Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 177

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 177 — fuhrartikel sind: Seide und Seidenwaren, Thee, Reis, Kampfer, Kupfer, Porzellan, Lack- und Papierware!?. Japan zählt auf einem Flächenraum von 417 000 qkm 45 Mil lionen E., ist also dichter bevölkert als das Deutsche Reich. — Die Japaner (Bild 58) sind -— im Gegensatze zu den stammverwandten Chinesen — dem europäischen Einflüsse leicht zugänglich, sehr gut begabt und ungemein strebsam, die Errungenschaften der christlichen Bild 58. Heiden in Japan bei einer religiösen Feier. Civilisation sich anzueignen. Darum haben sich in Japan so schnell wie in keinem andern asiatischen Staate europäische Sitten und Ein- richtungen eingebürgert. Eisenbahnen und Telegraphen durchziehen das Land; überall erstehen Fabriken; die Staatsverfassung und Verwaltung, das Heer- und Unterrichtswesen sind nach europäischem Muster eingerichtet. In ihrem Wesen freundlich und zuvorkommend, doch mit Würde und Selbstbewußtsein, können die Japaner durch ein ausgesprochenes Gefühl für Anstand und Schicklichkeit manchem Europäer zuin Vorbild dienen.

2. Erdkunde - S. 203

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 203 Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola, das große Gebiet südlich der Kongomündung. Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt) reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil seines Stromgebietes aus. (Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge- biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.) Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun, 3. Deutsch-Südwestafrika. Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa 100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang, ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch- ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er- zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.). Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.° östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen- gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt. Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun- gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr- artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an- gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.

3. Erdkunde - S. 207

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 207 Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch- Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland, und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind: Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika. Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen- bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein- artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.), Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.). Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich 6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.). Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill. E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein Wie Kamerun, so hat auch Deutsch-Ostafrika einen schmalen, stark bewässerten, fruchtbaren, aber ungesunden Küstenstrich, dem sich nach innen ein grasreiches, von Gebirgen durchzogenes Hoch- land anschließt. An der Nord- grenze erhebt sich die vulkauische p fruchtbar. Die Anpflanzung von Kaffee und Tabak verspricht guten Masse des Kilima-Ndscharo bis zu 6130 m. Das Gebiet ist vollständigen Mangel eines natür-

4. Erdkunde - S. 200

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 200 — zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr- man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils. Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter- lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis 20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm) ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen Bild 72. Pyramiden. erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro- dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen. Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un- gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen, zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.

5. Erdkunde - S. 202

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 202 — welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen- gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt- stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E. Marokko (812 009 qkm und 8 Millionen E.) ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver- waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt- stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee- bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz. West- und Südafrika. Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer- küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den Händen europäischer Mächte. Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu, 2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch- Kongo in Niederguinea. Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch- Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt. 1

6. Teil 2 - S. 124

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
124 Ii. Außereuropäische Erdteile,! ihnen vermischt; sie sind gewcrbfleißig und thatkräftiger als die Neger, wo- durch sie Begründer neuer Staaten wurden, die doch überwiegend von Negern bewohnt werden. In Senegambien (zwischen Senegal und Gambia) und bis an die Küste von Sierra-Leone haben die Franzosen Besitzungen mit der Hst. St. Louis ^ßang-lui^ an der Senegal-Münduug; hier Haupt- sächlich wird die Erdnuß gebaut, eine unserer Linse verwandte Krautart, deren feines Samenöl u.a. nach Marseille verschifft wird, um dein Pro- veneer Öl zugesetzt zu werden. Am Senegal-Ufer Wälder der feinblätt- rigen Gummi-Akazie, deren Harz als Klebgummi ssogenanntes Gummi arabicum) in Handel kommt. Schon im Übergangsland zur Sahara, etwas abseits vom l. Ufer des Niger, wo er seinen nördlichsten Bogen beschreibt, Timbuktu, eine kleine, aber wichtige Handelsstadt, weil sie für die Kara- wanen von der N.-Küste und der W.-Sahara von allen Städten des inneren Hoch-Sudan am nächsten erreichbar ist und aus beiden Schenkeln des Niger Frachten dahin (nö. wie nw.) zu befördern sind; neben euro- päischen Fabrikaten bringt man auf diesen Markt das Salz der Wüste, welches dem Sudan fehlt und daher jahrhundertelang hier mit Gold auf- gewogen wurde (noch kurz vor Entdeckung der südamerikanischen Goldlän- der lieferte Hoch-Sudan das meiste Gold); wichtige Marktware sind auch die Kola-Nüsse (ähnlich unsern Kastanien, weit und breit in Jnnerafrika gekaut, da sie durch den Kaffeestoff ihres rosaroten Inneren den Kaffee er- setzen). Bis nach Timbuktu haben jüngstdiefranzosenvonsenegambien aus ihr Gebiet ins Binnenland ausgedehnt. In den Haussa-Staaten (benannt nach den Haussa-Negern, aber beherrscht von Fulbe) zwischen Niger und Benue fertigt man die besten ledernen Wasserschläuche, den Wüsten - Karawanen unentbehrlich. 2. Flach-Sudan. W. vom Tsad-See der Staat Bornu, dessen Sultan in "Kuka residiert, der größten Handelsstadt Flach-Sudans, weil sie durch die bequemste aller Karawanenstraßen der Sahara, die von der Syrtenküste her, zunächst erreicht wird. Den Shari entlang Bagirmi, dessen Herrscher bisweilen noch die scheußlichsten Sklavenjagden gegen die nicht moslimischen Stämme im ferneren S. unternimmt. Weiter ö. vom Tsad-See folgen Wadai [roabat], von wo Elfenbein und Straußenfedern, aber heimlich auch noch Sklaven bis an die N.-Küste und nach Ägypten verhandelt werden, endlich Dar^ For [fßr] und Kordofan [kordofan], letzteres schon bis gegen den Nil hin reichend. 5. Die Sahara, die größte Wüste der Erde, in ihrem O. (der so- genannten libyschen Wüste) gewöhnlich nur bis gegen den Nu hin gerechnet, aber thatfächlich bis ans rote Meer reichend. Mit ebenen, stein- oder sandbedeckten Gegenden wechseln lange Parallelzüge von Dünen * und düstere, fast schwarz aussehende Felsengebirge. Der 1 Dar heißt im Arabischen Land. 3 Dünen nennt man sonst nur die am Meeresufer durch den Wind auf- geworfenen Sandhügelkeiten.

7. Teil 2 - S. 242

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
242 Iv. Schutzgebiete des Deutschen Reichs. 3. Gebirge aus Gneis, Granit und Sandstein, von der Sklaven- friste über den Volta hereinziehend, in mehrfachen Kämmen gen No. durch die Landesmitte streichend, mit Gipfeln bis über 2000 m. 4. Hochebene mit Abwässerung zum Volta; hier die deutsche Station Bismarckburg, 700 m. Das tropische Klima mit doppelten Regenzeiten nährt besonders am Gebirge palmenreichen Wald mit vielen Landolphia-Lianen. Sonst aber herrscht die sogenannte Parklandschaft (Baum- und Buschsavane) vor. Die Ölpalme wächst zahlreich auch in der Niederung, unfern der Küste gesellt sich zu ihr die Kokospalme. Auf der trockneren Hoch- ebene fehlt die Älpalme, Grasflur breitet sich dort aus mit vereinzelten Baobabs, die trocknen Standort lieben. Größeres Wild, namentlich auch Elefanten, sieht man selbst im Innern des Landes nicht viel, denn die Bevölkerung ist auffallend dicht. Man schätzt die Volkszahl auf 2 Mill.; den Niederungen schreibt« man sogar eine Volksverdichtung von 40 zu. Die Bewohner gehören » zu den nordafrikanischen oder Sudannegern. Sie sind kräftig, arbeits- tüchtig und friedfertig. Um den Hauptort jedes Stammes scharen sich die Dörfer so eng, daß man dort mehr wohlbestellte Fluren als Savane er- blickt. Gebaut wird Getreide, Manioks Jams^, Erdnuß^ und Baum- wolle, die auch wild wächst. Viehzucht wird besonders stark auf der Hoch- fläche betrieben (hier neben dem Rind auch Pferd und Esel), Fischerei auf der Lagune. Außerdem üben die Togoneger von jeher Baumwoll- weberei und Färberei, Töpferei und Eisenbereitung. Togo ist das friedlichste unserer afrikanischen Schutzgebiete, leider mündet nur die beste Handelsstraße seines Hinterlandes, der mit Dampfern befahrene Volta, im englischen Gebiet. Bequem holen die Engländer den Kautschuk von der Togo-Hochfläche den Volta hinunter, während bloß mühsame Negerpfade zu unserer Küste hinabführen, wo kein Strom mündet und die Schiffe wegen Seichtigkeit des Küstenmeers allein durch Bote mit dem Land verkehren können. Auf dem Kopf der Neger kommen die beiden wichtigsten Erzeugnisse, Palmöl und Palmkerne^, an die Küste; hier 1 Eine im tropischen Mittel- und Südafrika, desgleichen in Südamerika weit und breit angebaute strauchige Wolfsmilchpflanze (Euphorbiacee), deren mehl- reiche Knollen das Getreide zu ersetzen vermögen. * Die sogenannten süßen Kartoffeln der Tropen. * Diese Leguminose (@. 124, 1) heißt danach, daß ihre Blüten beim Aus- reifen der Frucht iu den Boden einwachsen; die zwei Samenkerne der nußartigen Hülsenfrucht enthalten ein vorzügliches Ol. 4 Diese beiden Erträgnisse der Olpalme bilden überhaupt zur Zeit den wert- vollsten Ausfuhrgegenstand der Westküste des tropischen Afrika. Die Kerne der Ol- Palmenfrucht bergen ein noch feineres Öl als das Fruchtfleisch derselben; das Ol des letzteren kommt ausgepreßt aus Afrika in Fässern (vgl. S. 122 Anm. 3), die Palmkerne dagegen werden erst in Europa mit Maschinen ausgepreßt, der Preß- rückstand liefert ein Kraftfutter für das Rindvieh (Palmkuchen, ebenso wie der Rück- stand der Kopra-Auspressung zum Gewinnen des Kokosöls die Kokoskuchen).

8. Schulgeographie - S. 83

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 17. Die afrikanischen «Länder. 83 Sudan aus ein allmählicher Übergang dnrch einen Steppengürtel statt. Die ziemlich zahlreichen Bewohner bauen Getreide, Baumwolle, Indigo, treiben Rinderzucht, Gewerbe und Handel, sind durch deu Islam an Ordnung und Frieden mit anderen Moslim^, freilich auch vielfach an fanatischen Haß gegen Christen gewöhnt und verstehen meist die all- gemeine nordafrikanische Verkehrssprache, das Arabische. 1. Hoch-Sud an ist der ans Atlantische Meer grenzende W.- Sudan. Hier haben sich von N. her mohammedanische Fulde (d.h. Hellbraune), auch Fellata [fellala] genannt, unter die Negerstämme gedrängt und sich teilweise mit ihnen ver- mischt; sie sind gewerbfleißig, tatkräftiger als die Neger und verstanden es deshalb, Begründer neuer Staaten zu werden, die noch überwiegend von Negern bewohnt werden. In Senegambien (zwischen Senegal und Gambia) und bis an die Küste Senegambien. von Sierra Leone haben die Franzosen Besitzungen mit der Hst. St. Louis j^ßaug- Int] an der Senegal -Mündung: hier wird hauptsächlich die Erdnuß gebaut, eine unserer Linse verwandte Krantart, deren feines Samenöl u. a. nach Marseille ver- schifft wird, um dem Provencer Öl zugesetzt zu werden. Am Senegalufer stehen Wälder der feinblättrigen Gummi-Akazie, deren Harz als Klebgummi („Gummi arabicum") in Handel kommt. Schon im Übergangsland zur Sahara, etwas abseits vom l. Ufer des Nigers, wo er seinen nördlichsten Bogen beschreibt, ist Timbuktu jetzt von den Franzosen besetzt, eine kleine Handelsstadt, aber wichtig, weil sie für Französisch- die Karawanen von der N.-Küste und der W.-Sahara unter allen Städten des inneren Westafrika. Hoch-Sudan am nächsten erreichbar ist und auf beiden Schenkeln des Nigers Frachten dahin (nö. wie nw.) zu befördern sind. Neben europäischen Fabrikaten bringt man ans diesen Markt das Salz der Wüste, das dem Sudan fehlt und daher jahrhundertelang hier mit Gold aufgewogen wurde; noch kurz vor Entdeckung der südamerikanischen Goldländer lieferte Hoch-Sudau das meiste Gold; wichtige Marktware bilden auch die Kolauüffe vou der Küste, ähnlich unfern Kastanien; sie werden weit und breit in Jnnerasrika gekaut, da sie durch den Kaffeestoff ihres rosaroten Innern den Kaffee er- setzen. Bis nach Timbuktu und darüber hinaus bis zum Tschad-See haben neuerdings die Franzosen von Senegambien aus ihr Gebiet ins Binnenland ausgedehnt. In den Haussa-Staaten, die nach den Haussa-Negeru benannt, aber von Fulbe be- herrscht sind, zwischen Niger und Benne fertigt man die besten ledernen Wasserschläuche, wie sie den Wüstenkarawanen unentbehrlich sind. 2. Flach-Sudan. W. vom Tschad-See der ehemals unabhängige Staat Bornn, dessen Sultan einst in 'Kuka residierte, der größten Handelsstadt Flach- Sudans, weil sie durch die bequemste aller Karawanenstraßen der Sahara, die von der Syrtenküste kommt, znnächst erreicht wird. Den Schari entlaug erstreckt sich Bagirmi, dessen Herrscher bis vor kurzem noch die scheußlichsten Sklavenjagden gegen die nicht moslimischen Stämme im ferneren S. unternahm. Weiter ö. vom Tschad-See folgen Wadai [trafelt], von wo Elfenbein und Straußenfedern, aber heimlich anch noch Sklaven bis an die N,-Küste und nach Ägypten verhandelt werden, endlich Dar' For [för] und Kordofan [fordofän]. Diese beiden Länder gehören nebst Engl.-Sudan. * d. h. im Arabischen Gläubige (an Mohammed und den Koran [koran], die Bibel des Islams, Glaubende). — * Dar heißt im Arabischen Land, Stätte. 6*

9. Schulgeographie - S. 286

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
286 Viii. Schutzgebiete des Deutschen Reichs. Wwjchasts- wohlbestellte Fluren als Savanne erblickt. Gebaut wird Getreide, Haupt- sächlich Mais und Maniok, eine im tropischen Mittel- und Südafrika, desgleichen in Südamerika weit und breit angebaute, strauchige Wolfs- milchpflanze (Enphorbiacee), deren mehlreiche Knollen das Getreide zu ersetzen vermögen, ebenso Jam, die man als süße „Kartoffel der Tropen" bezeichnet, die starkemehlhaltige Knolle einer Schlingpflanze, ferner die Erdnuß; diese Leguminose heißt danach, daß ihre Blüten beim Aus- reifen der Frucht in den Boden einwachsen; die zwei Samenkerne der nußartigen Hülsenfrucht enthalten ein vorzügliches Öl. Baumwolle wird gehegt und wächst auch wild. Viehzucht wird besonders stark auf der Hochfläche betrieben; hier gedeiht neben dem Rind auch Pferd und Esel. Fischerei ist lebhaft auf der Lagune. Außerdem üben die Togoneger von jeher Banmwollweberei und Färberei, Töpferei und Eisenbereitnng. Nutzung. Togo ist das friedlichste unserer afrikanischen Schutzgebiete. Leider mündet nur die beste Handelsstraße seines Hinterlandes, der mit Dampfern befahrbare Volta, im englischen Gebiet. Bequem holen die Engländer den Kautschuk vou unserer Togo- Hochfläche den Volta hinunter, während bis jüngst bloß mühsame Negerpfade zur deutschen Küste hinabführten, wo kein Strom mündet und die Schiffe wegen Seichtheit des Küstenmeers allein durch Boote mit dem Land Verkehren konnten. Kautschuk ist jetzt das wichtigste Erzeugnis des Landes. Auf dem Kopf der Neger kommen ferner an die Küste oder an die Haltestellen der Eisenbahn Palmöl und Palmkerue. Diese beiden Erträgnisse der Olpalme bildeten bis vor kurzem den wertvollsten Aus- suhrgegenstaud der Westküste des tropischen Afrika. Die Kerne der Ölpalmsrncht bergen ein noch feineres Öl als ihr Fruchtfleisch. Das Öl kommt ausgepreßt aus Afrika in Fässern (vergl. S. 81 Anm. 3), die Palmkerne dagegen werden erst in Europa mit Maschinen ausgepreßt, der Preßrückstaud liefert ein Kraftfutter fiir das Rindvieh, die Palmkuchen, ebenso wie der Rückstand der Kopra-Auspressung zum Gewinnen des Kokosöls die Kokoskuchen. In den europäischen Faktoreien an der Küste werden die Erzeugnisse der Negerwirtschast gegen Baumwollwaren, Spirituosen, Gewehre und Pulver verkauft. Über die Küste sind die Faktoreien noch wenig ins Binnenland vor- gedruugeu; dort aber habeu ihre Inhaber neuerdings eifrig Kokospalmen gepflanzt, daß man deren schon über 100 T. zählt. Jetzt tritt erfolgreicher Baumwollbau hinzu und das Landesinnere ist von Lome aus durch Eisenbahnban bis Palime erschlossen. — Ortschaften. Das frühere Strauddörfcheu Lome hat den Vorzug, nicht durch die Küstenlaguue vom Binnenland getrennt und beengt zu sein; es ist daher unter der deutschen Herrschaft zu einer hübschen Stadt mit breiten, von Kokosalleen beschatteten Straßen, stattlichen Regieruugs- und Faltoreigebäuden erwachset: und Sitz des Gouverneurs geworden, auch Anlegeplatz der Schiffe. Ein Pier, d. h. eine quer durch die Flachsee vor der Küste gebaute Landungsbrücke, ermöglicht das Anlegen der Schiffe. Einer der be- dentendsten Marktorte an der Küste ist ferner Anecho. Indessen gibt es im Innern unter den zahlreichen Negerdörfern noch manche volkreichere Orte mit vielbesuchten Wochenmärkten. Zur volkreichsten Stadt erblühte jüngst Kete-Kratji am Volta durch seineu regen Handelsverkehr mit dem gewerbreichen Nigerland im N.; denn von hier aus abwärts ist der Fluß schiffbar. Der Ort ist eilte Doppelstadt, n. von der

10. Staats- und Volkswirtschaftslehre - S. 302

1906 - Halle a.S. : Schroedel
Gattungen und Qualitäten der Waren feststehen und bekannt sind. Doch gibt es noch einzelne Messen von wirklicher Bedeutung für den Großhandel, so die Fell- und Pelzmesse in Leipzig, wo der ge- samte europäische Handel, selbst der Rußlands, austauscht. Ähnlich bestehen noch Vieh- und Wollmürkte, aber auch solche für Hopsen, Flachs usw., — in Lübbenau findet jährlich der Merrettigmarkt statt, der bald ganz Deutschland versorgt. Die Märkte des Kleinverkehrs sind hier in Form der Jahrmärkte zumeist im Absterben. Auf sie haben sich vielfach die sog. Ausverkäufe der siebziger und achtziger Jahre des 19. Jahrhunderts zurückgezogen, die häufig nur Ramsch- ware bieten; das einzige, was dabei noch „etwas bringt", sind die Lust- barkeiten. Die Rolle der Jahrmärkte haben für die größeren Städte die Warenhäuser, für die mittleren und kleineren die Versand- geschäfte übernommen, die allerdings nur noch selten eine besondere Geschästsform, sondern.vielmehr einen Zweig und eine Abteilung in einem größeren Unternehmen bilden. Von Bedeutung ist dagegen der städtische Lebensmittelmarkt, der trotz der Sondergeschäfte für Butter, Geflügel, Obst und Gemüse die Hauptversorgung der Städte bildet. Verschiedene Waren stehen nicht immer sofort zur Verfügung, sondern sind erst nach mehr oder minder kürzerer Zeit lieferbar. Dann ist von einem Lieserungsgeschäft die Rede, d. h. es wird ein bestimmter Termin festgesetzt, an dem eine Ware zu einem bestimmten Preise geliefert werden muß. Dies setzt voraus, daß der Käufer bezw. der Verkäufer den durch Zufuhr und Absatzmöglichkeit bezw. Absatznotwendigkeit bedingten voraussichtlichen Preis erkennen kann, um nicht zu Schaden zu kommen. Eine besondere Form des Liefe- rungsgeschäftes ist die Spekulation. Trotz ihrer oft schweren Schattenseiten, namentlich im Börsenwesen (vgl. § 50b), soll nicht verkannt werden, daß sie für den Handel ein unentbehrliches Ele- ment ist, daß ohne sie von dem für den Welthandel so dringend notwendigen Wagemut nicht die Rede sein kann, daß sie sich so wenig missen läßt, wie für den Dichter die Phantasie und den wissenschaftlichen Forscher die Hypothese (vgl. 8 51b). Die bisher geschilderten Betriebsarten gehören zumeist dem Großhandel an. Den Gegensatz dazu bildet der Einzelhandel, der im 19. Jahrhundert außerordentlich gewachsen ist, verhältnismäßig weit mehr als der Großhandel. Bedingt wird dies durch das Wachsen der Bevölkerung und der Bedürfnisse des einzelnen: eine Südsruchthandlung oder ein Konfitürengeschäst, die von der großen Menge besucht werden, wäre selbst vor einigen Jahrzehnten etwas Unerhörtes gewesen. Dann ging der Verkauf von Landesprodukten aus den Händen des Landwirtes, namentlich des Kleinbauern auf den Händler über. Ebenso hat der Handwerker, der früher nur auf Bestellung arbeitete, seinen Laden, ja er bezieht seine Artikel zumeist aus Fabriken. Während die Einzelgeschäste früher mehr oder minder getrennte Waren aufwiesen, die sich aus dem verwendeten Stoff
   bis 10 von 39 weiter»  »»
39 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 39 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 0
3 0
4 1
5 3
6 6
7 0
8 0
9 0
10 3
11 3
12 0
13 0
14 0
15 17
16 2
17 12
18 0
19 2
20 0
21 0
22 12
23 0
24 4
25 0
26 0
27 0
28 0
29 10
30 1
31 0
32 0
33 1
34 0
35 0
36 0
37 3
38 5
39 5
40 0
41 9
42 0
43 0
44 0
45 7
46 0
47 0
48 0
49 5

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 191
1 104
2 30
3 177
4 144
5 6
6 17
7 35
8 138
9 149
10 3
11 47
12 28
13 81
14 40
15 26
16 140
17 672
18 7
19 17
20 39
21 138
22 48
23 56
24 26
25 176
26 79
27 16
28 41
29 21
30 15
31 31
32 22
33 14
34 11
35 129
36 75
37 43
38 49
39 65
40 32
41 420
42 50
43 418
44 17
45 262
46 66
47 162
48 72
49 37
50 89
51 12
52 385
53 8
54 32
55 47
56 324
57 3
58 49
59 48
60 162
61 68
62 11
63 37
64 77
65 38
66 34
67 35
68 167
69 105
70 82
71 161
72 155
73 21
74 36
75 46
76 71
77 181
78 15
79 39
80 8
81 31
82 44
83 132
84 37
85 15
86 54
87 47
88 22
89 45
90 90
91 35
92 1353
93 15
94 67
95 150
96 35
97 73
98 332
99 5

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 11
1 30
2 1
3 4
4 0
5 1
6 9
7 1
8 0
9 0
10 3
11 10
12 11
13 10
14 1
15 0
16 0
17 0
18 0
19 2
20 9
21 0
22 1
23 0
24 4
25 3
26 0
27 0
28 25
29 0
30 1
31 3
32 15
33 7
34 8
35 0
36 2
37 0
38 2
39 23
40 0
41 0
42 7
43 19
44 1
45 3
46 7
47 4
48 3
49 0
50 10
51 7
52 32
53 0
54 3
55 0
56 0
57 0
58 1
59 8
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 2
68 0
69 0
70 2
71 0
72 0
73 1
74 0
75 5
76 13
77 0
78 49
79 0
80 0
81 30
82 0
83 22
84 9
85 0
86 7
87 11
88 0
89 2
90 2
91 2
92 0
93 0
94 1
95 2
96 1
97 0
98 1
99 3
100 5
101 75
102 7
103 3
104 29
105 1
106 2
107 13
108 0
109 19
110 8
111 3
112 4
113 110
114 73
115 1
116 3
117 0
118 0
119 2
120 2
121 0
122 19
123 10
124 29
125 13
126 14
127 14
128 0
129 18
130 1
131 8
132 0
133 23
134 13
135 0
136 11
137 41
138 1
139 2
140 0
141 0
142 6
143 1
144 0
145 10
146 2
147 2
148 0
149 0
150 0
151 0
152 15
153 2
154 10
155 0
156 0
157 1
158 0
159 34
160 2
161 0
162 1
163 0
164 3
165 3
166 5
167 3
168 15
169 0
170 0
171 0
172 1
173 9
174 0
175 52
176 2
177 11
178 40
179 7
180 2
181 0
182 3
183 20
184 32
185 3
186 9
187 3
188 48
189 4
190 0
191 1
192 3
193 11
194 0
195 17
196 21
197 1
198 0
199 2