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1. Abriß der deutschen Geschichte - S. 38

1798 - München : Lindauer
Macht rin ungemeines Ansehen in zeitlichen Dingen verschiffte, wodurch in der Folge neue Unruhen ent- stunden. Welfen, Gibellinen. Kreuzzügr. konnte von dem, was er begann, zwar Blüs *** then und Hoffnungen, aber keine Zeitigung, noch weniger Früchte erleben. Er that indeß, was er konnte, seinem Werk eine Dauer zu verschaffen; und da sein großer Verstand fühlte, daß es für jeden an- dern zu viel gefordert scy, so viele und ungeheure Länder in Ordnung zu erhalten: so theilte er sein weitschichtiges Reich, und verordnet, daß die künf- tigen Regenten seiner Königreiche zwar jederzeit aus seinem Geschlecht, aber daß aus demselben von dem Volk jederzeit nur der würdigste gewählt werden sollte. Wohl konnte ihn diese Verfügung beruhigen; aber sie konnte nichts zusichern. Unmittelbar nach ihm folgte ein Jahrhundert voll der traurigsten Unruhen und Zerrüttungen. Seine Sohne und Enkel lebten meist höchst unfriedlich unter sich, theilten unter sich die von ihm vereinigten Lander, und nahmen unaufhörlich wieder neue Theilungen vor, von denen eine, welche im I. 84z zu Verdun vor- genommen, und vermög welcher die drey Königreiche, Deutschland, Frankreich und Italien von einander getrennt worden sind, vorzüglich berühmt ist. Deutsch- land wurde in dieser Theilung Ludwig Ii. (dem zweyt- gebohrnen Sohn Ludwigs I.) zuerkannt, weswegen dieser Herr, Ludwig , der Deutsche, genannt worden, wie er dann auch wstklich der Stifter des deutschen Reiches gewesen ist. Das Glück trieb, so zu sagen, einen grausamen Scherz, als es im 1.884 jene drey großen Reiche in der Person eines karolingischen Prin- Dn Carls, des Dicken, noch einmal auf einige Au- Mblicke vereinigte. Dieser Prinz verband mit einem schwachen Körper einen eben so schwachen Geists wo- von er in einem Feldzuge wider die Normmmer (S. 29) eine

2. Abriß der deutschen Geschichte - S. 44

1798 - München : Lindauer
44 Reich zu Lehen aufgetragen, und eine gemeinschaft- liche Verbindung mit Deutschland anerkannt hat. Hat- ten sich die folgenden Kaiser mit einer Verfassung, welche für Deutschland die natürlichste, und im Grunde die einzig mögliche ist, begnüget: so wären die ge- folgten schrecklichen Zerrüttungen, die Vergießungen unzähliger Strbmme Bluts, und die Barbareyen so vieler Jahrhunderte nie zum Vorschein gekommen. Aber so fieng nun der Streit um die Herrschaft über Menschen von neuem an. Alle jene herrlichen An- stalten, welche Carl, der Große, angelegt, aber welche schon dessen unmittelbare Nachfolger vernachläßigt hat- ten, arteten theils aus, theils verfielen sie gänzlich, und die deutsche Nation blieb, in Rücksicht wür- diger Bemühungen um ihre wahre Veredlung, bis tief ins rzte Jahrhundert, weit unter dem, was sie seyn sollte. Höchst wunderbar, und seltsam ist i-ndeß jener Streit, so wie er begonnen, wie ein Auftritt sich aus dem andern hervorgewälzt, wie jeder sich all- mahlig, oft erst nach einem Umlauf von vielen Jahr- hunderten, wieder entwickelt, und wie sich am Ende wieder das ursprüngliche, das heutige, und, wie ich eben gesagt habe, das natürlichste Verhältniß der deutschen Fürsten unter sich hergestellt hat. Im I. 9z6 bestieg Otto I, ein Sohn des vorigen Königs, den deutschen Thron; er bestieg ihn, wie seine letzten vier Vorfahrer, Arnulph, Ludwig, das Kind, Conrad, und Heinrich, durch eine freye Wahl der deutschen Freyen, aber mit einem ausgesuch- ten, ungewöhnlichen Pomp. Bey seiner feyerlichen Krönung zu Aachen erschienen die drey ersten ursprüng- lichen Erzbischöfe Deutschlands von Cöln, Trier und Mainz, und der letztere krönte ihn. Hierauf hielt Otto eine öffentliche Tafel, und dabey verrichteten die vier ersten Hauptherzoge Deutschlands diejenigen Aem- ter, welche bis itzt kaiserliche Reichshofämter geblieben sind. Der Herzog Arnulph von Baiern erschien als Marschall, der Herzog von Lothringen als Kämmerer,

3. Abriß der deutschen Geschichte - S. 92

1798 - München : Lindauer
schlecht zum andern wandern würde, nicht nur ihre Rechte über Italien nach und nach an die einzelnen reichen Städte und Staaten verkauft, wie dann Kai- ser Carl Iv. von Böhmen den kaiserlichen Gütern in Italien vollends ein Ende gemacht, sondern sie haben auch ihre, bis dahin von Pfalzgrafen (S. 45.) ver- waltete kaiserliche Kammergüter, und andere Vor- rechte größtentheils verschenkt, oder verkauft, so, daß Kaiser Ludwig von Vaiern (und er, der erste) genöthigt war, jene Reisen, welche die ehemaligen Kaiser auf ihren Kammergütern durch Deutschland gemacht hatten, einzustellen, und in seinem Land zu wohnen. Durch das vom Kaiser Carl Iv., aus Böh- men , im I. 1356 mit Zuziehung der Reichsstande er- richtete Reichsgesetze, (vorzugsweise die goldene Bulle genannt) wurden zumal die Anstande der Churfürsten gehoben, die Zahl derselben auf sieben festgesetzt, und die auf der uralten Hauptnation und dem Land Bai- ern ursprüglich haftende Churwürde der ältern Linie des Gesammthauses Baiernpfalz zuerkannt, welche (vermög einer zu Pavia 1329 geschloßnen nutzpießli- chen Theilung) die Länder am Rhein, nebst d^mit höchsten Vorzügen begabten Würde der Pfalzgraf- schaft am Rhein, besessen hat. Im I. 1495 endlich kam, unter Kaiser Marimilian I., das beste und wohl- thätigste aller Reichsgesetze, der von den meisten Reichs- ständen längst gewünschte allgemeine Reichslandfriede, vermög welchem das, seit den Carolingern vorhandene Faustrecht (S. 42.) gänzlich unterdrückt, und jede streitende Parthey an das, (nach dem Rath deschur- fürsten von Mainz, Verthholds von Henneberg , er- dichtete) Reichskammergericht angewiesen seyn soll, zu Stand. Und so kamen mehrere Anstalten, welche die Aufnahme des Nachdenkens, und sohin die treflichste Erfindung der Buchdruckerkunst hätten begünstigen sollen, zum Vorschein; allein die Unwissenheit der damaligen Zeit war von einer ganz andern Art, als sie es zu den Zeiten Carls, des Großen, war. Da- mals hatte mau fast gar keine, itzt aber besaß mau

4. Abriß der deutschen Geschichte - S. 108

1798 - München : Lindauer
theses zum Disputiren.drucken zu lassen, mlw> er damals noch keineswegs gesinnt war, eine Volkssache daraus zu machen, wie er dann seine Theses wohl- bedachrlich als eine gelehrte Streitigkeit in lateinischer Sprache schrieb. Tezel unterließ nicht, dagegen zu eifern, und Luther säumte nicht, darauf wieder zu antworten. Die Streitigkeiten wurden gedruckt, und durch ganz Deutschland zerstreuet. Man erwartete mit der größten Begierde, was man zu Rom dazu sagen würde. Höchst wahrscheinlich wäre mit dem Luther die Sache noch gar leicht beyzulegen , mrd er zum freywilligen Stillschweigen zu bringen gewesen; allein es fehlte denen, welche die zweckmäßigen sanf- tern Mittel dazu in ihren Händen hatten, an Kennt- uiß der Menschen und machen, um wenigst die Er- fahrung zu Rath zu ziehen, und mit Hülfe derselben zu begreiffen, was bey einem zügellosen, und höchst vernachläßiqten, undunwissenden Volk, bey welchem jede, die nächste, die beste (wenn nur neue) Lehre den Schein der Wahrheit erhalten konnte, der gering- ste Anlaß hervorzubringen im Stand, und welches Gegenmittel in dieser Lage das beste sey. Luther wurde nach Augsburg berufen, und sollte daselbst vor dem Cardinal Cajetan seine Sätze wiederrufen. Lu/ ther wollte sich dazu nicht verstehen, berief sich auf die Entscheidung einer allgemeinen Kirchenverfamm- lung, und erwartete zu Wittenberg, wo sein eigner Ordensgeneralvikari, Johann von Staupiz, mit ihm verstanden war, den weitern Erfolg ab, als zu Rom durch eine ( den 15. Jun. 1520 datirte)Bulle Luthers Schriften verdammt, und ihre Lesung verboten wurde. Dem ungeachtet nahm ihn der Ehurfürst, Friedrich, genannt der Weise, von Sachsen, da er bey dem, im Jahr 1519 erfolgten Tod des Kaisers Marimilian Iren, in den sächsischen Ländern Reichsverweser ge- worden war, in seinen Schutz, und nun verfiel Luther, der schon an sich ein überaus heftiger, stolzer, und kühner Mann war, darauf, unmittelbar wider die Macht des Pabsts in öffentlichen Schriften loszuzie- hen.

5. Abriß der deutschen Geschichte - S. 110

1798 - München : Lindauer
Ho hieng von zufälligen Umständen, und gewöhnlich von der Gegenwart eines Mannes von Ansehen ab, was am Ende daraus werden sollte, und nicht nur jedes Land, jedes Fürstenthum, sondern jede Stadt und Gemeinde gieng hierinn ihren eignen, oft höchst schwärmerischen Weg. Die gemeinsten Leute machten Anführer, wiedann diehäupter dersogenanntenwiedertäufer inwestphalen, Johann Mathias, und Johann Bockold, jener ein Beck von Hartem, dieser ein Schneider von Leyden war. Die Obrigkeiten mußten theils geschehen lassen, was sie nicht hindern konnten, theils waren sie auch mit dem Volk ganz Einer Gesinnung-, und jene deutschen Lander waren bald nicht mehr die zahlreichsten, wo Volk und Fürst der alten Religion getreu geblieben, oder dabey erhalten worden sind. Luther, der anfangs selbst nicht wußte, welche Glaubenssätze er in der Folge aufstellen würde, schaffte das Meßopfer, die Klostergelübde, und den Cölibat, nebst andern Dingen, ab, wie er sich dann selbst im I. 1526 mit Catharina von Bora, einer Nonne vernehmer Herkunft, ver- mählt, auch sogleich an den Geistlichen häufige Nach- ahmer , überhaupt aber an einer überaus beträchtli- chen Menge von Städten und Fürsten eifrige Anhän- ger gefunden hat. Nun möchte sowohl über die Frage, ob ein Lan- desherr verbunden sey, seine zu einer (der herrschen- den entgegengesetzten) Religion übergehenden Unter- thanen in seinem Land zu dulden, ferner über die Frage, ob ein fteyer Reichsstand befugt sey, einem andern fteyen Reichsstand in Gewissenssachen einen Zwang aufzulegen, an sich wenig Zweifel gewesen seyn; allein hier kamen noch ganz andere Bedenklich- keiten zum Vorschein; denn ausserdem, daß sich die catholischen Fürsten, als natürliche Mitbcschützer aller, ehmals allein für die Bekenner der catholischen Reli- gion in Deutschland gemachten, Stiftungen, ange- sehen, mithin geglaubet haben mögen, die Veräußerung derselben zum Behuf einer fremden Religion nicht zu- aeben jß*

6. Abriß der deutschen Geschichte - S. 114

1798 - München : Lindauer
protestantische Stande, als die Churfürsten von der Pfalz, von Brandenburg, rc. welche jenem, (ihnen ohnehin sehr hoch zu stehen kommenden) Bund, schon lange nicht mehr hold waren, nicht nnr gänz- lich ruhig blieben, sondern daß sich einige derselben sogar für ihn erklärten, und ihm mit ihren Truppen persönlichen Beyftand zu leisten versprachen. Unter Liesen war der berühmte Herzog Moriz von Sachsen, der (wenn gleich ein sehr eifriger Protestant) den- noch in besonder» Rücksichten, und in der Hofnung, bey dem Kaiser noch mehr zu gewinnen, dem schmal« kaldischen Bündniß seiner Glaubensgenossen niemals beygetretten, und vielmehr von jeher der eifrigste An- hänger des Kaisers, welcher ihm die größte Verspre- chungen machte, geblieben war. Auch der Pabst Paul versprach, nebst andern Begünstigungen, auf sechs Monat lang zwölf tausend Mann zu Fuß, und fünf hundert zu Pferd auf eigne Kösten zu unterhal- ten ; und indem nun Carl auch aus Spanien sechs tausend Mann wohlgeübter und versuchter Völker kommen ließ: brachte er eine Armee von sechs und dreyßig tausend Mann zusammen, ein zwar wenig zahlreiches, aber in Rücksicht auf Kriegszucht und Tapferkeit, höchst wichtiges Heer, dessen Sammel- platz Vaiern war. Indessen hatten die schmalkadischen Bundsgenos- sen, welchen der Churfürst Friedrich von Sachsen, der Landgraf von Hessen, der Herzog von Würtem- berg, die Fürsten von Anhalt, und die Reichsstädte Augsburg, Ulm, und Straßburg, und mithin noch lange nicht alle protestantische Fürsten und Stände anhrengen, eine Armee auf die Beine gestellt, der- gleichen im sechzehnten Jahrhundert in Europa kaum noch gesehen ward. Sie bestand aus si'ebenzig tau- send Mann zu Fuß, und fünfzehn tausend zu Pferd, zählte hundert und zwanzig Kanonen, acht hundert Rüstwägen, - tausend Lastthiere, sechs tausend Schanz-

7. Abriß der deutschen Geschichte - S. 116

1798 - München : Lindauer
sch en Bundeshäupter wohl bekannt waren, es nicht ein- mal der Muhe werth, sich in seinem Lager bey In- golstadt, worinn er (im Jahr 1546) das verbündete Herr erwartete,^ mit jener Sorgfalt, welche man wi- der wohl angeführte Armeen beobachtet, zu befestigen. Wie dasselbe endlich ankam, blieb eo auch, wie vor- her zu sehen war, meist unthätig stehen, und brachte die Zeit mit Zänkereyen und Berathschlagungen zu. Kaiser Carl V. vermied seiner Seirs sorgfältig alle Gele - genheit zur Schlacht, und verstärkte sich iudeß noch mit einem zahlreichen Heer niederländischer Truppen. Während dem spielte Moriz von Sachsen eine ganz besondere Rolle. Moriz befand sich nicht bey der Armee des Kaisers, dessen treuester Bundsgcnoß er war, sondern hatte ein ungleich seltsamere Geschäft übernommen. Dieser eben so kühne, als schlaue, Prinz hatte seine Absichten, in deren Rücksicht er dem schmalkadischen Bund nicht beygetretten war, dcr- gestalten zu verheimlichen, und gegen seinen Vetter, den Churfürsten Friedrich von Sachsen, einen solchen Schein aufrichtiger Gesinnungen anzunehmen gewußt, daß dieser, wie er mit seinen Völkern nach dem schmalkadischen Heere zog, für seine Länder nicht besser sorgen zu können glaubte, als wenn er selbe der Beschützung seines Vetters Moriz anvertraute. Der Churfürst war aber kaum zu Feld gegangen, als Moriz auf Mittel sann, wie er sich der Länder, und der Churwürde desselben möchte bemächtigen können. Nun schickte ihm der Kaiser eine Abschrift von der über den sächsischen Churfürsten, und andre, verhängte Achts- erklärung, und befahl ihm zugleich, die dem Reichs- oberhaupt schuldige Pflicht und Treue zu beobachten, sich der verfallnen Staaten des Churfürsten zu be- mächtigen, und selbe zu behalten. Carl setzte hinzu, daß, wenn Moriz säumen würde, diesen Befehl zu vollziehen, er ihn ebenfalls für einen Mitschuldigen erkennen, uno zu einer gleichen Straft verurtheilen wür-

8. Abriß der deutschen Geschichte - S. 118

1798 - München : Lindauer
Truppen, mit denen er gleichwohl endlich emgeschlos- sen, und, nachdem er im Gesichte verwundet, und vor Müdigkeit ganz erschöpft war, von den Feinden ergriffen wurde. Man führte ihn sogleich zunr Kai- ser, der, berauscht von seinem Glücke, auf der Wahl- start siand, und die Glückswünsche seiner Officiere über diesen durch seine Kriegskunst und Tapferkeit er- haltenen Sieg annahm. Friedrich näherte sich ihm mir einem edeln Anstand, Verdes Ranges eines der ersten Reichsfürften würdig, und eben so weit von Niedergeschlagenheit als unzeitigem Trotz entfernet war. „Dasglück des Kriegs, sagteer, hat mich zu ihrem Gefangnen gemacht, und ich hoffe, allergnä- digster Kaiser, Sie werden mich" — Hier fiel ihm Carl hastig in die Rede, und, indem er ihm mit einem Blick voll Verachtung sagte, daß man ihm wohl begegnen würde, wie ers verdiente, kehrte er ihm den Rücken, und ließ ihn stehen. Der Clmrfürst antwortete kein Wort darauf, sondern gieng mit un- veränderter Gebehrde, die weder Erstaunen noch Ver- zagtheit blicken lleß, mit den spanischen Soldaten, die ihn bewachen sollten, ab. Dieser Auftritt war mir ein kleines Vorspiel weit härter» Begegnung, womit der Muth des Churfürsten auf die schwerste Probe gestellt ward. Carl belagerte die Stadt Wit- tenberg, deren Einwohner aber die hartnäckigste Ge- genwehr tharen. Da er nicht zweifelte, das ihr Muth grdßtentheils auf der Standhaftigkeit der Sybilla (Prinzeßinn von Cleve, und Gemahlinn des Churfür- sten) beruhe: ließ er sich von seiner Erbitterung so weit Hinreißen, daß er in einem Kriegsgericht von spanischen und italienischen Officieren zu Recht erken- nen ließ, daß dem Churfürsten der Kopf abgeschlagen werden sollte. Dieß Urtheil wurde ihm auch wirklich, und eben zu einer Zeit angekündigt, da er mit dem Herzog Ernst von Braunschweig, seinem Mitgefang- nen, im Schachspiel begriffen war. Friedrich hielt einen Augenblick inn, doch ohne den mindesten Anschein von Be-

9. Abriß der deutschen Geschichte - S. 122

1798 - München : Lindauer
122 Neuntes Kapitel. Ende der Kirchenversammlung zu Trient 1563. Die Catholiken und Protestanten beobachteten sich ein- ander. Churfürst Gebhard von Cöln, der 1582 von der katholischen Religion abfiel, wurde vertrie- den, und die Prolestanten hielten sich ruhig. Als aber die damalige Reichsstadt Donauwört, weil sie 1607 eine catbolifche Proceßion gestört hatte, in die Reichsacht erklärt, und vom Herzog Mar, von Bai- rrn, wegen dem Kriegsaufwand in Besitz genommen wurde, errichteten die Protestanten j6io zu Schwä- bifchhalle eine Union, welcher die Catholiken ein gleiches Bündniß, die heil Liga genannt, entgegen setzten. Anfang des Zojährigen Krieges zu Prag 1618, wo die protestantische Stände ihren rechtmäßigen König entsagten, und den Cburfürst Friedrich von der Rheinvfalz zum König wählten. Verbindung Kaiser Ferdinands ll. mit Herzog Maxi. vonbaiern, wel- cher über dir rheinpfälzisch - böhmische Armee 1620 einen entscheidenden Sieg davon trug. Fortsetzung -es Kriegs wider die protestantische Fürsten, über welche der baierische General Tilly den Meister spiel- te , wodurch der Kaiser Ferdinand H. Anlaß nahm, 1629 das Restitutionsedikt zu erlassen. Ankunft des Gustaphs Adolphs in Deutschland 163c; der dem Krieg unverzüglich eine neue, für die Protestanten glückliche, Wendung gab » und be» Leipzig den Tilly schlug 1631; aber 1622 in einer Schlacht bey Lüzen «ms Leben kam. Schlacht bey Nördlingen 1634. Wrstphälischer Friede 1648. Der

10. Abriß der deutschen Geschichte - S. 126

1798 - München : Lindauer
heil. Liga genannt. Das Seltsamste dabey war, daß die Häupter ein und eben desselben Fürstenhauses die Anführer dieser Bündnisse waren. Friedrich Ivte Churfürst und Pfalzgraf war das Haupt der Union, und Mar Ire von Baiern war das Haupt der Liga. Ganz Deutschland griff nun zu den Waffen, um ffch wechselweise aufzureiben. Ein entsetzliches Vorhaben; dessen grauenvolle Vorstellung auf beyde Partheyen anfangs sv mächtig wirkte, daß sie, nach einigen ge- ringen Feindseligkeiten, zu München einen Friede schlossen, und die Truppen wieder abdanktcn. Allein die Veranlassungen zum allgemeinen Aus- bruch waren zu häufig, und im 1.1618 zündete eine Begebenheit zu Prag jenen berühmten Krieg an , der sich dreyßig Jahre fortgewälzt, der Deutschland, mehr als Einmal, an den Rand des Abgrunds geführt, und ganze Lander von Menschen entblößt hat. Kaiser Rudolph Ute harte den Protestanten in Böhmen die freye Religionsübung zngesagt; die eatbolischeu Geist- lichen legten aber jene Zusage bald dahin aus, als wenn sie nur von den königlichen Kammergütern ver- standen werden könnte, und sie thaten daher, waö ihrer Seits auch die Protestanten, da, wo sie der stärkere Theil waren, gethan haben; sie schrankten die Religion ihrer Glaubensgegner, wo sie konnten, ein. Dieß ärgerte die böhmischen Protestanten der- gestalt, daß sie 1618 den 23. May auf dem Schloß zu Prag die königliche Commissarien, wie rasende Leute, zu Rede stellten, auch zween Staatsrathe, Slabata und Martini;, nebst dem Sekretär Fabricius, zum Fenster hinauswarfen. Dabey ließen sies aber noch keineswegs bewenden, sondern wie nach dem, im I. 1619 den 20. Marz erfolgten. Hintritt des Kaisers Mathias, dessen rechtmäßiger Nachfolger Fer- dinand Ilre zum Kaiser gewählt wurde, wollten sie von ihm nichts wissen, sondern traten für sich zusam- men, und wählten den Chm fürsten und Pfalzgrafen Friedrich Vten zum König in Böhmen, welcher auch.
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