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1. Teil 2 - S. 5

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Der Flankenangriff gegen Rußland. 5 Als sie dann herausgetrieben wurden, haben sie auf ihrer Flucht schon schlimmer gewirtschaftet. Wie sie aber nun noch einmal wenigstens einen kleinen Teil von Ostpreußen besetzen konnten, da haben sie es den Bewohnern gehörig angestrichen; hier um Lyck herum ist das arme Land ganz und gar verwüstet worden.; So stand es in Ostpreußen. Posen und Schlesien hatten [ja Lindenburg und Mackensen gegen den Einfall geschützt. Aber mitten in Polen machten die Russen halt, verschanzten sich und waren während des ganzen Winters kmcht wegzubringen. Da lagen sie also immerhin noch 150 km, ^vielleicht fünf bis zehn Tagemärsche vor den Toren Deutschlands. Am schlimmsten war die Lage noch immer in Galizien. In der Schlacht von Limanowa hatten .die Österreicher die Russen doch nur ein kleines Stück zurücktreiben können. Jetzt lagen sie am Dunajec (Kartei) fest und hatten damit noch 4/b des ganzen Landes in Äänden. Nach Süden waren sie zeitweilig gar durch die Karpathen durch bis nach Ungarn hinein gekommen. Nun waren sie ja zum Frühjahr 1915 hier freilich in furchtbar harten Kämpfen von Österreichern, Ungarn und Deutschen Schritt für Schritt wieder zurückgedrängt worden. Aber dann hatten sie doch Przemysl wieder [genommen. Da war ihnen der Kamm gewaltig geschwollen, und sie versuchten immer von neuem, wieder über die Karpathen zu kommen. Davon wollen wir nun später hören. Erst wollen wir nur einmal feststellen, wo also nun gegen Ende des Winters 1914/15 die Schlachtlinie gegen die Russen verlief. (Karte!) Wir sehen also, die Russen faßen uns arg nah noch immer auf dem Pelz. 3n Frankreich waren wir gleich zu Anfang ordentlich tief eingedrungen, da hatten wir uns so sicher in unseren Schützengräben verschanzt, daß da unfern Soldaten und unserm Vaterlande so leicht kein Unglück zustoßen konnte. Aber im Osten war noch Gefahr genug von den Russen, die so sehr, sehr viele Soldaten auf die Beine bringen konnten. Deshalb haben ^die Generalftäbe beschlossen: 1915 geht es gegen die Russen. Was sollte nun mit den Russen geschehen? Besiegen — natürlich wollten wir das. Aber wozu? Gleich das ganze Russenheer von vielleicht 10 oder 15 Millionen Mann vernichten oder gefangen nehmen, das wird wohl nicht gehen. Das haben wir

2. Teil 2 - S. 19

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Mackensens Durchbruch. 19 Soldaten an den Njemen geschickt, und dazu eine Menge frisch ausgebildete. Die standen nun dort, um die Lauptstadt gegen Linden-burgs Vormarsch zu schützen. Aber damit war es nicht getan. Latten die Franzosen schon im Jahre vorher sehr gebrummt, daß die Riesenmassen der russischen Leere gegen die ^wenigen Deutschen nichts ausrichteten, so wurde der Ärger jetzt nur noch größer, und da waren ja auch noch die neutralen Völker, wie Rumänien, von dem wir schon hörten, und vor allem Italien, das damals uns noch nicht verraten hatte. Denen mußte man doch etwas Schöneres zeigen, als die ewigen Niederlagen, wenn man sie zu dem dummen Streich verleiten wollte, dem Dreiverband aus seiner üblen Lage zu helfen. Also man beschloß bei den Russen, wieder einmal siegreich in Deutschland einzumarschieren. Aber das war sehr viel leichter gesagt als getan. Denn ebenso wie in den Karpathen österreichisch, ungarisch-deutsche Truppen alle Massenangriffe der Russen abschlugen, ebenso kam die große neue Njemen-Armee gegen Linden-bürg trotz immer neuer Stürme und Kämpfe nicht vom Fleck. Das war also eine verzweifelte Geschichte. Lind da kamen die russischen Generale auf einen ganz schlauen Einfall. Nämlich ganz im Norden (Karte!) liegt hier ein so langer schmaler Zipfel deutsches Gebiet mit der Stadt Memel. 3n dieser Gegend war nun freilich nicht viel zu suchen. Das kleine Stücke! Land, vielleicht so viel wie unser Kreis (Namen nennen I), lohnte es nicht groß zu erobern. Der Weg nach Süden, nach dem eigentlichen Ostpreußen hinein, war südlich von der Stadt Tilsit (Karte!) aber verbaut; da stand Lindenburg. Allerdings war es dafür auch leicht, nach Memel und Tilsit zu gelangen. Denn Lindenburg hatte sich gesagt: Für die Russen hat es keinen Zweck, hier in den Zipfel einzubrechen, also brauche ich nicht viel Truppen dort hin zu schicken; und so standen da nur ein paar Landsturmkompagnien. Weil nun aber die Russen doch jedenfalls einmal siegen wollten, und auf andere Weise nicht dazu kamen, brachen sie eines Tages doch plötzlich in Memel und Tilsit ein. Es waren auch bei ihnen nur Landsturmtruppen, aber immerhin ein paar mal so viele als von uns dort standen. Das war ja nun eine rechte Leldentat, diese unverteidigten Städte zu erobern. And wenn einer ordentlich auf die 2*

3. Teil 2 - S. 31

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Die Bezwingung Rußlands. 31 zwischen Lindenburg und Mackensen noch der Prinz Leopold von Bayern eingeschoben, und außerdem standen ganz im Süden noch 3 einzelne Armeen, die keinen besonderen Oberfeldherrn hatten, und gegen die letzten Reste der Russen in Galizien kämpften. Die ganze Ostfront hatte also jetzt 12 Armeen: Am Nordflügel 4 unter Lindenburg, in der Mitte 2 unter Leopold von Bayern, auf dem rechten Südflügel 3 unter Mackensen und außerdem — abgesondert in Galizien — die drei selbständigen Armeen. Die drei Leeresgruppen im Norden mit ihren zusammen 9 Armeen begannen nun gegen Ende Juli 1915 den großen Angriff gegen das russische Lauptheer und die vordere Festungslinie. Zu dem Zweck ging die mittlere Gruppe, Prinz Leopold von Bayern, nur langsam vor. Die mußten vor allem darauf achten, daß ihnen die Russen nicht zu leicht davonliefen. Den Lauptschaden sollten ihnen ja doch die beiden Leeresgruppen an ihren Flanken zufügen. Deshalb mußte Lindenburg mit seinen 4 Armeen möglichst schnell sehen, die Festungen am Njetnen und Narew zu erobern. Das ging auch gleich ganz flott los. Am meisten Schwierigkeiten machte die größte Festung im Norden, Kowno. Dazu haben die Deutschen doch ungefähr 3 Wochen gebraucht, weil sie sehr stark befestigt war, und weil die Russen genau wußten, daß da im Norden ihnen die Rückzugslinie abgeschnitten werden konnte. Gleichzeitig mit Lindenburgs schneidigem Vorgehen gegen die Nordfestungen brach nun Mackensen durch das Loch im Südwesten der russischen Festungslinie ein. Die Festungen hier im äußersten Südosten, die so dicht beisammen liegen, und die man wegen dieser Lage das „Festungsdreieck" nennt, die griff er nicht an, sondern richtete seinen Marsch grade in den Rücken der Russen, also in der Richtung auf Brest-Litowsk, den Mittelpunkt der zweiten Festungslinie. Nun waren die Russen in einer schlimmen Lage. Versuchten sie, ihre vordere Festungslinie zu halten, so konnte es ihnen leicht geschehen, daß Mackensen von Süden und Lindenburg von Norden sich hinter ihrem Rücken trafen, daß damit ihr ganzes Leer eingekreist, die ganze Millionenarmee zur Übergabe gezwungen wurde. Dann war für sie aber überhaupt der Krieg aus und verloren. Daß mit Lindenburg bei solchen Einkreisungen nicht zu spaßen sei, hatten sie ja schon zweimal schmerzlich erfahren.

4. Teil 2 - S. 26

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
26 Vierzehnter Abschnitt. zurückkamen. Die dort stehenden Österreicher hinter ihnen her. And je weiter Mackensen in seinem gewaltigen Vormarsch kam, umsomehr in den Beskiden und Karpathen stehende Bussen mußten notgedrungen hinter ihren sich zurückziehenden Brüdern her vor den Österreichern weichen. Als Ä^ackensen bis an den San vorgedrungen war, gab es einen kurzen Lalt. Lier hatten sich die Russen verschanzt, und hier hatten sie ja auch einen besonderen Stützpunkt. Sch.: Die Festung Przemysl. Aber sehr lange hat dieser Aufenthalt nicht gedauert. Zwar war Przemysl inzwischen wieder zu einer richtigen Festung ausgebaut worden, aber es wurde in wenigen Tagen umzingelt, mit den großen deutschen Geschützen kurze Zeit beschossen und dann im Sturm genommen. Lind nun ging es weiter auf die Äauptstadt Galiziens, Lemberg. Da bekam Mackensen Unterstützung von Süden her. General v. Linsingen brach aus den Karpathen heraus nach Norden gegen Lemberg vor. Da warfen die Russen schnell, was sie an Truppen hatten, dem neuen Feinde entgegen. Es gelang ihnen auch, Linsingen zu zwingen, daß er ein kleines Stück zurückging, und sie fingen, wie das ihre Gewohnheit ist, sofort über große errungene Siege zu jubeln an. Aber vergeblich. Linsingen drückte weiter von Süden, Mackensen von Nordwesten, und so wurde auch Lemberg zurückerobert. Noch eins geschah während des galizischen Siegeszuges, was die Unseren alles fürchten und die Feinde alles hoffen ließ. Italien, das vor dem Kriege mit Deutschland und Österreich-Ungarn den Dreibund gebildet hatte, brach die Treue, verbündete sich mit unseren Feinden und erklärte an Österreich den Krieg. Wir werden später noch ausführlich davon erzählen. Als dies geschah, hatten doch Viele bei uns einen gewaltigen Schreck, und wenn's weiter nichts war, mußte nicht zum mindesten der wundervolle Vormarsch Mackensens zum Stehen kommen? Wenn das aber geschah, war es schlimm, sehr schlimm. Dann setzten sich die Russen erst wieder fest, und wir waren auf demselben Standpunkt wie vor dem Durchbruch. Aber der Schreck und die Angst waren umsonst. Nicht einen Tag hat Mackensen wegen Italiens Verrat angehalten. Woher die Truppen kamen, die man gleich den Italienern entgegenwarf, wissen wir nicht. Jedenfalls hat der Welt zum Erstaunen und den

5. Teil 2 - S. 34

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
34 Fünfzehnter Abschnitt. Deutschen nun aber nicht. Mackensen marschierte gleich auf Brest-Litowsk weiter. Die drei selbständigen Armeen in Galizien trieben die Russen auch weiter zurück und nahmen erst eine und dann eine zweite Festung aus dem Festungsdreieck. jlmdenburgs Leere eroberten ganz Kurland und zogen bis vor Riga. Die Russen aber hatten nirgends mehr die Kraft, ernstlichen Widerstand zu leisten. Nicht einmal Brest-Litowsk haben sie noch kräftig verteidigt. Je weiter ,es ging, .umso eiliger wurde ihr jrückzug. {Sinter Brest-Litowsk fängt ein riesiges Sumpfgebiet an; ein Land, so groß beinahe, wie ganz Süddeutschland, besteht fast nur aus Sümpfen. Das sind die Rokitno-Sümpfe. Mittendurch gehen zwei lange grade Leerstraßen, auf denen wälzte sich hastig die flüchtende russische Leeresmasse zurück, verfolgt von den Truppen Leopolds von Bayern. Mackensen zog in Brest-Litowsk ein und ging schließlich, wie Ihr hier seht (Skizze!), noch ein ganz Stück hinter diese Stadt bis in das Sumpfgebiet hinein, vor. Auf dem Rückzüge vor Lindenburg weg wäre beinahe ein großer Teil des Russenheeres noch eingeklammert worden. Lindenburg hatte alles, was er an Reiterei zur Land hatte, im Norden um die Russen herumgeschickt, um ihnen eine Zeitlang den Rückweg zu verlegen. Aber es ist ihnen doch noch mit knapper Not gelungen, davon zu kommen. Freilich viele Verluste hat ihnen das auch wieder gekostet. So hat am Ende des Sommers 1915 unser Leer eine Stellung bezogen, die .fast in einer graben Linie, wie Ihr hier seht, (Skizze!), vom Rigaischen Meerbusen bis an die galizische Ostgrenze verläuft. Die russischen Festungen waren fast alle in unserer Land. Nur eine von den dreien aus dem Festungsdreieck, und die Festungen, die hier weiter zurückliegen, um den Weg nach Petersburg zu sichern, sinb den Russen geblieben. Das sind aber alles nicht so große und starke Plätze, wie die, die wir erobert haben. Nun sollen die Russen einmal versuchen, wieder gegen Deutschland zu marschieren. Da müssen sie erst 100 ober 200 km unsere Soldaten zurücktreiben und, dann müssen sie ihre eigenen großen Festungen wiebcrerobern, in denen jetzt unsere Truppen sitzen. Also: Rußlanb als Angreifer ist durch den Sommerfeldzug 1915 ein für alle Mal erlebigt. Das sonderbarste ist, daß während dieses großen Rückzuges die Franzosen sich kaum gerührt haben. Sie waren von ihren vielen

6. Teil 2 - S. 35

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Die Bezwingung Rußlands. 35 vergeblichen Angriffsversuchen noch so erschöpft, daß sie keine neuen mehr zuwege brachten. Erst im Äerbst hatten sie sich so weit erholt, daß sie einen neuen gewaltigen Vorstoß versuchten. Die Russen freilich waren inzwischen für uns erledigt. Dieser Angriff der Franzosen ist nun der schlimmste von allen jgewesen. Die Äauptstelle war gleich südlich der belgischen Grenze bei Arras. Das Trommel-feuer, mit dem sie ihn einleiteten, und das tagelang anhielt, war so fürchterlich, daß von den deutschen Schützengräben und Stellungen überhaupt nichts mehr zu sehen war. Die Soldaten, die dort standen, waren in ihren Unterständen ganz und gar durch die herabgefallenen Sandmassen eingeschlossen. Die mußten sich erst mühsam mit dem Spaten wieder herausarbeiten, als die Franzosen zum Sturm über-gingen. Und so gelang es denn den Feinden tatsächlich, an manchen Stellen die vorderste Reihe unserer Schützengräben einzunehmen. Vielleicht hätten die Franzosen damals tatsächlich an einer Stelle unsere ganze Front durchbrechen können, wenn sie nur 'nicht selber von diesem Gewaltangriff so erschöpft gewesen wären, daß sie die erreichten Vorteile gar nicht mehr genug ausnutzten. Inzwischen kamen von rückwärts unsere Verstärkungen heran, und da mußten die Feinde stehen bleiben, wo sie standen, ja an einigen Stellen wurden sie wieder zurückgetrieben. Auch dieser gewaltige Angriffsversuch scheiterte. Die Deutschen blieben, wo sie waren. Nachher behaupteten die Franzosen dann, sie hätten von vorneherein garnicht durchbrechen wollen, sondern hätten nur an einigen Stellen ein paar deutsche Gräben erobern wollen. Aber wir hatten die Angriffsbefehle des Generals Zoffre gefunden, in denen deutlich stand, die deutsche Linie sollte durchbrochen und das deutsche Äeer aus Frankreich herausgeworfen werden. Da konnten wir also allen Leuten beweisen, daß die Franzosen wieder einmal gelogen hatten. Llnser deutscher Angriff gegen Rußland war glänzend gelungen, der französische gegen Deutschland glänzend gescheitert. !lnd nun waren unsere Truppen frei, um irgendwo anders etwas Neues anzufangen. Merkworte: Einschließung der Russen von 2 Seiten Lindenburg 4, Leopold v. Baiern 2, Mackensen 3 Armeen, außerdem 3 selbständige Armeen in Ostgalizien Mackensen stößt durch das Loch im Süden Leopold v. B. hält die Russen möglichst fest 3*

7. Teil 2 - S. 29

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Die Bezwingung Rußlands. 29 Die Franzosen aber waren bis zum ^Weltkrieg wohl das reichste Volk der Welt. An! barem Gelde wohl noch reicher als'die Engländer, und da haben denn die Russen bei ihren lieben Freunden in Frankreich einen großen Pump nach dem andern aufgenommen. In den letzten 25 Jahren vor dem Krieg, sagt man, hätten die Franzosen den Russell nicht weniger als 8 Milliarden Mark geborgt, ja manche behaupten sogar, es wären 16 Milliarden gewesen. Wißt 3hr noch, wieviel Kriegsentschädigung Frankreich 1871 an uns hat zahlen müssen?! Sch.: Vier Milliarden Mark. And nun denkt einmal, was damals für ein großes Gerede gemacht wurde über diese ungeheure Summe, die dem armen Frankreich von uns hartherzigen Deutschen ausgepreßt wurde. And nachher, seht Ihr, hat das arme Frankreich ganz freiwillig doppelt oder vielleicht sogar viermal so viel an seinen lieben Verbündeten im Osten gezahlt. Alles bloß, um seinen Rachekrieg gegen uns führen zu können. Aber dafür ^wollte es nun auch sicher sein, sein Ziel zu erreichen. Da haben sie denn die Russen gezwungen, immer einen Teil des geborgten Geldes für den Ausbau der vorderen Festungslinie gegen Deutschland zu verwenden. Lat ihnen das nun eigentlich was geholfen? Sch.: Nein, die Deutschen sind doch in Frankreich eingedrungen. And trotzdem glaube ich, daß die Franzosen einen Vorteil davon gehabt haben. Einmal haben doch die Russenangriffe ihnen in ihrer Bedrängnis Luft verschafft. Sch.: Wie die Russen in Ostpreußen das erste Mal einfielen, da mußten unsere Soldaten in Frankreich ein Stück zurückgenommen werden, und es kam zum Stellungskrieg. Vielleicht hätten wir ohne den Russeneinfall in Frankreich damals noch gleich einen großen Erfolg errungen? Sch.: Wir hätten beinahe Paris erobert. Na also. Daß die Russen so gut gegen uns vorgehen konnten, verdankten sie den Festungen, die hier im Kranz rings um Ostpreußen herum angelegt sind. (Skizze). 3n diesen Festungen konnten sie gut alle Vorräte für ihre Leere aufstapeln, und auf diese Festungen konnten sie schlimmstenfalls hoffen, sich zurückzuziehen, wenn der Angriff mißlang. Dem einen Leer ist das ja freilich mißlungen.

8. Teil 2 - S. 61

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Türkei und Balkanfiaaten. 61 hier an den Dardanellen eine lange, schmale Äalbinsel: Gallipoli. Sie beschlossen also, auf der Außenseite von Gallipoli eine Menge Truppen zu landen und dann vom Lande aus die türkischen Dardanellenfestungen zu erobern. Lierzu schickten die Engländer Australier und Lindu hin, dazu kamen die Franzosen. Die Engländer selbst hielten sich vorsichtig im Hintergründe. Tatsächlich gelang es den Feinden, nacheinander an drei Stellen auf der Äalbinsel Gallipoli eine ganze Menge Soldaten an Land zu bringen. Aber da standen die türkischen Soldaten und ließen sie nicht weiter. Die türkische Armee war nach dem Kriege gegen die Balkanvölker ganz neu in Ordnung gebracht worden, und das hatten für die Türken deutsche Offiziere und Unteroffiziere besorgt. So standen auch hier auf Gallipoli türkische Soldaten mit vielen deutschen Offizieren. Vom April 1915 an haben die Feinde vergeblich versucht, weiter nach Gallipoli hineinzukommen. Das Land ist ganz gebirgig, und all die Berge waren gut verschanzt. Bei jedem Sturm verloren sie viele, viele Soldaten und kamen doch an keiner Stelle auch nur so weit an die Dardanellenfestungen heran, daß sie wenigstens ihre Kanonen gegen sie hätten aufstellen können. Es hat gar nicht sehr lange gedauert, da merkten die Engländer und Franzosen, daß sie dort nichts erreichen würden. Aber sie trauten sich trotzdem nicht, ihre Truppen wegzunehmen. Sie fürchteten, die anderen Balkanvölker würden dann womöglich auf unsere Seite treten. Und außerdem hatten sie Angst, die Türken könnten, wenn sie ihre Truppen nicht mehr auf Gallipoli brauchten, gegen Ägypten marschieren. Ägypten ist nämlich für die Engländer sehr wichtig. Da geht an der Sinaihalbinsel der Suezkanal entlang, und durch diesen Kanal müssen die Schiffe fahren, die von England nach der wichtigsten englischen Kolonie, Indien, wollen. Nun haben ja die Engländer Ägypten den Türken unrechtmäßig weggenommen. Die Ägypter aber sind Mohammedaner, also dem Kalifen, d. H. dem türkischen Sultan, gehorsam und sind schlecht auf die Engländer zu sprechen. Die Türken haben auch gleich angefangen, Wege durch die Wüste Sinai vorzubereiten, um den Suezkanal und Ägypten anzugreifen. Darum war es den Engländern schon lieber, die Franzosen hielten auf Gallipoli die türkischen Soldaten fest. Inzwischen waren nun während des Sommers 1915 die Russen

9. Teil 2 - S. uncounted

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
An der Tafel ist die Zeichnung ganz in weißer Kreide zu halten, die Grenze als weiße Strichel-Linie, die russischen Festungen (nicht Prczemysl) sind rot, die Festungslinie ist ebenfalls rot zu zeichnen. Die Stellungen in verschiedenen bunten Kreiden. Bei solcher Buntfärbung können die Linien einfach gezeichnet werden. Zuerst ist nur die Anfangs-ftellung einzutragen, die anderen Stellungen jedesmal nach Besprechung. Wenn es der Maßstab der Tafelfkizze erlaubt, empfiehlt es sich, bei der 2. und 3. Stellung denjenigen Frontteil, der unverändert bleibt, auch mit der neuen Farbe zu zeichnen, so daß er 2 bezw. 3 verschiedene farbige Striche nebeneinander aufweist.

10. Teil 2 - S. 6

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
6 Dreizehnter Abschnitt. schon bei dem kleineren Teile des Leeres gesehen, das in Polen beinah eingekreist war, aber dann doch bei seiner breiten Rücken-front Platz und Zeit behielt, sich wieder aus der Falle zu ziehen. Aber vor allem wenigstens mußten wir uns dagegen sichern, daß die Russen wieder ernstlich versuchen konnten, nach Deutschland und Östreich-Angarn richtig einzubrechen. Dazu mußten wir ihnen erstens die Landesteile wieder abnehmen, die sie noch in ihren Klauen hatten —. Welche doch? Sch.: Galizien; das südöstliche Ostpreußen. And zweitens mußten wir sie soweit in das Innere ihres riesigen Landes zurückjagen, daß wir in großer Entfernung von unseren Landesgrenzen eine feste Verteidigungslinie beziehen konnten. Dann aber mußten wir weiter sehen, daß wir die Lände wieder frei bekamen, um irgendwo doch eine Entscheidung zu erkämpfen. Zn Rußland war die schlecht herbeizuführen. Das Land ist zu ungeheuer groß; wenn man auch ein gewaltiges Stück davon erobert; es bleibt den Russen immer noch genug, um ihre Leere zu halten. Das Volk lebt auch nicht vorwiegend von einer Industrie, also reichen Städten, Fabriken, Landelshäusern, die man zerstören könnte, um es zum Nachgeben zu zwingen. Sein Reichtum sind die Acker, die von Polen bis an den Aral, ja bis nach Wladiwostock am Großen Ozean reichen — wie sollte man die wohl ihm zerstören? Weil man also den Russen gar nicht gut zu Leibe kann, muß man sehen, einen von den anderen Feinden so zu packen, daß ihm die Lust am Kriege vergeht. Aber dazu eben mußte man Rußland wenigstens erst so klein kriegen, daß man da einen Teil der Soldaten ruhig weg nehmen konnte. Also die Landesgrenzen befreien, eine Verteidigungslinie im Innern Rußlands anlegen, und dazu drittens das russische Riesenheer so zurichten, daß es nicht mehr zuviel schaden kann, das war das erste Ziel unseres Generalstabs im Frühjahr 1915. Nun müssen wir uns einmal auf der Karte ansehen, welche Vorsorge Rußland seit langen Jahren für einen Krieg mit uns getroffen hatte. Lier habe ich euch an der Tafel die russisch-deutschen Grenzlande gezeichnet. Da seht ihr nun, wie die russische Grenze gegen Deutschland und Osterreich-Angarn eine lange nordsüdliche Linie bildet mit einer riesigen, ein Drittel der ganzen Grenze einnehmenden Ausbuchtung in der Mitte. Diese Ausbuchtung kennen wir schon.
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