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1. Weltkunde - S. 114

1874 - Hannover : Helwing
114 3. Karl's Persönlichkeit. Was erzählt dein Lesebuch über folgende Punkte: Seine Grüße und Gestalt, seine Kleidung, seine Lebensweise, seine Hofschule, — Tod, Grab? §« Öd. Üavb Ctß)föi0cv* Ludwig der Fromme (814—840) erhält diesen Namen, weil er der Kirche besonders zugethan (nochmalige Salbung, mönchisches Leben am Hofe, Mission nach Norden von Corvey (wo?) und Hamburg aus, Ansgarius rc.), und weil schwach und gutmüthig (schwache Reichsleitung, Weggeben von Zollfreiheiten und freien Gerichtsbarkeiten, übertriebene Nachsicht gegen die Lehensträger, die ihr Lehen bereits als erblich ansehen, mehrmalige Theilung des Reichs unter seine Söhne, deren Empörungen rc.) —Nach seinem Tode kriegten die Söhne um die Erbschaft und theilten sie im Vertrage zu Verdun 843. 1. Lothar erhielt als Kaiser Italien, Lothringen, Burgund und Friesland; 2. Ludwig der Deutsche Deutschland bis an den Rhein und jenseit noch Mainz, Speier, Worms; 3. Karl der Kahle das jetzige Frankreich und Spanien bis zum Ebro. — Es ist nun Folgendes zu merken: 1. Frankreich und Deutsch- land waren von nun an geschieden. Diejenigen Franken, welche sich in Gallien festgesetzt hattest, vermischten sich mit den Galliern oder Kelten, deren Nationalität die deutsche verdrängte. Aus der frän- kischen, keltischen und lateinischen Sprache bildete sich die fran- zösische. — 2. Die Kaiserkrone war zuerst in Italien (Lothar), dann in Frankreich (Karl der Kahle), darauf kam sie nach Deutsch- land" (Karl der Dicke). — 3. Die Karolinger in Italien und Frankreich verschwinden rühmlos. In Deutschland sind zu merken: * Ludwig der Deutsche (843—876, unruhige Regierung wegen der Empörungen seiner Söhne und der Normannen- und Slaven- einfälle, Einsetzung von Herzögen, Lothringen kommt zu Deutsch- land); nach seinem Tode anfangs Theilung, dann beherrscht Karl der Dicke 876—887 ganz Deutschland, bekommt auch die Kaiserkrone nebst Italien und Frankreich, vereinigt also noch einmal die ganze Erbschaft Karls des Großen, wird aber wegen Feigheit ab- gesetzt. Die Norniannen haben Frankreich und Italien theilweise an sich gerissen, auch später in England eine Herrschaft gegründet (Wilhelm der Eroberer, Hastings). In Deutschland wird gewühlt Arnulf von Kärnthen, Enkel von Ludwig dem Deutschen, er schlägt die Normannen in den. Niederlanden (891), desgl. die Mähren, dann wird er zum römischen Kaiser gekrönt. Ihm folgt sein 7jähriger Sohn Ludwig das Kind, während dessen Regierung (899—911) die Ungarn Deutschland verwüsten und tributpflichtig machen; auch ^ werden die Herzöge (Sachsen, Franken, Baiern, Schwaben, Lothringen) fast selbständig. — Nach dem Aussterben der Karolinger wurde Deutschland ein Wahlreich, wenn auch oft die Krone lange bei einer Familie blieb. Sachsen und Franken wählen Konrad I. von Franken zum König, unter dem Lothringen sich von Deutschland trennt. Sterbend empfiehlt er seinen Gegner Heinrich von Sachsen zu seinem Nachfolger. b. Die sächsischen Kaiser. A. 36. Heinrich I. 919 — 936 (aus dem Geschlecht der Ludolfinger in Sachsen). 1. Er eint Deutschland.

2. Weltkunde - S. 123

1874 - Hannover : Helwing
128 •w von Heinrich dem Löwen? — 19) Wer wollte die Kaiserkrone erblich machen? — 20) Was hatten die Kaiser von ihrem Trachten nach Italien? — 21) Was ist das Interregnum, der Bann, das Interdikt? 3. Fürsten- und Landergeschichie. A. 49. Allgemeines. Die nun beginnende Zeit fuhrt den Namen „Fürsten- und Ländergeschichte", weil in ihr die Fürsten nicht mehr kaiserliche Beamte, sondern selbständige, vom Kaiser nur noch wenig abhängige Beherrscher ihrer Länder sind, und weil das Reich in eine Menge Territorien (Einzelgebiete) zerfällt; es fanden sich 100 geistliche Herren (Erzbischöfe, Bischöfe, Aebte, Ordensherren rc.), 100 weltliche (Fürsten, Herzöge, Grafen), reichsfreie Ritter in großer • Zahl, 60 reichssreie Städte, 7 friesische Landgemeinden rc. Diese bildeten die Neichsstände, welche die kaiserliche Macht beschränkten. Unter sich hatten sie ihre Landstände (Adel, Geistlichkeit, Städte). Es herrschten Fehden überall; mit den Kaiserhäusern wurde gewechselt. 8. 50. Rudolf vou Habsburg, 1273 — 1291, ein tapferer, frommer, biederer Mann, wurde durch die Bemühungen feines Schwagers Friedrich von Hohenzollern und des Erzbischofs Werner von Mainz zum Kaiser gewühlt. (Wie schildert dies Schiller?) — Merke über ihn Folgendes: 1. Er forderte die entfremdeten Neichsgüter und Neichsrechte mit Ernst zurück. Seine Gegner verstummten, nur Ottokar von Böhmen, der noch viele anders Länder besaß, blieb hartnäckig, bis er in der Schlacht ans dem Marchfelde fiel 1278. Sein Sohn behielt nur Böhmen. — 2. Die eroberten Länder (Oesterreich, Steiermark, Kärnthen, Krain) gab Rudolf an seine Söhne und begründete dadurch die Macht des jetzigen österreichischen Kaiserhauses. — 3. Er machte der Un- ordnung und dem Faustrechte in Deutschland ein Ende, indem er den Landfrieden wieder einführte, die Ranbschlösser brach, die Raubritter hinrichten ließ. — 4. Von Italien hat er sich fern ge- halten (warum wohl?). — 5. Er war, weil er so schlicht, ge- müthlich, redlich, fromm, witzig war, bei dem deutschen Volke be- sonders beliebt. §. 51. Die Kaiser von Adolf von Nassau bis zu sllustrecstl. Rudolfs Nachfolger, Adolf von Nassau, hat sich vergeblich bemüht, sich gewaltsam eine Hausmacht zu erkämpfen. Ihm folgte Rudolfs habgieriger und harter Sohn Albrecht 1298, von dem man jagte: „Holland wollte er und bekam es nicht; Thüringen be- gehrte er und erlangte es nicht; Böhmen faßte er und behielt es nicht; die Schweiz brachte ihm Schande." (Die Schweizer Urkantone hatten unter Friedrich Ii. die Reichsunmittelbarkeit erhalten; Rudolf von Habsburg vermochte nicht, die Obergewalt wieder zu gewinnen, vielmehr schlossen die Waldstädte 1291 einen ewigen Bund behuf ihrer Freiheit. Auch Albrecht kann sie nicht wieder unterwerfen; 1309 werden ihre Rechte verbrieft. — (Was erzählt dein Lesebuch von Teil rc.?) Albrecht wurde 6*

3. Weltkunde - S. 135

1874 - Hannover : Helwing
Ibs der Schlacht bei Mühlberg gefangen (1547), später auch Philipp von Hessen, gab die Kurwürde von Sachsen an Moritz, erließ das Interim (eine vorläufige Verordnung, um Prote- stanten und Katholiken zu einigen). Im Bunde mit den Fran- zosen, die Metz, Toul und Verdun von Deutschland abrissen, zog Moritz gegen den Kaiser und zwang ihn zu dem Passauer Ver- trage 1552 und zu dem Augsburger Religionssrieden 1555, welcher den Protestanten gleiche Rechte mit den Katholiken sicherte. (Moritz fiel in der Schlacht bei Sievershausen im Han- noverschen.) ' d) D ie ö st e r r e i ch is ch - h a b s b u r g i s ch e M o n arch i e u n d der dreißigjährige Krieg. Z. 63. Kaiser in dieser Zeit. Karl V. hat viele Kriege geführt: gegen Frankreich (4 Kriege wegen Mailand und Burgund, wovon schließlich ersteres an Karl, letzteres an Frankreich siel — wegen Metz rc. aber vergeblich); gegen die Türken, die 1529 bis Wien kamen; gegen die Seeräuber in Nordafrika (Tunis 1525 erobert). Karl wollte die Türken und Franzosen schwächen (warum?), die Protestanten.umb Katholiken einen, das kaiserliche Ansehen Herstellen; als ihm dies nicht gelang, dankte er ab 1556 und ging in Spanien ins Kloster. (Vergl. „Der Pilgrim vor St. Just" von Platen. — Uhren. Todtenfeier.) Deutschland und Italien bekam sein Bruder Ferdinand I. als Kaiser, und Spanien und die Niederlande sein Sohn Philipp Ii. als König. — Ferdinand war milde gegen die Protestanten. Der edle Maximilian Ii. (1564—76) war ihnen gleichfalls zuge- than. Er hatte mit den Türken zu kämpfen. Unter dem schwachen Rudolf Ii.'(1576 —1612) wurde die religiöse Spannung größer, und es entstand ein protestantisches Bündniß (Union) und ein katholisches (Liga). 1609 gewährte er durch den sogenannten Majestätsbrief den böhmischen Protestanten Religionsfreiheit. Der schwache Matthias (1612 —1619) war den Protestanten feindlich. §♦ 64. Der dreißigjährige Krieg, a) Veran- lassung. Die katholische Kirche war noch immer feindlich gegen die Protestanten gesonnen. Diese Spannung wurde durch die Jesuiten noch vermehrt. Als Kaiser Matthias den streng katho- lischen, jesuitischen Ferdinand Ii. zu seinem Nachfolger ernannte und durch Schließung einer protestantischen Kirche und Nieder- reißung einer andern den Majestätsbrief verletzte, entstand in Prag ein Aufruhr, 1618, bei dem die kaiserlichen Räthe aus dem Fenster

4. Weltkunde - S. 136

1874 - Hannover : Helwing
136 geworfen wurden. — b) Hergang. 1. Der böhmisch- pfälzische Krieg (1618 — 24). Ferdinand Ii. (1619 — 37) war Kaiser geworden. Die Böhmen wollten ihn nicht als König haben und wählten das Haupt der Union, Friedrich von der Pfalz. Dieser wurde aber in der Schlacht am weißen Berge geschlagen, mußte fliehen, Böhmen wurde verwüstet und „der Protestantismus ausgerottet. Friedrich erhielt nur von zwei' Landsknechtsführern (Christian von Braunschweig und Ernst von Mansfeld) Hülfe, diese wurden in der Pfalz von Lilly geschlagen, und das Kürfürstenthum Pfalz kam an Baiern. — 2. Der nieder- sächsisch-dänische Krieg (1624—30). Als Christian von Braunschweig und Ernst von Mansfeld erst in die Niederlande und dann in Niederdeutschland einfielen, theils um die Katholiken zu schädigen, theils um ihre Truppen zu ernähren, rückte Lilly nach Westfalen und schlug Christian in Westfalen. Bald nachher starb dieser. Als Lilly nun Norddeutschland bedrohte, stellte sich Christian Iv., König von Dänemark als Kriegso'berster an die Spitze der Protestanten, wurde aber von Lilly bei Lutter am Barenberge in Braunschweig geschlagen. (1626.) Albrecht von Wallenstein wurde kaiserlicher Qbergeneral über ein von ihm selbst geworbenes Heer, schlug Mansfeld bei der Dessauer Brücke (1626) und verfolgte ihn bis Ungarn, wo Mansfeld starb. Lilly und Wallenstein eroberten Holstein, Wallenstein dann Schleswig und Jütlandi Er verjagte die mecklenburgischen Herzöge, eroberte Pommern, aber Stralsund widerstand ihm siegreich (Wallen- steins Schwur). 1629 wurde mit Dänemark Frieden ge- schlossen, in welchem Christian seine Länder zurück erhielt, aber seine Verbündeten im Stiche ließ. Wallenstein wurde mit Mecklen- burg belohnt. Im Restitntionsedikt (Wiederhersteüungsgesetz) befahl der Kaiser, der katholischen Kirche alle seit dem schmal- kaldischen Kriege eingezogenen geistlichen Güter zurückzugeben. Die lauten Klagen aller Reichsstände, auch der katholischen, über die fürchterlichen Erpressungen und Grausamkeiten des Wallensteinschen Heeres bei Ausführung des Restitutionsedikts bewogen den Kaiser, Wallenstein seines Feldherrnamtes zu entsetzen und einen großen Theil des Heeres zu entlassen. — 3. Der schwedische Krieg (1630—35). Da landete der fromme Gustav Adolf, König von Schweden, an der pommerschen Küste. Die Ausschiffung der Truppen fiel gerade aus den Tag, da vor 100 Jahren die Prote- stanten dem Kaiser ihre Bekenntnißschrift in Augsburg überreicht hatten. (Wann?) Gustav Adolf wollte die unterdrückten Prote- stanten schützen und seine Verwandten, die Herzöge von Mecklen-

5. Weltkunde - S. 140

1874 - Hannover : Helwing
140 Kirche zuerst aus? — 9. Beschreibe den Verlauf der Reformation in Deutschland! — 10. Gieb das Wichtigste über die Reformation außer- halb Deutschlands an! — 11. Welche Kämpfe hatte die Reformation zu bestehen? — 12. Gliedere den dreißigjährigen Krieg! — 13. Wann verloren wir Metz, wann den Elsaß? — 14. Welche Gebietsver- änderungen erfolgten im westfälischen Frieden? — 15. Wodurch ist der Nürnberger Neligionsfrieden und der westfälische Frieden für die Pro- testanten wichtig? — 16. Was geschah genau 100 Jahre vor Gustav Adolfs Landung? — 17. Was ist erzählt: a) von Frankreich, b) von Schweden, c) von England, d) von den Niederlanden, e) von Irland? — 18. Welche Erfindungen und Entdeckungen fallen in diese Zeit? — 19. Beschreibe Gustav Adolf's Zug durch Deutschland! — 20. Welches war die Ursache: a) des Bauernkrieges, b) des dreißigjährigen Krieges überhaupt und insbesondere des böhmisch-pfälzischen und des nieder- sächsisch-dänischen Krieges? — 21. Was ist das Nestitutionsedikt? — 22. Welches ist der Zweck des Jesuitenordens? — 23. Weshalb mischte sich Gustav Adolf in den dreißigjährigen Krieg? Und weshalb thaten dies die Franzosen? — 24. Was sind Landsknechte? — 25. Wodurch ist Luther der Gründer einer gemeinschaftlichen Sprache für alle deutschen Stämme geworden? Welche seiner Schriften sind dir bekannt? — 26. Weshalb blieb das deutsche Volk nach dem 30jährigen Kriege noch lebensfähig? 5. Naümülgeschichte. a) S inken der Habsburgischen Monarchie, Preußens Emporwachsen. 1648 — 1740. Z. 68. Das sog. Jahrhundert Ludwigs Xiv. Unter Ludwig Xiii. (Kardinal Richelieu) und Ludwig Xiv. (1643 — 1715) gewann Frankreich das Uebergewicht über die andern Staaten in Europa. Der letztere (schlau, herrschsüchtig und prachtliebend) besiegte die trotzigen großen Vasallen, die nun Hof- leute und Officiere wurden; er unterdrückte die Hugenotten (Auf- hebung des Edikts von Nantes) und begründete die unumschränkte Königsmacht („Der Staat bin Ich"). Handel, Gewerbe, Künste und Wissenschaften nahmen während seiner glanzvollen Negierung einen hohen Aufschwung, obwohl das Land verarmte. Französische Sprache, Bildung, Mode und Leichtfertigkeit in Sitte und Religion wurde in ganz Europa (auch leider durch das Beispiel der Fürsten in Deutschland) herrschend. Die einzelnen Regenten suchten Ludwigs Negierungsweise nachzumachen, wodurch die Unterthanen gedrückt und belastet wurden. In Deutschland nahm Einheit und Einig- keit immer mehr ab; die kaiserliche Macht galt nichts mehr, denn nicht nur waren die Kaiser (Ferdinand Iii. 1637 — 57, Leopold I. 1657 — 1705, Joseph I. 1705 — 11) schwach, sondern sie waren auch bei allen wichtigen Angelegenheiten an die einhellige Zu-

6. Weltkunde - S. 142

1874 - Hannover : Helwing
i 142 wehr seiner maßlosen Uebergriffe verbanden sich endlich Branden- bürg, Schweden und Holland. Nach beseitigter Türkengefahr schloß der deutsche Kaiser zu gleichem Zwecke mit dem Könige von Spanien, dem Kurfürsten von Baiern und Sachsen und den ober- rheinischen Städten „das große Augsburger Bündnis". Dem trat nachher auch noch der zum Könige von England erhobene Wilhelm Iii. von Oranien bei. Als Ludwig von den Rüstungen der Verbündeten hörte, brach er zuerst los, 1688. Zur Sicherung der Grenze ließ Ludwig die Pfalz auf einer Strecke von vielen Meilen furchtbar verheeren. Die blühenden Städte Heidelberg, Mannheim, Baden, Rastatt, Worms, Speier, Oppenheim rc. gingen in Flammen auf, die Einwohner wurden auf die schnee- bedeckten Felder gejagt und dem Hungertode preisgegeben, alle Kunstwerke auf bübische Art zerschlagen und selbst die Königs- gräber in Speier umwühlt. Durch seine großen Feldherren blieb Ludwig nach lojährigem Kampfe Sieger und behielt im Frieden zu Ryswick (1697) den ganzen Elsaß. „In allen drei Raub- kriegen hatte Deutschland sich völlig ohnmächtig nach außen hin bewiesen und hatte gezeigt, wie leicht die Beute da ist, wo Gemein- stun und nationale Ehre erloschen sind." 8. 70. Der spanische Crbfolgekrieg. In Spanien starb das von den Habsburgern stammende Königshaus aus. Da verlangte Ludwig Xiv. die Krone für seinen Enkel Philipp, der deutsche Kaiser für seinen Sohn Karl; beide waren Seitenverwandte. Die meiste Berechtigung hatte Leopold; da aber Frankreich nicht nach- geben wollte, entstand der sog. spanische Erbfolgekrieg (1701—1714). Alit Oesterreich waren England, Holland, Preußen und das deutsche Reich verbunden. Leider stellten sich zwei' deutsche Fürsten, die Kur- fürsten von Baiern und Köln, auf die Seite Frankreichs. Philipp ließ sich in Spanien huldigen, aber Karl konnte hier nur wenig Erfolge erringen. Die Hauptschauplätze des Krieges waren Italien, Deutschland und die Niederlande. Der kaiserliche Feldherr Eugen und der englische Führer Marlborough (Mcchlböro) warfen die Baiern und Franzosen ganz nieder, so daß'ludwig gern Frieden machen, ja selbst Elsaß tmeder herausgeben sollte. Als man aber verlangte, er sollte seinen Enkel aus Spanien vertreiben, ging der Krieg weiter. Da starb Leopold's Nachfolger, Joseph I., und sein Bruder Karl wurde nun deutscher Kaiser, er mußte also Spanien verlassen. Auch der englische Feldherr wurde «von seiner Königin plötzlich entlassen. Da erlahmte der Krieg. 1713 wurde zu Utrecht und 1714 zu Rastatt Frieden geschlossen unter folgenden Bedingungen: Philipp erhielt von der spanischen Erbschaft das Königreich Spanien und die außereuropäischen Besitzungen; doch sollten die Kronen Spanien und Frankreich auf ewig getrennt bleiben. England behielt Gibraltar und empfing außerdem von Frankreich die Hudsonsbai, Neuschottland und Newfoundland in Amerika. Savoyen bekam eine Reihe von Festungen an der französischen Grenze und die spanische Insel Sicilien sammt dem Königstitel. Holland erlangte auch

7. Weltkunde - S. 150

1874 - Hannover : Helwing
150 starb. Peter Iii. schloß mit Friedrich Frieden und gab alle Er- oberungen zurück. Auch Schweden (welches freilich sich nur un- bedeutend am Kriege betheiligt hatte) that dieses. Als Peter bald ermordet wurde, bestätigte Katharine Ii. den Frieden, rief aber die Truppen, welche nach Peters Willen Friedrich helfen sollten, zurück. Durch ihre unthätige Gegenwart verhalfen sie indes Friedrich zu dem Siege von Burkersdorf (bei Reichenbach — 21. Juli) über die Oesterreicher. Auch wurden die Oesterreicher und Reichs- trnppen aus Sachsen vertrieben. — Nachdem endlich England und Frankreich Frieden schlossen, kam auch durch den Frieden von Hubertsburg (15. Februar 1763) das Ende des 7sährigen Krieges herbei. Friedrich behielt Schlesien. Preußen war jetzt eine Großmacht. 8. 78. Friedrich Ii. als Regent. Die zweite Hälfte der Regierungszeit Friedrich's war fast ganz friedlich. Zweierlei fällt in diese Zeit, das aber kaum die Ruhe störte: 1. Friedrich vergrößerte sein Land durch Theilnahme an der ersten polnischen Theilung 1772 (Grund: Polens innere Zerrissenheit rc.), wobei er Westpreußen ohne Danzig und Thorn bekam und sich nun König von Preußen nannte (s. 8. 75). — 2. Kaiser Joseph machte Erbansprüche auf große Theile von Baiern, als 1777 dessen Mannsstamm ausstarb. Friedrich wollte die Vergrößerung Oesterreichs nicht dulden und besetzte Böhmen. Bald wurde dieser Krieg, in welchem keine einzige Schlacht ge- schlagenist, beendet, und Oesterreich bekam nur einen kleinen Theil von Baiern. (Baierischer Erbsolgekrieg, vom Volke „Kartoffeln- krieg" genannt.) (Stiftung des deutschen Fürstenbundes.) — Friedrich regierte als Selbstherrscher; seine Gewalt war unum- schränkt. Er sah sich aber als ersten Diener des Staates an und sorgte unermüdlich für dessen Wohl. Nach den Kriegen erließ er verarmten Provinzen die Steuern und vertheilte Saatkorn. Die Verwaltung war sehr sparsam. Von seiner Einnahme von 1.200 000 Thlrn. verbrauchte er nur den 6. Theil. Er förderte Ackerbau, Gewerbe und Handel. (Viele Chausseen; Plaunenscher, Finnow- und Bromberger Canal; Bruchgegenden an Oder, Netze und Warthe trocken gelegt und urbar gemacht — 280 neue Dörfer; Kartoffelnbau; Zucker-, Porzellan- und Seidenfabriken; Bergbau.) Für die höheren Stellen im Staatsdienst und Heere bevorzugte er den Adel. (Heer — 200 000 Mann.) Er sorgte für „eine schleunige und gehörige Justiz ohne Ansehen der Person, ohne große Kosten und Ansehen", schaffte 1740 die Tortur ab und ließ ein neues Gesetzbuch (das allgemeine Landrecht) ausarbeiten,

8. Weltkunde - S. 145

1874 - Hannover : Helwing
145 Brandenburg irrt westfälischen Frieden erlangt? Was nicht? (§. 65). — In einem Kriege, den der König Karl Gustav von Schweden mit Polen führte, schlug Friedrich Wilhelm die Polen bei Warschau. Dieser Krieg wurde durch den Frieden zu Oliva (bei Danzig) beendet, und der große Kurfürst erlangte die voll- ständige Unabhängigkeit Preußens (Aufhebung der pol- nischen Oberhoheit). — Als Ludwig Uv. den zweiten Raubkrieg führte (8. 69), stand der große Kurfürst treu zu Deutschland. Während er mit seinem Heere sich am Rhein befand, fielen die Schweden in Pommern und Brandenburg ein (von Frankreich aufgehetzt) und hausten hier schrecklich. Die Erhebung des Volkes half nichts; da eilte Friedrich Wilhelm mit eütem Theile seines Heeres herbei und schlug am 18. Juni 1675 ein doppelt so großes schwedisches Heer bei Jehrbellin (Stallmeister Froben. Gedicht von Mindiug: „Herr Kurfürst Friedrich Wilhelm, der große Kriegesheld" rc.). Durch diese Schlacht legte er den Grund zu Brandenburgs Macht und Ansehen. In den nächsten Jahren verjagte er die Schweden aus Pommern und Ostpreußen. Als ihn aber der Kaiser verließ und die Franzosen ihn bedrohten, mußte er im Frieden von St. Germain (bei Paris) 1677 Vorpommern wieder an die Schweden zurückgeben. Auch die erledigten schlesischen Fürstenthümer (s. vor. §.) erlangte er nicht. Der Kaiser nahm sie an sich. Später hat er diesen dennoch gegen die Türken unterstützt. — 3. Der große Kurfürst regierte unumschränkt und suchte namentlich eine größere Einheit der bis dahin nur lose zusammenhängenden Landestheile zu be- gründen. Den Widerstand der ostpreußischen Stände brach er mit Gewalt. Er sorgte mit Weisheit und Kraft für die Wohl- fahrt des Landes. Er beförderte den Garten- und Ackerbau (kein Bauer sollte eher heiraten, als bis er 6 Obstbäume gepfropft und 6 Eichbäume gepflanzt hätte); er sorgte für Handel und Ge- werbe (Chausseen, Post, Friedrich-Wilhelm-Canal — wo?), ver- größerte die Kriegsmacht (Dersflinger), vertheilte die Steuern gerechter, wollte eine Flotte gründen und in Afrika eine Colonie anlegen (was nicht gelang), und nahm 20 000 aus Frankreich vertriebene Reformierte auf, die die Gewerbe bedeutend verbesserten. Mit Genehmigung des Kaisers erlangte er Emden in Ostfries- land. Lutheraner und Reformierte wollte er einen. (Paul Gerhard.) 8. 75. Friedrich I. Friedrich Wilhelm I. — 1. Friedrich (1688-1701) trat als Kurfürst Friedrich Iii. die Regierung an. Er war prachtliebend; deshalb legte er in stkltfuiihc. 7

9. Weltkunde - S. 148

1874 - Hannover : Helwing
] 148 hoben sich ferner Spanien, Frankreich, Sachsen rc. Franzosen Baiern und Sachsen besetzten Obcrösterreich und Böhmen, wo sich Karl Albrecht huldigen ließ. Karl Albrecht wurde unter dein Namen Karl Vii. in Frankfurt zum deutschen Kaiser gewählt. Maria Theresia suchte Hülse bei den Ungarn; das österreichische Heer ge- wann alle Länder wieder und besetzte sogar Baiern; die prag- matische Armee (Engländer, Hessen, Hannoveraner) schlug die Franzosen bei Detlingen unweit Hanau (1743). Später er- oberten die Franzosen und Baiern München wieder. Als im Januar 1745 Karl Vii. starb, schloß sein Sohn Maximilian Joseph mit Oesterreich Frieden, in welchem man gegenseitig aus alle Eroberungen verzichtete. Franz, Maria Theresia's Gemahl, wurde deutscher Kaiser (Habsburg-Lothringer Kaiser). Die Fran- zosen setzten den Krieg noch bis 1748 fort. — Bemerkung: 1744 fiel Ostfriesland an Preußen. §• 77a- Der siebenjährige Krieg. Maria Theresia konnte Schlesien nicht vergessen und verbündete sich mit Rußland (Elisabeth), Frankreich und Sachsen gegen Friedrich Ii. Dieser erlangte Kenntniß von dem heimlichen Vertrage und begann im Bunde mit England, das damals gerade wegen Grenzstreitigkeiten mit Frankreich in Nordamerika kämpfte, den dritten schlesischen oder den siebenjährigen Krieg (1756—63). — 1755 im August rückte Friedrich in Sachsen ein, um seinen Feinden zuvor- zukommen. Er besetzte Dresden und schloß das sächsische Heer bei Pirna ein. Als die Oesterreicher zur Befreiung desselben heran- rückten, schlug sie Friedrich bei Lowositz (1. October). Das sächsische Heer capitulierte, und die Soldaten wurden dem preu- ßischen Heere einverleibt. Friedrich nahm sein Winterquartier in Dresden. — 1757. Mt Preußen waren verbunden: England (Hannover), Hessen, Braunschweig und Gotha; mit Oesterreich schlossen ein Bündnis (behuf Führung des Krieges und zur Theilung Preußens): Rußland, Frankreich und Schweden. Friedrich rückte zunächst in Böhmen ein, besiegte die Oesterreicher bei Prag (6. Mai) und belagerte dann Prag. Als die Oester- reicher Prag entsetzen (befreien) wollten, griff sie Friedrich an, wurde aber bei Collin (18. Juni) geschlagen und mußte nach Sachsen zurückgehen. — Die Franzosen waren mit zwei Heeren vorgerückt. Das nördliche drang bis zur Weser vor und schlug das englisch-hannoversche Heer bei Hastenbeck unweit Hameln (26. Juli), nachdem anfangs schon der Sieg auf unsrer Seite ge- wesen war. Sie besetzten nun fast ganz Hannover, und in der Convention von Kloster Zeven wurde die ganze westliche Seite

10. Weltkunde - S. 101

1874 - Hannover : Helwing
101 letzte Reise, Gefangenschaft und sein und Petri Tod), Vespasian (Jerusalems Zerstörung). Vom Ende des zweiten Jahrhunderts an wurde der Thron meistens durch Soldatenrcvolutionen gewonnen und verloren; die Provinzen sanken durch Bürgerkrieg, Unord- nung in der Verwaltung, Pest und andere Unglüclssälle in namen- loses Elend. Endlich kam Constantin der Große auf den Thron (306—337), der seine Residenz nach Byzanz (regierungs- seitig Neurom, vom Volke Constantinopel, von den Türken Stambul genannt, am schwarzen Meere) verlegte und das Christen- thum zur Staatsreligion erhob. Theodosius der Große theilte das Reich unter seine Söhne (395 nach Chr.). So entstanden zwei Kaiserthümer: das morgenländische oder griechische mit der Hauptstadt Constantinopel und das abendländische mit der Residenz Rom. Dieses wurde 476 durch Deutsche ge- stürzt, jenes fast 1000 Jahre später durch die Türken, die sich in Europa festsetzten. §. 19. Das Christenthum. — Wie hießen die Apostel? (Apostelgesch, 1, 13. 26. Cap. 9). Wie stark war die erste Ge- meinde in Jerusalem? (Apostelgesch. 2, 41). Was wird von dem Leben der ersten Christen gesagt in v. 42—47? Wie viel sind nach Cap. 4, 4 bekehrt? Wer nach Cap. 5, 14? nach 8,26 — 40? Wer waren die Diakonen Apostelgesch. 6, 1 — 7? Was wurde nach Cap. 15 auf der Apostel-Versammlung in Jerusalem be- schlossen? Wo kam zuerst der Name „Christen" auf? (Cap. 11, 26). Welche Landschaften bereiste Paulus und wo waren demnach damals schon Christengemeinden? Woran mag es gelegen haben, daß das Christenthum sich so schnell verbreitete? — Die öfteren Zusammenkünfte (anfangs Sonnabends, später Sonntags — wes- halb?) weihte man durch Gesang (Psalmen), Gebet, Schriftvor- lesung und -Auslegung (wie Episteln und Evangelien), Liebes- mähler (Agapen), Abendmahl. Allgemeine Feste waren schon früh Ostern und Pfingsten, später Weihnachten (zuerst im Abend- lande) und Himmelfahrt. Gottesdienste: anfangs im Tempel, später in Privathäusern, während der Verfolgungen in Höhlen ec., endlich in Kirchen. -- Presbyter (Aelteste), Bischöfe (Aufseher), Diakonen (Helfer, Almosenpfleger), Diakonissen, Lcctoren (Vor- leser), Katechumenen (junge Christen, die zum h. Abendmahle vor- bereitet wurden). Die Kindertaufe wurde im zweiten Jahrhun- dert eingeführt. — Christenverfolgungen: durch die Juden, dann durch die Heiden, später durch die Muhamedaner und durch die Christen selbst. 1. Verfolgungen durch die Juden: 34—44 n. Chr. (Apostelgesch. 4. 5. 7. 12); dann 66 n. Chr. Jacobus
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