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1. Erdkunde - S. 177

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 177 — fuhrartikel sind: Seide und Seidenwaren, Thee, Reis, Kampfer, Kupfer, Porzellan, Lack- und Papierware!?. Japan zählt auf einem Flächenraum von 417 000 qkm 45 Mil lionen E., ist also dichter bevölkert als das Deutsche Reich. — Die Japaner (Bild 58) sind -— im Gegensatze zu den stammverwandten Chinesen — dem europäischen Einflüsse leicht zugänglich, sehr gut begabt und ungemein strebsam, die Errungenschaften der christlichen Bild 58. Heiden in Japan bei einer religiösen Feier. Civilisation sich anzueignen. Darum haben sich in Japan so schnell wie in keinem andern asiatischen Staate europäische Sitten und Ein- richtungen eingebürgert. Eisenbahnen und Telegraphen durchziehen das Land; überall erstehen Fabriken; die Staatsverfassung und Verwaltung, das Heer- und Unterrichtswesen sind nach europäischem Muster eingerichtet. In ihrem Wesen freundlich und zuvorkommend, doch mit Würde und Selbstbewußtsein, können die Japaner durch ein ausgesprochenes Gefühl für Anstand und Schicklichkeit manchem Europäer zuin Vorbild dienen.

2. Erdkunde - S. 203

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 203 Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola, das große Gebiet südlich der Kongomündung. Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt) reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil seines Stromgebietes aus. (Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge- biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.) Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun, 3. Deutsch-Südwestafrika. Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa 100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang, ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch- ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er- zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.). Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.° östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen- gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt. Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun- gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr- artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an- gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.

3. Erdkunde - S. 207

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 207 Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch- Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland, und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind: Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika. Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen- bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein- artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.), Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.). Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich 6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.). Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill. E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein Wie Kamerun, so hat auch Deutsch-Ostafrika einen schmalen, stark bewässerten, fruchtbaren, aber ungesunden Küstenstrich, dem sich nach innen ein grasreiches, von Gebirgen durchzogenes Hoch- land anschließt. An der Nord- grenze erhebt sich die vulkauische p fruchtbar. Die Anpflanzung von Kaffee und Tabak verspricht guten Masse des Kilima-Ndscharo bis zu 6130 m. Das Gebiet ist vollständigen Mangel eines natür-

4. Erdkunde - S. 200

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 200 — zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr- man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils. Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter- lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis 20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm) ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen Bild 72. Pyramiden. erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro- dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen. Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un- gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen, zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.

5. Erdkunde - S. 202

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 202 — welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen- gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt- stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E. Marokko (812 009 qkm und 8 Millionen E.) ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver- waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt- stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee- bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz. West- und Südafrika. Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer- küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den Händen europäischer Mächte. Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu, 2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch- Kongo in Niederguinea. Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch- Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt. 1

6. Teil 2 - S. 124

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
124 Ii. Außereuropäische Erdteile,! ihnen vermischt; sie sind gewcrbfleißig und thatkräftiger als die Neger, wo- durch sie Begründer neuer Staaten wurden, die doch überwiegend von Negern bewohnt werden. In Senegambien (zwischen Senegal und Gambia) und bis an die Küste von Sierra-Leone haben die Franzosen Besitzungen mit der Hst. St. Louis ^ßang-lui^ an der Senegal-Münduug; hier Haupt- sächlich wird die Erdnuß gebaut, eine unserer Linse verwandte Krautart, deren feines Samenöl u.a. nach Marseille verschifft wird, um dein Pro- veneer Öl zugesetzt zu werden. Am Senegal-Ufer Wälder der feinblätt- rigen Gummi-Akazie, deren Harz als Klebgummi ssogenanntes Gummi arabicum) in Handel kommt. Schon im Übergangsland zur Sahara, etwas abseits vom l. Ufer des Niger, wo er seinen nördlichsten Bogen beschreibt, Timbuktu, eine kleine, aber wichtige Handelsstadt, weil sie für die Kara- wanen von der N.-Küste und der W.-Sahara von allen Städten des inneren Hoch-Sudan am nächsten erreichbar ist und aus beiden Schenkeln des Niger Frachten dahin (nö. wie nw.) zu befördern sind; neben euro- päischen Fabrikaten bringt man auf diesen Markt das Salz der Wüste, welches dem Sudan fehlt und daher jahrhundertelang hier mit Gold auf- gewogen wurde (noch kurz vor Entdeckung der südamerikanischen Goldlän- der lieferte Hoch-Sudan das meiste Gold); wichtige Marktware sind auch die Kola-Nüsse (ähnlich unsern Kastanien, weit und breit in Jnnerafrika gekaut, da sie durch den Kaffeestoff ihres rosaroten Inneren den Kaffee er- setzen). Bis nach Timbuktu haben jüngstdiefranzosenvonsenegambien aus ihr Gebiet ins Binnenland ausgedehnt. In den Haussa-Staaten (benannt nach den Haussa-Negern, aber beherrscht von Fulbe) zwischen Niger und Benue fertigt man die besten ledernen Wasserschläuche, den Wüsten - Karawanen unentbehrlich. 2. Flach-Sudan. W. vom Tsad-See der Staat Bornu, dessen Sultan in "Kuka residiert, der größten Handelsstadt Flach-Sudans, weil sie durch die bequemste aller Karawanenstraßen der Sahara, die von der Syrtenküste her, zunächst erreicht wird. Den Shari entlang Bagirmi, dessen Herrscher bisweilen noch die scheußlichsten Sklavenjagden gegen die nicht moslimischen Stämme im ferneren S. unternimmt. Weiter ö. vom Tsad-See folgen Wadai [roabat], von wo Elfenbein und Straußenfedern, aber heimlich auch noch Sklaven bis an die N.-Küste und nach Ägypten verhandelt werden, endlich Dar^ For [fßr] und Kordofan [kordofan], letzteres schon bis gegen den Nil hin reichend. 5. Die Sahara, die größte Wüste der Erde, in ihrem O. (der so- genannten libyschen Wüste) gewöhnlich nur bis gegen den Nu hin gerechnet, aber thatfächlich bis ans rote Meer reichend. Mit ebenen, stein- oder sandbedeckten Gegenden wechseln lange Parallelzüge von Dünen * und düstere, fast schwarz aussehende Felsengebirge. Der 1 Dar heißt im Arabischen Land. 3 Dünen nennt man sonst nur die am Meeresufer durch den Wind auf- geworfenen Sandhügelkeiten.

7. Teil 2 - S. 242

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
242 Iv. Schutzgebiete des Deutschen Reichs. 3. Gebirge aus Gneis, Granit und Sandstein, von der Sklaven- friste über den Volta hereinziehend, in mehrfachen Kämmen gen No. durch die Landesmitte streichend, mit Gipfeln bis über 2000 m. 4. Hochebene mit Abwässerung zum Volta; hier die deutsche Station Bismarckburg, 700 m. Das tropische Klima mit doppelten Regenzeiten nährt besonders am Gebirge palmenreichen Wald mit vielen Landolphia-Lianen. Sonst aber herrscht die sogenannte Parklandschaft (Baum- und Buschsavane) vor. Die Ölpalme wächst zahlreich auch in der Niederung, unfern der Küste gesellt sich zu ihr die Kokospalme. Auf der trockneren Hoch- ebene fehlt die Älpalme, Grasflur breitet sich dort aus mit vereinzelten Baobabs, die trocknen Standort lieben. Größeres Wild, namentlich auch Elefanten, sieht man selbst im Innern des Landes nicht viel, denn die Bevölkerung ist auffallend dicht. Man schätzt die Volkszahl auf 2 Mill.; den Niederungen schreibt« man sogar eine Volksverdichtung von 40 zu. Die Bewohner gehören » zu den nordafrikanischen oder Sudannegern. Sie sind kräftig, arbeits- tüchtig und friedfertig. Um den Hauptort jedes Stammes scharen sich die Dörfer so eng, daß man dort mehr wohlbestellte Fluren als Savane er- blickt. Gebaut wird Getreide, Manioks Jams^, Erdnuß^ und Baum- wolle, die auch wild wächst. Viehzucht wird besonders stark auf der Hoch- fläche betrieben (hier neben dem Rind auch Pferd und Esel), Fischerei auf der Lagune. Außerdem üben die Togoneger von jeher Baumwoll- weberei und Färberei, Töpferei und Eisenbereitung. Togo ist das friedlichste unserer afrikanischen Schutzgebiete, leider mündet nur die beste Handelsstraße seines Hinterlandes, der mit Dampfern befahrene Volta, im englischen Gebiet. Bequem holen die Engländer den Kautschuk von der Togo-Hochfläche den Volta hinunter, während bloß mühsame Negerpfade zu unserer Küste hinabführen, wo kein Strom mündet und die Schiffe wegen Seichtigkeit des Küstenmeers allein durch Bote mit dem Land verkehren können. Auf dem Kopf der Neger kommen die beiden wichtigsten Erzeugnisse, Palmöl und Palmkerne^, an die Küste; hier 1 Eine im tropischen Mittel- und Südafrika, desgleichen in Südamerika weit und breit angebaute strauchige Wolfsmilchpflanze (Euphorbiacee), deren mehl- reiche Knollen das Getreide zu ersetzen vermögen. * Die sogenannten süßen Kartoffeln der Tropen. * Diese Leguminose (@. 124, 1) heißt danach, daß ihre Blüten beim Aus- reifen der Frucht iu den Boden einwachsen; die zwei Samenkerne der nußartigen Hülsenfrucht enthalten ein vorzügliches Ol. 4 Diese beiden Erträgnisse der Olpalme bilden überhaupt zur Zeit den wert- vollsten Ausfuhrgegenstand der Westküste des tropischen Afrika. Die Kerne der Ol- Palmenfrucht bergen ein noch feineres Öl als das Fruchtfleisch derselben; das Ol des letzteren kommt ausgepreßt aus Afrika in Fässern (vgl. S. 122 Anm. 3), die Palmkerne dagegen werden erst in Europa mit Maschinen ausgepreßt, der Preß- rückstand liefert ein Kraftfutter für das Rindvieh (Palmkuchen, ebenso wie der Rück- stand der Kopra-Auspressung zum Gewinnen des Kokosöls die Kokoskuchen).

8. Aus der Himmelskunde, Europa ohne das Deutsche Reich, Die außereuropäischen Erdteile - S. 81

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Asien. 81 schlage, weshalb es an Strömen fehlt. Es gibt nur trocken liegende Täler, sog. Wadis. Die Luft ist den Tag über glühend heiß, während die Nächte ziemlich kühl sind und den Tau nicht selten in Reis verwandeln. Abgesehen von ausgedehnten Steppen und Oasen, in denen die besten Reitkamele und die berühmten arabischen Pferde gezüchtet werden, teilt das Innere Arabiens ganz die Natur der afrikanischen Sahara. Trotzdem befinden sich auf dem Plateau zwei Städte von Weltruhm, die religiösen Mittelpunkte der mohammedanischen Welt: Mekka mit dem Heiligtum der Kaaba in der Hauptmoschee, und Medina mit dem Grabe des Propheten. Arabien ist ein echtes Wüstenland mit afrikanischer Natur. 3. Das K ü st e n l a n d bildet einen erfreulichen Gegensatz zu der Einförmig- keit der Hochebene. Die Landschaften Hedschas und Jemen stehen unter türkischer Hoheit. Jemen liefert vortrefflichen Kaffee. Nach der setzt verfallenen Hafenstadt M o ch a hat eine kleine, rundliche Bohnensorte verschiedener Pflan- zungsländer noch heute den Namen Mokkakaffee. Ferner kommen von dort die arabischen Spezereien: Balsam (harzigölige Ausscheidung des Balsambaumes), Weihrauch (Erzeugnis mehrerer Akazien) und Myrrhen, auch Gummiarabikum (ein Gummiharz). Das Küstenland heißt mit Recht „Das Glückliche Arabien". 4. Die westlichen und östlichen Küstengebiete gehören den Türken. Das Innere wird von nomadisierenden Beduinen (= Wüstensöhnen) durchzogen. An der Südküste besitzen die Engländer Aden, eine wichtige Dampfer- und Kohlen- station, die den Eingang ins Rote Meer beherrscht. Auch der wichtige Hafen K o - weit und das Randgebiet Oman ist britisches Schutzgebiet. 0. Mesopotamien. 1. Es liegt zwischen der Syrisch-Arabischen Wüste und den westlichen Grenzgebirgen Persiens und bildet so eine Welt für sich. Seine Be- wässerung empfängt das Tiefland vom Armenischen Hochlande, wo Euphrat und Tigris entspringen. Vor der Mündung in den Persischen Meerbusen ver- einigen sich beide Flüsse zum S ch a t - e l - A r a b. Mesopotamien ist zum größten Teil ein Anschwemmungsland wie Ägypten. Sein Fruchtland, das halb so groß ist wie das Deutsche Reich, eignet sich vorzüglich zum Baumwoll- und Weizenbau. Da aber die alten Bewässerungsanlagen meist verfallen sind, so trägt Mesopotamien heute den Charakter einer Steppe und streckenweise einer Wüsile. 2. Durch Mesopotamien führt der nächste Verbindungsweg von Europa nach Vorderindien. Mit der Vollendung der hauptsächlich von deutschen Unter- nehmern in Angriff genommenen Bagdadbahn wird in dem bis jetzt ver- ödeten Gebiete wieder neues Leben erblühen und der Handelsweg nach Indien aufs neue eine Umlegung erfahren. In Mesopotamien gewinnt die Türkei durch die Bagdadbahn eine große und reiche Provinz im Frieden. 3. Am Tigris liegt M o s u l, in dessen Nähe die Ruinen von Ninive. Bag- dad , im Mittelalter eine Stadt voll Pracht und Glanz, hat sich in jüngster Zeit wieder gehoben. Am Euphrat H i l l e h , in dessen Nähe die Ruinen von B a b y l o n. Mesopotamien, das Land des Paradieses, in der Vergangenheit und in der Zukunft. Von zwei herrlichen Strömen geboren und umschlossen, glich das babylonische Schwemmland im Altertum einem Treibhause von beispielloser Fruchtbarkeit. Überreich au Sesam und Obst aller Art, bildete das Land auch eine unerschöpfliche Kornkammer und

9. Aus der Himmelskunde, Europa ohne das Deutsche Reich, Die außereuropäischen Erdteile - S. 113

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Afrika. 113 kleiden im Duft der Morgenfrühe, im Goldglanze des glühenden Mittags, in den Abend- stunden, wenn das Tagesgestirn den Himmel in einen purpurnen Baldachin verwandelt, und in den frischen Nächten, in denen der Abendstern wie ein kleiner Mond, der Mond wie eine Sonne mit kühlem Silberlicht und die Planeten und Fixsterne wundervoll hell am reinen, tiefblauen Himmel glänzen. Südwestlich von Kairo fesseln das Auge zunächst die Pyramiden von Gizeh am linken Flußufer mit der berühmten Cheopspyramide, der höchsten von allen, die mit der ergänzten Spitze 147 m mißt und einen weiten Umblick über das Niltal wie über das Sandmeer der Wüste gewährt. Dann folgt Memphis, die alte Hauptstadt Ägyptens, mit den Pyramiden von Sakkära und der endlosen Reihe der Felsengräber der alten Ägypter, „dem größten und ältesten aller Friedhöfe der Welt". Auf dem rechten Ufer erscheint bald darauf Theben, „das hunderttorige", mit groß- artigen Tempel- und Palastruinen, zu denen Doppelreihen von Sphynxen hinführen, diesen eigenartigen Symbolen von Weisheit und Stärke. Weiter im Süden führt vom linken Ufer eine Bahn ins F a j ü m, eine große Oase, die schon vor 4—5000 Jahren durch künst- liche Bewässerung der Wüste abgerungen wurde. Parallel dem Nil zieht der „Josephs- kanal" hin, dessen Anlage das Volk dem klugen Sohne Jakobs, dem Vorbilde eines guten Verwalters, zuschreibt. Bei Assuan am untersten Nilkatarakt endet die Schiffahrt, und die Stadt hat daher einen lebhaften Touristenverkehr. Hier hat die englische Landesver- waltung vor kurzem eine großartige Talsperre anlegen lassen, die bei hohen Überschwem- mungen den schädlichen Überfluß zurückhält, um ihn bei Niederwasser abzugeben. Man rechnet, daß der Wert der ägyptischen Bodenerzeugnisse dadurch um 160 Mill. Mark im Jahre erhöht wird. Nahe bei Assuan ragt aus den Fluten des Nil die Insel P h i l ä mit herrlichen Tempelruinen auf. Südwärts tritt die Wüste unmittelbar an den Nil heran. (Nach Ebers.) Aufgaben. Miß die Länge des Nils! — Vergleiche damit die Länge des Rheins! — R e i s e von Bremen nach Togo und gib die wichtigsten Häfen an, welche dabei berührt werden könnten! — Zeichne den Nil! — Modelliere das Nildelta! — V e r g l e i ch e die Längenlage Deutschlands und Togos! — E r k l ä r e: Savannen, Oasen, Galeriewälder, Stromschnellen! — Warum kann man Ägypten als „Geschenk des Nils" bezeichnen? — Warum ist Togos Verkehrslage wenig günstig? Wie kommt es, daß die Ko- lonie gleichwohl eine sehr günstige wirtschaftliche Entwicklung genommen hat? Iii. Das tropische Südafrika. A. Allgemeines. Die drei Hauptteile des tropischen Südafrikas sind: die Küste von Niederguinea, das Kongobecken und das Ostafrikanische Seenhochland. 2. Die Niederschläge fallen in der Nähe des Äquators reichlich und zu allen Jahres- zeiten. Sie sammeln sich in den beiden Hanptströmen Kongo und Sambesi und in den großen O st afrikanischen Seen. Beschreibe den Lauf der beiden Gegenströme! 3. Auf dem trockenen Tafelland herrscht Savannenbildung vor. Die Flußgehänge bedecken Galeriewälder. Längs der niederschlagreichen atlantischen Küste und in der Kongoniederung ziehen Urwälder hin. Die Ausfuhr aus dem Pflanzenreiche um- faßt besonders Palmöl, Kautschuk, Palmkerne, Erdnüsse, Kaffee, Kopal, Farbhölzer. Ein wichtiger Ausfuhrartikel ist ferner Elfenbein. Die wirtschaftliche Bedeutung des tropischen Südafrikas liegt in der Erzeugung wichtiger Handelspflanzen. 4. Die Küste von Niederguinea, ein schmaler Flachlandstreifen mit heißfeuchtem, meist ungesundem Klima, befindet sich ganz in den Händen der

10. Aus der Himmelskunde, Europa ohne das Deutsche Reich, Die außereuropäischen Erdteile - S. 119

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Flächen dieses Gebietes sind abflußlos und leiden unter langer Trockenheit. Auch besteht der Boden vorherrschend aus Latent, einem roten Tonboden, welcher die Landschaft vielfach zur Steppe und Wüste macht. Infolgedessen kennzeichnen Vor- nehmlich Savannen mit mannshohen Gräsern und Strauchsteppen die Boden- bedeckung des Ostafrikanischen Tafellandes. 4. Als tropische Massenprodukte sind zu nennen: die Getreidearten Mais und Reis, Ölpflanzen (Sesam, Erdnuß, Kokospalme), Gespinstpflanzen (Sisalagava, Bastbanane) und die hochwichtigen von der Industrie so stark begehrten Artikel Kautschuk und Baumwolle. Der Anbau von Baumwolle ist deshalb von besonderer Wichtigkeit, weil unsere einheimische Webeindustrie im Jahre an 500 Mill. Mark für Baumwolle ausgibt. Für ihre Erzeugung ist der Boden in Ostafrika (wie auch in Togo) bestens geeignet. Die Baumwollgewinnung allein schon sichert die Zu- kunft Deutsch-Ostafrikas. 5. Reich vertreten ist ferner die T i e r w e l t. Ganze Herden von Antilopen und Zebras durchstreifen die Ebene. Nashorn, Hyäne und Leopard finden sich häufig. Löwe und Elefant sind dagegen seltener geworden. Mineral schätze fehlen ebenfalls nicht. Festgestellt ist das Vorkommen von Steinkohle (am Nyassasee), von Glimmer im Ulugurugebirge und von Gold. Zurzeit werden ausgeführt Sisa- hans, Kautschuk, Bienenwachs, Häute und Felle, Kopra, Elfenbein, Sesam, Ko- pal usw. 6. Bis heute müssen Waren nach dem Innern noch vielfach auf dem Kopfe der Neger befördert werden. Diese Beförderungsart ist aber zu kostspielig und raubt dem Lande die nötigen Arbeitskräfte. Pferde und Rinder erliegen der mörderischen Tsetsefliege, das Kamel dem Klima. So bleibt zur Erschließung des Landes nur der Schienenstrang übrig. Ostafrika besitzt bereits die Usambarabahu, die von Tanga nach M o s ch i am Kilimandscharo führt und die Küste mit den Kaffee- plantagen im Usambaragebirge verbindet. Eine zweite Linie von Daressalam nach T a b o r a erschließt die mittleren Landschaften der Kolonie. Ihre Fortführung nach dem Tanganjikasee ist bereits in der Ausführung begriffen. 7. Die Bewohner, größtenteils Bantuneger, treiben Ackerbau. An der Küste sind seit alters Araber und Inder ansässig. In ihren Händen liegt der Handel. Aus dem Verkehr der Küstenneger mit den Arabern ist die Suaheli- sprache entstanden, die Handelssprache des tropischen Ostafrikas. Zur Auswanderung für Deutsche ist die Kolonie schon wegen des gefährlichen Tropenklimas größtenteils nicht geeignet. Immerhin fehlt es nicht an Landstrichen, die auch von Weißen be- wohnt werden können, so am Kilimandscharo und Meru, am Nordrande des Ost- afrikanischen Grabens, im Uheheland und am Nyassasee. Ergebnis: Deutsch-Ostafrika darf wohl als unser wertvollster Kolonial- besitz gelten; seine wirtschaftliche Entfaltung erfordert allerdings noch viele Opfer, Mühe und Arbeit. Daressalam, ein koloniales Stadtbild. Daressalam ist heute unbestritten die Hauptstadt der Kolonie. Die Lage des geräu- migen Hafens, der durch die enge Einfahrt vollkommen vor Winden geschützt ist und auch den größten Seeschiffen das Ankern gestattet, ist die Hauptsache, weshalb gerade dieser Ort in seiner Bedeutung Bagamoyo abgelöst hat. Daressalam hat sich im letzten Jahr-
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