tüchtigen Oberhauptes. Einstimmig wählteil die Fürsten unter Bei- falljauchzen des ganzen Heeres Gottfried von Bouillon zum Könige von Jerusalem. Der edle Held war zwar be- reit, die schweren Pflichten dieser wichtigen Stellung zu über- nehmen; doch leistete er in Bescheidenheit und Demuth Verzicht auf die Ehre des königlichen Namens; »er wolle« — so äußerte er in der Kirche des heiligen Grabes — »d a keine goldene Krone trageil, w o Christus, sein Herr, eine 3) ornen frone getragen habe.« Er nannte sich nur »Be- schützer des heiligen Grabes.« Bald nach der Einnahme voir Jerusalem siegte Gottfried bei Aseälon (den 12. August 1099) über ein ägyptisches Heer, welches, 140,000 Mann stark, gegen Jerusalem heranzog. Durch diesen Sieg, den der Tapsere mit einem siebenmal kleinern Heere erfocht, hatte er den neuen Staat nach außen gesichert; er suchte aber auch hierallf desfeil innere Wohlfahrt durch eine recht zweckmäßige Verfassung uild Gesetzgebung zu begründen. Leider erfreute sich aber das junge Königreich ilicht lange seiner kräftigen Stütze. Als Gottfried von einem Feldzuge zurück- gekehrt war, deil er in der Richtung auf Damaskus unter- noiilmen hatte, um alich ilach dieser Seite hiil das Reich zu schützeil; so erkrankte er, in Folge der großeil Anstrengungen und des uilgewohnten Kliiilas, in Joppe. Kaum konnte er Je- rusalem wieder erreichen, woselbst [eine starke Natur noch fünf Wocheil der Krankheit widerstand. Er starb hier in einem Alter von 48 Jahren (den 18. Juli 1100). Somit war auch sein Wuilsch, a»l Grabe seiiles Erlösers sterbeil zu f'önnen, erfüllt worden. — Nach Gottfrieds Tode llahiil sein Bruder und Nachfolger Balduin [I.]*) den Titel eines Kölligs voll Jeru salem an. In einem Zeiträume von 88 Jahren — so lange blieb Je- rusalem in den Händen der Christen — regierten noch 7 Könige, welche sich nur mit Mühe gegen die Türken zu behaupten ver- *) Die Nachfolger Gottfried's hießen fast alle Balduin.

7. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der Geschichte des Mittelalters - S. 182

1865 - Langensalza : Beyer
182 aber die kaiserlichen Rechte über Italien ausübte,*) so hatte er gar bald den Papst, Innocenz Iii., zu seinem Gegner, also, daß dieser sogar den Bann über ihn aussprach. Der jetzt 18jährige Friedrich, Heinrich's Vi. Sohn, von Innocenz aufgemuutert, sich um die deutsche Krone zu bewer- den, begab sich von Sicilien aus nach Deutschland, wo er von den noch zahlreichen Anhängern des hohenstaufischen Hauses auf den deutschen Thron erhoben wurde. Die Krönung erfolgte zu Aachen (1215), und 5 Jahre später erlangte er auch in Rom die Kaiserkrone (1220). Gegen ihn vermochte sich Otto Iv. nicht zu behaupten und daher zog er sich auf seine braunschweigischen Erblande zurück. Bald nachher starb er auf der Harzburg (1218) und wurde in Braunschweig begraben. 36. Kaiser Friedrich Ii. 1215-1250. Friedrich Ii., Herr von Deutschland, Oberitalien, Neapel und Sicilien, war ausgezeichnet durch schöue Gestalt, edle Sinnes- art, Liebe zur Wissenschaft und Kunst, durch Tapferkeit und Klug- heit; allein seine Verdienste um Deutschland waren bei wei- tem nicht so bedeutend, wie sie es vermöge seiner großen Eigen- schaften hätten sein können. Bis zu Jnuocenz's Iii. Tode (1215) stand er mit dem päpstlichen Stuhle zu Rom im besten Verneh- men. Er hatte demselben jedoch versprochen, daß die Kronen von Deutschland und die der beiden Sicilien, deren Regierung er seinem Sohne Heinrich übergab, nicht auf einem Haupte vereiniget werden sollten. Gleichwohl ließ er zum Verdruß des Papstes denselben Hein- rich, nach Otto's Iv. Tode, von den deutschen Fürsten als sei- nen Nachfolger anerkennen, während er die ersten Jahre seiner *) Er griff dort die Erblande des jungen Friedrich an.

8. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der Geschichte des Mittelalters - S. 212

1865 - Langensalza : Beyer
212 Lucka unweit Altenburg non Friedrich dem Gebissenen und Diezmann so geschlagen, daß er sein ganzes Heer verlor. Durch seine Schuld verlor Alb recht auch die Schweiz, welche sonst zum deutschen Reiche gehörte. ' Er war hart und ungerecht gegen die Schweizer, und da- durch veranlaßt^ er, daß diese vou ihm abfielen; er war auch ungerecht gegen seines Bruders Sohn, Johann von Schwaben, und das brachte ihm sogar den Tod. Im Frühjahr des Jahres 1308 kam Albrecht in seine Erblande an der Grenze der Schweiz, um eine große Macht zum Kriege wider Böhmen zu rüsten. Viele Fiirsten begleiteten ihn, und unter diesen befand sich auch sein junger Vetter, der Prinz Johann von Schwaben, der nach seines Vaters Tode an Albrecht's Hofe erzogen und von diesem bevormundet wurde. Jetzt war Johann 20 Jahre alt, hatte aber schon mehrmals seinen Oheim um Uebergabe seines väterlichen Erbes, des Her- zogthums Schwaben, gebeten. Als er eines Tages auch wieder in ihn drang, verweigerte ihm Albrecht abermals seine Bitte und setzte ihm scherzend einen Blumenkranz auf das Haupt, und meinte: »Der, nicht aber eine Krone zieme seinem Alter; er möge nur ihm die Regierung seiner väter- lichen Er b l ande noch ii b e rl a sse n.« Erzürnt ging Johann von ihm, und mißvergnügte Adelige schürten seinen Uumuth bis zu dem entsetzlichen Entschlüsse, den Kaiser 31t er morden, wobei sie ihm helfen wollten. Es war am l. Mai 1308, als Albrecht nach der Tafel von seinem Schlosse Baden in Aargau nach Rhein felden zu seiner Gemahlin reiten wollte. Unter seinem zahlreichen Gefolge befanden sich auch Die, welche ihm nach dem Leben trachteten, ohne daß er Etwas der Art argwohnte. Der Weg führte das vom Flusse Reuß durchfluthete Thal hinab, und bei den Trümmern der alten Römerstadt Vindonissa, jetzt Windisch, setzte Albrecht in einer Fähre über den Fluß. Johann und seine Mit verschworenen drängten sich zu- erst mit in das Fahrzeug, so daß dasselbe außer ihnen nur noch einen Ritter faßte. Am jenseitigen Ufer angekommen und also vom übrigen Gefolge des Kaisers getrennt, setzten sich Alle wieder

9. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der Geschichte des Mittelalters - S. 197

1865 - Langensalza : Beyer
197 Bevor wir von seiner Krönung 1111b Regierung reden, wollen wir erst aus seinem frühern Leben Einiges mittheilen. In seinen jüngern Jahren war Rudolph oft etwas keck und übermüthig. Rach Art des damaligen Adels liebte er Fehden über Alles. Gab es auf heim a thl ich ein Boden fernen Krieg, so zog er in die Fremde, und der Klang seines Schwertes schallte so weit hin, daß selbst der König von Böhmen ihn einladen ließ, an seinem Kampfe gegen die Ungarn Theil zu neh- men, was Rudolph auch freudig und mit gutem Erfolge that. Auch die Bürger von Zürich nahmen seinen Arm in An- spruch, als der Freiherr von Regensberg Böses gegen sie im Schilde führte. Dieser gefürchtete Mann hatte nämlich Zürich's Bürger mit seinen Burgen wie mit einem Garne umstellt. Da man nun fürchtete, atiein mit ihm nicht fertig werden zu können, so wurde Rudolph erpicht, ihr Schirm Hauptmann zu werden. Dieser übernahm das ihm angetragene Amt gerne, und züchtigte den stolzen Freiherrn für seinen Uebermuth, so daß er zuletzt noch froh sein mußte, als Bürger von Zürich sein Leben in Ruhe beschließen 311 können. Rudolph hatte alle seine Burgen mit List eingenommen. Wie listig er zu Werke ging, beweiset das Nachstehende: In einer Entfernung von ungefähr einer halben Stunde von Zürich ist der Utoberg, und auf demselben stand ehedem die feste Uetlibürg. Von hieraus machte Leuthold von Re- gensberg öfter Streifzüge in die unten liegende Landschaft des Zürcher-See's. Gewöhnlich gebrauchte er dazu zwölf weiße Pferde und ebenso viel weiße Hunde. Um die Burg, welche durch Gewalt schwer zu gewinnen war, einnehmen zu können, bediente sich Rudolph folgender List: Er ließ heimlich zwölf weiße Pferde und auch eine gleiche Anzahl von Hunden aufkaufen, über- Die Habsbnrg (ursprünglich Habichtsburg), das Stammschloß dieser Grafen, lag am reckten Ufer der Aar, unweit des Städtchens Brugg, im Kanton Aargau. Nordöstlich über dem freundlichen Badeorte Schinz- nach (auf dem Wülpesberge) sieht man heute noch die sorgfältig erhal- tenen Trümmer dieser berühmten Burg, welche im elften Jahrhundert (1020) vom Grafen Ratbod, und zwar ans Kosten seines Bruders, des Bischofs Werner von Straßbnrg, erbaut worden ist.

10. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der Geschichte des Mittelalters - S. 179

1865 - Langensalza : Beyer
179 Blondel, um seinen Herrn zu suchen, einen großen Theil der Welt und kam nach Deutschland. Alle festeu Plätze, von benen er glaubte, sein Herr müsse da gefangen sitzen, suchte er auf und sang solche Lieder, die dem Könige bekannt waren. Lange war sein Stichen vergeblich gewesen; endlich aber hörte er aus den dunkeln Mauern der Festung Löwenstein eine Antwort auf eines seiner Lieder. In seiner Freude brach er in die Worte aus: »0 Richard, mon roi etc.!« So entdeckte er seineil Herrn lind eilte freudig nach England, woselbst man ihn für tobt hielt, um diese Nachricht dahin zu bringen. Durch seiile begeisternden Worte soll Blondel nicht wenig dazu beigetrageil habeii, daß das englische Volk das Lösegeld bald aufbrachte, und seinen König befreite. 34. Heinrich Vi. 1 1 9 0 - 1 1 9 7. Nach des deutschen Kaisers Friedrich I. (Barbarossa's) Tode bestieg dessen ältester, von beu Fürsten bereits in der Wiege als König anerkannter Sohn unter dem Namen Heinrich Vi. den deutschen Thron. Er war ein stattlicher Mann, hochgewachsen, regelmäßig gebildet, dabei klug und beredt, aber grausam, geld- gierig, treulos und überhaupt von böser Gemüthsart. Schon vor seines Vaters Tode hätte er durch seine Gemahlin Constantia, Erbtochter beider Sicilien,*) nach dem im Jahre 1189 erfolgten Ablebeil des letzteil ilormännischen Königs dieser Reiche in den Besitz derselben gelangen sollen; allein Tankred, ein unächter Abkömmling feiler Köilige, bemächtigte sich der er- ledigten Krone. Heinrich zog nun mit einem mächtigen Heere *) Constantia war die Schwester des sicilianischen Königs Wilhelm I. (normannischen Stammes). Dnrch die Vermählung der Constantia mit Heinrich Vi. kam ©teilten irrt Jahre 1186, vermittelst eines Vermächt- nisses, an das deutsche (hohenstaufische) Kaiserhaus. 12*
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