Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 2

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die Astronomie lehrt, daß diese Bewegung der Erde in ca. 3651/4 Tagen erfolgt. Man nennt den Zeitraum eines einmaligen Umlaufs der Erde um die Sonne das Erdenjahr. Im grauen Altertum hielt man unfern Planeten noch für eine im Ocean schwimmende Scheibe. Ganz ungebildete Völker huldigen heute noch dieser falschen Anschauung. Es ist aber gewiß, daß die Erde gleich alleu übrigen Planeten eine kugelähnliche Gestalt hat. Von der Figur einer mathematisch genauen Kugel weicht der Erd- ball allerdings vielfach ab. Vor allem ist er an zwei sich diametral gegenüberliegenden Stellen eingedrückt oder abgeplattet. Sodann ist seine Oberfläche nicht etwa eben und flach, wie der ruhige Meeres- fpiegel, sondern reich an den mannigfaltigsten Erhebungen und Ein- senkungen, an hohen Bergen und tiefen Thälern u. s. w. Doch sind diese im Verhältnis zur Größe des ganzen Erdkörpers so gering- fügig, wie etwa die Unebenheiten, welche an einer Kegelkugel durch anklebende Stüubchen und Sandkörner hervorgebracht werden. Staunenerregend ist die Größe der Erde. Denken wir uns durch deu Mittelpunkt der letztern einen geradlinigen Tunnel angelegt, so würde derselbe ca. looomal länger sein als der Mont-Eenis-Tunnel. Ein Durchmesser der Erde hat im Mittlern eine Länge von 12733 1cm oder 1716 geogr. Meilen. Die Gesamtoberfläche des Erdballs aber mißt 509 950 000 qkrn oder ca. 9 250 000 [ ] M. Das ist eine Flüche — über 940mol größer als jene des ganzen Deutschen Reiches! Und doch, wie verschwindend klein ist die Erd- kugel im Vergleich zum riesigen Sonnenball, dessen Oberfläche das 11800fache von derjenigen der Erde beträgt! Achse und jjule des Himmels und der Erde. Z)ie Himmelsrichtungen. Wer das Firmament und die leuchtenden Sterne daran längere Zeit aufmerksam betrachtet, bemerkt gleichmäßige Kreisbewegungen der Gestirne und vor allem den regelmäßigen Auf- und Unter- gang der meisten Sterne. Er gewinnt den Eindruck, als drehe sich die ganze Hohlkugel des Himmels mit den daran hängenden

2. Erdkunde - S. 3

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
Sternen in etwa 24 Stunden einmal um eine Gerade, die man Himmelsachse nennt. Dieselbe scheint mitten durch den Erdball zu gehen. Das in der Erde liegende Stück der Himmelsachse heißt Achse der Erde. Ihre Endpunkte sind die Erdpole. Bei der vermeintlichen Achsendrehung der Himmelskugel bleiben zwei sich entgegengesetzte Pnnkte in Ruhe. Das sind die Pole des Himmels. Derjenige der ruhenden Punkte am Firmaments, den wir (über unserem Horizonte) sehen, heißt Nordpol des Himmels. Ihm ist der Nordpol der Erde zugewendet. Die Richtuug nach dem Nordpol hin heißt Nordrichtung. Ihr gerade gegenüber liegt die Südrichtung. Die Himmelsgegend, in welcher die Sonne (indem sie am scheinbaren täglichen Umlauf der Gestirne teilnimmt) des Morgens aufgeht, heißt Osten. Wo unser Tagesgestirn uutergeht, liegt der Westen. Am 21. März und am 23. September geht die Sonne genau im Ostpunkt auf, im Westpunkt unter. Zwischen den sogenannten Haupthimmelsrichtungen (Nord, Süd, Ost und West) liegen die Nebenhimmelsrichtungen: Nordost, Nordwest, Südost, Süd- west (Bild 1); Nordnordost, Ostnordost, Nord- nordwest, Westnordwest, Südsüdost, Ostsüdost, Südsüdwest, Westsüdwest. Auf geographischen Karten ist die ... ; / uach dem obern Rande die Nordrichtung, jene nach dem links- Bild 1. Himmelsrichtungen. seitigen Rande die Westrichtung n. s. w. Die Notation des Erdliallö. Der tvechsel von Tag und llacht. Die Dämmerung. Die Erscheinung, als drehe sich das ganze Himmelsgewölbe mitsamt den Gestirnen alltäglich in ostwestlicher Richtung um eine bestimmte Achse, beruht nur auf einer Sinnestäuschung, welche durch

3. Erdkunde - S. 4

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
die wirkliche, in entgegengesetzter Richtung erfolgende Achsendrehung der Erde hervorgerufen wird. Man nennt diese Bewegung unseres Planeten seine Rotation. Dieselbe erfolgt genau in der Zeit, in welcher das Himmelsgewölbe eine ostwestliche Umwälzung zu voll- ziehen scheint •— also innerhalb 24 Stuudeu. Der Achsendrehung der Erde verdanken wir den Wechsel von Tag und Nacht. Die der Sonne eben zugewendete Erdhälfte ist beleuchtet und hat daher (physischen) Tag, indes die andere von keinem Sonnenstrahl getroffen, vielmehr vom Schatten der Erde bedeckt wird. Der Übergang vom Tageslicht zum Dunkel der Nacht erfolgt nie plötzlich und unvermittelt. Dem Eintritt der vollen Tageshelle geht ein allmählich zunehmendes Halblicht, die sogenannte Dämme- rung, voran. Dieser Morgendämmerung aber entspricht natürlich eine Abenddämmerung. Diese Erscheinungen des Halblichtes verdanken wir dem Dasein der irdischen Lufthülle. (Wie so?) Äquator, parallelkreise und Meridiane der Erde. Geographische Länge und Lreite. Um die Erdoberfläche einteilen und sich auf ihr orientieren zu können, nimmt man für sie bestimmte festliegende Punkte und Kreis- systeme an, die gewissen am Himmel gedachten Kreisen und Punkten genau entsprechen. Als feststehende Punkte an der Erdoberfläche haben wir bereits die beiden Pole kennen gelernt. Jeder der angenommenen Kreise wird in 360° und jeder Grad wieder in 60' geteilt. Von besonderer Wichtigkeit ist der Äquator oder Gleicher der Erde. Es ist dies jener größte Kreis um die Erde, dessen sämtliche Punkte gleichweit (je 90°) vom Nord- und Südpol abstehen lind der den Erdball in eine nördliche und eine südliche Halbkugel teilt. An Größe übertrifft der Äquator alle andern der angenommenen Kreise, weil der Erdkörper gerade am „Gleicher" ausgeweitet ist! j

4. Erdkunde - S. 5

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
_ 5 — (gewissermaßen zum Ausgleich der Abplattung an den Polen). Der Umfang der Erde beträgt am Äquator 5400 geographische Meilen — ca. 40 000 km. Parallel zum Äquator deukt man sich in Ent- sernungen von je einem Grade 89 „Parallelkreise" auf der süd- lichen wie auf der nördlichen Halbkugel, die vom Äquator aus nord- wie südwärts mit 1, 2, 3 u. s. w. bis 89 bezeichnet werden. Natürlich werden die Parallelkreise um so kleiner, je näher sie dem bezüglichen Pole liegen. Außer den angegebenen Parallelkreisen denkt man sich noch zwei Paare besonders bemerkenswerter Kreise parallel zum Äquator gezogen, nämlich die zwei „Wende-" und die zwei „Polarkreise". Jene stehen 23^^ vom Gleicher, diese eben- soweit vom bezüglichen Pole ab. Mit dem System der Parallelkreise denkt man sich 360 Meri- diane oder Mittagshalbkreise verbunden. Dieselben gehen von Pol zu Pol, durchschneiden die Parallelkreise und somit auch den Äquator rechtwinklig, und zwar in Abständen von je einem Grade. Sie sind alle von gleicher Größe. Daher konnte man darüber streiten, welcher von ihnen mit 0 zu bezeichnen, d. h. von welchem aus zu rechnen sei. Neuestens scheinen die Geographen dahin übereinkommen zu wollen, daß der durch die Londoner Sternwarte „Greenwich" gehende Meridian als Anfangs- oder Nullmeridian anzunehmen sei. Von diesem aus bezeichnet man nun die aufeinanderfolgenden Meridiane gewöhnlich mit den Zahlen 1 bis 180 ostwärts und 1 bis 180 westwärts. Der Nullmeridian teilt die Erde in eine östliche und westliche Halbkugel. Um die Bilder von der Erdoberfläche (Globen und Erdkarte) nicht mit Linien zu überladen, pflegt man in dieselben gewöhnlich nur in Abständen von je 10° Meridiane und Parallelkreise ein- zuzeichnen. Will man nun unter Bezugnahme auf das geschilderte festliegende Kreisnetz:c. die geographische Lage eines Ortes ausdrücken, so muß man seine geographische Länge und Breite angeben (Bild 2). Unter geographischer Breite eines Ortes versteht man dessen Bogenabstand vom Äquator nach Norden oder nach Süden hin (daher „nördliche" oder „südliche Breite"). Gemessen wird dieser Ab-

5. Erdkunde - S. 6

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 6 — stand mit demjenigen Meridianbogen, der zwischen dem fraglichen Orte und dem Äquator liegt Bild 2. Bestimmung der geogra- phischen Lage eines Ortes. Unter geographischer Länge eines Ortes (z. B. x) versteht man dessen Bogenabstand vom Nullmeridian nach Osten oder Westen hin (daher „östliche" oder „westliche Länge"). Dieser Abstand wird mit demjenigen Parallelkreisbogen gemessen, der zwischen dem fraglichen Orte und dem Nullmeridian sich erstreckt'^. Man drückt nun die geographische Lage von x folgendermaßen aus: x liegt unter dem 40.° nördl. Br. und dem 40.° östl. L. Die scheinbare jährliche Bewegung der Sonne — im Znsammenhalte mit ihrem scheinbaren täglichen Umlauf um die Erde. Wer den Lauf der Sonne ein volles Jahr hindurch genau verfolgt, glaubt außer der bereits angedeuteten taglichen Be- wegung derselben auch noch eine jährliche wahrzunehmen. Es scheint ihm nämlich, als rücke die Sonne von Tag zu Tag um 1° ostwärts, denn er sieht sie von Tag zu Tag bei (um das an- gegebene Bogennmß) östlicher liegenden Fixsternen, bis sie endlich ■— nach Ablauf eines Jahres — einen ganzen Kreis am Himmel be- schrieben hat. Man hat diesem Himmelskreise den Namen Ekliptik beigelegt. Dieselbe durchschneidet aber den Himmelsäquator also, daß ihre eine Hälfte aus der nördlichen, ihre andere auf der südlichen Halbkugel des Himmels liegt, und daß die Ebenen der bezeichneten Kreise einen Winkel von ca. 231/2" zu einander bilden. Der aufmerksame Beobachter sieht also unser Tagesgestirn zwei- mal im Jahre — und zwar am 21. März und am 23. September - im Äquator stehen, einmal aber findet er es in der größten nörd- lichen und einmal in der größten südlichen Entfernung vom Äquator 1 Bogen ax bedeutet die geographische Breite von x. ^ Ix bezeichnet die geographische Länge von x.

6. Erdkunde - S. 8

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 8 — Schon Kopernikus hat überzeugend dargethan, daß die an- gedeuteten Veränderlichkeiten durch eine eigentümliche Stellung der Erdachse zur Ebene der Erdbahn hervorgerufen werden, Die Achse ist nämlich zur Erdbahnebene beständig unter einem Winkel von 661/2 0 geneigt. Dabei bleibt sie sich während der ganzen Re- Volution parallel. Diese Umstände erzeugen den Wechsel der Jahres- zeiten und die Verschiedenheit der Tagesläuge1. Da Erdgürtel von verschiedener geographischer Breite (wegen ungleichen Einfalls der Sonnenstrahlen u. s. w.) in ungleicher Weise von der Sonne erleuchtet und erwärmt werden, so war die Ein- Hier ist ein Wechsel der Jahreszeiten weniger merklich als in den übrigen Gebieten der Erde; deun zwischen den Wendekreisen oder „Tropen" siud die Tageslängen nur wenig verschieden und sieht man die Mittagssonne nur weuig vom senkrechten Stande am Himmel abweichen. Für die Gegenden des Äquators beträgt die größte Ab- weichung des Sonnenstrahls von der senkrechten Richtung nur „Unter den Tropen" herrscht ein ewiger Sommer, dessen Hitze jedoch durch gewaltige Regengüsse periodisch gemildert wird. Die von den beiden Polarkreisen eingeschlossenen Gebiete em- psangen die Sonnenstrahlen schiefer als andere Teile der Erdober- ' Näheres hierüber siehe „Weltkunde" von A. Jakob S. 42 f. teiluug der Oberfläche unseres Planeten in klimatische Zonen von selbst gegeben (Bild 3). Bild 3. Karte der klimatischen Zonen. Der Erdgürtel, welcher sich zwischen den beiden Wendekreisen erstreckt, empfängt die Sonnen- strahlen am wenigsten schief, bezw. senkrecht. Nach physikalischen Ge- setzen wird ihm daher die größte Wärmemenge zu teil, und man nennt ihn mit Recht Gürtel des heißen Klimas oder „heiße Zone".

7. Teil 2 - S. 304

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
304 Iii. Das Jtteet. N.-Hälfte, zu welcher der Zutritt arktischen Wassers durch die Meeres- bodenschwetle zwischen Europa und Nordamerika behindert wird. Allein abgeschlossene Meeresglieder (Mittelmeerl, rotes Meer) sind durch die hohe Masserscheide an ihrem Eingang vor dem Andrang des kalten Tiefenwassers gesichert; ihre Tiefe zeigt genau die der Winterkälte ihrer Oberfläche entsprechende Temperatur. Außer der nur lhermometrisch erkennbaren allgemeinen Zirkulation sämtlicher Wasserteilchen erführt das Meer Aufregungen plötzlicher Art vom Grund zum Spiegel durch unterseeische Erdbebenstöße (Seebeben, die mitunter ganze Küstenstädte vernichten durch den entsetzlichen Wogen- fchwall, den sie plötzlich ans Gestade werfen), vor allem jedoch eine täg- liehe, seine ganze Masse treffende Erregung durch die Gezeiten- und eine sanfte Vorwärtsbewegung seiner Oberflächenteile in den breiten Bändern der Meeres ströme.^ Das beständige Anschlagen des Meeres an die Küste in nur minutenlangen Pausen nennt man die Brandung, die Wellenerhebung, durch welche das geschieht, die Brandungswelle. Stellt U den Mond und die größere Kugel links die Erde dar (die Entfernung der Mittelpunkte beider voneinander auf 1/10 verringert gegen- über dem für die Radien angewandten Maßstab), so wird die Erdstelle A, weil sie dein Mond um einen Erdradius näher liegt als der Mittelpunkt C, auch stärker als dieser vom Mond angezogen, sobald der Mond in den Meridian von A tritt (über A kulminiert); andererseits wird aus dem nämlichen Grund C stärker vom Mond angezogen als die Gegend bei B. Dadurch erleidet zwar die feste Masse der Erde keine merkbare Beeinträch- tigung ihrer Gestalt, wohl aber das Meer mit seinen leicht verschiebbaren Teilchen: sowohl unter demjenigen Meridian, dessen Bewohnern der Mond im Zenith steht, als auch unter dem, dessen Bewohner er gegen die Fußsohlen („im Nadir") steht, schwillt das Meer zu einer flachen Welle empor, weil es beiderseits das Streben erhielt sich vom Anziehungs- punkt C zu entfernen, es ist Flut (Zenith- und Nadirflut), dagegen auf den von der beiderseitigen Welle um 90 Längengrade entfernten zwei Meridianen Ebbe, weil von dort die Wasserteilchen nach den Flutseiten abgelenkt werden. Am geringsten wird sich diese Hebung und Senkung des Meeresspiegels nach den Polen zu äußern; ein die ganze Erde um- kleidender Ozean müßte mithin, in der Richtung der Flut-Meridiane durchschnitten, eine elliptische Verziehung erfahren, und es müßte sich 1 S. 6 (dritter Abschnitt). 2 S. 92 (§ 4). 3 S. 93 (§ 4).

8. Teil 2 - S. 275

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 2. Der Mond. 275 erstes und letztes Viertel. Fielen Erd- und Mondbahn in die nämliche Ebene, so müßten wir bei jedem Neumond eine Sonnenfinsternis, bei jedem Vollmond eine Mondfinsternis erleben; da sich aber jene zwei Bahnebenen in einem Winkel von 5" schneiden, so jedoch, daß ihr Durchschnitt (die Knotenlinie) beständig seine Lage wechselt, indem er innerhalb der Erdbahn in rund 19 Jahren einen Kreis beschreibt, so haben wir die Verfinsterungen viel seltener, vollständige nur dann, wenn bei Konjunktion oder Opposition die Knotenlinie in die Ver- bindungslinie von Sonnen- und Erdmittelpunkt fällt. Auf dem uns so nahen Mond gewahren wir dunklere und hellere Flächen (das „Mondgesicht") schon mit unbewaffnetem Auge. Im Fern- rohr erscheinen uns jene als Ebenen, diese als Gebirgsländer voller Ringgebirge mit steilen Kegelbergen in der Mitte, die wie Vulkane auch Krater besitzen und den höchsten Bergen der Erde bisweilen an Höhe nicht nachstehen, wie man aus der Länge ihres Schattens schließen darf. Der Mond besitzt kein Wasser und keine Atmosphäre, folglich keinerlei Pflanzen- und Tierleben. Auf seiner ewig lautlosen, ganz öden Oberfläche wechselt ein vierzehntägiger Tag, der zugleich ein heißer Sommer ist, mit einer ebenso langen eisigen Winternacht, denn kein Luft- und Wolkenschirm niäßigt dort Zu- wie Ausstrahlung der Wärme. Wegen der geringen Entfernung des Mondes von der Erde kann man den Abstand der Mittelpunkte beider Himmelskörper voneinander besonders scharf durch Beobachtung feststellen. Dies geschah zuerst im Jahr 1752 durch gleichzeitige Beobachtung der Mondhöhe während des Eintritts des Mondes in den Ortsmeridian in Berlin und in der Kapstadt (die fast genau auf demselben Meridian liegen). In obiger ^igur bedeutet der Kreis einen Durchschnitt der Erde im Bertiner A Ai 18*

9. Teil 2 - S. 277

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ Z. Dopxelbewegung der c5rde. 277 Entfernung der Erde von den Fixsternen außerhalb unseres Sonnen- systems gegenüber der Ausdehnung der Erdbahn darf man die Stellung der Erde zu ihnen im ganzen Jahr als sich gleichbleibend betrachten. Diese Zeit einer einmaligen Rotation heißt ein Sterntag. Im Ver- lauf eines Jahres verändert nun die Sonne ihren Ort an: Himmel fast gleichmäßig so, daß sie in einer den Himmelsäquator unter 231/2° schneidenden Ebene (der Ekliptik^ ostwärts vorrückt und am Ende des Jahres wieder genau da gesehen wird, wo sie am Anfang des- selben stand; mithin beträgt dieses Vorrücken täglich 1/365 des Kreis- umfangs (der himmlischen Ekliptiklinie) oder fast 1°. Um diesen Be- trag muß die Erde folglich an jedem Tage weiter ostwärts rotieren, damit sie wieder genau die Stellung zur Sonne wie beim Beginn der Rotation erwerbe. Diese Zeitdauer einer Erdunidrehung von einer Sonnenkulmination zur andern heißt ein Sonnentag; er ist der der bürgerlichen Zeitrechnung zu Grunde liegende Tag, an welchem sich mithin die Erde um fast genau 3610 dreht. Der Sterntag ist also um y361 kürzer als der Sonnentag, und die eigentliche Erdrotation vollzieht sich in 24 Stunden weniger 4 Minuten. Durch die von der Erdrotation gen O. herrührende scheinbare Sonnenbewegung gen W. fällt der Schatten aller Gegenstände auf Erden vormittags auf die W.-Seite des betreffenden Ortsmeridians2, nachmittags auf die O.-Seite. Zu Mittag fällt der Schatten (auf der n. Erdhälfte, abgesehen von der Sommerzeit innerhalb der heißen 1 Die Ekliptik ist die Bahn des Erdumlaufs um die Soune (I, 36), also des scheinbaren jährlichen Umlaufs der Sonne am Himmel. — Weil nur in dieser Bahnebene Sonnen- und Mondfinsternisse eintreten, nennt man sie Ekliptik- d. h. Versinsterungsebene und die Linie, in der sie das scheinbare Himmelsgewölbe berührt, Ekliptiklinie. ' Jni weiteren Sinne nennt man jede Nordsüdlinie, die man durch irgend einen Puukt der Erdoberfläche gezogen denkt, den Meridian dieses Ortes, obwohl auf dem Globus und auf den Karten nicht unzählige, soudern nur 360 Meridiane gezogen zu werden pflegen.

10. Teil 2 - S. 279

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ Z. Doppelbewegung der Erde. 279 worden; denn selbst die östlichsten und westlichsten Gegenden des Deutschen Reichs stehen nicht viel mehr als 71/,, Längengrade vom 15. Meridian ab. Ihre Bahn um die Sonne1 legt die Sonne in 365 x/4 Tagen zurück. Sie ist kein ganz genauer Kreis, sondern wie bei den übrigen Planeten eine (der Kreisgestalt sehr nahe kommende) Ellipse, in deren einem Brennpunkt sich die Sonne befindet. In größter Sonnennähe (im Perihel [perche]) schwebt die Erde zu Anfang Januar, in größter Sonnenferne (im Aphel [afel]) zu Anfang Juli. Der wirkliche Wandel der Erde in dieser kreisähnlichen Bahn bewirkt den Schein, als ver- schöbe sich die Sonne in der Ekliptik zu immer östlicheren Sternbildern; man nennt den äquatorialen Himmelsgürtel, in welchem dies geschieht, den Tierkreis (da man sich die dortigen Sterngruppen auf den Karten zum leichteren Zurechtfinden meist mit Tierfiguren umzeichnete) und teilt ihn in 12 gleiche Teile (die Zeichen des Tierkreises, nach benachbarten Sternbildern genannt). Zur Frühlings- und Herbst- Tagundnachtgleiche (20. März, 22. oder 23. September) steht die Sonne gerade im Himmelsäquator, am 21. Juni tritt sie in das Zeichen des Krebses, am 21. oder 22. Dezember in das des Steinbocks (beschreibt an diesen Tagen den n. oder Krebs-, bezüglich den s. oder Stein- bocks - Wendekreis). ^ Der von Julius Cäsar eingeführte und nach ihm benannte julianische Kalender nahm die Zeitdauer eines Erdumlaufs um die Sonne genau zu 365^ Tagen an und ließ nach je 3 Jahren (zu 365 Tagen) ein Schaltjahr zu 366 Tagen folgen. Da aber jene Zeitdauer in Wirklichkeit um etwas über 11 Minuten kürzer ist als 3651/4 Tage, so zählte man seit Julius Cäsar immer in 400 Jahren 3 Schalttage zu viel (Julianischer Kalender). Deshalb verordnete Papst Gregor Xiii. 1582, daß innerhalb 400 Jahren stets 3 Schalt- tage weniger als bisher in den Kalender aufgenommen würden (Gregorianischer Kalender), und übersprang 10 Tage im Kalender (denn weil man im Lauf der Jahrhunderte irrtümlich 10 Tage als Schalttage statt als gewöhnliche Kalendertage aufgeführt hatte, schrieb man damals z. B. am wirklichen Neujahrstag erst den 22. Dezember). Sternwarte aus. Wo Einheitszeit eingeführt ist, kann also telegraphisch von der Sternwarte aus soder durch Einstellen eines Chronometers daselbst) die im betr. Stundenstreifen gültige Zeit allen Orten übermittelt werden. 1 I, 36. 2 Mit den genannten 4 Tagen beginnen die „astronomischen" Jahreszeiten; diejenigen der naturgemäßen Jahresteiluug, die sogenannten „meteorologischen" Jahreszeiten, dagegen 3 Wochen früher. Vergl. I, S. 5 (7). Jene Anfänge der astronomischen Jahreszeiten verschieben sich öfters von einem Tag auf den anderen (1896 fand z. B. der Sommeranfang schon am 20. Juni statt), da die Zeit eines Umlaufs der Erde um die Sonne nie mit derjenigen von 365 oder 366 Tagen ohne Rest teilbar ist. Die obigen Angaben darüber beziehen sich auf das durch- schnittliche Zeitverhältnis im laufenden Jahrzehnt.
   bis 10 von 220 weiter»  »»
220 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 220 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 4
1 0
2 1
3 1
4 3
5 6
6 6
7 64
8 7
9 1
10 2
11 1
12 0
13 3
14 0
15 1
16 0
17 9
18 7
19 8
20 1
21 220
22 1
23 2
24 11
25 2
26 0
27 0
28 2
29 1
30 2
31 0
32 10
33 1
34 0
35 0
36 9
37 7
38 10
39 4
40 1
41 7
42 0
43 0
44 6
45 15
46 1
47 0
48 2
49 72

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 7
1 0
2 0
3 31
4 0
5 3
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 29
13 2
14 2
15 0
16 26
17 3
18 1
19 1
20 1
21 17
22 0
23 0
24 2
25 3
26 1
27 201
28 7
29 0
30 3
31 0
32 7
33 4
34 1
35 0
36 0
37 1
38 0
39 0
40 2
41 1
42 2
43 1
44 1
45 19
46 0
47 0
48 2
49 5
50 41
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 1
58 0
59 0
60 0
61 0
62 2
63 1
64 3
65 3
66 0
67 0
68 0
69 0
70 3
71 0
72 0
73 4
74 0
75 0
76 1
77 9
78 0
79 0
80 2
81 142
82 0
83 0
84 1
85 0
86 0
87 1
88 0
89 1
90 0
91 1
92 49
93 2
94 4
95 2
96 0
97 0
98 1
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 5
1 5
2 1
3 16
4 0
5 3
6 27
7 1
8 19
9 1
10 2
11 2
12 19
13 5
14 9
15 1
16 0
17 2
18 2
19 6
20 0
21 1
22 0
23 0
24 47
25 12
26 0
27 0
28 1
29 12
30 1
31 5
32 3
33 2
34 16
35 1
36 0
37 0
38 3
39 2
40 1
41 0
42 1
43 7
44 2
45 2
46 1
47 211
48 0
49 0
50 4
51 7
52 6
53 3
54 6
55 2
56 0
57 2
58 0
59 6
60 1
61 0
62 3
63 1
64 1
65 4
66 1
67 1
68 3
69 8
70 4
71 0
72 2
73 1
74 21
75 17
76 2
77 4
78 14
79 1
80 4
81 34
82 1
83 30
84 0
85 1
86 0
87 6
88 0
89 5
90 2
91 5
92 6
93 4
94 1
95 9
96 2
97 2
98 1
99 1
100 6
101 0
102 2
103 0
104 1
105 2
106 0
107 0
108 0
109 15
110 64
111 0
112 1
113 0
114 4
115 3
116 0
117 0
118 0
119 10
120 0
121 2
122 3
123 0
124 2
125 4
126 6
127 14
128 1
129 3
130 3
131 86
132 0
133 6
134 1
135 0
136 24
137 0
138 3
139 11
140 1
141 1
142 8
143 0
144 16
145 1
146 0
147 2
148 1
149 28
150 0
151 1
152 1
153 5
154 0
155 0
156 2
157 0
158 0
159 6
160 4
161 0
162 0
163 0
164 190
165 0
166 1
167 1
168 0
169 1
170 0
171 0
172 0
173 13
174 0
175 33
176 2
177 9
178 0
179 10
180 220
181 0
182 4
183 83
184 6
185 5
186 1
187 4
188 2
189 4
190 0
191 0
192 5
193 16
194 0
195 3
196 2
197 0
198 0
199 3