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1. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 97

1897 - Breslau : Handel
4. Das Frankenreich. 97 Ehe mit Judith, einer Tochter des bayrischen Grafen Welf. Leicht gelang es der klugen und ränkevollen Kaiserin, den schwachen Gatten zu beherrschen. Als ihm noch ein vierter Sohn geboren wurde, der in der Geschichte den Namen Karl der Kahle trägt, ließ er sich von ihr bestimmen, zu Gunsten desselben die frühere Reichsteilung umzustoßen und aus den Anteilen der älteren Söhne ein Königreich auszuscheiden, das aber nicht zu klein ausfallen durfte. Jene, die ohnehin bereits mit ihrer herrschsüchtigen Stiefmutter in Zwiespalt geraten waren, glaubten sich dadurch beeinträchtigt und griffen gegen ihren Vater zu den Waffen. Bei Kolmar im Elsaß standen 833 die drei Brüder mit ihren Vasallen dem Heere des Vaters gegenüber. Hier ereignete es sich, daß fast das ganze Heer des Kaisers, bevor es zum Kampfe kam, zu den Söhnen überging. „Lügenfeld" heißt jener Ort darum. Ludwig der Fromme wurde von seinen Kindern gefangen genommen. Lothar zwang ihn, öffentlich Kirchenbuße zu thun und dann in ein Kloster zu gehen. Sein Streben nach der Alleinherrschaft, wohl auch die Reue über die dem Vater angethane Schmach, veranlaßte die beiden jüngeren Brüder, denselben zu befreien und wieder auf den Thron zu setzen. Doch der Kaiser war durch sein Unglück nicht klüger geworden. Immer wieder trat er mit Teilungsplanen hervor. Da starb Pippin, der zweite Sohn. Doch Ludwig d. Fr. benutzte diesen Umstand nicht, um den Letztgeborenen an die Stelle des Verstorbenen treten zu lassen. Vielmehr nahm er eine letzte Teilung vor, die seinem zweiten Sohne Ludwig nur den ursprünglichen Anteil, Bayern, beließ, während alles übrige unter Lothar und Karl gehälftet werden sollte. Über diese unbillige Teilung ergrimmt, griff Ludwig, der im übrigen noch der beste der Brüder war, zu den Waffen. Der Vater zog ihm entgegen, starb aber, von Gram gebeugt, auf einer Rheininsel bei Ingelheim 840. Der Bruderkrieg (840—843). Nach dem Tode des Vaters trat Lothar, der bereits die Kaiserwürde inne hatte, mit seinen Absichten offen hervor. Er wollte die Brüder beiseite schieben und allein herrschen. Deshalb verbanden sich diese gegen ihn. Bei Fontenay*) in Burgund kam es 841 zu einer äußerst blutigen Schlacht. An 100 000 Streiter sollen in ihr den Tod gesunden haben; die Kraft der waffenstarken Franken sah dort ihren Untergang. Lothar wurde geschlagen. Nichtsdestoweniger sann er auf Fortsetzung des Kampfes. Da erneuerten Ludwig und Karl ihr Bündnis und schwuren mit ihren Vasallen zu Straßburg sich gegenseitig, einander nie zu bekämpfen. Doch kam es nicht mehr zu erneutem Kampfe, denn die Vasallen wurden schwierig und hatten keine Lust zu weiterem Blutvergießen. Der Vertrag zu Verdun**) (843). Die drei Brüder gingen zu Verdun einen Vertrag ein, der die Monarchie Karls d. Gr. in drei Staaten zerriß. Ludwig bekam Ostfranken: alles rechtsrheinische Gebiet mit *) Sprich: fongt’nä. **) Sprich: roerbön. Tschauder u. Richter, Hilfsbuch. 7

2. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 98

1897 - Breslau : Handel
98 C. Aus der deutschen Geschichte. Ausnahme von Friesland, und auf dem linken Rheinufer die Bistümer Mainz, Worms und Speier. Karl erhielt Westfranken: alles Land westlich der Schelde, Maas, Saone und Rhone. An Lothar kam Mittelfranken, der Landstreifen zwischen den Staaten Ludwigs und Karls, dazu Italien. Aus seinem Kaisertitel glaubte er eine gewisse Oberherrschaft über die Brüder herleiten zu können. Diese wollten jedoch von einer solchen nichts wissen, und die Scheidung der Reiche war thatsächlich eine völlige. — In Ludwigs Gebiet hatten sich die germanischen Stämme durchweg in ihrer Reinheit erhalten. Es entwickelte sich aus ihm Deutschland. Ludwig selbst führt in der Geschichte den Beinamen „der Deutsche", wenngleich die Bezeichnung „deutsch" erst etwa hundert Jahre später aufgekommen ist. In Westfranken hatten die eingewanderten Germanen bereits ihr Volkstum eingebüßt und waren romanisiert worden. Es erhielt in der Folgezeit den Namen „Frankreich". Lothars auf keine bestimmte Nationalität gestütztes Reich trug den Stempel baldiger Auflösung an sich. Der Vertrag zu Mersen (870). Kaiser Lothar legte 855 die Regierung nieder und zog sich in das Kloster Prüm (Rheinprovinz) zurück, wo er schon nach wenigen Tagen starb. Seine drei Söhne teilten das Erbe. Ludwig Ii., der älteste derselben, bekam Italien mit der Kaiserkrone. Lothar Ii. empfing den nördlichen Teil Mittelfrankens im Gebiete des Rheins, der Maas und Schelde; sein Land wurde nach ihm Lotharii regnum (Lothars Reich) genannt, woraus sich der Name Lothringen gebildet hat. Karl, der Jüngste der Brüder, erhielt den dem Rhonegebiet angehörenden Teil Mittelfrankens. Er starb kinderlos; Lothar Ii. folgte ihm 869 ins Grab, ohne Erben zu hinterlassen. Ludwig 870 der Deutsche und Karl der Kahle teilten darum 870 durch den Vertrag zu Mersen (in den Niederlanden, unweit Maastricht) Lothringen unter sich, ohne den nächst berechtigten Erben, den in Italien vollauf beschäftigten Kaiser Ludwig Ii., zu berücksichtigen. Die Sprachgrenze wurde durch diesen Vertrag auch die Reichsgrenze zwischen Ost- und Westfronten. Der Küstenstrich zwischen Weser- und Emsmündung, die Rheinprovinz, Deutsch-Lothringen und das Elsaß kamen so zu Ostfrauken. 5. Das deutsche Kaisertum auf dem Wege zu seiner Wachthöhe. a) Heinrich I. (919—936). Ausgang der Karolinger in Ostfranken. Die Nachkommen Karls d. Gr. 911 regierten in Ostfranken bis 911. Ludwig das Kind war hier der letzte Herrscher dieses Geschlechts. Für den im Alter von sechs Jahren auf den Thron gelangten Knaben regierte der Erzbisckws Hatto von Mainz. In jener Zeit empfand ivnsec Vaterland die Wahrheit der Worte Salomos: „Wehe dir, Land, des König ein Rutd ist!" Die Großen des Reiches ergaben sich ungezügelter Fehdelust. Die Schwachen wurden unterdrückt, Kirchen und Klöster beraubt. Nicht mehr das Recht galt, sondern die kräftigste Faust. Das Faustrecht herrschte allenthalben. Die äußeren Femde:

3. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 100

1897 - Breslau : Handel
100 C. Aus der deutschen Geschichte. Herstellung der Reichseinheit, a) Unterwerfung der Herzöge von Schwaben und Bayern. Die Herzöge von Schwaben und Bayern wollten von einem neuen Könige nichts wissen. Sie suchten ihre Unabhängigkeit zu wahren und innerhalb ihrer Stämme die königliche Gewalt selbst auszuüben. Da bot Heinrich den Heerbann Sachsens und Frankens auf und zog zunächst nach Schwaben. Der Herzog des Landes unterwarf sich angesichts der starken Heeresmacht des Königs. Und letzterer machte ihm die Unterwerfung leicht. Er wollte keineswegs den Herzögen alle Gewalt rauben, die sie in der Zeit der Verwirrung sich angeeignet hatten. Vielmehr rechnete er mit den thatsächlichen Verhältnissen und begnügte sich damit, daß sie ihn als ihren Oberherrn anerkannten und das Königsgut innerhalb ihrer Herzogtümer auslieferten. — Der Herzog Arnulf von Bayern hatte seine waffenfähige Mannschaft in seiner festen Hauptstadt Regeusburg gesammelt und gedachte dem Angriff des Königs zu trotzen. Letzterer ließ den stolzen Herzog zu einer Unterredung einladen. Arnulf erschien am verabredeten Orte in voller Waffenrüstung, denn er glaubte, Heinrich suche einen Zweikampf zur Entscheidung des Streites. Dieser aber trat ihm ohne Rüstung entgegen, legte ihm in überzeugenden Worten dar, wie ein Zusammenschluß der Stämme zur gemeinsamen Abwehr der Landesfeinde nötig sei, und ermahnte ihn, die Anerkennung der königlichen Oberhoheit ferner nicht zu verweigern. Heinrichs versöhnliche Rede verfehlte ihren Zweck nicht. Arnulf unterwarf sich ohne Schwertstreich. b) Wiedererwerbung Lothringens. Zur Wiedererwerbung Lothringens wartete Heinrich einen günstigen Zeitpunkt ab. Die westfränkischen Großen hatten dem einfältigen Karl in der Person des Herzogs Rudolf von Burgund einen Gegenkönig aufgestellt, der bald alle Gewalt an sich riß. Die Verwirrungen, die im Gefolge des Bürgerkrieges über das Reich hereinbrachen, benutzte Heinrich zur Besetzung Lothringens, wo es noch viele gab, die die oftfränkische Herrschaft der westfränkischen vorzogen. Giselbert, der Herzog des Landes, wurde in feiner Würbe bestätigt und erhielt des Königs Tochter Gerberga zur Gemahlin. So war der Rhein wieber Dentschlanbs Strom geworben, die Einigung der vor kurzem noch auseinanber strebenben Stämme vollenbet. Sicherung der Grenzen, a) Der Einfall der Ungarn (924). Im Jahre 924 erschienen wieber Schwärme der Ungarn in Sachsen. Rauchwolken und Feuerschein bezeichneten ihren Weg. Wer sich nicht in die wenigen festen Plätze bergen konnte, floh ins Dickicht der Wälber ober in verborgene Schluchten des Gebirges. Die Ortschaften würden aus-geplünbert und verbrannt, die überraschten Einwohner unter Martern getötet ober in schmachvolle Sklaverei geschleppt. Wiberstanb gegen die Reiterschwärme konnte der sächsische Heerbann, der fast nur zu Fuß den Kriegsbienst leistete, nicht wagen. In seiner Burg Werla (bei Goslar) harrte Heinrich, bis das Unwetter sich verzöge. Da würde von seinen Kriegsleuten ein angesehener Anführer der Ungarn in Fesseln vor ihn gebracht. Gegen Freilassung besselben und die Zusicherung eines jährlichen Tributs bewilligten ihm die Ungarn einen mehrjährigen Waffenstillstand

4. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 172

1897 - Breslau : Handel
172 C. Aus der deutschen Geschichte. Da traten drei Söldnerführer als Verteidiger der Sache des Winterkönigs auf: Graf Ernst von Mansfeld, Markgraf Georg Friedrich von Baden-Durlach und Herzog Christian von Braunschweig, der Administrator des Bistums Hatberstadt. Sie brachten eine neue Art der Kriegsführung auf. „Der Krieg muß den Krieg ernähren" war ihr Grundsatz. Ihre Scharen lebten nur von Raub und Plünderung. Wo sie einfielen, da waren in kurzem blühende Gefilde in Wüsteneien umgewandelt. Fürchterlich hausten sie in der Pfalz. Aber Tilly eilte herbei und vernichtete durch seine Siege die wilden Scharen. Die pfälzische Kurwürde und die Oberpfalz übertrug der Kaiser Maximilian von Bayern; Sachsen erhielt den Pfandbesitz der Lausitzen. Die dänisch-niedersächsische Periode (1625—1629). a) Gegner des Kaisers. Zum Schutze des protestantischen Bekenntnisses und zur Wiedereinsetzung des Kurfürsten von der Pfalz verbanden sich die dem letzteren verwandten Könige von England und Dänemark mit Holland. König Christian Iv. von Dänemark, als Herzog von Holstein zugleich deutscher Reichsfürst, gewann für das Bündnis auch die niedersächsischen Fürsten. In Gemeinschaft mit ihnen begann er 1625 den Kamps gegen den Kaiser, während Holland und England ihn nur mit Geld unterstützten. Ernst von Mansfeld und Christian von Braunschweig, die sich seit der Vernichtung ihrer Raubscharen in Holland aufgehalten hatten, erschienen mit neu geworbenen Truppen gleichfalls auf dem Kriegsschauplätze. b) Wallenstein. Den neuen Feinden konnte der Kaiser nur die Kriegsmacht der Liga entgegenstellen, benn er selbst besaß kein Heer. Um nicht ausschließlich auf den guten Willen des bayrischen Kurfürsten angewiesen zu sein, mußte ihm der Besitz einer eigenen Truppenmacht wünschenswert erscheinen. Eine solche in der Stärke von 40000 Mann auf eigene Kosten aufzustellen, erbot sich ein kaiserlicher Oberst, Namens Albrecht von Wallenstein, und gern ging der Kaiser auf das Anerbieten ein. Wallenstein stammte aus einer protestantischen Abelsfamilie Böhmens, hatte früh seine Eltern verloren und war in einer Anstatt der Jesuiten erzogen worben, wo er zum Katholizismus übertrat. Auf den Universitäten zu Altdorf (bei Nürnberg) und Pabua erwarb er sich reiche Kenntnisse. Die Astrologie (Sternbeuterei) war seine Lieblingsbeschäftigung. Nach seiner Rückkehr trat er in kaiserliche Kriegsdienste, bewährte sich während der böhmischen Unruhen als treuer Anhänger seines Herrn und in allen Kämpfen als tapferer und umsichtiger Kriegsmann. Die Heirat mit einer reichen Witwe machte ihn zum Herrn ausgedehnter Besitzungen. Nach der Niederwerfung des böhmischen Aufstandes kaufte er um geringe Summen viele der eingezogenen Güter. So wurde er der reichste Mann in der Monarchie Ferdinands, der ihm zum Danke für geleistete Dienste die Reichssürstenwürde erteilte und ihn zum Herzoge von Friedland (Stadt im nördlichen Böhmen) erhob. c) Niederwerfung der protestantischen Partei in Norddeutschland. Nachdem Waöenstem vom Kaiser die Einwilligung zur Aufstellung eines Heeres erhalten hatte, ließ er in Böhmen die Werbetrommel rühren. Bald war ein zahlreiches Heer beisammen. Von Tag zu Tag vergrößerte sich dasselbe, als er nach Norddeutschland aufbrach, wo Tilly

5. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 178

1897 - Breslau : Handel
178 C. Aus der deutschen Geschichte. dieses Landes stand damals der Kardinal Richelieu*). Dieser wollte die Macht des Kaisers schwächen, um dadurch Frankreich zum ersten Staate Europas zu erheben. Zu diesem Zwecke scheute er sich nicht, als Bundesgenosse der Schweden offen hervorzutreten, zumal der Kampf den Charakter eines Religionskrieges längst eingebüßt hatte. Richelieu nahm Bernhard von Weimar und sein Heer in französischen Sold. Derselbe hatte das Elsaß erobert und gedachte dasselbe unter seiner Herrschaft zu behalten. Aber er starb eines plötzlichen Todes, und Frankreich übernahm sein Heer und seine Eroberungen. Französische Armeen überschwemmten das südwestliche Deutschland. Die Schweden errangen 1636 bei Wittstock in der Priegnitz einen Sieg. Seitdem schwankte das Kriegsglück. Keine Partei war stark genug, die gegnerische zu überwinden. Der Krieg wurde mehr und mehr ein bloßes Plündern, Sengen und Morden. Handel und Gewerbe und der Anbau des Landes hörten auf. Bürger und Bauern wurden die Opfer grauenerregender Mißhandlungen der verwilderten Soldatenhaufen, die mit ihrem zahlreichen Troß in den verödeten Landschaften kaum mehr ihren Lebensunterhalt fanden. Der Westfälische Frieden (1648). Die Sehnsucht nach dem Frieden war im deutschen Volke allgemein. Auch Kaiser Ferdinand Iii. (1637—1657) bemühte sich um denselben. Nur die Ausländer, die am Marke Deutschlands zehrten, widerstrebten. 1644 wurden endlich in Münster und Osnabrück die Friedensunterhandlungen begonnen, in der ersten Stadt mit den Franzosen, in der letzteren mit den Schweden. Aber erst nach vier Jahren kamen sie zum Abschluß. Der schwedische General Königsmark hatte 1648 eben die Kleinseite von Prag erstürmt, als das lang ersehnte Friedenswort erscholl und dem Kriege an demselben Orte, wo er entbrannt war, ein Ende machte. a) Gebietsveränderungen. Die Bistümer und freien Reichsstädte Metz, Toul und Verduu, die Frankreich bereits 1552 in Besitz genommen hatte, wurden an dasselbe förmlich abgetreten; dazu bekam es das bisher den Habsburgern gehörige Elsaß. Schweden beanspruchte Pommern, dessen Herzogsgeschlecht 1637 ausgestorben war. Aber das Anrecht Brandenburgs auf dieses Land war so sonnenklar, daß es nicht übergangen werden konnte. Darum erhielt Schweden nur Vorpommern und einen schmalen Landstreifen am rechten Oderufer, außerdem aber das Erzbistum Bremen, das Bistum Verden und die Stadt Wismar. Auch wurde es deutscher Reichsstand und nahm noch 5 000 000 Thaler Kriegsentschädigung in Anspruch. — Brandenburg mußte sich mit dem Reste von Hinterpommern begnügen. Als Entschädigung für den ihm entzogenen Teil Pommerns erhielt es die Bistümer Kammin (Provinz Pommern), Halberstadt und Minden als weltliche Fürstentümer und das Erzbistum Magdeburg als Herzogtum. Letzteres blieb jedoch dem damaligen Administrator, einem sächsischen Prinzen, zu lebenslänglichem *) Sprich: rischljöh.

6. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 200

1897 - Breslau : Handel
1619 bis 1640 200 D. Aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte. 2. Ariedrich Withetm, der Kroße Kurfürst (1640—1688). Georg Wilhelms Regierung (1619-1640) gehört der Unglückszeit des dreißigjährigen Krieges an. Der schwierigen Aufgabe, vor den Greueln desselben seine durch ganz Norddeutschland zerstreuten Gebiete möglichst zu bewahren, war er nicht gewachsen. Raschheit des Entschlusses und Thatkraft des Handelns, in so bewegter Zeit wichtige Regententugenden, fehlten dem sonst wohlwollenden Fürsten; sein oberster Rat, der katholische Graf Adam von Schwarzenberg, nahm nicht immer den Vorteil Brandenburgs einzig und allein zur Richtschnur seiner Politik, und zudem versagten gar oft die evangelischen Landstände ihrem reformierten Landesherrn die nötige Unterstützung. Trotzdem der Winterkönig sein Schwager, Markgraf Johann Georg von Jägerndorf sein Oheim war, verhielt'sich der Kurfürst während der ersten Periode des Krieges neutral. Aber die Hoffnung, hierdurch seinem Lande die Ruhe zu sichern, erwies sich als trügerisch. Das Heer des Dänenkönigs und das der Liga, die Mansfelder und Wallensteiner machten es zum Schauplatz ihrer verheerenden Züge. Nach dem Falle Magdeburgs zwang Gustav Adolf, gleichfalls ein Schwager Georg Wilhelms, diesen zu einem Bündnis. Den Schweden mußten Spandau und Küstrin eingeräumt und monatlich 30000 Thaler an Hilfsgeldern gezahlt werden. 1635 verließ der Kurfürst jedoch seine Bundesgenossen, indem er sich dem Prager Frieden anschloß und bald ganz auf die Seite des Kaisers trat. Deshalb hatte sein Land besonders seit der Schlacht bei Wittstock unter der Wut der Schweden zu leiden. 1637 starb Boguslaw Xiv., der letzte Herzog Pommerns. Ungeachtet der Erbansprüche Brandenburgs hielten die Schweden das erledigte Land besetzt, da sie dasselbe zu ihrer Kriegsbeute ausersehen hatten. Der Kurfürst hoffte durch den Kaiser zu seinem Erbe zu gelangen. Dieser belehnte ihn auch mit Pommern, konnte ihm aber nicht zu dessen Besitz verhelfen. In der Mark hausten Freund und Feind gleich schrecklich. Der Kurfürst sah sich außer stände, dem Jammer und Elend zu wehren. Da verließ er das Kurfürstentum und begab sich nach Ostpreußen. In dessen Hauptstadt starb er 1640. Jugendzeit Friedrich Wilhelms. Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, wurde am 6./16. Februar 1620 im kurfürstlichen Schlöffe zu Köln a. d. Spree als Sohn des Kurfürsten Georg Wilhelm geboren. Seine Mutter, eine Schwester des Winterkönigs, legte in seine Seele die ersten Keime der Gottesfurcht und Frömmigkeit. Seiner persönlichen Sicherheit wegen und um ihn von dem wüsten, unruhevollen Kriegstreiben fern zu halten, ward dem Prinzen das feste Küstrin zum Aufenthaltsort bestimmt. Auch weilte er längere Zeit in Stettin, damit er als Erbe Pommerns dort Land und Leute kennen lerne. In Wolgast stand er an dem Sarge seines Oheims Gustav Adolf, als die Leiche nach Schweden überführt wurde. Zur Volleudung seiner wissenschaftlichen Ausbildung begab er sich in seinem 15. Lebensjahre nach der Universitätsstadt Leiden in Holland. Der Aufenthalt daselbst wurde für den hochbegabten, für alle Eindrücke empfänglichen Jüngling von größter Bedeutung. Er lernte dort ein blühendes, mächtiges Land, ein fleißiges, glückliches Volk kennen, und das erweckte in ihm den Vorsatz, Brandenburg dereinst zu gleicher Macht zu erheben, seine Unterthanen zu ähnlichem Glücke zu führen. Als bei einem Aufenthalte im Haag vornehme Jünglinge sich an den jungen Fürsten herandrängten und ihn zur Teilnahme an üppigen Vergnügungen verlocken wollten, verließ er den Ort. Solches glaubte der wackere Prinz Gott, seinen Eltern und seiner Ehre schuldig zu sein. Er begab sich in das Feldlager des Prinzen von Dräniert, des Erbstatthalters der Niederlande, der eben die Festung

7. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 203

1897 - Breslau : Handel
2. Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst. 203 infolge seiner Tapferkeit und Klugheit vou Stufe zu Stufe. Gegen Ende des dreißigjährigen Krieges verließ er die schwedischen Dienste, in welchen er es bis zum Generalmajor gebracht hatte, und ließ sich in der Mark als Rittergutsbesitzer meder. Beim Beginn des schwedisch-polnischen Krieges trat er in das Heer des Kurfürsten; hier stieg Derfflinger bis zum General-Feldmarschall und wurde in den Reichs» freiherrenstand erhoben. Westfälischer Frieden (1648). Das vergrößerte Heer gab dem Kurfürsten auch bei den bereits 1644 begonnenen Friedensverhandlungen ein erhöhtes Ansehen. Wenn es ihm auch nicht gelang, seinen Erb-anspruch auf Pommern ganz durchzusetzen, so erhielt er doch für den ihm entzogenen Teil dieses Landes in den ihm überwiesenen ehemals geistlichen Gebieten genügenden Ersatz (S. 178). So beklagenswert der Verlust der Odermündungen und Ostseehäfen war, so wichtig erwiesen sich in der Folgezeit die erworbenen Stifter als Stützpunkte für die weitere Ausbreitung der brandenburgisch- preußischen Herrschaft nach dem Rheine hin. An Landbesitz schon bei Beginn des Krieges alle kurfürstlichen Häuser überragend, stand Hohenzollern nunmehr auch an Macht nur noch dem Kaiserhause nach. Schwedisch - polnischer Krieg (1655 — 1660). Die Königin Christine von Schweden legte 1654 die Krone nieder und trat zum Katholizismus über. Ein Herzog von Pfalz-Zweibrücken, ein Schwester-sohn Gustav Adolfs, bestieg als Karl X. den schwedischen Thron. Da erneuerte der polnische König Johann Kasimir, das Haupt der älteren Linie des schwedischen Königshauses Wasa, die Ansprüche auf das nordische Reich, die bereits sein Vater gegen Gustav Adolf geltend zu machen versucht hatte. Der kriegskundige Karl X., begierig nach Ruhm und Eroberungen, begann deshalb 1655 den Krieg mit Polen, indem er von Vorpommern aus durch das Kurfürstentum Brandenburg ein Heer in Polen einrücken ließ. a) Brandenburg im Bunde mit Schweden. Friedrich Wilhelm erkannte, daß er bei dem Kampfe der beiden großen Nachbarn, von denen der eine zudem sein Lehnsherr war, nicht unthätig bleiben konnte. Mit dem Kern seines mittlerweile aus 27 000 Mann gebrachten Heeres rückte er nach Ostpreußen, um dessen Grenzen gegen die Kriegführenden zu sichern und hier das Weitere abzuwarten. Unterdessen hatten die Schweden das völlig ungerüstete Polenreich wie im Fluge niedergeworfen und Johann Kasimir zur Flucht auf seine oberschlesischen Güter (nach Ober-Glogan) genötigt. Nach solch überraschenden Erfolgen wandte sich Karl X. mit großer Übermacht gegen Friedrich Wilhelm und zwang ihn unter den Mauern von Königsberg 1656 zu einem Vertrage. In demselben mußte der Kurfürst über das Herzogtum Preußen, das jedoch durch das Ermeland vergrößert werden sollte, die schwedische Lehnshoheit anstatt der bisher polnischen anerkennen. Während der Abwesenheit des Schwedenkönigs aber hatten die Polen, angefeuert durch das Beispiel der tapferen Verteidiger des befestigten Klosters Czenstochau*) die *) Sprich: tschenstochau.

8. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 205

1897 - Breslau : Handel
2. Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst. 205 Preußen souverän. Die polnische Lehnshoheit, die von den preußischen 'Herrschern so oft als beengende Fessel empfunden worden war, war nun endgültig beseitigt, ein deutsches Land für immer vor der Gefahr der Polonisierung gerettet. Friedrich Wilhelm, als Kurfürst von Brandenburg noch durch Kaiser und Reich beengt, trat als Herzog von Preußen gleichberechtigt in den Kreis der europäischen Souveräne. Der Ausübung der unbeschränkten Landeshoheit standen jedoch in den Vorrechten der preußischen Stände noch Hindernisse entgegen. Dieselben waren kaum in irgend einem anderen Lande so weitgehend als hier, wo die Lehnsabhäugigkeit des Landesherrn ihrer Entwickelung förderlich gewesen war. Auf Grund derselben übten die Stände neben dem Herzog eine gewisse Mitregiernug aus. Friedrich Wilhelm aber erkannte wohl, daß die veralteten Vorrechte einzelner dem Gesamtwohl schädlich sind, und bekämpfte sie darum mit aller Entschiedenheit. Dabei stieß er auf ernsten Widerstand. Die Stände verweigerten jahrelang die Huldigung und ließen sich bis zur Erregung von Unruhen hinreißen. Der Führer der Bürgerschaft in dem Kampfe gegen den Landesherrn war der Königsberger Schöppenmeister (Vorsitzende des städtischen Gerichtes) Hieronymus Rhode, das Haupt des Adels der Oberst von Kalkstein. Den ersteren ließ Friedrich Wilhelm gefangen nehmen und in lebenslänglicher Haft hatten; des letzteren, der nach Warschau gegangen war und dort vor König und Reichstag den Kurfürsten verleumdet hatte, bemächtigte sich der brandenburgische Gesandte mit List und ließ ihn nach Memel schaffen, wo das über den Hochverräter ausgesprochene Todesurteil vollstreckt wurde. Seitdem beugten sich die Stände dem Willen ihres Fürsten. Krieg gegen Frankreich und Schweden (1672 — 1679). a) Ludwig Xiv. (1643 —1715). In demselben Maße, als die Macht Deutschlands durch den dreißigjährigen Krieg gesunken war, stieg die Frankreichs. Im Gegensatz zu Deutschlands Zerrissenheit bildete es ein einheitliches, fest gefügtes Staatswesen, über dessen reiche Hilfsquellen der König unumschränkt verfügen konnte. Das setzte ihn in den Stand, auch nach außen hin mit aller Kraft aufzutreten. Ludwig Xiv., der zur Zeit Friedrich Wilhelms auf dem französischen Throne saß, war damals der mächtigste Monarch Europas. Seine Herrschsucht und Ländergier verleitete ihn zu einer Reihe von ungerechten Kriegen, die nur den Raub der Grenzprovinzen seiner Nachbarn zum Zwecke hatten. Nach dem Tode seines Schwiegervaters, des spanischen Königs Philipp Iv., erhob er Erbansprüche, und zwar völlig unbegründete, auf Teile der Spanischen Niederlande und ließ dieselben besetzen. Der Republik der Bereinigten Niederlande erschien jedoch die unmittelbare Nachbarschaft des eroberungssüchtigen Königs so bedrohlich, daß sie mit England und Schweden einen Dreibund schloß. Derselbe nötigte Ludwig Xiv. zum Frieden von Aachen, in welchem sich derselbe mit dem Besitz eines Grenzstreifens der Spanischen Niederlande begnügen mußte. 1)) Kämpfe gegen die Franzosen. Seit dem Aachener Frieden hegte Ludwig Xiv. gegen Holland tiefe Erbitterung. Er strebte danach, die reiche Republik seiner Herrschaft zu unterwerfen. Zn diesem Zwecke machte er England und Schweden durch Versprechungen und Jahrgelder vom Dreibunde abwendig. Auch den brandenburgischen Kurfürsten suchte er, wiewohl vergeblich, auf seine Seite zu ziehen. 1672 ließ Ludwig Xiv. Plötzlich durch das Kurfürstentum Köln und das Herzogtum Kleve ein

9. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 213

1897 - Breslau : Handel
2. Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst. 213 das Land starb sie 1667 in ihrem 40. Lebensjahre. Oft, wenn Sorgen ihn bedrückten, rief er aus: „O Luise, Luise, wie sehr vermisse ich dich und deinen Rat!" Paul Gerhardt. „Meine Religion, darin ich meiner Seligkeit versichert bin, um einer Krone willen zu verlassen, werde ich in Ewigkeit nicht thun!" sprach der Große Kurfürst, als er die ihm angebotene polnische Königskrone ablehnte, deren Annahme seinen Übertritt zum Katholizismus gefordert hätte. Die Worte beweisen, daß er ein treuer Anhänger seines Bekenntnisses war. Mit tiefer, ungeheuchelter Frömmigkeit vereinigte sich in ihm aber auch Duldung gegen Andersgläubige. Seinen Zeitgenossen war dieselbe allerdings fremd. Zwischen Lutherischen und Reformierten herrschten beständige Zänkereien. Die Geistlichen der beiden Konfessionen scheuten sich nicht, auf der Kanzel gegen einander zu schmähen. Solche Unduldsamkeit war dem Kurfürsten in tiefster Seele zuwider. Um den Frieden zwischen den beiden Bekenntnissen herzustellen, verlangte er von den Geistlichen die Ausstellung eines Reverses, durch den sie sich zur Vermeidung aller gehässigen Zänkereien in ihren Predigten verpflichteten. Einzelne Geistliche weigerten sich jedoch. Unter ihnen befand sich der durch seine Kirchenlieder bekannte Dichter Paul Gerhardt. Er wirkte als Prediger an einer lutherischen Kirche Berlins und erfreute sich sowohl wegen seiner Dichtungen als auch infolge seines Eifers in der Seelsorge allgemeiner Liebe und Achtung. Da er sich dem Verlangen des Kurfürsten nicht fügte, wurde er seiner Stellung enthoben. Die Fürbitte seiner Gemeinde erwirkte ihm jedoch die Begnadigung. Der Kurfürst erließ ihm den Revers, sprach aber die Erwartung aus, daß Gerhardt sich wenigstens nach dem Sinne seiner Forderungen richten würde. Derselbe glaubte dies jedoch mit der Freiheit des Predigtamtes nicht in Einklang bringen zu können und gab freiwillig seine Stellung auf. In Lübben, das damals dem Herzoge von Sachsen-Merseburg gehörte, fand er einen neuen Wirkungskreis. Viele seiner Dichtungen gehören jetzt noch zu den beliebtesten Kirchenliedern der Protestanten. Das Testament des Großen Kurfürsten (1686). Die 1679 begonnene Hinneigung der brandenburgischen Politik zu Frankreich war nicht von Dauer. Es empörte deu allezeit „gut reichisch" gesinnten Kurfürsten, daß Ludwig Xiv. mitten im Frieden 1681 Straßburg befehle und blühende Landstriche an der Westgrenze des Reiches als Dependenzen (abhängige Gebiete) der ihm in den letzten Friedensschlüssen abgetretenen Länder reunierte (wiedervereinigte, nämlich mit den letzteren). Die Aufhebung des Ediktes von Nantes bewog ihn sodann, sich wiederum dem Kaiser zu nähern. Dieser bedurfte seiner Kriegshilfe gegen die Türken. Letztere hatten 1683 Wien belagert, das unter dem Grafen Rüdiger von Starhemberg jedoch tapfer verteidigt und durch ein polnisch-deutsches Heer unter dem Polenkönig Johann Sobieski und dem Herzog Karl von Lothringen rechtzeitig entsetzt wurde. Friedrich Wilhelm war in zweiter Ehe mit der verwitweten Herzogin Dorothea von Lüneburg-Celle, einer geborenen Prinzessin von Holstein, vermählt. Sie war ihm während seiner häufig wiederkehrenden rheumatischen Leiden eine hingebende Pflegerin. Hingegen bestand zwischen ihr und ihrem Stiefsohn, dem Kurprinzen Friedrich, kein gutes Einvernehmen, weshalb sich derselbe zeitweise sogar vom Hofe fern hielt.

10. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 215

1897 - Breslau : Handel
3. Friedrich Hi. (I.) 215 Zahl der Bewohner betrug 1 500 000. Mit Recht konnte Friedrich der Große nach einem halben Jahrhundert an der Gruft des Ahnen sagen: „Der hat viel gethan!" 3. Iriedrich Iii. (I.) (1688-1713). Erhebung Preußens zum Königreich, a) Gründe zur Erwerbung 1688 der Königskrone. Schon der Große Kurfürst war von Ludwig Xiv. ^ aufgefordert worden, die Königswürde anzunehmen. Auch Friedrich Iii. und legten mehrere Monarchen dies nahe. Übertraf sein Staat doch an 1701 Flächeninhalt und Machtmitteln weitaus alle Kurlande und konnte ^3 sich mit mehreren Königreichen messen. Es war darum nur naturgemäß, daß Friedrich Iii., im Besitz königlicher Macht, auch nach dem Titel strebte. Und in der That ging sein Sehnen und Trachten nach nichts Geringerem, als nach der Königskrone. Friedrich Iii. war ein Freund der Prachtentfaltung. Sein Hof, an welchem der Richtung der Zeit gemäß französisches Wesen sich breit machte, gab an Glanz kaum dem Ludwigs Xiv. nach. Bei den zahlreichen Hofsesten wurde in Berlin, wie in allen andern Residenzen peinlich auf die Beachtung der Rangordnung und der durch sie bedingten äußeren Formen gehalten. Dasselbe geschah bei Verhandlungen mit auswärtigen Mächten, sowie bei Fülstenznsammenkünsten. Mit kleinlichen Rangstreitigkeiten und zahllosen Förmlichkeiten vergeudete man viel Zeit. Die kurfürstlichen Gesandten, ja Friedrich Iii. selbst, sahen sich oft zurückgesetzt. Ereignete es sich doch einst, daß demselben bei einer Zusammenkunft mit seinem Setter, dem Könige Wilhelm Iii. von England, der Lehnsessel verweigert wurde — die Hofordnung gestattete einen solchen nur Königen. Schon der Wunsch, sich und seinen Staatsmännern lästige Zurücksetzungen zu ersparen, ließ die Erwerbung der Königskrone notwendig erscheinen. Auch die Würde des Staates hieß dieselbe erstreben. Bereits drei Fürsten hatten zur Zeit Friedrichs Iii. Rangerhöhungen erfahren, und zwar zum nicht geringen Teil durch seine Unterstützung. Sein oben genannter Vetter Wilhelm von Oranien hatte den englischen Thron bestiegen; sein Nachbar in Sachsen, August Ii. der Starke, war nach seinem Übertritt zum Katholizismus durch Wahl König von Polen geworden; für seinen Schwiegervater, den Herzog von Hannover, war eine nennte Knr geschaffen worden, und derselbe hatte Aussichten auf den englischen Thron. Der Umstand, daß der brandenburgische Kurfürst in Preußen souverän war, erleichterte die Erreichung des Ziels. Nichts stand im Wege, jenes Herzogtum zum Königreiche zu erklären, während dies für die dem Reichsverbande angehörenden Länder aus Rücksicht auf den Kaiser nicht wohl thunlich war. b) Der Krouvertrag. Bevor Friedrich Iii. sich zum Könige ausrufen ließ, wollte er sich darüber vergewissern, daß die mächtigeren Monarchen Europas, insbesondere der Kaiser, der noch immer als weltliches Oberhaupt der Christenheit galt, ihn als solchen auch anerkennen würden.
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