Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
171
Wilhelm selbst. Die deutschen Küsten hatte Vogel v. Falkensiein
zu schützen. Wohl hatten die Franzosen sich anfangs Saar-
brücken's bemächtigt, aber rasch folgte eine Niederlage derselben der
andern. .Am 4. August erstürmte der Kronprinz Friedrich
Wilhelm Weißenburg und den Gaisberg, und am 6. August
besiegte er dann bei Wörth mit der 3. Armee (Norddeutsche,
Baiern, Württemberger) Mac Mahon (36 Kanonen, 6 Mitrail-
leusen, 2 Adler, 10 000 Gefangene, 10 000 Todte und Ver-
wundete — 8000 Deutsche todt und verwundet). In wilder
Flucht eilte das französische Heer über die Vogesen nach Chalons.
Ein Theil der 3. Armee ging zur Belagerung nach Straßburg;
das Gros rückte hinter Mac Mahon her. — Gleichzeitig hatte am
6. August Steinmetz mit der 1. Armee und Theilen der 2. Armee
die Spichcrner Höhen genommen (hinter Saarbrücken) und
reiche Beute gemacht. — Die Franzosen zogen nun etwa 200 000
Mann bei Metz zusammen (Marschall Bazaine), und die Auf-
gabe der deutschen Heeresleitung war die, diese in Metz einzu-
schließen*). Dies geschah durch die drei Schlachten bei
Metz. Durch die Schlacht von Courcelles zwang Steinmetz
am 14. August Bazaine, seinen bereits begonnenen Abmarsch auf-
zuschieben' (beiderseitig etwa 4000 Todte und Verwundete); am
16. August verlegte Prinz Friedrich Karl durch die Schlacht von
Mars la Tour oder Vionville den Franzosen den Weg nach
Süden (blutige Schlacht, 11 Stunden, großer Cavallerickampf,
. Verluste aus beiden Seiten ca. 40 000 Mann [14 000 Preußens,
3000 französische Gefangene); am 18. August vollendete König
Wilhelm's Sieg bei Gravelotte die Einschließung der
Franzosen in Metz. Niesenkampf: 270 000 Deutsche gegen
220 000 Franzosen, 7 Stunden,, auf jeder Seite etwa 14 000
Todte und Verwundete, 3000 französische Gefangene.) — Während
nun Prinz Friedrich Karl mit dem größten Theile der 1. und
2. Armee Metz cernierte (einschloß), hatte sich Mac Mahon
wieder concentriert. Ihm rückte der Kronprinz mit der 3. Armee
entgegen; auch wurde der Kronprinz Albert von Sachsen mit der
4. oder Maasarmee (die von dem Belagerungshcer bei Metz ab-
gezweigt wurde) nach Westen gesandt. Mac Mahon wollte Metz
entsetzen und marschierte an der belgischen Grenze entlang. Der
Kronprinz von Sachsen schlug ihn bei Beaumont (30. August),
*) Um diese Zeit wurden schonungslos alle in Frankreich lebenden
und angesiedelten Deutschen verjagt.
l
8*
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen]]
TM Hauptwörter (200): [T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm August Friedrich
Wilhelm_Weißenburg Friedrich Wilhelm August August Metz August August Friedrich_Karl Friedrich Karl August Niesenkampf Friedrich_Karl Friedrich Karl Armee_Metz Albert_von_Sachsen Metz August
Extrahierte Ortsnamen: Gaisberg Baiern Straßburg Mahon Mahon Mahon Sachsen Frankreich
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 2
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Inhalt: Zeit: Geographie
172
und beide Kronprinzen schlugen und umzingelten ihn dann am
1. September (an welchem Tage auch Bazaine vergeblich durch-
zubrechen suchte) bei Sedan unter Oberleitung Wilhelms. Durch
diese Schlacht war die letzte französische Armee cernirt. Am
2. September streckten 85 000 Franzosen die Waffen (40
Generale, 70 Mitrailleusen, 330 Kanonen), und der französische
Kaiser wurde gefangen genommen und nach Wilhelms-
höhe bei Kassel gebracht.*) So endete die erste Hälfte des Krieges.
Aufgaben: 1. Erzähle was in deinem Lesebuche steht: a. über die
Schlacht von Metz; b. über Sedan! 2. Lies die Gedichte: „Die Trom-
pete von Gravelotte" von Freiligrath und: „Am dritten September
1870" von Geibel!
D. 0?. Fortsetzung. 3. Der Krieg gegen die
französische Republik. Bei einem Aufstande in Paris, von
wo die Kaiserin Eugenik entflohen war, wurde Napoleon von den
Franzosen abgesetzt und die Republik proklamiert. Diese wollte
keinen Frieden schließen, sondern den Kampf fortsetzen und ordnete
deshalb eine allgemeine Volksbewaffnung an. Der Krieg gestaltete
sich nun folgendermaßen: a) Belagerungskrieg. Am 19.
September schloß das deutsche Heer Paris ein (General Trochu
mit 40 000 Linienkruppen und 400 000 Nationalgarden). Ein
fester Ring von Schanzen und Belagsrungstruppen machte jedes
Entkommen unmöglich (Belagerungslinie 12 Meilen). — Am
28. September kapitulierte nach 7wochentlicher Belagerung Straß-
burg (17 000 Gefangene). Um Metz stand noch Prinz Friedrich
Karl. Unsäglich waren die Muhen der deutschen Krieger, die durch
Nässe und durch Ausfälle der Belagerer litten. Endlich zwang der
Hunger Bazaine zur Kapitulation am 2 7. Oktober (173 000
Gefangene, 3 Marschälle, 50 Generale, 6000 Offiziere, 53 Adler
und Fahnen, 541 Feldgeschütze, 66 Mitrailleusen, 800 Festungs-
geschütze, 300 000 Gewehre). — Auch die übrigen Festungen
kapitulierten nach und nach (im ganzen 26). — Paris war
130 Tage cerniert. Die Ausfälle der Besatzung wurden stets
zurückgeschlagen. Nachdem seit 27. December 1870 die Stadt
4 Wochen lang bombardiert und endlich ganz ausgehungert war,
kapitulierten am 28. Januar 1871 sämmtliche Forts.
Die Armee blieb nach Auslieferung der Waffen kriegsgefangen in
der Stadt, und diese zahlte 200 Mill. Francs Contribution. —
b) Der Feldkrieg. Der französische Kriegsminister Gambetta
*) Nach dem Friedensschlüsse ging Napoleon nach England. Hier
starb er im Januar 1873.
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TM Hauptwörter (200): [T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelms Wilhelms Metz Freiligrath Geibel Napoleon Friedrich Gambetta Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Sedan Wilhelms- Kassel Sedan Republik Paris Paris Paris England
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Inhalt: Zeit: Geographie
173
hatte inzwischen in England und Amerika bedeutende Einkäufe
von Waffen gemacht und führte allenthalben den Krieg energisch
fort. — Franctireurs oder tückische Freischaren lauerten in
allen Ecken und suchten unsere Krieger meuchlings zu todten. —
Im Westen und Süden stand die Loire-Armee, im Norden
die Nord armee, um Paris zu entsetzen. Jener wurden an-
fangs v. d. Tann und der Großherzog von Mecklenburg ent-
gegengestellt, beide aber hatten einen schweren Stand, bis nach
der Kapitulation von Metz Prinz Friedrich Karl zur rechten Zeit
eintraf und den Feind zersprengte. (Ehrentag der Hannoveraner
bei Beaune la Rolande 28. November, Kämpfe im Walde von
Orleans vom 4. —10. December, bei Le Mans vom 3. —12.
Januar). Die Nordarmee wurde durch von Manteuffel am
2. 3. Januar 1871 bei Bapaume und durch Gäben am 19. Januar
bei Quentin geschlagen. — Den schwersten Stand hatte Werder
im Osten, wo er Belfort belagerte. Die französische Ostarmee,
unter Bourbaki, unterstützt von Garibaldi mit seinen Freischärlern,
wollte nach Deutschland durchbrechen. Sie versuchte deshalb vom
15.-—17. Januar 1871 die Verschanzungen Werders zu er-
stürmen, wurde aber aufs entschiedenste zurückgeschlagen. („Die
ruhmreichen Kümpfe bei Hericonrt".) Manteuffel kam
dann von Norden her und sagte die Ostarmee über die Schweizer-
grenze , wo 80 000 Mann kapitulierten. — Die französische
Flotte blockierte unsere Küsten und schadete dem Handel im
Sommer und Herbste 1870, hat aber wenig ausgerichtet. (Vogel
von Falkenstein. — Torpedos.) — 4. Ende. Seit dem
28. Januar 1871 war ein mehrmals erneuerter Waffenstillstand
abgeschlossen. Am 13. Februar trat in Bordeaux eine französische
Nationalversammlung zur Friedensberathung zusammen und er-
nannte Thiers zum Haupte der französischen Republik. Am
26. Februar wurden zwischen ihm und Bismarck die Friedens-
präliminarien unterzeichnet. Am 1. März besetzten die
Deutschen Paris. Am 2. März genehmigte die National-
Versammlung die Friedenspräliminarien, und die Deutschen zogen
sich in die Forts zurück. Der endgültige Abschluß verzögerte sich
durch einen neuen Aufstand in Paris. Als dieser 'glücklich
von den Franzosen niedergeworfen war, erfolgte der definitive
Friede zu Frankfurt am 10. Mai 1871. Frankreich trat
Elsaß (ausgenommen Belfort) und Deutsch-Lothringen
(Geographie 8. 30) an Deutschland ab und zahlte eine Kriegs-
entschädigung von 5 Milliarden Francs. Vis diese Sumv e er-
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
TM Hauptwörter (100): [T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz]]
Extrahierte Personennamen: Metz Friedrich_Karl Friedrich Karl Le_Mans Garibaldi März März
Extrahierte Ortsnamen: England Amerika Nord Paris Mecklenburg Manteuffel Belfort Deutschland Bordeaux französischen_Republik Paris Paris Frankfurt Frankreich Deutschland
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Inhalt: Zeit: Geographie
175
rathes erforderlich, es sei denn, daß ein Angriff auf das Bundesgebiet
oder dessen Küsten erfolgt. Der Kaiser beruft, eröffnet, vertagt und
schließt den Bundesrath und den Reichstag. Er verkündigt die Neichs-
gesetze und überwacht ihre Ausführung, stellt die Neichsbeaniten an rc.
Erster Beamter des Reichs ist der Reichskanzler.
Aufgaben: 1. Erzähle nach deinen! Lesebuche von der Feier des
18. Januar 1871 in Versailles! — 2. Warum niag gerade dieser Tag
zur Kaiserproclamation gewählt sein? — 3. Welche Staaten gehören
zum deutschen Reiche? (Geographie §. 23—30). — 4. Wie unterscheidet
sich das jetzige deutsche Reich von dem alten Kaiserthum? — 5. Wie
heißt der deutsche Reichskanzler?
Z. 69. Allgemeines. 1, Kirchliches. Die katho-
lische Kirche ist seit dem dreißigjährigen Kriege in fortwährend
feindseliger Stimmung gegen die Protestanten geblieben. Im Jahre
1870, am Tage der französischen Kriegserklärung, ließ sich der
Papst durch das vaticanische Concil für unfehlbar erklären.
Als die Jesuiten in Deutschland sich gegen das deutsche Reich
feindselig zeigten, wurden sie inr Jahre 1 872 aus dem
deutschen Reiche verwiesen. — Zur Unterstützung hülfsbe-
dürftiger Protestanten in katholischen Ländern bestehen an vielen
Stellen Gustav - Adolfs-Vereine (seit 1832). Seit 1804 haben
sich behuf Verbreitung der Bibel und Uebersetzung derselben in alle
Sprachen Bibelgesellschaften gebildet. Die größte ist die
englische. Auch die Heidenmission wie die innere Mission,
welche durch Armen- und Krankenpflege, durch Rettungshäuser rc.
nie leibliche und geistliche Noth zu lindern sucht, blühen sehr. —
2. In Gewerben, Künsten und Wissenschaften sind in
diesem Jahrhundert große Fortschritte gemacht. Dampfmaschinen,
Eisenbahnen und Telegraphen haben das Leben vielfach umgestaltet.
(Transatlantischer Telegraph, Telegraph und Eisenbahn im Kriege,
Pacificbahn). Schöne Bauten in Städten. Naturwissenschaften, Photo-
graphie.
Z. 100. Zur Wiederholung und Uebung. —
1. Lerne folgende Geschichtszahlen auswendig:
1815-66. Deutscher Bund.
1866—70. Norddeutscher Bund.
1871. Deutsches Reich.
1830. Juli-Revolution.
1848. Februar-Revolution.
1864, 18. April. Düppeler Schanzen.
1864, 29. Juni. Uebergang nach Alsen.
• 1866, 3. Juli. Schlacht von Königgrätz.
1870, 18. Juli. Französische Kriegserklärung.
1870, 4. August. Weißenburg.
1870, 6. August. Schlacht bei Wörth und Spicheren.
1870, 14., 16., 18. August. Metz.
1870, 1. September. Schlacht bei Sedan.
1870, 2. Septeinber. Napoleon gefangen.
1870, 27. October. Capitulation von Metz.
1871, 28. Januar. Capitulation von Paris.
1871, 10. Mai. Friede.
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Gustav Gustav August August August Septeinber Napoleon Metz
Extrahierte Ortsnamen: Versailles Deutschland Weißenburg Sedan Paris
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Auflagennummer (WdK): 2
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Bl
§♦ Bo. Das unmittelbare Neichsland.
Elsa!; und Deutsch-Lothringen, 263'/; Hü-Meilen, lva
Mill. Einwohner, stehen unmittelbar unter dem Kaiser. Elsaß,
von den Vogesen (dem Wasgau) bis zum Rhein, hat durchweg
deutsche Bevölkerung. Die Vogesen, 20 Meilen lang, 5 — 7
Meilen breit, nehmen von S. nach N. an Höhe ab (Belchen,
1400 in.), sind zackig, gut bewaldet. Nach O. ist der Abfall
steil. Die Ebene ist sehr fruchtbar und wohl angebaut (Acker-
und Weinbau). — Deutsch-Lothringen, der bcstbcbaute
und bevölkertste Theil des obern Mosellandes, hat vorherrschend
deutsche Bewohner (ungefähr 1 * * * * * * 8 * * * * 13/6 der Gemeinden hat französisch
redende Bevölkerung). Der Boden ist gebirgig. Acker- und
Weinbau; Viehzucht.
a. Elsaß: Mühlhausen, 52000 Einwohner, viele Fabriken,
besonders in Baumwolle (Rhein-Rhone-Canal). •— Colmar, 21000
Einwohner; Lügenfcld. —- Schlettstadt, Festung. -— Straßburg,
85 000 E., starke Festung; herrliches Münster, 142 m. hoch; Universität.
Wörth, Wcißenburg. — Bei Zabern ein Paß durch die.
Vogesen, Weg des deutschen Heeres nach der Schlacht bei Wörth (Canal
und Eisenbahn).
b. Deutsch-Lothrittgen: Metz, 51000 Einwohner, sehr starke
Festung; Bevölkerung meist französisch. — Diedcnhofen (Thionville),
4500 E., Festung.
1. Gieb die Grenzen von Elsaß-Lothringen an! — 2. Berechne die
Volksdichtigkeit! — 3. Gieb die Haupteisenbahnlinien an! — 4. Wo
drangen die deutschen Heere 1870 in Frankreich ein? — 5. Wann
waren die Schlachten bei Weißcnburg, Wörth und Metz? — 6. Wann
capitulierte Straßburg, wann Metz?
1. Zwischen welchen Breiten- und Längengraden liegt das deutsche
Reich? — 2. Weshalb kann man Deutschland das „Herz Europas"
nennen? — 3. Welche Staaten (oder preußische Provinzen) liegen im
nördlichen, südlichen, mittlern Deutschland? — 4. An welche Gebirge
und Flüsse stößt die Grenze des deutschen Reichs? — 5. Welchen
Stromgebieten gehört es an? — 6. Wo im deutschen Reiche befinden
sich bedeutende Steinkohlen- und Eisenlager? Wo werden edle Metalle
gefunden? — 7. Wo wird besonders gebaut: Wein, Obst, Hopfen? —
8. Wo finden sich Moore, Marsch, Geest, Heide? — 9. Woher kommt
der Höhenrauch? — 10. Ueber welche Gebirge führt der gerade Weg
von Braunschweig nach Erfurt, von Gotha nach Meiningen, von Würz-
burg nach Frankfurt, von Frankfurt nach Ems, von Stuttgart nach
Straßburg, von Straßburg nach Metz? — 11. Berechne die Volks -
dichtigkcit des deutschen Reichs und vergleiche damit die deiner Provinz!
— 12. Vergleiche die Größe und Bevölkerung Preußens mit der gc-
sammtcn Größe und Bevölkerung aller übrigen deutschen Staaten! —
13. Wo liegt die goldene Aue, das Eichsfeld, die Wetterau, der Hcllwcg,
die Bergstraße, der Breisgau, die Pfalz, Schwaben, die Lausitz, die
Priegnitz, die Uckermark, das Lechfeld? — 14. In welchem Lande
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung]]
Extrahierte Personennamen: Elsa Moore
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Deutsch-Lothringen Rhein-Rhone-Canal Colmar Wcißenburg Deutsch-Lothrittgen Thionville Elsaß-Lothringen Frankreich Weißcnburg Deutschland Deutschland Heide Erfurt Gotha Meiningen Frankfurt Frankfurt Stuttgart Straßburg Wetterau Schwaben
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Auflagennummer (WdK): 2
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Inhalt: Zeit: Geographie
114
3. Karl's Persönlichkeit. Was erzählt dein Lesebuch
über folgende Punkte: Seine Grüße und Gestalt, seine Kleidung,
seine Lebensweise, seine Hofschule, — Tod, Grab?
§« Öd. Üavb Ctß)föi0cv* Ludwig der Fromme
(814—840) erhält diesen Namen, weil er der Kirche besonders zugethan
(nochmalige Salbung, mönchisches Leben am Hofe, Mission nach Norden
von Corvey (wo?) und Hamburg aus, Ansgarius rc.), und weil schwach
und gutmüthig (schwache Reichsleitung, Weggeben von Zollfreiheiten und
freien Gerichtsbarkeiten, übertriebene Nachsicht gegen die Lehensträger,
die ihr Lehen bereits als erblich ansehen, mehrmalige Theilung des
Reichs unter seine Söhne, deren Empörungen rc.) —Nach seinem Tode
kriegten die Söhne um die Erbschaft und theilten sie im Vertrage
zu Verdun 843. 1. Lothar erhielt als Kaiser Italien, Lothringen,
Burgund und Friesland; 2. Ludwig der Deutsche Deutschland
bis an den Rhein und jenseit noch Mainz, Speier, Worms; 3. Karl
der Kahle das jetzige Frankreich und Spanien bis zum Ebro. —
Es ist nun Folgendes zu merken: 1. Frankreich und Deutsch-
land waren von nun an geschieden. Diejenigen Franken, welche
sich in Gallien festgesetzt hattest, vermischten sich mit den Galliern
oder Kelten, deren Nationalität die deutsche verdrängte. Aus der frän-
kischen, keltischen und lateinischen Sprache bildete sich die fran-
zösische. — 2. Die Kaiserkrone war zuerst in Italien (Lothar),
dann in Frankreich (Karl der Kahle), darauf kam sie nach Deutsch-
land" (Karl der Dicke). — 3. Die Karolinger in Italien und
Frankreich verschwinden rühmlos. In Deutschland sind zu merken:
* Ludwig der Deutsche (843—876, unruhige Regierung wegen
der Empörungen seiner Söhne und der Normannen- und Slaven-
einfälle, Einsetzung von Herzögen, Lothringen kommt zu Deutsch-
land); nach seinem Tode anfangs Theilung, dann beherrscht Karl der
Dicke 876—887 ganz Deutschland, bekommt auch die Kaiserkrone nebst
Italien und Frankreich, vereinigt also noch einmal die ganze
Erbschaft Karls des Großen, wird aber wegen Feigheit ab-
gesetzt. Die Norniannen haben Frankreich und Italien theilweise an
sich gerissen, auch später in England eine Herrschaft gegründet
(Wilhelm der Eroberer, Hastings). In Deutschland wird gewühlt
Arnulf von Kärnthen, Enkel von Ludwig dem Deutschen, er
schlägt die Normannen in den. Niederlanden (891), desgl. die Mähren,
dann wird er zum römischen Kaiser gekrönt. Ihm folgt sein 7jähriger
Sohn Ludwig das Kind, während dessen Regierung (899—911)
die Ungarn Deutschland verwüsten und tributpflichtig machen; auch
^ werden die Herzöge (Sachsen, Franken, Baiern, Schwaben,
Lothringen) fast selbständig. — Nach dem Aussterben der Karolinger
wurde Deutschland ein Wahlreich, wenn auch oft die Krone
lange bei einer Familie blieb. Sachsen und Franken wählen
Konrad I. von Franken zum König, unter dem Lothringen sich von
Deutschland trennt. Sterbend empfiehlt er seinen Gegner Heinrich von
Sachsen zu seinem Nachfolger.
b. Die sächsischen Kaiser.
A. 36. Heinrich I. 919 — 936 (aus dem Geschlecht
der Ludolfinger in Sachsen). 1. Er eint Deutschland.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
TM Hauptwörter (200): [T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod]]
Extrahierte Personennamen: Karl's_Persönlichkeit Ludwig Ludwig Lothar Ludwig_der Ludwig Karl
der_Kahle Karl Lothar) Karl_der_Kahle Karl Karl Ludwig_der_Deutsche Ludwig Karl_der
Dicke Karl Karls Wilhelm Ludwig_dem_Deutschen Ludwig Ludwig Ludwig Konrad_I. Konrad_I. Heinrich_von
Sachsen Heinrich Heinrich_I.
Extrahierte Ortsnamen: Corvey Hamburg Italien Lothringen Burgund Friesland Deutsche_Deutschland Rhein Mainz Worms Frankreich Spanien Frankreich Gallien Italien Frankreich Italien Frankreich Deutschland Normannen- Lothringen Deutschland Italien Frankreich Frankreich Italien England Deutschland Sachsen Baiern Schwaben Lothringen Deutschland Sachsen Lothringen Deutschland Sachsen Deutschland
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Inhalt: Zeit: Geographie
Ibs
der Schlacht bei Mühlberg gefangen (1547), später auch
Philipp von Hessen, gab die Kurwürde von Sachsen an Moritz,
erließ das Interim (eine vorläufige Verordnung, um Prote-
stanten und Katholiken zu einigen). Im Bunde mit den Fran-
zosen, die Metz, Toul und Verdun von Deutschland abrissen, zog
Moritz gegen den Kaiser und zwang ihn zu dem Passauer Ver-
trage 1552 und zu dem Augsburger Religionssrieden 1555,
welcher den Protestanten gleiche Rechte mit den Katholiken sicherte.
(Moritz fiel in der Schlacht bei Sievershausen im Han-
noverschen.) '
d) D ie ö st e r r e i ch is ch - h a b s b u r g i s ch e M o n arch i e u n d
der dreißigjährige Krieg.
Z. 63. Kaiser in dieser Zeit. Karl V. hat viele
Kriege geführt: gegen Frankreich (4 Kriege wegen Mailand
und Burgund, wovon schließlich ersteres an Karl, letzteres an
Frankreich siel — wegen Metz rc. aber vergeblich); gegen die
Türken, die 1529 bis Wien kamen; gegen die Seeräuber in
Nordafrika (Tunis 1525 erobert). Karl wollte die Türken und
Franzosen schwächen (warum?), die Protestanten.umb Katholiken
einen, das kaiserliche Ansehen Herstellen; als ihm dies nicht gelang,
dankte er ab 1556 und ging in Spanien ins Kloster. (Vergl.
„Der Pilgrim vor St. Just" von Platen. — Uhren. Todtenfeier.)
Deutschland und Italien bekam sein Bruder Ferdinand I. als
Kaiser, und Spanien und die Niederlande sein Sohn Philipp Ii.
als König. — Ferdinand war milde gegen die Protestanten. Der
edle Maximilian Ii. (1564—76) war ihnen gleichfalls zuge-
than. Er hatte mit den Türken zu kämpfen. Unter dem schwachen
Rudolf Ii.'(1576 —1612) wurde die religiöse Spannung größer,
und es entstand ein protestantisches Bündniß (Union) und ein
katholisches (Liga). 1609 gewährte er durch den sogenannten
Majestätsbrief den böhmischen Protestanten Religionsfreiheit.
Der schwache Matthias (1612 —1619) war den Protestanten
feindlich.
§♦ 64. Der dreißigjährige Krieg, a) Veran-
lassung. Die katholische Kirche war noch immer feindlich gegen
die Protestanten gesonnen. Diese Spannung wurde durch die
Jesuiten noch vermehrt. Als Kaiser Matthias den streng katho-
lischen, jesuitischen Ferdinand Ii. zu seinem Nachfolger ernannte
und durch Schließung einer protestantischen Kirche und Nieder-
reißung einer andern den Majestätsbrief verletzte, entstand in Prag
ein Aufruhr, 1618, bei dem die kaiserlichen Räthe aus dem Fenster
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien]]
TM Hauptwörter (200): [T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm]]
Extrahierte Personennamen: Philipp_von_Hessen Philipp Moritz Moritz Moritz Karl_V. Karl_V. Karl Karl Karl Ferdinand_I. Ferdinand_I. Philipp_Ii Philipp Ferdinand Maximilian_Ii Maximilian Rudolf_Ii Rudolf Matthias_( Matthias Ferdinand_Ii Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Mühlberg Sachsen Deutschland Sievershausen Frankreich Mailand Burgund Frankreich Wien Nordafrika Tunis Spanien Deutschland Italien Spanien Niederlande Prag
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Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
136
geworfen wurden. — b) Hergang. 1. Der böhmisch-
pfälzische Krieg (1618 — 24). Ferdinand Ii. (1619 — 37) war
Kaiser geworden. Die Böhmen wollten ihn nicht als König haben
und wählten das Haupt der Union, Friedrich von der Pfalz.
Dieser wurde aber in der Schlacht am weißen Berge geschlagen,
mußte fliehen, Böhmen wurde verwüstet und „der Protestantismus
ausgerottet. Friedrich erhielt nur von zwei' Landsknechtsführern
(Christian von Braunschweig und Ernst von Mansfeld)
Hülfe, diese wurden in der Pfalz von Lilly geschlagen, und das
Kürfürstenthum Pfalz kam an Baiern. — 2. Der nieder-
sächsisch-dänische Krieg (1624—30). Als Christian von
Braunschweig und Ernst von Mansfeld erst in die Niederlande
und dann in Niederdeutschland einfielen, theils um die Katholiken
zu schädigen, theils um ihre Truppen zu ernähren, rückte Lilly
nach Westfalen und schlug Christian in Westfalen. Bald nachher
starb dieser. Als Lilly nun Norddeutschland bedrohte, stellte
sich Christian Iv., König von Dänemark als Kriegso'berster an
die Spitze der Protestanten, wurde aber von Lilly bei Lutter am
Barenberge in Braunschweig geschlagen. (1626.) Albrecht von
Wallenstein wurde kaiserlicher Qbergeneral über ein von ihm
selbst geworbenes Heer, schlug Mansfeld bei der Dessauer Brücke
(1626) und verfolgte ihn bis Ungarn, wo Mansfeld starb. Lilly
und Wallenstein eroberten Holstein, Wallenstein dann Schleswig
und Jütlandi Er verjagte die mecklenburgischen Herzöge, eroberte
Pommern, aber Stralsund widerstand ihm siegreich (Wallen-
steins Schwur). 1629 wurde mit Dänemark Frieden ge-
schlossen, in welchem Christian seine Länder zurück erhielt, aber
seine Verbündeten im Stiche ließ. Wallenstein wurde mit Mecklen-
burg belohnt. Im Restitntionsedikt (Wiederhersteüungsgesetz)
befahl der Kaiser, der katholischen Kirche alle seit dem schmal-
kaldischen Kriege eingezogenen geistlichen Güter zurückzugeben. Die
lauten Klagen aller Reichsstände, auch der katholischen, über die
fürchterlichen Erpressungen und Grausamkeiten des Wallensteinschen
Heeres bei Ausführung des Restitutionsedikts bewogen den Kaiser,
Wallenstein seines Feldherrnamtes zu entsetzen und einen großen
Theil des Heeres zu entlassen. — 3. Der schwedische Krieg
(1630—35). Da landete der fromme Gustav Adolf, König
von Schweden, an der pommerschen Küste. Die Ausschiffung der
Truppen fiel gerade aus den Tag, da vor 100 Jahren die Prote-
stanten dem Kaiser ihre Bekenntnißschrift in Augsburg überreicht
hatten. (Wann?) Gustav Adolf wollte die unterdrückten Prote-
stanten schützen und seine Verwandten, die Herzöge von Mecklen-
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand Friedrich_von_der_Pfalz Friedrich Friedrich Friedrich Christian_von_Braunschweig Ernst_von_Mansfeld)
Hülfe Ernst Lilly Christian_von
Braunschweig Ernst_von_Mansfeld Ernst Lilly Christian Lilly Christian_Iv. Dänemark Lilly_bei_Lutter Albrecht_von
Wallenstein Albrecht Christian Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
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Kirche zuerst aus? — 9. Beschreibe den Verlauf der Reformation in
Deutschland! — 10. Gieb das Wichtigste über die Reformation außer-
halb Deutschlands an! — 11. Welche Kämpfe hatte die Reformation zu
bestehen? — 12. Gliedere den dreißigjährigen Krieg! — 13. Wann
verloren wir Metz, wann den Elsaß? — 14. Welche Gebietsver-
änderungen erfolgten im westfälischen Frieden? — 15. Wodurch ist der
Nürnberger Neligionsfrieden und der westfälische Frieden für die Pro-
testanten wichtig? — 16. Was geschah genau 100 Jahre vor Gustav
Adolfs Landung? — 17. Was ist erzählt: a) von Frankreich, b) von
Schweden, c) von England, d) von den Niederlanden, e) von Irland?
— 18. Welche Erfindungen und Entdeckungen fallen in diese Zeit? —
19. Beschreibe Gustav Adolf's Zug durch Deutschland! — 20. Welches
war die Ursache: a) des Bauernkrieges, b) des dreißigjährigen Krieges
überhaupt und insbesondere des böhmisch-pfälzischen und des nieder-
sächsisch-dänischen Krieges? — 21. Was ist das Nestitutionsedikt? —
22. Welches ist der Zweck des Jesuitenordens? — 23. Weshalb mischte
sich Gustav Adolf in den dreißigjährigen Krieg? Und weshalb thaten
dies die Franzosen? — 24. Was sind Landsknechte? — 25. Wodurch
ist Luther der Gründer einer gemeinschaftlichen Sprache für alle deutschen
Stämme geworden? Welche seiner Schriften sind dir bekannt? —
26. Weshalb blieb das deutsche Volk nach dem 30jährigen Kriege noch
lebensfähig?
5. Naümülgeschichte.
a) S inken der Habsburgischen Monarchie, Preußens
Emporwachsen. 1648 — 1740.
Z. 68. Das sog. Jahrhundert Ludwigs Xiv.
Unter Ludwig Xiii. (Kardinal Richelieu) und Ludwig Xiv.
(1643 — 1715) gewann Frankreich das Uebergewicht über die
andern Staaten in Europa. Der letztere (schlau, herrschsüchtig und
prachtliebend) besiegte die trotzigen großen Vasallen, die nun Hof-
leute und Officiere wurden; er unterdrückte die Hugenotten (Auf-
hebung des Edikts von Nantes) und begründete die unumschränkte
Königsmacht („Der Staat bin Ich"). Handel, Gewerbe, Künste
und Wissenschaften nahmen während seiner glanzvollen Negierung
einen hohen Aufschwung, obwohl das Land verarmte. Französische
Sprache, Bildung, Mode und Leichtfertigkeit in Sitte und Religion
wurde in ganz Europa (auch leider durch das Beispiel der Fürsten
in Deutschland) herrschend. Die einzelnen Regenten suchten Ludwigs
Negierungsweise nachzumachen, wodurch die Unterthanen gedrückt
und belastet wurden. In Deutschland nahm Einheit und Einig-
keit immer mehr ab; die kaiserliche Macht galt nichts mehr, denn
nicht nur waren die Kaiser (Ferdinand Iii. 1637 — 57, Leopold I.
1657 — 1705, Joseph I. 1705 — 11) schwach, sondern sie waren
auch bei allen wichtigen Angelegenheiten an die einhellige Zu-
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Extrahierte Personennamen: Gustav
Adolfs Gustav Adolfs Gustav_Adolf's Gustav Gustav_Adolf Gustav Adolf Ludwigs Ludwig_Xiii Ludwig Ludwig_Xiv Ludwig Ludwigs
Negierungsweise Ludwigs Ferdinand Leopold_I.
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschlands Elsaß Frankreich Schweden England Niederlanden Irland Deutschland Habsburgischen Frankreich Europa Nantes Europa Deutschland Deutschland
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
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wehr seiner maßlosen Uebergriffe verbanden sich endlich Branden-
bürg, Schweden und Holland. Nach beseitigter Türkengefahr
schloß der deutsche Kaiser zu gleichem Zwecke mit dem Könige von
Spanien, dem Kurfürsten von Baiern und Sachsen und den ober-
rheinischen Städten „das große Augsburger Bündnis". Dem
trat nachher auch noch der zum Könige von England erhobene
Wilhelm Iii. von Oranien bei. Als Ludwig von den Rüstungen
der Verbündeten hörte, brach er zuerst los, 1688. Zur Sicherung
der Grenze ließ Ludwig die Pfalz auf einer Strecke von vielen
Meilen furchtbar verheeren. Die blühenden Städte Heidelberg,
Mannheim, Baden, Rastatt, Worms, Speier, Oppenheim rc.
gingen in Flammen auf, die Einwohner wurden auf die schnee-
bedeckten Felder gejagt und dem Hungertode preisgegeben, alle
Kunstwerke auf bübische Art zerschlagen und selbst die Königs-
gräber in Speier umwühlt. Durch seine großen Feldherren blieb
Ludwig nach lojährigem Kampfe Sieger und behielt im Frieden
zu Ryswick (1697) den ganzen Elsaß. „In allen drei Raub-
kriegen hatte Deutschland sich völlig ohnmächtig nach außen hin
bewiesen und hatte gezeigt, wie leicht die Beute da ist, wo Gemein-
stun und nationale Ehre erloschen sind."
8. 70. Der spanische Crbfolgekrieg. In Spanien
starb das von den Habsburgern stammende Königshaus aus. Da
verlangte Ludwig Xiv. die Krone für seinen Enkel Philipp, der
deutsche Kaiser für seinen Sohn Karl; beide waren Seitenverwandte.
Die meiste Berechtigung hatte Leopold; da aber Frankreich nicht nach-
geben wollte, entstand der sog. spanische Erbfolgekrieg (1701—1714).
Alit Oesterreich waren England, Holland, Preußen und das deutsche
Reich verbunden. Leider stellten sich zwei' deutsche Fürsten, die Kur-
fürsten von Baiern und Köln, auf die Seite Frankreichs. Philipp ließ
sich in Spanien huldigen, aber Karl konnte hier nur wenig Erfolge
erringen. Die Hauptschauplätze des Krieges waren Italien, Deutschland
und die Niederlande. Der kaiserliche Feldherr Eugen und der englische
Führer Marlborough (Mcchlböro) warfen die Baiern und Franzosen
ganz nieder, so daß'ludwig gern Frieden machen, ja selbst Elsaß tmeder
herausgeben sollte. Als man aber verlangte, er sollte seinen Enkel
aus Spanien vertreiben, ging der Krieg weiter. Da starb Leopold's
Nachfolger, Joseph I., und sein Bruder Karl wurde nun deutscher
Kaiser, er mußte also Spanien verlassen. Auch der englische Feldherr
wurde «von seiner Königin plötzlich entlassen. Da erlahmte der Krieg.
1713 wurde zu Utrecht und 1714 zu Rastatt Frieden geschlossen unter
folgenden Bedingungen: Philipp erhielt von der spanischen Erbschaft
das Königreich Spanien und die außereuropäischen Besitzungen; doch
sollten die Kronen Spanien und Frankreich auf ewig getrennt bleiben.
England behielt Gibraltar und empfing außerdem von Frankreich die
Hudsonsbai, Neuschottland und Newfoundland in Amerika. Savoyen
bekam eine Reihe von Festungen an der französischen Grenze und die
spanische Insel Sicilien sammt dem Königstitel. Holland erlangte auch
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig_Xiv Ludwig Philipp Philipp Leopold Leopold Alit_Oesterreich Philipp Philipp Karl Karl Eugen Eugen Marlborough Joseph_I. Karl Karl Philipp Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Schweden Holland Spanien Baiern Sachsen England Heidelberg Mannheim Baden Rastatt Worms Oppenheim Deutschland Spanien Frankreich England Holland Baiern Frankreichs Spanien Italien Deutschland Niederlande Baiern Spanien Spanien Spanien Spanien Frankreich England Frankreich Amerika Sicilien Holland