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1. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 18

1893 - Regensburg : Bauhof
Dieses Gelöbnis löste er denn auch ein; er trat am folgenden Weihnachtstage mit 3000 Franken zur christlichen Kirche über und führte fortan den Titel „allerchristlichster König". Bei seiner feierlichen Taufe zu Rheims sprach ihn Bischof Remigius also an: „Beuge still dein Haupt, Sigamberer; verehre, was du bisher verfolgt, und verfolge, was du bisher verehret hast!" 3. Nach Unterwerfung der Alemannen machte er durch seinen Sieg bei Dijou im Jahre 500 die Burgunder zinspflichtig. 4. Hierauf zog er gegen die Westgothen ins Feld, besiegte sie im Jahre 507 bei Bongte und besetzte ihr Land zwischen der Loire und den Pyrenäen. 5. Sein letztes Werk war die Vereinigung aller fränkischen Stämme unter einem Scepter. Diesen Zweck erreichte er dadurch, daß er alle übrigen Stammeshäupter teils durch List, teils durch Gewalt und Grausamkeit aus dem Wege räumte. Nach Chlodwigs Tod teilten dessen Söhne das durch Blut und Unrecht aufgerichtete mächtige Frankenreich in zwei Hauptteile: Austrasien oder Ostfranken und Neustrien oder Westfranken. — Beide Teile führten glückliche Kriege nach außen. Austrasien unterwarf sich 530 Thüringen, und Neustrien eroberte 534 das bisher schon tributpflichtige Burgund. Auch Bajuarien mußte die fränkische Oberhoheit anerkennen; doch verblieb ihm das Recht, eigene Herzoge aufzustellen. Im Innern schwächten sich die zwei Reichshälften durch stete ^ Y ‘ ’r Fürsten, die Verwandtenmord und Bruderkriege £)te späteren merovingischen Könige waren unfähige Regenten. Sie übten die Regierung nicht in Person, sondern übertrugen dieselbe ihren Hausmeiern (Majores Domus), d. i. Aufsehern über das königliche Haus- und Hofwesen. Anfänglich hatte jedes der Reiche Austrasien, Neustrien und Burgund seinen besonderen Major Domus. Nach und nach aber rissen die von Austrasien aus der Familie der Pipine auch die Herrschaft über die übrigen Reichsteile an sich. Die wichtigsten derselben waren Pipht von Heristal, Karl Martell und Pipin der Kleine.

2. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 21

1893 - Regensburg : Bauhof
/die Jrminsäule. Dann bekämpfte er sie mit Unterbrechung einnnbbreißig Jahre lang (772—803). Als er sie bereits für völlig besiegt hielt, empörten sie sich nochmals und vernichteten am Berge Süntel in verräterischer/ Weise einen Teil seines Heeres. Deshalb schloß er sie bei Verben a. b. Aller ein und ließ ihrer 4500 enthaupten. Die letzte ent-scheibenbe Nieberlage brachte er ihnen an der Hase bei. Nach berselben unterwarfen sie sich im Frieden zu Selz ct. b. fränk. Saale und ließen sich mit ihren 6eiben Führern Wittekinb und Alboin taufen. b) Im Jahre 774 überzog er die Longobarben mit Krieg, weil beren König Desiberins den Papst Hobricm mit Waffengewalt zwingen wollte, die Söhne seines Brnbers Karlmann zu Königen des Frankenreiches zu krönen. Karl b. Gr. belagerte Desiberins in Pavia, nahm ihn gefangen und verbannte ihn ins Kloster Corvey a. b. Weser. Hierauf ließ er sich selbst mit der „eisernen Krone" zum lom-barbischen König krönen. c) Im Jahre 788 zog er gegen die Bajuarier ins Felb, weil beren Herzog Thassilo Ii. sich von der fränkischen Oberherrschaft zu befreien suchte und zu biesem Zwecke erst mit dem Longobarbenkönig Desiberius (mit bessen Tochter Lnitperga er vermählt war) und später mit den Avaren ein Bünbnis schloß. Er rückte mit brei Armeen in Bajuarien ein und unterwarf es. Hierauf Berief er einen Reichstag nach Ingelheim, auf welchem Thassilo Ii. des Hochverrates (der Harisliz) angeklagt und zum Tode verurteilt würde. Karl b. Gr. begnabigte ihn, ließ ihn jeboch zum Mönche scheren und verwies ihn ins Kloster St. Goar am Rhein. Desgleichen verhängte er auch über all seine Tamilienglieber lebenslängliche Klosterhast. Auch gegen frembe Völker kehrte Karl b. Gr. mehrmals die Waffen. a) Im Jahre 778 führte er ein Heer über die Pyrenäen nach Spanien, wo sich der Statthalter Solimann von Saragossa von dem Emir Abberrahman von Corbova unabhängig machen wollte und zu biesem Zwecke die Hilfe des großen

3. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 25

1893 - Regensburg : Bauhof
— 25 — lingsstadt Aachen begraben. Diese Stadt blieb fortan Krönungsstadt der deutschen Könige, bis im 16. Jahrhundert Frankfurt ct. M. als solche erkoren wurde. /Ludwig I. der Fromme 814—840. Karl d. Gr. hatte drei Söhne: Lothar, Pipin und Ludwig. Da die beiden ältesten schon vor ihm das Zeitliche gesegnet hatten, bestieg der jüngste, Ludwig der Fromme, den frän fischen Thron. Ludwig war zwar ein wohlwollender Mann; aber es fehlte ihm an der nötigen Einsicht und Thatkraft, ein so ausgedehntes Reich zu regieren. Im Gefühle eigener Schwäche teilte er denn dasselbe schon 817 unter seine drei Söhne Lothar, Pipin und Ludwig, behielt sich jedoch als Kaiser die Oberherrschaft vor. Später wollte er zu Gunsten seines Sohnes Karl, der seiner zweiten Ehe (mit Judith, einer Tochter des - Grafen Welf von Bajuarien) entstammte, eine neue Teilung vornehmen. Deshalb griffen seine älteren Söhne zu den Waffen. Unweit Kolmar stießen die Heere aufeinander. Aber es kam zu keiner Schlacht, denn die Truppen Ludwigs gingen auf die Seite seiner Söhne über. Die Ebene, auf welcher sich diese Treulosigkeit ereignete, wird heute noch das „Lügenfeld" genannt. Nun nahm Lothar seinen wehrlosen Vater gefangen, führte ihn nach Soissons, zwang ihn zur öffentlichen Kirchenbuße und zur Abdankung und sperrte ihn in ein Kloster. Dieses nit natürliche Benehmen Lothars erzeugte den Unwillen seines Bruders Ludwig. Er befreite seinen Vater und ü er half ihm wieder auf den Thron. Inzwischen war Pipin gestorben. Infolge dessen schritt der Kaiser, veranlaßt durch seine Gemahlin Judith, zu einer neuen Teilung. Da durch sie aber Ludwig sehr benachteiligt wurde, entbrannte der Kampf aufs neue. Während desselben starb der greise Kaiser auf einer Rheininsel bei Ingelheim. — Jetzt wollte Lothar das ganze Frankenreich an sich reißen. Deshalb kehrten Ludwig und Karl die Waffen gegen ihn und zwangen ihn zu dem denkwürdigen Teilungsvertrag zu Verdun 843. a) Lothar bekam das mittlere Franken (einen Teil von Bur-

4. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 29

1893 - Regensburg : Bauhof
— 29 — danken, daß Arnulfs sechsjähriger Sohn Ludwig auf den Thron erhoben wurde. Kaum war Ludwig Iv. als König ausgerufen, so begannen die räuberischen Ungarn oder Magyaren ihre verheerenden Einfälle in Deutschland. Sie waren, wie die Hunnen, ein asiatisches Nomadenvolk mongolischer Abkunft und ließen sich wie diese in der Ebene der Theiß nieder. Von dort aus brachen sie häufig in Deutschland ein und raubten oder vernichteten, was sie vorfanden. Männer, Weiber und Kinder, die sich nicht schnell genug flüchteten, koppelten sie zusammen und trieben sie als Sklaven ins Ungarnland. — Der tapfere Markgraf der Ostmark, Luitpold der Schyre, schlug sie zwar zweimal siegreich zurück; doch erlag er im Jahre 907 an der Ennsburg ihrer Übermacht. Während der mörderischen Schlacht starb er und mit ihm die Blüte des bayerischen Adels des Heldentodes. — Im Jahre 911 drangen die gefürchteten Horden bis zur Lechmündung vor, schlugen das gegen sie aufgebotene Reichsheer und nötigten den jungen König zur Bezahlung eines jährlichen Tributes. Ludwig Iv. starb aus Gram über das Unglück seines Landes im achtzehnten Lebensjahre. Mit ihm erlosch der deutsche Stamm der Karolinger. (In Frankreich starb dieses Geschlecht im Jahre 987 mit Ludwig dem Faulen aus.)^ /' Deutschland ein Wrchlreich 911—1806. Nach dem Tode des rühmlosen Königs Ludwig Iv. richteten die deutschen Hauptvölker die durch Karl d. Gr. abgeschaffte Herzogswürde wieder auf. So entstanden aufs neue fünf Herzogtümer: Sachsen, Franken, Bayern, Schwaben und Lothringen. Damit aber das Band, welches die deutschen Stämme unter den Karolingern zusammengehalten hatte, sich nicht ganz löste, wählten die Großen des Reiches auf Betreiben des Erzbischofs Hatto von Mainz einen König, dem die Herzoge untergeordnet sein sollten. Die Wahl fiel auf Herzog Otto den Erlauchten von Sachsen. Da dieser aber wegen zu hohen Alters die Krone ausschlug, wurde Konrad von Franken auf den Thron erhoben. 4

5. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 32

1893 - Regensburg : Bauhof
Slaven. Die Haveler, Milzen und Lausitzer unterwarf er ganz, und die Böhmen machte er wieder lehenspflichtig. Als östliche Schutzwehr legte er die Mark Meissen an. c) Nach Sicherung der Ostgrenze des Reiches warf er die Dänen, welche die Nordgrenze überschritten hatten, auf die Halbinsel Jütland zurück und errichtete gegen sie die Mark Schleswig. Im Jahre 936 rüstete sich Heinrich I. zu einem Zuge nach Italien, um in Rom die Kaiserkrone zu empfangen. Aber die geplante Heerfahrt scheiterte, denn ein Schlagfluß machte seinem Heldenleben plötzlich ein Ende. Gtto I. der Große 936—973. Otto I. war ein Mann von strenger Gerechtigkeit, hohem Ernste und unbeugsamer Willenskraft. — Seine feierliche Krönung fand zu Aachen statt. Bei dem darauf folgenden Krönungsmahle versahen die Herzoge zum erstenmal die sogenannten Erz- oder obersten Hofämter: Giselbert von Lothringen das des Kämmerers, Arnulf von Bayern das des Marschalls, Eberhard von Franken das des Truchseß und Hermann von Schwaben das des Mundschenks. Der Kämmerer sorgte für Wohnung und Bewirtung der hohen Gäste, der Marschall für die Unterkunft der Pferde und des Gesindes, der Truchseß für die Tafel und der Mundschenk für den Wein. Ottos I. Hauptstreben war, die durch seinen Vater begründete Einheit des Reiches zu befestigen und die Königsgewalt zu erweitern. Dieses Ziel suchte er dadurch zu erreichen, daß er die Herzogtümer als Reichsprovinzen, die Herzoge als Reichsbeamte (Amtsherzoge) und deren Ernennung als ein unbestreitbares Recht des Königs erklärte. Infolge dieser Schmälerung der herzoglichen Macht empörten sich Eberhard von Bayern, Eberhard von Franken und Giselbert von Lothringen wider ihn. Allein Otto I. entsetzte sie mit bewaffneter Hand und verlieh deren Herzogtümer Gliedern seiner eigenen Familie oder sonst erprobten Freunden. So gab er seinem Schwiegersöhne Konrad Lothringen, seinem Sohne Ludolf Schwaben, seinem Bruder Heinrich (der früher selbst nach der Königskrone trachtete

6. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 73

1893 - Regensburg : Bauhof
— 73 — Bald nachher nahm Karl der Kühne dem Herzog Renatus von Lothringen sein Land ab. Hierauf griff er auch die Schweizer an, um sie für einen Einfall in sein Gebiet zu züchtigen, erlitt aber bei Grauson und Murten 1476 schwere Niederlagen. Nach denselben verfolgten ihn die Schweizer bis Lothringen und vernichteten bei Nancy 1477 den Rest seines glänzenden Heeres; auch er zählte zu den Erschlagenen. Nach dem Tode Karls des Kühnen vermählte sich des Kaisers Sohn Maximilian mit Maria von Burgund und erwarb so die burgundischen Länder bis auf das eigentliche Herzogtum Burgund, das Frankreich an sich riß. Während Friedrichs Iii. Regierung gingen die Schweiz, Mailand und Preußen für Deutschland verloren. a) Die Schweiz riß sich von Deutschland los, weil Friedrich den Versuch, sie unter die Habsburger zu bringen, erneuerte (Sieg der Eidgenossen bei Ragaz). b) In Mailand warf sich nach dem Aussterben der Viskonti (siehe Wenzel) Franz Sforza zum unabhängigen Herzog auf. c) Der Deutschherrenorden, dessen Hochmeister schon durch Friedrich Ii. Reichsfürstenrang erhalten hatte, mußte Westpreußen an Polen abtreten und Ostpreußen als polnisches Lehen nehmen. Große Wirren herrschten im Innern des Reiches, denn unter den Reichsgliedern wurden blutige Fehden ausgemacht (Sächsischer Prinzenraub durch Kunz von Kanfnngen). Maximilian I. 1493—1519. Maximilian I. zeichnete sich durch Mut und Unerschrockenheit, durch Thätigkeit und Verstand ans. Um den Fehden im Innern des Reiches zu begegnen, gebot er 1495 auf einem Reichstag zu Worms einen ewigen Landfrieden. Hierauf setzte er ein Reichskammergericht ein, das von nnn an im Namen des Kaisers alle Streitigkeiten zwischen den Reichsständen und selbst die Klagen der Unterthanen gegen ihre Landesherren zu entscheiden hatte. — Dieses Gericht hatte seinen Sitz bis 1530 Au Frankfurt, bis 1690 zu Speyer und bis 1806 zu Wetzlar.

7. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 80

1893 - Regensburg : Bauhof
alle religiösen Streitfragen schlichten werde. Aber Karls V. Erwartungen gingen nicht in Erfüllung, weil sich die Protestanten weigerten, dasselbe zu beschicken. Hierüber erzürnt, beschloß er, die neue Lehre mit Waffengewalt zu unterdrücken. h) Der schmalkaldische Krieg. — Anfangs des Jahres 1546 starb Luther in seiner Geburtsstadt Eisleben. Nun rüstete sich Karl V., um dessen ganzen Anhang, der im schmalkal-dischen Bunde geeinigt war, niederzuwerfen. So kam es zum schmalkaldischen Krieg, der sich in den Jahren 1546 und 1547 abwickelte. Während desselben wurde der Kaiser durch den Papst, die katholischen Stände und den protestantischen Herzog Moritz von Sachsen thatkräftigst unterstützt. Die beiden Führer des schmalkaldischen Bundes, der Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen und der Landgraf Philipp von Hessen, drangen nach Süden vor und belagerten Karl V. bei Ingolstadt. Sie mußten sich aber wieder zurückziehen, weil inzwischen Herzog Moritz in Kursachsen eingefallen war. Nun unterwarf der Kaiser zunächst die süddeutschen Reichsstädte. Dann wandte er sich gegen den Kurfürsten von Sachsen, schlug ihn 1547 bei Mühlberg a. d. Elbe und setzte ihn gefangen. Sein Land nebst der Kurwürde übertrug er an Moritz von Sachsen, so daß fortan die albertinische statt der ernestinischen Linie das Kurrecht übte. Nach Besiegung dieses Gegners schickte sich Karl V. zur Demütigung des Landgrafen Philipp von Hessen an. Dieser wagte jedoch keinen Kampf mehr, sondern ergab sich freiwillig. Trotzdem mußte auch er jahrelang dem kaiserlichen Hoflager als Gefangener folgen. In Wittenberg, der Hauptstadt Kursachsens, zeigte sich Karl V. sehr edelmütig. Als er der Schloßkirche einen Besuch abstattete, riet ihm Herzog Alba, die dort ruhende Leiche Luthers ausgraben und verbrennen zu lassen. Der Kaiser entgegnete ihm: „Laßt ihn ruhen; ich bekriege die Lebenden, nicht die Toten." i) Das Augsburger Interim. — Nach dem schmalkaldischen Kriege beschloß der Kaiser, die Kirche in Deutschland aus

8. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 86

1893 - Regensburg : Bauhof
— 86 — aller feiner Länder verlnstig erklärt. Die Union löste sich auf, um nicht in das Geschick ihres Führers verflochten zu werden. Die Acht vollzog Maximilians Feldherr Tilly. Er verdrängte Mansfeld aus der Oberpfalz, schlug dann die übrigen Verbündeten des Geächteten — den Markgrafen von Baden bei Wimpfen und den Herzog von Braunschmeig bei Höchst a. M. — und eroberte hierauf in Verbindung mit spanischen Truppen die Pfalz. In Böhmen führte Ferdinand Ii., nachdem er den Majestätsbrief mit eigener Hand vernichtet hatte, die Gegenreformation durch. Maximilian erhielt für feine Verdienste um den Kaiser 1621 die Oberpfalz zur Verwaltung und 1623 auf einem Fürstentag zu Regensburg die pfälzische Kurwürde, aber nur für feine Person auf Lebensdauer. Der dänische Krieg 1625—1629. Der Krieg entbrannte von neuem, als der Dänenkönig Christian Iv., der als Inhaber des Herzogtums Holstein zugleich deutscher Reichsfürst und Oberst des niederfächsifchen Kreises war, für feinen Schwager Friedrich V. und für die Sache der Protestanten auftrat. Auch in diesem Kriege wurde der Kaiser durch Maximilian I. von Bayern und die Liga unterstützt. Um aber von letzterer nicht allzusehr abhängig zu fein, wünschte er ein eigenes Heer zu besitzen. Deshalb war es ihm willkommen, als ihm Albrecht von Wallenstein (ein reicher böhmischer Edelmann) auf eigene Kosten ein solches von 50,000 Mann ausrüstete. — Wallenstein brach, nachdem ihm der Kaiser die Stelle eines Oberfeldherrn eingeräumt hatte, nach Norddeutschland auf und schlug den Grafen von Mansfeld an der Dessauer Brücke 1626. Dann besiegte Tilly Christian Iv. bei Lutter am Barenberge 1626. Als hierauf Wallenstein Schlesien und Mecklenburg erobert hatte, vereinigte er sich mit Tilly zu einem erfolgreichen Angriff auf die Länder des Dänenkönigs. Dadurch sah sich dieser zum Frieden veranlaßt, der ihm denn auch zu Lübeck 1629 gewährt wurde. Christian Iv. erhielt feine Länder unter der Bedingung wieder zurück, daß er sich nie mehr in deutsche Angelegenheiten mische. Kurfürst Maximilian I. von Bayern bekam für die aufgewandten Kriegskosten die Oberpfalz erb- und eigentümlich zugesprochen 1628. Wollenstem wurde erst zum Herzog

9. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 87

1893 - Regensburg : Bauhof
— 87 — von Fried land ernannt und später anch mit dem Herzog-tume Mecklenburg belehnt. Das Restitntionsedikt. Nach dem dänischen Kriege erließ der Kaiser, um dem Katholizismus im Reiche das Übergewicht zu sichern, das sogenannte Restitutionsedikt 1629. Diesem zufolge sollten die Protestanten auf Grund des „geistlichen Vorbehaltes" alle seit dem Passauer Vertrage eingezogenen geistlichen Güter (die Erzbistümer Magdeburg und Bremen, zwölf Bistümer und fast alle norddeutschen Klöster) zurückerstatten. Mit Vollziehung dieses Ediktes wurde Wallenstein betraut. Da derselbe dabei aber mit großer Härte verfuhr, erhoben die auch um ihre Unabhängigkeit besorgten Stände (Maximilian I. von Bayern an ihrer Spitze) auf dem Reichstag zu Regensburg 1630 so heftige Klagen wider ihn, daß der Kaiser sich zu dessen Entlassung genötigt sah. Der schwedische Krieg von 1630—1635. Der Schwedenkönig Gustav Adolf beschloß, teils zur Unterstützung der Protestanten, teils um seine Herrschaft auch über die Ostsee rc. auszudehnen, einen Feldzug nach Deutschland. Er wurde heimlich von Frankreich (Richelieu — später Mazarin) unterstützt, das schon lange die wachsende Macht des Hauses Habsburg mit Eifersucht betrachtete. Im Jahre 1630 landete er auf der Insel Usedom an der pommer'schen Küste. Der ligistisch-kaiserliche Oberfeldherr Tilly zog ihm entgegen und erstürmte 1631 die feste Stadt Magdeburg, welche er zum Stützpunkte seiner kriegerischen Unternehmungen zu machen gedachte. Als aber dieser Plan durch die Zerstörung dieser Stadt vereitelt wurde, ging er nach Sachsen, um den Kurfürsten zum Anschluß an des Kaisers Partei zu bewegen. Aber Gustav Adolf folgte ihm und schlug ihn bei Breitenfeld 1631. Hierauf drang der Schwedenkönig. siegreich gegen Süden vor. Tilly wollte ihm bei Rain 1632 den Übergang über den Lech wehren, wurde jedoch im Kampfe tödlich verwundet und starb bald nachher in Ingolstadt. Nun lag Bayern dem Feinde offen. Ungehindert ging Gustav Adolf zuerst nach Augsburg, von dem er sich huldigen ließ; dann zog er nach Ingolstadt, das er zu erstürmen versuchte. Als ihm dies nicht gelang, nahm er seinen Weg über Landshut und Freising nach

10. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 89

1893 - Regensburg : Bauhof
— 89 — Jahre verschob, schlossen die meisten protestantischen Stände mit ihm den Separatfrieden zu Prag 1635. Der schwedisch-französische Krieg von 1635—1648. Nach Abschluß des Prager Friedens wäre die Sache der Protestanten verloren gewesen. Da aber Frankreich den Schweden Hilfsgelder bezahlte und Hilfstruppen stellte, begann der Kampf aufs neue. Im Norden schlug der schwedische General Baner die Kaiserlichen bei Wittstock 1636, und im Süden eroberte der in französische Dienste übergetretene Bernhard von Weimar durch einen Sieg Lei Rheinfelden 1638 den Elsaß. Hierauf leitete der Kaiser Ferdinand Iii. 1637—1657 Friedensunterhandlungen ein, die aber durch die Rauke Frankreichs in die Länge gezogen wurden. Nach Abbruch derselben versetzte der kühne Schwede Torstenson den Kaiser durch seine Kreuz- und Querzüge, sowie durch seinen Sieg über Piccolomini bei Breitenfeld 1642 in die größte Not. Auch drangen die Franzosen unter Tnrenne und Conte über den Rhein vor. Zwar schlug sie 1643 die „bayerische Reichsarmee" unter Johann von Wert bei Tuttlingen und unter Mercy bei Herbsthausen, aber durch ihren Sieg bei Allersheim 1645 zwangen sie Maximilian I. zu dem Ulm er Waffenstillstand. Als Maximilian I. denselben nach kurzer Zeit wieder kündigte, drangen sie im Verein mit dem schwedischen General Wraugl in Bayern ein und verheerten es auf das schrecklichste. Endlich nach mehrjährigen Verhandlungen kam der westfälische Friede 1648 zustande. Er wurde geschlossen zu Münster zwischen Deutschland und Frankreich und zu Osnabrück zwischen den Schweden und Protestanten einerseits, dem Kaiser und den Katholiken andererseits. — Friedensbestimmungen: a) Kirchliche Angelegenheiten: Die Protestanten erhielten vollkommene Gleichberechtigung mit den Katholiken eingeräumt; ebenso die Reformierten. Der 1. Januar 1624 wurde als Norm für die Beibehaltung der eingezogenen geistlichen Güter angenommen. b) Territoriale Bestimmungen: Frankreich erhielt einen Teil des Elsasses, den Sundgau und Breisach und dazu die-Bestätigung der im schmalkaldischen Krieg an sich gerissenen
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196 9
197 30
198 35
199 36