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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Weltkunde - S. 210

1874 - Hannover : Helwing
210 Wenn sie nach Mücken jagt, schnellt sie ziemlich. hoch über das Wasser empor. Im Herbste laicht sie, d. h. legt viele kleine Eier, ans welchen die jungen Forellen kommen. Das Fleisch der Forelle ist besonders zart und wohlschmeckend. — Der geureiue Hecht hat einen ziemlich walzenförmigen Körper, eine lange, flache Schnauze, sehr scharfe Zähne. Seine Farbe ist gewöhnlich oliven- braun, schwärzlich oder gelblich marmorirt. Seine Flossen sind schwärzlich gefleckt und mit weichen Stacheln versehen. Er lebt in den meisten europäischen Gewässern und ist unser schlauster, kühnster und gefräßigster Süßwasserfisch (Räuber), der nicht nur andere Fische und Amphibien frißt, sondern selbst junge Enten und Gänse angreift. Sein Fleisch ist schmackhaft; die Leber gilt als Delicatesse. — Der gemeine Hering hat einen stark zusammengedrückten Körper, dunkelbläulich-grau, nach unten silberig, 20 ein. lang. Die Kiemendeckel sind aderig gestreift, die schmalen Brust- und Bauchflossen grau, die Schuppen groß, leicht abfallend, Bauchschuppen sägeartig vorstehend, die Gräten sehr zart. Er kommt im Sommer in zahlloser Menge, wahrscheinlich nicht vom Polarkreise her, sondern aus der Tiefe des Meeres an die nordeuropäischen Küsten und Flußmündungen, um zu laichen, und verschwindet dann wieder. Für die nördliche Halbkugel ist er der wichtigste Fisch, von welchem jährlich über eine Milliarde gefangen wird (in einem Weibchen über 6o000 Eier, Nogen), so daß dadurch Tausenden von Menschen Nahrung und Erwerb ver- schafft wird. Die Heringe leben von kleineren Fischen, See- gewürm ec. und dienen wieder größeren Fischen, Seevögeln und Seesüugethieren zur Nahrung (Schellsischen, Haien, Möven, Walen re.). Sie kommen vom April bis Juli in immer wachsen- der Zahl an, so daß sie weit ausgedehnte und dicht zusammen- gedrängte Bänke (Fifchbänke) bilden, welche zuweilen mehrere Meilen Länge und mehrere hundert Fuß Tiefe haben (Hauptfang von Johannis bis Jacobi). Bis August bleiben sie meist im hohen Meer, treten daraus in seichte Gewässer zurück, laichen und ziehen dann wieder fort. Kleine Heringsarten sind Sar- delle und Anchovis. — 2. Gieb nach 8. 11 die allgemeinen Merkmale der Fische an! — Merke dann noch Folgendes: Die Fische haben meistens einen langgestreckten, seitlich zusammen- gedrückten und mit Schuppen bedeckten Körper. Der Kopf ist verhältnißmäßig sehr groß und geht ohne einen abgesetzten Hals in den Rumpf über. Die Kiefer und auch der Gaumen sind meist mit spitzigen Zähnen besetzt. Die Gehörorgane sind äußer- lich nicht sichtbar. Die Augen haben keine Augenlider. Die Kiemen

2. Weltkunde - S. 212

1874 - Hannover : Helwing
212 fisch, aus China stammend, wird seiner Schönheit wegen in Teichen und Gläsern gehalten. Die Schollen besitzen im Verhältniß zu ihrer Länge eine große Breite. Ihr Körper ist an beiden Seiten zusammengedrückt und flach. Die Augen stehen beide aus einer Seite des Kopses. Sie richten beim Schwimmen die Seite, auf der die Augen sitzen, immer nach oben. Diese Seite ist farbig, während die andere meistens farblos ist. Zu den Schollen gehört die Steinbntte, bis l1/* m. lang, Augen links stehend, mit ein- zelnen kleinen runden Hautknochen..- in Nord- und Ostsee und Mittelmeer, schmackhaft. (Nach London kommen allein jährlich für 80 000 Pfund Sterling.) Der Flußaal, bis 1,8 m. lang und 15 — 20 Pfund schwer, dunkelgrün, gefräßiger Räuber, ge- schätztes Fleisch, geht zuweilen ans Land. Der Zitteraal in Südamerika ist elektrisch. Der Schellfisch, 47 am., Schwanz- flosse ausgeschnitten, oben braun, unten weiß, in der Nordsee, be- sonders bei England und Schottland, sehr gesundes Fleisch. Der Kabeljau, oben grau und gelbbraun gefleckt, bis 1,255 m. lang, heißt getrocknet Stockfisch, eingesalzen Laberdan, eingesalzen und getrocknet Klippfisch, liefert den Leberthran, hat gutes Fleisch und ist in Island das Hauptnahrungsmittel, wird auch zur Fastenzeit in katholischen Ländern am Mittelmeer viel gegessen. Hanptfangort bei Neufundland, doch auch bei Island, Norwegen rc. 3. Knorpelfische: Der Stör, 3,7—5 m. lang, 100 — 400 Pfd. schwer, hat 5 Reihen von Schuppenschildern, lebt in der Nord- und Ostsee, steigt im April und Mai in die Elbe (bis Wittenberg), den Rhein (bis Straßburg) rc., liefert gutes Fleisch, Caviar (Rogen) und Hausenblase (Fischleim). Der größte Stör heißt Hausen, bis 7,5 m. lang, im schwarzen und kaspischen Meere, Wolga, Donau. Schwunghafter Handelsartikel. Der Hai, 3—9 m. lang,'bis 4000 Pfund schwer, Haut feinstachelig, oben aschgrau, sehr ge- fährlich im atlantischen Meere. Der bis 2,8 m. im Umfange haltende Rachen mit vielen Reihen glatter, dreieckiger Zähne be- waffnet. Muß sich der hervorstehenden Schnauze wegen auf den Rücken legen, wenn er etwas ergreifen will. Folgt den Schiffen oft tagelang. Der Riesenhai, fast 11 m. lang, mit 4000 Zähnen, unbeholfen und ungefährlich, in nordischen Meeren. — Die Neunaugen und Lampreten, erstere bis 7» m., letztere bis 1 m. lang, haben einen langgedehnten, aal-oder schlangenförmigcn Körper mit 7 Kiemenlöchern am Halse und mit einem Rund- oder Sangmaule. Beide Fische sind wichtige Handelsartikel. 1. Welche der im Paragraphen genannten Fische finden sich a) in Flitssen, b) im Meere? — 2. Welche werden in Teichen gehalten? —

3. Weltkunde - S. 219

1874 - Hannover : Helwing
Der Körper ist kugelig (Seeigel, mit Stacheln beseht), oder walzen- förmig (Seegurke), oder sternförmig (Seestern). Die Quallen (11. Klasse) sind Strahlthiere mit einem gallertartigen Kör- per, der nur einen Schlauch bildet, einer Walze, Glocke oder Blase rc. ähnelt und mit Fangarmen versehen ist. Die Polypen oder Korallen (12. Klasse) haben einen weichen Leib mit kleinen Fangarmen. Sie leben meist gesellig und find untereinander ver- wachsen. Hierbei sondern sie ein gewöhnlich aus Kalk bestehendes Gerüste (Korallenstock) ab und vermehren sich so schnell und massen- haft, daß einige mit ihren Stöcken im Meere nach und nach aus- gedehnte Bänke und Felsenriffe bilden und ganze Küsten umsäumen. — 2. Die Infusorien (13. Klasse), sehr kleine Wasserthierchen, die aus einem oder mehreren Zellchen bestehen. Sie leben im stehen- den Wasser rc. (manchmal 500 Mill. in einem Tropfen), bilden Kalkschichten rc. Der Badeschwamm im Mittelmeere bildet große, festsitzende, pflanzcnähnliche Massen mit einer thierähnlichen Gallert durchdrungen und umgeben. 1. Was sind Strahlthiere? — 2. Wie werden sie eingetheilt? — 3. Was sind a) Stachelhäuter, b) Quallen, c) Polypen? — 4. Was sind Infusorien? •— 5. Wodurch wird das Leuchten des Meeres ver- ursacht? — 6. Wozu dient die rothe Edelkoralle? — 7. Wozu der Badeschwamm? — 8. Wie unterscheiden sich Wirbel- und wirbellose Thiere? — 9. In welche Klasse zerfallen die Wirbelthiere? — 10. Charakterisiere die einzelnen Ordnungen jeder Klasse der Wirbel- thiere! — 11. Was sind: a) Ringelthiere, b) Weichthiere, c) Strahl- thiere? — 12. Gieb die Klassen der Ringelthiere (und deren Ordnungen) an! — 13. Nenne nützliche und schädliche Thiere unter den wirbellosen? 14. Fülle folgendes Schema mit Erklärungen der Wörter aus! I. Wlrbelihiere. 1. Säugethierc. . a. Zehcufäugethiere. a. Vierhänder. b. Flcitterthiere. c. Raubthicre. d. Nagethiere. e. Beutelthiere. f. Zahnarme Thiere. 1. Klasse. b. Hufsäugethiere. a. Einhufer. b. Zweihufer. c. Vielhufer. o. Flossensäugethicre. a. Robben. b. Wale. 2. Vögel . a. Luftvögel, o. Raubvögel. b. Klettervögel. c. Singvögel. d. Tauben. 2. Klasse. b. Landvögel. a. Hühner. b. Laufvögel. 10"

4. Weltkunde - S. 260

1874 - Hannover : Helwing
260 der Lichtflamme und färbt diese gelb. Das Kochsalz kommt vor als Stein-, Steppen-, See- und Soolsalz. — Das Steinsalz bildet, begleitet von Gyps und Thon, mächtige Lager und wird bergmännisch gewonnen. — Wieliczka seit 1253. Staßfurt. — Step Pen salz überzieht den Boden weiter Strecken Mittelasiens, Südamerikas rc. mit einer Kruste. — Das meiste Salz liefert das Meerwasser; es enthält durchschnittlich 3vr pct., Binnenmeere mit starkem Süßwasserznfluß und geringer Ver- dunstung, z. B. die Ostsee weniger, das mittelländische Meer mehr, der atlantische Ocean noch mehr. Durch Feuer oder Sonnen- wärme läßt man das Wasser verdampfen. — Sool- oder Quell- salz ist in Quellen oder Brunnen aufgelöstes Steinsalz. Schwache Soolen werden gradiert, gesättigte nicht. — Das Kochsalz ist von der größten Wichtigkeit. Dem Menschen ist es Nah- rungsmittel; eine Person bedarf jährlich 12 — 13 Pfund; es dient zur Würze der Speisen, zum Salzen des Fleisches, der Butter u. s. w., zur Bereitung anderer Salze, zur Seifen- und Glasbereitung, Glasur. — d) Der Salmiak, gewöhnlich flockig, mehlartig, gelblich oder grauweiß, hat einen scharfen, stechenden Geschmack, verflüchtigt sich in derhitze und verbreitet, mit gebranntem Kalke gemengt, einen scharfen (Ammoniak-) Geruch. Er wird meistens aus thierischen Abfällen gewonnen und dient als Arzneimittel, in der Färberei, zur Bereitung oes Salmiakgeistes u. s. w. — e) Kalisalpeter, zuweilen nadel- förmig krystallisiert, meistens aber mehlig und flockig, hat einen salzig-kühlenden Geschmack; aus glühenden Kohlen verpufft er heftig. Er kommt hie und da (Ungarn, Ostindien) als Ueber- zug des Bodens vor, erzeugt sich allgemein, wo Thier- und Pflan- zenstosse verwesen, und wird in sog. Salpeterplantagen künst- lich gewonnen. Man benutzt ihn zur Bereitung des Schieß- pulvers, der Salpetersäure, zum Einsalzen des Fleisches, als Beize in Färbereien und Druckereien, als Heilmittel rc. — ck) Natronsalpeter findet sich in der regenlosen Küste von Chili und Peru in meilenlangen mächtigen Lagern und wird seit 1828 unter dem Namen Chilisalpeter nach Europa gebracht. Seiner Feuchtigkeit wegen ist er zur Anfertigung des Schießpulvers nicht geeignet, wird aber im übrigen wie Kalisalpeter benutzt. — e) Borax kommt krystallisiert in schönen weißen, wachsglünzenden schiefen Säulen vor, hat einen anfangs süßlichen, dann laugen- hast bittern Geschmack und färbt rothes Lackmuspapier blau. Vor dem Löthrohr schmilzt er und bläht sich zu einer lockeren Masse aus (gebrannter Borax). Bei starker Hitze schmilzt er

5. Weltkunde - S. 264

1874 - Hannover : Helwing
unkrystallinischen festen Massen oder flüssig vor. — a) Der Bern- stein (Elektron — Elektricität) ist hellgelb bis gelbbraun, durch- sichtig bis undurchsichtig, besitzt Jettglanz, wird durch Reiben elek- trisch und verbrennt unter aromatischem Gerüche mit Heller Flamme. Er findet sich in rundlichen Stücken besonders an der Ostseeküste von Danzig bis Memel (Bernsteinküste). Man benutzt ihn zu Schmucksachen, Pfeifenspitzen re., zu Firnis, Räucherpulver rc. Bernstein ist Harz von vorweltlichen Nadelholzbäumen.j— b) Der Asphalt (Judenpech — weil es am todten Meere vorkommt) ist schwarz mit muscheligem Bruche, heißt in weichem Zustande Bergtheer und ist aus Destillation von Stein- und Braun- kohlen entstanden. Er verbrennt mit rußiger, starker Flamme und bituminösem Gerüche. Benutzt wird er zu Lackfirnis, schwarzem Siegellack, mit Sand verbunden zur Pflasterung der Straßen. Mörtel 1 Mos. 11, 3. Er findet sich am todten Meere, auf der Insel Trinidad, unrein bei Grund am Harz, Limmer bei Han- nover rc. — e) Erdöl oder Steinöl (Petroleum), in reinstem Zustand Naphta genannt (Baku am kaspischen Meere), ist ein dünn- oder dickflüssiges Oel, farblos oder von gelber bis brauner Farbe. Seit 1859 in großen Massen aus Nordamerika einge- führt; allgemeines Beleuchtungsmittel. 1. Beschreib die Gewinnung des Bernsteins! — 2. Erkläre den Namen Elektron! — 3. Was weißt du Uber den Ursprung des Bern- steins? — 4. Wie denkt man sich das Petroleum entstanden? — 5. Woher beziehen wir es? — 6. Gieb die Benutzung des Asphalts an! — 7. Ordne die Harzbrcnze nach ihrem Aggregatzustande! — 8. Welche Aehnlichkeit haben Kohlenbrenze und Harzbrenze hinsichtlich ihres Ur- sprungs? — 9. Welcher Ausdruck steht 1 Mos. 11, 3. für Asphalt? — 10. Weshalb wird das todte Meer auch Asphaltsee genannt? §. 107. Schwefelbrenze. 1. Wiederhole die Merk- male der Schwefelbrenze! Beobachte den Schwefel nach Farbe, Glanz, Härte, Verbrennbarkeit, Elektricität! — 2. a) Der Schwefel, krystallisiert oder amorph in Höhlen und Spalten vulkanischer Berge vorkommend oder die Oesfnungen alter Krater überziehend, ist häufig mit Metallen verbunden: Blenden, Glanze, Kiese. Er schmilzt leicht und verbrennt unter erstickenden Dämpfen mit blauer Flamme. — Schwefelblumen sind ein mehliger Niederschlag der Schwefeldümpse. — Schwefel wird durch Reiben elektrisch. Er dient zur Bereitung der Schwefel- hölzer, des Schießpulvers, zum Bleichen, als Heilmittel rc. In Europa ist besonders Sicilien reich an Schwefel. — b) Rausch- rot h, eine sehr giftige Verbindung des Schwefels mit Arsenik

6. Weltkunde - S. 12

1874 - Hannover : Helwing
2. Vorgebirge (oder Caps sind hohe bergige Spihen des Landes, die weit ins Meer vorspringen): Nordcap, C. Finisterre ( = Ende der Erde), C. Tarisa, C. Gibraltar, C. Matapan. 3. Meeresglieder (Meerbusen, auch Golf, Bai, Bucht genannt, ist ein Theil des Meeres, der an mehreren Seiten von Land umgeben ist; ein Meerestheil, der auf zwei einander gegen- überstehenden Seiten vom Lande begrenzt ist, so daß er als ein schmaler Arm zwei größere Meerestheile verbindet, heißt Meer- enge, Straße, Canal oder Sund. Vgl. damit Land- e n g e): a. Das weiße Meer, ein Glied des Eismeeres, nur die Hälfte des Jahres von Eis frei. — b. Die Nordsee, 12 000 (V-Meilen; an den deutschen Küsten Sandbänke, den Schiffern ge- fährlich ; Ebbe und Flut; Fischerei. Theile der Nordsee: Zuyder- See (spr. Sender-See), Dollart, Jahdebusen. — c. Die Ostsee, 6400 lh-Meilen, durch das Skager-Rack, Kattegat (Kcchenloch), den Sund (72—4 Meilen breit), den großen und kleinen Belt mit der Nordsee verbunden; 100 — 160 m. tief; — Wasser weniger salzig (2%), friert daher leicht zu; — Süd- und Ost- lüste stacher als die gegenüber liegende; — heftige Stürme; — Ebbe und Flut kaum merklich. Theile: bottnischer, finnischer und rigaischer Meerbusen. — ä. Um Großbritannien: Pas de Calais (spr. Pa-de-Kallä), der Canal oder das Aermelmeer, St. Georgs-Canal, die irische See, der Nordcanal. — o. Busen von Biscaya oder Gascogne (spr. Gaskonje). — 1. Das mittelländische Meer, 47 000 ili-Meilen' ver- dankt seine Entstehung einem Mceresdnribbrnch von W. her; — sehr starke Verdunstung, daher strömt aus dem atlantischen Ocean Wasser ein; — sehr gute Häfen an Spanien, Frankreich, Oester- reich. Westliches Becken bis Sicilien: Straße von Gibraltar (Säulen des Hercules, 7 Meilen lang, 2 Meilen breit), Busen von Lion und Genua, tyrrhenisches Meer. — Oestliches Becken: Ionisches Meer mit dem Busen von Tarent, adriatisches Meer mit dem Busen van Triest; Archipelagus (Jnselmeer), die Dardanellen (Hellespont, 10 Meilen lang, ]/4 Meile "breit), Marmara-Mcer, Straße von Constantinopel (4 Meilen lang, 1200 Schritt breit). — g. Das schwarze Meer, 8700 Oi-Meilen: dichte Nebel; ohne Inseln; wenig salzhaltig; die europäische Küste stach und sumpfig. Das asowsche Meer.

7. Weltkunde - S. 114

1874 - Hannover : Helwing
114 3. Karl's Persönlichkeit. Was erzählt dein Lesebuch über folgende Punkte: Seine Grüße und Gestalt, seine Kleidung, seine Lebensweise, seine Hofschule, — Tod, Grab? §« Öd. Üavb Ctß)föi0cv* Ludwig der Fromme (814—840) erhält diesen Namen, weil er der Kirche besonders zugethan (nochmalige Salbung, mönchisches Leben am Hofe, Mission nach Norden von Corvey (wo?) und Hamburg aus, Ansgarius rc.), und weil schwach und gutmüthig (schwache Reichsleitung, Weggeben von Zollfreiheiten und freien Gerichtsbarkeiten, übertriebene Nachsicht gegen die Lehensträger, die ihr Lehen bereits als erblich ansehen, mehrmalige Theilung des Reichs unter seine Söhne, deren Empörungen rc.) —Nach seinem Tode kriegten die Söhne um die Erbschaft und theilten sie im Vertrage zu Verdun 843. 1. Lothar erhielt als Kaiser Italien, Lothringen, Burgund und Friesland; 2. Ludwig der Deutsche Deutschland bis an den Rhein und jenseit noch Mainz, Speier, Worms; 3. Karl der Kahle das jetzige Frankreich und Spanien bis zum Ebro. — Es ist nun Folgendes zu merken: 1. Frankreich und Deutsch- land waren von nun an geschieden. Diejenigen Franken, welche sich in Gallien festgesetzt hattest, vermischten sich mit den Galliern oder Kelten, deren Nationalität die deutsche verdrängte. Aus der frän- kischen, keltischen und lateinischen Sprache bildete sich die fran- zösische. — 2. Die Kaiserkrone war zuerst in Italien (Lothar), dann in Frankreich (Karl der Kahle), darauf kam sie nach Deutsch- land" (Karl der Dicke). — 3. Die Karolinger in Italien und Frankreich verschwinden rühmlos. In Deutschland sind zu merken: * Ludwig der Deutsche (843—876, unruhige Regierung wegen der Empörungen seiner Söhne und der Normannen- und Slaven- einfälle, Einsetzung von Herzögen, Lothringen kommt zu Deutsch- land); nach seinem Tode anfangs Theilung, dann beherrscht Karl der Dicke 876—887 ganz Deutschland, bekommt auch die Kaiserkrone nebst Italien und Frankreich, vereinigt also noch einmal die ganze Erbschaft Karls des Großen, wird aber wegen Feigheit ab- gesetzt. Die Norniannen haben Frankreich und Italien theilweise an sich gerissen, auch später in England eine Herrschaft gegründet (Wilhelm der Eroberer, Hastings). In Deutschland wird gewühlt Arnulf von Kärnthen, Enkel von Ludwig dem Deutschen, er schlägt die Normannen in den. Niederlanden (891), desgl. die Mähren, dann wird er zum römischen Kaiser gekrönt. Ihm folgt sein 7jähriger Sohn Ludwig das Kind, während dessen Regierung (899—911) die Ungarn Deutschland verwüsten und tributpflichtig machen; auch ^ werden die Herzöge (Sachsen, Franken, Baiern, Schwaben, Lothringen) fast selbständig. — Nach dem Aussterben der Karolinger wurde Deutschland ein Wahlreich, wenn auch oft die Krone lange bei einer Familie blieb. Sachsen und Franken wählen Konrad I. von Franken zum König, unter dem Lothringen sich von Deutschland trennt. Sterbend empfiehlt er seinen Gegner Heinrich von Sachsen zu seinem Nachfolger. b. Die sächsischen Kaiser. A. 36. Heinrich I. 919 — 936 (aus dem Geschlecht der Ludolfinger in Sachsen). 1. Er eint Deutschland.

8. Weltkunde - S. 63

1874 - Hannover : Helwing
63 §. 57. Dcr Nordrand und die Slhara. 1. Die Küste ist wald- und quellenreich, die Höhen sind theils mit Wald bedeckt, theils wüste. Klima gesund; Winterregen. Der schmale Steppensaum zwischen dem Hochlande und der Sahara ist die Heimat der Datteln. — Viele Araber; die Ureinwohner heißen Berbern; die Mauren sind aus der Vermischung beider entstanden. Herrschende Religion ist der Islam. a. Tripolis mit dem Plateau von Barka und der großen Oase Fezzün ist türkische Provinz. Tripolis, 30000 Einw., Haupt- handelsplatz. b. Tunis, türkische Provinz nur dem Namen nach. Tunis, 150000 Einw.; in der Nähe liegen die Ruinen von Karthago. c. Algerien, 12000 Q.-M., 3 Mill. Einw., seit 1830 stanz. Algier (Alschier), 60000 Einw. (Turkos). ck. Kaiserreich Marokko, 12000 Q.-M., 3 Mill. Einw., Muhanredaner; der Sultan regiert despotisch. Ackerbau und Viehzucht vernachlässigt. Bedeutender Gewerbfleiß (Leder, Teppiche, Metallwaren). Marokko, 50000 Einw., Hauptstadt. Fez, 100000 Einw.; Hochschule, Handels- und Fabrikstadt. 2. Die Wüste Sahara, die größte der Erde, 700 Meil. lang, 200 Meilen breit, 120 000 Q.-Meilen. Früher Meeres- boden (Salzablagerungen, Muscheln), der zu einer mittleren Höhe von 300 — 350 in. gehoben worden ist; nicht eben, sondern Ge- birgsketten und Hochländer von 500—1500 in. (— trocken ge- legte Inseln des verschwundenen asrikauischen Mittelmeers), daneben Tiefebenen, die 30 — 70 m. unter dem Meeresspiegel liegen. Die Oberfläche theils tiefer Sand, theils nackter Felsboden, theils fester Thon; stellenweise weite Grasebenen. Oasen, d. h. Wohnungen, sind niedrige, bewässerte, fruchtbare und bewohnte Stellen (Dattel- palmen, Pfirsich- und Aprikosenbäume, Getreidefelder). Ein felsiger Höhenzug theilt die Sahara in eine kleinere östliche (die libysche Wüste) und in eine größere westliche Hälfte (Wüste S ahel); erstere, durch den Nordostpassat vom Flugsande befreit, hat mehr Oasen (hier die berühmte Oase des Jupiter Ammon oder Siwah) als die letztere. Die Bewohner der Oasen (im W. die durch ihre Grausamkeit berüchtigten arabischen Beduinen, in der Mitte die räuberischen Tuaregs, im O. die schwarzen heidnischen Tibbos) sind meist Nomaden, leben von Viehzucht und Handel (Koch- und Viehsalz sind Ausfuhrproducte) und stehen unter erblichen Häuptlingen. — Karawanen (Kameel, das „Schiff der Wüste"; Karawanenstraßen). Der glühend heiße Wind (Samum), der Flugsand, der Wassermangel, die heißen Tage und kalten Nächte sind den Reisenden gefährlich.

9. Weltkunde - S. 135

1874 - Hannover : Helwing
Ibs der Schlacht bei Mühlberg gefangen (1547), später auch Philipp von Hessen, gab die Kurwürde von Sachsen an Moritz, erließ das Interim (eine vorläufige Verordnung, um Prote- stanten und Katholiken zu einigen). Im Bunde mit den Fran- zosen, die Metz, Toul und Verdun von Deutschland abrissen, zog Moritz gegen den Kaiser und zwang ihn zu dem Passauer Ver- trage 1552 und zu dem Augsburger Religionssrieden 1555, welcher den Protestanten gleiche Rechte mit den Katholiken sicherte. (Moritz fiel in der Schlacht bei Sievershausen im Han- noverschen.) ' d) D ie ö st e r r e i ch is ch - h a b s b u r g i s ch e M o n arch i e u n d der dreißigjährige Krieg. Z. 63. Kaiser in dieser Zeit. Karl V. hat viele Kriege geführt: gegen Frankreich (4 Kriege wegen Mailand und Burgund, wovon schließlich ersteres an Karl, letzteres an Frankreich siel — wegen Metz rc. aber vergeblich); gegen die Türken, die 1529 bis Wien kamen; gegen die Seeräuber in Nordafrika (Tunis 1525 erobert). Karl wollte die Türken und Franzosen schwächen (warum?), die Protestanten.umb Katholiken einen, das kaiserliche Ansehen Herstellen; als ihm dies nicht gelang, dankte er ab 1556 und ging in Spanien ins Kloster. (Vergl. „Der Pilgrim vor St. Just" von Platen. — Uhren. Todtenfeier.) Deutschland und Italien bekam sein Bruder Ferdinand I. als Kaiser, und Spanien und die Niederlande sein Sohn Philipp Ii. als König. — Ferdinand war milde gegen die Protestanten. Der edle Maximilian Ii. (1564—76) war ihnen gleichfalls zuge- than. Er hatte mit den Türken zu kämpfen. Unter dem schwachen Rudolf Ii.'(1576 —1612) wurde die religiöse Spannung größer, und es entstand ein protestantisches Bündniß (Union) und ein katholisches (Liga). 1609 gewährte er durch den sogenannten Majestätsbrief den böhmischen Protestanten Religionsfreiheit. Der schwache Matthias (1612 —1619) war den Protestanten feindlich. §♦ 64. Der dreißigjährige Krieg, a) Veran- lassung. Die katholische Kirche war noch immer feindlich gegen die Protestanten gesonnen. Diese Spannung wurde durch die Jesuiten noch vermehrt. Als Kaiser Matthias den streng katho- lischen, jesuitischen Ferdinand Ii. zu seinem Nachfolger ernannte und durch Schließung einer protestantischen Kirche und Nieder- reißung einer andern den Majestätsbrief verletzte, entstand in Prag ein Aufruhr, 1618, bei dem die kaiserlichen Räthe aus dem Fenster

10. Weltkunde - S. 136

1874 - Hannover : Helwing
136 geworfen wurden. — b) Hergang. 1. Der böhmisch- pfälzische Krieg (1618 — 24). Ferdinand Ii. (1619 — 37) war Kaiser geworden. Die Böhmen wollten ihn nicht als König haben und wählten das Haupt der Union, Friedrich von der Pfalz. Dieser wurde aber in der Schlacht am weißen Berge geschlagen, mußte fliehen, Böhmen wurde verwüstet und „der Protestantismus ausgerottet. Friedrich erhielt nur von zwei' Landsknechtsführern (Christian von Braunschweig und Ernst von Mansfeld) Hülfe, diese wurden in der Pfalz von Lilly geschlagen, und das Kürfürstenthum Pfalz kam an Baiern. — 2. Der nieder- sächsisch-dänische Krieg (1624—30). Als Christian von Braunschweig und Ernst von Mansfeld erst in die Niederlande und dann in Niederdeutschland einfielen, theils um die Katholiken zu schädigen, theils um ihre Truppen zu ernähren, rückte Lilly nach Westfalen und schlug Christian in Westfalen. Bald nachher starb dieser. Als Lilly nun Norddeutschland bedrohte, stellte sich Christian Iv., König von Dänemark als Kriegso'berster an die Spitze der Protestanten, wurde aber von Lilly bei Lutter am Barenberge in Braunschweig geschlagen. (1626.) Albrecht von Wallenstein wurde kaiserlicher Qbergeneral über ein von ihm selbst geworbenes Heer, schlug Mansfeld bei der Dessauer Brücke (1626) und verfolgte ihn bis Ungarn, wo Mansfeld starb. Lilly und Wallenstein eroberten Holstein, Wallenstein dann Schleswig und Jütlandi Er verjagte die mecklenburgischen Herzöge, eroberte Pommern, aber Stralsund widerstand ihm siegreich (Wallen- steins Schwur). 1629 wurde mit Dänemark Frieden ge- schlossen, in welchem Christian seine Länder zurück erhielt, aber seine Verbündeten im Stiche ließ. Wallenstein wurde mit Mecklen- burg belohnt. Im Restitntionsedikt (Wiederhersteüungsgesetz) befahl der Kaiser, der katholischen Kirche alle seit dem schmal- kaldischen Kriege eingezogenen geistlichen Güter zurückzugeben. Die lauten Klagen aller Reichsstände, auch der katholischen, über die fürchterlichen Erpressungen und Grausamkeiten des Wallensteinschen Heeres bei Ausführung des Restitutionsedikts bewogen den Kaiser, Wallenstein seines Feldherrnamtes zu entsetzen und einen großen Theil des Heeres zu entlassen. — 3. Der schwedische Krieg (1630—35). Da landete der fromme Gustav Adolf, König von Schweden, an der pommerschen Küste. Die Ausschiffung der Truppen fiel gerade aus den Tag, da vor 100 Jahren die Prote- stanten dem Kaiser ihre Bekenntnißschrift in Augsburg überreicht hatten. (Wann?) Gustav Adolf wollte die unterdrückten Prote- stanten schützen und seine Verwandten, die Herzöge von Mecklen-
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