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1. Hessische Geschichte - S. 116

1897 - Gießen : Ricker
116 — r et"en großen Teil der preußischen Armee während sechs Wochen ^ unterhalten haben, was das Land täglich 25 000 fl. kostet ^ ^Hessen treten wir in den Norddeutschen Bund ein, und die Hälfte des hessischen Kontingents tritt unter preußischen Oberbefehl, was eme^ furchtbare Verwirrung zur Folge haben wird. Louis würde den preuszlschen Oberbefehl für das ganze vorgezogen haben, besonders tit Voraussicht — ach, auf etttert künftigen Krieg. f Eisenbahnen das Post- und Telegraphenwesen gehen auch auf Preußen über und außerdem beansprucht Preußen einige schöne alte Gemälde Bücher und Handschriften, welche einstens der Kölnischen Dombiblwthek gehört hatten und vor Jahren Hessen zum Geschenk gemacht worden waren . . . .■ 9 ' ; Wenn der Friede ratifiziert und das Geld bezahlt ist, verlassen die Preußen das Land was ,etzt ganz in der Kürze der Fall sein wird." Uber die Rückkehr der Truppen berichtet Erbgroßherzogin Alice m emem Briefe vom 27. Sept. an ihre Mutter: " t Viv®? ^^der ganz hier, unsere Truppen sind zu- ruckgekehrt und Onkel Louis (Ludwig Iii.) gleichfalls. Die ersteren wurden von den Einwohnern aufs wärmste empfangen und mit Blumensträußen überschüttet, auch Louis, welcher an der Spitze ritt. •Wir Jähen sie alle vor dem Schlosse, und es war traurig, zu sehen, wie die Reihen gelichtet sind und die Gesichter derer fehlten, die wir tri to,nnten- 13- und 14. Juli bei Frohnhofen, Laufach und chchasienbnrg verloren wir von 8000 Mann 800 und 11 Offiziere und von den Offizieren gerade solche, welche mit den Prenßen^auf besonders gutem Fuße standen und die Einheit Deutschlands unter Preußen wünschten. Heute _ mittag besuchen wir die armen Verwundeten, von denen noch )o viele an so schrecklichen Wunden darniederliegen. So viel Leiden, Schmerz und Kummer für diese armen Leute, die doch an meiern unseligen Kriege unschuldig sind _ Infolge des Friedensschlusses trat Hessen mit dem nördlich des Mains gelegenen Teile, der Provinz Oberhessen, dem neugegründeten „Norddeutschen Bund" bei. Dieser Bund umfaßte 22 Staaten Norddeutschlands. Ihre Regierungen waren in dem Bundesrate vertreten, in dem Preußen den Vorsitz führte. Das norddeutsche Volk war durch den Reichstag vertreten, der 296 Mitglieder zählte. Oberster Bundesfeldherr war der König von Preußen. Diefer hatte außerdem im August mit den Fürsten von Bayern, Württemberg, Baden, Hessen-Darmstadt geheime Vertrüge zu Schutz und Trutz geschlossen, in welchen dieselben sich verpflichteten, im Falle eines Krieges ihre Truppen unter seinen Oberbefehl zu stellen. Sonst waren die süddeutschen Staaten sich selbst überlassen; nur das Zollparlament war ein alle Deutschen verknüpfendes Bindeglied. Allgemein sehnte man sich nach einem festeren Zusammenschlüsse und einer engeren Vereinigung Gesamtdeutschlands. Die volle Einigung Deutschlands sollte erst der deutsch-französische Krieg herbeiführen.

2. Die Neuzeit - S. 239

1893 - Leipzig : Reisland
Ill 30. Kap. Das Kaisertum Napoleons I. Dritte Koalition etc. 239 poleon am 1. Oktober den Rhein bei Strafsburg, schlofs mit Max Joseph von Bayern (Kurfürst seit 1799), Karl Friedrich von Baden und Friedrich von Württemberg Ver- ^ajden,’ träge, nach welchen ihm diese Staaten zusammen 36 000 w^em" Mann Hilfstruppen stellten, umging dann die Stellung des Generals Mack in Ulm und zwang ihn, sich am 20. Ok- gefangen, tober mit 23000 Mann zu ergeben. Darauf erfolgte der Vormarsch gegen Wien, das im November besetzt wurde. Zu dieser Zeit aber entschlofs sich auch Friedrich Wilhelm Iii., durch den Durchmarsch des Corps Bernadotte durch sein Ansbachisches Gebiet (S. 213) gereizt, zur Vorlegung eines Ultimatums an Napoleon, und es lief die Nachricht ein, dafs der englische Admiral Nelson die spanisch-französische Flotte unter Villeneuve am 21. Oktober bei Kap Trafalgar (zwischen Cadix und Gibraltar) ganz- Trafalgar, lieh geschlagen, freilich sein Leben dabei eingebüfst hatte. Dieser Sieg der Engländer bewog Ferdinand Iv. von Neapel, sich auch am Krieg gegen Frankreich zu beteiligen. Ehe aber die Frist des von Haugwitz Napoleon überreichten preufsischen Ultimatums ablief, erfocht Napoleon über die überlegene Macht der Russen und Österreicher den großen Sieg in der „Dreikaiserschlacht“ bei Austerlitz in Mähren, Ä am 2. Dezember 1805. Preußen war jetzt mehr in der Lage, Befehle zu empfangen, als solche zu geben; Haugwitz mufste im Schönbrunner Vertrag vom 15. Dezember brunnernver-in ein Schutz- und Trutzbündnis mit Napoleon willigen, trag 18°3' die Abtretung des rechtsrheinischen Cleve, Ansbachs und Neufchatels Zusagen und sich dafür Hannover zusichern lassen, das aber ohne Bruch mit England natürlich nicht zu haben war. Jetzt gab Kaiser Franz Ii. die Sache der Koalition für verloren und Unterzeichnete am 26. Dezember den Frieden von Prefsburg. In diesem verlor Österreich Biburg 1. Venetien, Istrien und Dalmatien (welche alle an das26'1)ez'1805' Königreich Italien fielen, das allmählich einen großen Teil der seit vielen Jahrhunderten gespaltenen italienischen Nation zu einem staatlichen Ganzen vereinigte); 2. Tirol mit Vorarlberg, wodurch Bayern vergröfsert wurde; 3. die „vorderösterreichischen“ Lande, von denen die Stadt (S. 234) Konstanz badisch, die Gebiete zwischen Donau und Bodensee

3. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 162

1898 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 162 — Der Reichsdeputations-Hauptschlutz 1803. 1. Demütigung vor Napoleon; schmachvolle Selbster- niedrigung; kein Nationalgefühl; kein Gemeinsinn. 2. Bruch mit dem Hergebrachten: Säkularisationen und Mediatisierungen; Anfang einer gesunden Entwicklung. Die Zeit der Herrschaft Napoleons über Deutschland. Napoleon unterwirft sich Deut sch land 1805—1807. 1805 Dreikaiserschlacht bei Austerlitz. — Trafalgar. Friede zu Preßburg. Tirol kommt an Bayern. 1806 Bayern und Württemberg werden Königreiche. Rheinbund. Auflösung des deutschen Reichs. Schlacht bei Jena und Auerstädt. Sachsen wird Königreich. 1807 Schlachten bei Preußisch-Eylau und Friedland; Friede zu Tilsit (Preußen tritt die linkselbischen Länder ^Entstehung des Königreichs Westfalens und den Gewinn aus der 2. und 3. Teilung Polens ab). Die Kontinentalsperre. Napoleon verdankt diese Erfolge: 1. seiner Feldherrnkunst; 2. seinen diplomatischen Künsten; 3. der Uneinigkeit Deutschlands. Um eine gesunde Entwicklung zu ermöglichen, war die Niederwerfung Deutschlands nötig: die alten schlechten Zustände mußten völlig beseitigt werden, besonders in Preußen, ehe dieses Land an die Spitze Deutschlands treten konnte.

4. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 595

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
Die Zeit der staatlichen Uniwälzungen. 595 Iv. Der dritte Koalitionskrieg 1805 und die Auflösung des Deutschen Reiches 1806. Um die Macht des großbritannischen Reiches zu brechen, hatte Napoleon das mit England verbundene Hannover besetzen lassen, außerdem hatte er sich zum Präsidenten der „italienischen" Republik gemacht, sowie Piemont und Genua mit Frankreich vereinigt. Um das europäische Gleichgewicht wieder herzustellen, schloffen England, Österreich, Rußland und Schweden gegen Napoleon die dritte Koalition. Preußen hielt sich neutral, dagegen schlossen sich die süddeutschen Staaten Frankreich an. Durch die Besetzung Hannovers waren Weser und Elbe gesperrt, und um dem englischen Handel zu schaden, war die Einfuhr englischer Waren in Frankreich verboten. Ehe die Rüstungen der Verbündeten beendigt waren, warf sich Napoleon zwischen die Österreicher und Russen, schlug die ersteren und zwang die Festung Ulm zur Ergebung. Dabei hatte er die Neutralität Preußens verletzt. (Bemadotte zog von Hannover durch das preußische Ansbach). Napoleon wandte sich nun nach Mähren und schlug die vereinigten Russen und Österreicher bei Austerlitz (2. Dezember 1805). Dagegen hatte die französisch-spanische Flotte durch die englische eine Niederlage bei Trafalgar erlitten (Nelson f), deshalb ging Napoleon auf den Frieden von Preßburg ein. Österreich verlor seine venetianischeu Besitzungen, welche dem neugeschaffenen Königreich Italien einverleibt wurden; dafür erhielt es Salzburg. Bayern und Würtemberg wurden zu Königreichen erhöht, Bayern bekam außerdem noch Tirol und Vorarlberg. Preußen, welches nach der Verletzung seiner Neutralität mit Rußland ein Bündnis geschloffen, mußte Ansbach an Bayern, Eleve und Neubutg an Frankreich abtreten und sollte dafür mit dem zu England gehörigen Hannover entschädigt werden. Nun begann Napoleon eine Familienherrschaft zu begründen. Joseph Bonaparte wurde König von Italien, Ludwig Bonaparte König von Holland, Murat, der Schwager Napoleons, erhielt Berg als Großherzogtum. Napoleon selbst hatte sich schon vorher zum König von Italien krönen lassen, sein Stiefsohn Eugene Beauharnais wurde Vicekönig. Nachdem Napoleon mit den ihm verbündeten 16 deutschen 38*

5. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 255

1897 - Breslau : Handel
7. Friedrich Wilhelm Iii. 255 die Krönungsfeier statt, bei welcher Pius Vii. dem Kaiser in Notredame die Salbung erteilte. Im nächsten Jahre verwandelte der letztere die Cisalpinische Republik in das Königreich Italien und setzte sich in Mailand die Krone der Lombarden aufs Haupt. Die dritte Koalition (1805). Zwischen Frankreich und England war es nach nur einjährigem Frieden wieder zu Feindseligkeiten gekommen, da letzteres die Herausgabe vou Malta verweigerte, dessen es sich im zweiten Koalitionskriege bemächtigt hatte. Napoleon hatte deswegen Hannover besetzen lassen und zog Truppen und Schiffe zu einer Landung auf dem Jnselreiche zusammen. So bedroht, sah sich dieses nach Bundesgenossen um. Da Napoleons Bestreben, sich zum Beherrscher Europas emporzuschwingen, immer klarer hervortrat, gelang es England, mit Rußland, Österreich und Schweden eine neue (dritte) Koalition zu bilden. Napoleon rückte rasch in Süddeutschland ein. Baden, Württemberg und Bayern waren mit ihm verbündet. Indem der französische Marschall Bernadotte ein Corps aus Hannover unter Verletzung der preußischen Neutralität durch Ansbach führte, gelang es den Franzosen, eine österreichische Armee unter Mack in Ulm einzuschließen und zur Ergebung zu zwingen. Wien wurde besetzt. Bei Austerlitz in Mahren 1805 kam es am 2. Dezember zur Schlacht, die wegen der Gegenwart des französischen, österreichischen und russischen Kaisers Dreikaiserschlacht genannt wird. Napoleon sah den Jahrestag seiner Krönung durch einen entscheidenden Sieg verherrlicht. Kaiser Franz knüpfte schon am nächsten Tage Unterhandlungen an, die zum Frieden zu Preßburg führten. Österreich mußte Venetien an das Königreich Italien, Tirol an Bayern, seine schwäbischen Besitzungen an Bayern, Württemberg und Baden abtreten. Von den genannten süddeutschen Staaten wurden die ersten beiden zu Königreichen erhoben, der letztere begnügte sich mit dem Titel eines Großherzogtums. Das Königreich Neapel gab Napoleon seinem älteren Bruder Joseph. Seinen Bruder Ludwig stattete er mit der zum Königreiche Holland umgewandelten Batavischen Republik aus. Für seinen Schwager Murat*) bildete er das Großherzogtum Berg. So beherrschte Napoleon durch eine Anzahl von Vasallenkonigen einen großen Teil Europas. b) Der Rheinbund, Auflösung des Deutschen Reiches (1806). Sechzehn west- und süddeutsche Fürsten, unter ihnen die Herrscher von Bayern, Württemberg und Baden, traten 1806 zu einer engeren Vereinigung, dem Rheinbünde, zusammen. Napoleon übernahm das Protektorat (Schutz) desselben, wogegen sie sich verpflichteten, ihm in allen Kriegen Hilfe zu leisten. Die innerhalb der Rheinbundstaaten liegenden kleinen und kleinsten Staatengebilde wurden jenen einverleibt. *) Sprich: inüi'a.

6. Geschichts-Tabellen - S. 56

1893 - Berlin : Gaertner
56 Neueste Zeit. 1793—1797 Der 1. Koalitionskrieg (Österreich, Preußen bis 1795, England u. a.). Die Franzosen am Nieder- und Mittelrhein. 1796 Bonapartes italienischer Feldzug. Schlacht bei Lodi, Kapitulation Mantuas, Zug gegen Wien. Friede zu Campo Formio. (Das linke Rhein-ufer zur französischen Republik.) Tochterrepubliken: cisalpinische, ligurische, römische, helvetische. England bleibt im Kriege mit Frankreich. 1798 Bonapartes Zug nach Ägypten (des. gegen England gerichtet). Schlacht bei den Pyramiden, Nelson bei Abukir; Belagerung von St-Jean-d’Acre. 1799—1801 Der 2. Koalitionskrieg. (England [Pitt d. J.] gewinnt Österreich, Rußland u. a.) 1800 Der Konsul Bonaparte siegt in Italien (Marengo). Friede zu Luneville, später mit England zu Amiens (nur 1 Jahr). 1803 Reichsdeputationshauptschlufs: Einziehung der meisten geistlichenterritorien (Säcularisation) und der meisten Reichsstädte. Zehn Kurfürstentümer: Mainz; — Böhmen, Sachsen, Brandenburg, Bayern, Pfalz; - Hessen, Baden, Württemberg, Salzburg. 1804 Gründung des Kaisertums. (2. Dez. Krönung und Salbung Napoleons.) Napoleon Bonaparte, geb. 1769 auf Korsika. Scharfer Blick, kalter Mut, mafsloser Ehrgeiz, rücksichtsloser Egoismus (unter Vorgabe von Staatsrücksichten), alles in ungewöhnlichem Mafse; als Feldherr und Staatsmann überragt er die Zeitgenossen. — Zuerst Bändiger der Revolution, dann Kaiser der

7. König Friedrich Wilhelm II. - König Friedrich Wilhelm IV. - S. 117

1897 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
117 französischen Generalen und Verwaltern, Tavonst, Bourienne und ihren Genossen, ausgesogen, so daß allein die Stadt Hamburg in drei Jahren, Dom 19. November 1806 bis zum 1. November 1809, für die Franzosen 44 381 311 Franken verausgabte, ein Verlust, der durch gleiche Erpressungen in den folgenden Jahren, durch Wegnahme und Schätzung der englischen und Kolonialwaren noch unglaublich erhöht ward, während der Handel vernichtet war und 320 Seeschiffe im Hafen vermoderten. Bourienne allein ward von der Stadt für Gefälligkeiten mit 558 000 Franken, von der Kaufmannschaft mit mehreren Millionen bestochen, und die Tafel eines einzigen, sich uneigennützig nennenden Generals kostete in sechs Monaten gegen 200 000 Franken. Tie männliche Jugend, französische» Regimentern einverleibt und von französischen Offizieren geführt, folgte der französischen Trommel auf alle europäischen Schlachtfelder. Darin allein blieb den Soldaten der Rheinbundsfürsten ein Vorzug, daß sie wenigstens von deutschen Offizieren befehligt wurden, obgleich die Leitung größerer Trnppen-körper von Napoleon in der Regel französischen Generalen und Marschälleu übertragen ward. Tie Rheinbundstruppen, deren Hilfe Napoleon großenteils die Erfolge der Feldzüge von 1806, 1807 und 1809 verdankte, wurden nach französischem Muster eingerichtet, und mit Ausnahme der Württembergs und Bayern, in beträchtlicher Zahl für die mörderischen Kriege aus der ptyrannischen Halbinsel verwendet, wie später 30 000 oder nach andern Angaben 60 000 Bayern auf den russischen Schneefeldern verbraucht worden sind. Ter stete Ersatz der Verluste erschöpfte die Länder an Menschen und Geld, in deren Lieferung die ganze Bestimmung des Rheinbundes von Napoleon gefunden ward. Tie Unterthanen behandelte er als Stoff, die Fürsten als die mit dessen Herbei-schassung und Zurichtung für seine Zwecke beauftragten Werkzeuge. Der Anteil an der Kriegsbeute, welchen er ihnen zuteilte, ward nach ihren Leistungen bemessen und ermunterte zu stets neuen Anstrengungen auf Kosten der willenlos Beherrschten. Das alte Baud zwischen Fürst und Unterthanen erschlaffte oder löste sich ganz aus durch die steten Veränderungen des Besitzes, das Tauschen und Abtreten von Ländern und Landesteilen, welche auf Napoleons Befehl und nach seinen Vorschriften in raschem Wechsel einander folgten; und der Fürst Primas, der sich die Verwandlung in einen Großherzog von Frankfurt hatte gefallen lassen müssen, ernannte zwei Franzosen, den Kardinal Fesch und den Prinzen Engen Beauharnais, zu seinen Nachfolgern als Erzbischof von Regensburg und Großherzog von Frankfurt. In vielen Fällen waren die neuen Erwerbungen mit bedeutenden Geldopfern an Napoleon und seine Beauftragten verknüpft, und in einem großen Landstrich, namentlich in den hannoverschen Landen und Warschau, behielt der französische Kaiser sich und seinen Generalen Einkünfte der Domänen vor und entzog damit den Regierungen die Mittel der Herrschaft, den Ländern große Geldsummen. Nächst dem Militär und dem Hofe verschlang die geheime Polizei die Geldmittel des Staates. Ihre verächtlichen Leiter suchten und fanden in hohen wie in niederen Ständen käufliche

8. Die neueste Zeit - S. 75

1897 - Leipzig : Dürr
— 75 — des Kampfplatzes seinen Plan mit solcher Sicherheit entworfen, daß er, als er tags vorher die Stellungen der Feinde beobachtete, ausrief: „Vor morgen Abend ist diese Armee mein". Der Sieg der Franzosen war ein glänzender, Napoleon rühmte sich, daß 40000 Gefangene, 186 Kanonen und 45 Fahnen in seine Hände gefallen seien. Unmittelbar nach der Schlacht begannen zu Preßbnrg die Friedensverhandlungen, die bereits am 20. Dezember zu Ende geführt wurden. Österreich mußte 1150 □ teilen abtreten: Venetien an das Königreich Italien, Tirol an Bayern. Die süddeutschen Staaten Bayern, Württemberg und Baden wurden überhaupt für ihre Anhänglichkeit an Napoleon reichlich belohnt. Bayern erhielt außer Tirol mit Trient unter and er m einen Teil des Passaner Gebietes, Lindau und die Reichsstadt Augsburg, Württemberg fünf Donanstüdte, mehrere Grafschaften und ein Stück vom Breisgau, Baden den Rest vom Breisgau, Konstanz und Meinau. Die Kurfürsten von Bayern und Württemberg nahmen den Königstitel an, traten aber in ein so enges Bündnis mit Frankreich, daß sie zu Vasallen Napoleons wurden. Nun war freilich auch für Preußen die Zeit vorüber, Vermittlungsvorschläge zu machen. Der Minister Hangwitz schien nur nach Brünn gekommen zu sein, um dem unwiderstehlichen Sieger zu gratulieren. Napoleon verlangte von ihm, daß Preußen Ansbach (an Bayern), Cleve und Nenchatel abgebe und dafür Hannover annehme. Dies war im Grunde eine Demütigung, denn ein solcher Vertrag entzog den Hohenzolleru alte liebe Familienbesitzungen und trieb sie in ein feindseliges Verhältnis zu England hinein. Aber es blieb zunächst nichts übrig, als dem Befehle des Mächtigeren zu gehorchen. Die Freude Napoleons über alle diese Triumphe würde größer gewesen sein, wenn zugleich die Hoffnungen, die er auf die französischspanische Seemacht gesetzt hatte, in Erfüllung gegangen wären. Aber das war nicht der Fall. An demselben Tage, an dem Ulm kapitulierte, erlitt sie im Kampfe mit den Engländern bei Trasalg ar eine Niederlage, die einer Vernichtung gleich kam. Die Ungeschicklichkeit des Admirals Villeneuve war schuld daran. Lord Nelson, der große englische Seeheld fiel in dieser Schlacht und sühnte durch einen ehrenvollen Tod die Schande, mit der er sich vor Neapel beladen hatte. Aber Napoleon mußte doch nun aus seinen Plan, eine Landung an der englischen Küste zu versuchen, für immer verzichten, denn die Reste der französischen Flotte gerieten aus einem Unfall in den andern, während die Engländer bedeutende Eroberungen machten. Im Januar 1806 bemächtigten sie

9. Geschichte - S. 91

1898 - Gießen : Roth
Deutschlands Erniedrigung. 91 Bonaparte überließ die Behauptung Ägyptens dem General Kleber und kehrte nach Frankreich zurück. Im Verein mit anderen Ehrgeizigen stürzte er die mißliebige Direktorialregierung und setzte drei Konsuln an deren Stelle, von denen er selber der erste war. Als Konsul zog Bonaparte über den großen St. Bernhard und erschien unvermutet in Italien (1800). Durch den glänzenden Sieg bei Marengo über die Österreicher hatte Frankreich das Übergewicht wiedererlangt. Als nun auch Moreau, der nach Süddeutschland vorgedrungen war, bei Hohenlinden siegte, waren Kaiser und Reich zum Frieden genötigt. Der Friede von Lünrville (1801). Durch diesen Frieden wurde, wie das schon im Frieden von Campo Formio geschehen war, das ganze linke Rheinufer an Frankreich abgetreten. Für die erlittenen Verluste entschädigte man einen Teil der deutschen Fürsten ans Kosten der übrigen. Es geschah dies in der Weise, daß man die weltliche Gewalt der geistlichen Fürsten aufhob und vielen kleineren weltlichen Fürsten ihre Landeshoheit entzog. Von etwa 800 selbständigen Staaten blieben etwa 30 bestehen. Die Ausführung dieses schwierigen Geschäfts wurde einem Ausschuß übertragen, der damit 1803, nach langen Verhandlungen, endlich zu stände kam. Auch England schloß mit Frankreich Frieden, nachdem dieses seine Truppen aus Ägypten zurückgezogen hatte. Der Krieg zwischen diesen beiden Staaten brach jedoch nach kurzer Zeit wieder aus, da England sich weigerte, Malta zu räumen. Ein Friedensschluß zwischen Napoleon und England kam nun nicht mehr zu stände. Napoleon wird Kaiser. Seit Einführung der Konsularverfassung neigte in Frankreich sich alles wieder der Monarchie zu. 1802 wurde Napoleon zum lebenslänglichen Konsul ernannt und 1804 durch den Papst in der Kirche Notre daine zu Paris zum „Kaiser J)er Franzosen" gesalbt. 1805 nahm er den Titel eines Königs von Italien an. So hatte dieser außerordentliche Mann, vom Glück begünstigt, sich vom Artillerieoffizier (Stufe um Stufe zum höchsten Gipfel äußeren Glückes emporgeschwungen. Als Ziel schwebte ihm vor, Frankreich an die Spitze eines europäischen Staatenvereins zustellen und sich selbst zum Gebieter desselben zu machen. Hätte der Unersättliche Maß zu halten verstanden und sich nicht am Heiligsten der Völker, ihrer Freiheit und Unabhängigkeit, versündigt, so wäre es ihm vielleicht möglich geworden, sich auf der erreichten Höhe zu behaupten. Bei seiner rastlosen und vielseitigen Thätigkeit hatte er, was nicht verschwiegen werden darf, in der Gesetzgebung und auf dem Gebiete des Gewerbewesens manches Nützliche und Wohlthätige ins Leben gerufen. Aber nur dem Antriebe seines unersättlichen Ehrgeizes folgend, rief er Kräfte wach, die er nicht kannte oder zu gering geachtet hatte: die Verzweiflung geknechteter Völker, deren Vaterlandsliebe und Opfermut. Das wurde ihm zum Verderben! 39. Deutschlands Erniedrigung. Krieg mit Österreich und Rußland. England, das schon seit 1803 mit Frankreich wieder im Kriegszustand sich befand, hatte eine neue Vereinigung zwischen Österreich, Rußland und Schweden gegen Frankreich zu stände gebracht. Kaum hatte Napoleon davon Kunde erlangt, als er mit Blitzesschnelle in Deutschland vordrang. Im Oktober 1805 nahm er bei Ulm ein österreichisches Heer unter Mack gefangen; im November besetzte er Wien, und im Dezember schlug er in der „Kaiserschlacht" bei Austerlitz die vereinigten Österreicher und Russen unter Kntusow. Dies führte zum Frieden von Preß bürg, in dem Österreich Venedig an Frankreich, Tirol und Vorarlberg an Bayern und die österreichischen Länder in Südwestdeutschland au Württemberg und Baden abtreten mußte. Nun begann Napoleon seine Herrschaft immer weiter auszudehnen. Er verschenkte Kronen an seine Verwandten und Günstlinge, um damit, wie er glaubte, seine Macht zu befestigen. Seinen älteren Bruder Joseph machte er zum König von Neapel, den jüngeren, Ludwig, zum König von Holland und seinen Schwager Murat, den Sohn eines französischen Gastwirts, zum "tzenoa von Kleve und Berg. Der Rheinbund, Auflösung des Reichs. Mit 16 deutschen Fürsten gründete Napoleon hierauf den sogenannten Rheinbund und erklärte sich zum „Beschützer" desselben. Dem Reichstag, der in Regensburg versammelt war, machte er bekannt, daß er ein deutsches Reich nicht mehr anerkenne. Bayern und Württemberg wurden zu König-reichen, Baden und Hessen zu Großherzogtümern erhoben. Kaiser Franz Ii. legte deshalb 1806 die deutsche Krone nieder und nannte sich Kaiser von Österreich.

10. Tabellarischer Leitfaden für den Geschichtsunterricht - S. 42

1892 - Berlin : Nicolai
42 1801 Friede von Luneville (Lothr.): das linke Rheinufer wird französisch. Wiederherstellung des Kirchenstaates, französische Friedensschlüsse mit den übrigen Mächten. 1803 Reichsdepntationshauptschlnst. Zahlreiche Säkularisierungen und Mediatisierungen zu Gunsten der aus dem linken Rheinufer geschädigten Fürsten. Von den geistlichen Kurfürstentümern bleibt nur Mainz, dagegen Bildung von 4 neuen Kuren: Baden, Württemberg, Hessen-Kassel, Salzburg. Sechs freie Städte: die 3 Hansestädte, Frankfurt a. M., Augsburg, Nürnberg. Preußen erhält als Entschädigung die Bistümer Hildesheim, Paderborn, Erfurt und ein Drittel oon Münster. 1804 Napoleon I., Kaiser der Franzosen, vom Papst Pius Vii. in Paris gekrönt; im folgenden Jahre auch König von Italien. 1805—7 3. Koalition: England, Österreich, Rußland (Schweden), zuletzt Preußen. 1805 Napoleons Sieg über Österreicher und Russen bei Austerlitz (Mähren); Österreich verzichtet im Frieden von Preßbnrg auf Venetien und Tyrol, welches Bayern (gegen Salzburg) erhält. Bayern und Württemberg werden Königreiche. — Englischer Seesieg bei Trafalgar (spanische Südküste); Nelson t- Im Vertrage von Schönbrunn (bei Wien) tritt Preußen Ansbach (an Bayern), den rechtsrheinischen Teil von Kleve mit der Festung Wesel sowie das Fürstentum Neuenburg an Frankreich ab und erhält dafür das von den Franzosen besetzte englische Hannover zugesichert. 1806 Napoleons Bruder Joseph wird König von Neapel, Ludwig König von Holland, sein Schwager Mnrat Großherzog von Berg. Napoleon gründet den Rheinbund der süd- und westdeutschen Fürsten unter seinem Protektorate (Heeresfolge). Hessen-Darmstadt und Baden Großherzogtümer. Franz Ii., seit 1804 „Kaiser von Österreich," legt die deutsche Kaiserkrone nieder: Ende des Reiches (6. August). Preußen erklärt endlich (Durchmarsch der Franzosen durch Ansbach-Bayreuth) an Napoleon den Krieg. 10. Okt. Prinz Louis Ferdinand von Preußen fällt bei Saalfeld. 14. Okt. Doppelschlacht bei Jena (Hohenlohe gegen Napoleon) und Anerstädt (Ferdinand von Braunschweig gegen Davoust). Gänzliche Niederlage der Preußen. Übergabe der Festungen außer Kolberg (Nettelbeck) und Graudenz (Eourbi^re) u.a. Napoleon ordnet in Berlin die Kontinentsperre gegen England an. Sachsen tritt als Königreich dem Rheinbünde bei. 1807 Preußen im Bunde mit Rußland. Unentschiedene Schlacht bei
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