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1. Teil 2 - S. 14

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
14 Vierzehnter Abschnitt. Vierzehnter Abschnitt: Mackensens Durchbruch. Wenn unsere Feinde recht sehr auf uns schimpfen wollen, dann sagen sie, Deutschland — oder meist sagen sie dann „Preußen" — ist das Land des Militarismus. Was mag denn das wohl bedeuten ? Sch.: Militär sind die Soldaten. Preußen ist das Soldatenland. Na ja, so etwa können wir das übersetzen. Militarismus das ist Soldatem. Da haben sie ja wohl nun gar nicht so Anrecht. Wir Preußen mögen alle unsere Soldaten besonders gern und wissen, was wir an ihnen haben, und was wir ihnen verdanken. Was denn zum Beispiel? Sch.: Das einige Deutsche Reich. Elsaß-Lothringen. Die vielen Siege im Weltkrieg. Denkt mal weiter zurück! Sch.: Den Sieg im siebenjährigen Krieg. Die Befreiung von Napoleon. Da seht ihr schon, wir Deutsche und wir Preußen haben allezeit viel um unser Vaterland und unsere Freiheit kämpfen müssen. Über uns sind sie immer von allen Seiten hergefallen. 3hr habt auch schon mal gehört, warum. Das wissen wir aus der Erdkunde! Sch.: Deutschland hat so lange Landgrenzen. Also deshalb brauchen wir besonders viel und besonders gute Soldaten, und deshalb haben wir auch besonders viel und besonders gute Soldaten, und deshalb haben wir unsere Soldaten auch besonders lieb und achten sie besonders und sind ihnen besonders dankbar. — Aber — ist denn das was Schlechtes, was zum Schimpfen? Sch.: Nein. Doch! Für wen ist das schlecht und für wen zum Schimpfen? Sch.: Für unsere Feinde. Na also! — Seht ihr, darum schimpfen sie auch und sagen: Ach pfui! Diese Deutschen mit ihrer Soldaterei, mit ihrem Militarismus I Da darf ja der Soldat alles, und der Bürger muß sich ducken. Alle haben sie eine Äundeangst vor den Soldaten. Die sind so frech und nehmenjjsich alles raus, und keiner darf sich wehren. — Na — wie ist's — stimmt das?

2. Teil 2 - S. 38

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
38 Sechzehnter Abschnitt. vergrößerten Leer hat er die Österreicher und die Franzosen besiegt und das Deutsche Reich begründet. Also ihr sehr, wir Deutsche haben unsern guten Grund, unseren Kaiser auch mitreden zu lassen. Denn unsere Lohenzollern verstehen von solchen Dingen schon am meisten, und 'unser Volk fährt dabei gut. Aber die Leute im Ausland schimpfen deswegen auf uns und sagen, wir seien Sklaven, und von England und Frankreich müßte für alle Welt die richtige Freiheit ^kommen. Nun ist ja freilich unter unseren Feinoen noch ein Land, das in das Lohe Lied von der Freiheit nicht gut reinpaßt. Sch.: Rußland. Da hat der Zar allein zu befehlen. Nun, es gibt ja jetzt in Rußland auch so eine Art Parla- ment: die Duma. Aber das hat der Zar schon so eingerichtet, daß die in Wirklichkeit doch nichts zu sagen haben. Und da hätten ja wohl nun die Leute im Ausland sehen können, daß bei unsern Feinden es mit der Freiheit auch nicht allzuweit her ist. Aber die Engländer haben es fein verstanden, immer bloß von ihrer und der französischen Freiheit zu reden und von Rußland ganz zu schweigen. Und weil sie den Zeitungen im Ausland ordentlich Geld bezahlten, hat es eine ganze Menge Länder gegeben, |in denen man immer bloß hörte, England und Frankreich ■wollten für die Freiheit der Welt kämpfen. Und die Deutschen wollten [alle Welt zu Sklaven machen, wie sie selber welche wären. Ant tollsten haben diesen Ansinn die Italiener nachgeschwatzt. Die Italiener haben nämlich früher gerade >ie Deutschland eine große Menge Fürsten gehabt, die Über einzelne Teile des ganzen Landes regierten. Aber diese Fürsten waren nicht wie dir deutschen-meist gewesen sind, rechte Landesväter, sondern waren schlechte Regenten, die ihr Land knechteten und die Leute ausbeuteten. Gerade wie —? Sch.: in Frankreich. Da haben sie die -^schlechten Könige abgesetzt, Revolution gemacht und eine Republik gegründet. So ähnlich war es auch in Italien. Aber da war unter den vielen kleinen Fürsten doch einer, der etwas taugte, und der hat allmählich das ganze Land unter seine Lerrschaft gebracht, so daß es ein einziges Königreich 'wurde. Aber die Italiener sind dock noch immer gegen [alle Fürsten und Könige sehr mißtrauisch. Es gibt

3. Teil 2 - S. 61

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Türkei und Balkanfiaaten. 61 hier an den Dardanellen eine lange, schmale Äalbinsel: Gallipoli. Sie beschlossen also, auf der Außenseite von Gallipoli eine Menge Truppen zu landen und dann vom Lande aus die türkischen Dardanellenfestungen zu erobern. Lierzu schickten die Engländer Australier und Lindu hin, dazu kamen die Franzosen. Die Engländer selbst hielten sich vorsichtig im Hintergründe. Tatsächlich gelang es den Feinden, nacheinander an drei Stellen auf der Äalbinsel Gallipoli eine ganze Menge Soldaten an Land zu bringen. Aber da standen die türkischen Soldaten und ließen sie nicht weiter. Die türkische Armee war nach dem Kriege gegen die Balkanvölker ganz neu in Ordnung gebracht worden, und das hatten für die Türken deutsche Offiziere und Unteroffiziere besorgt. So standen auch hier auf Gallipoli türkische Soldaten mit vielen deutschen Offizieren. Vom April 1915 an haben die Feinde vergeblich versucht, weiter nach Gallipoli hineinzukommen. Das Land ist ganz gebirgig, und all die Berge waren gut verschanzt. Bei jedem Sturm verloren sie viele, viele Soldaten und kamen doch an keiner Stelle auch nur so weit an die Dardanellenfestungen heran, daß sie wenigstens ihre Kanonen gegen sie hätten aufstellen können. Es hat gar nicht sehr lange gedauert, da merkten die Engländer und Franzosen, daß sie dort nichts erreichen würden. Aber sie trauten sich trotzdem nicht, ihre Truppen wegzunehmen. Sie fürchteten, die anderen Balkanvölker würden dann womöglich auf unsere Seite treten. Und außerdem hatten sie Angst, die Türken könnten, wenn sie ihre Truppen nicht mehr auf Gallipoli brauchten, gegen Ägypten marschieren. Ägypten ist nämlich für die Engländer sehr wichtig. Da geht an der Sinaihalbinsel der Suezkanal entlang, und durch diesen Kanal müssen die Schiffe fahren, die von England nach der wichtigsten englischen Kolonie, Indien, wollen. Nun haben ja die Engländer Ägypten den Türken unrechtmäßig weggenommen. Die Ägypter aber sind Mohammedaner, also dem Kalifen, d. H. dem türkischen Sultan, gehorsam und sind schlecht auf die Engländer zu sprechen. Die Türken haben auch gleich angefangen, Wege durch die Wüste Sinai vorzubereiten, um den Suezkanal und Ägypten anzugreifen. Darum war es den Engländern schon lieber, die Franzosen hielten auf Gallipoli die türkischen Soldaten fest. Inzwischen waren nun während des Sommers 1915 die Russen

4. Teil 2 - S. 1

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Dreizehnter Abschnitt: Der Flankenangriff gegen Nutzland. Man muß sich eigentlich wundern, daß der Krieg im Jahre 1914 nicht zu Ende gebracht worden ist. Denkt doch einmal, was für eine Menge große, ganz große Schlachten im ersten Kriegsjahr schon geschlagen waren! Sch.: Metz, St. Quentin, Tannenberg, die masurische Lerbst-schlacht, Lemberg, Lodz. And wieviel riesige Festungen schon erobert waren! Sch.: Lüttich, Namur, Antwerpen, Maubeuge. Wenn wir das mal mit den gewaltigsten früheren Kriegen vergleichen, wie steht es damit? Denkt an 1870! Sch.: Metz, Sedan, Straßburg, Paris. Mehr werden wir auch nicht finden; Schlachten wie Wörth und Spichern sind ja viel kleiner gewesen als die, die wir 1914 aufgezählt haben. Und von 1813 können wir [überhaupt nur die Völkerschlacht von Leipzig mit unseren Schlachten vergleichen. Also was im Jahre 1914 geschehen ist, ist allein schon gewaltiger 'als die gewaltigsten früheren Kriege überhaupt gewesen sind. And trotzdem ist das Kriegsjahr 1914 — es war ja eigentlich nur ein Kriegsvierteljahr — nur wie eine Einleitung zu dem ganzen großen, langen, schweren, blutigen Weltkrieg. Wie kommt das? Sch.: Es waren viel mehr Völker im Krieg. And viel mehr Soldaten. Natürlich. Das ist es. Napoleon ist mit 600000 Mann gegen Rußland gezogen, 1813 hatte er 450000 und die gegen ihn verbündeten Deutschen, Russen, Schweden zusammen nicht viel mehr. 1870 gingen die Franzosen erst mit knapp 250 000 Mann in den Krieg, die Deutschen hatten gleich eine halbe Million, also 500000 Mann; dann später haben beide Teile noch sehr viel neue Soldaten Rauh: Der Weltkrieg in der Volksschule. 2. Teil. 1

5. Teil 2 - S. 4

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
4 Dreizehnter Abschnitt. tun und das eigene Land jsicher schützen wollte. Nun haben wir ja schon gesehen, von wo aus vor allem immer unserem Vaterlande Gefahr drohte. Sch.: Rußland. Nennt mir mal Länder von uns, an die wirzdenken müssen. Sch.: Ostpreußen, Galizien, Schlesien. Aus Ostpreußen hatte ja Äindenburg die Russen erst im Äerbst hinausgeworfen. Aber, wie wenig eine solche einzige Einkreisungs-schlacht heute ausmacht, hat man bald darauf'gesehen. Freilich die russische Narew-Armee war bei Tannenberg vernichtet und die russische Njemen-Armee in der masurischen Äerbstschlacht aus dem Lande gejagt und besiegt. Aber da schickten die Russen ganz einfach^eine Menge neue Soldaten dorthin, gaben die alle wieder einem neuen General, und so "rückte die] neue Njemenarmee jwieder vor. Nun war aber Äindenburg wo anders beschäftigt.; Sch.: Er kämpfte gegen die Russen in Polen. In Ostpreußen hatte; er einen General zurückgelassen, der nur recht wenig Truppen hatte, viel, viel weniger als das neue Russen* Heer am Njemen. Als die nun heranrückten, meldete es der General an Äindenburg. Aber der konnte ihm auch nicht helfen. Denn er hatte gerade alle Äände voll zu tun, die Russen weiter von der Posenschen und Schlesischen Grenze zurückzutreiben. Da sagte er nun feinem General so Bescheid: „Soldaten hier wegschicken kann ich nicht. 3hr müßt euch da in Ostpreußen also alleine helfen. Die Russen vernichten wie bei Tannenberg könnt ihr mit den paar Leuten nicht. Ja ihr müßt noch schön vorsichtig sein, daß euch die Russen nicht umzingeln. Da werden wir aber wieder die masurischen Seen und Sümpfe zu Ailfe nehmen wie bei Tannenberg. Steckt euch nur dahinter und haltet die Russen da solange ab, bis ich hier fertig geworden bin". ^Da half nun alles nicht, die Deutschen mußten sich hinter den masurischen Seen verschanzen, und dazu mußten sie ein Stück zurückgehen und den Landstreifen, der vor den Seen liegt, den Russen preisgeben. In dieses südöstlichste Stück von Ostpreußen, die Gegend der Stadt Lyck, sind die Russen wieder eingezogen. And das war für das arme Land schlimm. Beim ersten Einfall in Ostpreußen hatten sich die besseren russischen Regimenter noch ganz anständig benommen, und nur die Kosacken hatten schlimm gehaust.

6. Teil 2 - S. 28

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
28 Fünfzehnter Abschnitt. Fünfzehnter Abschnitt: Die Bezwingung Rußlands. Wir wollen uns an unserer Skizze hier noch einmal die russische Festungslinie betrachten. Aus welchen Teilen besteht sie? Sch.: Eine vordere Linie mit einer Ausbuchtung nach Westen, nach Polen hinein, und eine Hintere Linie, die gerade verläuft. Welches sind die beiden Äauptfestungen? Sch.: Bei der vorderen Linie Warschau, bei der Hinteren Linie Brest-Litowsk. Warum hatten die Russen nun zwei Linien gebaut? Sch.: Damit sie sich zurückziehen konnten, wenn die vordere etwa verloren ginge. Warum konnte die leicht verloren gehen? Sch.: Wegen der Ausbuchtung. Weil sie von Norden und Süden in der Flanke angegriffen werden konnte. Warum haben denn aber die Russen nicht gleich bloß die Hintere Linie über Brest-Litowsk gebaut? Wozu überhaupt die vor dere Linie, wenn es doch von vorn herein schwierig war, sie zu halten? Sch.: Sie wollten näher an Deutschland dran sein. Ihr könnt Euch auch schon denken, wer vor allem sie dazu ermuntert hat? Sch.: Die Engländer und die Franzosen. Jawohl, besonders die Franzosen. And warum wollten die grade vor allem auch die vordere Linie gut ausgebaut haben? Sch.: Die Russen sollten in Deutschland einfallen. Dadurch sollten die Deutschen den Franzosen vom Äalse geschafft werden. Die Russen freilich haben gegen die vordere Linie immer Bedenken gehabt. Sch.: Sie fürchteten eben, in den Flanken angegriffen zu werden. Die Franzosen hatten aber eine feine Art, sich die Russen gefügig zu machen. Die hatten nämlich wie immer kein Geld. Ihr wißt schon, wo ein großer Teil des Staatsgeldes in Rußland immer zu bleiben pflegt? Sch.: Die Großfürsten und die Beamten stehlen.° Da war also in ^Rußland, |mte gewöhnlich, große Geldnot.

7. Teil 2 - S. 41

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Me Deutschfeindschaft in neutralen Ländern. 41 bedeuten. Für Österreich aber sehr viel, und das hätten die Italiener grade so gut einsehen können wie wir es bei den Ojtseeprooinzen eingesehen und Jahrhunderte lang ertragen haben. Aber die waren ja schon so auf Streit mit uns erpicht, daß sie so etwas gar nicht einsehen wollten. Von Anfang des Krieges also haben die italienischen Zeitungen und die Redner, die überall herumreisten, gegen uns gehetzt. So kam es, daß gleich zuerst Italien seine Bandespflicht nicht erfüllte. Es hätte uns ja eigentlich freistehen müssen. Aber damals sagten die italienischen Minister, Deutschland hätte ja doch zuerst den Krieg erklärt, und nach dem Vertrage brauchten sie uns nur zu helfen wenn wir angegriffen find. Das war nun eine ganz törichte Ausrede. Freilich hatten wir den Krieg erklärt. Aber erst, nachdem die Russen und Franzosen ihre ganzen Äeeresmasfen gegen uns in Marsch gesetzt hatten. Also waren wir die Angegriffenen. Aber unsere Regierung wußte, daß auf die Italiener gar kein Verlaß war. Da haben sie sich das also ruhig gefallen lassen, um sich nicht erst mit ihnen zu zanken. Aber von Monat zu Monat ist das Ge-fchimpf und Kriegsgeschrei in Italien schlimmer geworden. And im Mai 1915 hat dann tatsächlich Italien sein Wort gebrochen, ist dem mit ihm verbündeten Österreich in den Rücken gefallen und hat den Krieg angefangen. Als Grund haben sie angegeben, Österreich hätte ihnen vorher Bescheid sagen müssen, ehe es Serbien erobern wollte. Das war wieder eine ganz törichte Ausrede. Denn Österreich hatte ihnen vorher mitgeteilt, daß es Serbien nicht erobern wolle, sondern bloß dafür sorgen wolle, daß die Königsmörder bestraft würden. Es hilft den Italienern alles nichts, ihre Kriegserklärung an Österreich war ein ganz gemeiner Verrat. Dabei hatte Österreich ihnen, wenn sie nur neutral bleiben wollten, auch noch alles Mögliche versprochen. Den italienischen Teil von Südtirol wollte es ihnen tatsächlich geben, und auch ein Stück von der istri-schen Küste. Aber freilich: Triest konnte, wie wir gesehen haben, Österreich nicht herausgeben. Die Italiener aber haben nicht nur Triest verlangt, sondern den ganzen Küstenstreifen von Dalmatien auf der Balkanhalbinsel, und obendrein auch den Teil von Südtirol, der gar nicht italienisch sondern deutsch ist. Sie wußten ja sehr

8. Teil 2 - S. 57

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Türkei urd Balkanstaaten. 57 fochten und hatten sehr viele Soldaten dabei verloren. Wie sie nun aber Mazedonien, das ihnen versprochen war, haben wollten, kamen die Serben und Griechen und behaupteten, sie müßten nun den größten Teil von Mazedonien bekommen, weil ihnen Österreich und Italien Albanien nicht gönnen wollten. Die Bulgaren sagten nun — und da hatten sie ganz recht —, sie hätten ja auch am meisten für den Krieg getan und müßten darum auch am meisten Land bekommen. And für das Eingreifen der Österreicher und Italiener könnten sie nichts. Aber Serben und Griechen ließen sich nicht auf Verhandlungen ein, sondern zogen gegen ihre Verbündeten, die Bulgaren, gleich zu Felde. Weil aber die Bulgaren vorher so tapfer gewesen waren, und darum so viele Soldaten verloren hatten, waren ihnen nun die anderen überlegen und nahmen ihnen wirklich den größlen Teil Mazedoniens vor der Nase weg. Da könnt ihr euch denken, was die Bulgaren für eine Wut im Äerzen hatten. And nun kam der Weltkrieg. Eins von den Balkanvölkern stand gleich auf der Seite unserer Feinde. Sch.: Die Serben. Da konnte man sich gleich denken, daß ein anderes nicht viel Lust haben würde, auch da mitzumachen. Sch.: Die Bulgaren. Trotzdem haben die Engländer alles versucht, um auch die Bulgaren rumzukriegen. Als sie merkten, daß es nicht anders ginge, haben sie den Serben zugesetzt, sie sollten den großen Teil von Mazedonien, der serbisch geworden war, in dem aber in Wirklichkeit viel mehr Bulgaren wohnten, freiwillig an Bulgarien zurückgeben. Dafür wollten ihnen die Engländer dann die serbischen Landesteile von Österreich geben. Aber auf den Leim sind die Serben nicht gekrochen. Warum wohl? Sch.: Die Engländer hatten die österreichischen Landesteile noch nicht. Nun versuchten die Engländer, die Bulgaren zu überreden, mitzumachen, wenn ihnen die Serben versprächen, sie würden nach dem Kriege, sobald sie Bosnien und Herzegowina hätten, Mazedonien an sie herausgeben. Aber auf den Leim wollten nun wieder die Bulgaren nicht kriechen. Sch.: Ob die Serben Bosnien kriegen würden, war noch gar

9. Teil 2 - S. 65

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Türkei und Balkanstaaten. 65 fangen werden sollten, mußten sie schnell machen, daß sie sich nach Süden zurückzogen. Trotzdem haben sie, solange es irgend ging, sich tapfer und zäh auf ihren steilen Bergeshöhen verteidigt. Lind haben immer noch gehofft, die Engländer und Franzosen würden ihnen zu Äülfe kommen. Aber vergeblich. Belgrad wurde gleich zu Anfang von den Deutschen erobert, und dann ging es immer weiter vorwärts. And je länger es dauerte, umso mehr verloren die Serben den Mut zum Widerstand. Wir wissen schon, daß Mackensen nie viel Zeit braucht. So ging er auch diesmal wieder drauf, daß die Serben nicht zu Atem kamen. Besonders aber die Bulgaren gingen mit einer rasenden Tapferkeit auf ihre alten serbischen Erbfeinde los. Die Meisten hatten geglaubt, das bulgarische Äeer müßte von den schweren Balkankriegen her noch so erschüttert sein, daß es nicht viel ausrichten könnte. Aber das war ein gewaltiger Irrtum. Die Bulgaren sind zähe und ruhige und zielbewußte Krieger. Was die einmal anfangen, das führen sie durch, ob es schwer ist oder leicht. Sie haben die Zähne zusammen gebissen und Berg für Berg gestürmt, daß es keinen Widerstand gab. Es ging immer schneller und schneller vorwärts. Noch nicht ein Vierteljahr hat es gedauert, da war die serbische Armee ganz und gar aus ihrem Lande herausgedrängt und zog sich durch die unwirtlichen albanischen Gebirge nach dem Adriatischen Meere hin zurück. Einen Versuch, den Serben zu helfen, haben die Engländer und Franzosen schließlich doch noch gemacht. Aber allerdings erst, wie es zu spät war. So lange hatten sie nämlich immer noch gehofft, wenigstens die Griechen würden auf ihre Seite treten und den Serben helfen. Und die Griechen, die auch zu den Völkern gehören, die gerne viel von Freiheit reden, waren auch wirklich anfangs nicht abgeneigt, mitzumachen. Der griechische Minister vor allem hatte sich unter der Land schon so ziemlich mit den Engländern verabredet. Aber der König von Griechenland war klüger und merkte bei Zeiten, wie schlecht es der ganzen englischen Sippe ging. Darum entließ er den Minister und erklärte, er würde nicht gegen die Deutschen Krieg machen, sondern neutral bleiben. Die Engländer aber begingen nun eine ganz ungeheure Frechheit. 3n der griechischen Hafenstadt Saloniki (Kartei) setzten sie eine Anzahl englische und französische Truppen ans Land und zogen von da aus durch grie- Rauh: Der Weltkrieg in der Volksschule. 2. Teil. 5

10. Teil 2 - S. 15

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Mackensens Durchbruch. 15 Sch.: Nein! Das ist ganz dummes Zeug. Unsere Soldaten sind so gut gezogen und betragen sich so anständig; denn sonst kommt ihnen der Feldwebel und der Lauptmann gehörig auf den Kopf. Wir brauchen uns gar nicht vor den Soldaten zu ängstigen, sondern sind stolz und vergnügt, wenn wir sie sehen und laufen mit ihnen mit und sehen ihnen zu und freuen uns schon als Jungs, wenn wir mal selber den grauen Rock tragen dürfen, den Rock des Königs. Aber wir wissen schon, warum die Feinde auf unsere Soldaterei, unseren Militarismus schimpfen. Sch.: Sie haben Angst. Jawohl, nicht wir, aber die Feinde haben Äundeangst vor unseren Feldgrauen und müssen sich vor ihnen ducken. Und darum lachen wir über ihr Geschimpf vom Militarismus. Laßt ihn uns nur, ihr lieben Rothosen und ihr lieben Vettern von drüben! Wir wissen, was unsere Soldaterei uns nutz ist. Seht ihr, an unserer Soldaterei liegt es auch, daß wir gleich immer, wenn Krieg ist, die rechten Feldherren bei der Äand haben. Drüben alle unsere Feinde haben eigentlich bloß einen Mann, der gezeigt hat, daß er was kann. Wen meine ich wohl? Sch.: 3 off re. Der hat durch den Rückzug das französische Leer erhalten. Aber wir haben eine ganze Menge Feldherren. Sch.: Lindenburg, Emmich, Mackensen, Ruprecht von Bayern, unser Kronprinz, Kluck. And es sind noch viel mehr. Von all den vielen kann ich euch nun nicht Näheres erzählen. Das ist zu viel. Wir müssen uns die Größten von den Großen aussuchen. Von einem haben wir schon mal genauer gesprochen. Sch.: Äindenburg. Und nun wollen wir heut noch von einem zweiten hören, der auch noch ganz besonders große Taten vollbracht hat, von August v. Mackensen. Was wißt ihr schon von dem? Sch.: Er hat in Polen die Russen in der Flanke gepackt. Er war ein Äusarengeneral. Nun wollen wir noch größere Taten von ihm hören. Da will ich euch aber vorher kurz was aus seinem Leben erzählen. Linden-
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