Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
114
3. Karl's Persönlichkeit. Was erzählt dein Lesebuch
über folgende Punkte: Seine Grüße und Gestalt, seine Kleidung,
seine Lebensweise, seine Hofschule, — Tod, Grab?
§« Öd. Üavb Ctß)föi0cv* Ludwig der Fromme
(814—840) erhält diesen Namen, weil er der Kirche besonders zugethan
(nochmalige Salbung, mönchisches Leben am Hofe, Mission nach Norden
von Corvey (wo?) und Hamburg aus, Ansgarius rc.), und weil schwach
und gutmüthig (schwache Reichsleitung, Weggeben von Zollfreiheiten und
freien Gerichtsbarkeiten, übertriebene Nachsicht gegen die Lehensträger,
die ihr Lehen bereits als erblich ansehen, mehrmalige Theilung des
Reichs unter seine Söhne, deren Empörungen rc.) —Nach seinem Tode
kriegten die Söhne um die Erbschaft und theilten sie im Vertrage
zu Verdun 843. 1. Lothar erhielt als Kaiser Italien, Lothringen,
Burgund und Friesland; 2. Ludwig der Deutsche Deutschland
bis an den Rhein und jenseit noch Mainz, Speier, Worms; 3. Karl
der Kahle das jetzige Frankreich und Spanien bis zum Ebro. —
Es ist nun Folgendes zu merken: 1. Frankreich und Deutsch-
land waren von nun an geschieden. Diejenigen Franken, welche
sich in Gallien festgesetzt hattest, vermischten sich mit den Galliern
oder Kelten, deren Nationalität die deutsche verdrängte. Aus der frän-
kischen, keltischen und lateinischen Sprache bildete sich die fran-
zösische. — 2. Die Kaiserkrone war zuerst in Italien (Lothar),
dann in Frankreich (Karl der Kahle), darauf kam sie nach Deutsch-
land" (Karl der Dicke). — 3. Die Karolinger in Italien und
Frankreich verschwinden rühmlos. In Deutschland sind zu merken:
* Ludwig der Deutsche (843—876, unruhige Regierung wegen
der Empörungen seiner Söhne und der Normannen- und Slaven-
einfälle, Einsetzung von Herzögen, Lothringen kommt zu Deutsch-
land); nach seinem Tode anfangs Theilung, dann beherrscht Karl der
Dicke 876—887 ganz Deutschland, bekommt auch die Kaiserkrone nebst
Italien und Frankreich, vereinigt also noch einmal die ganze
Erbschaft Karls des Großen, wird aber wegen Feigheit ab-
gesetzt. Die Norniannen haben Frankreich und Italien theilweise an
sich gerissen, auch später in England eine Herrschaft gegründet
(Wilhelm der Eroberer, Hastings). In Deutschland wird gewühlt
Arnulf von Kärnthen, Enkel von Ludwig dem Deutschen, er
schlägt die Normannen in den. Niederlanden (891), desgl. die Mähren,
dann wird er zum römischen Kaiser gekrönt. Ihm folgt sein 7jähriger
Sohn Ludwig das Kind, während dessen Regierung (899—911)
die Ungarn Deutschland verwüsten und tributpflichtig machen; auch
^ werden die Herzöge (Sachsen, Franken, Baiern, Schwaben,
Lothringen) fast selbständig. — Nach dem Aussterben der Karolinger
wurde Deutschland ein Wahlreich, wenn auch oft die Krone
lange bei einer Familie blieb. Sachsen und Franken wählen
Konrad I. von Franken zum König, unter dem Lothringen sich von
Deutschland trennt. Sterbend empfiehlt er seinen Gegner Heinrich von
Sachsen zu seinem Nachfolger.
b. Die sächsischen Kaiser.
A. 36. Heinrich I. 919 — 936 (aus dem Geschlecht
der Ludolfinger in Sachsen). 1. Er eint Deutschland.
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TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
TM Hauptwörter (200): [T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod]]
Extrahierte Personennamen: Karl's_Persönlichkeit Ludwig Ludwig Lothar Ludwig_der Ludwig Karl
der_Kahle Karl Lothar) Karl_der_Kahle Karl Karl Ludwig_der_Deutsche Ludwig Karl_der
Dicke Karl Karls Wilhelm Ludwig_dem_Deutschen Ludwig Ludwig Ludwig Konrad_I. Konrad_I. Heinrich_von
Sachsen Heinrich Heinrich_I.
Extrahierte Ortsnamen: Corvey Hamburg Italien Lothringen Burgund Friesland Deutsche_Deutschland Rhein Mainz Worms Frankreich Spanien Frankreich Gallien Italien Frankreich Italien Frankreich Deutschland Normannen- Lothringen Deutschland Italien Frankreich Frankreich Italien England Deutschland Sachsen Baiern Schwaben Lothringen Deutschland Sachsen Lothringen Deutschland Sachsen Deutschland
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
63
§. 57. Dcr Nordrand und die Slhara. 1. Die
Küste ist wald- und quellenreich, die Höhen sind theils mit Wald
bedeckt, theils wüste. Klima gesund; Winterregen. Der schmale
Steppensaum zwischen dem Hochlande und der Sahara ist die
Heimat der Datteln. — Viele Araber; die Ureinwohner heißen
Berbern; die Mauren sind aus der Vermischung beider
entstanden. Herrschende Religion ist der Islam.
a. Tripolis mit dem Plateau von Barka und der großen Oase
Fezzün ist türkische Provinz. Tripolis, 30000 Einw., Haupt-
handelsplatz.
b. Tunis, türkische Provinz nur dem Namen nach. Tunis,
150000 Einw.; in der Nähe liegen die Ruinen von Karthago.
c. Algerien, 12000 Q.-M., 3 Mill. Einw., seit 1830 stanz.
Algier (Alschier), 60000 Einw. (Turkos).
ck. Kaiserreich Marokko, 12000 Q.-M., 3 Mill. Einw.,
Muhanredaner; der Sultan regiert despotisch. Ackerbau und Viehzucht
vernachlässigt. Bedeutender Gewerbfleiß (Leder, Teppiche, Metallwaren).
Marokko, 50000 Einw., Hauptstadt. Fez, 100000 Einw.; Hochschule,
Handels- und Fabrikstadt.
2. Die Wüste Sahara, die größte der Erde, 700 Meil.
lang, 200 Meilen breit, 120 000 Q.-Meilen. Früher Meeres-
boden (Salzablagerungen, Muscheln), der zu einer mittleren Höhe
von 300 — 350 in. gehoben worden ist; nicht eben, sondern Ge-
birgsketten und Hochländer von 500—1500 in. (— trocken ge-
legte Inseln des verschwundenen asrikauischen Mittelmeers), daneben
Tiefebenen, die 30 — 70 m. unter dem Meeresspiegel liegen. Die
Oberfläche theils tiefer Sand, theils nackter Felsboden, theils fester
Thon; stellenweise weite Grasebenen. Oasen, d. h. Wohnungen,
sind niedrige, bewässerte, fruchtbare und bewohnte Stellen (Dattel-
palmen, Pfirsich- und Aprikosenbäume, Getreidefelder). Ein
felsiger Höhenzug theilt die Sahara in eine kleinere östliche (die
libysche Wüste) und in eine größere westliche Hälfte (Wüste
S ahel); erstere, durch den Nordostpassat vom Flugsande befreit,
hat mehr Oasen (hier die berühmte Oase des Jupiter Ammon
oder Siwah) als die letztere. Die Bewohner der Oasen (im
W. die durch ihre Grausamkeit berüchtigten arabischen Beduinen,
in der Mitte die räuberischen Tuaregs, im O. die schwarzen
heidnischen Tibbos) sind meist Nomaden, leben von Viehzucht
und Handel (Koch- und Viehsalz sind Ausfuhrproducte) und stehen
unter erblichen Häuptlingen. — Karawanen (Kameel, das
„Schiff der Wüste"; Karawanenstraßen). Der glühend heiße
Wind (Samum), der Flugsand, der Wassermangel, die heißen
Tage und kalten Nächte sind den Reisenden gefährlich.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 2
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Ibs
der Schlacht bei Mühlberg gefangen (1547), später auch
Philipp von Hessen, gab die Kurwürde von Sachsen an Moritz,
erließ das Interim (eine vorläufige Verordnung, um Prote-
stanten und Katholiken zu einigen). Im Bunde mit den Fran-
zosen, die Metz, Toul und Verdun von Deutschland abrissen, zog
Moritz gegen den Kaiser und zwang ihn zu dem Passauer Ver-
trage 1552 und zu dem Augsburger Religionssrieden 1555,
welcher den Protestanten gleiche Rechte mit den Katholiken sicherte.
(Moritz fiel in der Schlacht bei Sievershausen im Han-
noverschen.) '
d) D ie ö st e r r e i ch is ch - h a b s b u r g i s ch e M o n arch i e u n d
der dreißigjährige Krieg.
Z. 63. Kaiser in dieser Zeit. Karl V. hat viele
Kriege geführt: gegen Frankreich (4 Kriege wegen Mailand
und Burgund, wovon schließlich ersteres an Karl, letzteres an
Frankreich siel — wegen Metz rc. aber vergeblich); gegen die
Türken, die 1529 bis Wien kamen; gegen die Seeräuber in
Nordafrika (Tunis 1525 erobert). Karl wollte die Türken und
Franzosen schwächen (warum?), die Protestanten.umb Katholiken
einen, das kaiserliche Ansehen Herstellen; als ihm dies nicht gelang,
dankte er ab 1556 und ging in Spanien ins Kloster. (Vergl.
„Der Pilgrim vor St. Just" von Platen. — Uhren. Todtenfeier.)
Deutschland und Italien bekam sein Bruder Ferdinand I. als
Kaiser, und Spanien und die Niederlande sein Sohn Philipp Ii.
als König. — Ferdinand war milde gegen die Protestanten. Der
edle Maximilian Ii. (1564—76) war ihnen gleichfalls zuge-
than. Er hatte mit den Türken zu kämpfen. Unter dem schwachen
Rudolf Ii.'(1576 —1612) wurde die religiöse Spannung größer,
und es entstand ein protestantisches Bündniß (Union) und ein
katholisches (Liga). 1609 gewährte er durch den sogenannten
Majestätsbrief den böhmischen Protestanten Religionsfreiheit.
Der schwache Matthias (1612 —1619) war den Protestanten
feindlich.
§♦ 64. Der dreißigjährige Krieg, a) Veran-
lassung. Die katholische Kirche war noch immer feindlich gegen
die Protestanten gesonnen. Diese Spannung wurde durch die
Jesuiten noch vermehrt. Als Kaiser Matthias den streng katho-
lischen, jesuitischen Ferdinand Ii. zu seinem Nachfolger ernannte
und durch Schließung einer protestantischen Kirche und Nieder-
reißung einer andern den Majestätsbrief verletzte, entstand in Prag
ein Aufruhr, 1618, bei dem die kaiserlichen Räthe aus dem Fenster
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien]]
TM Hauptwörter (200): [T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm]]
Extrahierte Personennamen: Philipp_von_Hessen Philipp Moritz Moritz Moritz Karl_V. Karl_V. Karl Karl Karl Ferdinand_I. Ferdinand_I. Philipp_Ii Philipp Ferdinand Maximilian_Ii Maximilian Rudolf_Ii Rudolf Matthias_( Matthias Ferdinand_Ii Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Mühlberg Sachsen Deutschland Sievershausen Frankreich Mailand Burgund Frankreich Wien Nordafrika Tunis Spanien Deutschland Italien Spanien Niederlande Prag
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
136
geworfen wurden. — b) Hergang. 1. Der böhmisch-
pfälzische Krieg (1618 — 24). Ferdinand Ii. (1619 — 37) war
Kaiser geworden. Die Böhmen wollten ihn nicht als König haben
und wählten das Haupt der Union, Friedrich von der Pfalz.
Dieser wurde aber in der Schlacht am weißen Berge geschlagen,
mußte fliehen, Böhmen wurde verwüstet und „der Protestantismus
ausgerottet. Friedrich erhielt nur von zwei' Landsknechtsführern
(Christian von Braunschweig und Ernst von Mansfeld)
Hülfe, diese wurden in der Pfalz von Lilly geschlagen, und das
Kürfürstenthum Pfalz kam an Baiern. — 2. Der nieder-
sächsisch-dänische Krieg (1624—30). Als Christian von
Braunschweig und Ernst von Mansfeld erst in die Niederlande
und dann in Niederdeutschland einfielen, theils um die Katholiken
zu schädigen, theils um ihre Truppen zu ernähren, rückte Lilly
nach Westfalen und schlug Christian in Westfalen. Bald nachher
starb dieser. Als Lilly nun Norddeutschland bedrohte, stellte
sich Christian Iv., König von Dänemark als Kriegso'berster an
die Spitze der Protestanten, wurde aber von Lilly bei Lutter am
Barenberge in Braunschweig geschlagen. (1626.) Albrecht von
Wallenstein wurde kaiserlicher Qbergeneral über ein von ihm
selbst geworbenes Heer, schlug Mansfeld bei der Dessauer Brücke
(1626) und verfolgte ihn bis Ungarn, wo Mansfeld starb. Lilly
und Wallenstein eroberten Holstein, Wallenstein dann Schleswig
und Jütlandi Er verjagte die mecklenburgischen Herzöge, eroberte
Pommern, aber Stralsund widerstand ihm siegreich (Wallen-
steins Schwur). 1629 wurde mit Dänemark Frieden ge-
schlossen, in welchem Christian seine Länder zurück erhielt, aber
seine Verbündeten im Stiche ließ. Wallenstein wurde mit Mecklen-
burg belohnt. Im Restitntionsedikt (Wiederhersteüungsgesetz)
befahl der Kaiser, der katholischen Kirche alle seit dem schmal-
kaldischen Kriege eingezogenen geistlichen Güter zurückzugeben. Die
lauten Klagen aller Reichsstände, auch der katholischen, über die
fürchterlichen Erpressungen und Grausamkeiten des Wallensteinschen
Heeres bei Ausführung des Restitutionsedikts bewogen den Kaiser,
Wallenstein seines Feldherrnamtes zu entsetzen und einen großen
Theil des Heeres zu entlassen. — 3. Der schwedische Krieg
(1630—35). Da landete der fromme Gustav Adolf, König
von Schweden, an der pommerschen Küste. Die Ausschiffung der
Truppen fiel gerade aus den Tag, da vor 100 Jahren die Prote-
stanten dem Kaiser ihre Bekenntnißschrift in Augsburg überreicht
hatten. (Wann?) Gustav Adolf wollte die unterdrückten Prote-
stanten schützen und seine Verwandten, die Herzöge von Mecklen-
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinand Friedrich_von_der_Pfalz Friedrich Friedrich Friedrich Christian_von_Braunschweig Ernst_von_Mansfeld)
Hülfe Ernst Lilly Christian_von
Braunschweig Ernst_von_Mansfeld Ernst Lilly Christian Lilly Christian_Iv. Dänemark Lilly_bei_Lutter Albrecht_von
Wallenstein Albrecht Christian Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf
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Inhalt: Zeit: Geographie
140
Kirche zuerst aus? — 9. Beschreibe den Verlauf der Reformation in
Deutschland! — 10. Gieb das Wichtigste über die Reformation außer-
halb Deutschlands an! — 11. Welche Kämpfe hatte die Reformation zu
bestehen? — 12. Gliedere den dreißigjährigen Krieg! — 13. Wann
verloren wir Metz, wann den Elsaß? — 14. Welche Gebietsver-
änderungen erfolgten im westfälischen Frieden? — 15. Wodurch ist der
Nürnberger Neligionsfrieden und der westfälische Frieden für die Pro-
testanten wichtig? — 16. Was geschah genau 100 Jahre vor Gustav
Adolfs Landung? — 17. Was ist erzählt: a) von Frankreich, b) von
Schweden, c) von England, d) von den Niederlanden, e) von Irland?
— 18. Welche Erfindungen und Entdeckungen fallen in diese Zeit? —
19. Beschreibe Gustav Adolf's Zug durch Deutschland! — 20. Welches
war die Ursache: a) des Bauernkrieges, b) des dreißigjährigen Krieges
überhaupt und insbesondere des böhmisch-pfälzischen und des nieder-
sächsisch-dänischen Krieges? — 21. Was ist das Nestitutionsedikt? —
22. Welches ist der Zweck des Jesuitenordens? — 23. Weshalb mischte
sich Gustav Adolf in den dreißigjährigen Krieg? Und weshalb thaten
dies die Franzosen? — 24. Was sind Landsknechte? — 25. Wodurch
ist Luther der Gründer einer gemeinschaftlichen Sprache für alle deutschen
Stämme geworden? Welche seiner Schriften sind dir bekannt? —
26. Weshalb blieb das deutsche Volk nach dem 30jährigen Kriege noch
lebensfähig?
5. Naümülgeschichte.
a) S inken der Habsburgischen Monarchie, Preußens
Emporwachsen. 1648 — 1740.
Z. 68. Das sog. Jahrhundert Ludwigs Xiv.
Unter Ludwig Xiii. (Kardinal Richelieu) und Ludwig Xiv.
(1643 — 1715) gewann Frankreich das Uebergewicht über die
andern Staaten in Europa. Der letztere (schlau, herrschsüchtig und
prachtliebend) besiegte die trotzigen großen Vasallen, die nun Hof-
leute und Officiere wurden; er unterdrückte die Hugenotten (Auf-
hebung des Edikts von Nantes) und begründete die unumschränkte
Königsmacht („Der Staat bin Ich"). Handel, Gewerbe, Künste
und Wissenschaften nahmen während seiner glanzvollen Negierung
einen hohen Aufschwung, obwohl das Land verarmte. Französische
Sprache, Bildung, Mode und Leichtfertigkeit in Sitte und Religion
wurde in ganz Europa (auch leider durch das Beispiel der Fürsten
in Deutschland) herrschend. Die einzelnen Regenten suchten Ludwigs
Negierungsweise nachzumachen, wodurch die Unterthanen gedrückt
und belastet wurden. In Deutschland nahm Einheit und Einig-
keit immer mehr ab; die kaiserliche Macht galt nichts mehr, denn
nicht nur waren die Kaiser (Ferdinand Iii. 1637 — 57, Leopold I.
1657 — 1705, Joseph I. 1705 — 11) schwach, sondern sie waren
auch bei allen wichtigen Angelegenheiten an die einhellige Zu-
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht]]
Extrahierte Personennamen: Gustav
Adolfs Gustav Adolfs Gustav_Adolf's Gustav Gustav_Adolf Gustav Adolf Ludwigs Ludwig_Xiii Ludwig Ludwig_Xiv Ludwig Ludwigs
Negierungsweise Ludwigs Ferdinand Leopold_I.
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschlands Elsaß Frankreich Schweden England Niederlanden Irland Deutschland Habsburgischen Frankreich Europa Nantes Europa Deutschland Deutschland
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Inhalt: Zeit: Geographie
i
142
wehr seiner maßlosen Uebergriffe verbanden sich endlich Branden-
bürg, Schweden und Holland. Nach beseitigter Türkengefahr
schloß der deutsche Kaiser zu gleichem Zwecke mit dem Könige von
Spanien, dem Kurfürsten von Baiern und Sachsen und den ober-
rheinischen Städten „das große Augsburger Bündnis". Dem
trat nachher auch noch der zum Könige von England erhobene
Wilhelm Iii. von Oranien bei. Als Ludwig von den Rüstungen
der Verbündeten hörte, brach er zuerst los, 1688. Zur Sicherung
der Grenze ließ Ludwig die Pfalz auf einer Strecke von vielen
Meilen furchtbar verheeren. Die blühenden Städte Heidelberg,
Mannheim, Baden, Rastatt, Worms, Speier, Oppenheim rc.
gingen in Flammen auf, die Einwohner wurden auf die schnee-
bedeckten Felder gejagt und dem Hungertode preisgegeben, alle
Kunstwerke auf bübische Art zerschlagen und selbst die Königs-
gräber in Speier umwühlt. Durch seine großen Feldherren blieb
Ludwig nach lojährigem Kampfe Sieger und behielt im Frieden
zu Ryswick (1697) den ganzen Elsaß. „In allen drei Raub-
kriegen hatte Deutschland sich völlig ohnmächtig nach außen hin
bewiesen und hatte gezeigt, wie leicht die Beute da ist, wo Gemein-
stun und nationale Ehre erloschen sind."
8. 70. Der spanische Crbfolgekrieg. In Spanien
starb das von den Habsburgern stammende Königshaus aus. Da
verlangte Ludwig Xiv. die Krone für seinen Enkel Philipp, der
deutsche Kaiser für seinen Sohn Karl; beide waren Seitenverwandte.
Die meiste Berechtigung hatte Leopold; da aber Frankreich nicht nach-
geben wollte, entstand der sog. spanische Erbfolgekrieg (1701—1714).
Alit Oesterreich waren England, Holland, Preußen und das deutsche
Reich verbunden. Leider stellten sich zwei' deutsche Fürsten, die Kur-
fürsten von Baiern und Köln, auf die Seite Frankreichs. Philipp ließ
sich in Spanien huldigen, aber Karl konnte hier nur wenig Erfolge
erringen. Die Hauptschauplätze des Krieges waren Italien, Deutschland
und die Niederlande. Der kaiserliche Feldherr Eugen und der englische
Führer Marlborough (Mcchlböro) warfen die Baiern und Franzosen
ganz nieder, so daß'ludwig gern Frieden machen, ja selbst Elsaß tmeder
herausgeben sollte. Als man aber verlangte, er sollte seinen Enkel
aus Spanien vertreiben, ging der Krieg weiter. Da starb Leopold's
Nachfolger, Joseph I., und sein Bruder Karl wurde nun deutscher
Kaiser, er mußte also Spanien verlassen. Auch der englische Feldherr
wurde «von seiner Königin plötzlich entlassen. Da erlahmte der Krieg.
1713 wurde zu Utrecht und 1714 zu Rastatt Frieden geschlossen unter
folgenden Bedingungen: Philipp erhielt von der spanischen Erbschaft
das Königreich Spanien und die außereuropäischen Besitzungen; doch
sollten die Kronen Spanien und Frankreich auf ewig getrennt bleiben.
England behielt Gibraltar und empfing außerdem von Frankreich die
Hudsonsbai, Neuschottland und Newfoundland in Amerika. Savoyen
bekam eine Reihe von Festungen an der französischen Grenze und die
spanische Insel Sicilien sammt dem Königstitel. Holland erlangte auch
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig_Xiv Ludwig Philipp Philipp Leopold Leopold Alit_Oesterreich Philipp Philipp Karl Karl Eugen Eugen Marlborough Joseph_I. Karl Karl Philipp Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Schweden Holland Spanien Baiern Sachsen England Heidelberg Mannheim Baden Rastatt Worms Oppenheim Deutschland Spanien Frankreich England Holland Baiern Frankreichs Spanien Italien Deutschland Niederlande Baiern Spanien Spanien Spanien Spanien Frankreich England Frankreich Amerika Sicilien Holland
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Auflagennummer (WdK): 2
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Inhalt: Zeit: Geographie
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Brandenburg irrt westfälischen Frieden erlangt? Was nicht?
(§. 65). — In einem Kriege, den der König Karl Gustav von
Schweden mit Polen führte, schlug Friedrich Wilhelm die Polen
bei Warschau. Dieser Krieg wurde durch den Frieden zu Oliva
(bei Danzig) beendet, und der große Kurfürst erlangte die voll-
ständige Unabhängigkeit Preußens (Aufhebung der pol-
nischen Oberhoheit). — Als Ludwig Uv. den zweiten Raubkrieg
führte (8. 69), stand der große Kurfürst treu zu Deutschland.
Während er mit seinem Heere sich am Rhein befand, fielen die
Schweden in Pommern und Brandenburg ein (von Frankreich
aufgehetzt) und hausten hier schrecklich. Die Erhebung des Volkes
half nichts; da eilte Friedrich Wilhelm mit eütem Theile seines
Heeres herbei und schlug am 18. Juni 1675 ein doppelt so
großes schwedisches Heer bei Jehrbellin (Stallmeister Froben.
Gedicht von Mindiug: „Herr Kurfürst Friedrich Wilhelm, der
große Kriegesheld" rc.). Durch diese Schlacht legte er den
Grund zu Brandenburgs Macht und Ansehen. In den
nächsten Jahren verjagte er die Schweden aus Pommern und
Ostpreußen. Als ihn aber der Kaiser verließ und die Franzosen
ihn bedrohten, mußte er im Frieden von St. Germain (bei Paris)
1677 Vorpommern wieder an die Schweden zurückgeben. Auch
die erledigten schlesischen Fürstenthümer (s. vor. §.) erlangte er
nicht. Der Kaiser nahm sie an sich. Später hat er diesen
dennoch gegen die Türken unterstützt. — 3. Der große Kurfürst
regierte unumschränkt und suchte namentlich eine größere Einheit
der bis dahin nur lose zusammenhängenden Landestheile zu be-
gründen. Den Widerstand der ostpreußischen Stände brach er
mit Gewalt. Er sorgte mit Weisheit und Kraft für die Wohl-
fahrt des Landes. Er beförderte den Garten- und Ackerbau (kein
Bauer sollte eher heiraten, als bis er 6 Obstbäume gepfropft
und 6 Eichbäume gepflanzt hätte); er sorgte für Handel und Ge-
werbe (Chausseen, Post, Friedrich-Wilhelm-Canal — wo?), ver-
größerte die Kriegsmacht (Dersflinger), vertheilte die Steuern
gerechter, wollte eine Flotte gründen und in Afrika eine Colonie
anlegen (was nicht gelang), und nahm 20 000 aus Frankreich
vertriebene Reformierte auf, die die Gewerbe bedeutend verbesserten.
Mit Genehmigung des Kaisers erlangte er Emden in Ostfries-
land. Lutheraner und Reformierte wollte er einen. (Paul
Gerhard.)
8. 75. Friedrich I. Friedrich Wilhelm I. —
1. Friedrich (1688-1701) trat als Kurfürst Friedrich Iii.
die Regierung an. Er war prachtliebend; deshalb legte er in
stkltfuiihc. 7
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht]]
Extrahierte Personennamen: Karl_Gustav_von
Schweden Karl Gustav Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Ludwig_Uv Ludwig Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Paul
Gerhard Friedrich_I. Friedrich Wilhelm_I. Friedrich_( Friedrich Friedrich_Iii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Polen Warschau Danzig Deutschland Rhein Schweden Pommern Brandenburg Frankreich Brandenburgs Pommern Germain Paris Schweden Friedrich-Wilhelm-Canal Afrika Frankreich Emden Ostfries-
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Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
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Inhalt: Zeit: Geographie
]
148
hoben sich ferner Spanien, Frankreich, Sachsen rc. Franzosen
Baiern und Sachsen besetzten Obcrösterreich und Böhmen, wo sich
Karl Albrecht huldigen ließ. Karl Albrecht wurde unter dein Namen
Karl Vii. in Frankfurt zum deutschen Kaiser gewählt. Maria
Theresia suchte Hülse bei den Ungarn; das österreichische Heer ge-
wann alle Länder wieder und besetzte sogar Baiern; die prag-
matische Armee (Engländer, Hessen, Hannoveraner) schlug die
Franzosen bei Detlingen unweit Hanau (1743). Später er-
oberten die Franzosen und Baiern München wieder. Als im
Januar 1745 Karl Vii. starb, schloß sein Sohn Maximilian
Joseph mit Oesterreich Frieden, in welchem man gegenseitig aus
alle Eroberungen verzichtete. Franz, Maria Theresia's Gemahl,
wurde deutscher Kaiser (Habsburg-Lothringer Kaiser). Die Fran-
zosen setzten den Krieg noch bis 1748 fort. — Bemerkung: 1744
fiel Ostfriesland an Preußen.
§• 77a- Der siebenjährige Krieg. Maria Theresia
konnte Schlesien nicht vergessen und verbündete sich mit Rußland
(Elisabeth), Frankreich und Sachsen gegen Friedrich Ii. Dieser
erlangte Kenntniß von dem heimlichen Vertrage und begann im
Bunde mit England, das damals gerade wegen Grenzstreitigkeiten
mit Frankreich in Nordamerika kämpfte, den dritten schlesischen
oder den siebenjährigen Krieg (1756—63). — 1755 im
August rückte Friedrich in Sachsen ein, um seinen Feinden zuvor-
zukommen. Er besetzte Dresden und schloß das sächsische Heer bei
Pirna ein. Als die Oesterreicher zur Befreiung desselben heran-
rückten, schlug sie Friedrich bei Lowositz (1. October). Das
sächsische Heer capitulierte, und die Soldaten wurden dem preu-
ßischen Heere einverleibt. Friedrich nahm sein Winterquartier in
Dresden. — 1757. Mt Preußen waren verbunden: England
(Hannover), Hessen, Braunschweig und Gotha; mit Oesterreich
schlossen ein Bündnis (behuf Führung des Krieges und zur
Theilung Preußens): Rußland, Frankreich und Schweden.
Friedrich rückte zunächst in Böhmen ein, besiegte die Oesterreicher
bei Prag (6. Mai) und belagerte dann Prag. Als die Oester-
reicher Prag entsetzen (befreien) wollten, griff sie Friedrich an,
wurde aber bei Collin (18. Juni) geschlagen und mußte nach
Sachsen zurückgehen. — Die Franzosen waren mit zwei Heeren
vorgerückt. Das nördliche drang bis zur Weser vor und schlug
das englisch-hannoversche Heer bei Hastenbeck unweit Hameln
(26. Juli), nachdem anfangs schon der Sieg auf unsrer Seite ge-
wesen war. Sie besetzten nun fast ganz Hannover, und in der
Convention von Kloster Zeven wurde die ganze westliche Seite
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Extrahierte Personennamen: Karl_Albrecht Karl Albrecht Karl_Albrecht Karl Albrecht Karl_Vii Karl Maria
Theresia Maria Theresia Karl_Vii Karl Maximilian
Joseph Maximilian Franz Franz Maria_Theresia's Maria Maria_Theresia Maria Theresia Friedrich_Ii Friedrich August Friedrich Friedrich Friedrich_bei_Lowositz Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Frankreich Sachsen Sachsen Frankfurt Ungarn Hessen Hanau Baiern_München Oesterreich Frankreich Sachsen England Frankreich Nordamerika Sachsen Dresden Pirna Dresden England Hannover Hessen Gotha Oesterreich Frankreich Schweden Prag Oester- Sachsen Hameln Hannover Zeven
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
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letzte Reise, Gefangenschaft und sein und Petri Tod), Vespasian
(Jerusalems Zerstörung). Vom Ende des zweiten Jahrhunderts
an wurde der Thron meistens durch Soldatenrcvolutionen gewonnen
und verloren; die Provinzen sanken durch Bürgerkrieg, Unord-
nung in der Verwaltung, Pest und andere Unglüclssälle in namen-
loses Elend. Endlich kam Constantin der Große auf den
Thron (306—337), der seine Residenz nach Byzanz (regierungs-
seitig Neurom, vom Volke Constantinopel, von den Türken
Stambul genannt, am schwarzen Meere) verlegte und das Christen-
thum zur Staatsreligion erhob. Theodosius der Große theilte
das Reich unter seine Söhne (395 nach Chr.). So entstanden
zwei Kaiserthümer: das morgenländische oder griechische
mit der Hauptstadt Constantinopel und das abendländische
mit der Residenz Rom. Dieses wurde 476 durch Deutsche ge-
stürzt, jenes fast 1000 Jahre später durch die Türken, die sich in
Europa festsetzten.
§. 19. Das Christenthum. — Wie hießen die Apostel?
(Apostelgesch, 1, 13. 26. Cap. 9). Wie stark war die erste Ge-
meinde in Jerusalem? (Apostelgesch. 2, 41). Was wird von dem
Leben der ersten Christen gesagt in v. 42—47? Wie viel sind
nach Cap. 4, 4 bekehrt? Wer nach Cap. 5, 14? nach 8,26 — 40?
Wer waren die Diakonen Apostelgesch. 6, 1 — 7? Was wurde
nach Cap. 15 auf der Apostel-Versammlung in Jerusalem be-
schlossen? Wo kam zuerst der Name „Christen" auf? (Cap. 11,
26). Welche Landschaften bereiste Paulus und wo waren demnach
damals schon Christengemeinden? Woran mag es gelegen haben,
daß das Christenthum sich so schnell verbreitete? — Die öfteren
Zusammenkünfte (anfangs Sonnabends, später Sonntags — wes-
halb?) weihte man durch Gesang (Psalmen), Gebet, Schriftvor-
lesung und -Auslegung (wie Episteln und Evangelien), Liebes-
mähler (Agapen), Abendmahl. Allgemeine Feste waren schon früh
Ostern und Pfingsten, später Weihnachten (zuerst im Abend-
lande) und Himmelfahrt. Gottesdienste: anfangs im Tempel,
später in Privathäusern, während der Verfolgungen in Höhlen ec.,
endlich in Kirchen. -- Presbyter (Aelteste), Bischöfe (Aufseher),
Diakonen (Helfer, Almosenpfleger), Diakonissen, Lcctoren (Vor-
leser), Katechumenen (junge Christen, die zum h. Abendmahle vor-
bereitet wurden). Die Kindertaufe wurde im zweiten Jahrhun-
dert eingeführt. — Christenverfolgungen: durch die Juden,
dann durch die Heiden, später durch die Muhamedaner und durch
die Christen selbst. 1. Verfolgungen durch die Juden: 34—44
n. Chr. (Apostelgesch. 4. 5. 7. 12); dann 66 n. Chr. Jacobus
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Extrahierte Ortsnamen: Petri Jerusalems Byzanz Constantinopel Rom Europa Jerusalem Jerusalem
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
1. Das eigentliche China, 73 000 0301., 450 Mill. E.,
umfaßt den Ostabhang des Hochlandes und das Tiefland des
Hoanghü und Jantsekiang. Das Niederland der beiden Ströme
ist der angebauteste und bevölkertste Theil der Erde. An 400
Canäle; Kaisercanal 200 Meilen lang. Die chinesische Mauer
im Norden, vor 2000 Jahren schon erbaut, 300 Meilen lang,
8 in. hoch und dick, mit vielen Türmen. — Die Chinesen, zu den
Mongolen gehörend (8- 12), sind fleißig, höflich, wißbegierig, aber
auch hochmüthig, betrügerisch und rachsüchtig, daneben Kleinigkeits-
krämer. Die Bereitung von Porzellan und Schießpulver, die
Buchdruckerkunst und der Kompaß waren ihnen viel früher bekannt
als den Europäern. Ihre Bildung hat seit 1000 Jahren weder
Fortschritte noch Rückschritte gemacht. „Vergangenheit ist Richt-
schnur der Zukunft". Keine Eisenbahnen und Maschinen. Hand-,
Drechslerarbeit und Schnitzerei unübertrefflich. Acker-und Garten-
bau ausgezeichnet; kein Fleckchen Erde liegt unbenutzt. Reis und
Thee sind Hauptproducte, daneben Baumwolle, Zuckerrohr, Pfeffer.
Ausfuhr hauptsächlich Thee und rohe Seide. — Goldfische und
Seidenraupen stammen aus China.
China ist übervölkert, daher häufig Hungersnoth, starke Aus-
wanderung nach Amerika (Kalifornien). 10 Städte haben über 1 Mill.,
50 über ‘/2 Mill. Einwohner. — Peking, 2 Mill. E., Residenz des
Kaisers; quadratisch gebaut, mit einer hv^en Mauer umgeben, 6 Meilen
Umfang, ungcpfiastcrte Straßen, viele Tempel. — Nanking, 1 Mill.
Einw.; Nankingzeug; Porzellanturm. — Schangai, 400 000 Einw.,
bedeutender Handelsplatz, Hafen. —"Kanton, 1v4 Mill. E. (davon
2l>0 000 auf Kähnen und Schiffen), Festung.— Hongkong, kleine eng-
lische Insel, Hafen, sehr bedeutender Handelsplatz.
2. Die Mandschurei (bis zum Amur), Gebirgslaud;
Hcimatslaud des chinesischen Kaisers.
3. Die unterworfenen Länder. Diese haben eigene
Fürsten, müssen aber dem Kaiser Tribut in Pferden, Kameelen :c.
zahlen. Die Mongolei mit der Wüste Gobi, spärliche Be-
völkerung, Nomaden. — Die Dsungarei. — Die Tatarei
und kleine Bucharei. — Tibet mit der Tempelstadt Lhassa,
80 000 E.; der Buddhapalast in der Nähe hat 10 000 Zimmer
und ein vergoldetes Dach. In Tibet sind über 3000 buddhistische
Klöster (Dalai-Lama, buddhistischer Papst).' — Das Königreich
Korea und die fruchtbaren Liukiu-Inseln haben eine fleißige
Bevölkerung.
1- Gieb die Grenzen Chinas an! — 2. Welches ist die Grund-
gestalt des Landes? — 3. Nenne die Hauptgebirge, Flüsse und Ebenen
in China! — 4. Vgl. die Flüsse Hoangho und Jantsekiang unter ein-
ander ! — 5. Vgl. die Größe Chinas mit der Europas, Deutschlands,
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Extrahierte Ortsnamen: China China China Amerika Kalifornien Peking Nanking Hongkong Mongolei Tibet Tibet Korea China Chinas Europas Deutschlands